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Ausbildung Grundlagen Der Elektrotechnik 2013

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<strong>2013</strong><br />

<strong>Grundlagen</strong> der <strong>Elektrotechnik</strong><br />

Andreas Reitberger<br />

<strong>Ausbildung</strong>-<strong>Elektrotechnik</strong>.de<br />

26.02.<strong>2013</strong>


© www.ausbildung-elektrotechnik.de | <strong>Elektrotechnik</strong> – Elektroniker für Geräte und Systeme<br />

1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – <strong>Grundlagen</strong> ............................................................................................................. 5<br />

Die 5 Sicherheitsregeln ............................................................................................................................ 5<br />

ESD – (electrostatic discharge) ................................................................................................................ 6<br />

Die Elektrostatische Entladung............................................................................................................ 6<br />

Das Symbol .......................................................................................................................................... 6<br />

Die Steuerung .......................................................................................................................................... 7<br />

Analogsignal ........................................................................................................................................ 8<br />

Binärsignal ........................................................................................................................................... 8<br />

Digitalsignal ......................................................................................................................................... 9<br />

Elektromagnetismus .............................................................................................................................. 11<br />

Grundregeln ...................................................................................................................................... 11<br />

Magnetische Größen ......................................................................................................................... 11<br />

Das Schütz ............................................................................................................................................. 13<br />

Vorteile .............................................................................................................................................. 13<br />

Schütz-Verriegelung .......................................................................................................................... 14<br />

Drahtbruchsicherheit .................................................................................................................... 14<br />

Das RS-Speicherglied… .......................................................................................................................... 15<br />

Anwendung ....................................................................................................................................... 15<br />

<strong>Der</strong> Zählerbaustein im LOGO!-Steuerrelais ........................................................................................... 15<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – Systeme und Geräte ............................................................................................. 16<br />

Die Potenzschreibweise ........................................................................................................................ 16<br />

Beispiel .............................................................................................................................................. 16<br />

Technische Schreibweise (Engineering) ............................................................................................ 16<br />

Das Projekt „Ohmsches Gesetz“............................................................................................................ 16<br />

Formeln ............................................................................................................................................. 17<br />

Einheiten............................................................................................................................................ 17<br />

Verhältnis Spannung zu Strom .......................................................................................................... 17<br />

Verhältnis Widerstand zu Strom ....................................................................................................... 17<br />

Reihenschaltung von Widerständen (eng. Series Connection) ............................................................. 18<br />

Reihenschaltung in der praktischen Anwendung .............................................................................. 18<br />

Parallelschaltung von Widerständen .................................................................................................... 19<br />

Belasteter Spannungsteiler ................................................................................................................... 19<br />

Nichtlineare Widerstände ..................................................................................................................... 20<br />

Elektrische Arbeit und Wärme .............................................................................................................. 21


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2<br />

Brückenschaltung „Wheatstone Messbrücke ....................................................................................... 21<br />

Abgeglichen ....................................................................................................................................... 21<br />

Nicht abgeglichen .............................................................................................................................. 22<br />

Das elektrische Feld ............................................................................................................................... 22<br />

Elektrische Felder.. ............................................................................................................................ 23<br />

Elektrische Feldlinien.. ....................................................................................................................... 23<br />

Die Kennzeichnung von Kondensatoren ............................................................................................... 24<br />

Papierkondensator (P)....................................................................................................................... 25<br />

Metallpapierkondensatoren (MP)..................................................................................................... 25<br />

Kunststofffolienkondensator (K) ....................................................................................................... 25<br />

Keramikkondensatoren ..................................................................................................................... 26<br />

Elektrolytkondensator (ElKo)............................................................................................................. 26<br />

Veränderbare Kondensatoren ........................................................................................................... 27<br />

Schaltung von Kondensatoren .............................................................................................................. 27<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – Informationstechnologie (IT)................................................................................ 28<br />

Aufbau eines Personal-PC ..................................................................................................................... 28<br />

Bestandteile eines PC`s ......................................................................................................................... 28<br />

CMOS ................................................................................................................................................. 29<br />

Mainboard ......................................................................................................................................... 30<br />

Bussysteme ........................................................................................................................................ 31<br />

Hard Disk Drive (HDD) ....................................................................................................................... 31<br />

Physikalischer Aufbau der Einheit ................................................................................................. 31<br />

Technischer Aufbau und Material der Scheiben ........................................................................... 32<br />

Achsen-Lagerung und Drehzahl (U/min) ....................................................................................... 32<br />

Speicherverfahren ......................................................................................................................... 33<br />

Prozessor – CPU (Central Processing Unit) ........................................................................................ 33<br />

Taktfrequenz ................................................................................................................................. 33<br />

MIPS (Million Instruktionen pro Sekunde) .................................................................................... 33<br />

FLOPS (Floating Point Operations Per Second) ............................................................................. 33<br />

Befehlssatz ..................................................................................................................................... 34<br />

Vorwiegende Merkmale ................................................................................................................ 34<br />

Cache-Speicher .............................................................................................................................. 34<br />

Datenschutz und Datensicherheit ..................................................................................................... 36<br />

Datensicherheit ............................................................................................................................. 36<br />

Datenschutz ................................................................................................................................... 36


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3<br />

Alternative Betriebssysteme ............................................................................................................. 37<br />

Linux .............................................................................................................................................. 37<br />

Mac OS........................................................................................................................................... 37<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – Installationselektronik (IE).................................................................................... 38<br />

Stromwirkung auf den Menschen ......................................................................................................... 38<br />

Fachbegriffe – Schutzmaßnahmen .................................................................................................... 39<br />

Aktives Teil ..................................................................................................................................... 39<br />

Elektrische Betriebsmittel ............................................................................................................. 39<br />

Elektrische Verbrauchsmittel ........................................................................................................ 39<br />

Erde ............................................................................................................................................... 39<br />

<strong>Der</strong> Erder ....................................................................................................................................... 39<br />

Fehlerstrom ................................................................................................................................... 39<br />

Isolationsfehler .............................................................................................................................. 39<br />

Körper ............................................................................................................................................ 39<br />

Körperschluss ................................................................................................................................ 40<br />

Neutralleiter .................................................................................................................................. 40<br />

PEN-Leiter ...................................................................................................................................... 40<br />

Überstromschutzorgane ........................................................................................................................ 40<br />

Schutzklassen und Arten ....................................................................................................................... 41<br />

Schutzklasse „I“ (1)............................................................................................................................ 41<br />

Schutzklasse „II“ (2)........................................................................................................................... 42<br />

Schutzklasse „III“ (3).......................................................................................................................... 42<br />

Fehlerarten in elektrischen Anlagen ..................................................................................................... 42<br />

Leiterschluss ...................................................................................................................................... 42<br />

Kurzschluss ........................................................................................................................................ 42<br />

Körperschluss .................................................................................................................................... 43<br />

Erdschluss .......................................................................................................................................... 43<br />

Spannungsfall auf Leitungen ................................................................................................................. 43<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 2 – Steuerungstechnik ................................................................................................ 45<br />

Zahlensysteme ................................................................................................................................... 45<br />

Hexadezimal (Sedezimalsystem) ................................................................................................... 45<br />

Dezimalsystem ............................................................................................................................... 45<br />

Weitere Zahlensysteme ................................................................................................................. 46<br />

Oktalsystem ................................................................................................................................... 47<br />

Rechnen mit Dualzahlen .................................................................................................................... 47


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4<br />

BCD-Code ........................................................................................................................................... 48<br />

Wertigkeitstabelle ......................................................................................................................... 48<br />

<strong>Der</strong> Mikrokontroller .............................................................................................................................. 49<br />

I/O-Unit (Ein/Ausgabeeinheit)........................................................................................................... 49<br />

Einspeisung des Taster-Signals in den Mikrokontroller .................................................................... 50<br />

Pull-Down Widerstand .................................................................................................................. 50<br />

Pull-Up Widerstand ....................................................................................................................... 50<br />

Serielle Schnittstelle .............................................................................................................................. 51<br />

Leitungslänge und Übertragungsrate .................................................................................................... 53<br />

I²C-Bus ................................................................................................................................................... 55<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 2 – Systeme und Geräte ............................................................................................. 57<br />

Wechselstromtechnik ........................................................................................................................ 57<br />

Spannungserzeugung durch Induktion .......................................................................................... 57<br />

Lenische Regel ............................................................................................................................... 58<br />

Das Oszilloskop ...................................................................................................................................... 58<br />

Kondensator im Wechselstrom ............................................................................................................. 60<br />

1.Laden und Entladen eines Kondensators ....................................................................................... 60<br />

2.Kapazitiver Blindwiderstand ........................................................................................................... 61<br />

Information............................................................................................................................................ 62<br />

Rechtlicher Hinweis ........................................................................................................................... 62<br />

Kontakt .............................................................................................................................................. 62<br />

Versionsübersicht .............................................................................................................................. 62<br />

Eure Meinung.. .................................................................................................................................. 62<br />

Download der neusten Version ......................................................................................................... 62


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5<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – <strong>Grundlagen</strong><br />

Hier erfährst du die <strong>Grundlagen</strong> der Elektronik und <strong>Elektrotechnik</strong>. Dieses E-Book wird ständig<br />

erweitert, besuche unsere Downloadseite, um immer die aktuellste Version des Dokumentes zu<br />

haben. Mehr dazu und den Downloadlink findest du auf der letzten Seite.<br />

Die 5 Sicherheitsregeln<br />

Die Grundlage im Umgang Elektronik und Strom bilden die 5<br />

Sicherheitsregeln. Diese muss jeder angehende Elektrofachkraft im<br />

Schlaf beherrschen und noch viel wichtiger, auch an wenden.<br />

1. Freischalten<br />

Zuerst muss die Spannung abgeschaltet werden. Dies geschieht in<br />

Haushalten z.B über das Herausdrehen der Schmelzsicherungen oder<br />

das Abschalten des betreffenden Leitungsschutzschalters.<br />

2. Gegen Wiedereinschalten sichern<br />

Damit eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann, muss ungewolltes Wiedereinschalten sicher<br />

verhindert werden. Sollten Sie z.B. Schmelzsicherungen herausgedreht haben, führen Sie die Einsätze<br />

am Bestem mit sich bis die Arbeiten am Stromkreis beendet sind. Bei Leitungsschutzschalter kann<br />

das Schaltschloss durch ein Stück Draht blockiert werden.<br />

3. Spannungsfreiheit feststellen<br />

Nachdem Sie Schritt 1 und 2 befolgt haben, MUSS vor Beginn der Arbeiten die Spannungsfreiheit<br />

festgestellt werden!! Dies Überprüfen Sie am besten mit einem zweipoligen Spannungsprüfer.<br />

Einpolige Spannungsprüfer liefern keine zuverlässigen Ergebnisse.<br />

4. Erden und Kurzschließen<br />

Diese Regel muss erst ab einer Spannung von 1000 Volt berücksichtigt werden. Zuerst muss geerdet<br />

werden, dann muss die ERDE mit den kurzzuschließenden aktiven Teilen verbunden werden.<br />

5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken<br />

Bei Anlagen unter 1kV (=1000 Volt) genügen zum Abdecken isolierende Tücher, Schläuche oder<br />

Formstücke. Über einer Spannung von 1kV sind zusätzlich Absperrtafeln, Seile und Warntafeln


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6<br />

erforderlich. In diesem Fall muss auch der Körper gesondert geschützt sein, z.B. durch einen<br />

Schutzhelm mit Gesichtsschutz und hochisolierte Handschuhe.<br />

ESD – (electrostatic discharge)<br />

Die Elektrostatische Entladung<br />

Jeder Mensch und Gegenstand erzeugt eine elektrische Ladung, welche hochempfindliche Bauteile<br />

und elektrische Komponenten, wie ICs und Mikrokontroller beschädigen und zerstören kann, ohne<br />

dass man dies selbst mitbekommt.<br />

Ein Mensch kann sich durch Reibung mit mehreren Tausend Volt aufladen. Diese Spannung entlädt<br />

sich beim Berühren von elektrischen über Baugrupoen und Komponenten. Aus diesen Grund wurden<br />

spezielle ESD-Bereiche eingeführt, welche mit..<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Extra Leitenden Boden ausgelegt sind.<br />

ESD Kleidung betreten werden muss.<br />

Geerdeten Arbeitsplätzen und Transportboxen ausgestatte ist.<br />

Zugangskontrolle (Ableitstrommessung) gesperrt und ausgeschildert sind.<br />

Das Symbol<br />

EPA – ESD Bereich<br />

Solche EPA (Electrostatic Protected Area) Bereiche<br />

müssen mit solchen oder ähnlichen Schildern<br />

ausgezeichnet werden. Diese Bereiche müssen<br />

gegen unbefugten Zutritt, durch<br />

Zugangskontrollen, gesichert sein. Diese Bereiche<br />

dürfen auch nur mit ESD-Kleidung betreten<br />

werden.


