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Verantwortung übernehmen.<br />
Lösungen anbieten.<br />
Umweltbroschüre 2013<br />
Delivering solutions.
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Vorwort<br />
Dr. Karl-Friedrich Rausch<br />
Vorstand Transport und Logistik<br />
der DB Mobility Logistics <strong>AG</strong><br />
und Chief Sustainability Officer<br />
des DB-Konzerns<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Umwelt- und Klimaschutz gehören zu den großen Herausforderungen der Zukunft. Wir alle<br />
sind gefordert, hier zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln – zum Beispiel mit schadstoffärmeren<br />
Verfahrenstechniken und ressourcenschonenden Produktionsweisen.<br />
Als internationales Logistikunternehmen ist es unser Anspruch bei DB Schenker, Vorreiter<br />
bei der Entwicklung dieser Lösungen zu sein. Mit unseren Transportnetzwerken und Logistikdienstleistungen<br />
gestalten wir weltweit Güterströme zu Land, zu Wasser und in der Luft.<br />
Dabei folgen wir dem Leitbild des DB-Konzerns, als Umwelt-Vorreiter Maßstäbe im effizienten<br />
Umgang mit Ressourcen zu setzen.<br />
Unser Ziel ist es, der führende Dienstleister mit der größten CO₂- und Ressourcen-Effizienz<br />
zu werden. Das bedeutet für uns, unseren Kunden ein Portfolio an umweltverträglichen<br />
Produkten anzubieten, mit dem wir Standards setzen – und für diese Produkte die richtige<br />
Beratung bereitzustellen. Wir beraten Sie, wie Sie Ihre Güter am umweltfreundlichsten transportieren<br />
und an welchen Stellhebeln noch Emissionen und Ressourcen eingespart werden<br />
können. Wie wir das tun und auf welche Methoden wir dabei zurückgreifen, finden Sie in<br />
dieser Broschüre beschrieben.<br />
Wieso legen wir so viel Wert auf die ökologische Ausrichtung unserer Produkte und Dienstleistungen?<br />
Wir sind der Überzeugung, dass nur diejenigen Unternehmen in den nächsten<br />
Jahren erfolgreich sein werden, die über ihr Kerngeschäft helfen, die großen globalen Herausforderungen<br />
zu meistern. In unserer Konzernstrategie DB2020 haben wir definiert, wie wir<br />
diese adressieren und wie unser Beitrag zu Ihrer Lösung aussieht.<br />
Mehr zu DB2020 und den umweltfreundlichen Lösungen von DB Schenker finden Sie auf den<br />
folgenden Seiten! Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!<br />
Ihr<br />
Dr. Karl-Friedrich Rausch<br />
3
Inhalt<br />
DB Schenker Porträt 6<br />
DB Schenker Rail 8<br />
DB Schenker Logistics 9<br />
Herausforderungen erkennen 10<br />
Wachsende Warenströme und Verkehrsvolumen 12<br />
Mögliche Emissionssparziele im Logistikbereich 13<br />
Verantwortung übernehmen 14<br />
Die DB auf dem Weg zum Umwelt-Vorreiter 16<br />
Wachsende Verkehrsleistung aller Verkehrsträger 16<br />
Optimierung aller Verkehrsträger und Lagerhäuser<br />
hinsichtlich Energieeffizienz und Emissionen 17<br />
Initiativen im Umweltschutz 18<br />
Fortschritte im DB-Klimaschutzprogramm 19<br />
Umweltschutz bei DB Schenker 20<br />
Institutionalisierung im Unternehmen 21<br />
4
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
DB Schenker setzt Maßstäbe<br />
beim effizienten Umgang mit den<br />
verfügbaren Ressourcen – zu<br />
Land, zu Wasser und in der Luft.<br />
Umweltorientiert handeln 22<br />
Schienengüterverkehr 24<br />
Landverkehr 30<br />
Luftfracht 33<br />
Seefracht 34<br />
Kontraktlogistik 36<br />
Lösungen anbieten 38<br />
Eco Optimizer 42<br />
Eco Plus 44<br />
DB SCHENKERhangartner und DB SCHENKERrailog 46<br />
DB SCHENKERskybridge 48<br />
Eco Neutral 49<br />
Erfolge messen 50<br />
Methodik der Kennzahlenerhebung 52<br />
Emissionen bei DB Schenker 53<br />
Schienengüterverkehr 55<br />
Landverkehr 56<br />
Luftfracht 58<br />
Seefracht 59<br />
Stationäre Anlagen 59<br />
Auf dem Weg zum Umwelt-Vorreiter 60<br />
Klimaschutz- und Schadstoffbilanz (Anhang)<br />
5
6<br />
DB Schenker Porträt
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
DB Schenker<br />
Porträt<br />
Mit Top-Positionen in Europa und<br />
weltweit setzt DB Schenker auf sein<br />
globales Netzwerk, das auf Kundenservice,<br />
Qualität und Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtet ist.<br />
7
DB Schenker Porträt<br />
DB Schenker bündelt mit mehr als 94.600 Mitarbeitern an<br />
etwa 2.000 Standorten in über 130 Ländern die Transportund<br />
Logistikaktivitäten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong>.<br />
Ob auf der Straße, der Schiene, dem Luft- oder Seeweg: Als einer der führenden<br />
global integrierten Logistikdienstleister bildet DB Schenker in allen wichtigen Wirtschaftsregionen<br />
der Erde ein globales Netzwerk, das auf Kundenservice, Qualität<br />
und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. DB Schenker setzt sich zusammen aus den<br />
Geschäftsfeldern DB Schenker Rail und DB Schenker Logistics.<br />
Die führende europäische Güterbahn DB Schenker Rail verfügt über ein internationales<br />
Netzwerk. Dank ihrer leistungsstarken Gesellschaften, Tochterunternehmen,<br />
Beteiligungen und Joint Ventures in 15 Ländern Europas bietet DB Schenker Rail<br />
fast flächendeckend Güterverkehrsleistungen an. Die Mehrheit aller Güterzüge von<br />
DB Schenker Rail fährt auf internationalen Routen über mindestens eine Grenze.<br />
Durch die grenzüberschreitende Aufstellung bietet DB Schenker Rail effiziente<br />
europaweite Transportleistungen in den Segmenten Ganzzug, Einzelwagensystem<br />
und Kombinierter Verkehr (KV). Schwerpunkte bilden die Marktbereiche Montan,<br />
Chemie und Mineralöl, Baustoffe, Industrie- und Konsumgüter, Intermodal und<br />
Automotive.<br />
DB Schenker Rail betreibt ein offenes Produktionssystem zum Transport von Einzelwagen,<br />
erbringt Ganzzugverkehre als Punkt-zu-Punkt-Transporte und ausgewählte<br />
logistische Zusatzleistungen. Im Kombinierten Verkehr erstrecken sich die Leistungen<br />
von der Schienentraktion über den Terminalumschlag bis hin zur Bereitstellung<br />
von Wagenmaterial. In den kommenden Jahren will DB Schenker Rail die Qualität<br />
und Effizienz im Schienengüterverkehr weiter steigern. Gelingen soll dies mit der<br />
schrittweisen Einführung des neuen Geschäftsmodells Netzwerkbahn, bei dem<br />
künftig die Ganzzug- und Einzelwagen-Produktionssysteme miteinander stärker<br />
kombiniert und über ein Kapazitätsmanagement gesteuert werden.<br />
DB Schenker Rail umfasst die drei Regionen East, Deutschland / Central sowie West.<br />
Die Regionen werden durch zentrale Funktionen wie Produktion, Vertrieb, Finanzen<br />
und Personal unterstützt.<br />
Die Menge der im Jahr 2012 beförderten Güter betrug 398,7 Millionen Tonnen. Mit<br />
rund 101.300 Güterwagen und fast 2.900 Lokomotiven – davon ein hoher Anteil<br />
an grenzüberschreitend einsetzbaren Mehrsystem-Loks – verfügt DB Schenker Rail<br />
über den europaweit größten Fuhrpark. Täglich fährt der Güterbahnspezialist<br />
über 5.030 Züge und hat 2012 mit seinen 31.770 Mitarbeitern einen Umsatz von<br />
4,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.<br />
8
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
DB Schenker Logistics ist mit seinen drei Geschäftseinheiten weltweit führend in<br />
der Branche. Die Einheiten umfassen den europäischen Landverkehr, die weltweite<br />
Luft- und Seefracht sowie anspruchsvolle logistische Lösungen und globales Supply-<br />
Chain-Management aus einer Hand. Top-Positionen halten die Logistiker in den<br />
Bereichen Automotive, Hightech, Konsumgüter sowie Messespedition, Spezialverkehre<br />
und Dienstleistungen für große Sportveranstaltungen.<br />
DB Schenker bietet seinen Kunden zeit- und kostenoptimierte Dienstleistungen für<br />
Stückgut-, Teil- und Komplettladungsverkehre. Zum Angebot gehören auch schienenaffine<br />
Logistiklösungen für den europäischen und transkontinentalen Markt.<br />
Hier werden die Vorteile von Eisenbahn und Lkw wirtschaftlich und ökologisch<br />
sinnvoll verknüpft.<br />
Als Supply-Chain-Spezialist bewegt DB Schenker nicht nur Güter. Der Logistikdienstleister<br />
managt auch die Lieferkette seiner Kunden, wobei er auf ein sehr<br />
breites Spektrum an Value Added Services zurückgreift, die nahtlos in die komplexesten<br />
Geschäftsmodelle integriert werden können: von Dienstleistungen im<br />
Wareneingang über Produktionsbelieferungen und Distribution der fertigen Erzeugnisse<br />
bis hin zur Unterstützung der Aftersales-Aktivitäten. Dadurch verwandelt<br />
DB Schenker die Lieferkette in eine Wertschöpfungskette, optimiert das Geschäft<br />
und reduziert die Kosten.<br />
Mit den Marktpositionen Nummer 2 in der Luftfracht und Nummer 3 in der Seefracht<br />
zählt DB Schenker Logistics zu den weltweit führenden Logistikdienstleistern.<br />
Das Angebot umfasst die gesamte Palette der Dienstleistungen in der globalen<br />
Luft- und Seefracht. In der Kontraktlogistik bietet der Logistikspezialist auf allen<br />
Kontinenten an über 500 Standorten Logistiklösungen für Kunden aus Industrie<br />
und Handel. Weltweit stehen Warehouses mit insgesamt sechs Millionen Quadratmeter<br />
Lagerfläche zur Verfügung.<br />
Der Marktführer im europäischen Landverkehr beförderte im Jahr 2012 über<br />
95 Millionen Sendungen, fertigte über 1,1 Millionen Tonnen Luftfrachtvolumen und<br />
1,9 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) in der Seefracht ab. Mit seinen<br />
64.200 Mitarbeitern erwirtschaftete DB Schenker Logistics 2012 einen Umsatz von<br />
15,39 Milliarden Euro.<br />
Mit einem Umsatz von etwa 20,3 Milliarden Euro<br />
besetzt DB Schenker Top-Positionen in Europa<br />
und weltweit.<br />
9
10<br />
Herausforderungen erkennen
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Herausforderungen<br />
erkennen<br />
Umwelt- und Klimaschutz<br />
sind die großen Herausforderungen<br />
in den kommenden<br />
Jahren. Diese Aufgaben nimmt<br />
DB Schenker seinen Kunden ab –<br />
durch Kundenberatung und dem<br />
Angebot umweltverträglicher<br />
Produkte<br />
11
Herausforderungen erkennen<br />
DB Schenker trägt<br />
über sein Kerngeschäft<br />
zur Lösung der großen<br />
globalen Herausforderungen<br />
bei.<br />
Zunehmende CO₂-Emissionen im<br />
Verkehrssektor erfordern einen<br />
hohen Handlungsbedarf und bieten<br />
große Einsparungspotenziale für<br />
DB Schenker und seine Kunden.<br />
Wachsende Warenströme und Verkehrsvolumen<br />
Nach der Energiewirtschaft gilt der Verkehrssektor<br />
als zweitgrößter Verursacher von CO₂-Emissionen. Die<br />
gewerblichen und privaten Verkehrsströme verursachen<br />
rund 22 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen.<br />
Während in einigen Branchen der Kohlendioxid-<br />
Ausstoß bereits sinkt, nimmt er im Verkehrsbereich<br />
aufgrund der immer größeren Waren- und Reisendenströme<br />
weltweit zu. Das bedeutet einen besonders<br />
hohen Handlungsbedarf, aber auch große Potenziale<br />
zur CO₂-Einsparung, die ausgeschöpft werden können.<br />
Allein in Europa (EU-27) haben nach Angaben<br />
der europäischen Umweltagentur zwischen 1990<br />
und 2010 die absoluten Treibhausgasemissionen im<br />
Verkehrssektor um rund 26 Prozent zugenommen.<br />
Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, reagieren<br />
Unternehmen mit internationalen Strategien, sei es<br />
beim Einkauf von Rohstoffen, der Produktion oder in<br />
ihren Absatzmärkten. Durch die weiter wachsenden<br />
Warenströme nehmen Verkehrsvolumen und die damit<br />
verbundenen Emissionen schneller zu als Energieeffizienzmaßnahmen<br />
greifen, beziehungsweise, als die Erschließung<br />
alternativer Energiequellen voranschreitet.<br />
Trotz des immensen Handlungsbedarfs konnten sich<br />
die Staaten bisher im Rahmen der internationalen<br />
Klimapolitik nicht auf ein einheitliches Vorgehen und<br />
auf verbindliche CO₂-Ziele einigen. Allerdings wurde<br />
das Ziel, die globale Erwärmung bis 2050 auf maximal<br />
zwei Grad Celsius zu begrenzen, als Konsens festgehalten<br />
und eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-<br />
Protokolls vereinbart.<br />
Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, muss der weltweite<br />
CO₂-Ausstoß bis 2050 um 50 Prozent gegenüber<br />
1990 reduziert werden. Da davon ausgegangen wird,<br />
dass insbesondere die Schwellen- und Entwicklungsländer<br />
aufgrund ihres Nachholbedarfs dieses Ziel<br />
nicht erreichen werden, müssen die Industriestaaten<br />
12
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
umso mehr tun. Um 80 bis 95 Prozent müssen die CO₂-<br />
Emissionen hier sinken.<br />
Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass sich<br />
die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend<br />
verschärfen werden und der Handlungsdruck zunehmen<br />
wird. Eine der bereits implementierten politischen<br />
Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel<br />
ist der europäische Zertifikatehandel (EU Emission<br />
Trading System – EU ETS), der als marktwirtschaftliches<br />
Instrument der EU-Klimapolitik 2005 eingeführt<br />
wurde und die Senkung von CO₂-Emissionen zu<br />
minimalen volkswirtschaftlichen Kosten unterstützen<br />
soll. Derzeit ist nur der Schienengüterverkehr vom<br />
CO₂-Emissionshandel betroffen, bei dem ab 2013 für<br />
die gesamten CO₂-Emissionen aus dem Strombezug<br />
CO₂-Emissionsrechte erworben werden müssen.<br />
Mögliche Emissionssparziele im Logistikbereich<br />
Im Verkehrssektor strebt die EU-Kommission ergänzende<br />
Aktivitäten an. Dazu wurden 2011 in einem<br />
Weißbuch Ziele und Maßnahmen vorgeschlagen,<br />
die unter Berücksichtigung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit<br />
eine Emissionsminderung im Verkehrssystem<br />
von mindestens 60 Prozent bis 2050<br />
(gegenüber 1990) erreichen sollen. Der Logistikbereich<br />
soll unter anderem durch diese Maßnahmen<br />
beitragen:<br />
In urbanen Zentren soll die Stadtlogistik bis<br />
2030 CO₂-frei sein.<br />
Die CO₂-Emissionen in der Seeschifffahrt sollen um<br />
40 Prozent bis 2050 reduziert werden.<br />
Im Flug verkehr soll der Anteil „CO₂-emissionsarmer<br />
nachhaltiger Flugkraftstoffe“ auf 40 Prozent steigen.<br />
30 Prozent des Straßengüterverkehrs mit einer<br />
Transportdistanz über 300 Kilometer sollen bis<br />
2030 von der Straße auf die Verkehrsträger Eisenbahn<br />
und Schiff verlagert werden. Bis 2050 sollen<br />
sogar mehr als 50 Prozent verlagert werden.<br />
Auch wenn diese Vorschläge derzeit noch keinen<br />
Gesetzescharakter haben, ist von einer schrittweisen<br />
Verschärfung der Rahmenbedingungen in den<br />
nächsten Jahren auszugehen.<br />
13
Verantwortung übernehmen<br />
Verantwortung<br />
übernehmen<br />
DB Schenker will den CO₂-Ausstoß<br />
vom Transportwachstum<br />
