PART III: DIE COACHING-KATA - CETPM

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15.01.2014 Aufrufe

PART III: DIE COACHING-KATA Zwei Kapitel: • Coaching-KATA Teil 1: Leitfaden für Coaches • Coaching-KATA Teil 2: Wie man Coaching-Zyklen mit den fünf Fragen durchführt © Mike Rother / Verbesserungs-KATA Handbuch Coaching-KATA

<strong>PART</strong> <strong>III</strong>: <strong>DIE</strong> <strong>COACHING</strong>-<strong>KATA</strong><br />

Zwei Kapitel:<br />

• Coaching-<strong>KATA</strong> Teil 1: Leitfaden für Coaches<br />

• Coaching-<strong>KATA</strong> Teil 2: Wie man Coaching-Zyklen mit den fünf<br />

Fragen durchführt<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>


Die Coaching-<strong>KATA</strong> – Teil 1<br />

ÜBERGREIFENDER LEITFADEN<br />

FÜR VERBESSERUNGS-<strong>KATA</strong> COACHES<br />

FRAGEN<br />

ANTWORTEN<br />

5<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

2


ORIENTIERUNG<br />

Die<br />

Richtung<br />

verstehen<br />

Den Ist-<br />

Zustand<br />

erfassen<br />

Den<br />

nächsten<br />

Ziel-Zustand<br />

festlegen<br />

PDCA auf dem Weg<br />

zum Ziel-Zustand<br />

ACT PLAN<br />

Go<br />

and<br />

See<br />

CHECK DO<br />

Ziel-<br />

Zustand<br />

Die 5<br />

Fragen<br />

Durchführung<br />

der Coaching-Zyklen<br />

Einweisung / Coaching<br />

Prozess<br />

Coach Lernender<br />

Die fünf Coaching<br />

<strong>KATA</strong> Fragen<br />

Sie sind<br />

hier<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

3


QUALIFIKATIONEN, <strong>DIE</strong> EIN<br />

VERBESSERUNGS-<strong>KATA</strong>-COACH BENÖTIGT<br />

Das Wissen und die Erfahrung, die ein VK/CK Coach benötigt<br />

Da Sie in der Lage sein sollten, zu beurteilen ob der Lernende das Muster der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> richtig befolgt, müssen Sie selbst Erfahrung in der<br />

Durchführung der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> haben. Um die Verbesserungs-<strong>KATA</strong> zu<br />

lehren, müssen Sie diese gut kennen und beherrschen.<br />

Coachen<br />

üben<br />

Anwenden<br />

üben<br />

LEHREN können<br />

ANWENDEN<br />

können<br />

BEWUSSTSEIN<br />

darüber<br />

Sie müssen sich außerdem mit dem im Fokus stehenden Arbeitsprozess, der<br />

verbessert wird, gut auskennen. Allerdings können Sie sich dieses Wissen parallel<br />

zum coachen des Übenden aneignen.<br />

Sie müssen bereit sein, eine andere Herangehensweise an die Führung von Menschen<br />

zu erlernen und zu üben (die Coaching-<strong>KATA</strong>). Dies beinhaltet eher die Anleitung und<br />

die Vermittlung eines Prozesses als die einfache, inhaltliche Steuerung der<br />

Handlungen des Lernenden.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

4


STELLENBESCHREIBUNG EINES<br />

VERBESSERUNGS-<strong>KATA</strong> COACHES<br />

Obwohl dieses Kapitel den Gedanken wecken kann: Coaching ist nicht nur eine Reihe an<br />

Schritten.<br />

Übung allein ist nicht ausreichend um neue Fähigkeiten und Denkweisen zu entwickeln. Auch die<br />

Emotionen des Lernenden während der Übung sind von großer Bedeutung. Der Erfolg und die<br />

Freude des Lernenden durch (a) das Meistern eines Hindernisses, das Erreichen von<br />

angemessen anspruchsvollen Zielen, sowie (b) das Beherrschen der Verbesserungs-<strong>KATA</strong>, sind<br />

besonders wichtige Bestandteile des Coachings.<br />

Um mit den Unannehmlichkeiten, Höhen und Tiefen , die mit jeder Fähigkeitsbildung bzw. jedem<br />

Lernprozess einhergehen, fertig zu werden, braucht der Lernende Unterstützung. Der Coach hilft<br />

dem Lernenden Verhalten zu erkennen, das dem Ziel des Aufbaus von Fähigkeiten entgegenwirkt<br />

und hilft Chancen für weiteren Fortschritt aufzuzeigen.<br />

Ihr Ziel als Coach ist es, den Lernenden nicht nur zu befähigen das Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Muster<br />

zu verwenden, sondern auch, dass er dieses anzuwenden will.<br />

In diesem Sinne lautet die Stellenbeschreibung des Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Coachs, im<br />

Besonderen für Anfänger:<br />

Begleiten Sie den Lernenden und geben Sie ihm arbeitstechnische Hilfestellung,<br />

um sicherzustellen, dass er, obwohl er sich abmüht, das Muster der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> erfolgreich anwendet und den Ziel-Zustand erreicht.<br />