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7<br />

Die Steuerung<br />

Steuerkette<br />

Führungsgröße „w“<br />

Steuereinrichtung<br />

Stellgröße „y“<br />

Steuerstrecke mit Stellglied<br />

Störgröße „x“<br />

Steuergröße „x“<br />

Beispiel:<br />

Anlage Führungsgröße Steuereinrichtung Stellgröße Stellglied Steuerstrecke Störgröße Steuergröße<br />

Getränkeart Steuerelektronik Spannung<br />

am<br />

Elektromagnet<br />

Elektromagnet<br />

für<br />

Getränkeauswurf<br />

Automatenschacht<br />

Schacht<br />

leer,<br />

Stau<br />

Getränkeautomat<br />

Getränkeausgabe<br />

Elektrische Steuerungen<br />

Verbindungsprogrammiert<br />

(VPS)<br />

Speicherprogrammiert<br />

(SPS)<br />

- Schütz-/Relaissteuerung<br />

- fest verdrahtete<br />

Schaltung<br />

- kontaktlose Steuerung<br />

(z.B. Logische Gatter auf<br />

elektronischen Baugruppen<br />

- Mikroprozessor-gesteuert<br />

- Programmspeicherung in<br />

ROM, RAM, EPROM,<br />

EEPROM<br />

- genormte Schnittstellen<br />

und Spannungspegel bei<br />

Anbindung der Peripherie<br />

Steuerungen kommunizieren mit der Peripherie (=Umgebung) mittels Signalaustausch. Auch<br />

die Form in der die Signale aufbereitet werden ist wichtig, damit die einzelnen<br />

Steuerungskomponenten (Sensoren, Automatisierungsgerät, Aktoren) „die gleiche Sprache“


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8<br />

sprechen. Vor allem die elektrischen Signale bieten eine große Anzahl genormter<br />

Signalformen, die durch Signalpegel (physikalisch z.B. Spannungshöhen) und Protokolle<br />

(datentechnischer, zeitlicher Übertragungsablauf) festgelegt sind. Grundsätzlich gilt, dass<br />

Steuersignale in drei verschiedenen Formen vorliegen können:<br />

● analog<br />

● binär<br />

● digital<br />

Analogsignal<br />

Es ist jeder beliebige Zwischenwert<br />

innerhalb des vorgegebenen<br />

Bereiches möglich.<br />

Beispiel: Manometer-Druckanzeige,<br />

analoges Amperemeter,<br />

Widerstands-Fühler<br />

Binärsignal<br />

Nur Zwei Zustände sind möglich:<br />

EIN-AUS, Größe vorhanden bzw.<br />

nicht vorhanden<br />

Beispiel: Leuchtmelder, Taster,<br />

Schütz, Lichtschranke, Induktiver<br />

Initiator, kapazitiver Sensor


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9<br />

Digitalsignal<br />

Nur bestimmte Zwischenwerte<br />

innerhalb des vorgegebenen<br />

Bereiches. Darstellung in digital<br />

codierter Form.<br />

Beispiel: Digitale Spannungsanzeige,<br />

alle Sensoren mit digitalem Ausgang<br />

(Daten-Schnittstelle)<br />

Weiterhin kann man unterscheiden, ob eine Steuerung ein vorgegebenes Programm strikt<br />

abarbeitet, oder ob sie flexibel auf Ereignisse reagieren kann.<br />

Programmablauf<br />

Ablaufsteuerung<br />

Ereignisgesteuert | zeitgesteuert<br />

● Autowaschanlage<br />

● Geschirrspüler<br />

● NC-Fertigungsprozess<br />

Ablaufsteuerungen arbeiten nach<br />

einem zwangsläufig schrittweisen<br />

Ablauf.<br />

Ablaufsteuerungen werden<br />

zumeist anhand sog.<br />

Zustandsdiagramme<br />

dokumentiert. Anhand der<br />

Ereignisse erfolgt eine<br />

Ansteuerung der Ausgabesignale<br />

(Aktoren)<br />

Die Programmierung kann<br />

anhand sog. Schrittketten<br />

erfolgen. Hierbei wird ein Schritt<br />

nach dem anderen ausgeführt.<br />

<strong>Der</strong> Übergang zum jeweils<br />

nächsten Schritt erfolgt erst,<br />

wenn die sog. Transitionen<br />

(Weiterschaltbedingung) erfüllt<br />

sind.<br />

Verknüpfungssteuerung<br />

● flexible Fertigungssysteme<br />

● Lager- und Transportsysteme<br />

● Aufzugsanlagen<br />

Verknüpfungssteuerungen<br />

verknüpfen die Eingabesignale<br />

und ordnen die Ergebnisse den<br />

programmmäßig zugeordneten<br />

Ausgabesignalen zu.<br />

Hierzu werden in erste Linie..<br />

- Logische<br />

Verknüpfungsfunktionen<br />

(UND, ODER, NICHT, NAND, NOR)<br />

- Zeitfunktionen (TIMER)<br />

-Zählfunktionen (COUNTER)<br />

- Speicherfunktion ( MERKER)<br />

..verwendet.<br />

Die Programmierung kann dabei<br />

zumeist in<br />

- Alphanumerischem Code<br />

(z.B. AWL, Assembler)<br />

Oder<br />

- graphisch (z.B Funktionsplan<br />

FUP, Kontaktplan KOP) erfolgen.


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10<br />

Steuerungen können sich in ihrer technischen Ausführung in vielfältiger Weise<br />

unterscheiden.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nach der Form der Hilfsenergie<br />

nach dem Programmablauf<br />

nach der Art der technischen Realisierung (kontaktlos, kontaktbehaftet)<br />

nach der Signalform (analog, binär, digital)<br />

Als gröbstes Unterscheidungsmerkmal kann die Form der Hilfsenergie dienen:<br />

Mechanische<br />

Steuerung<br />

Pneumatische<br />

Steuerung<br />

Hydraulische<br />

Steuerung<br />

Elektrische<br />

Steuerung<br />

-Getriebe<br />

-Kupplungen<br />

-Pendel-Uhr<br />

-Stoppeinrichtungen<br />

-Umsetzer<br />

-explosionsgefährdete<br />

Bereiche<br />

-Pressvorgänge<br />

-Hubeinrichtungen<br />

-Schützsteuerung<br />

-SPS-Steuerung<br />

Medium: Elektrischer Strom Pneumatik Hydraulik<br />

Speicherfähigkeit:<br />

Nur mit hohen<br />

Verlusten<br />

Sehr gut<br />

Mit geringen Verlusten<br />

Transportfähigkeit:<br />

Sehr weite<br />

Entfernungen<br />

möglich<br />

Weite Entfernungen<br />

möglich<br />

Nur kurze<br />

Entfernungen möglich<br />

Erzielbare<br />

Geschwindigkeiten:<br />

Sehr schnell<br />

0,1-10 ms<br />

Sehr schnell<br />

1,5 ms<br />

Schnell bis<br />

0,5ms<br />

Stoffeigenschafft:<br />

Saubere Energie,<br />

universell<br />

umwandelbar und<br />

einsetzbar<br />

Auch in<br />

explosionsgefährd.<br />

Bereichen möglich,<br />

nur geringe Kräfte<br />

möglich, da<br />

kompressibel<br />

Gute<br />

Materialverträglichkeit,<br />

wegen geringer<br />

Kompression hohe<br />

Kraftübertragung<br />

möglich!


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11<br />

Elektromagnetismus<br />

Grundregeln<br />

- Ein stromdurchflossener Leiter erzeugt immer ein magnetisches Feld<br />

- Die Feldlinien haben dabei di Form von konzentrischen Kreisen<br />

- Die Stärke des Magnetfelds nimmt mit der Entfernung ab.<br />

- Die Richtung des magnetischen Feldes ist von der Stromrichtung abhängig<br />

Merkregel zur Richtungsbestimmung der<br />

Magnetfeldlinien:<br />

Rechte Handregel<br />

- Daumen zeigt in die technische Stromrichtung<br />

- Die Finger umgreifen den Leiter<br />

- Fingerspitzen zeigen die Richtung des Magnetfeldes<br />

Magnetische Größen<br />

Die Gesamtzahl der magnetischen Feldlinien eines Dauermagneten oder einer<br />

stromdurchflossenen Spule nennt man den magnetischen Fluss<br />

Formelzeichen: Φ<br />

Einheit: Φ = 1VS = 1 wb


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12<br />

Die Ströme, die eine resultierende Feldlinie einer<br />

stromdurchflossenen Spule durchfluten, bilden die<br />

elektrische Durchflutung.<br />

Formelzeichen: Θ<br />

Einheit: Θ = 1A<br />

Formel: Θ = I ∙N<br />

Die magnetische Durchflutung pro mittlere Feldlinienlänge bzw. Spulenlänge bezeichnet man als<br />

magnetische Feldstärke (H)<br />

Formelzeichen: H Einheit: 1 A/m (Meter=Länge)<br />

Formel: H = (I∙N):m<br />

Die Feldlinienzahl pro senkrecht durchsetzte Fläche „A“ nennt man magnetische Flussdichte.<br />

Formelzeichen: B<br />

Einheit: 1 VS/m² = 1 T (Tesla)<br />

Formel: B = µo ∙ H<br />

Die Permeabilitätszahl „µr“ gibt an, wie viel man besser, oder auch schlechter ein Werkstoff<br />

magnetisierbar ist als Luft.<br />

Permeabilität: µ = µr ∙ µo<br />

µo = 1,257∙10 -6 Vs/Am<br />

Zusammenhang zwischen B und H:<br />

B = µr ∙ µo ∙ H


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13<br />

Das Schütz<br />

Funktionsweise<br />

- Schütze sind elektromagnetische Schalter<br />

- Während Relais fürs kleine Leistungen ausgelegt sind, sind Schütze<br />

für große Leistungen konzipiert<br />

- Bei Stromfluss durch eine Spule wird ein Eisenanker angezogen und<br />

Kontakte werden geschlossen bzw. geöffnet.<br />

Merke: Elektromagnetische Schalter schalten mit kleinem<br />

Steuerstrom eine großen Laststrom.<br />

Vorteile<br />

● Galvanische Trennung<br />

● lange Lebensdauer<br />

● große Schalthäufigkeit<br />

PDF-Datei zu Schütze<br />

Kontaktschaltplan:


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14<br />

Schütz-Verriegelung<br />

Drahtbruchsicherheit<br />

Aus Gründen der Drahtbruchsicherheit werden zum Einschalten von elektrischen Anlagen<br />

Schließer und zum Ausschalten Öffner verwendet.<br />

Bei Schützsteuerung:<br />

Drahtbruch am Schließer: „O“-Zustand Kein Einschalten<br />

Drahtbruch am Öffner:<br />

„O“-Zustand Sofortiges Abschalten<br />

Bei der Logo:<br />

Es wird unabhängig von externen Schließern und Öffnern überprüft, ob am Eingang „0“ oder<br />

„1“ anliegt.