ent koppeln und langfristig überproportional<br />
reduzieren. Dazu<br />
haben alle Geschäftsfelder<br />
konkrete Einsparungsziele und<br />
Maßnahmen festgelegt.<br />
14
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
15
Verantwortung übernehmen<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> hat ihr<br />
aktuelles Klimaschutzprogramm<br />
weltweit aus gerichtet.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> will das weltweit<br />
führende Mobilitäts- und Logistikunternehmen,<br />
Top-Arbeitgeber und<br />
Umwelt-Vorreiter werden.<br />
Die DB auf dem Weg zum Umwelt-Vorreiter<br />
Mit ihrer Strategie DB2020 hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong><br />
nachhaltiges Handeln noch konsequenter in der Unternehmensstrategie<br />
und -organisation verankert. Ein<br />
integrierter Gesamtansatz soll systematisch ökonomische,<br />
soziale und ökologische Aktivitäten miteinander<br />
in Einklang bringen, um den nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />
und die gesellschaftliche Akzeptanz<br />
sicherzustellen. Dahinter steht die Vision der DB, das<br />
weltweit führende Mobilitäts- und Logistikunternehmen<br />
zu werden. Auf die Nachhaltigkeitsdimensionen<br />
bezogen bedeutet dies konkret: Die DB will profitabler<br />
Marktführer – mit Fokus auf Kunde und Qualität –,<br />
Top-Arbeitgeber und Umwelt-Vorreiter werden. Ein aus<br />
der Strategie DB2020 abgeleitetes integriertes, konzernweit<br />
gültiges Zielsystem bildet den Rahmen dafür,<br />
dass Entscheidungen im Einklang mit den drei Nachhaltigkeitsdimensionen<br />
getroffen werden. Zielkonflikte<br />
zwischen den Dimensionen werden transparent gemacht<br />
und dadurch bewusste und somit ganzheitliche<br />
Entscheidungen ermöglicht.<br />
Auch organisatorisch hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> Voraussetzungen<br />
für eine stärkere Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens<br />
geschaffen: Dr. Karl-Friedrich<br />
Rausch, Vorstand Transport und Logistik, DB Mobility<br />
Logistics <strong>AG</strong>, verantwortet auf Konzernebene als<br />
Chief Sustainability Officer gesamthaft das Thema<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Wachsende Verkehrsleistung aller Verkehrsträger<br />
Die Logistik wird im Jahr 2020 anders aussehen als<br />
heute, denn die Globalisierung schreitet kontinuierlich<br />
voran. Beschaffung, Produktion und Distribution erfolgen<br />
weltweit. Mit dem zunehmenden Warenverkehr ist<br />
die Verkehrsleistung aller Verkehrsträger gewachsen.<br />
Auf den interkontinentalen Handelsrouten verkehren<br />
Seefrachtschiffe, auf denen mehr als 18.000 Standard-<br />
Container Platz finden.<br />
Auf den wichtigsten Schienensträngen sind Güterzüge<br />
unterwegs, die ebenfalls deutlich länger sind als noch<br />
ein Jahrzehnt zuvor. Zugleich hat sich der gesamte<br />
Transportsektor weiter industrialisiert. Mit der Netz-<br />
16
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
werkbahn ist die DB auch im Jahr 2020 die Nummer 1<br />
im europäischen Schienengüterverkehr. Aus der Idee<br />
aus dem Jahr 2005, zwischen Europa und China einen<br />
durchgängigen Schienengüterverkehr anzubieten, ist<br />
ein veritabler Markt geworden. Täglich machen sich<br />
mehrere Züge auf den Weg von Europa nach China<br />
oder zurück. Sie brauchen für die Strecke nur noch<br />
14 Tage. Aber nicht nur das reine Angebot ist gewachsen.<br />
Die Logistikdienstleister sind stärker an der Wertschöpfung<br />
der Industrie beteiligt.<br />
Weil sich die produzierenden Unternehmen noch stärker<br />
auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, haben<br />
innovative Transport- und Logistikdienstleister mehr<br />
Verantwortung übernommen, manchmal sogar für<br />
ganze Wertschöpfungsketten. Produktionsnahe Logistikdienstleistungen,<br />
Beschaffungs-, Distributions- und<br />
After-Sales-Logistik werden über alle Verkehrsmittel<br />
hinweg nahtlos und flexibel miteinander verknüpft.<br />
Die gesamte Logistik wird aus einer Hand koordiniert<br />
angeboten. Und auch hier hat die Vernetzung in der<br />
Kommunikation ihren Siegeszug fortgesetzt.<br />
Die Versender können von jedem Ort der Welt und zu<br />
jeder Zeit nachverfolgen, wo sich ihre Waren befinden<br />
und in welchem Zustand sie sind; das bringt höchste<br />
Transparenz. Durchgängige IT-Lösungen sorgen dafür,<br />
dass alle Beteiligten in schlanken Prozessen verbunden<br />
sind. Das spart Zeit und Geld und schont die Umwelt.<br />
Weil alle Verkehrsmittel in weltweiten Transportketten<br />
intelligent verknüpft werden können, haben sich 2020<br />
enorme Möglichkeiten zur CO₂-Einsparung erschlossen.<br />
Optimierung aller Verkehrsträger und Lagerhäuser<br />
hinsichtlich Energieeffizienz und Emissionen<br />
DB Schenker folgt dabei der Logik des Greenhouse Gas<br />
Protocols (siehe Grafik 1). Danach sind alle Emissionsquellen<br />
in der Lieferkette auf ihre Relevanz für die<br />
eigene Klimabilanz zu prüfen. Entsprechend übernimmt<br />
DB Schenker nicht nur für die aus dem eigenen<br />
operativen Geschäft entstehenden (direkten) Treibhausgase,<br />
sondern auch jene entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette: die der Fahrzeughersteller,<br />
Transportdienstleister und Provider für Materialien<br />
und Verpackungseinheiten (Lieferanten) in der Beschaffung<br />
sowie jene Emissionen, die für den Kunden<br />
beim Einkauf von DB Schenker Dienstleistungen entstehen.<br />
Rund 40 Performance Indikatoren, die auch Schadstoffemissionen,<br />
stationäre Energieeffizienz und<br />
Materialeinsatz betreffen, werden im Konzern ermittelt<br />
und in einem künftigen integrierten Nachhaltigkeitsbericht<br />
transparent gemacht. Mit den<br />
Eco Solutions, den umweltfreundlichen Logistiklösungen,<br />
ermöglicht DB Schenker seinen Kunden<br />
CO₂-Sparmaßnahmen für jeden einzelnen Verkehrsträger<br />
sowie die Warenläger. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> ist<br />
führend in der ganzen Branche: Alle Verkehrsmittel<br />
und Lagerhäuser sind miteinander verknüpft und<br />
werden hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und Emissionen<br />
kontinuierlich verbessert. Für die DB-Mitarbeiter<br />
stehen ökologische Ziele im eigenen Verhalten<br />
immer mit im Fokus.<br />
(1) GHG Protocol Scopes und Emissionen entlang der Lieferkette<br />
CO₂ CH₄ N₂O HFC PFC SF₆<br />
Scope 2<br />
indirekt<br />
Scope 3<br />
indirekt<br />
Scope 1<br />
direkt<br />
Scope 3<br />
indirekt<br />
eigener<br />
Energiebedarf<br />
Einkauf & Service<br />
Güter<br />
Treibstoffe &<br />
andere energiebedingte<br />
Aktivitäten<br />
Transport & Versand<br />
Herstellungsabfall<br />
Geschäftsreisen<br />
Berufsverkehr<br />
angemietete<br />
Immobilien<br />
Firmengebäude<br />
Fuhrpark<br />
Transport &<br />
Versand<br />
Produktion<br />
Investments<br />
Entsorgung<br />
angemietete<br />
Immobilien<br />
Franchise<br />
Gütergebrauch<br />
vorgelagerte Aktivitäten<br />
Bericht<br />
erstattendes<br />
Unternehmen<br />
nachgelagerte Aktivitäten<br />
17
Verantwortung übernehmen<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> hat schon jetzt Erfolge im Klimaschutz<br />
erzielt: So hat der DB-Konzern zwischen<br />
1990 und 2012 im Schienenverkehr in Deutschland<br />
seine spezifischen Kohlendioxid-Emissionen – also<br />
den CO₂-Ausstoß pro Passagier respektive pro Tonne<br />
Fracht und Kilometer – bereits um mehr als 45 Prozent<br />
reduziert (siehe Grafik 2). Ihr aktuelles Klimaschutzprogramm<br />
hat die DB weltweit ausgerichtet. Darin will<br />
sie ihre spezifischen CO₂-Emissionen zwischen 2006<br />
und 2020 um weitere 20 Prozent senken. DB Schenker<br />
ist integraler Bestandteil des DB-Klimaschutzprogramms.<br />
Initiativen im Umweltschutz<br />
Stiftung 2° – <strong>Deutsche</strong> Unter nehmer für Klimaschutz<br />
Viele Unternehmen engagieren sich bereits aktiv für<br />
den Klimaschutz. Auch die DB nimmt ihre Verantwortung<br />
in diesem wichtigen Bereich sehr ernst. So ist<br />
Dr. Rüdiger Grube, der Vorstandsvorsitzende der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> <strong>AG</strong>, Mitglied der „Stiftung 2° – <strong>Deutsche</strong><br />
Unternehmer für Klimaschutz“. Die Stiftung wurde von<br />
Dr. Michael Otto, dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der Otto Group, ins Leben gerufen. Sie engagiert sich<br />
für die schnelle und konsequente Reduzierung von<br />
CO₂-Emissionen, um die globale Erwärmung auf den<br />
beherrschbaren Wert von zwei<br />
Grad Celsius zu begrenzen<br />
(www.stiftung2grad.de).<br />
Forschungsprojekt zu<br />
Klima neutralem Landverkehr – KNEG<br />
Das seit 2006 bestehende Forschungsprojekt umfasst<br />
15 Mitglieder und hat folgendes Ziel: 2020 soll<br />
ein in Schweden durchgeführter Gütertransport auf<br />
der Straße im Vergleich zum Jahr 2005 nur noch<br />
50 Prozent der CO₂-Emissionen verursachen. Zu den<br />
Mitgliedern zählen neben DB Schenker Treibstoffproduzenten,<br />
Lkw-Hersteller, Logistikdienstleister,<br />
Universitäten und die „Swedish Road Administration“.<br />
EffizienzCluster LogistikRuhr<br />
Das EffizienzCluster LogistikRuhr ist Deutschlands<br />
größtes Logistikforschungsprojekt. Über 120 Unternehmen<br />
und elf Forschungseinrichtungen arbeiten<br />
fünf Jahre gemeinsam (2010 – 2015), um die drei Visionen<br />
„Schonung der Umwelt und der Ressourcen“, die<br />
„Sicherung urbaner Systeme“ und die „Wahrung von<br />
Individualität“ weiter voranzutreiben. Der Effizienz-<br />
Cluster LogistikRuhr arbeitet konkret mit insgesamt<br />
sieben technischen und soziotechnischen Leitthemen<br />
in über 30 Verbundprojekten mit einem Gesamtvolumen<br />
von rund 100 Millionen Euro.<br />
(2) Klimaschutzziele der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong>, spezifische CO₂-Emissionen senken<br />
Vision 2050<br />
DB-Klimaschutzprogramm<br />
2020<br />
1990 2012 2050<br />
–45%<br />
DB-Schienenverkehr<br />
–100% CO₂<br />
2006 2020<br />
–20%<br />
Gesamter DB-Konzern<br />
18
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Die Stärke des DB Schenker-<br />
Netzwerks ermöglicht die<br />
Kombination der Verkehrsträger<br />
sowohl nach ökonomischen<br />
als auch ökologischen<br />
Gesichtspunkten.<br />
Fortschritte im DB-Klimaschutzprogramm<br />
Das Ziel ist klar: Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> will konsequent<br />
alle Möglichkeiten der Umwelt- und Ressourcenschonung<br />
ausschöpfen und damit ihren Beitrag zum<br />
Klimaschutz leisten. Die weltweiten spezifischen CO₂-<br />
Emissionen des DB-Konzerns sind zwischen den Jahren<br />
2006 und 2012 insgesamt um 11,9 Prozent gesunken.<br />
Zudem entlasten die grünen Angebote für die Kunden<br />
von DB Schenker die Umwelt zusätzlich.<br />
(3) Netzwerk DB Schenker<br />
Schienengüterverkehr<br />
Kontraktlogistik/SCM<br />
Landverkehr<br />
Aber nicht nur bei den CO₂-Emissionen hat die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bahn</strong> Fortschritte erzielt. Auch Partikelemissionen<br />
wurden bereits deutlich reduziert. So konnten<br />
der direkte und indirekte Teilchenausstoß im Schienenverkehr<br />
in Deutschland von 1990 bis 2012 durch<br />
den Einsatz moderner Technik um rund 90 Prozent<br />
gesenkt werden.<br />
Seefracht<br />
(4) <strong>Bahn</strong>strommix DB 2012*, Angaben in Prozent<br />
Luftfracht<br />
Im Jahr 2012 konnte der DB-Konzern zudem den Anteil<br />
der erneuerbaren Energien im Traktionsstrommix<br />
(<strong>Bahn</strong>strommix) in Deutschland weiter ausbauen.<br />
So erhöhte sich der Anteil dieser Energiequellen im<br />
Berichtsjahr um 2,2 Prozentpunkte auf 24 Prozent.<br />
Damit liegt der Grünstromanteil beim <strong>Bahn</strong>strom weiterhin<br />
über dem des allgemeinen Strommix in Deutschland<br />
(siehe Grafik 4).<br />
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien im Traktionsstrommix auf mindestens<br />
35 Prozent ansteigen. Dafür werden langfristige Lieferverträge<br />
für Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />
abgeschlossen. Mit RWE wurde 2011 ein Vertrag über<br />
1,9<br />
8,3<br />
14,2<br />
20,2<br />
Steinkohle<br />
Erneuerbare Energien<br />
Kernenergie<br />
Braunkohle<br />
31,4<br />
Erdgas<br />
Sonstige<br />
24<br />
zusätzlich beschaffter Strom<br />
aus 100 % erneuerbaren Energien<br />
für die grünen DB-Angebote<br />
* Vorläufige Werte im Hinblick auf die abschließende Berichterstattung<br />
gem. § 42 EnWG<br />
19
Verantwortung übernehmen<br />
Klimaschutz beginnt bei DB Schenker<br />
mit der Kundenberatung.<br />
die jährliche Lieferung von 900 Millionen Kilowattstunden<br />
Ökostrom aus deutschen Wasserkraftwerken<br />
ab dem Jahr 2014 unterzeichnet. 2012 kam ein<br />
weiterer Vertrag zur Lieferung von 600 Millionen<br />
Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr hinzu. Dieser wird<br />
ab 2015 aus den E.ON-Wasserkraftwerken an Main,<br />
Donau, Lech, Isar und Inn geliefert. Seit 2013 bezieht<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> zusätzlich rund 300 Millionen Kilowattstunden<br />
Ökostrom jährlich aus österreichischen<br />
Wasserkraftwerken der VERBUND <strong>AG</strong>.<br />
Zusätzlich baut die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> die Stromerzeugung<br />
aus Windenergie weiter aus. 2013 wurde der bislang<br />
fünfte Windpark an der Nordsee in der Gemeinde<br />
Krummhörn bei Emden unter Vertrag genommen. Insgesamt<br />
liefern nun 48 Windräder mit einer Jahresproduktion<br />
von rund 140 Gigawattstunden Grünstrom für<br />
den Antrieb von Zügen. Diese Menge entspricht dem<br />
Jahresverbrauch von 28.000 Vier-Personen-Haushalten<br />
und einer CO₂-Ersparnis von 82.000 Tonnen pro Jahr.<br />
Umweltschutz bei DB Schenker<br />
Klimaschutz beginnt bei DB Schenker schon vor dem<br />
eigentlichen Transport, also bei der Kundenberatung<br />
und Planung. Der Vorteil von DB Schenker besteht<br />
im internationalen Netzwerk, das alle Verkehrsträger<br />
– vom Lkw über die Güterbahn bis zu Schiff und Flugzeug<br />
– sinnvoll miteinander verbindet. Die jeweiligen<br />
Stärken werden sowohl nach ökonomischen als auch<br />
nach ökologischen Gesichtspunkten miteinander kombiniert.<br />
Auf der Basis des integrierten Unternehmens<br />
stellt DB Schenker so dem Kunden den optimalen<br />
Verkehrsträgermix für seine weltweiten Transportketten<br />
zusammen. Hinzu kommen viele klimafreundliche<br />
Einzelmaßnahmen: von Trainings in energiesparender<br />
Fahrweise bis hin zur Vermeidung von Leerfahrten<br />
unter Nutzung des flächendeckenden Hubsystems.<br />
DB Schenker will den CO₂-Ausstoß vom Transportwachstum<br />
