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MOUNTAINBIKES 2013

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CARBON IST<br />

ROBUSTER IN<br />

BEZUG AUF ERMÜ-<br />

DUNGSVERSAGEN<br />

Michael, für den Ingenieur, der Leichtbau<br />

und Sicherheit gleichzeitig im Blick hat,<br />

ist der C-RAY ein wichtiger Partner?<br />

MK: Bei der Produktentwicklung ist eine<br />

der schwierigsten Angelegenheiten die<br />

Festlegung des Zeitpunkts, wann ein<br />

Produkt das „Go“ für den Markt bekommt.<br />

Diese Entscheidung ist heftig, denn in der<br />

Entwicklung ist man nie 100 Prozent<br />

zufrieden. Habe ich alles geprüft, jeden<br />

Lagersitz, jede Toleranz, jede Festigkeit,<br />

jede Ermüdungsprüfung durchgeführt?<br />

Als Ingenieur würde man gerne immer<br />

weiter ins Detail entwickeln, aber irgendwann<br />

muss man auf den Go-Knopf<br />

drücken. Da ist der C-RAY schon eine<br />

sehr gute Unterstützung.<br />

Für welche Bauteile am Mountainbike ist<br />

der Tomograph wichtig?<br />

MK: Wir nehmen alle Carbon-Bauteile<br />

genau unter die Lupe, weil dort wegen<br />

des hohen Anteils an Handarbeit in der<br />

Fertigung eine erhöhte Gefahr liegt. Wir<br />

prüfen aber auch Aluminiumteile, um die<br />

Qualität von Schweißnähten zu kontrol -<br />

lieren und beispielsweise kleine Lufteinschlüsse<br />

festzustellen. Bei Carbonrahmen<br />

prüfen wir alle Verklebestellen und die<br />

hochkomplexen Formen, also Steuerkopfbereich,<br />

Tret lager. Die Schweißnähte am<br />

Hinterbau oder auch die Ausfallenden<br />

schauen wir uns ebenfalls genau an.<br />

WIR NEHMEN ALLE<br />

BAUTEILE UNTER<br />

DIE LUPE<br />

Optimale Qualität ist der Anspruch von<br />

Canyon – dafür arbeitet ihr eng mit der<br />

Forschung zusammen?<br />

MK: Wir kooperieren seit vielen Jahren<br />

eng mit zwei starken Partnern: Der eine<br />

ist die Hochschule Pforzheim im Bereich<br />

der Prüfstandsentwicklung, also im Bereich<br />

der zerstörenden Prüfungen. Wir<br />

entwickeln unsere Prüfstände auf Basis<br />

dieser Kooperation selbst, unsere ganzen<br />

Lastprofile, mit denen wir die Prüfstände<br />

„füttern“ und mit denen wir unsere Produkte<br />

testen. Der andere Partner ist das<br />

Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) in<br />

Kaiserslautern. Dort sind Spezialisten im<br />

Bereich der Konstruktion, Berechnung,<br />

Fertigungstechnik und Werkstoffwissenschaft<br />

von Faserkunststoffverbunden,<br />

also auch von Carbon.<br />

WIR KOOPERIEREN<br />

SEIT JAHREN<br />

MIT STARKEN<br />

PARTNERN<br />

Canyon setzt in der Qualitätssicherung<br />

auf ein System – davon ist der Computertomograph<br />

nur ein Teil?<br />

MK: Wir setzen auf drei Säulen der Produktprüfung<br />

und Qualitätssicherung. Wir<br />

haben drei Prüflabors, in denen es die<br />

sogenannte zerstörungsfreie Prüfung<br />

gibt, zu der unser Tomograph gehört und<br />

beispielsweise auch ein Ultraschallgerät,<br />

mit dem sich Wanddicken messen lassen,<br />

sowie ein Endoskop. Das Zweite ist ein<br />

dynamisches Prüflabor, in dem zerstörende<br />

Prüfungen vorgenommen werden,<br />

um die Haltbarkeit der Teile zu prüfen.<br />

Die dritte Säule der Produktprüfung ist<br />

der Bereich der Fahr-Performance. Wir<br />

prüfen hier physikalisch, wie torsionssteif<br />

ein Rad ist, wie sehr ein Rahmen vertikal<br />

flext und ob er dir als Fahrer ein gutes<br />

Gefühl gibt, wenn du drauf sitzt.<br />

GK: Die Bauteile von Canyon müssen aushalten,<br />

dass jemand zehn Jahre lang auf<br />

seinem Sattel herumhoppelt oder immer<br />

im Wiegetritt fährt. In unseren Prüflabors<br />

CANYON <strong>MOUNTAINBIKES</strong> <strong>2013</strong> 19<br />

werden Rahmen, Lenker oder Vorbauten<br />

richtig malträtiert. Hier werden Stoßbelastungen,<br />

extreme Sattellast oder auch<br />

zyklische Belastungen simuliert, ein<br />

komplettes Fahrradleben eben.<br />

Außerdem werden Canyon-Bauteile in<br />

den Fertigungsstätten in Asien geprüft?<br />

MK: Ja, alle sicherheitsrelevanten Prüfungen<br />

werden auch direkt in Asien bei<br />

unseren Lieferanten vorgenommen. Wir<br />

haben alle unsere dynamischen Prüf -<br />

maschinen dupliziert und in Asien auf -<br />

gebaut – diesen logischen Schritt wollten<br />

wir gehen.<br />

WIR SETZEN AUF<br />

DREI SÄULEN IN<br />

DER PRODUKT-<br />

PRÜFUNG<br />

Der Kunde profitiert von diesem System<br />

am meisten – er kann den Tomographen<br />

direkt nutzen?<br />

GK: Wir sind für unsere Kunden da – und<br />

bieten im Service jetzt auch ein Rundumsorglos-Paket<br />

an: Wenn ein Kunde stürzt,<br />

können wir seinen Rahmen im Tomographen<br />

prüfen. Wir scannen ihn durch und<br />

können sehr genau sagen, ob er mit dem<br />

Rad weiterfahren kann oder ob ein irreparabler<br />

Schaden vorliegt.

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