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Geschäftsbericht 2012 - Deutsche Flugsicherung GmbH

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Geschäftsjahresbericht


Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden<br />

Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung regelmäßig beraten und überwacht. Er war<br />

umfassend in die Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.<br />

Der Aufsichtsrat wurde bei seiner Aufgabenerfüllung von seinen drei Ausschüssen, dem Personalausschuss,<br />

dem Auditausschuss sowie dem Projektausschuss unterstützt. In den Ausschusssitzungen<br />

wurden die Entscheidungsvorlagen intensiv beraten und die Beschlüsse des Aufsichtsratsplenums<br />

vorbereitet.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> gab es Veränderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Auf<br />

der Anteilseignerseite ist Herr Hans-Dieter Poth zum 27.04.<strong>2012</strong> ausgeschieden. Zu seinem Nachfolger<br />

wurde Herr Ralf Raddatz ab dem 28.04.<strong>2012</strong> in den Aufsichtsrat berufen. Herr Professor<br />

Klaus-Dieter Scheurle hat sein Mandat zum 18.09.<strong>2012</strong> niedergelegt. Ihm folgte Herr Michael<br />

Odenwald zum 27.09.<strong>2012</strong> nach. Frau Dr. Martina Hinricher hat mit Wirkung zum 25.10.<strong>2012</strong> die<br />

Nachfolge für Herrn Rainer Münz angetreten, der sein Mandat zum 30.09.<strong>2012</strong> niedergelegt hatte.<br />

In seiner 80. Sitzung vom 9. Oktober <strong>2012</strong> hat der Aufsichtsrat Herrn Staatssekretär Michael<br />

Odenwald zum Vorsitzenden gewählt.<br />

Neben der ausführlichen Quartalsberichterstattung erfolgte die Berichterstattung der Geschäftsführung<br />

zur Lage und über die Entwicklung des Unternehmens an den Aufsichtsrat gemäß § 90<br />

Aktiengesetz in vier ordentlichen Sitzungen und drei Sondersitzungen. Zudem wurde der Aufsichtsrat<br />

fallweise von der Geschäftsführung über wichtige Themen ad hoc informiert.<br />

Neben der turnusmäßigen Beratung der Quartalsberichte zur Lage des Unternehmens befasste<br />

sich der Aufsichtsrat mit<br />

■ dem Jahresabschluss 2011, dem Lage bericht und dem Bericht der Abschlussprüfer über die<br />

Prüfung des Jahresabschlusses 2011 und<br />

■ dem Wirtschaftsplan 2013 bis 2017 mit dem dazugehörigen Investitions- und Finanzplan.<br />

In drei Sondersitzungen beriet der Aufsichtsrat auf Grundlage der Gesellschafterbeschlüsse die<br />

Neustrukturierung der Geschäftsverteilung und entschied über den Wechsel in der Geschäftsführung.<br />

Weitere Schwerpunktthemen der Tätigkeit des Aufsichtsrates waren:<br />

■ die Ersatzinvestitionen in die <strong>Flugsicherung</strong>ssysteme in den Kontrollzentralen des Unteren Luftraums<br />

im Rahmen des Programms P2,<br />

■ die Neuplanung des Systemprojekts „iCAS Oberer Luftraum“,<br />

■ die Erneuerung der Gegensprechsysteme,<br />

■ die Sicherstellung der Liquidität der DFS,<br />

■ das Compliance Management-System<br />

■ und das Kostensenkungsprogramm „HEADING <strong>2012</strong>“.<br />

4


Die Bestellung der Herren Dieter Kaden, Ralph Riedle und Jens<br />

Bergmann als Geschäftsführer lief zum 31.12.<strong>2012</strong> aus. Der<br />

Aufsichtsrat hat das erfolgreiche Wirken für das Unternehmen<br />

gewürdigt.<br />

Der Aufsichtsrat hat die Weichen für die Zukunft gestellt und<br />

in <strong>2012</strong> die Nachfolge in der Geschäftsführung geregelt. Zum<br />

1. September wurde ein eigenständiger Geschäftsführungsbereich<br />

Personal eingerichtet und mit Herrn Dr. Michael Hann<br />

Michael Odenwald<br />

als Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor besetzt. Zum 1. Januar 2013 hat der Aufsichtsrat<br />

Professor Klaus-Dieter Scheurle zum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt und ihm auch die<br />

Verantwortung für die Finanzen übertragen. Robert Schickling, bisher in der Funktion des Geschäftsbereichsleiters<br />

Center für die DFS tätig, übernimmt ab dem 1. Januar 2013 die Verantwortung für<br />

Betrieb und Technik. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass die DFS mit der neuen Unternehmensführung<br />

sehr gut für die anstehenden Herausforderungen aufgrund der schwierigen Lage der<br />

Luftverkehrswirtschaft und durch die zunehmenden Regulierungsanforderungen aufgestellt ist.<br />

Auf Basis des Prüfberichts der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBS RoeverBroennerSusat <strong>GmbH</strong><br />

& Co. KG hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss <strong>2012</strong> sowie den Lagebericht nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

beraten. In die Prüfung einbezogen wurde das im Unternehmen etablierte,<br />

umfassende Risikomanagement. Die Beratungen fanden in Gegenwart der Abschlussprüfer statt.<br />

Die Abschlussprüfer haben über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung berichtet und für die<br />

Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwendungen<br />

gegen den Prüfbericht und die Feststellungen der RBS RoeverBroennerSusat <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

Der Aufsichtsrat dankt der ausgeschiedenen Geschäftsführung, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sowie den Betriebsräten für ihre geleistete Arbeit im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> und ihren hohen<br />

Einsatz zum Wohl des Unternehmens.<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Michael Odenwald<br />

Vorsitzender<br />

5


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

Vorsitzender<br />

Michael Odenwald<br />

Staatssekretär<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Michael Schäfer<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Otto Fischer<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Dr. Martina Hinricher<br />

Ministerialdirigentin<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Dr. Norbert Kloppenburg<br />

Mitglied des Vorstands<br />

KfW Bankengruppe<br />

Dr. Angelika Kreppein<br />

Regierungsdirektorin<br />

Bundesministerium der Finanzen<br />

Holger Müller<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Ralf Raddatz<br />

Oberst i.G.<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Petra Reinecke<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Peter Schaaf<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Martin Walber<br />

Regierungsdirektor<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Dirk Wendland<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Stand Dezember <strong>2012</strong><br />

6


Mitglieder des Beirats<br />

Vorsitzender<br />

Jan Mücke MdB<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Christine Alig<br />

Vorsitzende<br />

Board of Airline Representatives<br />

in Germany e.V. (BARIG)<br />

Uwe Beckmeyer<br />

Abgeordneter<br />

<strong>Deutsche</strong>r Bundestag<br />

Markus Beumer<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Commerzbank AG<br />

Dipl.-Ing. Christoph Blume<br />

Präsident<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Deutsche</strong>r Verkehrsflughäfen<br />

e.V. (ADV)<br />

Charles-Louis d’Arenberg<br />

Président<br />

Belgocontrol<br />

Patrick Döring<br />

Abgeordneter<br />

<strong>Deutsche</strong>r Bundestag<br />

Wolfgang Faden<br />

Chief Executive Officer Germany &<br />

Central Europe<br />

Allianz Global Corporate & Specialty AG<br />

Dirk Fischer<br />

Abgeordneter<br />

<strong>Deutsche</strong>r Bundestag<br />

Dr. Christoph Franz<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

<strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG<br />

Prof. Dr. Elmar Giemulla<br />

Präsident<br />

AOPA-Germany Verband der<br />

Allgemeinen Luftfahrt e.V.<br />

Winfried Hermann<br />

Minister<br />

Ministerium für Verkehr und<br />

Infrastruktur Baden-Württemberg<br />

Karl Müllner<br />

Generalleutnant<br />

Inspekteur der Luftwaffe<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Ralf Nagel<br />

Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied<br />

Verband <strong>Deutsche</strong>r Reeder (VDR)<br />

Eduard Oswald<br />

Bundesminister a.D.<br />

Vizepräsident<br />

<strong>Deutsche</strong>r Bundestag<br />

Dr. Karl-Friedrich Rausch<br />

Vorstand Transport und Logistik<br />

DB Mobility Logistics AG<br />

Paul Riemens<br />

Chief Executive Officer<br />

Luchtverkeersleiding Nederland (LVNL)<br />

Dr. Stefan Schulte<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Fraport AG<br />

Ulrich Schulte-Strathaus<br />

Managing Director<br />

Aviation Strategy & Concepts SPRL<br />

Wolfgang Stertenbrink<br />

Vorsitzender der Aufsichtsräte<br />

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern<br />

Hans Joachim Suchan<br />

Verwaltungsdirektor<br />

Zweites <strong>Deutsche</strong>s Fernsehen,<br />

3sat und ARTE<br />

Ralf Teckentrup<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Condor Flugdienst <strong>GmbH</strong><br />

Daniel Weder<br />

Chief Executive Officer<br />

skyguide<br />

swiss air navigation services ltd<br />

Ständiger Gast<br />

Michael Odenwald<br />

Vorsitzender des DFS-Aufsichtsrats<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Stand Dezember <strong>2012</strong><br />

7


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Konzernlagebericht<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen.....................................................................................9<br />

2. Unternehmensstrategie....................................................................................................14<br />

3. Unternehmenssteuerung und Segmente............................................................................14<br />

4. Wirtschaftliches Umfeld...................................................................................................16<br />

5. Ertragslage....................................................................................................................19<br />

6. Vermögens- und Finanzlage..............................................................................................26<br />

7. Mitarbeiter......................................................................................................................32<br />

8. Forschung und Entwicklungsaktivitäten.............................................................................34<br />

9. Nachtragsbericht............................................................................................................35<br />

10. Compliance....................................................................................................................36<br />

11. Risikobericht...................................................................................................................36<br />

12. Prognosebericht.............................................................................................................44<br />

Konzernabschluss<br />

Anlage 1: Konzern-Gesamtergebnisrechnung..........................................................................52<br />

Anlage 2: Konzern-Bilanz.......................................................................................................53<br />

Anlage 3: Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung............................................................54<br />

Anlage 4: Konzern-Kapitalflussrechnung.................................................................................55<br />

Anlage 5: Konzern-Anhang....................................................................................................56<br />

Allgemeine Grundlagen............................................................................................56<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze................................................................58<br />

Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung.............................................................75<br />

Erläuterungen zur Bilanz..........................................................................................83<br />

Sonstige Erläuterungen.........................................................................................103<br />

Abkürzungsverzeichnis..........................................................................................130<br />

8


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

1.1 Geschäftstätigkeit<br />

Die Geschäftstätigkeit der DFS im Überblick<br />

Hauptgeschäft<br />

(Center, Tower und AIM)<br />

Drittgeschäft<br />

(AS)<br />

<strong>Flugsicherung</strong>sdienste (§ 27c LuftVG)<br />

■ Flugverkehrsdienste<br />

■ Verkehrsflussregelung<br />

■ Steuerung der Luftraumnutzung<br />

■ Flugberatung<br />

■ Projekte<br />

■ Beratung<br />

■ Publikationen<br />

■ Vorfeldkontrolle<br />

■ Ausbildung<br />

Gebührenfinanzierung<br />

Preisfinanzierung<br />

Das Hauptgeschäft <strong>Flugsicherung</strong>sdienste der DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong> (DFS) leitet sich<br />

aus den Aufgabenstellungen des § 27c Luftverkehrsgesetz (LuftVG) ab. Danach ist die DFS mit<br />

der Wahrnehmung der Flugverkehrsdienste sowie der Verkehrsflussregelung und der Steuerung<br />

der Luftraumnutzung beliehen (hoheitlicher Auftrag). Hierfür entwickelt und betreibt sie Air-Traffic-<br />

Service- (ATS) sowie Kommunikations-, Ortungs- und Navigationssysteme. Die DFS betreibt Kontrollzentralen<br />

in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie 16 Kontrolltürme an internationalen<br />

deutschen Verkehrsflughäfen. Zudem ist die DFS an der EUROCONTROL-Zentrale in Maastricht<br />

vertreten. Mit diesen Tätigkeiten sorgt die DFS dafür, dass jährlich rund drei Millionen Flüge nach<br />

Instrumentenflugregeln (IFR) sicher und pünktlich an ihr Ziel kommen.<br />

Als Entgelt für ihr Hauptgeschäft erhebt die DFS <strong>Flugsicherung</strong>sgebühren, die vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durch Gebührenverordnung festgelegt werden.<br />

Zusätzlich erbringt die DFS preisfinanzierte Leistungen für Dritte im freien Wettbewerb (Drittgeschäft).<br />

Hierzu gehören z.B. Projektleistungen im nationalen und internationalen <strong>Flugsicherung</strong>sgeschäft,<br />

Beratungsleistungen, Luftfahrtpublikationen, Vorfeldkontrolldienste sowie das Ausbildungsangebot<br />

der DFS-Akademie.<br />

9


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Haupt- und Drittgeschäft sind auf vier Geschäftsbereiche verteilt:<br />

Geschäftsbereiche<br />

der DFS<br />

Center<br />

Tower<br />

Aeronautical<br />

Information<br />

Management<br />

Aeronautical<br />

Solutions<br />

Flugverkehrskontrolle<br />

im Flughafennahbereich<br />

und auf<br />

der Strecke<br />

Flugverkehrskontrolle<br />

an den Verkehrsflughäfen<br />

Flugberatungsdienst<br />

und Bereitstellung<br />

von Luftfahrtinformationen<br />

und -daten<br />

Simulations-,<br />

Trainings- und<br />

Beratungsdienstleister<br />

sowie<br />

Vermarktung von<br />

Luftfahrtinformations<br />

produkten<br />

Neben den Geschäftsbereichen bestehen Corporate Service Center und Corporate Development<br />

Center. Die Corporate Service Center erbringen zentrale Dienstleistungen als interne Dienstleister<br />

für die Geschäftsbereiche. Corporate Development Center bündeln die Managementprozesse und<br />