In anderen Worten, Sie als Coach sind verantwortlich für den Erfolg des<br />

Lernenden.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

5


<strong>COACHING</strong> IST EINE EINS-ZU-EINS-BEZIEHUNG<br />

Ein Coach, ein Lernender<br />

Coachen Sie jeden Ihrer Lernenden einzeln, nicht in Gruppen:<br />

• Jeder Lernende wird zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche<br />

praxisbezogene Bedürfnisse haben<br />

• Jeder Lernende hat eine unterschiedliche Lerngeschwindigkeit<br />

• Jeder Lernende hat eine unterschiedliche Art zu Lernen<br />

Ein erfahrener Coach kann mehrere Lernende begleiten, jeden einzeln:<br />

Da eine Coachingrunde nur 10-15 Minuten dauert, ist es möglich sich täglich<br />

mit mehreren Lernenden zu treffen<br />

Das Standardformat der fünf Fragen, die PDCA-Zyklen-Aufzeichnung und das<br />

Storyboard des Lernenden machen den Wechsel beim Coaching von einem<br />

Lernenden zum nächsten einfacher<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

6


<strong>DIE</strong> PHASEN DER <strong>COACHING</strong>-<strong>KATA</strong> PRAXIS<br />

Auch Sie durchlaufen einen Lernprozess<br />

Phase 1: <strong>KATA</strong> exakt üben<br />

Strukturierte<br />

Übungs‐<br />

Routinen<br />

hier<br />

Zunächst sollte die <strong>KATA</strong> diszipliniert ausgeführt werden, ohne jede Variation. Es fühlt sich<br />

zunächst seltsam an, aber durch die Wiederholung wird es flüssiger. Immer wenn man eine<br />

neue Fähigkeit lernt, beginnt man mit sich wiederholenden Übungen.<br />

Phase 2: Übung personalisieren<br />

Glauben Sie nicht, dass es das Ziel ist, bei der rigiden Form von Phase 1 zu verharren. Ihre<br />

Übung verläuft sonst zu formelhaft. Sobald die grundlegenden Vorgänge verinnerlicht sind<br />

und ausgeführt werden können, kann man das Üben modifizieren. Sie schätzen und nutzen<br />

die <strong>KATA</strong> nun, da Sie den technischen Sachverstand den sie beinhaltet verstehen und Sie die<br />

Muster an Ihre persönliche Situation anpassen können.<br />

Phase 3: Intuitives Ausführen<br />

In dieser Phase hat man die <strong>KATA</strong> so weit verinnerlicht, dass man kreativ und ungehindert –<br />

spontan und effizient – arbeiten kann, und sich immer noch an diese Prinzipien hält. Der<br />

tiefere Sinn der <strong>KATA</strong> ist nach wie vor vorhanden, aber die Technik ist beinahe vergessen und<br />

Sie sind nicht mehr auf einen bewussten Denkprozess angewiesen. Ihr Verstand kann nun<br />

auf einen höheren Level arbeiten als es zuvor möglich war.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

7


DER CHARAKTER IHRES <strong>COACHING</strong>S WIRD SICH MIT DEN<br />

PHASEN DES LERNENDEN ÄNDERN<br />

Durch die Steigerung der Fähigkeiten des Lernenden in der Verbesserungs-<strong>KATA</strong><br />

Die Phasen des Verbesserungs-<strong>KATA</strong>-<br />

Übungsgrades und der Fähigkeiten des<br />

Lernenden<br />

Phase 1:<br />

<strong>KATA</strong> exakt üben<br />

HIER:<br />

Strukturier<br />

te Übungsroutinen<br />

Zunächst sollte die <strong>KATA</strong> diszipliniert ausgeführt werden,<br />

ohne jede Variation. Es fühlt sich zunächst seltsam an, aber<br />

durch die Wiederholung wird es flüssiger.<br />

Phase 2:<br />

Übung personalisieren<br />

Sobald die grundlegenden Vorgänge verinnerlicht sind<br />

und ausgeführt werden können, kann man das Üben<br />

modifizieren.<br />

Phase 3:<br />

Intuitiver Betrieb<br />

In dieser Phase hat man die <strong>KATA</strong> so weit verinnerlicht,<br />

dass man kreativ und ungehindert – spontan und effizient<br />

– arbeiten kann, und sich immer noch an diese Prinzipien<br />

hält.<br />

Der Charakter Ihres Coachings<br />

Schwerpunkt auf der Einweisung<br />

Wenn der Lernende zum ersten Mal mit der Übung der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> startet, ist es die Rolle des Coachs<br />

dem Lernenden die Schritte und Techniken der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> zu lehren.<br />

Schwerpunkt auf dem Coaching<br />

Da der Lernende technisches Verständnis der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong>-Muster entwickelt und zeigt,<br />

stimmen Coach und Lernende angemessene<br />

Übungsvoraussetzungen ab.<br />

Schwerpunkt auf der Beratung<br />

Da der Lernende reift, wird er seine eigenen<br />

Übungsbedingungen bestimmen. Die Rolle des Coachs<br />

wandelt sich zu einem Kollegen, der mit Rat und<br />

Unterstützung zur Seite steht, falls erforderlich.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

8


<strong>DIE</strong> <strong>COACHING</strong>-<strong>KATA</strong> BASIERT AUF TÄGLICHEN<br />