entkoppeln und langfristig überproportional<br />
reduzieren. Dafür arbeitet der Logistikdienstleister<br />
auch an der eigenen betrieblichen Umweltbilanz in<br />
den Produktionsstätten, Umschlagterminals und<br />
Logistikzentren. Alle Geschäftsfelder haben konkrete<br />
Einsparungsziele.<br />
Umweltziele von DB Schenker 2006 – 2020:<br />
Schienengüterverkehr: Reduktion des spezifischen<br />
Energieverbrauchs um 19 Prozent<br />
Landverkehr: Reduktion der spezifischen<br />
CO₂-Emissionen um 26 Prozent<br />
Luftfracht: Reduktion der spezifischen<br />
CO₂-Emissionen um 25 Prozent<br />
Seefracht: Reduktion der spezifischen<br />
CO₂-Emissionen um 15 Prozent<br />
20
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Institutionalisierung im Unternehmen<br />
Auf Konzernebene ist das DB Umweltzentrum für das<br />
Umweltmanagement verantwortlich und unterstützt die<br />
Geschäftsfelder bei der Entwicklung und Umsetzung<br />
von Zielen und Maßnahmen im Umweltschutz. Beispiel<br />
EcoTransIT World: Das Emissionsberechnungstool für<br />
alle Verkehrsmittel im Güterverkehr, wurde im DB Umweltzentrum<br />
mitentwickelt. Seit über zehn Jahren hat<br />
DB Schenker Rail eine Umweltabteilung, die den Aufbau<br />
sowie die Entwicklung und Verfolgung von Umweltgrundsätzen<br />
vorantreibt und das kontinuierliche Monitoring<br />
der Umweltaktivitäten bündelt. DB Schenker Rail<br />
Deutschland ist seit 2002 nach ISO 14001 zertifiziert.<br />
Das Umweltmanagement von DB Schenker Logistics<br />
wird weltweit von der Abteilung Corporate Risk Management<br />
& Compliance betreut. Seit 2008 ist das Umweltmanagement<br />
dezentral in den Landesgesellschaften<br />
weltweit ins talliert. Bei DB Schenker Logistics sind<br />
Standorte in 54 Ländern nach ISO 14001 zertifiziert,<br />
ein globales Umweltmanagement system wurde 2011<br />
verabschiedet.<br />
Um die Umsetzung und Weiterentwicklung von<br />
umweltfreundlichen Transport- und Logistiklösungen<br />
kontinuierlich voranzutreiben und zu steuern,<br />
wurden wichtige Maßnahmen realisiert:<br />
Reduktion von Treibhausgas-Emissionen als Teil<br />
der Zielvereinbarungen des Top-Managements<br />
Entwicklung eines Energieeffizienzziels, also die<br />
Reduktion von Strom- und Heizenergie<br />
Save tons<br />
of . CO 2<br />
(5) Das globale Umweltmanagement von DB Schenker<br />
Erweiterung der Emissionsbereiche (Scopes) für<br />
die Bewertung der Umwelt-Performance. Das heißt:<br />
Einbeziehung der Lieferanten und Kunden (Scope 3)<br />
in die Kennzahlenermittlung nach Global Reporting<br />
Initiative (GRI) und Greenhouse Gas Protocol<br />
Als strategischer Leitfaden dient hierbei ein Dreieck<br />
(siehe Grafik 5). Die Ecken dieses Dreiecks zeigen die<br />
verschiedenen Richtungen in der Lieferkette an, die<br />
DB Schenker mit seiner kennzahlenbasierten Umwelt-<br />
Performance einschlagen möchte:<br />
„grüner“ Einkauf: Lieferantenbewertung und<br />
-auswahl nach Umweltzielen und -maßnahmen<br />
der Carrier und Subdienstleister<br />
„grüne Produktion“: Erfassung, Bewertung und<br />
Erhöhung der Energie- und Materialeffizienz<br />
unternehmensinterner Prozesse<br />
„grüne Dienstleistungen“: Kundenberatung mit dem<br />
Ziel, Transportemissionen signifikant zu verringern,<br />
Angebot von maßgeschneiderten Lösungen<br />
Kern des Dreiecks ist dabei die Transparenz und kennzahlenbasierte<br />
Erfassung aller Bereiche.<br />
21
22<br />
Umweltorientiert handeln
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Umweltorientiert<br />
handeln<br />
DB Schenker leistet einen großen<br />
Beitrag zur Konzernstrategie DB2020<br />
und positioniert sich als einer der führenden<br />
Dienstleister mit der größten<br />
CO₂- und Ressourcen-Effizienz.<br />
23
Umweltorientiert handeln<br />
Neben unternehmensinternen Maßnahmen<br />
ist es vor allem die wachsende<br />
Verantwortung für unternehmensübergreifende<br />
Wertschöpfungsprozesse,<br />
die DB Schenker zum Vorreiter in der<br />
Umweltperformance macht.<br />
Mithilfe des Dreiecks (siehe S. 21) lassen sich die<br />
betroffenen Handlungsfelder veranschaulichen:<br />
Beginnend mit dem eigenen ökologischen Eintrag im<br />
operativen Betrieb gilt es darüber hinaus, im Einkauf<br />
die umweltfreundlichsten Lieferanten auszuwählen<br />
und ein entsprechendes Umwelt-Monitoring durchzuführen.<br />
Das betrifft auch die Sublieferanten. Im<br />
Verkauf werden dem Kunden Lösungen angeboten,<br />
die ihm vor allem bei der Verbesserung seiner Klimaschutz-<br />
und Schadstoffbilanz helfen sollen. Zusätzlich<br />
zu den Treibhausgasen werden bereits seit fünf Jahren<br />
auch Luftschadstoffe (NOx, SOx, PM und HC) erfasst.<br />
Schienengüterverkehr<br />
Die europäische Güterbahn DB Schenker Rail ist das<br />
Rückgrat von DB Schenker, wenn es um umweltschonenden<br />
Verkehr geht. Denn: Der Schienengüterverkehr<br />
in Europa ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger.<br />
Er baut seinen Vorteil weiter aus, beispielsweise durch<br />
bessere Auslastung der Züge, Modernisierung der Anlagen<br />
und den Einsatz schadstoffarmer Motoren und<br />
neuer Partikelfilter in Diesellokomotiven. Einen großen<br />
Beitrag leistet auch die energiesparende Fahrweise der<br />
Lokführer, bei der bis zu 10 Prozent weniger Energie<br />
verbraucht werden. Eine wichtige Rolle spielt auch, dass<br />
DB Schenker Rail europaweit rund 85 Prozent der Verkehrsleistung<br />
im Schienengüterverkehr klimaschonend<br />
mit elektrischer Traktion erbringt. Tag für Tag entlastet<br />
DB Schenker mit seinen über 5.000 Güterzügen Europas<br />
Straßen um rund 98.000 Lkw-Fahrten und erspart der<br />
Umwelt damit etwa 17.000 Tonnen CO₂ täglich. Nachfolgend<br />
einige Beispiele aktueller Maßnahmen:<br />
Bremsenergierückspeisung<br />
Um die Umweltfreundlichkeit des Schienengüterverkehrs<br />
weiter auszubauen, setzt DB Schenker darauf,<br />
die Energieeffizienz kontinuierlich zu erhöhen. So<br />
sind beispielsweise die modernen Lokomotiven mit<br />
Drehstromtechnik ausgerüstet, die die Bewegungsenergie<br />
des Zugs beim Bremsen in Strom umwandelt<br />
und zurück in die Oberleitung einspeist. 2012 wurden<br />
im Schienengüterverkehr der DB in Deutschland, der<br />
den Großteil der elektrischen Traktion ausmacht, auf<br />
diesem Weg 143 Gigawattstunden eingespart. Das<br />
entspricht mehr als 5 Prozent des Traktionsstromverbrauchs<br />
von DB Schenker Rail Deutschland.<br />
24
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Der Schienengüterverkehr<br />
in Europa ist<br />
der klimafreundlichste<br />
Verkehrsträger.<br />
(6) Funktionsweise eines Hybrid-Antriebsmotors (exemplarische Darstellung)<br />
Stromrichter<br />
Kompressor<br />
Batterie<br />
Dieselmotor /Generator<br />
Elektromotoren<br />
Der Hybridantriebsmotor kann konstant („im Bestpunkt“) laufen, anders als<br />
herkömmliche Dieselmotoren. Diese müssen nur beim Rangieren ihre Leistung liefern,<br />
laufen ansonsten im Leerlauf.<br />
Dieselmotor mit Hybridantrieb<br />
Seine überschüssige Leistung wird in den Batterien gespeichert.<br />
Zeitweise fährt die Lok sogar nur mit Energie aus den Batterien.<br />
Batterien laden /<br />
Dieselmotor läuft<br />
Rangierfahrt Diesel<br />
und Batterien<br />
Rangierfahrt nur<br />
Batterien<br />
Energieverbrauch<br />
Zeit<br />
Neue Fahrzeuggeneration<br />
Im Jahr 2012 hat die Mitteldeutsche Eisenbahn<br />
GmbH (MEG), eine Tochter der DB Schenker Rail <strong>AG</strong>,<br />
vier neue Hybrid-Rangierlokomotiven von Alstom in<br />
Betrieb genommen. Die MEG verfügt nun als erstes<br />
Unternehmen in Europa über eine Flotte von Hybrid-<br />
Fahrzeugen im Schienengüterverkehr (siehe Grafik 6).<br />
Auch die Auslieferung der neuen Rangierlok-Baureihe<br />
261 (Typ Gravita) schreitet voran. Bis Ende 2012 waren<br />
bei DB Schenker Rail bereits 100 dieser schadstoffarmen<br />
Lokomotiven mit zusätzlichen Rußpartikelfiltern<br />
im Einsatz. Damit ist die größte Tranche der insgesamt<br />
130 bestellten modernen und umweltfreundlichen<br />
Dieselloks ausgeliefert. Die von Voith Turbo Lokomotivtechnik<br />
hergestellten Fahrzeuge werden bislang unter<br />
anderem in den Produktionszentren Halle (Saale), Hamburg<br />
und Hannover im Rangierdienst eingesetzt.<br />
In die neue Diesellok-Flotte investiert DB Schenker<br />
Rail insgesamt rund 240 Millionen Euro, darunter<br />
allein zehn Millionen Euro in die speziellen Filter, die<br />
nach Herstellerangaben 97 Prozent der Rußpartikel<br />
auffangen. Durch Verbesserungen innerhalb des Motors<br />
liegen darüber hinaus auch die Emissionen von<br />
Stickoxiden um bis zu 40 Prozent unter dem Standard<br />
vergleichbarer Lokomotiven.<br />
25
Umweltorientiert handeln<br />
835 Meter lange Güterzüge<br />
fahren auf der Strecke<br />
Maschen – Padborg (Dänemark)<br />
Die Erhöhung der Transportkapazität ist ein<br />
wichtiger Baustein für DB Schenker Rail, um<br />
Ressourcen effizienter zu nutzen und den Ausstoß<br />
von spezifischen Schadstoffen reduzieren<br />
zu können. Rund zehn Millionen Euro wurden<br />
daher in den Infrastruktur-Ausbau<br />
der<br />
Ressourcen<br />
effizienter nutzen<br />
210 Kilometer langen<br />
Strecke von Maschen bis Padborg (Dänemark)<br />
investiert, um sie für 835 Meter-Züge fit zu<br />
machen. In Dänemark sind 835 Meter lange<br />
Güterzüge bereits seit längerem erlaubt. Die<br />
maximal zugelassene Gesamtlänge von Zügen<br />
im deutschen Streckennetz beträgt jedoch<br />
lediglich 740 Meter, weshalb zahlreiche planerische<br />
und organisatorische Anpassungen mit<br />
dem Eisenbahn-Bundesamt abgestimmt werden<br />
mussten. Langfristig verfolgt DB Schenker<br />
Rail das Ziel, auf bestimmten Korridoren mit<br />
bis zu 1.500 Meter langen Zügen zu starten.<br />
Nur neueste<br />
Technik ist auf dem<br />
neu es ten Stand des<br />
Umweltschutzes.<br />
Schadstoffarme Fahrzeugflotte<br />
Ältere Diesellokomotiven, die vor allem im Rangierbetrieb<br />
eingesetzt werden, hat DB Schenker Rail<br />
sukzessive mit neuen, schadstoffärmeren Motoren<br />
ausgestattet. Nur Fahrzeuge auf dem neuesten<br />
Stand der Technik sind auch auf dem neuesten Stand<br />
des Umweltschutzes. Mit dieser Remotorisierung<br />
verfolgt DB Schenker Rail in Sachen Umweltschutz<br />
eine doppelte Strategie: Zum einen wird der Anspruch<br />
an eine moderne, effiziente Fahrzeugflotte<br />
erfüllt, ohne alte Loks verschrotten zu müssen,<br />
zum anderen wurden die Triebfahrzeuge mit<br />
schadstoffarmen Motoren ausgerüstet. DB Schenker<br />
Rail investierte in den vergangenen Jahren rund<br />
500 Millionen Euro in dieses Programm und ersetzte<br />
im Zuge dessen über 75 Prozent der Verbrennungsmotoren.<br />
26
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Mobile Technik für Lokführer<br />
spart Papier und Zeit<br />
Energiesparende Fahrweise<br />
Neben allen technischen Innovationen ist es noch<br />
immer der Lokführer, der die Höhe des Energieverbrauchs<br />
während der Fahrt am stärksten beeinflusst.<br />
Der energiesparenden Fahrweise wird daher<br />
bei DB Schenker seit vielen Jahren ein besonderes<br />
Augenmerk gewidmet. Entsprechende Schulungen,<br />
regel mäßige Verbrauchsauswertungen und Motivationsmaßnahmen<br />
– unter anderem Energiesparwettbewerbe<br />
– sorgen neben den Energieverbrauchsanzeigen<br />
auf den Führerständen dafür, dass der bewusste Umgang<br />
mit der Ressource Energie von den Triebfahrzeugführern<br />
Tag für Tag gelebt wird.<br />
Geschäftsmodell Netzwerkbahn<br />
In den kommenden Jahren will DB Schenker Rail die<br />
Qualität und Effizienz im Schienengüterverkehr weiter<br />
steigern. Gelingen soll dies mit der schrittweisen Einführung<br />
des neuen Geschäftsmodells Netzwerkbahn.<br />
Bei diesem Modell werden künftig die Ganzzug- und<br />
Einzelwagen-Produktionssysteme miteinander stärker<br />
kombiniert und über ein Kapazitätsmanagement gesteuert.<br />
Auf diese Weise werden für den Transport der<br />
gleichen Gütermengen weniger Zugfahrten benötigt, da<br />
die Auslastung der einzelnen Züge steigt. Bereits heute<br />
setzt DB Schenker Rail das neue Geschäftsmodell bei<br />
einzelnen Transporten mit Erfolg um.<br />
Lokführer nutzen für die Fahrplanunterlagen,<br />
Anweisungen und Regelwerke künftig<br />
moderne mobile Technik. Statt wie bislang<br />
alle erforderlichen umfangreichen Unterlagen<br />
ausgedruckt mit in den Führerraum der Lok<br />
zu nehmen, stehen ihnen die Informationen ab<br />
Ende 2013 auf Tablet-PC mit Internetzugang<br />
zur Verfügung. Den Anfang der bundesweiten<br />
Umstellung machen die 450<br />
Testphase<br />
Lokführer des Produktionszentrums<br />
in Berlin, wo die<br />
angelaufen<br />
neuen Geräte seit November 2012 zur Verfügung<br />
stehen und bis März 2013 ausgiebig<br />
getestet werden. Der Einsatz von Tablet-PC ist<br />
langfristig auch europaweit geplant; damit soll<br />
die Qualität im grenzüberschreitenden Verkehr<br />
verbessert werden.<br />
27
Umweltorientiert handeln<br />
Mehr Verkehr auf der<br />
Schiene bei gleichzeitig<br />
abnehmendem Lärm ist<br />
kein Widerspruch.<br />
Schienengüterverkehr und Lärmminderung<br />
Mehr Verkehr auf der Schiene ist nur dann erfolgreich<br />
umzusetzen, wenn er spürbar leiser wird. Zunehmender<br />
Schienenverkehr bei gleichzeitig abnehmender<br />
Lärmbelastung ist kein Widerspruch. Die Maßnahmen,<br />
die zur Verminderung des Lärms ergriffen werden,<br />
müssen jedoch für den Schienengüterverkehr wirtschaftlich<br />
darstellbar sein, da sonst eine Verlagerung<br />
von Transportleistungen auf andere, ökologisch weniger<br />
verträgliche Verkehrsträger droht. Deshalb müssen<br />
alle Anstrengungen dahin gehen, die Effizienz von<br />
Lärmschutzmaßnahmen an Schienenwegen zu verbessern<br />
und weiteren effektiven Lärmschutzmaßnahmen<br />
zum Durchbruch zu verhelfen, ohne den Schienengüterverkehr<br />
zu schwächen.<br />
Maßnahmen zum Schall- und Erschütterungsschutz<br />
beziehen sich sowohl auf die Schallquellen am Fahrzeug<br />
und am Gleis als auch auf den Übertragungsweg<br />
und auf die Wohnungen der vom Lärm betroffenen<br />
Anlieger. Die DB hat sich das Ziel gesetzt, den vom<br />
Schienenverkehr ausgehenden Lärm bis 2020 im Vergleich<br />
zum Jahr 2000 zu halbieren. Das prognostizierte<br />
Verkehrswachstum ist dabei berücksichtigt.<br />
Ein zentrales Element hierbei ist das seit 1999<br />
bestehende freiwillige Lärmsanierungsprogramm<br />
des Bundes. Alleine 2012 konnten unter anderem<br />
Schallschutzwände mit einer Länge von rund<br />
55 Kilometern fertiggestellt werden, wodurch sich<br />
deren Gesamtlänge auf etwa 442 Kilometer erhöhte.<br />
