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ZENTRUMSENTWICKLUNG RATHAUSUMGEBUNG VADUZ<br />

Neubau Rathausplatz, Parkierungs-, Geschäfts- und<br />

Dienstleistungsflächen<br />

Bericht des Preisgerichtes vom<br />

16. August 2013<br />

Fortsetzung des Preisgericht-Berichtes vom 15. Mai 2013


Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 2 / 15<br />

_________________________________________________________________________________________________________<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Aufgabenstellung Seite 3<br />

Ortsbauliche Vorstellung der Gemeinde Seite 3-4<br />

Veranstalter Seite 4<br />

Wettbewerbsart Seite 4-5<br />

Teilnehmerkreis Seite 5<br />

Eingang der Wettbewerbsbeiträge Seite 5<br />

Preisgericht Seite 5-6<br />

Fachstellen für die Vorprüfung Seite 6<br />

Tagesordnung Seite 6<br />

Beschlussfähigkeit Seite 6<br />

Verschwiegenheitspflicht Seite 6<br />

Beurteilungskriterien Seite 6<br />

Preisgeld Seite 7<br />

Ausgangslage/Ergebnis Vorprüfung/Orientierungsrundgang Seite 7<br />

Bewertungsrundgang Seite 7<br />

Endrunde Seite 7<br />

Projektbeschreibungen Seite 8-10<br />

Das Preisgericht (Unterschriften) Seite 11<br />

Veröffentlichung und Ausstellung Seite 12<br />

Dokumentation der Projekte (Situation, Modellfoto) Seite 13-15<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 3 / 15<br />

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Aufgabenstellung<br />

Wie bereits im Bericht des Preisgerichtes vom 15. Mai 2013 festgehalten, beabsichtigt die<br />

Gemeinde Vaduz südlich und westlich des Rathauses auf den Vaduzer Parzellen Nrn. 776, 777,<br />

781 und 1981 das Objekt Städtle 14 und den Busterminal mit City-Train-Station abzubrechen<br />

um Raum für<br />

- publikumsattraktive Nutzungen zur Erhöhung des Versorgungsangebotes,<br />

- öffentliche Dienstleistungen (Parkierungsanlagen, Plätze)<br />

- kulturelle Aktivitäten und<br />

- soziale Kontakte, Begegnungen<br />

zu schaffen. Anteile der Geschossflächen sollen privaten Nutzungen zur Verfügung gestellt<br />

werden. Ziel dieses Wettbewerbes ist es, auf der städtebaulichen Vorlage des<br />

Überbauungsplanes Städtli vom 21. Juni 2012 beruhende Lösungen zu finden.<br />

Die zwei der Öffentlichkeit zugänglichen Plätze „Oberer Rathausplatz und der Platz nördlich der<br />

Gemeindebauten 1. Etappe“ waren mit Hochbauten zu fassen. Eine hervorragende Bedeutung<br />

war dem „Oberen Rathausplatz“ (Niveau Städtle) mit seiner vorgesehenen Dimension<br />

zukommen zu lassen. Er soll die vorgesehenen betrieblichen Anforderungen erfüllen und stellt<br />

neben dem Peter-Kaiser-Platz einer der wichtigsten öffentlichen Orte für Vaduz dar. Zudem<br />

waren Volumenstudien auf den Nachbarliegenschaften Vaduzer Parzellen Nrn. 781, 778 und<br />

779 als mögliche Weiterentwicklungen aufzuzeigen.<br />

Ortsbauliche Vorstellungen der Gemeinde<br />

Auszug aus dem Bericht des Preisgerichtes vom 15. Mai 2013 (Zitat): Eine sehr wesentliche<br />

Rolle für die Darstellung von Vaduz als Hauptort des Landes kommt dem „öffentlichen Raum“<br />

des Zentrumsgebietes zu. Insbesondere sind unter dem so genannten öffentlichen Raum die<br />

sich im Besitze der öffentlichen Hand stehenden Bauten, Anlagen, öffentlichen Plätzen und die<br />