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15<br />

Das RS-Speicherglied…<br />

…ist ein einfaches binäres Speicherglied. <strong>Der</strong> Wert am Ausgang hängt von den Zuständen am<br />

Eingang und am bisherigen Zustand am Ausgang ab.<br />

S: Über ein kurzes „1“ Signal am Eingang „S“ (SET)<br />

wird der Ausgang auf den Zustand „1“ gesetzt.<br />

R: Über ein kurzes „1“ Signal am Eingang „R“ (RESET)<br />

wird der Ausgang auf „0“ gesetzt.<br />

RS-Floppy<br />

R<br />

S<br />

Par Q<br />

Par: Bei eingeschalteter Remanenz steht nach<br />

einen Spannungsausfall das Signal am Ausgang,<br />

das vor dem Spannungsausfall da war.<br />

Anwendung<br />

RS-Speicherglieder bewirken in Steuerprogrammen die Selbsthaltefunktion in ähnlicher<br />

Weise wie dies in Schützschaltungen durch den Selbsthaltekontakt realisiert wird.<br />

<strong>Der</strong> Zählerbaustein im LOGO!-Steuerrelais<br />

R: (Reset) Setzt den internen Zähler auf null.<br />

Cnt: (Count) Zählt bei positiven Flankenwechsel.<br />

Dir: (Direction) legt die Zählrichtung fest.<br />

Dir „0“ = Vorwärtszählen<br />

Dir „1“ = Rückwärtszähler<br />

R<br />

Cnt<br />

Dir<br />

Par<br />

+/-<br />

Q<br />

Par: (Parameter) Speichert den internen Zählerwert<br />

auch bei Netzausfall.<br />

On = Einschaltschwelle<br />

Off = Ausschaltschwelle<br />

Q: (Digitaler Ausgang) Wird abhängig vom internen Zählerwert und dem Parametern gesetzt.


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16<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – Systeme und Geräte<br />

Die Potenzschreibweise<br />

Basis<br />

Exponent<br />

9,5 ∙ 10 12 Ω<br />

Faktor Potenz Einheit<br />

Beispiel<br />

9 500 000 000 000 = 9,5 ∙ 10 12<br />

0,0000015 = 1,5 ∙ 10 -6<br />

Technische Schreibweise (Engineering)<br />

Zehnerpotenz: 10 -12 10 -9 10 -6 10 -3 10 0 10 3 10 6 10 9<br />

Vorsatz: Piko Nano Mikro Milli =1 Kilo Mega Giga<br />

Abkürzung: p n µ m / k M G<br />

Das Projekt „Ohm’sches Gesetz“<br />

<strong>Der</strong> Physiker Georg Simon Ohm (1787..1854) untersuchte vor 100 Jahren, welche Größen in<br />

einem elektrischen Stromkreis Einfluss auf die Größe des elektrischen Stromes „I“ haben.<br />

Grundlage der folgenden Betrachtung ist der elektrische Stromkreis:<br />

V1: 12Volt + R1: 10 Ω<br />

U U I<br />

-


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17<br />

Die Spannung wird mit einen Voltmeter gemessen, die Stromstärke mit einen Amperemeter<br />

gemessen. Ein Voltmeter wird immer parallel zum jeweiligen Bauteil geschalten und ein<br />

Amperemeter in Reihe. <strong>Der</strong> Innenwiederstand bei einem Voltmeter ist sehr hoch (


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18<br />

Reihenschaltung von Widerständen (eng. Series Connection)<br />

Gesetze der Reihenschaltung<br />

R1<br />

Strom I ges = I 1 = I 2 = I 3<br />

U = 10 V<br />

I 1<br />

U 1<br />

Die Teilströme sind immer so groß<br />

wie der Gesamtstrom<br />

R2<br />

Spannungen U ges = U 1 + U 2 + U 3<br />

I 2<br />

U 2<br />

Die Summe der Teilspannung ergibt<br />

die Gesamtspannung.<br />

R3<br />

Widerstand R ges = R1 + R2 + R3<br />

I 3<br />

U 3<br />

Die Summe der Einzelwiderstände<br />

ergibt den Gesamtwiderstand<br />

(=Ersatzwiderstand)<br />

Reihenschaltung in der praktischen Anwendung<br />

U ges<br />

U 1<br />

U 2<br />

Bei der Reihenschaltung verhalten<br />

sich die Spannungen wie die<br />

zugehörigen Widerstände. Am<br />

größeren Widerstand fällt die<br />

größere Spannung ab. Zum Schutz<br />

von Betriebsmitteln kann man nun<br />

zu hohe Spannungen durch<br />

geeignete Vorwiderstände<br />

anpassen.<br />

Das nennt man „unbelasteter<br />

Spannungsteiler“ (Spannungen<br />

werden im Verhältnis der<br />

Widerstände geteilt)


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19<br />

Parallelschaltung von Widerständen<br />

R1 R2 R3<br />

Gesetze der Parallelschaltung<br />

U ges<br />

Strom I ges = I 1 + I 2 + I 3<br />

Die Summe Teilströme ergibt den<br />

Gesamtstrom<br />

I 1 I 2 I 3 I ges<br />

Spannungen U ges = U 1 = U 2 = U 3<br />

Die Gesamtspannung ist so groß wie<br />

die Einzelspannungen.<br />

Widerstand R ges =<br />

<strong>Der</strong> Gesamtwiederstand ist kleiner<br />

als der kleinste Einzelwiderstand.<br />

U 1<br />

Belasteter Spannungsteiler<br />

R1<br />

Es wird über R2 eine Last Parallel<br />

geschaltet. An dem Lastwiderstand<br />

fällt dann die gleiche Spannung ab<br />

wie auf R2. <strong>Der</strong> Strom Teilt sich dann<br />

zwischen R2 und R Last auf!<br />

U 2<br />

R2<br />

R Last<br />

U Last


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20<br />

Nichtlineare Widerstände<br />

1. Fotowiderstand LDR (Light Dependet Resistor) (Lichtabhängiger Widerstand)<br />

Bei steigendem Lichteinfall sinkt der Widerstandswert.<br />

Schaltzeichen:<br />

Anwendung:<br />

- Lichtschranken<br />

- Dämmerungsschalter<br />

2. Temperaturabhängige Widerstände<br />

a) Kaltleiter (PTC) b) Heißleiter (NTC)<br />

(Positiv Temperature Coefficent)<br />

Bei steigender Temperatur steigt der<br />

Widerstandswert.<br />

(Negativ Temperature Coefficent)<br />

Bei steigender Temperatur sinkt der<br />

Widerstandswert.<br />

Schaltzeichen:<br />

3. VDR (Voltage Depended Resistor) (Spannungsabhängiger Widerstand)<br />

Bei steigender Spannung sinkt der Widerstand.<br />

Schaltzeichen:<br />

U<br />

Anwendung: Überspannungsschutz


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21<br />

Elektrische Arbeit und Wärme<br />

Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme „Q S “ (Stromwärme) (Gleiche Einheit wie<br />

Energie: Joule)<br />

Qs = W<br />

Nutzwärme „Q N “ = erwünscht<br />

Verlustwärme „Q V “ = nicht erwünscht<br />

Wasser<br />

Kochplatte<br />

Verlustwärme „Q V “<br />

Formel: Q S = Q N + Q V<br />

Wärme „Q S “ = Nutzwärme „Q N “ + Verlustwärme „Q V “<br />

Nutzwärme „Q N “<br />

Brückenschaltung „Wheatstone Messbrücke<br />

Abgeglichen<br />

R1<br />

R3<br />

Widerstände jeweils 10Ω.<br />

Anliegende Spannung ist 10V.<br />

U ges<br />

U 1<br />

A<br />

R2<br />

U 2<br />

B<br />

R4<br />

U 3<br />

U 4<br />

U AB<br />

U AB = Spannung an der Brückendiagonale.<br />

Bei dieser Schaltung ist die Brücke<br />

abgeglichen, weil die beiden Spannungsteiler<br />

die Spannung „10V“ im gleichen Verhältnis<br />

teilen. So liegt an U AB 0 Volt an, da kein<br />

Potenzialunterschied vorliegt.<br />

Für eine „abgeglichene“ Brücke gilt:


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22<br />

Nicht abgeglichen<br />

U ges<br />

U 1<br />

R1<br />

R3<br />

U 3<br />

U AB<br />

Wenn das Widerstandsverhältnis in<br />

der beiden Brückenteilen<br />

(Spannungsteiler) nicht gleich ist, so<br />

ist die Brücke nicht abgeglichen. An<br />

der Brückendiagonale kann eine<br />

Differenzspannung (U AB ) gemessen<br />

werden.<br />

U 2<br />

R2<br />

R4<br />

U 4<br />

Vorgehensweise:<br />

● U 2 und U 4 berechnen. Dies sind die<br />

Potenziale gegen Masse (GND) auf<br />

den „A“ bzw. „B“ liegen.<br />

● Die Differenz dieser beiden<br />

Potenziale ergibt die<br />

„Differenzspannung“<br />

Formel:<br />

U 2 = U ges ∙<br />

U 4 = U ges ∙<br />

Das elektrische Feld<br />

Felder sind Räume in denen bestimmte Wirkungen zu beobachten sind (Magnetfeld,<br />

Erdanziehungsfeld). In einem elektrischen Feld wirken auf Teilchen Anziehungs- und<br />

Abstoßungskräfte.<br />

Positive Ladung: Elektronenmangel<br />

Negative Ladung: Elektronenüberschuss<br />

→ gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an.<br />

Die elektrische Ladung „Q“ wird in Coulomb (C) gemessen.<br />

1C = 1AS = 6,24 ∙ 10 18 Elektronen


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23<br />

Elektrische Felder..<br />

● sind unsichtbar, können durch die Wirkung sichtbar gemacht werden (z.B. Blitze)<br />

● entstehen in einen Raum mit Ladungsdifferenz (Potenzialdifferenz)<br />

● sind proportional zur Spannung (U ≈ I) und umgekehrt proportional zum Abstand<br />

Elektrische Feldlinien..<br />

● verlaufen immer vom Pluspol zum Minuspol<br />

● stehen immer senkrecht auf dem Leiter<br />

● berühren oder schneiden sich nie<br />

● sind Kraftlinien (je mehr Linien, desto größer das Kraftfeld)<br />

Homogenes Feld:<br />

Inhomogenes Feld:


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24<br />

Die Kennzeichnung von Kondensatoren<br />

Wir unterscheiden folgende Kenndaten:<br />

→ Kapazität<br />

0,33µF<br />

→ Toleranz +/- 10%<br />

→ Nennspannung<br />

400V<br />

1. Nennkapazität<br />

Die Nennwerte sind nach ICE-Reichen eingestuft<br />

Mögliche Angaben: 2n2 → 2,2nF<br />

4700pF → 4700pF<br />

47p → 47pF<br />

Angaben ohne Einheit z.B. 47 → je nach Baugröße pF oder µF<br />

Farbcodierung → 3. Ring Multiplikator<br />

2. Toleranz<br />

<strong>Der</strong> Hersteller darf die angegebene Toleranz nicht überschreiten. Kodiert wird die<br />

Toleranz durch Großbuchstaben.<br />

Bei Kapazitäten bis 10pF<br />

Erfolgt die Angabe der Toleranz in pF<br />

z.B. 2p2 D → 2,2pF +/- 0,5pF (1,7-2,7pF)<br />

über 10pF<br />

Erfolgt die Angabe in Prozent<br />

22pF D<br />

22pF +/- 0,5% (21,89 – 22,11)<br />

3. Nennspannung<br />

Eine zu hohe Spannung kann zum Durchschlag führen und dann zur Zerstörung.<br />

Kodierung erfolgt durch Kleinbuchstaben oder Farben bzw. Aufdruck des<br />

Zahlenwertes.