Zudem wurden im selben Jahr 2.000 Wohnungen mit<br />
Schallschutzfenstern und Schalldämmlüftern ausgestattet.<br />
Somit erhielten seit Beginn des Programms<br />
insgesamt 48.300 Wohnungen Schallschutzfenster.<br />
Das Lärmsanierungsprogramm umfasst insgesamt<br />
etwa 3.700 Kilometer <strong>Bahn</strong>strecke, von denen rund<br />
1.200 Streckenkilometer bereits fertiggestellt sind.<br />
Darüber hinaus haben Ende Juni 2012 das Bundesministerium<br />
für Verkehr (BMVBS) und die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bahn</strong> gemeinsam den Schlussbericht zur Erprobung<br />
innovativer Lärmschutzmaßnahmen vorgestellt. Nach<br />
deren Zulassung werden diese neuen Technologien<br />
das bestehende Portfolio um weitere Maßnahmen zur<br />
Lärmminderung ergänzen.<br />
28
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Flüsterbremse bekämpft Lärm an der Quelle<br />
Ein wichtiger Baustein bei der Lärmreduktion des<br />
Schienengüterverkehrs ist der Einsatz von Verbundstoff-Bremssohlen,<br />
der sogenannten „Flüsterbremse“<br />
(Typ K-Sohle / Typ LL-Sohle). Die Verbundstoff-Bremssohle<br />
bekämpft den Lärm an der Quelle – er entsteht<br />
erst gar nicht. Die Bremsklötze werden beim Bremsen<br />
direkt auf die Räder gedrückt, was bei herkömmlichen<br />
Grauguss-Bremsklötzen mit der Zeit zu Unebenheiten<br />
auf den Laufflächen der Räder führt und sich durch ein<br />
lauter werdendes Rollgeräusch bemerkbar macht. Der<br />
Einsatz der Verbundstoff-Bremssohle verhindert das<br />
Aufrauen der Räder als Lärmquelle. Im Zusammenwirken<br />
mit einer guten Pflege der Gleise wird so das<br />
Rollgeräusch des Güterzugs um bis zu 10 Dezibel (A)<br />
reduziert, was für das menschliche Ohr einer gefühlten<br />
Halbierung des Lärms entspricht. DB Schenker Rail<br />
Deutschland erhöhte die Zahl der mit Verbundstoff-<br />
Bremssohlen ausgestatteten neuen Güterwagen im<br />
Jahr 2012 um rund 700 auf jetzt rund 7.600. Aber<br />
Die Zahl der mit Flüsterbremsen neu ausgestatteten<br />
Güterwagen hat sich 2012 um rund 700 erhöht.<br />
auch die Umrüstung der vorhandenen Fahrzeuge hat<br />
begonnen: Im vergangenen Jahr hat DB Schenker Rail<br />
150 Bestands-Güterwagen mit der leisen Bremstechnologie<br />
ausgestattet. Das aber war nur der erste Teil<br />
von insgesamt 1.250 Güterwagen, die DB Schenker<br />
Rail derzeit im Rahmen des Projekts „Leiser Rhein“ auf<br />
Flüsterbremsen umstellt.<br />
DB Schenker Rail ist die erste Eisenbahn in Deutschland,<br />
die eine Umrüstung auf Verbundstoff-Bremssohle<br />
an ihren Bestandsfahrzeugen vornimmt.<br />
Weiterentwicklung der Sohlentechnologie<br />
Um den Umrüstungsaufwand insgesamt zu reduzieren,<br />
wird bereits an der Weiterentwicklung der Sohlentechnologie<br />
gearbeitet. Ziel ist die Entwicklung einer im<br />
Vergleich zur K-Bremsklotzsohle kostengünstigeren<br />
Technik. Die sogenannte LL-Bremsklotzsohle hat neben<br />
ihrem lärmmindernden Effekt den Vorteil, dass<br />
weder ein umfassender Umbau der Bremseinrichtung<br />
des Güterwagens noch eine Neuzulassung des<br />
Bremssystems je Wagenbauart erforderlich sind. Da<br />
gegenwärtig nur befristet zugelassene LL-Sohlen existieren,<br />
wurden verschiedene Bremsklotzarten innerhalb<br />
des Projekts „Europe Train“ einer umfangreichen<br />
Betriebserprobung unterzogen. Die Sohlen wurden<br />
unter verschiedenen geografischen und klimatischen<br />
Bedingungen getestet. Die Ergebnisse liegen seit Ende<br />
2012 vor. Derzeit befinden die zuständigen Gremien<br />
der Union internationale des chemins de fer (UIC) und<br />
der European Railway Agency (ERA) auf Grundlage<br />
dieser Ergebnisse des „Europe Train“ über die Zulassung.<br />
Darüber hinaus wird in dem durch das Bundeswirtschaftsministerium<br />
geförderten Projekt „LäGiV“<br />
(Lärmreduzierter Güterverkehr durch innovative<br />
Verbundstoff-Bremssohlen) die Entwicklung weiterer<br />
LL-Sohlen vorangetrieben.<br />
Seit dem Jahresbeginn 2013 wurde in Deutschland<br />
das lärmabhängige Trassenpreissystem (LaTPS) eingeführt,<br />
das bereits umgerüstete Güterwagen auch finanziell<br />
begünstigt. Hiermit soll für alle Wagenhalter ein<br />
monetärer Anreiz geschaffen und somit die Umrüstung<br />
der Güterwagen beschleunigt werden.<br />
Mit der Zulassung der preiswerten LL-Sohle<br />
(voraussichtlich im Sommer 2013) ist in naher Zukunft<br />
auch die technisch-wirtschaftliche Basis gegeben, um<br />
ab 2014 im großen Maßstab in die Umrüstung der<br />
etwa 60.000 relevanten Bestands-Güterwagen von<br />
DB Schenker Rail einzusteigen. Bis zum Jahr 2020<br />
sollen dann alle Wagen von DB Schenker Rail mit den<br />
leisen Bremsen fahren.<br />
29
Umweltorientiert handeln<br />
Eckpfeiler für eine<br />
klimafreundliche<br />
Verkehrsorganisation<br />
sind die Bündelung der<br />
Transporte und die bestmögliche<br />
Auslastung<br />
der Verkehrsträger.<br />
Landverkehr<br />
Im Landverkehr von DB Schenker Logistics ist es vor<br />
allem die Mischung aus vielen klimafreundlichen Einzelmaßnahmen,<br />
die zur Entlastung der Umwelt im<br />
Straßengüterverkehr beiträgt. Ein wesentlicher Eckpfeiler<br />
für eine klimafreundliche Verkehrsorganisation<br />
sind die Bündelung der Verkehre sowie die optimierte<br />
Auslastung der Verkehrsträger. Im Landverkehr ist bei<br />
DB Schenker Logistics ein engmaschiges Verteilersystem<br />
dafür die Grundlage. Neben dem dichtesten Stückgutnetzwerk<br />
Europas wird die überdurchschnittliche<br />
Auslastung vor allem auch mit einer eigenen Frachtbörse<br />
und auf diese Weise optimierter Nutzung des<br />
Spot-Markts erzielt: Ein Lkw im Auftrag von DB Schenker<br />
Logistics fährt mit hohem Auslastungsgrad, Leerfahrten<br />
werden zur Ausnahme. Damit wird eine Energie-<br />
und Emissionseffizienz erzielt, die um mindestens<br />
30 Prozent über dem Industriedurchschnitt* liegt.<br />
30
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
seine eigene Fahrzeugflotte und stellt durch strenge<br />
Monitoring-Maßnahmen auch die Modernität der<br />
Subunternehmerflotte sicher. Dazu gehört, dass alle<br />
DB Schenker Logistics Landesgesellschaften einmal<br />
jährlich nach einem Standardverfahren die Lkw-Flotte<br />
ihrer rund 6.000 Subunternehmer bewerten. Grundlage<br />
der Bewertung ist unter anderem der aktuelle Zustand<br />
ihrer Flottenstruktur. Im Fokus stehen dabei die Euro-<br />
Norm-Klassifizierung sowie das Fahrertraining. Derzeit<br />
haben über 80 Prozent der Gesamtflotte in Deutschland<br />
die Euro Norm 5, weltweit sind es 32 Prozent.<br />
2012 wurde mit dem Aufbau einer flächendeckenden<br />
Subunternehmer-Datenbank begonnen, in der<br />
später einmal bis zu 50.000 Subunternehmen mit<br />
über 100 Kennzahlen erfasst werden. Damit wird die<br />
Qualitätssicherung erheblich ausgedehnt.<br />
Die energiesparende Fahrweise<br />
DB Schenker Logistics überwacht die Fahrerschulung<br />
aller in seinem Netzwerk regelmäßig eingesetzten<br />
rund 30.000 Fahrer in ganz Europa. Neben der Wirksamkeit<br />
des Fahrertrainings – es werden nachweislich<br />
5 Prozent weniger Kraftstoff benötigt – zeigt sich vor<br />
allem ein bedeutender Effekt durch permanentes Fahrermonitoring<br />
mittels Fleetboardsystemen, wonach<br />
der Kraftstoffverbrauch um zusätzlich rund 10 Prozent<br />
verringert werden kann.<br />
Die schadstoffarme Fahrzeugflotte<br />
DB Schenker Logistics betreibt eine eigene Lkw-Flotte<br />
und arbeitet mit einer großen Anzahl von Subunternehmern<br />
zusammen. Aus ökologischen und ökonomischen<br />
Gründen erneuert DB Schenker Logistics kontinuierlich<br />
* Vergleich: HBEFA 3.1 / TREMOD, basierend auf der Durchschnittsauslastung<br />
der Langstreckenverkehre für Volumengüter.<br />
31
Umweltorientiert handeln<br />
Die rollende Landstraße (ROLA)<br />
In Kooperation mit ÖKOMBI und Rail Cargo<br />
Austria Group werden durch die Abteilung<br />
„Euroservice Brenner“ komplette Lkw mit<br />
Hängern oder Sattelzügen auf der Schiene<br />
transportiert. Dies ermöglicht DB Schenker<br />
Logistics Austria, seit<br />
Sattelzüge auf<br />
die Schiene 2012 bestimmte Teilstrecken<br />
auf der umweltfreundlichen<br />
Schiene zurückzulegen. Seit 2012<br />
wird die ROLA aktiv von DB Schenker Logistics<br />
Austria auf der Strecke Salzburg–Triest<br />
verwendet, wodurch im vergangenen Jahr<br />
2.659 Tonnen CO₂ gespart werden konnten.<br />
Moderne Technologien und neue Technik<br />
Auch der Einsatz von neuen Technologien und Treibstoffen,<br />
wie Hybridmotoren und Biodiesel der zweiten<br />
Generation, wird kontinuierlich überprüft und getestet,<br />
um modernste und umweltfreundlichste am Markt<br />
verfügbare Technologien einzusetzen. Unter anderem<br />
hat DB Schenker Schweden Ende März 2013 die ersten<br />
Lkw in Betrieb genommen, die mit „frozen biogas“ betrieben<br />
werden. Das sogenannte frozen biogas ist ein<br />
methanhaltiges Gas, das als alternativer Treibstoff verwendet<br />
wird. 2013 werden für 40 europäische Städte<br />
City-Logistikkonzepte mit emissionsarmen Lkw gestartet<br />
und Schritt für Schritt weiter ausgebaut.<br />
Im vergangenen Jahr hat DB Schenker Logistics<br />
den Asian Freight & Supply Chain Award erhalten.<br />
DB Schenker Logistics wurde hierbei als „Bestes Transportunternehmen<br />
im Landverkehr Asien“ und „Bester<br />
Grüner Dienstleister Logistikunternehmen“ ausgezeichnet.<br />
Dieser Preis wird unter anderem für die Einhaltung<br />
konsequenter Umweltstandards und Investitionen in<br />
grüne Technologien und Initiativen verliehen.<br />
32
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
CO₂-Einsparungen<br />
in der Luftfracht bis<br />
2020 in Höhe von<br />
25 Prozent angestrebt.<br />
Luftfracht<br />
In der Luftfracht will DB Schenker bis 2020 im<br />
Vergleich zu 2006 25 Prozent der spezifischen<br />
CO₂-Emissionen einsparen. DB Schenker steht dabei<br />
in engem Kontakt mit seinen „Preferred Carriers“, den<br />
Partnerfluggesellschaften, zu Themen wie Erfahrungen<br />
im Umweltmanagement, CO₂-Berechnungsmethoden<br />
und Reduktionspotenzialen. Seit 2008 finden hierzu<br />
mit den Top Carriern Jahresgespräche statt, in denen<br />
die Schritte zur Zielerreichung einschließlich des<br />
dazu gehörenden Datennachweises überprüft werden.<br />
DB Schenker begleitet die Emissionsminderungsziele<br />
seiner bevorzugten Partner und Dienstleister mit<br />
einem jährlichen Monitoring der Emissionswerte und<br />
einer Abstimmung der Berechnungsmethoden.<br />
Dabei werden auch Daten der Subchartered Carrier<br />
einbezogen.<br />
DB Schenker unterstützt Initiativen, in der Luftfahrt<br />
den europäischen Standard EN 16258 zu etablieren.<br />
Dabei werden Airlines ermutigt, über die verfügbaren<br />
Datensimulationen eigene Emissionsangaben zu<br />
machen, um ihre Leistungssteigerung gegenüber dem<br />
Industriedurchschnitt zu dokumentieren. Dies erhöht<br />
nicht nur ihr Ranking im Carrier Portfolio, sondern<br />
auch die Eignung für Kundenprojekte zur Reduktion<br />
der Luftfahrtemissionen.<br />
In vielen Ländern wickelt DB Schenker gemeinsam<br />
mit seinen Carriern Luftfrachtsendungen papierlos ab.<br />
Das sogenannte e-freight erhöht nicht nur die Datenqualität,<br />
sondern senkt vor allem die Prozesszeit und<br />
schont darüber hinaus die Umwelt.<br />
Im Juni 2012 hat die Cargo 2000, die Organisation<br />
für Qualitätsstandards in der Luftfrachtindustrie,<br />
DB Schenker Logistics als Platin-Mitglied ausgezeichnet.<br />
Damit sind die führende Position von DB Schenker<br />
in der Luftfracht und das eigene Qualitätsmanagement<br />
anerkannt worden. DB Schenker ist einer von nur zwei<br />
Logistikdienstleistern und fünf Carriern weltweit, die<br />
diese Qualitätsstufe erreicht haben.<br />
33
Umweltorientiert handeln<br />
Seefracht<br />
Auch in der Seefracht besteht eine enge Kooperation<br />
mit den bevorzugten Partnern und Dienstleistern,<br />
den „Preferred Carriers“. DB Schenker erarbeitet<br />
gemeinsam mit ihnen Möglichkeiten zur langfristigen<br />
CO₂-Reduzierung. So können im Vergleich zu 2006<br />
etwa 50 Prozent der spezifischen CO₂-Emissionen<br />
eingespart werden.<br />
2012 ist DB Schenker Logistics der Clean Cargo Working<br />
Group beigetreten, in der ein großer Teil der<br />
weltweit operierenden Reedereien ihre Emissionsdaten<br />
in einheitlicher Metrik und validierter Form zur<br />
Verfügung stellen. DB Schenker Logistics unterstützt<br />
die Organisation bei der Implementierung des europäischen<br />
Standards EN 16258 sowie bei den künftig anvisierten<br />
Methoden zur Erfassung der Schwefeldioxide<br />
und Rußpartikel.<br />
Das Thema „Black Carbon“ erreicht insbesondere in<br />
Deutschland eine zunehmende Aufmerksamkeit: Nach<br />
einer Studie des Arctic Monitoring & Assessment Program<br />
wurde ermittelt, dass 50 Prozent der arktischen<br />
Erwärmung auf den Einfluss von Rußpartikeln seitens<br />
der Schifffahrt zurückgehen. Dabei lagert sich der<br />
Feinstaub insbesondere auf den Gletschern ab und<br />
reduziert den Albedo, die sogenannte Reflexion der<br />
Sonneneinstrahlung.<br />
Durch die Einführung der ECAs* („Emission Controlled<br />
Areas“) in den Nordmeeren wird diesem Umstand<br />
Rechnung getragen. Langfristig geht es dabei um den<br />
Ersatz des Schweröl-Kraftstoffs durch nachhaltigere<br />
Stoffe, was nicht nur aufgrund der damit verbundenen<br />
Kosten und Verfügbarkeitsprobleme nur als gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe zu bewältigen ist. DB Schenker<br />
Logistics begleitet diesen Prozess gemeinsam mit den<br />
Top-Carriern.<br />
Mit weniger als 22 Prozent an den Gesamtemissionen<br />
von DB Schenker ist der Emissionsanteil der Treibhausgase<br />
im Bereich Seefracht im Verhältnis zum<br />
Transportvolumen am geringsten. Mit einem spezifischen<br />
Wert von 11,5 Gramm pro Tonnenkilometer<br />
CO₂ WTW (Wheel-To-Wheel) weist die Seefracht den<br />
vergleichsweise niedrigsten Emissionswert aus.<br />
Es finden jährlich Umwelt-Workshops und Befragungen<br />
mit den „Preferred Carriers“ über die Themen<br />
Umweltmanagement, CO₂-Berechnungsmethoden und<br />
Reduzierungspotenziale statt. DB Schenker begleitet<br />
die Emissionsminderungsziele der „Preferred Carriers“<br />
mit einem jährlichen Monitoring der Emissionswerte<br />
und einer Abstimmung der Berechnungsmethoden.<br />
Größenvorteil nutzen – Geschwindigkeit reduzieren<br />
Durch einen Maßnahmenmix, bestehend aus modernen<br />
Maschinen, umfangreicheren Kapazitäten und<br />
Verbesserungen im Bereich der Hydro- und Aerodynamik<br />
ist eine erhebliche Minderung der CO₂-Emissionen<br />
im Bereich bis zum Jahr 2020 erreichbar. Diese wird<br />