Entscheidungsvorbereitungen für die Unternehmensführung.<br />

1.2 Konzernstruktur<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

100% Bundeseigentum<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

55%<br />

Unterstützungs -<br />

kasse <strong>GmbH</strong><br />

(DFS U­Kasse)<br />

The Tower<br />

Company<br />

(TTC)<br />

DFS Energy <strong>GmbH</strong><br />

(DFS Energy)<br />

DFS European<br />

Satellite Services<br />

Provider<br />

Beteiligungsges. mbH<br />

(DFS ESSP)<br />

FCS Flight<br />

Calibration Services<br />

<strong>GmbH</strong><br />

(FCS)<br />

36%<br />

GroupEAD<br />

Europe S.L.<br />

24,9%<br />

BILSODA<br />

<strong>GmbH</strong> & Co KG<br />

(GEAD)<br />

(BILSODA)<br />

50%<br />

Tower Air Traffic<br />

Services S.L.<br />

(TATS)<br />

16,667%<br />

European Satellite<br />

Services Provider<br />

Société par Actions<br />

(ESSP SAS)<br />

10


Weitere Betätigungsfelder des DFS-Konzerns<br />

DFS Unterstützungskasse<br />

<strong>GmbH</strong> (U-Kasse)<br />

The Tower Company<br />

<strong>GmbH</strong> (TTC)<br />

DFS Energy <strong>GmbH</strong><br />

(DFS Energy)<br />

DFS European Satellite<br />

Services Provider<br />

<strong>GmbH</strong><br />

FCS Flight Calibration<br />

Services <strong>GmbH</strong><br />

(FCS)<br />

Group EAD Europe<br />

S.L.<br />

BILSODA <strong>GmbH</strong> &<br />

Co. KG (BILSODA)<br />

Zuwendungen in besonderen Notfällen an aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der DFS <strong>GmbH</strong> sowie deren Angehörige.<br />

Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung von <strong>Flugsicherung</strong>sdiensten<br />

(an Regionalflug häfen) sowie Erbringung von weiteren Dienstleistungen,<br />

insbesondere Vorfeldkontrolle, Koordinierung von Bodenverkehrsdiensten<br />

und Wetterbeobachtungen.<br />

Erzeugung, Bereitstellung und Vertrieb von Energie für die DFS und einen<br />

festen externen Kundenkreis.<br />

Führen, Halten, Verwalten und Finanzieren von Beteiligungen an anderen<br />

Gesellschaften, die die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung von<br />

Diensten im Luftverkehrsmarkt, die Weiterentwicklung des Luftverkehrsmarkts<br />

sowie die DFS bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen und fördern.<br />

Betrieb eines Luftfahrtunternehmens für den Transport von Personen und<br />

Sachen Dritter für die Flugvermessung von Navigationsanlagen sowie<br />

Dienstleistungen, Entwicklungen und Zuarbeiten aller Art zur Durchführung<br />

von Flugvermessungen.<br />

Betrieb einer Luftfahrtinformationsdatenbank zur Bereitstellung von Luftfahrtdaten<br />

sowie damit einhergehender Dienstleistungen.<br />

Errichtung, Vermietung, Betrieb und Verwaltung eines Parkhauses für die DFS.<br />

Die Aussagen des vorliegenden Konzernlageberichts beziehen sich ausschließlich auf die DFS, da<br />

die Tochterunternehmen weder einzeln noch in Summe quantitative Schwellenwerte überschreiten<br />

oder qualitative Merkmale mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der DFS aufweisen.<br />

1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen<br />

Der DFS wurden 1993 die Aufgaben der Bundesanstalt für <strong>Flugsicherung</strong> übertragen. Sitz der DFS<br />

ist Langen/Hessen, Am DFS-Campus 10. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Offenbach unter<br />

HRB 34977 eingetragen.<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung der vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung übertragenen <strong>Flugsicherung</strong>sdienste. Das<br />

Unternehmen kann zusätzlich <strong>Flugsicherung</strong>sdienste in Europa sowie damit verbundene Nebengeschäfte<br />

im In- und Ausland erbringen. Alleingesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland.<br />

Die Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung bildet die Ausgangsbasis für die Führungsorganisation.<br />

11


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Bis zum 31. August <strong>2012</strong> setzte sich die Geschäftsführung aus ihrem Vorsitzenden und zwei weiteren<br />

Mitgliedern zusammen.<br />

Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung bis 31.08.<strong>2012</strong><br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

■ Unternehmensentwicklung (Strategie,<br />

Organisation, Internationales)<br />

■ Institutionelles, Recht, Versicherungen,<br />

Risikomanagement<br />

■ Safety- und Securitymanagementsysteme<br />

■ Revision, Qualitätsmanagement<br />

■ Unternehmenskommunika tion,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt<br />

■ Kommunikations-, Navigationsund<br />

Überwachungsdienste (inkl.<br />

Systemmanagement ATS-Systeme<br />

für Bezirks-, Anflug- und Flugplatzkontrolldienste),<br />

Logistik<br />

■ Technisches und infrastrukturelles<br />

Facility Management<br />

■ Systemhaus (betriebswirtschaftliche<br />

und administrative<br />

Informations-Technik)<br />

■ Consulting-Dienstleistungen<br />

Geschäftsführer Betrieb<br />

■ Bezirks- und Anflugkontrolldienste<br />

(inkl. Produktmanagement ATS-<br />

Systeme)<br />

■ Flugplatzkontrolldienste<br />

(inkl. Produktmanagement ATS-<br />

Systeme)<br />

■ Fluginformationsdienst, Flugalarmdienst<br />

■ Bereitstellen von Luftfahrtinformationen<br />

und -daten einschließlich<br />

Flugberatungsdienst (inkl. ATS-<br />

Systeme)<br />

■ Forschung und Entwicklung<br />

■ Militärische Angelegenheiten<br />

Geschäftsführer Finanzen<br />

und Personal<br />

– Arbeitsdirektor –<br />

■ Finanzen (inkl. Steuern und<br />

Gebühren)<br />

■ Betriebswirtschaftliche Dienste<br />

(Controllerdienste)<br />

■ Einkauf<br />

■ Personalmanagement<br />

■ Personalstrategie und<br />

-entwicklung<br />

■ Tarifarbeit<br />

■ DFS-Akademie<br />

Die DFS reorganisierte die Geschäftsverteilung der Geschäftsführung in zwei Schritten, um die Effizienz<br />

durch optimierte Ressortverteilung und Berichtswege zu steigern.<br />

Hierfür implementierte das Unternehmen das eigenständige Ressort „Personal“ und verlagerte den<br />

entsprechenden Bereich aus dem Ressort „Finanzen und Personal“.<br />

Vom 1. September bis zum 31. Dezember vertraten damit vier Geschäftsführer (inklusive Vorsitzenden)<br />

die DFS.<br />

12


Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung 01.09.–31.12.<strong>2012</strong><br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

■ Unternehmensentwicklung<br />

(Strategie, Organisation,<br />

Internationales)<br />

■ Institutionelles, Recht,<br />

Versicherungen, Risikomanagement<br />

■ Safety- und Securitymanagementsysteme<br />

■ Revision, Qualitätsmanagement<br />

■ Unternehmenskommunikation,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Umwelt<br />

■ Kommunikations-, Navigations-<br />

und Überwachungsdienste<br />

(inkl. Systemmanagement<br />

ATS-Systeme<br />

für Bezirks-, Anflug- und<br />

Flugplatzkontrolldienste),<br />

Logistik<br />

■ Technisches und<br />

infrastrukturelles Facility<br />

Management<br />

■ Systemhaus (betriebswirtschaftliche<br />

und administrative<br />

Informations-Technik)<br />

■ Consulting-Dienstleistungen<br />

Geschäftsführer<br />

Betrieb<br />

■ Bezirks- und Anflugkontrolldienste<br />

(inkl.<br />

Produktmanagement<br />

ATS-Systeme)<br />

■ Flugplatzkontrolldienst<br />

(inkl. Produktmanagement<br />

ATS-Systeme)<br />

■ Fluginformationsdienst,<br />

Flugalarmdienst<br />

■ Bereitstellen von<br />

Luftfahrtinformationen<br />

und -daten einschließlich<br />

Flugberatungsdienst<br />

(inkl. ATS-Systeme)<br />

■ Forschung und Entwicklung<br />

■ Militärische Angelegenheiten<br />

Geschäftsführer<br />

Finanzen<br />

■ Finanzen (inkl. Steuern<br />

und Gebühren)<br />

■ Betriebswirtschaftliche<br />

Dienste (Controllerdienste)<br />

■ Einkauf<br />

Geschäftsführer<br />

Personal<br />

– Arbeitsdirektor –<br />

■ Personalbetreuung,<br />

Personalverwaltung (inkl.<br />

Personalplanung)<br />

■ Aus- und Weiterbildung,<br />

Akademie<br />

■ Entgeltabrechnung<br />

■ Mitarbeiterversorgung<br />

(Altersversorgung,<br />

Pensionen)<br />

■ Tarifstrategie und<br />

Tarifpolitik<br />

■ Soziales und Gesundheitsmanagement<br />

■ Arbeitsschutz/Unfallverhütung<br />

Zum 1. Januar 2013 wurde der Bereich Finanzen dem Ressort des Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

zugeführt.<br />

Ab 2013 werden damit die Geschäfte von drei Geschäftsführern (inklusive Vorsitzenden) unter neuer<br />

Ressortverteilung geführt.<br />

Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung ab 01.01.2013<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

■ Strategie, Organisation, Internationales<br />

■ Institutionelles, Recht, Versicherungen,<br />

Risikomanagement,<br />

Compliance<br />

■ Safety- und Securitymanagementsysteme<br />

■ Revision, Qualitätsmanagement<br />

■ Unternehmenskommunikation,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt<br />

■ Finanzen inkl. Steuern und<br />

Gebühren<br />

■ Betriebswirtschaftliche Dienste<br />

■ Einkauf<br />

■ Consultingleistungen und Systemlieferungen<br />

Geschäftsführer<br />

Betrieb<br />

■ Flugverkehrsdienste<br />

■ Luftraummanagement<br />

■ Verkehrsflussregelung<br />

■ Flugberatungsdienst<br />

■ Kommunikations-, Navigationsund<br />

Überwachungsdienste<br />

■ Produkt-/Systemmanagement für<br />

technische Systeme, Logistik<br />

■ Forschung und Entwicklung<br />

■ Militärische Angelegenheiten<br />

■ Technisches und infrastrukturelles<br />

Facility Management<br />

■ Entwicklung von ATM-Systemen<br />

sowie betriebswirtschaftliche und<br />

administrative Informationstechnik<br />

Geschäftsführer<br />

Personal<br />

– Arbeitsdirektor –<br />

■ Personalstrategie<br />

■ Tarifstrategie und Tarifpolitik<br />

■ Personalplanung, Personalmanagement<br />

■ Personalentwicklung, Aus- und<br />

Weiterbildung, Akademie<br />

■ Entgeltabrechnung<br />

■ Vergütungs- und Anreizsysteme<br />

■ Betriebliche Altersversorgung<br />

■ Soziales und Gesundheitsmanagement<br />

■ Arbeitsschutz, Unfallverhütung<br />

■ Arbeitsrecht, Tarifrecht<br />

13


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Die Geschäftsführung wird von einem fünfzehnköpfigen Gremium (Management Committee) unterstützt.<br />

Dem Management Committee gehören Mitglieder der ersten Führungsebene an.<br />

Der bei der DFS eingerichtete Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, wobei sechs von der Seite<br />

des Gesellschafters bestellt und sechs aus den Reihen der Arbeitnehmer gewählt werden.<br />

2. Unternehmensstrategie<br />

Die DFS strebt nach einer herausragenden Performance auf einem erstklassigen Sicherheitsniveau.<br />

Sie erbringt ihre Dienstleistungen nachhaltig, umweltverträglich und orientiert sich an den unterschiedlichen<br />

Anforderungen ihrer Kunden. Als anerkannter <strong>Flugsicherung</strong>sdienstleister für komplexe<br />

Lufträume und Flughäfen entwickelt sie die Leistungsfähigkeit des Luftverkehrssystems zielgerichtet<br />

weiter. Die DFS bietet herausfordernde Tätigkeiten für luftfahrtbegeisterte und innovative Menschen<br />

aus aller Welt, die die Zukunft des Luftverkehrs mitgestalten wollen. (DFS-Vision)<br />

Die strategische Planung orientiert sich an der Vision der DFS und ihrer langfristigen Zielrichtung.<br />

Konzern- und Geschäftsfeldstrategien werden in einer rollierenden strategischen Planung jährlich<br />

angepasst und konsequent umgesetzt, sofern intensive und umfangreiche Umfeldanalysen oder die<br />

Auseinandersetzung mit Marktchancen veränderte Rahmenbedingungen anzeigen. Damit verleiht<br />

die strategische Planung Stabilität und Orientierung vor dem Hintergrund von Veränderungen, denen<br />

das Unternehmen in den kommenden Jahren begegnen wird. Hierzu zählen insbesondere die Bildung<br />

funktionaler Luftraumblöcke, die ökonomische Regulierung sowie die Harmonisierung der <strong>Flugsicherung</strong>ssysteme<br />

in Richtung Interoperabilität. Alle diese Elemente führen zu einer zunehmend europäischen<br />

Ausrichtung der <strong>Flugsicherung</strong>.<br />

Die DFS fokussiert dabei konsequent die Konzernziele „Marktziel“ und „Finanzziel“, indem sie<br />

■ ihre Position als <strong>Flugsicherung</strong>sorganisation in der erwarteten Konsolidierung in Europa durch<br />

das Single-European-Sky-Projekt (vgl. hierzu 12.1.1) stärkt und diesen Veränderungsprozess aktiv<br />

gestaltet und damit ihre Marktposition ausbaut<br />

■ ihre Ertragskraft steigert und damit den notwendigen finanziellen Spielraum für internationales<br />

Wachstum schafft.<br />

3. Unternehmenssteuerung und Segmente<br />

Die Unternehmenssteuerung der DFS richtet sich an der Strategie, den Anforderungen des gebühren-<br />

und preisfinanzierten Geschäfts und der Organisationsstruktur der DFS aus. Sie bildet zudem<br />

die strukturelle Grundlage für die Segmentberichterstattung.<br />

Dabei unterteilt die DFS die Geschäftstätigkeit in die beiden Segmente „Gebührenfinanziertes<br />

