Kapitel "Leitlinien einer nachhaltigen ... - Stadt Troisdorf
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Flächennutzungsplan Neuaufstellung – Begründung (Auszug)<br />
6.2. <strong>Leitlinien</strong> <strong>einer</strong> <strong>nachhaltigen</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
20 Jahre nachdem der Club of Rome 1972 die „Grenzen des Wachstums“ darlegte,<br />
wurde Nachhaltigkeit auf der Umweltkonferenz 1992 (Konferenz der Vereinten Nationen<br />
für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro) zum globalen Leitbild.<br />
Die Ergebnisse der Umweltkonferenz (u.a. Agenda 21) und die 1994 verabschiedete<br />
Charta von Aalborg (Charta der Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg<br />
zur Zukunftsbeständigkeit) waren wichtige Ausgangspunkte für die Aktivitäten im<br />
Rahmen der „Lokalen Agenda 21“.<br />
Der Klimaschutz und die Energiewende (die Realisierung <strong>einer</strong> <strong>nachhaltigen</strong> Energieversorgung<br />
in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität mit erneuerbaren Energien)<br />
sind die großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Städte und Gemeinden<br />
zählen zu den Hauptakteuren.<br />
Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ist geprägt von interdisziplinären Planungen mit integrierten<br />
Lösungen (Städtebau und Architektur, Verkehr und Freiraum, Technik und<br />
Form). Auf den verschiedenen Planungsebenen (Regionalplan, Flächennutzungsplan,<br />
Bebauungsplan, Bauliches Konzept) werden die Grundlagen für die nächste<br />
Planungsebene gelegt:<br />
Auf Ebene der Vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungsplan) werden die<br />
Nutzungen und die Erschließung festgelegt mit dem Ziel eine flächensparende städtische<br />
Grundstruktur zu erreichen. Die Lage der neuen Baugebiete zu bestehenden<br />
Zentren, sowie zur (sozialen) Infrastruktur wird optimiert. Nutzungsmöglichkeiten von<br />
regenerativen Energien (Erdwärme, Windenergie, etc.) werden berücksichtigt.<br />
Auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan/VEP, ggf. mit städtebaulichem<br />
Vertrag) werden u. a. die städtebauliche Struktur und die Orientierung der<br />
Gebäude (Nutzung von Solarenergie) festgelegt. Im städtebaulichen Energiekonzept<br />
wird ein Anschluss an ein BHKW/Nahwärmenetz berücksichtigt und Grundlagen für<br />
die Integration von regenerativen Energien in das Quartier oder in die Gebäude (Solarenergienutzung)<br />
definiert.<br />
Auf Ebene der Gebäude werden übergeordnete städtebauliche Nachhaltigkeitsvorgaben<br />
im architektonischen Konzept und in der Gebäudetechnik umgesetzt.<br />
6.2.1 Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung hat eine Optimierung der <strong>Stadt</strong>bereiche zum Ziel.<br />
Wesentliche Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung sind:<br />
• Begrenzung der Flächeninanspruchnahme für neue Siedlungsfläche -<br />
Vorrang der Innenentwicklung vor Inanspruchnahme von Siedlungserweiterungsflächen<br />
im Außenbereich. Flächensparende Erschließung in neuen Baugebieten.<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - Neuaufstellung<br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 07.08.2013
• Ausbau der erneuerbaren (regenerativen) Energien - Gebäudeintegrierte<br />
Solarenergienutzung, Biomasse, etc.<br />
• Orientierung der Siedlungsstruktur auf den ÖPNV - Neue Bauflächen im<br />
Einzugsbereich von Bahn-Haltepunkten und Bushaltestellen. Anpassung des<br />
Busnetzes an die Siedlungsstruktur.<br />
• Eine angemessene städtebauliche Verdichtung - qualifizierte städtebauliche<br />
Dichten orientiert an den Obergrenzen der BauNVO (für die jeweiligen<br />
Baugebiete) und eine ÖPNV-orientierte Verdichtung.<br />
• <strong>Stadt</strong>verträglicher Verkehr und umweltgerechte Mobilität - Attraktivität und<br />
Anteil des ÖPNV und des Fußgänger- und Radverkehrs am Modal Split erhöhen.<br />
Prüfung von innovativen ÖPNV-Konzepten (höhere ÖPNV-Taktung durch<br />
kl<strong>einer</strong>e Busse; Schnellbuslinien) und sonstige Verkehrs-Innovationen (Car-<br />
Sharing-Standorte; Radschnellwege; etc.).<br />