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25<br />

Papierkondensator (P)<br />

Dielektrikum Kapazitätsbereich Maximale<br />

Verlustfaktor<br />

Spannung<br />

Papier (Öl) 10-1000nF 10 kV 1,0<br />

Das Dielektrikum ist ein mit Isolieröl oder Vaseline getränktes Papier, das mit zwei<br />

Aluminiumfolien zu einem Wickel gerollt wird. <strong>Der</strong> Wickel wird mit zwei Anschlüssen<br />

versehen und in einem Gehäuse mit Isolieröl oder Harz luftdicht vergossen. Die Dicke<br />

des Papiers gibt die Spannungsfestigkeit vor.<br />

Anwendung: Motorkondensator, Kompensationskondensatoren,<br />

Funkenstörkondensatoren<br />

Metallpapierkondensatoren (MP)<br />

Dielektrikum Kapazitätsbereich Maximale<br />

Verlustfaktor<br />

Spannung<br />

Papier (Öl) 500-1000nF 2000V 0,8<br />

Auf das Dielektrikum Papier wird einen Aluminiumschicht (


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26<br />

Beläge auf den Kunststoff (MK-Kondensatoren) ergibt wiederum die Selbstheilung bei<br />

Durchschlag. Je nach verwendetem Kunststoff wird ein Kennbuchstabe angefügt.<br />

z.B. Polypropylen in metallisierter Bauform: MKP<br />

Polystyrol in metallisierter Bauform: MKS<br />

Anwendung: Schwingkreis, Koppelkondensator<br />

Keramikkondensatoren<br />

Dielektrikum Kapazitätsbereich Maximale<br />

Verlustfaktor<br />

Spannung<br />

Bariumtinat<br />

(Keramik)<br />

1pF – 1000nF 100kV 3,0<br />

Wegen der großen Dielektrizitätszahl von Keramik sind sehr kleine Abmessungen bei<br />

der Herstellung möglich. Man unterscheidet NDK- (Niedrige Dielektrizitätskonstante<br />

13…470) und HDK- (Hohe Dielektrizitätskonstante 470…50000) Kondensatoren. Als<br />

Bauform kommen z.B. Scheiben-, Rohr- und Perlkondensatoren vor.<br />

Anwendung: NDK-Kondensatoren in der HF-Technik in Schwingkreisen und Filtern.<br />

HDK-Kondensatoren für Siebung und Kopplung im HF-Bereich.<br />

Elektrolytkondensator (ElKo)<br />

Dielektrikum Kapazitätsbereich Maximale<br />

Verlustfaktor<br />

Spannung<br />

Aluminiumoxid 100nF - 1F 500V 10<br />

Tantaloxid 10nF – 1mF 10 - 60V 10<br />

Sie bestehen aus einer mit dem Pluspol zu verbindenden Elektrode (Anode) und einer<br />

Gegenelektrode (Kathode). Die Kathode ist ein, in einer Papierlage aufgesaugter<br />

Elektrolyt und wird über das Metallgehäuse an den Minuspol angelschlossen. Als<br />

Dielektrikum dient eine äußerst dünne Oxidschicht, die die Anode bedeckt. Dieser<br />

Kondensatortyp besitzt die kleinsten Abmessungen bei einem großen Kapazitätswert.<br />

Elektrolytkondensatoren (kurz „Elko’s“) können mit der Zeit austrocknen und<br />

verlieren an Kapazität. Fließt bei anliegender Spannung stets ein Reststrom. Je nach<br />

Anodenmaterial unterscheidet man Aluminium- und Tantalelektrolytkondensatoren.<br />

Bei Anschluss bzw. Auswechseln von Elektrolytkondensatoren ist auf die richtige<br />

Polung zu achten!


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27<br />

Anwendung: Glättungs-, Lade-, und Siebkondensator, Zeitglieder<br />

Veränderbare Kondensatoren<br />

Dielektrikum Kapazitätsbereich Maximale<br />

Verlustfaktor<br />

Spannung<br />

Luft 5pf – 500pf 500V /<br />

Die Kapazität ist durch ein bewegliches Plattenpaket (Rotor) veränderbar. Man<br />

unterscheidet Drehkondensatoren und Trimmkondensatoren (zur einmaligen<br />

Kapazitätseinstellung)<br />

Anwendung: Rundfunktechnik, Feinabstimmung<br />

Schaltung von Kondensatoren<br />

1. Parallelschaltung:<br />

C1<br />

C2<br />

Bei der Parallelschaltung wird<br />

scheinbar die Fläche des Kondensators<br />

vergrößert. Die Teilflächen addieren<br />

sich zur Gesamtfläche. Dadurch<br />

vergrößert sich die Kapazität:<br />

C ges = C1+C2<br />

Grundregel: Bei der Parallelschaltung<br />

ist die Gesamtkapazität größer als bei<br />

einem einzelnen Kondensator!


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28<br />

2. Reihenschaltung:<br />

C1<br />

C2<br />

Bei der Reihenschaltung wird<br />

scheinbar der Plattenabstand des<br />

Kondensators vergrößert. Dadurch<br />

verkleinert sich die Kapazität:<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – Informationstechnologie (IT)<br />

Grundregel: Bei der Reihenschaltung<br />

ist die Gesamtkapazität kleiner als bei<br />

einem einzelnen Kondensator!<br />

Aufbau eines Personal-PC<br />

Maus, Tastatur,<br />

Touchscreen, Scanner<br />

Eingabe<br />

CPU, Mainboard,<br />

Grafikkarte,<br />

Soundkarte<br />

Verarbeitung<br />

Speichereinheit:<br />

Festplatte, USB-Stick,<br />

RAM, CD/DVD/Blu-Ray<br />

Drucker, Monitor,<br />

Lautsprecher, Beamer<br />

Ausgabe<br />

Bestandteile eines PC`s<br />

Hardware bedeutet „harte Ware“ und beschreibt ganz allgemein alle physikalischen Bestandteile<br />

eines Computers.<br />

Anders ausgedrückt: Alles, was Sie anfassen oder sehen können, wenn sie vor einem Computer<br />

stehen bzw. in einen geöffneten Computer sehen. Dazu gehören auch die Geräte und Teile, die man<br />

an den Rechner anschließen kann, die sogenannte Peripherie, sämtliche Kabel und die Datenträger<br />

die letztendlich die Daten aufnehmen können.


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29<br />

Software<br />

Neben der Hardware gibt es den Ausdruck Software, das sind Programme für bestimmte Aufgaben.<br />

Diese Programme befinden sich auf den Datenträgern und können in den Speicher des Rechners<br />

geladen werden. Hardware und Software bilden eine Einheit, die den eigentlichen Computer<br />

ausmacht.<br />

Bestandteile eines PC`s:<br />

● Gehäuse<br />

● Hauptplatine (Mainboard)<br />

● Prozessor<br />

● Hauptspeicher<br />

● Netzteil<br />

● Schnittstellen<br />

● Laufwerk Controller<br />

● Erweiterungskarten (Grafikkarte, LAN)<br />

● Laufwerke (Festplatten, Diskette, DVD, Streamer)<br />

● Maus, Tastatur<br />

● Monitor<br />

● Drucker, Scanner, Boxen, Internetkamer, Zeichentablet etc.<br />

Jeder PC besteht in der Regel aus einheitlichen Bauteilen, wobei die Hauptplatine eine zentrale Rolle<br />

spielt. Weiter enthält jeder PC mindesten einen Prozessor, Hauptspeicher (RAM), und je nach Ausbau<br />

eine oder mehrere Erweiterungskarten (PCI), die den Anschluss von Speichermedien und<br />

Peripheriegeräten wie Tastatur, Maus, Bildschirm, Internet usw. ermöglichen. Dazu kommen einige<br />

grundsätzliche Dinge, wie Netzteil und Laufwerke der verschiedenen Speichermedien (Festplatte,<br />

Disketten, Magnetbänder, DVD`s oder CD-ROM`s).<br />

CMOS<br />

CMOS (eng. Complementary Metal-Oxid-Semiconductor) ist ein besonderer Speicherchip, in dem<br />

grundsätzliche Informationen über die Systemkonfiguration (d.h. mit welchen Controllern,<br />

Laufwerken, Festplatten, Bildschirme usw.) abgelegt werden. Diese Information benötigt der PC nach<br />

dem Einschalten für den Startvorgang. <strong>Der</strong> CMOS-Chip ist ein statischer RAM-Baustein mit einer sehr<br />

geringen Stromaufnahme. Ist der Rechner ausgeschaltet, wird die Stromversorgung durch eine<br />

eingebaute Primär und Sekundärzelle aufrechterhalten. Diese Zelle versorgt ebenfalls die interne<br />

Systemuhr mit elektrischem Strom. Die Lebensdauer einer solchen Zelle beträgt je nach Zellenart ca.<br />

5-10 Jahre.<br />

Sind die Informationen des CMOS-Speichers verloren gegangen, gibt der Rechner beim Booten eine<br />

Fehlermeldung. Auch falsche Informationen im CMOS-Speicher können dazu führen, dass der<br />

Rechner nicht mehr startet. Solche Informationen können beispielsweise durch einen<br />

Virenprogramm verursacht werden. Unter Umständen ist dann auch der generelle Zugriff auf den<br />

CMOS-Speicher nicht mehr möglich. Oft kann in einem solchen Fall der gesamte Inhalt des Speichers<br />

mit Hilfe eines Jumpers oder eines Unterbrechungskontakt gelöscht werden. Anschließend startet


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30<br />

der Rechner dann mit vorhandenen Standarteinstellungen, die allerdings keine optimale Einstellung<br />

darstellen.<br />

Mainboard<br />

Die Hauptplatine ist die zentrale Platine eines Computers. Auf ihr sind die einzelnen Bauteile wie<br />

CPU, Speicher, der BIOS-Chip mit der integrierten Firmware, Schnittstellen-Bausteine und Steckplätze<br />

für Erweiterungskarten (wie Grafikkarte, Netzwerkkarte) montiert. Es ist jedoch auch möglich, dass<br />

diese Komponenten direkt auf dem Mainboard integriert (onBoard) sind. Dies ist bei Sound- und<br />

Netzwerkkarten inzwischen häufig der Fall, bei Grafikkarten seltener und bei CPU und RAM fast nur<br />

in raumsparend gebauten Systemen oder Notebooks.<br />

(1) Arbeitsspeicher –Sockel (DDR-2-RAM)<br />

(2) CPU Sockel<br />

(3) PCIexpress-Sockel für Grafikkarten<br />

(4) USB, LAN und Soundausgang<br />

(5) PCI-Sockel für Erweiterungskarten (Netzwerk)<br />

(6) S-ATA Anschlüsse für interne Festplatten oder Laufwerken<br />

(7) IDE (PATA) für Laufwerke (Alter Anschluss) oder Festplatten<br />

(8) ATX-Stromanschluss (Für das Netzteil)<br />

(9) PS/2 Anschluss für Maus und Tastatur<br />

<strong>Der</strong> übliche Chipsatz auf dem Mainboard teilt sich in die North- und South-Bridge auf. Eine der<br />

physikalischen Trennung in zwei Bausteinen ist jedoch nicht unbedingt notwendig, d.h. sie können in<br />

einem Chip vorhanden sein.


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31<br />

Die North-Bridge (Host) regelt die Datenströme zwischen Prozessor, Cache und Arbeitsspeicher, in<br />

modernen Systemen ist auch der AGP (eng. Accelerated Graphic Port), der Slot für die Grafikkarte<br />

angeschlossen. Außerdem ist an die North-Bridge das gesamte Bussystem sowie die PCI-to-ISA-Bridge<br />

angeschlossen.<br />

Die South-Bridge kümmert sich um die Schnittstellen, die an den Chipsatz angeschlossen sind und im<br />

Computersystem zu Verfügung stehen. Dazu gehören z.B. USB, sowie die Serielle und die Parallele<br />

Schnittstelle. Je nach Ausführung sind der Keyboard-Controller und die Echtzeituhr (RTC = Reak Time<br />

Clock) integriert.<br />

Bussysteme<br />

ISA-Bus (eng. Industry Standard Architecture) ist ein Computerbus-Standart für IBM-kompatible<br />

Computer, der die XT-Bus-Architektur von 8-Bit auf 16-Bit erweitern. 8Mhz.<br />

EISA-Bus (eng. Extended Industry Standard Architecture) erweitert ISA auf 32 Bit und ermöglicht<br />

somit 4GB Speicher. 8Mhz – 8,33Mhz.<br />

PCI-Bus (eng. Peripheral Component Interconnect) ist ein Bus-Standart zur Verbindung von<br />

Peripheriegeräte mit dem Chipsatz eines Prozessors (CPU unabhängig). Neuerung PCIe (. Peripheral<br />

Component Interconnect Express) ist ein Erweiterungsstandart zur Verbindung von<br />

Peripheriegeräten mit dem Chipsatz eines Hauptprozessors. PCIe ist der Nachfolger von PCI und AGP<br />

und bietet im Vergleich eine höhere Datenübertragungsrate. PCIe ist im Vergleich zu PCI parallel.<br />