Fussgängerzone Städtle zu verstehen. Jene werden gleichermassen von Besuchern, Gästen<br />

und Einheimischen wahrgenommen bzw. genutzt. In diesem Zusammenhang stellt eine<br />

ortsbaulich attraktive Situation sowie die Gewähr einer adäquaten Verkehrserschliessung (öV,<br />

kollektiver und individueller, motorisierter Verkehr) die zentrale Voraussetzung für den Erfolg<br />

dar.<br />

Der Fussgängerzone, den öffentlichen Plätzen, Strassen und Wegen kommt durch ihre „Aorta-<br />

Funktion“ eine sehr grosse Bedeutung zu. Die Gemeinde nimmt durch neue Bauten und<br />

Anlagen direkten Einfluss auf die Entwicklung.<br />

Es existiert ein geltender Richt- und Überbauungsplan „Städtli“. Beim Rathaus sind heute zwei<br />

Plätze vorhanden, die verschieden hoch liegen. Der Höhenunterschied beträgt rund 2.0 Meter.<br />

Auf dem unteren Rathausplatz befindet sich ein Busterminal mit bis zu 120 und mehr<br />

Busankünften pro Tag in der Hauptsaison (Sommermonaten). Dieser Busterminal wird aufgehoben<br />

und ausserhalb des Perimeters als Provisorium neu erstellt. Der obere Rathausplatz<br />

dient verschiedenen Veranstaltungen wie Märkten, Festanlässen, Sportveranstaltungen und<br />

kulturellen Anlässen.<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 4 / 15<br />

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Der Teilbereich „Städtli Mitte“ war für den Projektwettbewerb in die Planungsbereiche A bis D<br />

eingeteilt.<br />

Planungsbereich A<br />

Die im Überbauungsplan eingetragenen Abgrenzungen<br />

zwischen Bau- und Freiflächen mussten im<br />

Planungsbereich A nicht zwingend eingehalten<br />

werden<br />

Planungsbereich B<br />

Für eine zukünftige, mögliche Bebauung waren<br />

Volumenstudien darzustellen und die Erschliessung<br />

nachzuweisen. Die Mutation Frommelt / Gemeinde<br />

war zu berücksichtigen.<br />

Planungsbereich C<br />

Für eine zukünftige Bebauung waren Volumenstudien<br />

darzustellen.<br />

Planungsbereich D<br />

Als Option konnte eine Bebauung bis zum gesetzlich<br />

erlaubten Grenzabstand gegenüber den Nachbarparzellen<br />

Nrn. 775, 904, 1393 vorgeschlagen werden.<br />

Die Bebauung konnte als zweiter Projektvorschlag<br />

dargestellt werden.<br />

Es war eine Baumassengliederung zu wählen, welche auf die umliegenden Gebäude Rücksicht<br />

nimmt. Die Tiefgaragenzufahrt von der Äulestrasse musste gewährleistet werden.<br />

Es war eine Bebauungsstruktur darzustellen, die sich mit den „Stadträumen“ stark verknüpft und<br />

von öffentlichen Fussgängerwegen und Plätzen durchzogen sind und Geschäfte<br />

verschiedenster Art und Grösse ermöglichen. Dies in Analogie zu klassischen Lauben wie z.B.<br />

in Feldkirch, die eine öffentliche Mischzone bilden, die zur Erschliessung als Aussenbereich der<br />

betreffenden Geschäfte wie auch für weitere Aktivitäten (z.B. Märkte) nutzbar sind.<br />

Veranstalter<br />

Der Projektwettbewerb wird von der ITW Ingenieurunternehmung AG, Balzers, durchgeführt.<br />

Die Kontaktadresse lautet:<br />

ITW Ingenieurunternehmung AG, Herr Oliver Bossi, Alte Landstrasse 3, FL-9496 Balzers.<br />

Wettbewerbsart<br />

Zur Realisierung der Zentrumsentwicklung in Vaduz führte der Veranstalter in Abstimmung mit<br />

der Bauherrschaft einen Architekturwettbewerb als einstufigen anonymen Projektwettbewerb<br />

durch. Für das Wettbewerbsverfahren war das Gesetz über das Öffentliche Auftragswesen<br />

(ÖAWG, LGBl. 1998/135) nicht massgebend. Der Wettbewerb wurde im Wesentlichen nach den<br />

Grundsätzen der SIA-Ordnung 142, Ausgabe 2009, des Schweizerischen Ingenieur- und<br />