„<strong>COACHING</strong> ZYKLEN“<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

9


DER ZWECK DER TÄGLICHEN <strong>COACHING</strong>-ZYKLEN<br />

1) Um dem Lernenden arbeitstechnische Unterstützung zu geben,<br />

um den Lernenden zu helfen, erfolgreich in der Entwicklung und dem<br />

Erreichen von messbaren, herausfordernden und terminierten Ziel-<br />

Zuständen durch die Anwendung des Verbesserungs-<strong>KATA</strong>-Musters zu<br />

werden.<br />

2) Um dem Lernenden zu helfen das Denken und Handeln des<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong>-Musters zu verinnerlichen.<br />

3) Um die Coaching-Fähigkeiten zu üben und zu verbessern.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

10


_____Planung____ Durchführung<br />

Lernender<br />

<strong>COACHING</strong> IN DER<br />

PLANUNGSPHASE DER<br />

VERBESSERUNGS-<strong>KATA</strong><br />

Coach<br />

Eine Messlatte für die Entwicklung des Lernenden ist die Fähigkeit, wie gut er in der<br />

Planungsphase der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> durch die Schritte „Richtung verstehen“, „Ist-<br />

Zustand erfassen“, „Ziel-Zustand festlegen“ gehen kann.<br />

Der Lernende führt mehr Wiederholungen der PDCA-Zyklen durch, als für<br />

vorausschauende Planungsschritte zwingend notwendig sind, sodass er dazu neigt<br />

schneller in die ausführende Phase zu gelangen. Ein noch nicht so in der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> geübter Lernender kann oft bereits gute Experimente entwickeln<br />

und sie in Richtung eines zuvor festgelegten Ziel-Zustands vorantreiben.<br />

Ob der Lernende die vorausschauende Arbeit zur Festlegung eines guten Ziel-Zustand<br />

erfolgreich ausführen kann oder nur die aktuell existierenden Beschränkungen des<br />

Prozesses akzeptiert oder darauf wartet, dass ihm gesagt wird, woran er arbeiten soll,<br />

ist ein Indikator für Ihre Fähigkeiten als Coachs.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

11


FÜHREN SIE JEDEN TAG <strong>COACHING</strong>-ZYKLEN DURCH<br />

Coaching-Zyklen benötigen üblicherweise 10-20 Minuten. Wenn Sie kürzer oder länger<br />

sind, deutet dies eventuell auf eine Schwachstelle im Coaching hin.<br />

Der erste Coaching-Zyklus des Tages sollte am Vormittag stattfinden, dann kann der<br />

Lernende bereits an diesem Tag den nächsten Schritt (das nächste PDCA / Experiment)<br />

nehmen. Planen Sie einen regelmäßigen Coaching-Zyklus für jeden Lernenden und jeden<br />

Fokusprozess ein, zu einer festgelegten Zeit am Anfang des Arbeitstages.<br />

Unternehmen, die Coaching-Zyklen verwenden, haben oft eine „<strong>KATA</strong> Zeitzone“ (z.B.<br />

zwischen 09:00 Uhr und 11:00 Uhr), während der von den Führungskräften keine E-<br />

Mails, Telefongespräche und Meetings durchgeführt werden.<br />

Ein Tag<br />

Geplanter<br />

Coaching-<br />

Zyklus<br />

Zusätzliche Coaching-<br />

Zyklen nach Bedarf<br />

Nach dem Coaching-Zyklus am Morgen können Coach & Lernender an diesem Tag je<br />

nach Bedarf noch mehrere Coaching-Zyklen durchführen. Die PDCA-Zyklen des<br />

Lernenden sollten so schnell wie möglich ablaufen.<br />

Über den Coaching-Zyklus hinaus kann der Coach auch entscheiden, den Lernenden im<br />

„praktischen“ Teil des PDCA-Zyklus zu begleiten, um ihn in Aktion zu beobachten und<br />

weiteres Coaching zur Verfügung zu stellen.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

12


WARUM JEDEN TAG <strong>COACHING</strong>-ZYKLEN?<br />

FÜR DEN COACH:<br />

Ein angehender Coach benötigt regelmäßige Übung. Sie üben, um ihre Coaching-Fähigkeit zu<br />

entwickeln und weiter zu verbessern.<br />

Der geplante Coaching-Zyklus ist der Anstoß für den Coach, das Coaching-Zyklus-Verhalten<br />

zu trainieren.<br />

Um dem Lernenden konsequent Feedback zu geben.<br />

Ein Tag<br />

Geplanter<br />

Coaching-<br />

Zyklus<br />

Zusätzliche Coaching-<br />

Zyklen nach Bedarf<br />

FÜR DEN LERNENDEN:<br />

Nur alle paar Tage zu trainieren bedeutet, dass es für den Lernenden zu viel Zeit zwischen den<br />

Trainingssitzungen gibt, um Verbesserungs-<strong>KATA</strong>-Fähigkeiten und -Denkweisen zu entwickeln.<br />

Kurze, regelmäßige Übungen sind für den Lernenden besser, um neue und effiziente<br />

Gewohnheiten zu entwickeln<br />

Sie lehren dem Lernenden einfache, schnelle und regelmäßige Experimente in Richtung des<br />