Segment“ und „Alle sonstigen Segmente“.<br />

14


Gebührenfinanziertes Segment<br />

Alle sonstigen<br />

Segmente<br />

Strecke<br />

■ Bis Ende 2011:<br />

Vollkostendeckung<br />

■ Ab <strong>2012</strong>: Regulierung<br />

An- und Abflug<br />

■ Bis Ende 2014:<br />

Vollkostendeckung<br />

■ Ab 2015: Regulierung<br />

Preisfinanziertes<br />

Geschäft<br />

Beteiligungen<br />

gebührenunwirksame<br />

Finanztransaktionen<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Welt<br />

3.1 Gebührenfinanziertes Segment<br />

Das gebührenfinanzierte Segment bildet den Schwerpunkt des deutschen Hauptgeschäftes (vgl.<br />

1.1). Es gliedert sich in die wesentlichen Bereiche „Strecke“ und „An- und Abflug“ und wird von den<br />

Geschäftsbereichen Center und Tower sowie von ihren technischen Vorleistern verantwortet.<br />

3.1.1 Regulierter Teilbereich Strecke<br />

Im Rahmen der Verabschiedung des Single-European-Sky (SES)-II-Pakets wurde zum 1. Januar <strong>2012</strong><br />

ein Leistungssystem für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste und Netzfunktionen eingeführt (vgl. VO (EU) 691/2010<br />

„Festlegung eines Leistungssystems für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste und Netzfunktionen“ (ehemals VO<br />

(EG) 2096/2005) sowie VO (EU) 1191/2010 „Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung für<br />

<strong>Flugsicherung</strong>sdienste“ (ehemals VO (EG) 1794/2006). Kernpunkte dieser Verordnungen sind europaweite<br />

und nationale Vorgaben in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz.<br />

Für die erste Regulierungsperiode sind Zielwerte im sog. „Functional Airspace Block Europe Central<br />

(FABEC)“-Leistungsplan (Kapazität und Umwelt) bzw. für den deutschen Beitrag zum Leistungsplan<br />

(Leistungsbereich Kosteneffizienz) vorgegeben. Die zu erhebenden Gebühren werden von den jeweiligen<br />

nationalen Aufsichtsbehörden (in Deutschland das Bundesaufsichtsamt für <strong>Flugsicherung</strong>, BAF)<br />

nach EU-Vorgaben für jeweils eine Regulierungsperiode – erste Periode von <strong>2012</strong> bis 2014 – bindend<br />

festgelegt. Die Steuerung erfolgt in Form von Kostenvorgaben und über nichtmonetäre Kennzahlen.<br />

3.1.2 Nicht regulierter Teilbereich An- und Abflug<br />

Der Bereich „An- und Abflug“ unterliegt bis Ende 2014 der bisher geltenden Vollkostendeckung. Aus<br />

der Gebührenabrechnung resultierende operative Über- oder Unterdeckungen des Geschäftsjahres<br />

werden als Verbindlichkeiten bzw. Forderungen in künftige Abrechnungsperioden (Geschäftsjahr<br />

+ 2) vorgetragen und im Rahmen der Gebührenermittlung mit den Luftraumnutzern verrechnet.<br />

Dabei wirken Überdeckungen als Minderung, Unterdeckungen als Erhöhung der künftigen Gebührenbasis.<br />

Die Steuerung erfolgt in Form von Kostenvorgaben und über nichtmonetäre Kennzahlen.<br />

15


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

3.2 Alle sonstigen Segmente<br />

Dieses Segment enthält die Tätigkeiten, die aufgrund ihrer quantitativen Schwellenwerte einzeln nicht<br />

berichtspflichtig sind. Hierzu zählen im Wesentlichen preisfinanzierte Dienstleistungen, Beteiligungen<br />

und gebühren unwirksame Finanztransaktionen. Die preisfinanzierten Dienstleistungen werden<br />

weltweit angeboten. Im Gegensatz zum gebührenfinanzierten Geschäft unterliegen alle sonstigen<br />

Segmente, im Wesentlichen also das preisfinanzierte Geschäft, weder der Regulierung noch der<br />

Vollkostendeckung. Die Steuerung erfolgt über Deckungsbeiträge bzw. Umsatzrenditen mit dem<br />

Ziel der Stärkung des Eigenkapitals der DFS.<br />

Intersegmentäre Geschäftsvorfälle werden zu marktüblichen Konditionen und Preisen berechnet<br />

(vgl. Anhang unter Kapitel 30).<br />

3.3 Steuerung<br />

Die Geschäftsführung der DFS überwacht fortlaufend die Ergebnisse des Konzerns, der einzelnen<br />

Geschäftssegmente und der Konzerngesellschaften. Aus den externen und internen Vorgaben<br />

werden Ziele für die Organisationsbereiche (Geschäftsbereiche, Corporate Service Center und<br />

Corporate Development Center) abgeleitet.<br />

Im Rahmen dieser Steuerung wurde ein finanzielles Kennzahlensystem entwickelt, dessen finanzielle<br />

Steuerungsgrößen nicht immer aus der IFRS-Rechnungslegung abgeleitet werden. Das finanzielle<br />

Zielsystem definiert Kennzahlen für Kostenvorgaben, Liquidität, Verschuldung und Eigenkapital,<br />

die im Rahmen von Plan-/Ist-Vergleichen (monatlich und jährlich) monitort werden.<br />

In die Steuerung fließen neben finanziellen Steuerungsgrößen auch nichtmonetäre Kennzahlen, wie<br />

beispielsweise aus der Verkehrsprognose, ein. Ferner werden z.B. die Sicherheit über Staffelungsunterschreitungen<br />

und die <strong>Flugsicherung</strong>skapazität mithilfe von Pünktlichkeitsindikatoren kontinuierlich<br />

gemessen und sind dadurch wirksam beeinflussbar.<br />

Das Berichtswesen informiert Geschäftsführung und Bereichsmanagement monatlich und ggf.<br />

ad hoc sowohl auf Konzern- und Unternehmens- als auch auf Bereichs- und Produktebene in Form<br />

von (Kennzahlen-)Berichten.<br />

Darüber hinaus wurden Mindestanforderungen definiert, die grundsätzlich vor der Entscheidung<br />

durch die Geschäftsführung – ggf. nach Beratung mit dem Management Committee – und Durchführung<br />

von kennzahlenrelevanten Sachverhalten berücksichtigt werden müssen.<br />

4. Wirtschaftliches Umfeld<br />

4.1 Gesamtwirtschaftliche Lage<br />

Mit 2,3 % verzeichnete die Weltwirtschaft <strong>2012</strong> die drittniedrigste Wachstumsrate der letzten<br />

zehn Jahre. Hauptgrund für die verhaltene Entwicklung ist die anhaltende Wirtschaftskrise in den<br />

Industriestaaten, die die globale Entwicklung bremst.<br />

16


In Deutschland ist nach einer vorläufigen Berechnung des Statistischen Bundesamtes das preisbereinigte<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) in <strong>2012</strong> um 0,7 % zum Vorjahr gestiegen. In den beiden vorangegangenen<br />

Jahren war das BIP mit 4,2 % in 2010 und 3,0 % in 2011 kräftiger gewachsen.<br />

Der Finanzierungsüberschuss des Staates betrug <strong>2012</strong> nach aktualisierten Ergebnissen des<br />

Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 4,2 Milliarden EUR. Bezogen auf das BIP ergibt sich<br />

daraus für den Staat eine Quote von +0,2 %. Der Staat hat damit erstmals seit fünf Jahren wieder<br />

einen Finanzierungsüberschuss erzielt.<br />

Die deutsche Wirtschaft erwies sich nach Angaben von Destatis in einem schwierigen wirtschaftlichen<br />

Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der europäischen Rezession. Allerdings hat die<br />

deutsche Wirtschaft zum Jahresende <strong>2012</strong> einen Dämpfer erhalten: das BIP ging im vierten Quartal<br />

<strong>2012</strong> – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,6 % im Vergleich zum Vorquartal zurück.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr <strong>2012</strong> mit 41,6 Mio. im sechsten Jahr in Folge einen<br />

neuen Höchststand.<br />

Die gesamtwirtschaftlichen Risiken und der Konsolidierungsdruck der Staatsfinanzen in fast allen<br />

Industrieländern lassen für das Jahr 2013 gleichfalls nur einen geringen Anstieg der Wirtschaftsleistung<br />

erwarten.<br />

4.2 Entwicklung des Luftverkehrs<br />

Die weltweiten und nationalen Rahmenbedingungen fordern weiterhin die Luftverkehrsgesellschaften.<br />

Die Verkehrsentwicklung wird durch die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten<br />

sowie die andauernde Stagnation der europäischen Wirtschaft belastet. Banken- und Staatsschuldenkrise<br />

fördern bei nachhaltig hohen Kerosinpreisen die konjunkturelle Unsicherheit.<br />

Die von der EU-Kommission beschlossene Aufnahme von Schadstoffemissionen des Luftverkehrs<br />

in den Emissionshandel stellt eine weitere Veränderung der Rahmenbedingungen dar. Seit <strong>2012</strong><br />

werden die Fluggesellschaften von einem Handelssystem der Europäischen Union erfasst, das den<br />

Kauf von Zertifikaten für den jeweiligen Kohlenstoffdioxidausstoß vorschreibt. Etwa 30 Länder,<br />

darunter China, Indien, Russland und Nordamerika, lehnen das EU-System als „exterritoriale Überschreitung“<br />

der eigenen Zuständigkeit ab, weil bei der Berechnung auch jener Teil der Flüge nach<br />

Europa heranzuziehen ist, der nicht im europäischen Luftraum stattfindet. Die EU-Kommission<br />

drängt auf eine globale Lösung, um angedrohte wirtschaftliche Einschränkungen abzuwenden.<br />

In Deutschland gilt seit Anfang 2011 das Luftverkehrsteuergesetz (LuftVStG). Es regelt die<br />

Erhebung einer Steuer, die beim Abflug eines Fluggastes von einem inländischen Flughafen fällig<br />

wird. Die Bundesregierung nahm im Jahr 2011 aus dieser Steuer 961 Mio. EUR ein. Für <strong>2012</strong><br />

sind, trotz geringfügiger Senkung der Steuersätze, Einnahmen in vergleichbarer Höhe geplant.<br />

Insgesamt steigt durch die passagierabhängige Luftverkehrsabgabe die Kostenbelastung für<br />

die gesamte Luftverkehrsbranche. Ein Gutachten des Bundesfinanzministeriums weist aus, dass<br />

ohne Einführung der Luftverkehr steuer rund zwei Millionen Passagiere pro Jahr mehr ab und<br />

17


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

nach Deutschland geflogen wären. Die Kosten der Flüge sind durch die Steuer laut Gutachten<br />

um 2,3 % gestiegen.<br />

In Deutschland reagieren die Bürger auf Lärmbelastungen durch den Flugverkehr zunehmend sensibel.<br />

Nachtflugverbote in Frankfurt oder der Bürgerentscheid gegen eine dritte Bahn in München<br />

mindern genauso wie die erneute Verschiebung der Eröffnung des Berliner Flughafens nationale<br />

Wachstumsimpulse.<br />

Die Airlines reagieren mit strikten Ausgabenkürzungen und haben umfangreiche mehrjährige Kosteneinsparprogramme<br />

(z.B. Verringerung der Luftfahrzeugflotten sowie Streichungen von Flugverbindungen)<br />

aufgelegt.<br />

Als Folge des Wettbewerbsdrucks setzen sich darüber hinaus die Konsolidierungs- und Konzentrationsbewegungen<br />

zu global tätigen Airline-Bündnissen fort. Die <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG verhandelt<br />

mit Turkish Airlines über eine Partnerschaft und organisiert derweil ihre Kurz- und Mittelstrecken<br />

in Europa neu. Während sich Lufthansa künftig auf das Geschäft mit den Langstrecken von seinen<br />

Heimatbasen in Frankfurt und München aus konzentriert, werden bei der Tochtergesellschaft Germanwings<br />

sämtliche Direktflüge außerhalb der beiden Drehkreuze zusammengeführt und damit<br />

die Tochtergesellschaft im Low-Cost-Segment gestärkt. Dem Luftfahrtbündnis Oneworld ist es<br />

als erster großer Allianz gelungen, mit Qatar Airways eine der arabischen Airlines in ihre Reihen<br />

aufzunehmen. Die Fluggesellschaft soll als neues Mitglied die Kooperation von Gesellschaften wie<br />

British Airways, Iberia und Air Berlin verstärken. Die dem Luftfahrtbündnis Skyteam angehörende<br />

französisch-niederländische Air France-KLM hat ihr Streckennetz mit Deutschlands zweitgrößter<br />

Fluggesellschaft Air Berlin und deren Großaktionär Etihad verknüpft.<br />

In Deutschland sank durch diese Entwicklungen die Anzahl der zivilen IFR-Flüge im Jahr <strong>2012</strong> um<br />

2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Der zivile Luftverkehr ging dabei im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 %<br />

zurück, während im militärischen Luftverkehr 10,3 % weniger Flüge zu verzeichnen waren.<br />

IFR-Flüge in Deutschland<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Gesamt 2.993.866 3.060.225<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -2,2 +3,0<br />

Mit einem Anteil von nur noch 11,7 % (im Jahr 2003 waren es noch 16,8 %) waren die innerdeutschen<br />

Flüge weiterhin rückläufig, während die Anteile der Überflüge mit 36,1 % und der Ein- und<br />

Ausflüge mit 52,2 % zunahmen.<br />

18


Verteilung der IFR-Flüge (%)<br />

<strong>2012</strong><br />

11,7<br />

52,2<br />

36,1<br />

Inlandsflüge<br />

Ein- und Ausflüge<br />

2011<br />

12,3<br />

51,8<br />

35,9<br />

Überflüge<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

5. Ertragslage<br />

5.1 Dienstleistungseinheiten und Gebührensatzentwicklung<br />

5.1.1 Streckenbereich<br />

Im Streckenbereich bezeichnet man mit einer Dienstleistungseinheit (DLE) den durch eine Wurzelfunktion<br />

gewogenen Gewichtsfaktor multipliziert mit dem Entfernungsfaktor. Damit wird der wirtschaftliche<br />