AGP-Slot (eng. Accelerated Graphic Port)<br />

<strong>Der</strong> AGP Slot ist ein Anschluss zur direkten Verbindung der Grafikkarte mit dem Chipsatz (North-<br />

Bridge). Er basiert technologisch auf dem PCI-Bus.<br />

Hard Disk Drive (HDD)<br />

Physikalischer Aufbau der Einheit<br />

Eine Festplatte besteht aus folgenden Bauelementen:<br />

- eine oder mehreren drehbar gelagerten Scheiben (auch Platter genannt)<br />

- einen Elektromotor als Abtrieb für die Scheibe(n)<br />

- bewegliche Schreib-/Leseköpfe (Heads)<br />

- einen Antrieb für die Schreib-/Leseköpfe<br />

- die Steuerelektronik für Motor und Kopfsteuerung<br />

- Hochleistungs-DSP (Digitaler Signalprozess) für die Schreib-/Leseköpfe<br />

- die Schnittstelle zur Verbindung mit dem Festplattencontroller (Mainboard über S-ATA,<br />

IDE, SCISI)<br />

- einen Festplattencache von derzeit 2 bis 32 MB Größe


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32<br />

Technischer Aufbau und Material der Scheiben<br />

Die Scheiben bestehen meistens aus oberflächenbehandelten Aluminium-Legierungen, vereinzelt<br />

auch aus Glas. Sie müssen formstabil sein und eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweisen, um<br />

die Größe der Wirbelströme gering zu halten. Da die magnetisierbare Schicht besonders dünn sein<br />

soll, darf das Material der scheiben selbst jedoch keine magnetischen Eigenschaften besitzen und<br />

dient nur als Träger der Magnetschicht. Auf die Scheiben wird ein Eisenoxid- oder Kobaltschicht von<br />

ungefähr einem Mikrometer Stärke aufgetragen. Diese wird zusätzlich von einer Schutzhülle aus<br />

Graphit ummantelt, um mechanische Beschädigungen zu vermeiden. Zusätzlich wurde eine<br />

Steigerung der Datendichte durch besseres Trägermaterial sowie durch die Optimierung der<br />

Schreibverfahren erreicht.<br />

In dem Festplattengehäuse befinden sich eine<br />

oder mehrere übereinander liegende rotierende<br />

Scheiben. Verbaut wurde bisher ein bis zwölf<br />

Scheiben, üblich sind ein bis vier. Eine höhere<br />

Scheibenanzahl geht in der Regel mit höherem<br />

Energieverbrauch und größerer<br />

Geräuschentwicklung einher. Manchmal werden<br />

aus Platzgründen nicht alle scheibenoberflächen<br />

genutzt, so dass Festplatten mit ungerader<br />

Schreib-/Lesekopfanzahl entstehen. Um die<br />

Nachfrage nach Festplattentypen mit kleiner<br />

Kapazität zu befriedigen, können Hersteller<br />

ebenfalls auf diese Weise Kapazität künstlich<br />

beschränken bzw. verkleinern. Eine neuere<br />

Entwicklung (seit 2004) ist das Perpendicular<br />

Recording (Senkrechtaufnahme), das zur Zeit u.a.<br />

von Toshiba und Hitachi entwickelt wird, um die<br />

Datendichte weiter zu steigern.<br />

Achsen-Lagerung und Drehzahl (U/min)<br />

In Arbeitsplatzrechnern oder Privat-PC´s verwendete Festplatten – momentan zum größten Teil mit<br />

ATA (IDE) oder SATA-Schnittstelen – rotieren mit Geschwindigkeiten von 5.400 bis 15.000<br />

Umdrehungen in der Minute. Bei den 2,5 Zoll, die hauptsächlich in Notebooks zum Einsatzkommen,<br />

liegen die Geschwindigkeiten im Bereich 4.200 bis 7.200 Umdrehungen in der Minute. Die Achsen<br />

der Scheiben früherer Festplatten (bis 2000) waren kugelgelagert; seit 2006 werden überwiegend<br />

Flüssigkeitslager verwendet. Diese zeichnen sich durch eine höhere Lebensdauer und geringere<br />

Geräuschentwicklung aus.


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33<br />

Speicherverfahren<br />

- Vor der Speicherung muss die Plattenoberfläche vorbereitet werden (Formatierung) <br />

Einteilung in Zylinder, Spuren, Sektoren und Cluster.<br />

- Speicherung durch Magnetisierung von kleinen Flächen der permeablen Schicht durch<br />

den Schreib-/Lesekopf.<br />

- diese Flächen nehmen je nach Polarität (Nord/Süd) den elektrisch-binären Wert „0“ oder<br />

„1“ an.<br />

- eine Scheibe ist in konzentrische Spuren aufgeteilt.<br />

- alle übereinander liegende Spuren nennt man Zylinder.<br />

- zusätzlich ist eine Scheibe in Sektoren unterteilt<br />

Prozessor – CPU (Central Processing Unit)<br />

<strong>Der</strong> Prozessor ist das Herz des Computers. Er bearbeitet die Befehle des Betriebssystems und<br />

anderer gestarteter Programme. Je höher die Prozessorleistung, desto schneller arbeitet der<br />

Computer. Hinweis auf die Leistung ist die Taktfrequenz (in Megahertz bzw. Gigahertz)<br />

Taktfrequenz<br />

Mit Taktfrequenz bezeichnet man den Rhythmus, in dem Daten im Computer verarbeitet<br />

werden. Sie wird in Hertz ausgegeben.<br />

MIPS (Million Instruktionen pro Sekunde)<br />

Maßeinheit für die Leistungsfähigkeit eines Prozessors. 1 MIPS bedeutet 1 000 000<br />

Maschinenbefehle in der Sekunde<br />

FLOPS (Floating Point Operations Per Second)


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34<br />

Maßeinheit für die Geschwindigkeit des Prozessors. Bezeichnet die Anzahl der<br />

Gleitkommazahl (Operationen die in 1 Sekunde ausgeführt werden)<br />

Befehlssatz<br />

RISC (Reduced Instruction Set Computing)<br />

Befehlssatz der auf komplexe Befehle verzichtet , wodurch die Ausführung einfacher als bei<br />

„CISC“ ist.<br />

CISC (Complex Instruction Set Computing)<br />

Befehlssatz, der sich durch Verhältnismäßig leistungsfähige Einzelbefehle auszeichnet, aber<br />

dafür langsamer wird.<br />

Vorwiegende Merkmale<br />

Multicore-Prozessor<br />

Bezeichnet man Prozessoren mit mehr als einem vollständigen Hauptprozessor auf einen<br />

Chip hat. Kerne sind unabhängig voneinander.<br />

Dual-Core<br />

Bezeichnet man einen Mehrkernprozessor mit 2 Hauptprozessoren.<br />

Quad-Core<br />

Bezeichnet man einen Mehrkernprozessor mit 4 Hauptprozessoren.<br />

TDP (Thermal Design Point/Power)<br />

Ist ein Wert für die Verlustleistung eines Prozessors oder anderen elektrischen Bauteilen. Auf<br />

deren Grundlage die Kühlung ausgelegt wird.<br />

FSB (Front Side Bus)<br />

Ist eine Schnittstelle zwischen CPU und North-Bridge.<br />

Cache-Speicher<br />

<strong>Der</strong> Cache ist ein spezieller Puffer-Speicher, der zwischen dem Arbeitsspeicher und dem<br />

Prozessor liegt. Damit der Prozessor nicht jeden Programm-Befehl aus dem Langsamen<br />

Arbeitsspeicher holen muss, wird gleich ein ganzer Befehls- oder Datenblock in den Cache<br />

geladen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die nachfolgenden Programmbefehle im Cache liegen,<br />

ist sehr groß, da die Programm-Befehle nacheinander abgearbeitet werden. Erst wenn alle


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35<br />

Programm-Befehle abgearbeitet sind, oder ein Sprungbefehl zu einer Sprungadresse<br />

außerhalb des Caches erfolgt, dann muss der Prozessor auf den Arbeitsspeicher zugreifen.<br />

Deshalb sollte der Cache groß sein, damit der Prozessor die Programm-Befehle, ohne Pause,<br />

hintereinander ausführen kann.<br />

Begriffserklärungen im Zusammenhang mit Cache-Speicher:<br />

● First-Level-Cache (L1):<br />

Im L1-Cache werden Befehle und Daten zwischengespeichert. Die Bedeutung des L1 Caches<br />

wächst mit der höheren Geschwindigkeit des CPU`s. Denn dieser Cache vermeidet<br />

entsprechende Verzögerungen in der Datenübermittlung und hilft einen CPU optimal<br />

auszulasten.<br />

● Second-Level-Cache (L2)<br />

Im L2-Cache werden die Daten des Arbeitsspeichers zwischengespeichert. Über die Größe<br />

dieses Caches versorgen die Prozessorhersteller die unterschiedlichen Marktsegmente mit<br />

speziell modifizierten Prozessoren. Ein Prozessor mit sehr großem L2-Cache ist teuer<br />

herzustellen. Deshalb war der L2-Cache auch schon außerhalb des Prozessor-Dies<br />

angeordnet.<br />

● Third-Level-Cache:<br />

<strong>Der</strong> L3-Cache ist ein Cache-Speicher der zum ersten Mal im Prozessor K6-3 von AMD<br />

Anwendungen fand. Allerdings optional und außerhalb des Prozessors auf dem<br />

Mohterboard. In der Regel verwenden Multicore-Prozessoren einen integrierten L3-Cache.<br />

● Write-Through:<br />

Das ist das Verfahren bei dem der Second-Level-Cache die Daten sofort in den<br />

Arbeitsspeicher schreibt. Die Steuerung für den Schreibvorgang wird vom Cache<br />

übernommen. <strong>Der</strong> Prozessor kann in dieser Zeit weiterarbeiten. Es wird ein „Completion-<br />

Status“ erst dann an das Betriebssystem, wenn die Daten sicher auf die Festplatte<br />

geschrieben wurden. Deshalb kostet das Verfahren Übertragungs- bzw. System-<br />

Performance, da die Informationen ohne Zwischenpufferung direkt, ohne Rücksicht auf<br />

aktuelle Systemressourcen, auf die Festplatte geschrieben werden.<br />

● Write-Back:<br />

Beim Write-Back schickt der RAID-Controller einen „Completion-Status“ (Bestätigungsbefehl)<br />

an das Betriebssystem, sobald der Pufferspeicher des Controllers die Schreibdaten für die<br />

Festplatte vom System erhalten hat. <strong>Der</strong> Controller hält die Informationen so lange im<br />

Cache, bis der Controller einen geeigneten Zeitpunkt findet, die Daten an die Festplatte zu<br />

übertragen. Dies erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Systemressourcen nicht voll<br />

beansprucht werden, so dass diese Strategie die Schreibleistung signifikant verbessert.<br />

Allerdings hat das Write-Back-Verfahren auch Nachteile. Tritt eine Störung bei der<br />

Stromversorgung auf, sind unter Umständen wichtige Daten, die noch nicht vom Cache-<br />

Controller auf die Festplatte geschrieben wurden, unwiderruflich verloren. Deshalb ist es<br />

empfehlenswert, die meist optional erhältliche Batteriepufferung des Cache-Controllers mit<br />

zu bestellen oder sich gleich für ein USV zu entscheiden.