Ziel-Zustands durchzuführen. Wenn die Coaching-Zyklen zu unregelmäßig sind, neigen die<br />

Schritte des Lernenden dazu, zu groß zu werden.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

13


FÜHREN SIE <strong>COACHING</strong>-ZYKLEN<br />

AM STORYBOARD DURCH<br />

und so nahe am Fokusprozess, wie möglich<br />

Ziel-<br />

Zustand<br />

Ist-<br />

Zustand<br />

PDCA-<br />

Zyklen-<br />

Aufzeichnung<br />

Coach<br />

Stellt die Fünf<br />

Fragen<br />

Lernender<br />

Füllt die<br />

PDCA-<br />

Aufzeichnung<br />

aus<br />

2. Coach<br />

(nicht immer<br />

anwesend)<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

14


VERWENDEN SIE DAS „SEHEN-VERGLEICHEN-ANWEISEN”<br />

MUSTER DES <strong>COACHING</strong>S<br />

1<br />

SEHEN - Versuchen sie die Denkweise des Lernenden zu verstehen.<br />

(Der Coach ist in einer beobachtenden / fragenden Position)<br />

2<br />

3<br />

VERGLEICHEN - Vergleichen Sie dies mit dem gewünschten Muster – dem<br />

Korridor – festgelegt durch die Verbesserungs-<strong>KATA</strong>. (Der Coach ist in einer<br />

beurteilenden Situation)<br />

ANWEISEN - Regen Sie wenn nötig, eine Kurskorrektur an.<br />

(Der Coach ist in einer anweisenden oder anleitenden Position)<br />

Bitte erwarten Sie vom<br />

Lernenden, und erlauben<br />

Sie ihm, kleinere Fehler<br />

bei der Anwendung der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong>!<br />

Dies sind wichtige<br />

Momente, aus<br />

welchen der<br />

Übende lernt, wie er<br />

das Muster der<br />

Verbesserungs-<br />

<strong>KATA</strong> anwendet.<br />

Das SEHEN-<br />

VERGLEICHEN-<br />

ANWEISEN-<br />

Muster kann mehrfach<br />

innerhalb eines<br />

Coaching-Zyklus<br />

wiederholt werden<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

15


Coach<br />

Ein Coach ist darauf bedacht, dass der Lernende dem genauen<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Prozess folgt. Er kann auch weisungsgebend<br />

sein.<br />

Mit Fehlern muss gerechnet werden und diese benötigen oft sofortige Berichtigung, um<br />

einer Verwirrung vorzubeugen.<br />

Es ist richtig, dass Sie als Coach für die Verbesserungs-<strong>KATA</strong> generell nicht leitend<br />

agieren sollten bezüglich an was der Lernende arbeitet. Hier sollte Raum für den<br />

Prozess der Entdeckung bleiben. Dennoch können Sie leitend agieren bezüglich der<br />

Art und Weise wie der Übende vorgehen sollte.<br />

bei<br />

Lernender<br />

BEIM <strong>COACHING</strong> GEHT ES NICHT NUR UM<br />

DAS FRAGEN STELLEN<br />

Sie stellen die Fünf Fragen nicht, um den Übenden zu einer bestimmten<br />

Lösung hinzuführen (obwohl es ihm/ihr so vorkommen könnte). Vielmehr<br />

helfen Ihnen die Fragen zu erkennen, (1) wie der Übende denkt und<br />

arbeitet und (2) dass er seine aktuelle Wissensgrenze findet. Sie wissen<br />

nicht welche Lösungen zum Ziel-Zustand führen werden.<br />

Nachdem Sie die Antworten des Lernenden angehört haben, können Sie<br />

Bedarf gezielt korrigierend bezüglich der nächsten Schritte eingreifen. Dies<br />

dient dazu, ein Zeichen für die Vorgehensweise zu setzen oder dazu, in den<br />

Korridor der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> zurückzugelangen.<br />

Behalten Sie im Hinterkopf, dass eine weitere sinnvolle Lehrtechnik ist, den Übenden<br />

nicht zu direkt zu korrigieren und kleinere Fehler zuzulassen. Dies kann zu einem<br />

hervorragenden Lernmoment führen. Sie müssen von Fall zu Fall entscheiden, wie<br />

Sie vorgehen.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

16


„SEHEN-VERGLEICHEN-ANWEISEN“ BEIM COACHEN<br />

1<br />

<br />

2<br />

3<br />

Wie scheint der Lernende jetzt zu denken?<br />

Beobachten Sie, fragen Sie nach und hören Sie zu.<br />

Welches Denk-Muster möchten Sie an diesem Punkt sehen?<br />

Denken Sie an das Muster der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> aus Ihrer<br />

Erfahrung, wenn Sie es anwenden.<br />

Ist eine Kurskorrektur notwendig? Welches Verhaltensmuster der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> soll<br />

nach Ihrer Meinung als nächstes geübt werden?<br />

Geben Sie an diesem Punkt Anweisungen, oder lassen Sie den Übenden einen Fehler machen<br />

und geben Sie dann Anweisungen.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