Wert des einzelnen durchgeführten Fluges berücksichtigt und der Wert der <strong>Flugsicherung</strong>sdienstleistung<br />

vom Gesetzgeber in die maßgebliche <strong>Flugsicherung</strong>sgebühr überführt.<br />

Berechnung der DLE:<br />

Stre cke:<br />

max. Abflug ge wicht in Tonnen x<br />

Flugstrecke in km<br />

50 100<br />

Die vom Luftraumnutzer zu entrichtende Gebühr ergibt sich durch Multiplikation der ermittelten DLE<br />

mit dem heranzuziehenden Streckengebührensatz.<br />

DLE-Entwicklung Strecke<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Gesamt 12.442.470 12.657.524<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -1,7 +3,7<br />

Der nationale Streckengebührensatz setzt sich aus den für den Luftverkehr umlagefähigen Kostenbestandteilen<br />

der DFS, des <strong>Deutsche</strong>n Wetterdienstes (DWD), von EUROCONTROL, der Kontrollzentrale<br />

Maastricht, der nationalen Aufsichtsbehörde (Bundesaufsichtsamt für <strong>Flugsicherung</strong>, BAF) und des<br />

Referats <strong>Flugsicherung</strong> im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zusammen.<br />

Die DLE-Entwicklung <strong>2012</strong> verblieb deutlich unterhalb der im Leistungsplan fixierten Erwartung,<br />

da sich seit seiner Erstellung die gesamtwirtschaftliche Entwicklung deutlich eingetrübt hat.<br />

Gebührensatz Strecke (€)<br />

2013 <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 76,50 74,19 71,84 68,86 67,02 64,77<br />

Anteil DFS 63,22 60,41 58,24 54,39 53,30 51,29<br />

Veränderung (Gesamtbetrag)<br />

gegenüber Vorjahr (%)<br />

+3,1 +3,3 +4,3 +2,7 +3,6 -3,6<br />

19


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Im Jahr <strong>2012</strong> stieg der nationale Streckengebührensatz, bedingt durch den Aufwuchs operativen<br />

Personals bei steigenden Kosten der tariflichen Vergütung und der betrieblichen Altersversorgung,<br />

um rund 3,3 % an. Die Anhebung ab 2013 beruht im Wesentlichen auf dem Ansatz der Gebührenunterdeckung<br />

aus dem Jahr 2011, die in Folge einer verhaltenen Verkehrsentwicklung entstanden<br />

war. Der Anteil der DFS am Streckengebührensatz liegt bei rund 81 %.<br />

5.1.2 An- und Abflug<br />

Eine Dienstleistungseinheit entspricht im An- und Abflug dem auf zwei Dezimalstellen berechneten Quotienten<br />

aus dem durch fünfzig geteilten maximal zulässigen Starthöchstgewicht, potenziert mit 0,7.<br />

Berechnung der DLE:<br />

An-/Abflug:<br />

max. Abfluggewicht in Tonnen<br />

50<br />

0,7<br />

Die vom Luftraumnutzer zu entrichtende Gebühr ergibt sich durch Multiplikation der ermittelten DLE<br />

mit dem heranzuziehenden Gebührensatz für den An- und Abflug.<br />

DLE-Entwicklung An-/Abflug<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Gesamt 1.310.562 1.327.797<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -1,3 +4,4<br />

Der An- und Abfluggebührensatz beinhaltet gemäß den EU-Verordnungen zur Erbringung von <strong>Flugsicherung</strong>sdiensten<br />

die umlagefähigen Kostenbestandteile der DFS, des DWD, der nationalen Aufsichtsbehörde<br />

BAF und des Referats <strong>Flugsicherung</strong> im BMVBS. Die DLE-Entwicklung <strong>2012</strong> verblieb<br />

unterhalb der Erwartung.<br />

Gebührensatz An- und Abflug (€)<br />

2013 <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 181,99 171,29 163,05 162,54 167,78 162,34<br />

Anteil DFS 175,84 165,70 155,76 154,33 160,80 154,24<br />

Veränderung (Gesamtbetrag)<br />

gegenüber Vorjahr (%)<br />

+6,2 +5,1 +0,3 -3,1 +3,4 +1,4<br />

Der Gebührensatz im An-/Abflug stieg im Jahr <strong>2012</strong> im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 %. Auch hier<br />

stellen der operative Personalaufwuchs, tarifliche Vergütungssteigerungen sowie die betriebliche<br />

Altersversorgung die wesentlichen Einflusskomponenten dar. Der Anteil der DFS am Gebührensatz<br />

für den An- und Abflug liegt bei rund 97 %.<br />

Für den Anstieg ab 2013 sind hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen lag der Verkehr<br />

im Jahr 2011 unter den Erwartungen. Zum anderen stiegen die Sachkosten (wie z.B. die Energiekosten)<br />

20


sowie die Kosten für Personal und betriebliche Altersversorgung stärker als in der Planung angenommen.<br />

Die DFS wird die sich aus der Verkehrsentwicklung 2011 ergebende Gebührenunterdeckung<br />

allerdings nicht vollständig im Jahr 2013 ausgleichen können, sondern diese gemäß Weisung des BAF<br />

über die Jahre 2013, 2014 und 2015 gleichmäßig verteilen (hierzu auch 12.2.2.2 im Prognosebericht).<br />

5.2 Erlöse<br />

Die DFS generierte im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Umsatzerlöse in Höhe von 1.101,3 Mio. EUR und<br />

steigerte diese somit trotz rückläufiger Flugbewegungen gegenüber dem Vorjahr, verblieb jedoch<br />

unterhalb der Erwartung.<br />

Umsatzerlöse (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 1.101,3 1.070,3 977,7 977,8 914,6<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,9 +9,5 +/-0,0 +6,9 +1,2<br />

Zusammensetzung der Umsatzerlöse (%)<br />

(inkl. Ergebnisanteil aus der Verrechnung Über-/Unterdeckung)<br />

Erstattungen Bund<br />

für militärische<br />

Flüge<br />

5,18 %<br />

Verrechnung Über-/<br />

Unterdeckung<br />

3,54 %<br />

Erstattungen Bund<br />

für gebührenbefreite<br />

Flüge<br />

0,59 %<br />

Sonstige<br />

<strong>Flugsicherung</strong>sleistungen<br />

0,67 %<br />

Andere Umsatzerlöse<br />

1,85 %<br />

An­ /Abflug<br />

19,76 %<br />

Strecke<br />

68,41%<br />

Die Erlöse aus <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen stiegen nach der Verrechnung der Überdeckung 2010<br />

(12,8 Mio. EUR) und unter Berücksichtigung der Unterdeckung <strong>2012</strong> (26,2 Mio. EUR inklusive<br />

Carry-over aus dem Streckenbereich) von 1.050,2 Mio. EUR auf 1.080,9 Mio. EUR.<br />

Erlöse aus Streckengebühren (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 753,4 739,1 665,3 629,9 649,9<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +1,9 +11,1 +5,6 -3,1 -0,7<br />

21


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Erlöse aus An- und Abfluggebühren (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Brutto 218,3 207,4 196,8 188,9 194,0<br />

Gebührenanteile Abführungen 1 (0,7) (0,6) (0,5) (7,7) (9,5)<br />

Netto 217,6 206,8 196,3 181,2 184,5<br />

Veränderung (netto) gegenüber Vorjahr (%) +5,2 +5,3 +8,3 -1,8 +3,7<br />

1 Seit 2010 werden die umlagefähigen Kostenbestandteile des DWD nicht mehr in den Umsätzen der DFS berücksichtigt.<br />

Es verbleiben die umlagefähigen Kostenbestandteile der nationalen Aufsichtsbehörde BAF.<br />

Die Erlössteigerung aus Streckengebühren und im An- und Abflug <strong>2012</strong> ist im Wesentlichen auf<br />

die Gebührensatzentwicklung zurückzuführen, mit der die gestiegene Kostenbasis umgesetzt wird.<br />

Gegenläufig wirkte sich die unterhalb der Erwartung verbliebene DLE-Entwicklung aus.<br />

Erlöse aus Erstattungen des Bundes (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Militärischer Einsatzluftverkehr 57,1 57,7 55,4 60,8 57,7<br />

Gebührenbefreite Flüge 6,5 6,5 6,5 6,5 5,5<br />

Gesamtbetrag 63,6 64,2 61,9 67,3 63,2<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -0,9 +3,7 -8,0 +6,5 +2,4<br />

Die Erstattungen für militärischen Einsatzluftverkehr beinhalten Dienstleistungen der Betriebsstätte<br />

in Maastricht. Bei den gebührenbefreiten Flügen handelt es sich um Flüge nach Sichtflugregeln im<br />

Streckenbereich.<br />

Erlöse aus sonstigen <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Nachrichten für Luftfahrer 3,3 3,6 2,8 2,9 2,9<br />

Flugvermessungen 3,0 3,1 2,9 2,5 2,3<br />

Übrige <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen 1,1 0,9 0,4 0,3 0,2<br />

Gesamtbetrag 7,4 7,6 6,2 5,7 5,4<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -2,6 +22,6 +8,8 +5,6 -8,5<br />

Andere Umsatzerlöse (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 20,4 20,1 18,2 17,2 22,4<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,0 +10,4 +5,8 -23,2 +15,5<br />

Die DFS erzielte andere Umsatzerlöse im Wesentlichen durch Beratungs- und Personaldienstleistungen,<br />

Vorfeldkontrolle und Ausbildungsleistungen.<br />

22


Innerhalb der sonstigen <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen und anderen Umsatzerlöse erreichte das preisfinanzierte<br />

Geschäft mit 23,8 Mio. EUR (Vorjahr 22,7 Mio. EUR) einen Anteil von ca. 85,6 % und<br />

übertraf damit die Erwartung laut Planung.<br />

5.3 Sonstige betriebliche Erträge<br />

Sonstige betriebliche Erträge (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 77,8 38,4* 29,7 33,1 54,4<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +102,6 +29,3 -10,3 -39,2 +59,5<br />

* Aufgrund einer Umgliederung sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar.<br />

Die Steigerung der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen auf den Sondereffekt aus<br />

der QTE-Transaktion zurückzuführen. Aufgrund der Beendigung der wesentlichen Verträge und<br />

Überführung in die verbleibende Rumpfstruktur (hierzu auch 11.3.2.4) wurde die Abgrenzung des<br />

mit Transaktionsbeginn erzielten Nettobarwertvorteils in voller Höhe erfolgswirksam aufgelöst.<br />

Wesentliche Bestandteile:<br />

■ QTE-Transaktion (52,2 Mio. EUR)<br />

■ projektgebundene Zuschüsse der Europäischen Kommission (7,2 Mio. EUR)<br />

■ Ausbuchung von Verbindlichkeiten (5,3 Mio. EUR)<br />

■ Erstattung von Kosten des Geschäftsjahres und aus Vorjahren (4,8 Mio. EUR)<br />

■ Sachbezüge (3,0 Mio. EUR)<br />

■ Anlagenabgänge (1,8 Mio. EUR)<br />

■ Auflösung von Rückstellungen (0,8 Mio. EUR)<br />

5.4 Aufwandsschwerpunkte<br />

Personalaufwand (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 789,1 701,9 625,8 608,1 590,0<br />

davon Löhne und Gehälter 586,1 550,3 527,6 485,7 462,2<br />

davon soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und Unterstützung<br />

177,2 130,2 78,7 96,0 102,4<br />

davon Personalkosten des LBA 25,9 21,3 19,5 26,4 25,4<br />

Anteil am Gesamtaufwand (%) 75,5 72,5 71,4 70,4 69,7<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +12,4 +12,2 +2,9 +3,1 +6,4<br />

Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen durch die Änderungen des Diskontzinssatzes<br />

der betrieblichen Altersversorgung, die Auswirkungen der Ende 2011 neu abgeschlossenen<br />

Tarifverträge hinsichtlich Vergütung, Eingruppierung und Zulagen sowie den Aufwuchs operativer<br />

Nachwuchskräfte gekennzeichnet und entspricht weitgehend der Planung.<br />

23


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Die Verzinsung der Pensions- und Vorruhestandsrückstellungen (107,2 Mio. EUR) wird dem Finanzergebnis<br />

belastet, die Erträge aus Planvermögen (67,0 Mio. EUR) werden dem Finanzergebnis<br />

gutgeschrieben.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 144,0 155,0* 144,9 133,8 142,8<br />

Anteil am Gesamtaufwand (%) 13,8 16,0 16,5 15,5 16,9<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -7,1 +7,0 +8,3 -6,3 +5,3<br />

* Aufgrund einer Umgliederung sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar.<br />

Wesentliche Bestandteile:<br />

■ Ersatzteile und Instandhaltung (37,4 Mio. EUR)<br />

■ Raumkosten (22,3 Mio. EUR)<br />

■ Rechts- und Beratungskosten (13,3 Mio. EUR)<br />

■ Fremdpersonal (12,4 Mio. EUR)<br />

■ Miete und Leasing (12,3 Mio. EUR)<br />

■ Sonstiger Personalaufwand (9,6 Mio. EUR)<br />

■ Telekommunikationskosten (8,6 Mio. EUR)<br />

■ Reisekosten (7,6 Mio. EUR)<br />

■ Kfz-Kosten (3,3 Mio. EUR)<br />

Abschreibungen (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 105,0 102,5 100,8 116,3 109,5<br />

Anteil am Gesamtaufwand (%) 10,0 10,5 11,5 13,5 12,9<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,4 +1,7 -13,3 +6,2 -10,6<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.<br />

5.5 Ergebnis<br />

Die DFS erzielte <strong>2012</strong> einen Jahresüberschuss in Höhe von 73,1 Mio. EUR (Vorjahr: 79,6 Mio. EUR).<br />

Die operative Unterdeckung inklusive Carry-over aus dem Streckenbereich wurde mit 26,2 Mio. EUR<br />

(Vorjahr: 39,7 Mio. EUR Unterdeckung) ermittelt.<br />

Jahresüberschuss (Mio. €)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtbetrag 73,1 79,6 104,8 99,4 49,6<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -17,4 -25,2 +5,4 +100,4 +18,7<br />