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36<br />

RAM<br />

Datenschutz ROM und Datensicherheit<br />

Cache<br />

CPU<br />

Datensicherheit<br />

Maßnahme zur Sicherstellung des Erhalts von gespeicherten Daten.<br />

Datenschutz<br />

Maßnahmen zum Schutz von Daten gegen unberechtigten Zugriff und Missbrauch<br />

Datensicherheit (data secturity):<br />

Daten können durch Einflüsse von außen vernichten werden (z.B. Hardware, Defekte, Software-<br />

Fehler, Computervieren)<br />

Maßnahmen zum Schutz<br />

- Datensicherung (Backup-Systeme, manuelle Kopien, externe/wechsel-Festplatten,<br />

Streamer)<br />

- Bautechnik (Blitz-; Brand-; Hochwasserschutz)<br />

- Vierenschutzprogramme<br />

Datensicherheit nur bei ständiger Aktualisierung!!!<br />

Datenschutz (data protection):<br />

Personen und sachbezogene Informationen, bei deren Fremdnutzung erhebliche Idealer und<br />

wirtschaftlicher Schaden entsteht, müssen geschützt werden.<br />

Maßnahmen zum Schutz<br />

- Zugangsschutz (bautechnische Maßnahmen z.B. Tür, Fingerabdruckscanner, Augenscanner)<br />

- Übertragungsschutz (Verschlüsselung)<br />

- Benutzerkontrolle<br />

- Zugriffskontrolle (Firewall)


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37<br />

staatlich geregelt durch den Bundesdatenschutz (RDSG)<br />

Alternative Betriebssysteme<br />

Linux<br />

Vorteile von Linux:<br />

Nachteile:<br />

- kostenlos und lizenzfrei<br />

- hohe Sicherheit (Rechteverwaltung, Administration)<br />

- stabil, schnell, Leistungsfähig<br />

- nicht Windowskompatibel<br />

- enorm flexible<br />

- Schwächen an Benutzerfreundlichkeit, Angebot von Programmen, Spielen und Treiber<br />

- keine Einheitlichkeit durch verschiedene Distributionen/Desktops (Gnome, KDE)<br />

- Support nur über das Internet<br />

Mac OS<br />

Vorteile von Mac OS:<br />

- Betriebssystem, viele Programme, Hardware von Appel 100% kompatibel<br />

- unempfindlich gegen herkömmliche Vieren<br />

- teilweise zu Unix/Linux kompatibel<br />

Nachteile:<br />

- Das Mac OS ist sehr teuer<br />

- Bedienunfreundlichkeit (Programme, Spiele, Bedienung)<br />

- geringer Nutzeranteil<br />

- Auf bestimmte Arbeitsbereiche spezialisiert (wissenschaftlicher Bereich, Multimedia)


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38<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 1 – Installationselektronik (IE)<br />

Stromwirkung auf den Menschen<br />

Wärmewirkung:<br />

Strommarken an den Eintrittsstellen und Gerinnung des Bluteiweißes, platzen der Roten<br />

Blutkörperchen.<br />

Chemische Wirkung:<br />

Zersetzen der Zellflüssigkeit evtl. späterer Tod durch Vergiftung!<br />

Fehlerstromkreis:<br />

Sicherung (F1)<br />

L1<br />

N<br />

PE<br />

Köperstrom „I K “ ist abhängig von:<br />

- Berührungsspannung<br />

- Körperwiderstand<br />

- Übergangswiderstand<br />

- Standortwiderstand<br />

R Ü<br />

R S<br />

R F<br />

Fehlerwiderstand<br />

I K<br />

R K<br />

U B<br />

Besonders gefährlich wird es, wenn<br />

ein Strom über 50 mA länger als<br />

eine Sekunde über das Herz<br />

fließt!!!!<br />

R St<br />

Die höchstzulässige Berührungsspannungen:<br />

● Bei Menschen<br />

Wechselspannung (AC) max. 50 V<br />

Gleichspannung (DC) max. 120 V<br />

● Bei Tieren<br />

Wechselspannung max. 25 V<br />

Gleichspannung max.60 V


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39<br />

Fachbegriffe – Schutzmaßnahmen<br />

Aktives Teil<br />

Leiter oder leitfähiges Teil, der (das) dazu bestimmt ist, bei ungestörten Betrieb unter Spannung zu<br />

stehen, einschließlich der Neutralleiter (N), aber vereinbarungsgemäß nicht der PEN-Leiter.<br />

Elektrische Betriebsmittel<br />

Ist alles was Energie leistet, erzeugt, umwandelt, überträgt, verteilt und anwendet (z.B. Generator,<br />

Motor, Schaltgeräte, Leitungen, Messinstrumente usw.)<br />

Elektrische Verbrauchsmittel<br />

Wandeln elektrische Energie in andere Formen der Energie um (Wärme, Licht, Bewegung)<br />

Erde<br />

Ist die Bezeichnung für das leitfähige Erdreich mit dem elektrischen Potenzial „0“.<br />

<strong>Der</strong> Erder<br />

Ist ein leitfähiges Teil, das in guten Kontakt zur Erde steht und eine elektrische Verbindung herstellt.<br />

Fehlerstrom<br />

Ist der Strom, der durch einen Isolationsfehler zum Fließen kommt.<br />

Isolationsfehler<br />

Ist ein fehlerhafter Zustand in der Isolierung (mechanische Schäden, Überhitzung).<br />

Körper


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40<br />

berührbares, leitfähiges Teil eines elektrischen Betriebsmittel, das normal nicht unter Spannung<br />

steht, das jedoch im Fehlerfall unter Spannung stehen kann.<br />

Körperschluss<br />

Ist eine durch einen Fehler entstandene, leitende Verbindung zwischen Körper und aktiven Teilen<br />

elektrischer Betriebsmittel.<br />

Neutralleiter<br />

Sind unmittelbar geerdete Leiter in welchen Betriebsstrom fließt.<br />

PEN-Leiter<br />

Geerdeter Leiter, der zugleich die Funktion des Schutzleiters und des Neutralleiters übernimmt.<br />

Überstromschutzorgane<br />

Überstromschutzorgane, die sogenannten Sicherungen befinden sich meist im Stromkreisverteiler<br />

und haben die Aufgabe bei Überlastung oder Kurzschluss abzuschalten, um die Leitungen und die<br />

Angeschlossenen Geräte zu schützen.<br />

Schaltzeichen:<br />

Sicherung (F1)<br />

Übersicht der Überstromschutzorgane:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schmelzsicherung<br />

Diazed Sicherung<br />

Neozed Sicherung<br />

NH-Sicherung<br />

HH-Sicherung<br />

Geräteschutzsicherung<br />

Schutzschalter


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41<br />

<br />

<br />

<br />

Leitungsschutzschalter<br />

Motorschutzschalter<br />

Leistungsschalter<br />

Wichtig:<br />

Leitungen dürfen nicht höher als zulässig abgesichert werden. Überstromschutzeinrichtungen sind<br />

überall dort einzubauen wo sich:<br />

<br />

<br />

<br />

der Leiterquerschnitt verringert z.B. beim Übergang von 4 mm² auf 1,5 mm².<br />

die Verlegeart ändert.<br />

die Leitungsart ändert.<br />

<strong>Der</strong> Kurzschlussschutz muss am Anfang der Leitung angeordnet sein, dagegen kann der<br />

Überlastschutz in unverzweigten Stromkreisen an beliebiger Stelle eingebaut werden.<br />

Auswahlkriterien für Überstromschutzorgane:<br />

- Bemessungsspannung<br />

- Bemessungsstrom<br />

- Betriebsklasse (Strom-Zeit-Verhalten)<br />

- Bauform<br />

Schutzklassen und Arten<br />

Elektrische Betriebsmittel müssen im Fehlerfall einen Schutz gegen elektrischen Schlag haben, damit<br />

in Büros, Werkstätten und Schulen gefahrlos gearbeitet werden kann.<br />

Die elektrischen Betriebsmittel werden je nach Schutz gegen direktes und indirektes Berühren in<br />

Schutzklassen 1-3 eingeteilt.<br />

Schutzklasse „I“ (1)<br />

Kennzeichen:<br />

Verwendung:<br />

Mit Schutzleiter (Betriebsmittel ist mit Schutzleiter mit der Anlage verbunden).<br />

Beispiel:<br />

Elektromotor


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42<br />

Schutzklasse „II“ (2)<br />

Kennzeichen:<br />

Verwendung:<br />

Schutzisolierung (Betriebsmittel mit Basisisolierung und zusätzlicher oder verstärkten Isolierung).<br />

Beispiel:<br />

Föhn, Bohrmaschine<br />

Schutzklasse „III“ (3)<br />

Kennzeichen:<br />

Verwendung:<br />

Schutzkleinspannung (Anschluss nur an SELV und PELV-Stromkreisen).<br />

Beispiel:<br />

Fassleuchten, Spielzeugtrafos<br />

Fehlerarten in elektrischen Anlagen<br />

Leiterschluss<br />

Ist eine fehlerhafte Verbindung zwischen Leitern, wenn im Fehlerstromkreis ein Nutzwiderstand liegt.<br />

Kurzschluss<br />

Ist eine leitende Verbindung zwischen gegeneinander unter Spannung stehenden Leitern. Im<br />

Fehlerstromkreis befindet sich kein Nutzwiderstand.


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43<br />

Körperschluss<br />

Ist eine leitende Verbindung zwischen Körper (Gehäuse) und aktiven Teilen des Betriebsmittel<br />

(Ursache meist Isolationsfehler).<br />

Erdschluss<br />

Entsteht bei der Verbindung eines Außenleiters (L1, L2, L3) oder eines Betriebsmäßig Isolierten<br />

Neutralleiters mit Erde oder geerdeten Teilen.<br />

Spannungsfall auf Leitungen<br />

Versuch:<br />

Zwei Kochplatten je 1500 Watt/230 Volt werden über eine Leitung 30 m Länge 1,5 mm² Querschnitt<br />

(Kupfer) versorgt. Am Anfang und am Ende der Leitung wird die Spannung gemessen<br />

Ersatzschaltbild:<br />

R-Leitung<br />

L1<br />

Kochplatte 1 U 1<br />

Kochplatte 2<br />

N<br />

R-Leitung<br />

Beobachtung:<br />

Beim Anschalten der Kochplatte sinkt „U 1 “ etwas ab.<br />

Ursache: <strong>Der</strong> Laststrom verursacht auf der Leitung einen Spannungsabfall. Es handelt sich um<br />

einen Reihenschaltung von R-Leitung und R-Last (Kochplatten).<br />

Merke: <strong>Der</strong> Spannungsabfall ist umso größer je:<br />

-größer der Leiterwiderstand ist.<br />

- größer der Laststrom ist.


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44<br />

Zulässiger Spannungsabfall:<br />

Nach TAB (technische Anschlussbedingung) des EVU (VNB = Verteilungsnetzbetreiber)<br />

Hausanschluss Zähler Verbraucher<br />

KwH<br />

DIN 18015<br />

bis 100 kVA ∆U ≤ 0,5 %<br />

100-250 kVA ∆U ≤ 1 %<br />

250-400 kVA ∆U ≤ 1,25 %<br />

Über 400 kVA ∆U ≤ 1,5 %<br />

∆U max. 3%<br />

Max. 4%<br />

Widerstand der Leitung ist abhängig von:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Material<br />

Länge der Leitung<br />

Querschnittsfläche<br />

Temperatur<br />

Formel:<br />

R =<br />

ρ = rho = spezifischer Widerstand<br />

l = Länge in Meter<br />

A = Querschnitt in mm²<br />

I = Strom in Ampere<br />

Delta = Unterschied<br />

∆U =<br />

<strong>Der</strong> Spannungsfall ∆U wird prozentual bzw. als Spannungswert angegeben<br />

- ∆U Spannungswert z.B. 6,9 V<br />

- A U prozentualer Spannungsfall z.B. 3%


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45<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 2 – Steuerungstechnik<br />

Zahlensysteme<br />

Hexadezimal (Sedezimalsystem)<br />

● Verwendung: Zahlenausgabe in Computern<br />

● Zahlenbasis: 16 (0,1,2,3…,9,A,B,C,D,E,F)<br />

Beispiel:<br />

16³ 16² 16 1 16 0 Stellenwert<br />

1 3 F A Hexcode<br />

1 ∙ 16³ 3 ∙ 16² 15 ∙ 16 1 10 ∙ 1 5114 10<br />

Hinweis:<br />

A = 10<br />

B = 11<br />

C = 12<br />

D = 13<br />

E = 14<br />

F = 15<br />

→ Rückwandlung:<br />

Das niedergestellte „10“<br />

bedeutet dass es sich hier um<br />

eine Dezimalzahl handelt<br />

5114 : 16 = 319 Rest: 10 -> A<br />

319 : 16 = 19 Rest: 15 -> F<br />

19 : 16 = 1 Rest: 3 -> 3 Leserichtung<br />

1 : 16 = 0 Rest: 1 -> 1<br />

Resultat: 13FA<br />

Dezimalsystem<br />

● Zeichenvorrat: 0,1,2,3…,9; Möglichkeiten pro Stelle: 10<br />

● Zahlenbasis: 10<br />

● Kenzeichnung: Index „10“ oder „D“<br />

123 10 oder 123 D<br />

Hinweis:<br />

10³ 10² 10 1 10 0 Stellenwert<br />

1 0 2 9 Dezimalzahl<br />

1 ∙ 10³ 0 ∙ 10² 2 ∙ 10 1 9 ∙ 1 1029 10<br />

Sobald eine Zahl, z.B. 10, hoch 0 (10 0 ) ist, ist der Wert immer 1.