durch das Derating der Schiffsmotoren mit entsprechend<br />
geringerer Maximal- und Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
unterstützt. Beim Derating wird durch<br />
den Ausbau eines von mehreren Turboladern und die<br />
Anpassung der Maschinenparameter die Leistung der<br />
Schiffsmaschinen nachträglich reduziert und ermöglicht<br />
auf diese Weise einen wirtschaftlicheren und<br />
deutlich umweltfreundlicheren Schiffsbetrieb. Ein<br />
höherer Ladeluftdruck der verbleibenden Turbolader<br />
sorgt zudem für eine sauberere Verbrennung im Motor<br />
und senkt den Brennstoffverbrauch zusätzlich zu<br />
den Einsparungen durch das Slow Steaming (Quelle:<br />
www.hapag-lloyd.de). Darüber hinaus sparen die seit<br />
2013 eingesetzten Containerschiffe der Triple-E-Klasse<br />
mit einer maximalen Beladung von 18.000 TEU bis zu<br />
50 Prozent spezifische CO₂-Emissionen im Vergleich zu<br />
älteren Schiffsgenerationen ein.<br />
34
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Die französische Reederei CMA CGM senkt<br />
kontinuierlich ihre CO₂-Emissionen.<br />
Beleuchtungssystem mit Bewegungsmeldern ersetzt<br />
und damit bis zu 69 Prozent Strom eingespart. In<br />
Vietnam wurden in einem Pilotprojekt die ersten acht<br />
Einheiten Tageslichtbeleuchtungssysteme installiert.<br />
Sie sollen im gesamten neuen 30.000 Quadratmeter<br />
großen Lager angewendet werden. Auch in den USA<br />
wurden Büros in Miami, Florida und Ohio mit Bewegungsmeldern<br />
ausgestattet, um so den täglichen<br />
Energieverbrauch zu senken.<br />
Eine Vielzahl kleiner Maßnahmen<br />
DB Schenker Logistics hat sich das ehrgeizige Ziel<br />
gesetzt, zwischen 2012 und 2015 an all seinen 2.000<br />
Standorten 10 Prozent Energie einzusparen. Die zentralen<br />
Maßnahmen hierbei sind die Deckelung der Heizung<br />
auf 20 Grad sowie der Kühlung (Klimaanlagen)<br />
auf 25 Grad. Jedes Grad weniger hat dabei ein Einsparungspotenzial<br />
von 5 bis 10 Prozent.<br />
Darüber hinaus sind es die vielen kleinen Maßnahmen,<br />
die nicht nur die Energieeffizienz erhöhen, sondern<br />
auch den Umwelteintrag vermindern:<br />
Am Standort Sydney wurde eine Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung<br />
errichtet, die bis zu 85 Prozent<br />
Energie einspart. Südkorea hat seine Heizanlagen<br />
bereits auf 20 Grad eingestellt, die Klimaanlagenschaltung<br />
auf 26 Grad gedeckelt. In Bosnien und Herzegowina<br />
wurde das Heizsystem komplett von Strom auf<br />
Erdgas umgestellt. In Ljubljana wurde die Außenbeleuchtung<br />
komplett auf quecksilberfreie Induktionsbeleuchtung<br />
umgestellt. In Maribor / Slowenien wurden<br />
650 Beleuchtungseinheiten durch ein intelligentes<br />
In Indien konnte der Papierverbrauch 2012 um<br />
32 Prozent gegenüber dem Vorjahr durch moderne<br />
Drucker und bewussteres Druckverhalten reduziert<br />
werden. In Taiwan wurden 50 Prozent des Papierverbrauchs<br />
auf Recyclingpapier umgestellt.<br />
In Ungarn konnte DB Schenker Logistics als „Business<br />
Superbrand“ für ein Energieeffizienzprojekt des<br />
WeBSEFF (Western Balkans Sustainable Energy<br />
Financing Facility) ausgezeichnet werden.<br />
Um das grüne Bewusstsein im gesamten Konzern zu<br />
verankern, finden in den einzelnen Niederlassungen<br />
weltweit sogenannte „Green Days“ statt. Sie wurden<br />
bereits in Indonesien, Mexico und im Headquarter<br />
in Essen durchgeführt.<br />
*Marpol (Maritime Pollution) der IMO (International Maritime<br />
Organization) ist eine Umweltregelung, die maximale Emissionswerte<br />
für Schwefeloxide (SOx) und Stickoxide (NOx) festlegt. SOx<br />
soll somit bis 2015 auf 1 Prozent (10.000 ppm) und ab 2015 auf<br />
0,10 Prozent (1.000 ppm) reduziert werden.<br />
35
Umweltorientiert handeln<br />
Die Konstruktion neuer Lagergebäude berücksichtigt<br />
auch die Installation von Solarenergietechniken.<br />
Grünes Zentrum: Augsburg Shared<br />
Logistics Center, Deutschland<br />
Das neue Logistikzentrum in Augsburg, betrieben<br />
von der Schenker Deutschland <strong>AG</strong>, hat von<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) das Zertifikat für ökologisches<br />
und wirtschaftliches Bauen in Silber erhalten.<br />
Langlebige und schadstoffarme Baustoffe<br />
sowie FSC-zertifizierte (Forest Stewardship<br />
Council) Holzwerkstoffe aus nachhaltigem<br />
Waldbau kamen unter anderem bei der Dachkonstruktion<br />
aus<br />
Augsburger Lager<br />
besitzt silbernes Zertifikat<br />
Holzleimbindern<br />
zum Einsatz. Ein effizientes Heizungssystem<br />
bestehend aus dezentral befeuerten<br />
Gas-Dunkelstrahlern sowie Wasser sparende<br />
Armaturen runden die Maßnahmen ab.<br />
Kontraktlogistik<br />
Auch in Logistikzentren will DB Schenker den CO₂-<br />
Ausstoß weiter reduzieren. Ziel ist es, nicht nur in<br />
bereits bestehenden Lagergebäuden die Energieeffizienz<br />
zu erhöhen und den Schadstoffausstoß zu verringern,<br />
sondern vor allem auch bei Neu- und Umbauten<br />
nachhaltige Maßnahmen zu realisieren.<br />
Umweltschutz in den Warenlägern<br />
Mit Eco Warehouse hat DB Schenker ein integriertes<br />
Konzept entwickelt, mit dem Lagergebäude energieeffizient<br />
betrieben und die CO₂-Emissionen um bis zu<br />
35 Prozent reduziert werden können. Basierend auf<br />
diesem Konzept bauen und entwickeln die Spezialisten<br />
neue umweltfreundliche und -verträgliche Logistikzentren.<br />
Außerdem beinhaltet das Konzept bestimmte<br />
fest definierte „Eco-Methoden“, mit denen bestehende<br />
Warenläger zu „Eco Warehouses“ umgebaut werden.<br />
36
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Eco Monitor<br />
FLEX Eco Excellence<br />
Aktiver Luftaustausch spart<br />
Energie in Willebroek, Belgien<br />
Um im Lager für FMCG Produkte (Fast Moving<br />
Consumer Goods) in Willebroek, Belgien,<br />
Ressourcen zum Kühlen des Lagers zu schonen,<br />
wurde ein innovatives Nachtkühlungssystem<br />
installiert.<br />
Nachtkühlsystem<br />
installiert In der Nacht wird die<br />
im Lager vorhandene<br />
warme Luft automatisch gegen kalte Luft von<br />
draußen ausgetauscht. Durchlässe auf Bodenniveau<br />
werden automatisch geöffnet. Gleichzeitig<br />
befördern Ventilatoren die warme Luft,<br />
die sich unter der Decke gesammelt hat, ins<br />
Freie. Durch diese Maßnahme können etwa<br />
600 Kilowattstunden Energie pro Tag eingespart<br />
werden.<br />
Bau und Entwicklung neuer Eco Warehouses<br />
Die Prinzipien für die Konstruktion neuer Lagergebäude<br />
von DB Schenker beruhen auf globalen Standards<br />
für nachhaltiges Bauen analog den Bestimmungen<br />
nach LEED, BREEAM und DGNB *. Dazu gehören<br />
Techniken zur Wärmeisolierung, der Einsatz schnell<br />
erneuerbarer, lokal verfügbarer Ressourcen, die Installation<br />
von Solarenergie- und Regenwassernutzungstechniken<br />
sowie umweltbewusste Standortdefinition<br />
und Standorterreichbarkeit mithilfe öffentlicher Verkehrsmittel.<br />
In der Planungsphase ist bei der Auswahl<br />
von Lieferanten und Materialtransportgeräten wie<br />
Elektro-Gabelstaplern oder recyclefähigen Paletten die<br />
Umweltfreundlichkeit ein entscheidendes Kriterium.<br />
* LEED: Leadership in Energy and Environmental Design<br />
BREEAM: Building Research Establishment Environmental<br />
Assessment Method<br />
DGNB: <strong>Deutsche</strong> Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />
Bestandteil des weltweit implementierten FLEX (Flawless<br />
Excecution) Business Excellence-Programms ist<br />
das Eco Excellence Modul. Ziel dieses Moduls ist es,<br />
jedes Lager umweltfreundlicher zu gestalten. Angefangen<br />
mit dem Messen des Energieverbrauchs, gefolgt<br />
von Maßnahmen zur Steigerung des Umweltbewusstseins<br />
der Mitarbeiter über ECO Verbesserungsworkshops<br />
unter Einbindung der Mitarbeiter bis hin zu ECO<br />
Screenings in Zusammenarbeit mit Energieexperten<br />
wird permanent daran gearbeitet, das Lager so umweltfreundlich<br />
wie möglich zu gestalten.<br />
Warenläger werden zu Eco Warehouses<br />
Eine Komponente des Moduls Eco Excellence ist<br />
die Energieverbrauchsprüfung und -messung jeder<br />
DB Schenker-Kontraktlogistik-Immobilie. Alle Bereiche<br />
für umweltfreundliche Verbesserungen und Optimierungen<br />
sind somit zu identifizieren. Kriterien für die<br />
Überprüfung und den Vergleich untereinander sind<br />
Benchmark-Kennzahlen (Best in class) des Energieverbrauchs<br />
vergleichbarer oder bereits sehr energieeffizienter<br />
Warenläger.<br />
Auf Grundlage der Ergebnisse erfolgt die Umstellung<br />
auf umweltfreundliche, nachhaltige Technologien und<br />
Verfahren. Dazu gehören Solarkollektoren, intelligente<br />
Klimasteuerungen, Recycling von Arbeitsmaterial, Regenwasser-Rückgewinnungsanlagen<br />
sowie intelligente<br />
Beleuchtungskonzepte wie Tageslichtbeleuchtung,<br />
LED-Technik oder separat zu- und abschaltbare Hallenabschnitte<br />
und Regalbereiche.<br />
Gemeinsam mit seinen Kunden erarbeitet DB Schenker<br />
jede Lösung individuell, um die umweltfreundlichen<br />
Kriterien des künftigen Eco Warehouse zu definieren.<br />
Gemeinsam wird beraten, um welchen Wert der<br />
CO₂-Ausstoß der Immobilie reduziert werden soll<br />
und wie und wann dieses Ziel erreicht werden kann.<br />
Voraussetzung dafür ist eine langfristige Win-win-<br />
Partnerschaft und ein ausschließlich für den Kunden<br />
betriebenes Lagergebäude.<br />
Eco Monitoring<br />
In TORCH, dem Schenker Online-Tool für Energieverbrauch<br />
und Energieeffizienz, werden die spezifischen<br />
Umweltdaten zu Wasser, Energie, Abfall und<br />
CO₂-Ausstoß aller neuen und bestehenden Immobilien<br />
erfasst und spezifische KPIs ermittelt. Diese Daten<br />
werden für die Verfolgung und Analyse der „grünen“<br />
Entwicklungen verwendet und als Informationsquelle<br />
für weitere Verbesserungen herangezogen. Darüber<br />
hinaus besteht die Möglichkeit, das eigene Lager mit<br />
seinen KPIs mit anderen Lägern zu vergleichen.<br />
37
38<br />
Lösungen anbieten
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Lösungen anbieten<br />
Klimaschutz erfolgt bei<br />
DB Schenker Hand in<br />
Hand mit dem Kunden.<br />
Mit der passenden<br />
Lösung wird weniger<br />
Energie verbraucht und<br />
die Umwelt geschont.<br />
39
Lösungen anbieten<br />
DB Schenker unterstützt seine Kunden dabei, ihre<br />
individuelle Umweltstrategie effizient umzusetzen.<br />
Und zwar mit ganz konkreten Maßnahmen, die<br />
der Kunde selbst wählen und skalieren kann – entlang<br />
der gesamten Lieferkette.<br />
Der ECO₂PHANT steht<br />
als Umweltbeauftragter<br />
bei DB Schenker symbolisch<br />
für das Einsparpotenzial<br />
von CO₂.<br />
Grundlage hierfür ist ein umfassendes und verkehrsträgerübergreifendes Beratungsprogramm<br />
zur Erfassung und Reduktion der Emissionen. An allererster<br />
Stelle steht die Analyse des aktuellen Energiebedarfs und damit einhergehender<br />
CO₂-Emissionen für einen fest definierten Untersuchungszeitraum. Ausgangsbasis<br />
hierfür bildet eine transparente, hochdifferenzierte und normengerechte Berechnungsmethodik.<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen führt DB Schenker Vergleichsanalysen zur Identifizierung<br />
von Optimierungspotenzialen sowie eine Bewertung von Maßnahmen zur<br />
Reduktion von CO₂- und Luftschadstoffemissionen durch. Hierbei stehen Faktoren<br />
wie die Kapazitätsauslastung, Leerfahrten, Flottenmodernisierung sowie der Vergleich<br />
verschiedener Verkehrsträger im Mittelpunkt der Betrachtung.<br />
40
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Beratungsgespräche als Basis für Klimaschutzmaßnahmen<br />
DB Schenker arbeitet im Klimaschutz Hand in Hand mit seinen Kunden: In ausführlichen<br />
Beratungsgesprächen werden die Verantwortungs- und Einflussbereiche<br />
abgesteckt. Gemeinsam wird sondiert, wo mit welchen Maßnahmen die Emissionen<br />
in erster Linie für die Kunden reduziert werden können und welche internen Maßnahmen<br />
von DB Schenker dazu einen zusätzlichen Beitrag leisten. In gemeinschaftlich<br />
gestalteten Projekten wird der Kunde unmittelbar in seinen Klimaschutzzielen<br />
unterstützt.<br />
Darüber hinaus entwickelt DB Schenker eine Scope 3 Reporting Matrix, die es<br />
ermöglichen soll, Carbon Footprints im Transportbereich sowohl für Verlader als<br />
auch Logistikdienstleister vergleichbar zu machen (siehe dazu auch die Datenquellentabelle<br />
im Anhang).<br />
„Carbon Footprint“ bezeichnet inzwischen ein komplexes System aus Kennzahlen<br />
(CO₂e TTW / WTW, Primär- und Endenergie), das in der Scope 3 Berichterstattung<br />
auf einer komplexen Mischung von Datenbank- und Originaldaten von Transportdienstleistern<br />
beruht. DB Schenker hat daher bereits als Mitglied im EcotransIT<br />
Konsortium eine metrische Basis geschaffen, die eine konsistente und standardisierte<br />
Emissionsberechnung erlaubt.<br />
Reduktion transparent machen<br />
Grundsätzlich berät DB Schenker den Kunden über die Auswahl jener KPIs, die<br />
sinnvollerweise zum Erreichen der Klimaschutzziele dienen. Zugleich werden<br />
mit jährlichen Carbon Footprints die Anteile der Reduktion transparent gemacht,<br />
die von Carrier-Maßnahmen, DB Schenker Maßnahmen und Kundenmaßnahmen<br />
ausgehen.<br />
Für letztere hat DB Schenker Lösungen entlang der gesamten Lieferkette entwickelt,<br />
mit denen bei Gütertransporten weniger CO₂ ausgestoßen wird. Egal, ob<br />
Güter per Zug, Lkw, Schiff oder Flugzeug transportiert, in Lagerhäusern aufbewahrt<br />
oder an Terminals umgeschlagen werden: Mit der passenden Maßnahme kann an<br />
jeder Stelle CO₂ eingespart werden. Ein weiteres Plus ist die Verbesserung der Lieferkette<br />
durch eine intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger, denn<br />
weniger Energieverbrauch schont die Umwelt.<br />
41
Lösungen anbieten<br />
Eco Optimizer<br />
DB Schenker analysiert alle CO₂-<br />
Emissionen der im Kundenauftrag<br />
durchgeführten Transporte und<br />
verbessert diese entlang der gesamten<br />
Lieferkette.<br />
Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren<br />
Die Erfassung der CO₂-Emissionen entlang der Lieferkette<br />
gehört zu den großen Herausforderungen im<br />
Transport- und Logistikbereich, der sich DB Schenker<br />
mit dem „EcoTransIT World“ Tool sowie seinem Engagement<br />
in Harmonisierungsinitiativen stellt.<br />
Das Tool analysiert auf der Basis jährlich überprüfter<br />
Parameter der Transportindustrie und der DB Schenker<br />
Supplier und Carrier den CO₂-Ausstoß entlang der<br />
gesamten Transportkette. Die Spezialisten von<br />
DB Schenker ermitteln absolute und spezifische<br />
Emissionskennzahlen für den Kunden und geben auf<br />