Aufgrund der besonderen, auf das Unternehmen wirkenden regulatorischen Einflüsse, ergeben<br />

sich zwei wesentliche Sondereffekte (vgl. 5.5.1 und 5.5.2).<br />

24


5.5.1 Überführung der Gebührenermittlungsgrundlage von HGB auf IFRS<br />

Die DFS überführte mit Wirkung zum 1. Januar 2006 in Übereinstimmung mit europäischen Vorgaben<br />

für <strong>Flugsicherung</strong>sunternehmen die Gebührenbemessungsgrundlage von HGB auf die vom<br />

International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS). Sie erfasste die sich dabei ergebenden Unterschiedsbeträge erfolgsneutral im<br />

Eigenkapital. Die DFS ist berechtigt, den aus der Umstellung der Rechnungslegung resultierenden<br />

Nachfinanzierungsbedarf (Nachholeffekte) über einen Zeitraum von 15 Jahren durch Einstellung in<br />

die Gebührenerhebungsgrundlage zu realisieren (Art. 6 der EU-Verordnung Nr. 1794/2006). Diese<br />

Nachholeffekte sind erstmalig im Jahr 2007 in den Erlösen enthalten.<br />

5.5.2 Einführung eines kalkulatorischen Modells zur betrieblichen Altersversorgung (bAv)<br />

Die DFS entwickelte unter der Aufsicht ihrer Regulierungsbehörde ein Modell zur Ausfinanzierung<br />

der bAv, das den europäischen Vorgaben zur Leistungsplanung und Gebührenfestsetzung entspricht.<br />

Es wird seit dem 1. Januar <strong>2012</strong> verwendet. Die Gebühr berücksichtigt in sinngemäßer<br />

Anwendung von IAS 19 den Dienstzeit- und Zinsaufwand. Dabei orientiert sich der Zinssatz zur<br />

Ermittlung der Verpflichtungen prospektiv und mittelfristig an dem Zinssatz, der durch das der bAv<br />

gewidmete Vermögen erzielt werden kann. Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang und Vermögen<br />

(Deckungslücken/Deckungsüberschüsse) werden rollierend über die durchschnittliche Restarbeitszeit<br />

(15 Jahre) der Mitarbeiter verteilt und in den folgenden Regulierungsperioden zusätzlich<br />

als Gebührenbestandteil berücksichtigt. Weitere vorsichtige Annahmen unterstützen die fristgerechte<br />

Ausfinanzierung, vermeiden zufällige Schwankungen in der Gebührengrundlage und damit eine<br />

willkürliche Belastung der Luftraumnutzer.<br />

Mit fachlicher Weisung vom 12. Dezember <strong>2012</strong> legte das BAF deshalb fest, dass der tatsächliche<br />

Finanzierungsaufwand für die bAv keinen spezifischen Kosteneffizienzzielen der Leistungsplanung<br />

unterliegen soll, sondern als Teil der „festgestellten Kosten“ der Leistungsplanung angesehen wird<br />

und somit Teil der Kostenbasis ist. Das Modell wird im Rahmen der Leistungsplanung bei Aufstellung<br />

des folgenden Leistungsplans entsprechend angepasst, das jeweils in der Planungsphase<br />

der folgenden Referenzperiode festgestellte Delta der Ausfinanzierung wird über 15 Jahre verteilt<br />

(rollierende Betrachtung).<br />

Das Unternehmen wendet in der ersten Regulierungsperiode von <strong>2012</strong> bis 2014 sowohl für die<br />

Verzinsung des der betrieblichen Altersversorgung gewidmeten Vermögens als auch für die Diskontierung<br />

der korrespondierenden Verpflichtungen einen an vorsichtigen kaufmännischen Erwägungen<br />

ausgerichteten einheitlichen Zinssatz von 4,65 % an.<br />

5.5.3 Ergebnisauswertung<br />

Das Ergebnis <strong>2012</strong> beinhaltet vom Luftraumnutzer erstattete Kosten für Vorjahre aus der Umstellung<br />

der Gebührenerhebung von HGB auf IFRS zum 1. Januar 2007 (sog. Nachhol effekte) in Höhe<br />

von 45,8 Mio. EUR sowie aus der Änderung der Gebührenbemessungs parameter für Aufwendungen<br />

aus der bAv (vgl. 5.5.2) im Rahmen der Einführung der regulierten Gebühr zum 1. Januar <strong>2012</strong> in<br />

Höhe von 23,4 Mio. EUR.<br />

25


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Aus der Abwicklung der QTE-Transaktion (hierzu auch 11.3.2.4) ergibt sich unter Berücksichtigung<br />

prozessbegleitender Kosten, Zins- und Währungseffekte ein einmaliger positiver Ergebnisbeitrag<br />

vor Steuern in Höhe von 46,7 Mio. EUR.<br />

Bereinigtes Ergebnis vor Steuern (Mio. €)<br />

Jahresüberschuss 73,1<br />

+ Steuern vom Einkommen und Ertrag 13,7<br />

EBT 86,8<br />

./. Nachholeffekte IFRS-Umstellung 45,8<br />

./. Nachholeffekte bAv 23,4<br />

./. Ergebnisbeitrag QTE 46,7<br />

EBT bereinigt -29,1<br />

Das um die vorgenannten Einflüsse bereinigte Ergebnis vor Steuern beträgt somit -29,1 Mio. EUR.<br />

Für den Streckenbereich teilt die EU-Gebührenverordnung 1191/2010 ab <strong>2012</strong> Chancen und Risiken,<br />

die sich aus Abweichungen zwischen geplanter und tatsächlicher Verkehrsmenge ergeben,<br />

zwischen den Luftraumnutzern und der DFS auf (vgl. 12.2.1.2). Werden definierte Grenzen überschritten,<br />

ist die DFS berechtigt und verpflichtet, entstehende Mehr- bzw. Mindererlöse zurückzugeben<br />

oder nachzufordern (Carry-over). Der für das Jahr <strong>2012</strong> ermittelte Carry-over wird vorgetragen<br />

und bei der Gebührenfestsetzung für die zweite Regulierungsperiode berücksichtigt (zur derzeit<br />

bestehenden Anwendungsproblematik vgl. 12.2.1.2).<br />

Dagegen unterliegt der An- und Abflug noch bis Ende 2014 der Vollkostendeckung. Hier legen die auf<br />

Richtlinien der ICAO und EUROCONTROL beruhenden Gebührengrundsätze fest, dass nach der Berücksichtigung<br />

einer angemessenen Kapitalverzinsung entstandene Über- oder Unterdeckungen in den Folgejahren<br />

verrechnet werden müssen. Dementsprechend wird die operative Unterdeckung des Geschäftsjahres<br />

<strong>2012</strong> für den Bereich An- und Abflug bei der Gebührenfestsetzung 2014 berücksichtigt.<br />

Insgesamt zeigt sich ein durch wesentliche Sondereinflüsse gekennzeichnetes positives Ergebnis.<br />

Insbesondere durch die gestiegene Kostenbasis bei disproportionaler Umsatzentwicklung konnte<br />

die DFS kein positives bereinigtes Ergebnis erreichen.<br />

6. Vermögens- und Finanzlage<br />

6.1 Investitionen<br />

Die DFS investiert in den Erhalt und die Weiterentwicklung der erforderlichen Infrastruktur, sofern<br />

die Maßnahmen auf rechtlichen Verpflichtungen beruhen oder in betriebswirtschaftlich sinnvollem<br />

Maße die Ergebnisentwicklung unterstützen. Vorgaben und Standards von ICAO, EUROCONTROL<br />

und EU werden hierbei befolgt. Die Sicherheit des Luftverkehrs bestimmt die Investitionsentscheidungen<br />

in besonderem Maß. Vor diesem Hintergrund wurden im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Investitionen<br />

in Höhe von 107,4 Mio. EUR vorgenommen. Einer Beteiligung wurden 1,6 Mio. EUR zur Erhöhung<br />

26


der sonstigen Einlage zugeführt. Eine konzerninterne langfristige Darlehenszusage der DFS über<br />

50 Mio. EUR wurde bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong> in Höhe von 11 Mio. EUR abgerufen.<br />

Die in der Realisierung befindlichen Projekte mit dem höchsten Anteil am Investitionsvolumen<br />

umfassen folgende Vorhaben:<br />

■ Anbau Kontrollzentrale München: Der steigende Platzbedarf für die Einrüstung des <strong>Flugsicherung</strong>ssystems<br />

P2 (Nachfolgesystem für P1-Air-Traffic-Control-Automation-System (P1/ATCAS) in<br />

den Kontrollzentralen des unteren Luftraums) erfordert bauliche Veränderungen. Die Maßnahme<br />

umfasst einen Betriebsraum für ca. 100 Lotsenarbeitsplätze sowie Büros und Funktionsräume<br />

für den Betriebsdienst. Zusätzlich werden zwei Gestellräume sowie jeweils zwei Klima-, Kälteund<br />

Stromversorgungszentralen eingerichtet.<br />

■ Rehosting ATCAS-Hard- und Software: Zur Sicherstellung des Produkt-Lifecycle erfolgt das<br />

Rehosting von ATCAS. Die Software wird auf Linux unter einer intelkompatiblen Hardware<br />

portiert.<br />

■ P1/ATCAS-Softwareerweiterungen: Gesetzliche Vorgaben aus den SES-Durchführungsverordnungen<br />

der Europäischen Union erforderten Anpassungen der Software. Hierbei handelt es sich<br />

beispielsweise um die Optimierung der Datenaustauschfunktionalität mit Partnerorganisationen.<br />

■ Entwicklung des Paperless Strip System (PSS) Langen: PSS ist eine Erweiterung im Bereich<br />

der Flugdatenverarbeitung und -darstellung innerhalb des in Bremen, München und Langen<br />

genutzten Air-Traffic-Service (ATS)-Systems P1/ATCAS. PSS ersetzt die Papierkontrollstreifen<br />

durch elektronische Kontrollstreifen und tauscht Daten mit dem Flight Data Processing System<br />

(FDPS) von P1/ATCAS aus.<br />

■ Neubau Technikzentrum Langen: Die DFS errichtet ein neues Technikzentrum für den Aufbau<br />

von Test- und Referenzanlagen der <strong>Flugsicherung</strong>ssysteme sowie die Aufnahme des administrativen<br />

Rechenzentrums.<br />

■ iCAS (Interoperability Through European Collaboration Center Automation System)-Software:<br />

Das künftige Center-ATS-System iCAS wird insbesondere die Interoperabilitätsanforderungen<br />

der SES-Verordnungen erfüllen.<br />

■ Sprachvermittlungssystem Improved-Speech-Integrated-System (ISIS-XM) in Langen: Die DFS harmonisiert<br />

ihre Sprachvermittlungssysteme und erneuert im Rahmen des Projektes LASER (Langen<br />

Sprachvermittlung Erneuerung) das System in Langen. ISIS-XM soll künftig im Rahmen einer<br />

homogenen Systemlandschaft in allen Kontrollzentralen der DFS eingesetzt werden. Einheitliche<br />

Bedienoberflächen und -konzepte sollen die Schulungseffizienz steigern und die Voraussetzungen<br />

für die Verlagerung von Diensten (z.B. Nacht-Zusammenlegungen von Kontrollzentralen) und neue<br />

Konzepte zur Sicherstellung des FVK-Betriebs in Notfällen (Contingency-Konzepte) schaffen.<br />

27


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

■ Erweiterung VAFORIT-Software (Very Advanced FDP (Flight Data Processing) Operational Requirements<br />

Implementation): Das neue <strong>Flugsicherung</strong>ssystem für den oberen Luftraum (Inbetriebnahme<br />

Dezember 2010) wird erweitert. VAFORIT arbeitet vollständig streifenlos und löste das<br />

Altsystem KARLDAP (Karlsruhe Automatic Data Processing and Display System) ab.<br />

■ P2 Kontrollzentrale Niederlassung Langen: Ziel des Projektes ist die Einrüstung und Inbetriebnahme<br />

von P2 im Center Langen im neuen Betriebsraum der Niederlassung Mitte. Dabei<br />

werden die bisher geteilten ATS-, Communication (COM)- und Air-Traffic-Flow-Management<br />

(ATFM)-Systeme Frankfurt und Düsseldorf in jeweils einem einzigen ATS-, COM- und ATFM-<br />

System integriert. Gleichzeitig nimmt der Engineer on Duty (EoD) Langen den Dienst auf. Nach<br />

Inbetriebnahme von P2 werden alle P1/ATCAS-Altsysteme aus dem alten Betriebsraum und den<br />

Gestellräumen deinstalliert. Für die neu einzurüstenden P-2-Komponenten wird eine neue Kältezentrale<br />

im Center Langen in Betrieb genommen.<br />

■ Radio Site Upgrade and Modernisation (RASUM) 8.33: Die DFS rüstet 95 Funkstellen inklusive<br />

aller erforderlichen baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen auf das 8.33-kHz-Kanalraster<br />

im unteren Luftraum um. Das Projekt dient der Sicherung künftiger Steigerungsraten im Luftverkehr<br />

und trägt dem Beschluss der ICAO European Air Navigation Planning Group (EANPG)<br />

48 vom November 2006 sowie der EU-Verordnung 1079/<strong>2012</strong> Rechnung.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden Anlagen im Bau im Wert von 31,1 Mio. EUR fertig gestellt.<br />

Wesentlichen Anteil daran hatten insbesondere folgende Maßnahmen:<br />

■ Data-Link-Software für VAFORIT: Die Data-Link-spezifischen Anpassungen am System VAFO­<br />

RIT setzen die Grundlagen zur Bereitstellung der technischen Infrastruktur zur Einführung<br />

von „Data-Link-Center“. Das Projekt trägt der Umsetzung der Vorgaben aus EU-Verordnung<br />

29/2009 „Data-Link-Dienste“ und der EU-Verordnung 30/2009 „Austausch von Flugdaten zur<br />

Unterstützung von Data-Link-Diensten“ Rechnung.<br />

■ Mode Select (Mode S) für den Willy-Brandt-Flughafen Berlin (BER): Derzeit gibt es nur am Flughafen<br />