Ausnutzung von Kapazitätsreserven im MIV (Verkehrslenkung; erhöhte Personenbelegung/Mitfahrten)<br />
• Gestaltung des öffentlichen Raums - Stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />
der Fußgänger und Radfahrer und eine erhöhte Aufenthaltsqualität<br />
im öffentlichen Raum.<br />
• <strong>Stadt</strong> der kurzen Wege - <strong>Stadt</strong>teile und städtische Zentren (<strong>Stadt</strong>zentrum,<br />
Nebenzentren) stärken und polyzentrale Siedlungsstrukturen schaffen<br />
• Ausgewogene Verteilung der städtischen Nutzungen und der Bevölkerung<br />
– Nutzungsmischung; soziale Mischung; demographische Mischung<br />
• <strong>Stadt</strong>klima und Klimaanpassung - Sicherung von stadtklimatisch wertvollen<br />
Flächen; Durchgrünung des <strong>Stadt</strong>gebietes; Verbesserung des Mikroklimas;<br />
Regenwasserrückhaltung und –versickerung.<br />
• Vielfältiges städtisches Freiraum- und Grünflächensystem<br />
6.2.2 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>Troisdorf</strong><br />
Der Flächennutzungsplan stellt die geplante Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in den<br />
nächsten 10-15 Jahren bzw. bis ca. 2025-2030 dar. Der vorliegende Vorentwurf des<br />
Flächennutzungsplans <strong>Troisdorf</strong> orientiert sich an <strong>Leitlinien</strong> der <strong>nachhaltigen</strong> und<br />
umweltgerechten <strong>Stadt</strong>entwicklung in der vorbereitenden Bauleitplanung. Die Darstellungen<br />
des Flächennutzungsplanes sind größtenteils an die bestehende Siedlungsstruktur<br />
gebunden, die im Sinne nachhaltiger Siedlungsentwicklung gute Voraussetzungen<br />
bietet. Vieles was nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ausmacht ist in<br />
<strong>Troisdorf</strong> verwirklicht. Dazu zählt insbesondere<br />
• die polyzentrische Struktur des <strong>Stadt</strong>gebietes<br />
• die vorrangige Siedlungsentwicklung auf der Siedlungshauptachse mit S-<br />
Bahn-Anbindung (die allerdings jetzt an Grenzen stößt)<br />
• eine angemessene Verdichtung im Einzugsbereich der S-Bahn-Haltestellen<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - Neuaufstellung<br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 07.08.2013
• ein relativ frühes Umsteuern zur Vermeidung zu hoher Verdichtungen mit einseitigen<br />
Bewohnerstrukturen<br />
• die Reduzierung des Flächenverbrauchs, Aufbereitung und nach Nachnutzung<br />
von altindustriealisierten Flächen im Industriepark <strong>Troisdorf</strong> durch die Tropark<br />
GmbH<br />
• die Förderung des Radverkehrs als nachhaltiges, umweltgerechtes Verkehrsmittel<br />
• die Sicherung der Landschaftsräume im <strong>Stadt</strong>gebiet gegenüber Siedlungsinteressen<br />
durch Unterstützung der Unterschutzstellung siedlungsnaher Flächen<br />
(Industriestadt im Grünen)<br />
• die Förderung des <strong>Stadt</strong>grüns durch Erlass <strong>einer</strong> Baumschutzsatzung, Pflanzung<br />
von Straßenbäumen, Aufstellung eines Grünrahmenplanes und Anlage<br />
von <strong>Stadt</strong>teilparks, Grünzügen und Grünverbindungen, sonstige Begrünungsmaßnahmen<br />
im Innen- und Außenbereich bereits vor Inkrafttreten der naturschutzrechtlichen<br />
Eingriffsregelung, Aufbau eines Ausgleichsflächenkatasters<br />
• die Bewahrung des historischen Erbes durch die Ausweisung von Denkmalbereichen<br />
und Aufstellung eines Denkmalpflegeplanes<br />
• die Gewinnung und Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien, Erhaltung<br />
der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Troisdorf</strong> als lokalen Energiedienstleister mit entsprechender<br />
energiepolitischen Ausrichtung, Errichtung des Solarkraftwerkes<br />
Oberlar zur direkten Versorgung von 1.000 Haushalten mit Solarstrom, Gründung<br />
der <strong>Troisdorf</strong>er Bürgersolargenossenschaft <strong>Stadt</strong>solar, Solar-<br />
Dachkataster, Programm TroSolar für die solarenergetische Nutzung städtischer<br />
Gebäude, Engagement in erneuerbare Energien auch außerhalb des<br />
<strong>Stadt</strong>gebietes über die <strong>Stadt</strong>werke im Rahmen des Projektverbundes „Green-<br />
GECCO“<br />
• der Aufbau eines Gewerbeflächen- und eines Baulücken- und Potenzialflächenkatasters<br />