17


<strong>DIE</strong> FRAGE NACH DEM „WARUM?“ BEHUTSAM STELLEN<br />

Die Lean-Gemeinschaft vertritt die Meinung “ Fünf Mal nach dem Warum<br />

fragen” sei ein Mittel, im die Ursache eines Problems herauszufinden. Dies<br />

ist in Ordnung, wenn Sie sich selbst dieses „Warum“ fragen.<br />

Dies ist eine Methode zum Sammeln von Ideen in Gruppen, keine Coaching-<br />

Technik.<br />

Wenn allerdings ein Coach einen Übenden nach dem „Warum“ fragt, löst er<br />

eher einen Konfrontationskurs aus als konstruktiv zu wirken, besonders<br />

dann, wenn wiederholt nach dem „Warum“ gefragt wird.<br />

Sie stellen Fragen, um das aktuelle Denkmuster des Lernenden zu<br />

erkennen. Zu diesem Zweck ist es besser zu sagen: „Erzählen Sie mir<br />

mehr über…“ oder „Zeig mal“.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

18


HALTEN SIE BEI JEDEM <strong>COACHING</strong>-ZYKLUS AUSSCHAU NACH DER<br />

“WISSENSGRENZE”<br />

Kernelement des Coaching-Zyklus sind das<br />

Erkennen der aktuellen Wissensgrenze und<br />

das Vorbereiten eines neuen Versuchs.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

19


<strong>DIE</strong> WISSENSSGRENZE IST DER PUNKT AN DEM DER<br />

LERNENDE KEINE FAKTEN ODER DATEN HAT,<br />

SONDERN DAS RATEN BEGINNT.<br />

Zustand<br />

Jetzt<br />

Beispiel:<br />

Beispiel:<br />

Sie wissen nicht genau, wie das Wetter morgen wird.<br />

Sie planen einen Schritt, kennen das Ergebnis dieses<br />

Schritts aber nicht genau.<br />

Aktuelle<br />

Wissensgrenze<br />

Unsicherheit / Lernzone<br />

?<br />

?<br />

?<br />

Nächster<br />

Ziel-<br />

Zustand<br />

Wo wir<br />

hinmöchten<br />

Es gibt Wissensgrenzen in<br />

jedem Coaching-Zyklus.<br />

Wenn Sie an eine Wissensgrenze<br />

kommen, planen Sie den nächsten<br />

PDCA-Zyklus!<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

20


ACHTEN SIE AUF WISSENSGRENZEN<br />

Sie können für Einsteigercoachs schwer zu erkennen sein, weil<br />

der Übende nur sehr zögerlich „Ich weiß es nicht“ sagt<br />

Es kann jederzeit passieren, dass Sie beim Stellen der fünf Fragen bemerken, dass<br />

eine Wissensgrenze erreicht ist. Entwickeln Sie ein Gehör dafür. Wenn der Lernende<br />

anfängt ungenaue Worte zu verwenden, wie...<br />

„Ich denke“ – „wahrscheinlich“ – „vielleicht“ – „könnte“ –<br />

„höchstwahrscheinlich“ – „durchschnittlich“ – „um 50% reduzieren / erhöhen“<br />

ist dies ein Zeichen dafür, dass eine Wissensgrenze erreicht wurde. Der Lernende<br />

gerät von der Beobachtung ins Raten.<br />

Übersteigertes Selbstvertrauen kann auch ein Anzeichen einer Wissensgrenze sein.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

21


DER UMGANG MIT WISSENSGRENZEN<br />

Dies ist ein entscheidendes Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Verhalten<br />

Als Coach sollten Sie nicht vergessen, dass eine<br />

Wissensgrenze kein Problem darstellt. Im<br />

Gegenteil, genau danach wird gesucht auf dem<br />

Weg zum Ziel-Zustand. Es zeigt auf, was genauer<br />

untersucht und woran als nächstes gearbeitet<br />

werden muss.<br />

Eine Wissensgrenze ist die Lernkurve und der Punkt,<br />

an dem oft das nächste Experiment des Lernenden<br />

(der nächste PDCA‐Zyklus) entsteht.<br />

Dies ist der wichtige Moment, bei welchem dem<br />

Lernenden beigebracht wird, wissenschaftlich zu<br />

denken und zu handeln.<br />

WAS ZU TUN IST:<br />

• Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es gefunden! Konzentrieren Sie Ihren Coaching-Zyklus und<br />

Ihren Coaching-Input auf diesen Punkt. Benutzen Sie die Erkenntnis der unpräzisen Worte als Aufruf<br />

um klärende Fragen zu stellen und vor Ort zu gehen.<br />

• Der Übende sollte nicht versuchen, die Wissensgrenze mit Hilfe von Spekulationen zu überschreiten.<br />

Unterstützen Sie ihn dabei, durch experimentieren über den Tellerrand zu blicken.<br />

• Lassen Sie den Lernenden anhand der fünf Fragen ein schnelles PDCA- E x periment<br />

durchführen und führen Sie dann einen weiteren Coaching-Zyklus durch.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

22


DEM LERNENDEN IN DER 1. PHASE<br />

SEINER <strong>KATA</strong> PRAXIS FEEDBACK GEBEN<br />

In dieser Phase versucht der Lernende die <strong>KATA</strong> genau auszuführen.<br />