Tegel eine Mode-S-fähige Radaranlage. Zur Erfüllung betrieblicher Anforderungen und<br />

einer EU-Durchführungsverordnung sind zwei Mode-S-fähige Sensoren erforderlich. Um am<br />

Flughafen BER einen Mode-S-Service zur Verfügung stellen zu können, ist daher ein weiterer<br />

Mode-S-Radarsensor erforderlich.<br />

■ Advanced Surface Movement Radar (A-SMR) Berlin Süd: Um künftig jederzeit über eine zuverlässige<br />

und wetterunabhängige Bodenlagedarstellung zu verfügen, haben DFS und der Flughafen<br />

Berlin-Schönefeld (FBS) 2009 die gemeinsame Errichtung und Nutzung eines operationellen<br />

Advanced Surface Movement Guidance and Control System (A-SMGCS) beschlossen. Das<br />

vorhandene System der Flughafengesellschaft FBS ist angesichts der derzeitigen und künftigen<br />

baulichen Veränderungen durch die Errichtung des Großflughafens BER nicht geeignet, eine<br />

den betrieblichen Anforderungen entsprechende Bodenlagedarstellung zu liefern. Projektbe­<br />

28


gleitend wurde die Bauausführung des SMR-Turmes angepasst und ein neuer Multilateration<br />

(MLAT)-Sensor zur Verbesserung der Abdeckung des Taxiway „Nord-Süd-Verbindung“ an die<br />

zusätzlichen Anforderungen eingebunden.<br />

Mit den dargestellten Projekten sichert die DFS ihre Position als zuverlässiger Partner für die<br />

Luftfahrt.<br />

6.2 Bilanzstruktur<br />

Die Bilanzsumme stieg <strong>2012</strong> im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 % auf 1.207,5 Mio. EUR (Vorjahr:<br />

1.106,1 Mio. EUR).<br />

Die Beendigung der QTE-Transaktion (vgl. 11.3.2.4) wirkte sich hierbei mehrfach aus. Die zu<br />

Beginn der Transaktion erfolgte passive Erfolgsabgrenzung in Form sonstiger Verbindlichkeiten<br />

wurde <strong>2012</strong> vollständig ergebniswirksam aufgelöst (vgl. 5.3, 5.5). Die verbleibende Rumpfstruktur<br />

wurde durch eine Erhöhung der sonstigen Vermögenswerte (Forderung an die Norddeutsche<br />

Landesbank Nord/LB) und eine nahezu kongruente Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten<br />

(Verbindlichkeit gegenüber der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW) abgebildet.<br />

Auf der Aktivseite beruht der Anstieg im Wesentlichen auf der Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte<br />

um rund 10,0 % (QTE und Unterdeckung <strong>2012</strong>) sowie auf einer Erhöhung kurzfristiger<br />

Vermögenswerte um rund 6,5 % durch einen höheren Bestand liquider Mittel per 31. Dezember<br />

<strong>2012</strong>. Die Veränderung der aktiven Steuerlatenz steht in Zusammenhang mit der Beendigung der<br />

QTE-Transaktion.<br />

Auf der Passivseite ist der Anstieg im Wesentlichen auf die Veränderung des Eigenkapitals<br />

zurückzuführen. Die DFS konnte das negative Eigenkapital durch den erzielten Jahresüberschuss<br />

um 96,7 % deutlich verbessern.<br />

Das langfristige Fremdkapital entwickelte sich in Summe konstant, veränderte sich jedoch in<br />

seiner Struktur. Die Pensionsrückstellungen verminderten sich nach Saldierung mit dem zugehörigen<br />

Planvermögen um rund 2,8 %. Die Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten korrespondiert<br />

im Wesentlichen mit der Minderung der sonstigen Verbindlichkeiten (QTE). Die Veränderung der<br />

passiven Steuerlatenz steht in Zusammenhang mit der Beendigung der QTE-Transaktion.<br />

Das kurzfristige Fremdkapital stieg durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen an überwiegend inländische Lieferanten sowie den Anstieg der sonstigen Rückstellungen<br />

um rund 14,7 %.<br />

Die Netto-Finanzschulden beliefen sich zum 31. Dezember <strong>2012</strong> auf 182,6 Mio. EUR, der Verschuldungsgrad<br />

lag zum Bilanzstichtag bei rund 15,1 %. Der wesentlich durch die betriebliche<br />

Altersversorgung geprägte Zinsaufwand überstieg den Zinsertrag um 50,0 Mio. EUR.<br />

29


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Bilanzielle Kennzahlen<br />

Netto-Finanzschulden (Mio. EUR)<br />

(Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel)<br />

Verschuldungsgrad (%)<br />

(Netto Finanzschulden/Bilanzsumme)<br />

Anlagenintensität (%)<br />

(langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010<br />

182,6 145,3 89,5*<br />

15,1 13,1 8,4*<br />

76,4 75,8 74,7<br />

* Aufgrund einer Umgliederung in 2011 sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Folgejahren vergleichbar.<br />

Bilanzielle Kennzahlen bei voller Berücksichtigung der Nachholeffekte und Deckungslücke<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010<br />

Netto-Finanzschulden (Mio. EUR)<br />

(Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel)<br />

182,6 145,3 89,5*<br />

Verschuldungsgrad (%)<br />

(Netto Finanzschulden/Bilanzsumme)<br />

Anlagenintensität (%)<br />

(langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme)<br />

10,0 8,7 5,3*<br />

50,3 49,9 47,2<br />

* Aufgrund einer Umgliederung in 2011 sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Folgejahren vergleichbar.<br />

Eine detaillierte Überleitung des Eigenkapitals zum 31. Dezember <strong>2012</strong> zum Eigenkapital unter<br />

Berücksichtigung der Nachholeffekte und der vom BAF genehmigten zu vereinnahmenden Kosten<br />

aus der bAv (vgl. 5.5.2) enthält der Anhang in Kapitel 24.<br />

6.3 Kapitalflussrechnung<br />

Der Finanzmittelbestand setzt sich zum Jahresende wie folgt zusammen:<br />

Finanzmittelbestand (T€)<br />

Mittelzufluss (+) bzw. Mittelabfluss (-) <strong>2012</strong> 2011 Veränd. (%)<br />

Operative Geschäftstätigkeit 137.988 121.425 -37,1<br />

Investitionstätigkeit -117.077 -119.469 +2,0<br />

Finanzierungstätigkeit -40 -2.445 +2.617,6<br />

Zahlungswirksame Veränderung 20.871 -489 +4.368,3<br />

Finanzmittelbestand zum Jahresanfang 84.663 85.152 -0,6<br />

Finanzmittelbestand zum Jahresende 105.534 84.663 +24,7<br />

An die Gesellschafterin erfolgte im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> keine Ausschüttung. Detaillierte Angaben<br />

sind in der gesonderten Kapitalflussrechnung sowie im Anhang unter Kapitel 31 enthalten.<br />

30


6.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der DFS<br />

Die Entwicklung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage wird im Wesentlichen durch die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, die Regulierung, den stagnierenden Luftverkehr, das anhaltende<br />

niedrige Zinsniveau sowie die Maßnahmen der Geschäftsführung zur Reduzierung der Kosten<br />

geprägt. Sie zeigt ohne die Berücksichtigung von Sondereinflüssen einen negativen Trend.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurde der Umsatz um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Damit<br />

erzielte die DFS insgesamt einen Jahresüberschuss von 73,1 Mio. EUR. Dieser ist zwar weiterhin<br />

deutlich positiv, lag aber unter dem Vorjahreswert und unter dem vor einem Jahr erwarteten<br />

Wert. Es wurden bereits erste Handlungsfelder definiert, um Kosten zu senken und die Unternehmensflexibilität<br />

zu erhöhen. Die Ziele gelten unternehmensweit, wobei die spezifischen Umsetzungsmaßnahmen<br />

von jedem Bereich entwickelt werden.<br />

6.5 Finanzmanagement<br />

Das Finanzmanagement der DFS sichert und unterstützt im Konzern den gesetzlichen Auftrag der<br />

DFS. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit des preisfinanzierten Geschäftes gefördert. Die<br />

DFS optimiert durch eine adäquate Eigen- und Fremdkapitalstruktur, die sparsame Verwendung<br />

von Eigenmitteln, eine gezielte Aufnahme von Fremdmitteln sowie durch eine planmäßige Steuerung<br />

der Zahlungsströme ihre Leistungsfähigkeit (vgl. Anhang Kapitel 24 Eigenkapital).<br />

Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt im Wesentlichen über den Mittelzufluss aus operativer<br />

Geschäftstätigkeit sowie über Mittelaufnahmen am Geld- und Kapitalmarkt. Zusätzlich<br />

ergeben sich zeitlich begrenzte liquiditätsbegünstigende Auswirkungen aus vermögenswirksamen<br />

Sondereffekten (vgl. 5.5).<br />

Das Konzern-Treasury steuert die Bestände an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten<br />

sowie die Finanzmittelbeschaffung und bindet Tochtergesellschaften durch einen „Cashpool“ in<br />

die Finanzströme ein. Dabei werden, soweit gesetzlich zulässig und wirtschaftlich sinnvoll, Finanzmittel<br />

zusammengeführt und zentral gesteuert. Der Finanzierungsbedarf der Tochtergesellschaften<br />

wird durch konzerninterne Verrechnungskonten und Darlehen befriedigt. Das Unternehmen<br />

achtet auf eine ausgewogene Finanzierungstruktur und hält liquide Reserven vor, um unerwarteten<br />

Verkehrsmengenveränderungen (vgl. 11.3.1) wirksam zu begegnen.<br />

Die Geschäftsbeziehungen zu einem ausgewählten Kreis von Hausbanken werden nach einheitlichen<br />

Standards betreut und bestehende wechselseitige Zahlungsströme kontinuierlich verbessert.<br />

Die DFS finanziert ihre langfristigen Verbindlichkeiten kongruent durch Schuldscheindarlehen und<br />

an der Börse in Luxembourg gehandelte Anleihen. Die kurzfristige Liquidität wird durch ein „Multi-<br />

Currency Commercial Paper Programme“ gedeckt. Dieses Programm wird durch eine Konsortialkreditlinie<br />

in Höhe von 160 Mio. EUR als Back-Up-Facility gestützt.<br />

31


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Die DFS spricht mit ihrem Geld- und Kapitalmarktprogramm sowohl nationale als auch internationale<br />

Investoren an. Diese gründen ihre Investitionsentscheidungen sowie die Preisfindung auf der<br />

Bonität der jeweiligen Schuldner. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung lässt die DFS ihre<br />

Bonität durch Kreditbewertungsagenturen (Rating-Agenturen) in Form standardisierter Beurteilungen<br />

nach weltweit einheitlichen Verfahren einstufen.<br />

Die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigte der DFS <strong>2012</strong> die bestmögliche Bonitätsbeurteilung<br />

sowohl im kurz- als auch im langfristigen Bereich (AAA/A-1+). Die Ratingagentur Moody’s<br />

stufte das Rating der DFS vor dem Hintergrund der seit dem 1. Januar <strong>2012</strong> geltenden Regulierung<br />

auf Aa3/P-1 herab. Mit Pressemitteilung vom 25. Juli <strong>2012</strong> wurde der stabile Ausblick in<br />

Folge der Neueinschätzung des Ratings der Bundesrepublik Deutschland auf negativ angepasst.<br />

Zum Jahresende <strong>2012</strong> betrug das Emissionsvolumen der DFS aus Anleihen nominal<br />

47,2 Mio. EUR mit Restlaufzeiten von bis zu sechs Jahren sowie aus Schuldscheindarlehen<br />

175 Mio. EUR mit Restlaufzeiten von bis zu acht Jahren. Der durchschnittliche Nominalzinssatz<br />

der Anleihen und Schuldscheindarlehen ermittelt sich am Bilanzstichtag mit 3,182 %. Die bestehenden<br />

Anleihefinanzierungen sind im Wesentlichen fest verzinslich oder durch Zinsswap-Vereinbarungen<br />

von variabler in feste Verzinsung getauscht.<br />

7. Mitarbeiter<br />

Die DFS beschäftigt Tarifmitarbeiter, außertarifliche Mitarbeiter, dienstüberlassene Mitarbeiter<br />

des LBA und beurlaubte Soldaten. Die Tarifmitarbeiter unterliegen den Bestimmungen der unternehmensbezogenen<br />

Tarifverträge.<br />

Die freie Verhandlung von Konditionen charakterisiert den Status der außertariflichen Mitarbeiter.<br />

Für sie gelten Zielvereinbarungen in fachlicher Hinsicht. Anhand des Erfüllungsgrades ihrer Vereinbarungen<br />

bemessen sich die variablen Gehaltsbestandteile.<br />

Die dienstüberlassenen Mitarbeiter des LBA bilden die dritte Beschäftigtengruppe der DFS. Für<br />

diese Beamten und Angestellten, die noch in einem Beschäftigungsverhältnis zum Bund stehen,<br />

gelten nach wie vor die Bundesbesoldungsordnung und der Tarifvertrag für den öffentlichen<br />

Dienst (TVöD). Die Tarifverträge der DFS finden auf sie deshalb keine Anwendung. Die DFS übernimmt<br />

die hierfür anfallenden Aufwendungen.<br />

Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter treten in der Regel ab einem Alter von 55 bzw. 59 Jahren in<br />

eine dem Ruhestand vorgelagerte Übergangsversorgung ein. Dieser Übergangsversorgungsanspruch<br />

bestimmt einen maß geblichen Teil des Verpflichtungsbetrags.<br />

Hinsichtlich der Vergütungsstruktur für die Geschäftsführung verweisen wir auf den Anhang, Kapitel<br />

(41) „Organe der Gesellschaft“.<br />

32


Für den nachhaltigen Erfolg der DFS sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiter eine unabdingbare<br />

Voraussetzung. Deshalb konzentriert sich das Personalmanagement der DFS auf einen ganzheitlichen<br />

Prozess, der von der Personalauswahl über die Aus- und Weiterentwicklung bis hin zur<br />

Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen reicht und durch eine an Lebensphasen orientierte<br />

Personalpolitik unterstützt wird. Diese Ausrichtung führt zu einer Steigerung der Attraktivität als<br />

Arbeitgeber und trägt zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der DFS bei.<br />