zur genauen Beobachtung und Förderung der Innenentwicklung<br />
Auf Ebene des Flächennutzungsplans bedeutet nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung vor<br />
allem Vorrang für die Innenentwicklung. Neue Bauflächen werden überwiegend<br />
innerhalb bereits bebauter Siedlungsbereiche sowie als Arrondierungen bestehender<br />
Siedlungsbereiche ausgewiesen. Ziel ist eine Ergänzung der bestehenden<br />
<strong>Stadt</strong>teile durch ökologisch und städtebaulich hochwertige neue Wohnquartiere.<br />
Ziele der Innenentwicklung sind im <strong>Troisdorf</strong>er Kontext hauptsächlich:<br />
• Mobilisierung der innerörtlichen Bauflächenpotentiale im Bestand und die Beseitigung<br />
von Hemmnissen für die Aktivierung von Baulücken.<br />
• Behutsame Nachverdichtungen durch Ergänzungsbauten und eine intensivere<br />
Nutzung von schon bebauten bzw. versiegelten Flächen (Brachflächen, untergenutzte<br />
Flächen).<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - Neuaufstellung<br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 07.08.2013
• Aufwertung bestehender Wohnquartiere und Stärkung der <strong>Stadt</strong>teile mit hohem<br />
Baulückenbestand.<br />
Durch die Weiterentwicklung des Baulückenmanagements kann die Innenentwicklung<br />
gestärkt werden. Die Ausweisungen im Flächennutzungsplan stellen eine ausgewogene<br />
Verteilung der städtischen Nutzungen dar, die dem Leitbild der „<strong>Stadt</strong> der<br />
kurzen Wege“ folgen. Die Stärkung der polyzentralen Struktur der <strong>Stadt</strong> und die<br />
Stärkung der <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt im regionalen Kontext (Hierarchie <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
<strong>Troisdorf</strong> - Nebenzentren Spich und Sieglar – andere <strong>Stadt</strong>teilzentren) trägt zu <strong>einer</strong><br />
Verkehrsvermeidung durch <strong>Stadt</strong>planung bei und fördert den stadtverträglichen Verkehr<br />
und eine umweltfreundliche Mobilität.<br />
6.2.3 Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke<br />
<strong>Troisdorf</strong> hat sich in den letzten 10 Jahren im „Flächenverbrauch“ (Flächeninanspruchnahme<br />
für Siedlungs-und Verkehrszwecke) vom Landesdurchschnitt, auch in<br />
der Größenklasse der Großen selbständigen Städte, abkoppeln können. Obwohl in<br />
diese Zeit verschiedene gewerbliche Flächenentwicklungen in Spich und die Wohnbau-Entwicklungsmaßnahme<br />
„Am Krausacker“ mit der Inanspruchnahme von 23 ha<br />
Bruttobauland gefallen sind, hat sich der langjährige Durchschnittsverbrauch von ca.<br />
10 ha/Jahr im Zeitraum von 2004 bis 2008 auf 4,75 ha/ Jahr halbiert. Die abnehmende<br />
Tendenz endete erst mit Beginn der neuen kommunalen Wohnbaumaßnahme „Im<br />
Schonsfeld“. Von 2008 bis 2011 betrug der Siedlungsflächenverbrauch insgesamt<br />
5,8 ha/Jahr. Über den gesamten Zeitraum von 2000 bis 2011 erreichte der Anstieg<br />
einen Durchschnitt von 8,3 ha/Jahr. Er setzte sich aus einem Anteil von ca. 3,8<br />
ha/Jahr gewerblichem Nettobauland 64 (entsprechend ca. 4,8 ha gewerblichem Bruttobauland)<br />
sowie rd. 3,5 ha Wohnbauland zusammen.<br />
Abb. 25: Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung 2000-2011 65<br />
64 TROWISTA, Vortrag des Geschäftsführers Jürgen Sturm vor dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss am<br />
10.06.2010<br />
65 IT.NRW Kommunalprofil <strong>Troisdorf</strong>, Stand: 17.07.2012<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - Neuaufstellung<br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 07.08.2013
Die Bundesregierung hat im Jahr 2002 in Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel ausgegeben,<br />
den Flächenverbrauch in Deutschland auf 30 ha/Tag bis zum Jahr 2020 zu<br />
senken. Dies entspricht gegenüber dem Bezugszeitraum von 1997-2000 <strong>einer</strong> Reduzierung<br />
auf weniger als ein Viertel. In <strong>Troisdorf</strong> wird eine weitere Flächenreduzierung<br />
ab dem Zeitpunkt anzunehmen sein, wenn die gewerblichen Bauflächen vollständig<br />
aufgebraucht sind und die Neuinanspruchnahme von Flächen nur noch über ein Flächenrecycling<br />