Sie versuchen den Lernenden in die Schritte und Techniken der <strong>KATA</strong><br />

einzuweisen.<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Ihre Aufgabe ist es, ein aktuelles Gebiet zu finden, in dem der Lernende Schwächen<br />

bei der Anwendung der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> besitzt und ihn daran arbeiten zu<br />

lassen.<br />

Um konstruktives Feedback zu geben, sollten sie ein aufrichtiges Interesse daran<br />

haben, dass der Lernende in der Anwendung der Verbesserungs-<strong>KATA</strong> in Richtung<br />

des Ziel-Zustands erfolgreich ist.<br />

Ihr Feedback sollte zu Folgendem präzise Kommentare enthalten:<br />

(A) Wie ein oder zwei Aspekte der Verbesserungs-<strong>KATA</strong>-Prozedur die<br />

Kriterien erfüllen<br />

(B) An welchen ein oder zwei Fehlern sollte der Lernende als nächstes<br />

arbeiten, inklusive an was genau er arbeiten sollte um diese Fehler zu<br />

verbessern.<br />

Diese Art von Feedback ist für die Entwicklung der Fähigkeiten hilfreicher als<br />

allgemeine Aussagen wie „gute Arbeit“ oder „braucht Verbesserung“.<br />

Da Sie die Coaching-Zyklen mit dem Lernenden regelmäßig durchführen, müssen<br />

nicht mehrere Fehler in einem Coaching-Zyklus beseitigt werden. An was sollte der<br />

Lernende auf seinem Entwicklungsweg als nächstes arbeiten?<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

23


DEM LERNENDEN IN DER 1. PHASE<br />

SEINER <strong>KATA</strong> PRAXIS FEEDBACK GEBEN<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Es ist wichtig, dass der Lernende seine Motivation aus der stetigen Verbesserung<br />

bezieht. Wenn der Lernende nicht glaubt, sich zu bessern, muss etwas am Coaching<br />

angepasst werden.<br />

In dieser Phase der <strong>KATA</strong> ist es oft am besten Feedback sofort zu geben und nicht<br />

erst am Ende des Coaching-Zyklus. Wenn der Lernende einen Fehler macht, sollte<br />

man sofort darauf eingehen, da er hier am meisten lernt. (Das Unterbrechen kann<br />

man aber auch übertreiben.)<br />

Wenn ein Anfänger einen Fehler macht, sollte der Lernende den Coaching-Zyklus<br />

neu starten oder einen Abschnitt des Coaching-Zyklus wiederholen. Dadurch wird<br />

das Muster verinnerlicht und ist auch das Standardverfahren unter Musikern.<br />

Eine Alternative ist den Lernenden Fehler machen zu lassen und ihn durch die<br />

Erfahrung lernen zu lassen. Das funktioniert am besten, wenn der nächste Schritt<br />

billig, klein und kurz ist.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

24


COACH<br />

DAS NOTIZBUCH DES COACHES<br />

Führen Sie Protokoll über die Coaching‐Zyklen, um über<br />

die Kernpunkte des nächsten Coaching informiert zu sein.<br />

Es macht Sinn ein extra Buch für die Aufzeichnung zu<br />

haben:<br />

Lernender:<br />

Coaching-Zyklus Datum:<br />

Anfangs- und Endzeit:<br />

Fokusprozess:<br />

Nächster Schritt des Lernenden:<br />

Was ist ihr Eindruck über den Lernenden und seinen Umgang mit der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong>?<br />

Welcher Vorgang der VK sollte der Lernende bis zum nächsten Coaching-<br />

Zyklus üben? (Feedback geben)<br />

Weitere Notizen:<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

25


EIN SCHRITT NACH DEM ANDEREN<br />

Der Lernende kann immer nur einen<br />

Schritt in Richtung des Ziel-Zustands<br />

nehmen. Ebenso sollten Sie den<br />

Übenden nicht mit Ratschlägen<br />

überhäufen, bezüglich dessen, was zu<br />

üben ist. Denken Sie daran, dass der<br />

nächste Coaching-Zyklus bald folgt.<br />

Fragen Sie sich selbst in einem<br />

Coaching Zyklus…<br />

welchen Aspekt oder welche zwei<br />

Aspekte der Verbesserungs-<strong>KATA</strong><br />

sollte der Lernende als nächstes üben<br />

…damit er den nächsten Schritt in<br />

Richtung des Ziel-Zustands<br />

unternimmt?<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

26


Instruktionen für den zweiten Coach<br />

Den Coach coachen<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

27


<strong>DIE</strong> WICHTIGE ROLLE<br />

DES ZWEITEN COACHES<br />

Die Aufgaben des zweiten Coaches sind die Entwicklung und<br />

Bestätigung der Kompetenz des Coaches<br />

Die offensichtliche Einfachheit der fünf Fragen führt zu dem Anschein, dass Coaching<br />

einfacher zu erlernen sei, als es in Wirklichkeit ist. Wir unterschätzen, was alles<br />

dazugehört, was es braucht, um es zu erlernen. Es bedarf erheblicher Übung und<br />

regelmäßiger Reflektion, um die Intention und das Muster der Coaching-<strong>KATA</strong> zu<br />

bewältigen.<br />

Für den Coach sind Coaching-Zyklen nicht nur ein Mittel zum Unterrichten der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> sondern auch ein PDCA-Zyklus, wobei der Coach die<br />