Seit 2011 beteiligt sich die DFS am Standort der Unternehmenszentrale in Langen an der Unterhaltung<br />

einer Kindertagesstätte. Den Mitarbeitern stehen dort, wie auch an den DFS-Niederlassungen,<br />

Belegplätze zur Betreuung ihrer Kinder zur Verfügung.<br />

Über ihre gesamte Berufszeit hinweg stehen den Mitarbeitern unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle,<br />

Gesundheitseinrichtungen, Seminare und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung.<br />

Die DFS beschäftigte zum 31. Dezember <strong>2012</strong> insgesamt 6.100 Mitarbeiter.<br />

Mitarbeiter (jeweils zum 31.12.)<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Stammpersonal gesamt 6.100 6.064 5.938 5.596 5.342<br />

Angestellte 5.560 5.239 5.074 4.745 4.530<br />

Beurlaubte Soldaten 246 259 263 268 267<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 28 31 31 32 32<br />

Techn./kaufm. Studierende & Auszubildende 51 51 45 45 39<br />

Auszubildende Flugverkehrskontrolle 193 189 213 175 112<br />

Mitarbeiter des Luftfahrt-Bundesamts 268 295 312 331 362<br />

davon Beamte (204) (227) (240) (255) (280)<br />

davon Tarifangestellte (64) (68) (72) (76) (82)<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +0,6 +2,1 +6,1 +4,8 +4,2<br />

Anteil weiblicher Mitarbeiter (%) 26,3 26,0 27,0 26,0 26,0<br />

Anteil ausländischer Mitarbeiter (%) 4,2 4,3 4,3 3,9 3,1<br />

Die Zunahme der Belegschaft ist im Wesentlichen auf den Bedarf an Fluglotsen zurückzuführen. Des<br />

Weiteren wurden vor allem Techniker und Ingenieure eingestellt, um dem gestiegenen Anspruch der<br />

im Betrieb und in der Entwicklung befindlichen Systeme gerecht zu werden.<br />

Mitarbeiter nach Tätigkeitsbereichen (%)<br />

<strong>2012</strong><br />

48<br />

8<br />

44<br />

Flugverkehrskontrolle<br />

Operative Technik<br />

2011<br />

47<br />

8<br />

45<br />

Unterstützende Bereiche<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

33


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

609 Personen waren in Teilzeit beschäftigt, davon 429 Frauen und 180 Männer. Die Anzahl der<br />

Teilzeitkräfte hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt verringert.<br />

Der Großteil der ausländischen Mitarbeiter kommt aus den USA und Großbritannien, gefolgt von<br />

Österreich und Spanien. Insgesamt sind 48 Nationen vertreten. Die Altersstruktur der Mitarbeiter<br />

ist ausgewogen. Das Durchschnittsalter liegt bei 41 Jahren, für Männer beträgt es 42 Jahre, für<br />

Frauen 39 Jahre.<br />

Die Fluktuationsquote, in der ausschließlich freiwillige Austritte berücksichtigt werden, betrug im<br />

Jahr <strong>2012</strong> 1,6 %.<br />

Das Tochterunternehmen The Tower Company <strong>GmbH</strong> beschäftigte Ende Dezember 39 Mitarbeiter.<br />

Davon sind 26 Mitarbeiter Fluglotsen bzw. in der Ausbildung zum Fluglotsen.<br />

Die DFS ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und bietet Berufseinsteigern seit<br />

vielen Jahren attraktive Ausbildungs- und Studienplätze.<br />

Ausbildungsbeginn bei der DFS<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Gesamt 244 240<br />

Fluglotse 189 178<br />

Flugdatenbearbeiter 4 11<br />

Duales Studium/Ausbildung 51 51<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +1,7 -7,0<br />

Neben der Ausbildung zum Fluglotsen umfasst das derzeitige Ausbildungsspektrum der DFS<br />

Ausbildungs- und Studienplätze für duale Studiengänge mit Bachelor-Abschluss in den technischen<br />

Mangelberufen Informationstechnik, Elektrotechnik/Nachrichtentechnik, Informatik, <strong>Flugsicherung</strong>stechnik,<br />

Servicetechnik sowie Luftverkehrsmanagement. Die DFS reagiert hiermit auf<br />

den zukünftig großen Bedarf an Fachkräften, die auf diesem Wege innerhalb des Unternehmens<br />

ausgebildet werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit nach der Ausbildung oder dem Studium<br />

Aufgaben in der DFS übernehmen werden.<br />

Der duale Studiengang zum <strong>Flugsicherung</strong>singenieur ist in Kooperation mit der HS Bremen <strong>2012</strong><br />

erfolgreich eingeführt worden, der neue duale Studiengang zum Serviceingenieur wird voraussichtlich<br />

zum Wintersemester 2013 starten. Damit bietet die DFS auch in Zukunft interessante<br />

Ausbildungs- und Studienplätze mit Perspektive.<br />

8. Forschung und Entwicklungs aktivitäten<br />

Der auch im weltweiten Vergleich äußerst verkehrsreiche und komplexe deutsche Luftraum erfordert<br />

eine besonders leistungsfähige <strong>Flugsicherung</strong>. Technologische und betriebliche Innovationen<br />

34


stellen eine wichtige Voraussetzung dar, um dem stetig wachsenden Luftverkehr gerecht zu<br />

werden. Deshalb engagiert sich die DFS seit vielen Jahren in nationalen und internationalen Forschungsprojekten,<br />

treibt innovative Entwicklungen voran und vermarktet sie auch.<br />

Für Forschung und eigene Entwicklungen werden insgesamt ca. 2,7 % der Kosten und 195 Personalkapazitäten<br />

eingesetzt. Kostenreduzierend wirken vereinnahmte Fördermittel in Höhe von<br />

ca. 7,2 Mio. EUR aus dem deutschen Luftfahrtforschungsprogramm sowie aus europäischen<br />

Förderprogrammen einschließlich dem Forschungsprogramm für das Flugverkehrsmanagement<br />

im einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky Air Traffic Management Research;<br />

SESAR). Die national geförderten Aktivitäten konzentrieren sich auf die Optimierung der hoch<br />

belasteten Flughäfen und ihre Umgebung. Im internationalen Bereich ist SESAR das herausragende<br />

Projekt. Es wird im Rahmen des „SESAR Joint Undertaking“ (SJU) durchgeführt, dem die DFS<br />

gemeinsam mit anderen führenden Organisationen im Juni 2009 als aktives Mitglied beigetreten<br />

ist. So kann die DFS die Zukunft der europäischen <strong>Flugsicherung</strong> auf der Basis ihrer Erfahrungen<br />

mitgestalten, optimalen Nutzen aus den gemeinsamen Entwicklungen ziehen und erhält bis zu<br />

50 % Förderung.<br />

9. Nachtragsbericht<br />

Am 1. Januar 2013 übernahmen Prof. Klaus-Dieter Scheurle und Robert Schickling ihr neues Amt<br />

als Geschäftsführer der DFS gemeinsam mit Dr. Michael Hann, der seit 1. September <strong>2012</strong> im<br />

Amt ist. Gleichzeitig trat die neue Geschäftsverteilung und damit der neue Aufgabenzuschnitt der<br />

einzelnen Ressorts in Kraft.<br />

Die Verträge der Geschäftsführer Dieter Kaden, Ralph Riedle und Jens Bergmann endeten mit<br />

Ablauf des Jahres <strong>2012</strong> (vgl. Anhang Kapitel 41.1).<br />

Am 30. Januar 2013 einigten sich DFS und die Gewerkschaft der <strong>Flugsicherung</strong> (GdF) in der<br />

zweiten Verhandlungsrunde hinsichtlich der <strong>2012</strong> gekündigten Verträge Vergütungstarifvertrag<br />

(VTV), Vergütungstarifvertrag für Auszubildende (VTV-A) und Zulagentarifvertrag (ZTV) auf einen<br />

maßvollen Abschluss. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit vom 1. November <strong>2012</strong> bis zum<br />

31. Dezember 2013 und umfassen im Wesentlichen eine Einmalzahlung sowie eine lineare<br />

Gehaltssteigerung um 2 %.<br />

Im Zusammenhang mit der Beendigung der QTE-Transaktion wurde der KfW eine Besicherung in<br />

Form einer Abtretung der Forderung gegenüber der Nord/LB gestellt. Nach einvernehmlichen<br />

Gesprächen im ersten Quartal 2013 verzichtete die KfW gegen eine zu leistende Einmalzahlung<br />

auf die Besicherung.<br />

Im Rahmen ihrer Finanzierungsstrategie platzierte die DFS nach dem Bilanzstichtag ein weiteres Schuldscheindarlehen<br />

in Höhe von 110 Mio. EUR mit einer Mindeststückelung von 0,5 Mio. EUR bei einer<br />

Laufzeit von zehn Jahren. Die Auszahlung erfolgt zum Nominalwert mit einem Coupon von 2,308 %.<br />

35


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Am 7. März 2013 erhielt die DFS die Einwilligung des Gesellschafters zum Erwerb von 100% der<br />

Anteile an der R. Eisenschmidt <strong>GmbH</strong> Vertrieb von Luftfahrthandbüchern mit Sitz in Egelsbach,<br />

Hessen, durch das Tochterunternehmen DFS ESSP <strong>GmbH</strong>.<br />

10. Compliance<br />

DFS<br />

Aufsichtsrat<br />

Audit-Ausschuss<br />

Geschäftsführung<br />

Risikomanagement<br />

Datenschutz<br />

Compliance<br />

Compliance-Beauftragter<br />

Compliance-Gremium<br />

Korruptions ­<br />

prävention<br />

Interne Revision<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Weitere<br />

Maßnahmen<br />

Internes<br />

Kontrollsystem<br />

(IKS)<br />

Die bundeseigene DFS ist Trägerin hoheitlicher Aufgaben der Daseinsvorsorge. Sie unterliegt<br />

dem Anwendungsbereich des Public Corporate Governance Kodex des Bundes. Er verpflichtet<br />

die Geschäftsführung, für die Einhaltung und Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und<br />

der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen. Auf dieser Grundlage richtete die DFS 2011 ein<br />

Compliance-Management-System ein.<br />

Gemeinsam mit dem Risikomanagementsystem und dem internen Kontrollsystem (IKS) für den<br />

Rechnungslegungsprozess bilden diese Elemente die drei Säulen der auf Risikovorsorge ausgerichteten<br />

Unternehmensstruktur. Dieses System wurde im Jahr <strong>2012</strong> weiter validiert und mit<br />

Wirkung zum 20. Dezember <strong>2012</strong> ein Compliance-Beauftragter bestellt.<br />

Das Compliance-Management-System wird fortwährend weiterentwickelt und ausgebaut. Organisatorisch<br />

wird es dem Bereich Institutionelles/Recht zugeordnet. Über den Compliance-Beauftragten<br />

führt ein direkter Berichtsweg zur Geschäftsführung und zum Aufsichtsrat.<br />

11. Risikobericht<br />

Die DFS verfügt über ein eingespieltes Instrumentarium zur Identifikation, Analyse, Überwachung<br />

und Steuerung der mit dem Geschäftsbetrieb einhergehenden Risiken. Die ständige Weiterentwicklung<br />

des Risikomanagementsystems – orientiert an Veränderungen des Unternehmens und<br />

der Luftverkehrsbranche – gewährleistet auch zukünftig eine frühzeitige Identifikation von Risiken<br />

und damit verbunden die Einleitung von Gegenmaßnahmen.<br />

36


11.1 Der Risikomanagement-Prozess<br />

Der Risikomanagement-Prozess der DFS legt Standards für die laufende funktions- und prozessübergreifende<br />

Erkennung und Bewertung von Unternehmensrisiken fest. Er beginnt mit<br />

den Anträgen zur Genehmigung von Geschäftsvorhaben und Projekten. Die Themenfelder zur<br />

Prüfung etwaiger Auswirkungen umfassen die Kategorien Betrieb (z.B. Erfüllung des gesetzlichen<br />

Auftrags, Infrastruktur), Finanzen (z.B. Kosten, Finanzmarkt, Kunden bzw. Lieferanten), Führung,<br />

(z.B. Strategie, Personal, Organisation) sowie externes Umfeld (z.B. Politik und Gesetze, Katastrophen<br />

und Terroranschläge).<br />

Die Prüfung erfolgt sowohl für den gebührenfinanzierten wie auch für den preisfinanzierten<br />

Bereich. Mögliche Risiken für die DFS aus den Tochtergesellschaften sind einbezogen. Unternehmensrisiken<br />

der Tochtergesellschaften werden in direktem Kontakt zwischen deren Geschäftsführung<br />

und deren Aufsichtsorganen berichtet.<br />

Die Risikobewertung richtet sich nach einer Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und<br />

der möglichen Schadenshöhe der betrachteten Gefährdungen durch die meldenden Bereiche.<br />

Dabei ist grundsätzlich eine quantifizierte Bewertung angestrebt; in begründeten Fällen ist eine<br />

qualifizierte Bewertung zulässig. Für die Bandbreite einer qualifizierten Bewertung sind Eckwerte<br />

in einer abgestimmten Bewertungsmatrix zentral festgelegt. Daraus ergibt sich die Einteilung der<br />

gemeldeten Risiken in „rot“/bestandsgefährdend, „gelb“/wesentlich und „grün“/bereichsintern.<br />

Die daraus resultierende Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung findet vierteljährlich,<br />

die der Geschäftsführung an den Aufsichtsrat der DFS halbjährlich statt. Sie enthält eine Übersicht<br />

der Veränderungen zur Vorperiode sowie alle Meldungen, die im Berichtszeitraum nicht<br />

mehr als Risiko eingeschätzt wurden.<br />

Der Risikomanagement-Prozess ist in einer Prozessbeschreibung und einer fachlichen Anweisung<br />

zum Risikomanagement verbindlich beschrieben. Seine Funktionsfähigkeit wird im Rahmen der<br />

Jahresabschlussprüfung von den beauftragten Wirtschaftsprüfern sowie regelmäßig von der Internen<br />

Revision geprüft.<br />

11.2 Die Organisation<br />

Die Geschäftsführung der DFS hat einen eigenständigen Bereich Risiko- und Vertragsmanagement<br />

für die zentrale Umsetzung des Risikomanagement-Systems im Unternehmen eingesetzt.<br />