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46<br />

Weitere Zahlensysteme<br />

Duodezimalzahlsystem<br />

● Zahlenbasis: 12 --> z.B. Uhrensysteme<br />

Binäres Zahlensystem<br />

● Systeme, die auf der Basis 2 (0 und 1) aufbauen<br />

Dualzahlensystem<br />

● Wichtiges Zahlensystem<br />

2 3 2 2 2 1 2 0 Stellenwert<br />

8 4 2 1 Dezimalwertigkeit<br />

1 0 1 1 Dualzahl<br />

1 ∙ 2 3 0 ∙ 2 2 1 ∙ 2 1 1 ∙ 2 0 11 10<br />

Erklärung:<br />

Ist in der Tabellenspalte „Dualzahl“ eine „1“ wird der Wert, der in der Tabelle unter<br />

„Stellenwert“ steht mit „1“ Multipliziert, und wenn der Wert „0“ ist wird der Stellenwert mit<br />

„0“ Multipliziert (was immer 0 ist) und dann werden die Ergebnisse addiert.<br />

Beispiel<br />

1 ∙ 2 3 + 0 ∙ 2 2 + 1 ∙ 2 1 + 1 ∙ 2 0<br />

= 8 + 0 + 2 + 1<br />

= 11 10


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47<br />

Oktalsystem<br />

● Verwendung: Darstellung der Dateizugriffsrechte bei Unix (Art von Linux)<br />

Fleuzeugtranspondercode<br />

● Zahlenbasis: 8<br />

8³ 8² 8 1 8 0 Stellenwert<br />

2 6 5 4 Oktalzahl<br />

2 ∙ 8³ 6 ∙ 8² 5 ∙ 8 1 4 ∙ 1 1452 10<br />

Auch hier werden die Werte in der Spalte „Oktalzahl“ mit dem Werten aus der Spalte<br />

„Stellenwert“ multipliziert und dann die addiert.<br />

Rechnen mit Dualzahlen<br />

Addition und Subtraktion von Dualzahlen:<br />

Rechnungsregel:<br />

Addition:<br />

0 + 0 = 0<br />

0 + 1 = 1<br />

1 + 0 = 1<br />

1 + 1 = 10<br />

1+1+1 = 11<br />

Beispiel:<br />

10110<br />

+ 11101<br />

= 100011<br />

Beispiel:<br />

10111<br />

- 1011<br />

= 01100<br />

Subtraktion:<br />

1 - 0 = 1<br />

1 - 1 = 0<br />

0 - 0 = 0<br />

0 - 1 = 11<br />

1-1-1 = 11


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48<br />

BCD-Code<br />

<strong>Der</strong> BCD (= binary coded decimals) dient der binar verschlüsselten Darstellung von<br />

Dezimalstellen.<br />

Merkmale:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die jeweiligen Dezimalziffern werden durch ein entsprechendes Bitmuster ersetzt.<br />

Auf Grund der direkten dualen Zuordnung wird der BCD-dual-Code, auch 8421-Code<br />

bezeichnet<br />

<strong>Der</strong> BCD-dual-Code eignet sich nur für Additionen (Für Subtraktion wird der BCD-<br />

Aiken-Code verwendet)<br />

Ergibt sich bei der Addition ein Tetradenübertrag oder eine Pseudotetrade, wird zur<br />

Ergebnisstetrade „0110“ addiert<br />

Wertigkeitstabelle<br />

0 0 0 0 0<br />

1 0 0 0 1<br />

2 0 0 1 0<br />

3 0 0 1 1<br />

4 0 1 0 0 Tetraden<br />

Dezimal 2³ 2² 2 1 2 0<br />

5 0 1 0 1<br />

6 0 1 1 0<br />

7 0 1 1 1<br />

8 1 0 0 0<br />

9 1 0 0 1


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49<br />

<strong>Der</strong> Mikrokontroller<br />

I/O-Unit (Ein/Ausgabeeinheit)<br />

Die I/O Unit des Mikrokontrollers umfasst alle Eingänge und Ausgänge, mit denen der<br />

Mikrokontroller mit der Außenwelt (Peripherie, z.B. Schalter, Sensoren, Relais, Anzeigen<br />

usw.) in Verbindung steht.<br />

Binäre Ausgänge geben in einer Mikrokontrollerschaltung eine Spannung von 0V (GND) oder<br />

5V (VCC) aus. Damit kann zum Beispiel eine LED oder ein Relais geschalten werden.<br />

Beispiel: LED<br />

Erklärung:<br />

Vorwiderstand<br />

VCC:<br />

LED<br />

GND<br />

Unter VCC versteht man bei<br />

elektronischem Bauteil immer die<br />

Versorgungsspannung.<br />

GND:<br />

Mikrokontroller<br />

GND ist die Masse, das heißt hier<br />

muss in der Schaltung die Masse<br />

(0V) angeschlossen werden.<br />

GND


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50<br />

Einspeisung des Taster-Signals in den Mikrokontroller<br />

Pull-Down Widerstand<br />

Schalter<br />

VCC<br />

Erklärung:<br />

Pull-Down Widerstand:<br />

Mikrokontroller<br />

GND<br />

Pull-Up Widerstand<br />

Pull-Down<br />

Widerstand<br />

Schalter<br />

<strong>Der</strong> Pull-Down Widerstand zieht den<br />

Mikrokontroller auf GND (Low), wird<br />

der Schalter geschlossen bekommt<br />

der Mikrokontroller VCC (High).<br />

Würde man den P-U Widerstand<br />

weglassen, und der Schalter wäre<br />

offen, würde der Mikrokontroller<br />

ein undefinierbares Signal<br />

bekommen und nicht richtig<br />

schalten.<br />

Pull-Up Wiederstand:<br />

Pull-Up<br />

Widerstand<br />

GND<br />

<strong>Der</strong> Pull-Up Widerstand funktioniert<br />

genau wie der Pull-Down, nur das er<br />

kein Low-Signal (GND) sondern ein<br />

High-Signal (VCC) zur Verfügung<br />

Stellt.<br />

Mikrokontroller<br />

VCC


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51<br />

Serielle Schnittstelle<br />

Die Serielle Schnittstelle bezeichnet man einen Ein-/Ausgang eines Computers oder eines<br />

Peripheriegerätes. Bei der seriellen Datenübertragung werden die Bits nacheinander über<br />

eine einzige Datenleitung übertragen. Wenn ohne nähere Kennzeichnung von einer<br />

„Seriellen Schnittstelle“ gesprochen wird, ist fast immer die RS-232-Schnittstelle gemeint.<br />

● Vorteil: Nur wenige Leitungsadern sind notwendig, dadurch geringe Kosten. Relativ<br />

große Kabellänge möglich.<br />

● Nachteil: Ursprünglich niedrige Übertragungsrate. Protokollkenndaten müssen ggf.<br />

vorher vereinbart werden.<br />

Aufgrund der wenigen notwendigen Leitungsadern können bei geringen Kosten aus<br />

hochwertigem Material (Verdrillung und Schirmung) hergestellt werden. Dies erlaubt dann<br />

höhere Geschwindigkeiten als bei einem parallelen Bus bestehend aus niederwertigem<br />

Material (einfaches Flachbandkabel). Besonderes bei sehr hohen<br />

Übertragungsgeschwindigkeiten haben serielle Verbindungen entscheidende Vorteile<br />

gegenüber parallelen, da keine Laufzeitunterschiede durch verschieden lange<br />

Leitungsbahnen und kein Übersprechen (Störung von Signalen durch die benachbarten<br />

Leitungen) stattfinden. Daher wurden in den Letzten Jahren immer mehr ehemalige parallele<br />

Übertragungsstandards durch neue serielle ersetzt.<br />

● Die Übertragung erfolgt in Wörtern. Ein Wort entspricht dabei je nach<br />

Konfiguration 5 bis 9 Bits, in dem dann ein einzelnes Zeichen kodiert ist. Meistens<br />

erfolgt die Kodierung gemäß ASCII-Code. Häufig kommen auch (ASCII-)Steuercodes<br />

für die Ansteuerung eines Terminals wie VT100 zum Einsatz. Üblich ist daher, 7 bzw. 8<br />

Bits zu übertragen<br />

● Eine EIA-232-Verbindung arbeitet (bit-)seriell mit je einer Datenleitung für beide<br />

Übertragungsrichtungen. Das heißt, die Bits werden nacheinander auf einer<br />

Datenleitung übertragen, im Gegensatz zur parallelen Datenübertragung. Die dafür<br />

nötige Seriell-Parallel-Wandlung geschieht meistens im sog. UARTs (entweder als<br />

integriertes Modul in einem Mikrokontroller oder als Stand-Alone-Baustein). Die EIA-<br />

232 wird deshalb häufig salopp „serielle Schnittstelle“ genannt, obwohl es zahllose<br />

andere serielle Schnittstellarten gibt.<br />

● Die Datenübertragung erfolgt asynchron. Das heißt, es wird kein zusätzliches<br />

Synchronisationssignal (Clock-Signal) übertragen. Die Synchronisation geschieht<br />

ausschließlich über die Datenleitung. Das geschieht, indem sich der Empfänger auf<br />

die erste negative Flanke nach einer Ruhepause (1) synchronisiert und die folgenden


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52<br />

Bits des Byte mit „seiner“ Baudrate abtastet. Damit das funktioniert, muss die<br />

Baudrate von Sender und Empfänger ungefähr (bis auf einige Prozent)<br />

übereinstimmen und jedes übertragene Byte muss von einer negativen Flanke<br />

eingeleitet werden. Letzteres wird durch Start- (0 als Einleitung) und Stopbit(s) (1 als<br />

Abschluss) sichergestellt. Außerdem muss die Ruhepause vor der ersten<br />

Synchronisierung genügend lang sein (damit die erste negative Flanke auch wirklich<br />

von einem Startbit stammt). Zwischen Start- und Stopbit werden die eigentlichen<br />

Nutzdaten unverändert (NRZ-codiert), also ohne Synchronisierungs-Informationen,<br />

übertragen.<br />

● EIA-232 ist eine Spannungsschnittstelle (im Gegensatz, z.B. zu einer<br />

Stromschnittstelle). Die Information (Bit) wird durch eine elektrische Spannung<br />

kodiert. Für die Datenleitungen (TxD und RxD) wird eine negative Logik verwendet,<br />

wobei eine Spannung zwischen -3 Volt und -12 Volt eine logische „1“ und eine<br />

Spannung zwischen +3 Volt und +12 Volt eine logische „0“ darstellt. Bei den<br />

Steuerleitungen (DCD, DTR, DSR, RTS, CTS, RI) wird der aktive Zustand durch eine<br />

Spannung zwischen +3 Volt und +12 Volt dargestellt, der inaktive Zustand durch eine<br />

Spannung zwischen -3 Volt und -12 Volt.<br />

● Als Steckverbindung wurden nach der ursprünglichen Norm 25-polige Sub-D-<br />

Stecker für DTE und Buchsen für DCE benutzt. Da viele der 25 Leitungen reine<br />

Drucker- bzw. Terminal-Steuerleitungen aus der elektromechanischen Ära sind, die<br />

für die meisten Verbindungen mit moderneren Peripheriegeräten nicht benötigt<br />

werden, haben sich heut 9-Polige Sub-D-Stecker und Buchsen etabliert, die beim<br />

ersten IBM PC ursprünglich als reine Notlösung zum Platzsparen eingeführt worden<br />

waren (damals ging es darum, den Stecker zusammen mit einer ebenfalls<br />

verkleinerten Centronics-Schnittstelle auf einer Steckkarte unterzubringen).<br />