Ergebnisse seines/ihres letzten Unterrichts überprüft und überdenkt. Wenn ein<br />

Lernender die Verbesserungs-<strong>KATA</strong> nicht lernt oder ein Team seine Zielzustände<br />

nicht erreicht, liegt das Problem normalerweise im Coaching.<br />

Mit anderen Worten: Der Coach übt die Coaching-<strong>KATA</strong> und benötigt daher jemanden<br />

mit Coachingerfahrung, um ihn regelmäßig zu beobachten, wie er Coaching-Zyklen<br />

ausführt und ihm Feedback zu geben, den Coach coachen mit anderen Worten.<br />

Die regelmäßige Anwesenheit eines erfahrenen zweiten Coaches ist wesentlich, wenn<br />

Sie Führungskräfte mit der Fähigkeit zum effektiven Coaching entwickeln möchten.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

28


DER ZWEITE COACH<br />

Zweiter Coach<br />

Periodische Teilnahme<br />

(z.B. einmal pro<br />

Woche)<br />

Aufmerksamkeit<br />

besonders auf Coach<br />

(coacht den Coach)<br />

Coach (Manager)<br />

Coach ist verantwortlich für<br />

Lehre der Verbesserungs‐<br />

<strong>KATA</strong>, und für die Ergebnisse<br />

Storyboard des<br />

Lernenden<br />

Lernender<br />

Lernender & Team<br />

haben ihren eigenen<br />

Ziel‐Zustand, den sie<br />

erreichen wollen<br />

Prozess<br />

Die Rolle des zweiten Coaches ist es sicherzustellen, dass das mittlere<br />

Management die Verbesserungs-<strong>KATA</strong> richtig lehrt/coacht.<br />

Der zweite Coach tut dies vor allem durch Beobachtung des Coaching-<br />

Zykluses eines Managers.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

29


Die Aufgaben des zweiten Coaches<br />

<strong>COACHING</strong>-ZYKLEN BEOBACHTEN<br />

Der zweite Coach hilft dem Coach, die<br />

Fertigkeiten zur effektiven Vermittlung der<br />

Verbesserungs-<strong>KATA</strong> zu üben und zu<br />

erlernen.<br />

Ein Weg dies zu tun, ist die Coaching-Zyklen<br />

regelmäßig in Aktion zu beobachten und<br />

dem Coach sofort Feedback zu geben.<br />

Sobald der Coach aus Phase 1 heraus ist,<br />

muss zweite Coach nicht jeden<br />

Coaching- Zyklus des Coaches<br />

beobachten. Legen Sie die Häufigkeit<br />

gemäß den aktuellen Fähigkeiten und<br />

Bedürfnissen des übenden Coaches fest.<br />

Das Beobachtungsformular für den Coaching-Zyklus kann vom zweiten<br />

Coach zu diesem Zweck verwendet werden. (Sie finden das Formular im<br />

Anhang). Dieses sollte möglichst einfach gehalten werden, da es während<br />

des Coachings schnell ausgefüllt werden muss.<br />

Um die Coaching-Zyklen, die er/sie beobachtet, einfacher zu bewerten,<br />

sollte sich der zweite Coach auf bestimmte Punkte in den Anweisungen für<br />

den Coaching-Zyklus in diesem Kapitel beziehen.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

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ACHTEN SIE AUF HÄUFIGE FEHLER BEI DER FRAGESTELLUNG DURCH DEN COACH<br />