dieser Basis Einsparempfehlungen durch eine Kombination<br />
von energieeffizienten Verkehrsträgern oder<br />
alternativen Routenführungen. Für seine Top-Kunden<br />
ermittelt DB Schenker die Treibhausgase, um äußerst<br />
umfangreiche jährliche Bilanzen zu erstellen. Dabei<br />
werden alle intermodalen Tür-zu-Tür-Verkehre einschließlich<br />
Umschlagprozesse (cross-docking) berücksichtigt<br />
und auf dieser Basis die wichtigsten Einsparmöglichkeiten<br />
ermittelt.<br />
Dabei wird der Drei-Stufen-Ansatz verfolgt:<br />
Vermeiden: Einführung von CO₂-reduzierten<br />
Prozessen<br />
Reduzieren: Verkehrsverlagerung und Einsparungen<br />
etwa durch Routenoptimierung bzw. Verpackungsreduktion<br />
Kompensieren: eine Ergänzung zur Reduktion<br />
42
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Für einfache Berechnungen steht EcoTransIT<br />
World im Internet unter www.ecotransit.org<br />
kostenlos zur Verfügung.<br />
Das riesige Netzwerk von DB Schenker<br />
bietet zahllose Möglichkeiten,<br />
Lieferketten umweltgerecht zu optimieren.<br />
Öko-Controlling von den Experten<br />
Nach der Analyse des CO₂-Fußabdrucks wird für den<br />
jeweiligen Kunden ein individueller CO₂-Sparplan<br />
erstellt. Das Netzwerk von DB Schenker bietet dabei<br />
zahlreiche Möglichkeiten, Lieferketten umweltgerecht<br />
zu verbessern, etwa indem Transporte von der Straße<br />
auf die Schiene verlagert, das Routing optimiert oder<br />
Verteilerverkehre durch Bündelungskonzepte verdichtet<br />
werden.<br />
Das Umwelt-Kompetenzteam übernimmt dabei für<br />
Premium-Kunden die gesamte Beratung und unterstützt<br />
den zuständigen Ansprechpartner im Vertrieb.<br />
Bei ihm fließen alle Informationen und Kompetenzen<br />
zusammen.<br />
43
Lösungen anbieten<br />
„Die sukzessive Umstellung auf<br />
CO₂-neutrale Transporte ist ein<br />
wichtiger Faktor in unserem Engagement<br />
für die Umwelt. Darum<br />
nutzen wir von DB Schenker das<br />
CO₂-freie Angebot Eco Plus und<br />
setzen Maßstäbe beim effizienten<br />
Umgang mit Ressourcen.“<br />
Audi-Produktionsvorstand<br />
Dr. Frank Dreves<br />
Eco Plus<br />
Mit CO₂-freien Schienengütertransporten<br />
bietet DB Schenker<br />
Rail die grünste Alternative für<br />
den Warentransport.<br />
(7) Verursachte CO2-Emissionen, Angaben in Tonnen<br />
Beispiel: Transport von Hamburg nach München<br />
52<br />
15<br />
Lkw<br />
Zug<br />
Eco Plus<br />
0<br />
Heute erbringt DB Schenker Rail bereits rund<br />
96 Prozent seiner deutschlandweiten Verkehrsleistung<br />
auf der Schiene mit Strom. Im Jahr 2050 will das Unternehmen<br />
den Schienengüterverkehr zu 100 Prozent<br />
CO₂-frei aus regenerativen Energien betreiben. Mit<br />
der Produktoption Eco Plus bietet sich Kunden der<br />
DB Schenker Rail in Deutschland diese Möglichkeit<br />
schon heute.<br />
Mit Eco Plus 100 Prozent CO₂-frei<br />
Jetzt ist das grünste Verkehrsmittel der Welt noch<br />
grüner. Der Schienengüterverkehr ist der klimafreundlichste<br />
Verkehrsträger und baut seinen Klimavorteil<br />
weiter aus, beispielsweise durch bessere Auslastung<br />
der Züge, Modernisierung der Anlagen und den Einsatz<br />
schadstoffarmer Lokomotivmotoren. Doch das ist<br />
erst der Anfang. Mit Eco Plus ist es möglich, Güter zu<br />
100 Prozent CO₂-frei zu transportieren.<br />
Mit Eco Plus sparen Sie bei einem durchschnittlichen 1.000-t-Güterzug<br />
auf der Beispielstrecke Hamburg–München 52 Tonnen CO₂ im Vergleich<br />
zum Lkw ein.<br />
Einmalig in Deutschland: Transporte mit Ökostrom<br />
Der Stromverbrauch der Transporte ist abhängig von<br />
der Strecke und den Gütern. Darauf basiert ein individuelles<br />
Angebot, aus dem die CO₂-Einsparung durch<br />
Nutzung von 100 Prozent Ökostrom hervorgeht (siehe<br />
Grafik 7). Für die beauftragten Transporte beschafft<br />
DB Energie die entsprechend benötigte Menge an regenerativem<br />
Strom und speist diese ins <strong>Bahn</strong>stromnetz<br />
ein. Der herkömmliche <strong>Bahn</strong>strommix (vgl. Kapitel<br />
Verantwortung übernehmen, siehe Grafik 4) wird im<br />
gleichen Umfang verdrängt. Der Ökostrom stammt<br />
derzeit aus inländischen Quellen, vorzugsweise<br />
Wasserkraftwerken. Die Berechnung der benötigten<br />
44
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Eco Plus-Züge fahren<br />
komplett Kohlendioxid-frei.<br />
Die Kraft des Windes kann jetzt<br />
auch bei Flaute genutzt werden<br />
Energiemengen mittels EcoTransIT World, die Stromerzeugung,<br />
die Einspeisung und die Abrechnung werden<br />
vom TÜV SÜD geprüft. Es wird eine individuelle Bescheinigung<br />
über die eingesparte CO₂-Menge für den<br />
Kunden ausgestellt.<br />
Zweifacher Nutzen für die CO₂-Bilanz<br />
Der größte Vorteil von Eco Plus besteht darin, dass<br />
kein klimaschädliches Kohlendioxid entsteht und auch<br />
nicht nachträglich kompensiert werden muss. Darüber<br />
hinaus fließen 10 Prozent der Mehrerlöse aus Eco Plus<br />
als Neuanlagenbonus in den Ausbau von Anlagen zur<br />
Gewinnung und Speicherung von Strom aus erneuerbaren<br />
Energien. Erstes gefördertes Projekt ist das Hybridkraftwerk<br />
des Windstromerzeugers Enertrag <strong>AG</strong>.<br />
Es speichert die Windenergie in Form von Wasserstoff,<br />
sodass überschüssige Energie nutzbar bleibt.<br />
Für eine sichere Energieversorgung des Schienenverkehrs<br />
aus erneuerbaren Ressourcen ist<br />
es entscheidend, dass die benötigten Strommengen<br />
verlässlich und planbar zur Verfügung<br />
stehen. Da nicht immer gleichmäßiger<br />
Wind weht, ist die Energieversorgung vor<br />
allem durch Windkraft schwer kalkulierbar.<br />
Hier setzt das Konzept des Hybridkraftwerks<br />
des Windstromerzeugers Enertrag <strong>AG</strong> im<br />
brandenburgischen Prenzlau an: Steht mehr<br />
Windstrom zur Verfügung als geplant, wird<br />
die überschüssige Energie durch die chemische<br />
Zerlegung von Wasser genutzt und in Form von<br />
Wasserstoff gespeichert. Bei Windstille wird<br />
der Wasserstoff wieder zusammen mit Biogas<br />
„verstromt“. Aus diesem Grund haben die<br />
Kunden der DB den Bau aus den Erlösen der<br />
CO₂-freien Angebote<br />
im Schienen-<br />
Nutzung überschüssiger<br />
Energie<br />
verkehr unterstützt.<br />
Auf allen Strecken, für alle Güter<br />
Eco Plus ist auf allen elektrifizierten deutschen Relationen<br />
verfügbar – sowohl für Bestands- als auch für<br />
Neurelationen. So haben sich im Jahr 2012 die Firmen<br />
Grillo-Werke, Mondelez International, Vinnolit sowie<br />
das ThyssenKrupp Stahl-Service-Center in Krefeld als<br />
Neukunden für die Produktoption Eco Plus entschieden.<br />
Ziel ist es, das Angebot künftig auch auf internationale<br />
Relationen auszuweiten. Aktuell ist es bereits<br />
möglich, die auf ausländischen Streckenanteilen<br />
verursachten CO₂-Emissionen in Kombination mit der<br />
Produktoption Eco Neutral zu kompensieren.<br />
45
Lösungen anbieten<br />
DB SCHENKERhangartner<br />
transportiert die Sendungen<br />
von Haus zu Haus in<br />
denselben Behältern – auch<br />
wenn der Verkehrsträger<br />
wechselt.<br />
DB SCHENKERhangartner und DB SCHENKERrailog<br />
DB Schenker kombiniert in seinen multimodalen Lieferketten die spezifischen<br />
Vorteile der einzelnen Verkehrsträger und reduziert so den CO₂-Ausstoß.<br />
Von der Straße auf die Schiene<br />
Jeder Logistiker weiß: Es gibt nicht ein perfektes<br />
Transportmittel für jeden Bedarf. Darum kombiniert<br />
DB Schenker in seinen multimodalen Lieferketten die<br />
spezifischen Vorteile der einzelnen Verkehrsträger.<br />
Zum Beispiel die hervorragende Ökobilanz von Güterzügen<br />
mit der Flexibilität des Lkw. Den Hauptlauf<br />
der Güter wickelt das Unternehmen soweit wie möglich<br />
über die Schiene ab. Weil die eigenen Züge fast<br />
komplett umweltfreundlich mit Strom fahren, können<br />
bis zu 80 Prozent an CO₂ gegenüber konventionellen<br />
Transporten über die Autobahn gespart werden. Den<br />
Vor- und Nachlauf übernimmt die Lkw-Flotte. Die erreicht<br />
jeden Winkel Europas und ermöglicht Kunden<br />
auch dann ganz bequeme Tür-zu-Tür-Transporte, wenn<br />
diese über keinen eigenen Gleisanschluss verfügen.<br />
Jeder kann etwas für die Umwelt tun<br />
DB Schenker verfügt über eine moderne Lkw-Flotte,<br />
deren Anteil an EURO-5-Norm Fahrzeugen immer größer<br />
wird. Um CO₂-Emissionen weiter zu reduzieren,<br />
werden alternative Kraftstoffmischungen getestet,<br />
die Auslastung der Fahrzeuge erhöht und Fahrerschulungen<br />
angeboten.<br />
(8) Individuelle Angebote für Transporte zwischen Asien, Russland und Europa<br />
Transsibirische Eisenbahn (20 Tage)<br />
Südliche Route<br />
Die Gesamtbilanz der CO₂-Emissionen wird so um<br />
bis zu 60 Prozent reduziert. Mit dem Produkt<br />
DB SCHENKERhangartner übernimmt DB Schenker<br />
dabei Komplettladungen entlang der intermodalen<br />
Korridore.<br />
Mit DB SCHENKERrailog übernimmt DB Schenker<br />
europaweite konventionelle Wagenladungen zusammen<br />
mit zahlreichen Zusatzleistungen.<br />
Seeweg (45 Tage)<br />
Luftroute (4 Tage)<br />
Seeweg (35 Tage)<br />
46
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
PowerRailer – die Schiene nach Südosteuropa<br />
Der PowerRailer ist ein intelligent organisierter<br />
Ganzzugverkehr, der Waren zuverlässig, sicher, termingerecht<br />
und umweltfreundlich von und nach Südosteuropa<br />
bringt. Im Jahr 2011 wurden im PowerRailer-System<br />
über 2.000 Ganzzüge eingesetzt, mit denen<br />
im Vergleich zum herkömmlichen Lkw auf der gleichen<br />
Strecke (und mit der gleichen Gütermenge) rund zwei<br />
Drittel des CO₂-Ausstoßes eingespart wurden.<br />
Durch den niedrigen Energieverbrauch, den verminderten<br />
Schadstoffausstoß und die geringere Lärmbelästigung<br />
gegenüber der Straße, ist der PowerRailer<br />
eine umweltfreundliche Alternative für Warentransporte<br />
von und nach Südosteuropa. Darüber hinaus<br />
steht der PowerRailer für Termintreue, kurze Laufzeiten<br />
und hohe Planbarkeit.<br />
(9) CO₂-Emissionen im modalen Vergleich,<br />
Angaben in kg CO₂ pro Tonne Fracht<br />
5.727<br />
China-Zug – die Brücke zwischen Europa und China<br />
Heute haben die Importeure und Exporteure mehrere<br />
Optionen, um ihre internationalen Sendungen<br />
zu buchen. Neben Laufzeit, Kosten und Gefahrgutrestriktionen<br />
sind zunehmend auch Umweltfaktoren<br />
zu berücksichtigen (siehe Grafiken 9, 9.1). Wer Güter<br />
zwischen Europa, Russland und Asien bewegen will, ist<br />
entweder auf den eher zeitaufwendigen Schiffsverkehr<br />
oder den kostenintensiven Luftverkehr angewiesen.<br />
DB Schenker bietet seinen Kunden, die ein Optimum<br />
zwischen Transportlaufzeit und Transportkosten<br />
wünschen und zudem ihre Waren umweltschonend<br />
transportieren möchten, mit dem China-Zug individuell<br />
zugeschnittene Transportlösungen zwischen Asien,<br />
Russland und Europa an (siehe Grafik 8).<br />
Der erste Pilotzug 2008, gefolgt von mehreren Einzelcontainertransporten<br />
2010 und mehreren Ganzzügen<br />
2011 gen Westen aus Chongqing, hat sich 2012 als regelmäßige<br />
maßgeschneiderte Blockzuglösung bewährt.<br />
Seit Ende 2011 gibt es auch Richtung Osten regelmäßige<br />
Blockzugverbindungen für einen Kunden aus<br />
der Automobilbranche. Dabei erzeugt der China-Zug<br />
weniger als 5 Prozent des CO₂-Ausstoßes der vergleichbaren<br />
Luftfracht.<br />
4.052<br />
(9.1) Kosten- und Laufzeiten im Verkehrsträgervergleich<br />
Kosten<br />
Luftfracht<br />
270<br />
Schiene<br />
391<br />
See<br />
See + Luft<br />
Luft<br />
Luft-und<br />
Seefracht<br />
Auf langen Strecken ist die Güterbahn der<br />
umweltfreundlichste Verkehrsträger.<br />
Schienengüterverkehr<br />
Seefracht<br />
Reisezeit<br />
47
Lösungen anbieten<br />
DB Schenker kombiniert<br />
sinnvoll See- und<br />
Luftfrachttransporte.<br />
DB SCHENKERskybridge<br />
Mit Rücksicht auf die Umwelt: Bei der Kombination von Flugzeug<br />
und Schiff trifft Geschwindigkeit auf Effizienz.<br />
Weniger Kosten durch sinnvolle Verknüpfungen<br />
Das intermodale Transportsystem DB SCHENKERskybridge<br />
kombiniert die Vorteile von Luft- und Seefracht.<br />
Es ist auf allen Hauptstrecken von Asien über<br />
die Westküste nach Europa und Lateinamerika, von<br />
Europa über die USA (Miami) nach Lateinamerika, von<br />
Asien über die Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai)<br />
oder Kanada (Vancouver) nach Europa verfügbar.<br />
DB SCHENKERskybridge Down Under verbindet Europa<br />
mit Australien und Neuseeland über Hongkong<br />
oder Singapur. Die Kunden von DB Schenker können<br />
die Transportvariante wählen, die auf ihre Güter und<br />
deren individuelle Anforderungen zugeschnitten ist –<br />
ob zu Land, zu Wasser oder eben in der Luft.<br />
DB SCHENKERskybridge verbindet ökonomische<br />
Effizienz mit ökologischer Verantwortung, denn durch<br />
die Kombination von Schiff und Flugzeug verringern<br />
sich die CO₂-Emissionen erheblich. Zugleich sinken die<br />
Kosten gegenüber der Luftfracht um etwa die Hälfte.<br />
Vor- und Nachlauf entscheidet über Einsparung<br />
Die Seefracht hat – ähnlich wie die Schiene – pro<br />
transportierter Einheit sehr niedrige Treibhausgas-<br />
Emissionen. Daher ist es von großer Bedeutung, wie<br />
insbesondere lange Vor- und Nachlaufstrecken organisiert<br />
werden: Hier können im Seehafenhinterland<br />
Schienen- und Binnenschifffahrtsverkehre gegenüber<br />
dem Lkw bis zu 75 Prozent der Emissionen einsparen.<br />
Der Effekt ist bei Strecken über 1.000 Kilometer<br />
extrem hoch, wenn die Lkw-Emissionen die der Seeschifffahrt<br />
einholen oder gar übertreffen. Dann nähert<br />
man sich insgesamt der 50-Prozent-Marke an Einsparungen.<br />
Aber auch Routing-Einsparungen sind nicht zu unterschätzen:<br />
Eine Fernostverschiffung, die etwa in<br />
Hamburg beginnt, ist um circa 20 Prozent länger als<br />
beispielsweise ab Triest. Für Transporte, die aus Süddeutschland<br />
oder Tschechien kommen, lohnt sich auf<br />
jeden Fall eine Routenverkürzung.<br />
48
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Eco Neutral<br />
CO₂-Emissionen können durch Klimaschutzprojekte<br />
kompensiert werden.<br />
Klimazertifikate gleichen CO₂-Emissionen aus<br />
Nicht jeder Transport kann CO₂-frei betrieben werden.<br />
Daher bietet DB Schenker als Ergänzung zu<br />
den verkehrsträgerspezifischen Umweltlösungen die<br />
Möglichkeit, die entstandenen CO₂-Emissionen durch<br />
Klimaschutzprojekte mit Eco Neutral zu kompensieren.<br />
Dazu investiert DB Schenker mit dem führenden<br />
Partner atmosfair Gelder in Projekte, mit denen die<br />
angefallene CO₂-Menge ausgeglichen werden kann.<br />