Architektenvereins (SIA) ausgeschrieben und durchgeführt.<br />

Gegen Entscheidungen des Preisgerichts in Ermessensfragen kann nicht rekurriert werden. Art.<br />

28 der SIA-Ordnung 142 sowie das Reglement über das Beschwerdeverfahren für<br />

Architekturwettbewerbe gelangen nicht zur Anwendung.<br />

Die genannten Richtlinien, das Wettbewerbsprogramm und die Fragenbeantwortung waren für<br />

die Wettbewerbsteilnehmer und Veranstalter verbindlich. Mit der Teilnahme am Wettbewerb<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 5 / 15<br />

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anerkannten die teilnehmenden Fachleute diese Wettbewerbsbestimmungen, das Preisgericht<br />

und dessen Entscheidung.<br />

Teilnehmerkreis<br />

Der Veranstalter hat gemäss Bericht des Preisgerichtes vom 15. Mai 2013 drei Architekten bzw.<br />

Architekturbüros zur Teilnahme an der Überarbeitung des Projektwettbewerbes eingeladen. Es<br />

sind dies:<br />

1 Projekt Nr. 4, Kennwort „Cascara“:<br />

ARGE Ritter Jon Architekten AG / Erhart & Partner AG, Schaan<br />

2 Projekt Nr. 7, Kennwort „Gnuag Platz“:<br />

Kaundbe Architekten AG, Vaduz<br />

3 Projekt Nr. 10, Kennwort „Stadtkern“:<br />

matt architekten gmbh, Mauren<br />

Eingang der Wettbewerbsbeiträge<br />

Sämtliche drei Wettbewerbsbeiträge sind beim Veranstalter fristgerecht abgegeben worden.<br />

Preisgericht<br />

Das Preisgericht traf sich am 16. August 2013 im Ausstellungsraum des Spoerry-Areals zur<br />

Beurteilung der drei eingereichten Projekte. Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen:<br />

Stimmberechtigte Sachpreisrichter :<br />

Stimmberechtigte Fachpreisrichter:<br />

Ersatz Sachpreisrichter:<br />

Ersatz Fachpreisrichter:<br />

Ewald Ospelt, Bürgermeister (Vorsitz)<br />

Patrik Vogt, Gemeinderat<br />

René Hasler, Gemeinderat<br />

Werner Vogt, ITW Ingenieurunternehmung AG,<br />

Balzers<br />

Ralf Hora, ITW Ingenieurunternehmung AG, Balzers<br />

Rolf Müller, ITW Ingenieurunternehmung AG, Balzers<br />

(nicht anwesend)<br />

Werner Binotto, Dipl. Arch. HBK/BSA, St. Gallen<br />

Hans Hohenfellner, Dipl. Ing. Arch., Feldkirch<br />

Hubert Ospelt, Dipl. Arch. ETH/SIA, Raumplaner<br />

NDS ETH, Vaduz<br />

Daniel Ospelt, Gemeinderat<br />

(nicht anwesend)<br />

Oliver Bossi, ITW Ingenieurunternehmung AG,<br />

Balzers,<br />

(nicht anwesend)<br />

Jürgen Strehlau, dipl. Ing. Arch. SIA, Vertreter lia<br />

(nicht anwesend)<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 6 / 15<br />

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Experten:<br />

Vorprüfung:<br />

Erich Marxer, Arch. FH, Leiter Gemeindebauverwaltung<br />

Abt. Hochbau<br />

Harald Gassner, Stv.-Leiter/Projektleiter<br />

Gemeindebauverwaltung Abt. Hochbau<br />

Bau-Data AG, Vaduz (Raumprogramm, Kosten,<br />

Statik)<br />

___________________________________________________________________________<br />

Fachstellen für die Vorprüfung<br />

Prüfungsaspekte:<br />

Projektunterlagen,<br />

Raumprogramm, Nachweise<br />

Gestehungskosten:<br />

Fachstelle<br />

Josef Mahlknecht, Bau-Data AG, Schaan<br />

Barbara Dillenkofer, Bau-Data AG, Schaan<br />

Die Ergebnisse der Gestehungskosten wurden in einer Tabelle zusammengefasst und<br />

dokumentiert.<br />

__________________________________________________________________________<br />

Tagesordnung<br />

Die Teilnehmer des Preisgerichtes werden durch Bürgermeister Ewald Ospelt begrüsst. Nach<br />