im Rahmen eines Flächenmanagements möglich sein wird.<br />
6.2.4 Klimaschutz und erneuerbare Energien<br />
Der 2007 erarbeiteten erste Bericht der Potenzialstudie „EnergieRegion Rhein-Sieg“<br />
hat gezeigt, dass <strong>Troisdorf</strong> über ein rechnerisches Potenzial an eigenen erneuerbaren<br />
Energien im <strong>Stadt</strong>gebiet verfügt, das bis zu 78 % des Energiebedarfs decken<br />
könnte. Der Grad der energetischen Selbstversorgung liegt 2010 bei ca. 9 %. Die<br />
2009 als zweiter Bericht für die „EnergieRegion Rhein-Sieg“ vorgelegte Studie „Maßnahmen<br />
und Projekte“ stellt eine Bestandsaufnahme und Bewertung der aktuellen<br />
Handlungsansätze in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden dar. Die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Troisdorf</strong> hat aufgrund dieser Studie ihre energiepolitischen Schwerpunkte an den<br />
Hauptpotenzialen Solar- und Geothermie ausgerichtet. Die Nutzung der vorhandenen<br />
Dachflächen im <strong>Stadt</strong>gebiet steht dabei nach wie vor an erster Stelle. Trotz der<br />
relativ langsamen Zuwachsmöglichkeiten ist die Nutzung von sonst anders nicht genutzten<br />
Dachflächen die flächenschonendste und damit nachhaltigste Möglichkeit der<br />
Gewinnung von Solarenergie. Eine der größten städtischen Anlagen ist im Zuge <strong>einer</strong><br />
ohnehin erforderlichen Erneuerung auf dem Tribünendach des Aggerstadions<br />
installiert worden.<br />
Abb. 19: Hohes Solarkraft- und Geothermiepotenzial in <strong>Troisdorf</strong> 66<br />
Ein kommunales Klimaschutzkonzept mit einem Maßnahmenplan für die nächsten 10<br />
Jahre befindet sich derzeit noch in Arbeit und liegt voraussichtlich Ende 2013 vor.<br />
6.2.5 Energiesparsiedlungen<br />
Im Rahmen des Pilotprojektes „50 Solarsiedlungen für NRW“ wurde im Entwicklungsbereich<br />
„Am Krausacker“ 2010 die erste Solarsiedlung für 20 Wohneinheiten in<br />
<strong>Troisdorf</strong> gebaut. Gegenwärtig wir im Rahmen des Pilotprojektes „100 Klimaschutz-<br />
66 Potenzialstudie EnergieRegion Rhein-Sieg, ARC, Salzburg 2010<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - Neuaufstellung<br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 07.08.2013
siedlungen für NRW“ in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte die erste innerstädtische Klimaschutzsiedlung<br />
mit 60 Wohneinheiten realisiert.<br />
Innerhalb bestehender <strong>Stadt</strong>teile (Innenentwicklung) könnten in Baulücken oder heute<br />
untergenutzten Flächen neue kl<strong>einer</strong>e Klimaschutzquartiere im Bestand nach<br />
dem Vorbild der innerstädtischen Klimaschutzsiedlung in der Kölner Straße entstehen.<br />
Diese Flächen könnten aufgrund der vorhandenen Erschließung kurz- bis mittelfristig<br />
mobilisiert werden. Eine Mischung aus Neubauten und energetischen Sanierungen<br />
im Bestand würde zu <strong>einer</strong> städtebaulichen Aufwertung der Nachbarschaft<br />
führen und bietet ein hohes Potential für innovative städtebauliche Energiekonzepte.<br />
<strong>Stadt</strong>teile mit guter oder sehr guter ÖPNV-Anbindung, <strong>einer</strong> eher urbanen Struktur<br />
und hohem Bauflächenpotential im Bestand (z.B. Spich, Sieglar) eignen sich besonders<br />
für diese Art von gemischt-genutzten urbanen Öko-<strong>Stadt</strong>quartieren.<br />
Die zur Bedarfsdeckung vorgesehenen Wohnbauentwicklungsflächen in Bergheim,<br />
Eschmar und Sieglar bieten hohes Potential für neue Solar- und Klimaschutzsiedlungen,<br />
ggf. als Modell-Nullenergie-Siedlung, im individuellen Wohnungsbau (verdichtete<br />
Einfamilienhäuser).<br />
Eine weitere Klimaschutzsiedlung (Thema Geothermie) könnte aufgrund der günstigen<br />
lokalen Gegebenheiten im <strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte entstehen.<br />
Das Potential für nachhaltige Entwicklungen in Gewerbegebieten, die verstärkte<br />
Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien bieten bisher kaum genutzte<br />
Möglichkeiten, die gerade im <strong>Troisdorf</strong>er Kontext interessant sind.<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - Neuaufstellung<br />
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