Art der Fehler in der<br />

Fragestellung<br />

Beschreibung<br />

Feedback/Gegenmaßnahme<br />

1) Geschlossene Frage<br />

2) Lösungs- orientierte Frage<br />

3) Nach der einzig wahren<br />

Frage suchen<br />

4) Abschweifende Frage<br />

5) Interpretierende<br />

Frage<br />

6) Rhetorische<br />

Frage<br />

7) Heranführende Frage<br />

8) Nicht unterbrechen<br />

9) Unterbrechen<br />

10) Streitlustige „Warum“-Fragen<br />

stellen<br />

Einfach mit Ja oder Nein zu beantworten.<br />

Versteckter Rat (Lösung) in der Frage.<br />

Versuch, die perfekte Frage zu stellen. Zu<br />

viel auf einmal erreichen wollen.<br />

Dieselbe Frage wiederholt auf<br />

unterschiedliche Art stellen.<br />

Zu viel Interpretation des Gesagten.<br />

Meinung des Coaches ist in die<br />

Frage eingearbeitet.<br />

Statement des Coaches als Frage<br />

formuliert<br />

Den Lernenden auf eine Option<br />

hinweisen, die der Coach im Kopf hat.<br />

Zu schüchtern, um zu unterbrechen<br />

und den Dialog wieder zur fokussieren<br />

Kommentierend während der Lernende<br />

noch spricht<br />

Den Anschein erwecken, die Motive und<br />

Handlungen des Lernenden herausfordern<br />

zu wollen<br />

Beginnen Sie die Frage mit „was“ oder<br />

„wie“ .<br />

Dehnen Sie die Frage aus.<br />

Sie müssen dem Lernenden nur bis<br />

zum nächsten Schritt helfen (nächstes<br />

PDCA).<br />

Seien Sie für einen Moment still<br />

während Sie Ihre Frage formulieren.<br />

Beziehen Sie die Worte des<br />

Lernenden in Ihre Frage ein<br />

Ändern Sie Ihren Blickwinkel.<br />

Eröffnen Sie Optionen in der<br />

Diskussion.<br />

Werfen Sie eine Frage ein, die den<br />

Coaching-Zyklus auf den Fokus<br />

zurück bringt.<br />

Zählen Sie bis 2 ,nachdem der<br />

Lernende aufgehört hat zu<br />

sprechen.<br />

Ersetzen sie „Warum“ durch<br />

„Was“ oder „ Erzählen Sie mir<br />

mehr über...”<br />

Auszug aus Coaching Questions: A Coach's Guide to Powerful Asking Skills, von Tony Stoltzfus, Pegasus Creative Arts, 2008<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

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DEM COACH FEEDBACK GEBEN<br />

Feedback Richtlinien, Zweiter Coach Coach<br />

Der Coach erhält sein Feedback nach dem Coaching‐Zyklus. Fragen Sie, ob das<br />

Feedback in Anwesenheit des Lernenden stattfinden soll oder nicht.<br />

1) Fragen Sie den Coach nach seinem Eindruck des Coaching‐Zyklus:<br />

• Wie hat er den Coaching‐Zyklus wahrgenommen<br />

• Arbeitet der Lernende an der Grenze seines Wissens? Wie kann man es<br />

feststellen?<br />

• Worauf liegt der Fokus in diesem Coaching‐Zyklus?<br />

2) Geben Sie ein Feedback über den Coaching‐Zyklus, aber keine Wertung. Der Fokus<br />

liegt auf den gemachten Beobachtungen.<br />

• Ich habe gesehen, dass…<br />

3) Worauf sollte der Coach sich im nächsten Coaching‐Zyklus fokussieren?<br />

• Worauf liegt beim nächsten Coaching‐Zyklus der Fokus? (nur einen Punkt!)<br />

• Wie soll das den Lernenden beim nächsten Mal beeinflussen?<br />

Fragen von Bernd Mittelhuber<br />

Termin für den nächsten beobachteten Coaching-Zyklus vereinbaren<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

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DAS NOTIZBUCH DES ZWEITEN COACHES<br />

Zweiter<br />

Coach<br />

Der zweite Coach sollte sich Notizen über die beobachteten Coaching‐Zyklen<br />

machen, um Beobachtungen und Feedback zu protokolieren.<br />

Dies geschieht, indem die Coaching‐Zyklus‐Beobachtungen im Formular,<br />

zusammen mit allen anderen Notizen, in einen Ordner gesammelt werden.<br />

Nehmen Sie die drei Leitfragen für Feedback von der vorherigen Seite als<br />

Referenz in Ihr Notizbuch auf.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

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--- Schlussfolgerung---<br />

MIT DER RICHTIGEN EINSTELLUNG KÖNNEN<br />

SIE EIN GUTER COACH SEIN<br />

Es bedarf ein wenig mehr als der Verinnerlichung der Routinen der Verbesserungs-<strong>KATA</strong><br />

und der Coaching-<strong>KATA</strong>, um ein effektiver Coach zu werden.<br />

Für einen Coach ist es leicht, sich wichtig oder gar überlegen zu fühlen, aufgrund<br />

seiner Erfahrung und seines Wissenstands.<br />

Überprüfen Sie als Coach auf jeden Fall: Wie fühlen Sie sich, während Sie Coaching-Zyklen<br />

mit Lernenden durchführen.? Fühlen Sie sich als wären Sie in einer ehrwürdigen und<br />

einflussreichen Position – ganz oben oder fühlen Sie sich wichtiger und fähiger als die<br />

anderen – oder fühlen Sie sich als Teil eines größeren Teams, das zusammenarbeitet, um<br />

eine Herausforderung zu bewältigen?<br />

Idealerweise lehren Sie mit der Wahrnehmung, dass auch Sie lernen. Sie sind nicht an der<br />

Spitze, sondern genau wie jeder andere auf einem Weg.<br />

Und der Weg, auf dem Sie sich befinden, ist ein toller Weg!<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

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TRAINIEREN SIE STÄNDIG IHRE <strong>COACHING</strong>- UND<br />

LEHRFÄHIGKEITEN!<br />

Jede Führungsperson ist ein Lehrer, der die nächste Generation entwickelt. Indem Sie<br />

das Muster der Coaching-<strong>KATA</strong> üben, entwickeln Sie für das Management<br />

Vorgehensweisen und Denkweisen, um die Zukunft voranzutreiben.<br />

Wenn Sie sich in Ihrer Organisation voran arbeiten, in Ihrer Organisation hoch oder zu<br />

einem anderen Unternehmen, nehmen Sie die Verbesserungs-<strong>KATA</strong> und die Coaching-<br />

<strong>KATA</strong> mit. Sobald sie einmal das Muster gelernt und es sich zur Gewohnheit gemacht<br />

haben, können diese in jedem Level angewendet werden.<br />

© Mike Rother / Verbesserungs-<strong>KATA</strong> Handbuch Coaching-<strong>KATA</strong>, Teil 1<br />

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