Vorschlag wird folgende Tagesordnung festgelegt:<br />

• Orientierungsrundgang mit Erläuterungen der Ergebnisse der Vorprüfung mit dem<br />

Spezialisten<br />

• Vorstellung der Projekte Nr. 04, 07 und 10 durch die eingeladenen Architekten<br />

• Bewertungsrundgang<br />

• Beschreibung der vorgenannten Projekte<br />

• Empfehlung des Preisgerichtes<br />

Beschlussfähigkeit<br />

Die Beschlussfähigkeit des Preisgerichtes wird festgestellt.<br />

Verschwiegenheitspflicht<br />

Es wird auf die Verschwiegenheitspflicht über die Vorgänge der Jurierung hingewiesen.<br />

Beurteilungskriterien / Zuschlagskriterien<br />

Die im Wettbewerbsprogramm definierten Beurteilungskriterien werden für das Preisgericht<br />

nochmals in Erinnerung gerufen und sind wie folgt festgelegt:<br />

• Situation<br />

Ortsbauliches Konzept, Reaktion auf die bestehende Situation, Berücksichtigung der<br />

bestehenden Bausubstanz, bauliche Weiterentwicklung, Etappierbarkeit, Qualität der<br />

Aussenräume, Beziehung des überdeckten Aussenbereichs zum öffentlichen Raum und<br />

Rathausplatz<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 7 / 15<br />

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• Organisation und Architektur<br />

Raum- und betriebsorganisatorische Lösung der Gesamtanlage, äussere und innere<br />

Erschliessung, Orientierung und Sicherheit, Qualität der Innen- und Aussenräume,<br />

Gestaltung der Baukörper, architektonischer Ausdruck<br />

• Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit<br />

Angemessenheit der konstruktiven Lösung und Materialwahl, Gebäudehülle und Oberflächenmaterialien<br />

(Beständigkeit und Unterhalt).<br />

Preisgeld<br />

Alle Teilnehmer haben ein vollständiges Projekt abgegeben und alle Kriterien der<br />

Wettbewerbsausschreibung erfüllt. Jeder Teilnehmer erhält eine pauschale Abgeltung von CHF<br />

7‘500.00 (inkl. MwSt. und Nebenkosten).<br />

Ausgangslage / Ergebnis Vorprüfung / Orientierungsrundgang<br />

Zu Beginn der Tagung nimmt das Preisgericht die Ergebnisse der Gestehungskosten<br />

entgegen. Es wird Folgendes festgestellt:<br />

Alle drei Projekte wurden termingerecht und vollständig eingereicht. Bei allen Projekten werden<br />

kleine Abweichungen des Wettbewerbsprogramms festgestellt.<br />

Im Rahmen des Orientierungsrundganges werden alle Projekte durch die eingeladenen<br />

Architekten kurz erläutert und in ihren Grundzügen beschrieben.<br />

Anschliessend vertieft sich das Preisgericht detailliert in die funktionalen und betrieblichen<br />

Anforderungen und Zielsetzungen der Projekte.<br />

Bewertungsrundgang<br />

Beim Bewertungsrundgang werden alle Projekte detailliert bezüglich ihrer Vor- und Nachteile<br />

und anhand der Beurteilungskriterien sorgfältig diskutiert, geprüft und bewertet.<br />

Endrunde<br />

Nach intensiver Diskussion und Abwägung aller Vor- und Nachteile und nach<br />

Gegenüberstellung der Anforderungen der Gemeinde und des Investors und vor allem in<br />

Berücksichtigung des Beitrages für die Attraktivität des Ortes mit dem Rathausplatz und dessen<br />

möglicher Überdeckung wird folgendes Siegerprojekt festgelegt:<br />

Projekt Nr. 7, Kennwort: GNUAG PLATZ FÖR ALLI<br />

Das Preisgericht bedankt sich für die überarbeiteten Beiträge, welche wiederum eine hohe<br />

Qualität aufweisen, was zur abschliessenden Lösungsfindung beigetragen hat.<br />

Projektbeschreibung durch die Fachjuroren:<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 8 / 15<br />