Die für die Projekte ausgestellten Zertifikate basieren<br />
auf dem Kyoto-Protokoll und entsprechen dem WWF-<br />
Gold-Standard. Eco Neutral steht weltweit auf allen<br />
Relationen zur Verfügung und ist kombinierbar mit jeder<br />
anderen Eco Solution – unabhängig vom jeweiligen<br />
Verkehrsträger. Dem Kunden wird aber auch kommuniziert,<br />
dass Klimazertifikate das „letzte“ Mittel sind, um<br />
eine CO₂-neutrale Transportbilanz zu erhalten.<br />
Umweltfreundlicher Strom aus<br />
Biomasse und Wasserkraft<br />
Beispiel Indien: In einem Biomassekraftwerk in<br />
der Stadt Tonk werden Reste aus der Senfernte<br />
verarbeitet. Der daraus erzeugte Strom wird<br />
dann ins indische Netz<br />
eingespeist. Das Projekt Internationale<br />
Umweltprojekte<br />
schafft Arbeitsplätze und<br />
garantiert Tausenden Bauern ein zusätzliches<br />
Einkommen. Damit sie den Brennstoff nicht<br />
über weite Strecken zum Kraftwerk bringen<br />
müssen, sind Sammelzentren im Umkreis von<br />
50 Kilometer um das Werk eingerichtet.<br />
Beispiel Honduras: Ein kleines Wasserkraftwerk<br />
mit einer Leistung von 12,8 Megawatt<br />
produziert in Inticuba, nahe der Grenze zu<br />
El Salvador, Strom. Vorher war die Region<br />
überwiegend von Dieselstrom abhängig, der<br />
über weite Strecken geleitet werden musste.<br />
Carbon Zero statt Carbon Neutral<br />
Bis zu einem emissionsfreien Verkehr ist es noch ein<br />
langer Weg. Es bedeutet den faktischen Ausstieg aus<br />
der fossilen Energiewirtschaft und den Ersatz durch<br />
nachhaltige Energiequellen. Es bedeutet zugleich die<br />
Verringerung der benötigten Energiemenge pro transportierter<br />
Einheit.<br />
Auf dem Weg in die CO₂-freie Zukunft müssen viele<br />
Maßnahmen gebündelt, der Weg muss mit allen Beteiligten<br />
in der Lieferkette gemeinsam gegangen werden.<br />
49
Erfolge messen<br />
Erfolge messen<br />
DB Schenker steht für grüne<br />
Logistik. Gemeinsam mit<br />
seinen Kunden senkt das<br />
Unternehmen kontinuierlich<br />
die Emissionswerte. Die<br />
Ergebnisse überzeugen.<br />
50
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
51
Erfolge messen<br />
DB Schenker Logistics erhebt die Emissionskennzahlen<br />
nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol, um<br />
daraus den CO₂e-Footprint des Unternehmens zu ermitteln.<br />
Methodik der Kennzahlenerhebung<br />
Grundlage für die systematische Erfassung und Bewertung<br />
von Umweltkennzahlen bei der DB ist der Prozess<br />
„Konzernkennzahlen im Umweltschutz erheben und<br />
bewerten“. Im Rahmen dieses Prozesses erfolgt auch<br />
die Kennzahlenerhebung bei DB Schenker Rail. Dabei<br />
wird der Energieverbrauch jedes Zugs ermittelt und<br />
mithilfe des Strommixes bzw. der Motorisierung der<br />
Flotte die Umweltperformance berechnet.<br />
DB Schenker Logistics erhebt seine Emissionskennzahlen<br />
im Landverkehr, in der Luft- und Seefracht,<br />
der Kontraktlogistik sowie den betrieblichen Anlagen.<br />
Diese Kennzahlen beinhalten alle relevanten Treibhausgase<br />
nach dem Greenhouse Gas Protocol sowie<br />
Luftschadstoffe. Die Berechnung des ökologischen<br />
Fußabdrucks 2012 erfolgte analog zu den Berechnungen<br />
in den Vorjahren (seit 2007). Alle Daten wurden<br />
durch das zentrale Umweltkompetenzteam erfasst und<br />
anschließend gemeinsam mit INFRAS (beteiligt an der<br />
Ausarbeitung der europäischen Norm zur Erfassung<br />
von Treibhausgasen im Transportwesen EN 16258)<br />
ausgewertet, um den CO₂e-Footprint von DB Schenker<br />
Logistics in Übereinstimmung mit den Anforderungen<br />
der Normen ISO 14064-1 und EN 16258 zu bringen.<br />
Die Berichterstattung nach EN 16258 berücksichtigt<br />
insbesondere die Emissionen aus Kraftstoffproduktion<br />
und -transport („upstream“ / Well-To-Tank) sowie der<br />
Leerfahrtenanteile und Auslastungen auf der gesamten<br />
Strecke. Das bezieht sich auf den Rundlauf respektive<br />
die Hin- und Rückfahrt des Transportmittels. Die<br />
Berechnung beruht auf der Methode von EcoTransIT<br />
World, die in einem wissenschaftlichen Hintergrundbericht<br />
(www.ecotransit.org) ausgewiesen wird. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr haben sich bei den in Anhang A<br />
der EN 16258 ausgewiesenen Umrechnungsfaktoren<br />
insbesondere die WTT-Werte erhöht, was sowohl die<br />
Gesamt- wie auch die spezifischen Emissionen signifikant<br />
verändert (siehe Migrationstabellen im Anhang).<br />
Aus diesem Grund wurden für die einzelnen Verkehrsträger<br />
die prozessbezogenen Anteile an den spezifischen<br />
Werten bewertet und eine Rückrechnung des<br />
52
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
Vorjahrs- wie auch des Basiswerts 2006 vorgenommen, um<br />
den Emissionseffizienzwert fortschreibungsfähig zu machen<br />
(siehe Grafiken 18, 20 und 22).<br />
Emissionen bei DB Schenker<br />
(10) CO₂-Emissionen nach Verkehrsträgern, Angaben in Prozent<br />
2<br />
Tier 1<br />
18<br />
38<br />
Die gesamten CO₂e-Emissionen von DB Schenker betrugen im<br />
Jahr 2012 etwa 15,6 Millionen Tonnen (WTW*). Dabei haben<br />
sich in den Geschäftssegmenten Rail und insbesondere Ocean<br />
die spezifischen CO₂-Emissionen verbessert.<br />
Etwa 38 Prozent der Emissionen entstehen bei DB Schenker<br />
in der Luftfracht. Die Seefracht und der Landtransport auf<br />
der Straße machen 22 beziehungsweise 20 Prozent der<br />
CO₂e- Emissionen aus. Der Schienengüterverkehr kommt insgesamt<br />
auf 18 Prozent der Emissionen. Stationäre Anlagen<br />
inklusive Kontraktlogistik machen nur etwa 2 Prozent der<br />
Emissionen aus (siehe Grafik 10).<br />
20<br />
Luft<br />
See<br />
Land<br />
Stationäre Anlagen<br />
Rail – DB Schenker Rail<br />
Rail – DB Schenker Logistics<br />
Nach EN 16258 betragen die CO₂e-Emissionen für DB Schenker<br />
15,6 Millionen Tonnen .<br />
22<br />
Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) unterteilt<br />
die direkten und indirekten Emissionen in drei Kategorien<br />
(siehe Grafik 1, S. 17):<br />
Scope 1: Alle direkten Emissionen, zum Beispiel bei der<br />
Kraftstoffverbrennung in eigenen Fahrzeugen<br />
Scope 2: Alle indirekten Emissionen, zum Beispiel durch<br />
den Verbrauch von eingekauftem Strom und eingekaufter<br />
Wärme<br />
Scope 3: Alle anderen indirekten Emissionen, zum Beispiel<br />
die Emissionen, die bei Subdienstleistern entstehen<br />
DB Schenker fasst diese Scopes 1 – 3 zu sogenannten Tier<br />
1 – 3** Kategorien zusammen. Hierbei wird dem Umstand<br />
Rechnung getragen, dass die Transportdienstleistungen im<br />
3PL- und 4PL-Geschäft von Subdienstleistern und deren<br />
Unterauftragnehmern erfolgen.<br />
(11) Anteile der Scopes an den CO₂e-Emissionen DB Schenker,<br />
Angaben in Prozent<br />
20<br />
80<br />
Tier 1<br />
(Scope 1+2)<br />
Tier 2–3<br />
(Scope 3)<br />
Tier 1 umfasst hierbei alle Scope 1- und 2-Emissionen. Tier 2 – 3 umfasst<br />
alle beauftragten Unternehmen, die für DB Schenker Transportleistungen<br />
erbringen (Carrier und deren Subunternehmen).<br />
Alle Tier-Daten beziehen Well-To-Wheel Emissionen (WTW)<br />
ein, also nicht nur die Emissionen aus direkter Verbrennung,<br />
sondern auch aus der als Vorkette bezeichneten Produktion<br />
und Bereitstellung der Kraftstoffe. Die Tier 1-Kategorie bei<br />
CO₂e-Emissionen macht 20 Prozent aus, Tier 2 – 3 insgesamt<br />
80 Prozent (siehe Grafik 11).<br />
DB Schenker setzt bei<br />
der Erhebung von<br />
Emissionskennzahlen<br />
auf neueste Berechnungsstandards.<br />
* WTW: Well-To-Wheel = WTT+TTW=indirekte + direkte Emissionen<br />
** Als Tier 1 werden demnach alle direkten Emissionen einschließlich Strom- und Wärmebezug<br />
gefasst. Tier 2 und Tier 3 entsprechen den Scope 3-Emissionen, sofern sie durch<br />
Dritte erzeugt werden. Tier 2 bezieht sich dabei auf die unmittelbaren Bezugsparteien<br />
(Lieferanten, Immobilieneigentümer), Tier 3 auf die indirekten Bezugsparteien, d. h.<br />
Subdienstleistern von beauftragten Carriern und Dienstleistern. Alles in allem trifft dies<br />
insbesondere auf die Vor- und Nachläufe in der Luft-und Seefracht zu.<br />
53
Erfolge messen<br />
Transportdienstleistungen setzen neben Treibhausgasen<br />
weitere Emissionen frei, sogenannte Luftschadstoffe. Diese<br />
sind für Mensch und Natur schädlich. Die Emissionsmengen<br />
werden regelmäßig im Umweltschutzbericht von DB Schenker<br />
festgehalten.<br />
NOx-Emissionen, die in die Troposphäre gelangen, sind für<br />
sauren Regen und die Bodenversauerung verantwortlich.<br />
Durch die Reaktion mit flüchtigen organischen Verbindungen<br />
entsteht das umweltschädliche Ozon.<br />
SOx-Emissionen bewirken eine starke Versauerung und<br />
schädigen die menschliche Gesundheit nachhaltig.<br />
NMHC sind Nichtmethankohlenwasserstoffe, die bei<br />
der unvollständigen Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen.<br />
Durch die Reaktion mit anderen Gasen entstehen<br />
gesundheitsschädliche Verbindungen.<br />
Partikel sind sehr kleine Moleküle, die in die menschlichen<br />
Atemwege gelangen und chronische Gesundheitsprobleme<br />
verursachen (siehe Grafik 12).<br />
Den größten Anteil am Ausstoß von Emissionen (insbesondere<br />
NOx und SOx) hat der Schiffsverkehr. Diese Emissionen<br />
werden meist auf offener See produziert. In Küstennähe<br />
gelten für PM- und SOx-Emissionen zunehmend strengere<br />
Grenzwerte (ECAs, vergleiche S. 34).<br />
Der Güterverkehr auf<br />
der Schiene belastet<br />
die Umwelt am geringsten.<br />
(12) Luftschadstoff-Emissionen, Angaben in Tonnen (WTW)<br />
Rail<br />
523<br />
2.939<br />
1.648<br />
15.393<br />
SOx<br />
NOx PM NMHC<br />
Landverkehr<br />
473<br />
1.717<br />
4.024<br />
16.025<br />
Luftfracht<br />
643<br />
2.777<br />
8.140<br />
24.368<br />
Seefracht<br />
5.522<br />
8.761<br />
59.000<br />
97.873<br />
Inklusive Vor- und Nachläufe<br />
54
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
(13) CO₂-Emissionen der <strong>Bahn</strong>stromerzeugung in Deutschland,<br />
Angaben in g CO₂/kWh (WTW)<br />
591<br />
589<br />
596<br />
2006 2011 2012<br />
(14) Stromeinsparung durch Bremsenergierückspeisung<br />
in Deutschland<br />
5,4 %<br />
143 GWh<br />
Stromverbrauch<br />
DB Schenker<br />
Rail Deutschland<br />
Reduktion des<br />
Stromverbrauchs<br />
94,6 %<br />
2.505 GWh<br />
Schienengüterverkehr<br />
Der DB-Konzern steigerte in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich den Anteil an erneuerbaren Energien am<br />
Traktionsstrommix in Deutschland. Dieser betrug 2012<br />
mit 24 Prozent fast ein Viertel am gesamten Strommix<br />
(+2,2 Prozentpunkte). Der daraus resultierende<br />
CO₂-Emissionsfaktor beträgt 596 Gramm pro Kilowattstunde<br />
(siehe Grafik 13).<br />
(15) Spezifischer Endenergieverbrauch Rail (EU inkl. D),<br />
Angaben in Prozent (2006 = 100%, indiziert)<br />
100<br />
90,7 88,5<br />
Durch die Rückspeisung der bei Bremsvorgängen umgewandelten<br />
Energie konnten 2012 bei den deutschen<br />
Verkehren etwa 143 Gigawattstunden eingespart werden.<br />
Dies entspricht 5,4 Prozent des jährlichen Strombezugs<br />
von DB Schenker Rail Deutschland (siehe Grafik 14).<br />
2006 2011<br />
2012<br />
Das Ziel von DB Schenker Rail ist es, seinen spezifischen<br />
End energieverbrauch bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu<br />
2006 um 19 Prozent zu reduzieren. Der Wert für das Jahr<br />
2012 konnte im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2 Prozent<br />
verbessert werden. Im Vergleich zu 2006 liegt eine<br />
Redu zierung des spezifischen Endenergieverbrauchs von<br />
11,5 Prozent vor (siehe Grafik 15).<br />
(16) Spezifische CO₂-Emissionen Rail (EU inkl. D),<br />
Angaben in g/tkm (WTW)<br />
25,1<br />
22,2 21,5<br />
Die spezifischen CO₂-Emissionen (WTW) für DB Schenker<br />
Rail Deutschland gingen im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 3 Prozent zurück. Gegenüber 2006 konnten sie um<br />
14 Prozent reduziert werden (siehe Grafik 16).<br />
2006 2011<br />
2012<br />
55
Erfolge messen<br />
Landverkehr<br />
(17) Verteilung nach Euroschadstoffklassen der DB Schenker<br />
Logistics Lkw-Flotte weltweit, Angaben in Prozent<br />
0<br />
39<br />
0<br />
44<br />
1<br />
24<br />
0<br />
34<br />
n.i.<br />
Euro 5<br />
Das Ziel im Landverkehr ist die Reduktion der spezifischen<br />
CO₂-Emissionen (WTW) um 26 Prozent bis 2020 gegenüber<br />
2006. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die spezifischen<br />
Emissionen im Landverkehr um 2,1 Prozent pro Tonnenkilometer<br />
erhöht. Dies ist ausschließlich auf den Umstand<br />
zurückzuführen, dass der Anteil von – hoch ausgelasteten –<br />
40-Tonnen-Lkw im Netzwerk deutlich zurückgegangen ist.<br />
Das schlägt sich auch in der Flottenzusammensetzung nieder<br />
(siehe Grafik 17). Die verrechnete Verbesserung gegenüber<br />
2006 beträgt circa 11 Prozent (siehe Grafik 18). Insbesondere<br />
die Hub-Verkehre im Landverkehrsnetz weisen mit 30 Prozent<br />
geringeren Emissionen eine hohe Effizienz im Vergleich zum<br />
marktüblichen Durchschnitt des direkten Landverkehrsnetzes<br />
in Europa aus.<br />
27<br />
30<br />
29<br />
29<br />
38<br />
Euro 4<br />
Der Kunde, der insbesondere leichte Güter im FTL-Verkehr<br />
(Full Truck Load) transportieren lässt, kann durch Einspeisung<br />
in das Schenker Stückgutnetzwerk 20 – 30 Prozent seiner<br />
Emissionen reduzieren, selbst wenn er dadurch eine längere<br />
Strecke in Kauf nimmt. Beim Einsatz größerer Fahrzeuge im<br />
Stückgutnetzwerk im Vergleich zu kleineren im Direktverkehr<br />
sind es sogar bis zu 80 Prozent, die eingespart werden können.<br />
27<br />
20<br />
7<br />
5<br />
1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
ext longh own longh<br />
* Collecting / Distribution<br />
ext CoDi*<br />
15<br />
1<br />
1<br />
16<br />
own CoDi<br />
12<br />
0<br />
0<br />
Euro 3<br />
Euro 2<br />
Euro 1<br />
Euro 0<br />
Die Fahrzeugflotte hat sich ebenfalls erneuert, was sich in verminderten<br />
Schadstoffwerten widerspiegelt. Etwa 93 Prozent<br />
der eingesetzten Fahrzeuge entfallen auf die Region Europa.<br />
Die restlichen 7 Prozent auf Amerika und Asien / Pazifik und<br />
dort vorrangig auf den Einsatz in Verteilerverkehren der<br />
Luft- und Seefracht. Weltweit besteht die Flotte zu derzeit<br />
13 Prozent aus eigenen Fahrzeugen und zu 87 Prozent aus<br />
Fahrzeugen von Subdienstleistern.<br />
(18) Entwicklung spezifischer CO₂-Emissionen Landverkehr,<br />
Angaben in g/tkm (WTW)<br />
WTW alt<br />
WTW neu<br />
117<br />
106<br />
91,6<br />
101,8 103,9<br />
95,6<br />
2006 2011 2012<br />
inklusive Verteilerverkehr<br />
56
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