● Zur Vermeidung von Datenverlusten muss der Empfänger die Datenübertragung<br />

anhalten können, wenn keine weiteren Daten mehr verarbeitet werden können.<br />

Dieses sogenannte „Handshake“ kann auf zwei Arten realisiert werden, entweder<br />

softwareseitig über bestimmte Steuercodes oder über spezielle Leitungen.<br />

● Beim Software-Handshake (Xon/Xoff-Protokll) sendet der Empfänger zur<br />

Steuerung des Datenflusses spezielle Zeichen an den Sender (Xon = 17 und<br />

Xoff = 19). Entsprechend werden für die Datenübertragung lediglich 3<br />

Leitungen (RxD, TxD und GnD) benötigt. Im jeweiligen Stecker müssen dann<br />

RTS mit CTS gebrückt werden und DTR mit DSR und DCD. Andernfalls wartet<br />

die Hardware weil die Handshakeleitung nicht richtig bedient werden.<br />

● Beim Hardware-Handshake steuert der RxD-Empfänger über<br />

Steuerleitungen die Handshake-Eingänge CTS, DSR, und DCD des TxD-Senders<br />

mit seinen Handshake-Ausgängen RTS -> CTS und DTR -> DSR & DCD. Ein


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53<br />

Minimal-Interface mit Hardware-Handshake besteht demzufolge aus 5<br />

Leitungen (TxD, RxD, GnD, RTS und CTS).<br />

Timing:<br />

übliche Bitraten<br />

Bitrate<br />

(bit/s)<br />

Bitdauer<br />

50 20 ms<br />

300 3,3 ms<br />

1.200 833 µs<br />

2.400 417 µs<br />

4.800 208 µs<br />

9.600 104 µs<br />

19.200 52 µs<br />

38.400 26 µs<br />

57.600 17 µs<br />

115.200 8,68 µs<br />

230.400 4,34 µs<br />

460.800 2,17 µs<br />

500.000 2,00 µs<br />

Leitungslänge und Übertragungsrate<br />

Da wegen der verwendeten Spannungsübertragung die Spannung am Empfänger mit<br />

zunehmender Leitungslänge (wegen des größer werdenden elektrischen Kabelwiderstandes<br />

und der Kabelkapazität) abnimmt, ist die Leitungslänge begrenzt.<br />

Ein weiterer begrenzender Faktor ist die Laufzeit des Signals. Da eine EIA-232-Schnittstelle<br />

am Leitungsende nicht mit ihrem Wellenwiederstand abgeschlossen werden kann ( zu große<br />

Verlustleistung), gibt es unweigerlich Leitungsreflektionen. Mit zunehmender<br />

Übertragungsrate und Kabellänge stören die Reflexionen immer mehr die


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54<br />

Datenübertragung. Die Norm schreibt Flankensteilheiten vor, die der Sender nicht<br />

überschreiten darf, um die Auswirkung der Reflexion zu begrenzen.<br />

Ersatzschaltbild Kabel (längshomogene Leitung)<br />

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Signalübertragung nicht differentiell, sondern „singleended“<br />

(unbalanced) erfolgt. Das zu übertragende Signal beinhaltet also einen<br />

Gleichspannungsanteil und ist deshalb relativ empfindlich auf Gleichtaktstörung. Solche<br />

Störungen können z.B. entstehen durch induktive Einkopplung in die Schleife RxD-GnD, weil<br />

sich alle Signale auf das gleiche GnD-Signal beziehen, kann ein Strom auf der TxD -Leitung<br />

einen Spannungsabfall auf der GnD-Leitung erzeugen, welcher zu einer<br />

Potentialverschiebung zwischen den beiden Kommunikationspartnern führt und<br />

beispielsweise auf der RxD-Leitung gesehen wird und Störungen verursacht.<br />

Laut ursprünglichen Standard ist eine Kabelkapazität von maximal 2500 pF zulässig, was bei<br />

Standardkabeln einer Kabellänge von maximal 15 Meter (50 Fuß) entspricht. Mit Kabeln,<br />

welche eine besonders niedrige Kapazität aufweisen (beispielsweise UTP CAT-5 Kabel mit<br />

55pF/Meter), lassen sich konform zur Definition 45 Meter erreichen.<br />

Die Probleme der gegenseitigen Beeinflussung über GnD, fehlender Abschlusswiderstand<br />

etc. lassen sich durch eine differentielle Übertragung wie bei RS-485, LVDS etc. behebn.


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55<br />

I²C-Bus<br />

<strong>Der</strong> I²C-Bus besteht aus zwei Busleitungen:<br />

SCL:<br />

SDA:<br />

serial clock<br />

serial data<br />

(Wird auch TWI-Bus gennant: Tow Wire Interface)<br />

Die I²C-Bausteine besitzen Open-Drain- oder Open-Collector Ausgänge. Die Busleitungen<br />

müssen deshalb mit jeweils einem Pull-Up-Widerstand beschaltet werden (z.B. 3K3 Ohm)<br />

<strong>Der</strong> I²C-Bus ist ein Master-Slave-Bus.<br />

<strong>Der</strong> Master (der Mikrocontroller)<br />

<br />

<br />

<br />

bestimmt den Baustein, mit dem er kommunizieren möchte.<br />

bestimmt die Datenrichtung (Read /Write)<br />

erzeugt die Impulse auf der Clock-Leitung (synchrone Übertragung!)<br />

<strong>Der</strong> Slave ist der Baustein, der vom Master angesprochen wird.<br />

Damit ein Slave gezielt angesprochen werden kann, besitzt jeder Baustein eine eigene 7-Bit<br />

Adresse (A6..A0). Das R/W-Bit teilt dem Slave mit, ob der Master etwas vom Slave lesen<br />

(R/W-Bit == 1) oder in diesen schreiben (R/W-Bit == 0) möchte.<br />

Aufbau des Adressbytes:<br />

A6 A5 A4 A3 A2 A1 A0 R/W<br />

Typ-Adresse Bausteinadresse<br />

Adressen-Beispiel:<br />

Uhrenbaustein: DS1307 : 1101000X X: Richtungsbit


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56<br />

Temperatursensor: LM75A : 1001YYYX Y: Bausteinadresse - mit 3 Bit(Y) können 8 Temperatursensoren des<br />

Typs LM75A addressiert werden<br />

Buszustände<br />

SCL SDA Status<br />

H H Ruhezustand<br />

H<br />

H<br />

H/L-Flanke Startbedingung<br />

L/H-Flanke Stoppbedingung<br />

Zwischen der Start- und Stoppbedingung werden immer Blöcke von 8 Bit gesendet (vom<br />

Master oder Slave), deren Empfang vom jeweiligen Empfänger (Slave oder Master) bestätigt<br />

werden muss (engl. acknowledge). Die Bestätigung geschieht, indem der Empfänger die<br />

Busleitung SDA während des auf das Senden folgenden Taktes auf `Low` zieht.<br />

Beim Acknowledge-Bit (ACK) wird während der HIGH-Zeit des 9.Clockimpulses, d.h. erster<br />

Impuls nach den Daten, der Zustand auf der SDA-Leitung überprüft. Ist der Zustand „LOW“<br />

so ist das eine Bestätigung dafür, dass der Slave die Daten erhalten hat. Ist der Zustand<br />

jedoch „HIGH“ wird das als `Not Acknowledge` interpretiert. Ist dies der Fall heißt das, dass<br />

z. B. ein angesprochener Slave an der Übertragung nicht mehr teilnimmt.


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57<br />

<strong>Ausbildung</strong>sjahr 2 – Systeme und Geräte<br />

Wechselstromtechnik<br />

Spannungserzeugung durch Induktion<br />

Nord<br />

Eine Spannung wird induziert durch<br />

● Bewegung eines Leiters im<br />

Magnetfeld<br />

● Magnetische Flussänderung in<br />

einer Spule<br />

Generatorprinzip: Magnetfeld und<br />

Bewegung eines Leiters erzeugen<br />

eine Spannung.<br />

Süd


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58<br />

Lenische Regel<br />

<strong>Der</strong> durch eine Induktionsspannung hervorgerufener Strom ist stets so gerichtet, dass er der<br />

Ursache der Induktion entgegenwirkt.<br />

Induktionsgesetzt:<br />

Die in eine Spule induzierte Spannung ist umso größer, je..<br />

●..größer die Windungszahl „N“<br />

●..stärker die magn. Flussänderung und je..<br />

●..kürzer die Zeitdauer ist in der die magn. Flussänderung erfolgt<br />

Formeln:<br />

Frequenz f =<br />

Kreiswinkelfrequenz Ѡ =<br />

Index:<br />

F = Frequenz<br />

T = Zeit<br />

π = 3,14159<br />

ɑ = Alpha (Winkel)<br />

t = Momentaner Zeitpunkt<br />

Momentanswert<br />

U = û ∙ sin ɑ<br />

U = û ∙ sin ( 360° ∙ f ∙ t)<br />

Das Oszilloskop<br />

Das Oszilloskop ist ein Messgerät zur Darstellung eines zeitlichen Verlaufs einer Messgröße<br />

z.B. Spannung in Abhängigkeit von der Zeit.<br />

Messen mit dem Oszilloskop<br />

Das Oszilloskop misst grundsätzlich nur Spannung gegen Masse. (falls Oszigehäuse<br />

mit Schutzleiter verbunden Trenntrafo verwenden!<br />

Einstellungen<br />

- Nullwert mit dem Y-Pos-Regler einstellen, dabei Stromartschalter auf GND stellen<br />

- Steller für Vertikal-und Horizontalablenkung möglichst groß einstellen


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59<br />

Focus = Bildschärfesteller<br />

Intens. = Helligkeitssteller<br />

Power On/Off = Ein/Auschalten<br />

X Position = Horizontalablenkung<br />

Y Position = Vertikalablenkung<br />

Timebase = Zeiteinsteller in X-Richtung +/Div.<br />

Autoset = Automatische Triggerung<br />

Eingang = CHN 1 (Signaleingang)<br />

GND = CHN 1 (Erdungsanschluss)<br />

AC/DC/GND = Stromartschalter<br />

V/Div. = Steller für Vertikalamplitude<br />

Dual = Schalter für 1 oder 2 Kanalbetrieb


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60<br />

Kondensator im Wechselstrom<br />

1.Laden und Entladen eines Kondensators<br />

Ersatzschaltbild:<br />

I c<br />

Ladestrom<br />

I c<br />

Entladestrom<br />

Ladekurve<br />

Ladeverhalten:<br />

Formel:<br />

Die Ladezeit eines Kondensators<br />

wird in Tau (T) angegeben. Ein<br />

Kondensator ist nach einem Tau 63%<br />

geladen. Im nächsten „Tau“ wird<br />

vom Rest, also den 37%, nochmal<br />

63% geladen. Nach Insgesamt 5 Tau<br />

ist der Kondensator dann<br />

Vollgeladen. Das gleiche passiert<br />

auch bei der Entladung.<br />

T = R ∙ C<br />

T = Tau (Ladezeit)<br />

R = Vorwiederstand<br />

C = Kapazität in Farad


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61<br />

2.Kapazitiver Blindwiderstand<br />

Eine Kapazität „C“ hat im Wechselstromkreis einen kapazitiven<br />

Blindwiderstand, der auf ständige Lade- und Entladevorgängen beruht.<br />

X c =<br />

X c = Blindwiderstand<br />

f = Frequenz<br />

C = Kapazität in Farad<br />

= Pi (rund 3,14)


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62<br />

Information<br />

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Version Bearbeiteter Datum<br />

1.0 Andreas R. 09.07.12 Erstes Release des Dokuments<br />

1.1 Andreas R. 13.07.12 Ausbesserung von Schreibfehlern<br />

1.2 Andreas R. 26.02.13 Einfügen eines interaktiven Inhaltsverzeichnisses<br />

1.3 Andreas R. 26.02.13 QR-Code und Downloadlink ergänzt<br />

1.4 Andreas R. 10.03.13 Downloadlink der neusten Version geändert<br />

1.5 Andreas R. 22.09.13 Fehldarstellungen korrigiert / Kleine Verbesserungen<br />

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