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Projektbeschreibung<br />

Projekt Nr.<br />

Kennwort<br />

4 Cascara<br />

Die vorliegende Überarbeitung nimmt die Kritikpunkte aus der ersten Phase auf und löst sie<br />

weitgehend auf überzeugende Art und Weise. Dabei bleibt der städtebauliche Ansatz und die<br />

architektonische Umsetzung erhalten. Namentlich überzeugt nun die vorgeschlagene<br />

Etappierung zwischen dem öffentlichen Bereich und der privaten Randbebauung.<br />

Die vorgeschlagene Erschliessung im Gebäude zwischen Aeulestrasse und Rathausplatz wird<br />

nicht als optimal erachtet, die Grösse des Volumens ist an diesem Ort jedoch angemessen. Um<br />

den Platz vergrössern zu können, musste die Platzfassade auf dem Rathausplatz zurückgesetzt<br />

werden, was gegenüber dem Rathaus nicht unbedenklich ist.<br />

Nicht überzeugen kann aus städtebaulichen Überlegungen der "Kulturpavillon". Der Entwurf<br />

suggeriert einen klassischen, städtischen Platz, der von Gebäuden gefasst ist, ... und später<br />

von einem Pavillon überbaut wurde; es bleibt kein Platz übrig! Die Zwischenräume zwischen<br />

dem Rathaus, aber auch gegenüber den neuen Platzwandgebäuden sind unklar und wirken<br />

zufällig. Zwar wird dem Entwurf des Pavillons eine hohe funktionale Flexibilität und mit dem<br />

vorgeschlagenen Theaterbereich im Untergeschoss auch inhaltlich ein überzeugender Ansatz<br />

attestiert, zusammenfassend vertritt die Jury aber die Meinung, dass an dieser Stelle ein<br />

eigentlicher, klassischer Platz erhalten bleiben sollte.<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 9 / 15<br />

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Projektbeschreibung<br />

Projekt Nr.<br />

Kennwort<br />

7 GNUAG PLATZ FÖR ALLI<br />

Auch das gemäss der Kritik überarbeitete Projekt lässt einen grossräumigen, gegen Westen<br />

erweiterten Rathausplatz entstehen, der eine klare, repräsentative Form und Dimension<br />

aufweist. Die vorgeschlagenen Arkaden am Platz sind stimmig und tragen zur Belebung bei.<br />

Geschickt weitet sich die Arkade im Bereich zwischen Rathausplatz und südlich angrenzendem<br />

parkartigem Freiraum zu einer dreigeschossigen offenen „Markt“-Halle aus, die mit einfachen<br />

Mitteln unterschiedlich abschliessbar ist. Die Fassadengestaltung ist ansprechend,<br />

angemessen und lässt ausreichend Gestaltungsspielraum mit Blick auf die unterschiedlichen<br />

Nutzungen. Der Übergang zum unteren Rathausplatz ist stark verbessert und lässt dem<br />

Rathaus den gebührenden Umraum. Im Bereich des unteren Rathausplatzes ist eine Lösung<br />

unter Einhaltung der Baulinie aufgezeigt, die städtebaulich denkbar ist. Vorteilhafter ist<br />

allerdings der Vorschlag mit einem grösseren Volumen, das stärker in den Platz ragt und eine<br />

gut begründbare Baulinienänderung erforderlich machte. Damit würde auch eine bessere<br />

adäquate Fläche für den Dienstleistungstrakt resultieren. Die Nutzungen sind zweckmässig<br />

zugeordnet, einzig der kulturelle Raum im Untergeschoss (Schlösslekeller) wäre besser im<br />

Bereich des Abschlusstrakts im Städtle anzuordnen. Die Etappierung, insbesondere zwischen<br />

Gemeinde und Dienstleistungstrakt, ist gut realisierbar. Gesamthaft handelt sich um ein Projekt<br />

mit hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität.<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 10 / 15<br />

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Projektbeschreibung<br />

Projekt Nr.<br />

Kennwort<br />

10 Stadtkern<br />

Die Empfehlungen des Preisgerichtes wurden weitgehend berücksichtigt. Die Etappierung und<br />

die klare Trennung zwischen öffentlichen und privaten Bauvorhaben führten zu neuen<br />