(19) Landverkehrsnetz, prozentualer Effizienzvorteil gegenüber Industriedurchschnitt/Volumengüter in Prozent<br />
Norwegen<br />
33 %<br />
Malmö<br />
Schweden<br />
41 %<br />
Großbritannien<br />
33 %<br />
Litauen<br />
41 %<br />
Nottingham<br />
Friedewald<br />
Hannover<br />
Polen<br />
37 %<br />
Paris<br />
Österreich<br />
38 %<br />
Salzburg<br />
Lyon<br />
Mailand<br />
Barcelona<br />
Istanbul<br />
Spanien<br />
50 %<br />
Türkei<br />
39 %<br />
Durch Sammelverkehre<br />
können Emissionswerte<br />
entscheidend gesenkt<br />
werden.<br />
57
Erfolge messen<br />
DB Schenker arbeitet<br />
aktiv an Initiativen zur<br />
Erhebung von<br />
Emissionsdaten in<br />
der Luftfracht.<br />
Luftfracht<br />
Das Ziel im Luftfrachtverkehr ist die Reduzierung<br />
der spezifischen CO₂-Emissionen (WTW) um<br />
25 Prozent bis 2020 gegenüber 2006. Im Jahr 2012<br />
konnte DB Schenker Logistics die spezifischen<br />
Emissionen auf dem Niveau von 2011 stabilisieren<br />
(siehe Grafik 20).<br />
Die deutliche Effizienzverbesserung im Luftverkehr<br />
konnte bisher nicht berücksichtigt werden, da<br />
normgerecht ermittelte Originaldaten der Carrier<br />
bislang weitgehend fehlen. DB Schenker Logistics<br />
betreibt aus diesem Grund aktiv die Entwicklung<br />
von Initiativen zur Erhebung und Veröffentlichung<br />
von Luftfrachtemissionen.<br />
(20) Entwicklung spezifischer CO₂-Emissionen Luftfracht,<br />
Angaben in g/tkm (WTW)<br />
WTW alt<br />
WTW neu<br />
586<br />
638<br />
587<br />
643<br />
587<br />
643<br />
2006 2011 2012<br />
58
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
(21) Ocean, prozentualer Effizienzvorteil „Best in Class“ gegenüber Industriedurchschnitt/CCWG<br />
Europe–North America<br />
19 %<br />
Europe/Fareast/Asia<br />
18 %<br />
Europe–NMEA/India<br />
24 %<br />
Asia–North America<br />
(transpacific)<br />
25 %<br />
Asia–North America (WC)<br />
34 %<br />
Europe–Africa<br />
30 %<br />
NMEA/India–Asia-Fareast<br />
41 %<br />
Asia–South America<br />
35 %<br />
Europe–South America<br />
37 %<br />
Asia–Mediterranean<br />
26 %<br />
Oceania-Asia<br />
35 %<br />
Asia–Africa<br />
36 %<br />
Oceania–Europe<br />
(westbound)<br />
30 %<br />
Oceania–Europe<br />
(transpacific)<br />
30 %<br />
Seefracht<br />
Im Seefrachtverkehr war die Reduzierung der spezifischen<br />
CO₂-Emissionen (WTW) um 15 Prozent bis<br />
2020 gegenüber 2006 das Ziel. Eine weitere Verbesserung<br />
im Jahr 2012 von zusätzlichen 11,5 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr ist im Bereich Ocean auf die<br />
weiterhin verbesserte Energieeffizienz der „Preferred<br />
Carriers“ zurückzuführen.<br />
(22) Entwicklung spezifischer Emissionen Seefracht,<br />
Angaben in g/tkm (WTW)<br />
WTW alt<br />
17,6 17,1<br />
13,3 13<br />
WTW neu<br />
11,8<br />
11,5<br />
Neben der verbrauchsarmen Fahrweise sind die Verjüngung<br />
der Schiffsflotte sowie der Einsatz großer<br />
Schiffe > 15.000 TEU ein weiterer wichtiger Grund<br />
für die verbesserte Treibhausgas-Bilanz. Einen sehr<br />
gewichtigen Anteil daran haben führende Carrier wie<br />
CMA-CGM, Hapag-Lloyd und Maersk, die auch in der<br />
Transparenz ihrer Umweltperformance gegenüber<br />
DB Schenker Logistics an der Spitze stehen. Als weiterer<br />
Partner in diesem Netzwerk konnte 2013 MSC<br />
begrüßt werden. Im Vergleich zu 2006 wurden insgesamt<br />
33 Gramm pro Tonnenkilometer CO₂ reduziert.<br />
Damit wurde das Ziel für 2020 weit übertroffen und<br />
befindet sich derzeit im Zusammenhang mit der Ausgestaltung<br />
der Strategie DB2020 im Umweltbereich in<br />
Revision (siehe Grafik 22).<br />
2006 2011 2012<br />
Stationäre Anlagen<br />
Bei den stationären Anlagen strebt DB Schenker<br />
Logistics eine Reduktion der Energieverbräuche<br />
2012 bis 2015 um 10 Prozent pro umbauter Nutzfläche<br />
an. Die gesamten CO₂e-Emissionen betrugen für<br />
DB Schenker insgesamt etwa 331.000 Tonnen.<br />
59
Eco Solutions Provider<br />
Auf dem Weg zum<br />
Umwelt-Vorreiter<br />
Klimaschutz in einer globalisierten<br />
Logistikwelt: DB Schenker arbeitet<br />
aktiv an umweltfreundlichen<br />
zukunftsorientierten Leistungsund<br />
Lösungsangeboten und will<br />
Umwelt-Vorreiter werden.<br />
60
DB Schenker Umweltbroschüre 2013<br />
61
Eco Solutions Provider<br />
Die Umweltinitiative von DB Schenker unterstützt die<br />
Konzernstrategie DB2020 zur Positionierung als<br />
Umwelt-Vorreiter. Wer viel transportiert, hat auch eine<br />
große Verantwortung.<br />
Grüne Logistik ist ein Top-Thema der gesamten Logistikbranche. Die Facetten reichen<br />
von den Themenfeldern Elektromobilität bis zu nachhaltigem Bau von Logistikimmobilien<br />
oder der besseren Organisation von Warenströmen. Als Anbieter umweltfreundlicher<br />
Transport- und Logistikdienstleistungen, darunter CO₂-freie, reduzierte<br />
und Kohlendioxid-neutrale Angebote durch die Investition in Klimaschutzprogramme,<br />
gehört die grüne Logistik bei DB Schenker zur Geschäftsphilosophie.<br />
Seine Aktivitäten hat DB Schenker auf zwei grundlegende Ziele ausgerichtet: Weiterentwicklung<br />
umweltfreundlicher Logistiklösungen für Kunden sowie die Verstärkung<br />
der internen CO₂-Effizienzmaßnahmen, um die geplanten Emissions-Reduktionen<br />
zu erreichen. Die Vorteile der einzelnen Verkehrsträger im flächendeckenden internationalen<br />
Netzwerk werden immer stärker nach ökologischen Gesichtspunkten miteinander<br />
kombiniert.<br />
DB Schenker ist sich der gegenwärtigen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen<br />
bewusst. Ressourcen zu schonen, Lärm zu vermindern, Energie effizient<br />
zu nutzen und CO₂ zu reduzieren steht bei DB Schenker klar im Fokus. Daher geht<br />
der Logistiker konsequent den Weg der Vergrünung seines Produktportfolios und der<br />
CO₂-Optimierung aller Prozesse. Damit ist DB Schenker einer der Vorreiter grüner<br />
Logistik im Transport- und Logistikmarkt und wird seine führende Position weiter ausbauen.<br />
Indem die bekannten Qualitätsstandards mit nachhaltigen, innovativen Ideen<br />
verbunden werden, können den Kunden Services und Lösungen angeboten werden.<br />
Dazu zählt auch die ständige Verbesserung des Online-Tools EcoTransIT World, mit<br />
dem Kunden die Umweltauswirkungen ihrer gewählten Transportkette exakt berechnen<br />
können. Der Nutzer kann seine Umweltbilanz für Routen in der ganzen Welt<br />
einfach und schnell erstellen.<br />
Durch sein flächendeckendes internationales Netzwerk sowie durch die Innovationskraft<br />
seiner Mitarbeiter und Partner ist DB Schenker mit seinen Logistikstandorten<br />
weltweit auf dem Weg zum Umwelt-Vorreiter im Transport- und Logistikmarkt.<br />
62
Weitere Informationen zum Thema Umwelt bei DB Schenker unter<br />
www.dbschenker.com/umwelt<br />
Nachhaltigkeitsthemen des DB-Konzerns unter<br />
www.deutschebahn.com/nachhaltigkeit<br />
63
Klimaschutz- und Schadstoffbilanz<br />
DB Schenker 2012 (ohne stationäre Anlagen)<br />
Klimaschutzbilanz<br />
Reporting nach EN 16258 Energieverbrauch CO₂-Emissionen CO₂-Äquivalent-Emissionen<br />
Alle Länder<br />
DB Schenker<br />
Tonnage<br />
in Mio. t<br />
Verkehrsleistung<br />
in Mio. tkm<br />
absolut<br />
TTW<br />
in TJ<br />
absolut<br />
WTW<br />
in TJ<br />
spez. WTW absolut<br />
in MJ/tkm TTW<br />
in t<br />
absolut<br />
WTW<br />
in t<br />
spez. WTW<br />
in g/tkm<br />
absolut<br />
TTW<br />
in t<br />
absolut<br />
WTW<br />
in t<br />
spez. WTW<br />
in g/tkm<br />
Schienengüterverkehr Tier 1–2<br />
408,7<br />
112.344<br />
21.921<br />
44.224<br />
0,39<br />
766.573<br />
2.667.287<br />
23,7<br />
775.503<br />
2.838.577<br />
25,3<br />
davon DB SR (inkl. D) Tier 1<br />
398,7<br />
105.894 20.113 41.282<br />
668.148<br />
2.466.639<br />
676.032<br />
2.628.693<br />
78.542<br />
davon DB SR (nur D) Tier 1 254,5<br />
davon Tier 1 Landverkehr ( ⁴ ) 7,3 3.709<br />
davon DB SL Tier 2 ( ¹ )<br />
10,0 6.450<br />
Luftfracht Tier 2<br />
1,1 9.207<br />
+ Vor- und Nachlauf Luftfracht<br />
Seefracht Tier 2<br />
20,5 274.879<br />
+ Vor- und Nachlauf Seefracht<br />
Landverkehr Tier 1–2 Europa ( ² ) 56,1 ( ³ ) 28.534<br />
11.926<br />
1.807<br />
67.792<br />
132<br />
38.005<br />
2.252<br />
34.800<br />
4.524<br />
29.189<br />
2.942<br />
80.703<br />
158<br />
41.384<br />
3.113<br />
43.288<br />
5.627<br />
0,37<br />
8,77<br />
0,15<br />
1,40<br />
191.610<br />
98.425<br />
4.842.224<br />
9.686<br />
2.918.432<br />
145.096<br />
2.413.418<br />
313.744<br />
1.723.752<br />
200.648<br />
5.918.288<br />
11.775<br />
3.171.801<br />
217.579<br />
2.965.367<br />
385.498<br />
21,9<br />
643<br />
11,5<br />
99,9<br />
193.921 1.859.419<br />
99.472 209.884<br />
4.888.352 5.964.405<br />
9.739 11.946<br />
2.955.968 3.199.953<br />
146.045 223.919<br />
2.444.785 3.080.514<br />
317.822 400.467<br />
23,7<br />
648<br />
11,6<br />
104,0<br />
1)<br />
inkl. Vor- und Nachlauf Lkw<br />
2)<br />
Tonnage außerhalb EU < 1 Prozent, spezifische Werte ohne Fähren<br />
3)<br />
frachtpflichtiges Gewicht<br />
4)<br />
eigene Lkw, Anteil ca. 13 Prozent<br />
Migrationstabellen Landverkehr, Luft- und Seefracht<br />
Veränderte Konversionsfaktoren nach EN 16258<br />
Diesel Biodiesel MDO/MGO (Fähren)<br />
Landverkehr<br />
Einheit bis 2012 EN 16258 bis 2012 EN 16258 bis 2012 EN 16258<br />
Dichte<br />
kg/l<br />
0,835<br />
0,832<br />
0,879<br />
0,890<br />
CO₂-EFA TTW<br />
kg CO₂/l<br />
2,65 2,63<br />
0 0<br />
2,99<br />
3,21<br />
CO₂-EFA WTW<br />
kg CO₂/l<br />
2,95<br />
3,19<br />
0,68<br />
0,55<br />
3,31<br />
3,89<br />
CO₂e-EFA TTW<br />
kg CO₂e/l<br />
2,68<br />
2,67<br />
0 0<br />
3,02<br />
3,24<br />
CO₂e-EFA WTW<br />
kg CO₂e/l<br />
3,01<br />
3,24<br />
1,78<br />
1,92<br />
3,38<br />
3,92<br />
Energiefaktor TTW<br />
MJ/l<br />
35,9<br />
35,9<br />
32,7<br />
32,8<br />
40,3<br />
43,0<br />
Energiefaktor WTW<br />
MJ/l<br />
46,0<br />
42,7<br />
54,6<br />
68,5<br />
51,3<br />
51,2<br />
Veränderte Konversionsfaktoren nach EN 16258<br />
Kerosin<br />
Veränderte Konversionsfaktoren nach EN 16258<br />
Heavy Fuel Oil (HFO)<br />
Luftfracht<br />
Einheit bis 2012 EN 16258<br />
Seefracht<br />
Einheit bis 2012 EN 16258<br />
Dichte<br />
kg/l<br />
0,800<br />
0,800<br />
Dichte<br />
kg/l<br />
0,991<br />
0,970<br />
CO₂-EFA TTW<br />
kg CO₂/l<br />
3,15 3,15<br />
CO₂-EFA TTW<br />
kg CO₂/l<br />
3,11 3,11<br />
CO₂-EFA WTW<br />
kg CO₂/l<br />
3,52<br />
3,85<br />
CO₂-EFA WTW<br />
kg CO₂/l<br />
3,49<br />
3,38<br />
CO₂e-EFA TTW<br />
kg CO₂e/l<br />
3,18<br />
3,18<br />
CO₂e-EFA TTW<br />
kg CO₂e/l<br />
3,15<br />
3,15<br />
CO₂e-EFA WTW<br />
kg CO₂e/l<br />
3,59<br />
3,88<br />
CO₂e-EFA WTW<br />
kg CO₂e/l<br />
3,57<br />
3,41<br />
Energiefaktor TTW<br />
MJ/l<br />
42,8<br />
44,1<br />
Energiefaktor TTW<br />
MJ/l<br />
40,4<br />
40,5<br />
Energiefaktor WTW<br />
MJ/l<br />
54,0<br />
52,5<br />
Energiefaktor WTW<br />
MJ/l<br />
47,7<br />
44,1
Datenquellenübersicht<br />
Datenquellenübersicht gemäß EN 16258<br />
Verkehrsträger<br />
Tier Parameter Level 1<br />
in %<br />
Level 2<br />
in %<br />
Level 4<br />
Schiene<br />
1<br />
Energie<br />
75<br />
25% extrapoliert<br />
2<br />
Distanz<br />
Durchschnittsdistanz pro Frachttonne<br />
EFA<br />
Durchschnitt g/tkm<br />
Straße<br />
1<br />
Energie<br />
100<br />
basierend auf Tankkarten und Fleetboards aller eigenen Lkw<br />
2<br />
Distanz<br />
Netzwerkdistanzen länderspezifisch<br />
Gesamtgewicht<br />
100<br />
sendungsbasiertes Nettogewicht inkl. Verpackung<br />
EFA<br />
HBEFA 3.1<br />
Auslastung<br />
80<br />
20 % extrapoliert<br />
Fahrzeuge<br />
6 Größenklassen, Euronormanteile länderspezifisch<br />
Luft<br />
2<br />
Distanz<br />
82<br />
port pairs (GCD + 95 km + Distanzkorrekturfaktor), 18% extrapoliert<br />
3<br />
Gesamtgewicht<br />
Flugzeugtyp<br />
Distanz<br />
Fahrzeuge<br />
82 Einzelsendungen, 18% extrapoliert<br />
EcotransIT/Small Emitter Tool Eurocontrol<br />
Durchschnittsdistanz (Annahme/Erfahrungswert)<br />
40-Tonner<br />
Auslastung<br />
Annahme (Erfahrungswert)<br />
See<br />
2<br />
Distanz<br />
100<br />
alle port pairs (EcotransIT + Distanzkorrekturfaktor 5 %)<br />
3<br />
Gesamtgewicht<br />
EFA<br />
Distanz<br />
Fahrzeuge<br />
100 alle TEUs per port pairs/10,5 Tonnen pro TEU<br />
73% der Gesamt-TEU von CCWG Carriern, 27% deren Durchschnitt<br />
Annahme (Erfahrungswert)<br />
Mix Schiene/Lkw (40 Tonnen), Annahme (Erfahrungswert)<br />
Schadstoffbilanz<br />
Luftschadstoffe SOx NOx PM<br />
NMHC<br />
Alle Länder<br />
DB Schenker<br />
absolut WTW<br />
in t<br />
spez. WTW<br />
in g/tkm<br />
absolut WTW<br />
in t<br />
spez. WTW<br />
in g/tkm<br />
absolut WTW<br />
in t<br />
spez. WTW<br />
in g/tkm<br />
absolut WTW<br />
in t<br />
spez. WTW<br />
in g/tkm<br />
Schienengüterverkehr Tier 1–2<br />
2.939<br />
0,03<br />
15.393<br />
0,14<br />
523<br />
0,005<br />
1.648<br />
0,015<br />
davon DB SR (inkl. D) Tier 1<br />
2.597<br />
13.613<br />
459<br />
1.342<br />
davon DB SR (nur D) Tier 1<br />
1.694<br />
0,02<br />
4.447<br />
0,06<br />
159<br />
0,002<br />
367<br />
0,005<br />
341<br />
1.781<br />
64<br />
306<br />
Luftfracht Tier 2<br />
8.123<br />
0,88<br />
24.284<br />
2,64<br />
640<br />
0,07<br />
2.769<br />
0,30<br />
davon DB SL Tier 2 ( ¹ )<br />
+ Vor- und Nachlauf Luftfracht<br />
58.745<br />
17<br />
84<br />
3<br />
8<br />
Seefracht Tier 2<br />
0,21<br />
96.817<br />
0,35<br />
8.732<br />
0,03<br />
5.295<br />
0,02<br />
+ Vor- und Nachlauf Seefracht<br />
255<br />
1.056<br />
29<br />
227<br />
Landverkehr Tier 1–2 ( ² )<br />
4.024<br />
0,12 16.025<br />
0,45 473<br />
0,01<br />
1.717<br />
0,05<br />
davon Tier 1 Landverkehr ( ³ )<br />
523<br />
2.083<br />
61<br />
223<br />
1)<br />
inkl. Vor- und Nachlauf Lkw<br />
2)<br />
Tonnage außerhalb EU < 5 Prozent, spezifische Werte ohne Fähren<br />
3)<br />
eigene Lkw, Anteil ca. 13 Prozent
Impressum<br />
DB Mobility Logistics <strong>AG</strong><br />
Bellevuestraße 3<br />
10785 Berlin<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Einzelangaben ohne Gewähr<br />
Stand: Mai 2013<br />
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />
www.dbschenker.com<br />
Bildnachweis:<br />
Alle DB <strong>AG</strong>, außer: M. Darchinger (S. 3);<br />
M. Lautenschläger (S. 4, 14, 31);<br />
Kai-Uwe Gundlach (S. 6, 9, 22, 48);<br />
www. nehmzow.de (S. 8, 30);<br />
J. Gläscher (S. 10); T. Heyer (S. 16);<br />
V. Emersleben (S. 18, 20);<br />
A. Hartmann (S. 19); M. Rauhe (S. 26);<br />
C. Busse (S. 27); G. Jazbec (S. 28);<br />
Jet-Foto Kranert (S. 29); W. Klee (S. 40);<br />
M. Neuhaus (S. 41, 44, 47);<br />
S. Warter (S.44); L. März (S. 46);<br />
S. Klink (S. 54); B. Banaszak (S. 56)