Ausformulierungen des Projektes. So beinhaltet die erste Bauetappe die Randbebauung mit<br />

dem Schlösslekeller und den gedeckten Rathaushof. Der Rathausplatz wird dadurch gefasst<br />

und erhalten. Die angrenzenden Plätze werden mit wenig Elementen begrünt. In der zweiten<br />

Bauetappe sind die Verkaufsflächen vorgesehen. Der Endausbau mit dem Anschlussbau<br />

Frommelt, der Städtlepassage und der Gemeindehofverbauung werden Teil des Stadtzentrums.<br />

Das komplexe urbane System wird nicht mehr durch ein zusammenfassendes Band wie beim<br />

ursprünglichen Wettbewerbsentwurf gehalten, sondern jede Baustufe soll für sich selbstredend<br />

stehen. Das Vorbild einer neuinterpretierten Altstadt mit Durchgängen und öffentlichen Plätzen<br />

wird grundsätzlich positiv gesehen. Die mobile Platzüberdachung findet dagegen wenig<br />

Zustimmung.<br />

Die Materialisierung der Aussenhülle und die Fassadengliederung als einziges Gestaltungsprinzip<br />

lässt neutrale Strukturen vermissen und macht es schwierig, auf die geforderte<br />

Flexibilität zu reagieren. Die Umsetzung des Projektes in der vorgeschlagenen additiven Weise<br />

ist in der zeitlichen Abfolge schwer vorstellbar und im Endzustand als Solitär städtebaulich<br />

fraglich.<br />

Empfehlung<br />

Das Preisgericht empfiehlt einstimmig das Projekt Nr. 7 "GNUAG PLATZ FÖR ALLI" zur<br />

Weiterbearbeitung. Geprüft werden sollen folgende Punkte:<br />

• Der private Gebäudeteil ist von öffentlichen Funktionen zu befreien. Namentlich betrifft<br />

das den Schlösslekeller, der vorteilhaft im öffentlichen Gebäudeteil unterzubringen ist.<br />

• Aus städtebaulichen Überlegungen ist die vorgeschlagene Grösse des Gebäudetraktes<br />

an der Aeulestrasse beizubehalten. Zu prüfen ist die Lage der Gebäudeerschliessung<br />

und die Tiefgaragenzufahrt.<br />

• Die Fassadengestaltung ist in Bezug auf die unterschiedlichen Funktionen differenziert<br />

zu prüfen, insbesondere die Transparenz zwischen Halle und Platz.<br />

Danksagung<br />

Das Preisgericht bedankt sich für die abgelieferten Arbeiten. Der Wettbewerb konnte auf einem<br />

hohen städtebaulichen und architektonischen Niveau diskutiert und beurteilt werden. Die<br />

überdurchschnittlich guten Beiträge haben zur Entscheidungsfindung wesentlich beigetragen.<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 11 / 15<br />

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Das Preisgericht<br />

Nicht anwesend<br />

Nicht anwesend<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 12 / 15<br />

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Veröffentlichung und Ausstellung<br />

Das Endergebnis des Architekturwettbewerbes wird in den Liechtensteinischen<br />

Landeszeitungen bekannt gegeben. Sämtliche Entwürfe werden nach der abschliessenden<br />

Beurteilung durch das Preisgericht unter Namensnennung der Verfasser in der<br />

Ausstellungshalle im Spoerry-Areal Vaduz bei freiem Eintritt öffentlich ausgestellt. Dieser<br />

Bericht wird unter www.vaduz.li, veröffentlicht.<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 13 / 15<br />

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Projekt Nr. 4 Kennwort: Cascara<br />

Geschossfläche 14‘039 m2 Gebäudevolumen 49‘073 m3<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 14 / 15<br />

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Projekt Nr. 7<br />

Kennwort: GNUAG PLATZ FÖR ALLI<br />

Geschossfläche 13‘140 m2 Gebäudevolumen 43‘849 m3<br />

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Projektwettbewerb Zentrumsentwicklung Rathausumgebung - Bericht des Preisgerichtes Seite 15 / 15<br />

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Projekt Nr. 10<br />

Kennwort: Stadtkern<br />

Geschossfläche 17‘553 m2 Gebäudevolumen 61‘295 m3<br />

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