Aufgabenschwerpunkte sind die methodische Weiterentwicklung inklusive Festlegung der Dokumentationserfordernisse<br />

und die zentrale Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung.<br />

Das Management der Risiken erfolgt grundsätzlich zuständigkeitsbezogen durch die Organisationseinheiten.<br />

Die Leiter der Organisationseinheiten sind im Rahmen ihrer Führungsaufgabe zur<br />

vierteljährlichen Aktualisierungsmeldung bzw. zur bedarfsbezogenen Ad-hoc-Meldung verpflichtet.<br />

Dabei werden auch die Maßnahmen zur Begrenzung und Bewältigung von Risiken überprüft und<br />

ergänzt. Der Prognosezeitraum beträgt im Allgemeinen ein Jahr. Die Leiter der Organisations­<br />

37


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

einheiten tragen die Verantwortung für die inhaltliche Richtigkeit ihrer Aussagen zur Risikosituation<br />

ihrer Bereiche.<br />

Für die bereichs- und prozessübergreifende Betrachtung der aus den Bereichen gemeldeten Risikosituationen<br />

wurde 2004 das Gremium „Risikomanagement-Ausschuss“ (RMA) zur Unterstützung<br />

des zentralen Bereichs eingerichtet. Die Mitglieder gehören in der Regel zur ersten Führungsebene,<br />

sind nah am unternehmerischen Entscheidungsgeschehen, kennen unternehmensweite Zusammenhänge<br />

und können daher zu einer zutreffenden Gesamtschau beitragen.<br />

11.3 Wesentliche Risikofelder<br />

Für die DFS werden in den folgenden Abschnitten wesentliche Risiken beschrieben, deren Reihenfolge<br />

keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadens ausmaßes impliziert.<br />

Alle Darstellungen können, bei für das Unternehmen positiver Entwicklung, gleichzeitig Chancen für<br />

die DFS darstellen.<br />

11.3.1 Unternehmensstrategische Risiken<br />

Unternehmensstrategische Risiken entstehen im Wesentlichen aus der Fehleinschätzung von<br />

Umfeldbedingungen und künftigen Marktentwicklungen. Sie können zu einer inadäquaten Ausrichtung<br />

der unternehmerischen Aktivitäten mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage führen.<br />

Die Gefahr von weltweiten politischen Veränderungen, Terroranschlägen sowie das Konfliktpotenzial<br />

im Nahen und Mittleren Osten besteht nach wie vor und stellt ein nicht vorhersehbares Risiko für<br />

die Entwicklung des Luftverkehrs dar. Insbesondere Unruhen im Nahen Osten können das Wachstum<br />

der Airline-Branche weiterhin belasten. Weitere sich abzeichnende Konflikte oder Naturkatastrophen<br />

(z.B. Vulkanausbrüche) oder grenzüberschreitende gesundheitliche Gefahren (Pandemien)<br />

mit negativen Auswirkungen auf den Luftverkehr sind derzeit nicht erkennbar. Die Entwicklung des<br />

Luftverkehrs (vgl. 3.3, 4.2) wird kritisch beobachtet.<br />

Die Neufassung der europäischen Verordnungslage führt zu Änderungen der regulativen Rahmenbedingungen<br />

für <strong>Flugsicherung</strong>sunternehmen, unter anderem zur Ablösung der langjährig praktizierten<br />

Vollkostendeckung durch den Einstieg in die ökonomische Regulierung. Dadurch entsteht der DFS<br />

ein Regulierungsrisiko, das sich insbesondere in einem Kosten-, aber auch einem Verkehrsmengenrisiko<br />

auswirkt.<br />

Der Leistungsplan der ersten Regulierungsperiode für den Gebührenbereich Strecke legt den<br />

Gebührensatz verbindlich fest. Nur in begrenzten, in der EU-Verordnung normierten Fällen (vgl.<br />

12.2.1.2) können Abweichungen von den im Leistungsplan getroffenen Annahmen in der folgenden<br />

Regulierungsperiode berücksichtigt werden. Sollte die DFS Verkehrsmengen- oder Kostenabweichungen<br />

selbst tragen müssen, kann es zu Jahresfehlbeträgen kommen, die nicht durch die<br />

zugelassene Verzinsung des betriebsnotwendigen Vermögens kompensiert werden und zu Eigenkapitalverlusten<br />

führen können.<br />

38


Die DFS berücksichtigt bekannte Risiken in ihren Verkehrsprognosen. Da diese Prognosen bei<br />

der Gebührenkalkulation ein wesentliches Element darstellen, sind die zum Planungszeitpunkt<br />

bekannten Marktrisiken im Gebührensatz berücksichtigt. Zur Steuerung dieser Risiken wurde ein<br />

Kennzahlensystem entwickelt (vgl. 3.3).<br />

11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

11.3.2.1 Grundsätze des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements<br />

Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die DFS verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken<br />

ausgesetzt.<br />

Das Management dieser Risiken ist ein integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung. Die<br />

Geschäftsführung legt die zugehörige Unternehmenspolitik fest. Sie zielt auf Vermeidung neuer<br />

sowie die Begrenzung bzw. Minimierung vorhandener Risiken. Das Finanzmanagement setzt<br />

diese Vorgaben um und wendet ein System zur Steuerung von finanziellen Risiken an, das auf<br />

das spezifische Geschäft der DFS zugeschnitten ist. Insbesondere seit Beginn der globalen<br />

Finanzmarktkrise verfolgt und analysiert die DFS kontinuierlich im kritischen Dialog mit Hausbanken<br />

und Ratingagenturen die Ereignisse an den Finanzmärkten, um ggf. bestehende Strategien<br />

neu zu bewerten oder neue Strategien zu entwickeln.<br />

Als Teil des gesamten Risikomanagementsystems setzt die DFS zum Management von Marktpreisrisiken<br />

(Zinsen, Devisen) Value-at-Risk-Analysen (VaR) ein.<br />

Bei diesen Analysen wird wöchentlich die Risikoposition vom Bereich Treasury aufgrund von<br />

Marktpreisrisiken gemessen und in regelmäßigen Abständen an die Geschäftsführung berichtet.<br />

Der VaR kennzeichnet den absoluten Wertverlust einer im Unternehmen definierten Risikoposition,<br />

der mit einer zuvor definierten Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht<br />

überschritten wird. Die Ermittlung des VaR bei der DFS basiert auf einem Haltezeitraum von zehn<br />

Tagen und einer Wahrscheinlichkeit von 95 %. Der kumulierte Verlust lag am 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

mit 95 %-iger Wahrscheinlichkeit unter 1.675 TEUR (Vorjahr: 3.074 TEUR).<br />

Der VaR wird mit Hilfe von statistischen Zeitreihen über relevante Finanzmarktdaten (Zinssätze,<br />

Devisenkurse) ermittelt. Durch sogenannte historische Simulationen aus der Vergangenheit werden<br />

Szenarien in die Zukunft extrapoliert, unter deren Anwendung simulative Marktwertveränderungen<br />

für die Finanzinstrumente errechnet werden.<br />

Bestandteil dieser Marktrisikoanalyse sind alle Geldmarktgeschäfte der DFS, die begebenen<br />

Anleihen, Schuldscheindarlehen, Zinsderivate, Wertpapiere, Devisen-Sicherungsgeschäfte sowie<br />

die dazugehörigen Risikopositionen (Fremdwährungsbestellungen, Fremdwährungsforderungen/-<br />

verbindlichkeiten).<br />

Quantitative Angaben zu VaR-Werten aus Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken werden im<br />

Anhang in Kapitel 34 zusammenfassend dargestellt.<br />

39


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Die berichtsorientierte Steuerung der Risiken wird durch klar definierte Rahmenbedingungen<br />

unterstützt. Transaktionen mit derivativen Ins trumenten ohne Designation (Grundgeschäft) zu<br />

Spekulationszwecken sind verboten.<br />

Im Finanzanlagebereich werden Geschäfte nur mit Unternehmen kontrahiert, die über ein Rating<br />

von langfristig mindestens AA-/Aa3, kurzfristig A-1/P-1 oder entsprechend hohe Bonität bzw.<br />

sonstige Risikoabsicherung verfügen.<br />

11.3.2.2 Liquiditätsrisiko<br />

Die tägliche Liquidität wird vom Bereich Treasury überwacht und mithilfe einer unterjährigen und<br />

mittelfristigen Liquiditätsplanung gesteuert (vgl. 6.5).<br />

11.3.2.3 Ausfallrisiko<br />

Operatives Geschäft im Bereich der Strecke und des preisfinanzierten Geschäfts sowie Finanzinstrumente<br />

setzen die DFS einem Ausfallrisiko aus. Im operativen Geschäft werden die Forderungen<br />

laufend überwacht. Ausfallrisiken werden mittels Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.<br />

Die DFS fordert Sicherheitsleistungen von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina ein, sofern<br />

definierte Warnschwellen überschritten werden. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte<br />

der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.<br />

Gewährleistungsverpflichtungen aus dem preisfinanzierten Geschäft wird im Rahmen eines auftragsbezogenen<br />

Qualitätsmanagements Rechnung getragen.<br />

11.3.2.4 Risiko durch Herabstufung des Ratings der DFS<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit der DFS wird durch externe Ratingagenturen<br />

und die <strong>Deutsche</strong> Bundesbank (Notenbankfähigkeit der DFS) beobachtet. Negative<br />

Analysen und Herabstufungen der Ratings können sowohl die Aufnahme von Fremdmitteln<br />

erschweren als auch die Konditionen der Finanzierung beeinträchtigen und damit zu höheren<br />

Zinslasten führen.<br />

Die DFS hat für einen Teil der bei ihr im Einsatz befindlichen <strong>Flugsicherung</strong>ssysteme des Anlagevermögens<br />

in den Jahren 2002 und 2003 eine „US-Lease-in/Lease-out Transaktion“ (fünf Tranchen)<br />

mit zwei US-amerikanischen Investoren abgeschlossen (QTE-Transaktion).<br />

Diese Transaktion wurde im 2. Quartal <strong>2012</strong> im Wesentlichen beendet. Die verbleibende innerdeutsche<br />

Rumpfstruktur mit einer Restlaufzeit bis einschließlich 2021 beschränkt sich noch auf<br />

eine Forderung gegen die Nord/LB (Darlehensnehmer) und auf eine Verbindlichkeit gegenüber<br />

der KfW (Darlehensgeber). Die hiermit im Zusammenhang stehenden Zahlungsströme stehen<br />

sich betrags-, fristen- und währungskongruent gegenüber. Die DFS trägt während der Laufzeit<br />

das Ausfallrisiko der Nord/LB i.H.v. 61 Mio. EUR zum Bilanzstichtag. Sollte das Rating der<br />

DFS unter AA- (Standard & Poor’s) oder Aa3 (Moody’s) fallen, ist die KfW zur außerordentlichen<br />

Kündigung des Darlehens berechtigt. In diesem Fall müsste die DFS innerhalb einer definierten<br />

40


Frist einen Dritten benennen, der die Forderung der KfW gegenüber der DFS (zum Bilanzstichtag<br />

63 Mio. EUR) erwirbt.<br />

Dies könnte zu höheren Finanzierungskosten mit der Folge einer negativen Beeinflussung der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage führen.<br />

Die DFS schätzt die dargestellten Risiken insbesondere aufgrund des unveränderten Bestratings<br />

seitens Standard & Poor’s, dem als stabil eingeschätzten Ausblick durch Moody’s und der derzeitigen<br />

Bankengespräche als gering ein.<br />

11.3.2.5 Zinsänderungsrisiko<br />

Sowohl im Bereich der Finanzierungen als auch der Finanzanlagen ist die DFS einem Zinsänderungsrisiko<br />

ausgesetzt.<br />

Die DFS setzte im Jahr <strong>2012</strong> zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos derivative Finanzinstrumente<br />

zum Zwecke der Absicherung und Aufwandsminimierung ein. Die Effektivität der Sicherung<br />

wird durch Laufzeit- und Volumenkongruenz zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft gewährleistet.<br />

11.3.2.6 Wechselkursrisiko<br />

Die DFS unterliegt Transaktionsrisiken im Rahmen grenzüberschreitender Beschaffungsvorgänge.<br />

Der größte Teil der Fremdwährungsbestellungen/-verbindlichkeiten entsteht durch Lieferantenfakturierung<br />

in US-Dollar (USD). Das Gesamtvolumen betrug ca. 8,5 Mio. USD im Berichtszeitraum<br />

(Vorjahr: 8,5 Mio. USD). Andere Währungen sind nur in geringem Umfang betroffen.<br />

Diese Risiken werden durch Sicherungsgeschäfte mithilfe derivativer Finanzinstrumente begrenzt.<br />

Wechselkursrisiken von Finanzgeschäften (Fremdwährungsanleihen, Commercial Paper) werden<br />

sofort bei Geschäftsabschluss kongruent abgesichert.<br />

11.3.3 Leistungswirtschaftliche und informationstechnische Risiken<br />

Die DFS räumt der Sicherheit des Luftverkehrs oberste Priorität ein und richtete deshalb ein<br />

Sicherheitsmanagementsystem entsprechend den Vorgaben der EU-Verordnung 1035/2011 ein.<br />

Auf allen Ebenen der Planung, der Realisierung und des Betriebs der Infrastruktur der DFS werden<br />

vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit eines die Sicherheit des Luftverkehrs<br />

gefährdenden und wirtschaftlich relevanten Ausfalls der betrieblichen Infrastruktur der DFS<br />

zu minimieren.<br />

In das Risikomanagementsystem der DFS sind neben den Systemen und Anwendungen der <strong>Flugsicherung</strong>sdienste<br />

auch die administrativen Systeme und Anwendungen aufgenommen.<br />

41


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Maßnahmen zur Vermeidung von sicherheitsbezogenen bzw. wirtschaftlich relevanten Ausfällen<br />

sind beispielsweise die Verdoppelung und räumliche Trennung der kritischen Systeme, die<br />

umfangreiche Datensicherung mit Auslagerung und das SAP-Backup-Rechenzentrum.<br />

11.3.4 Personalrisiken<br />

Das Engagement und die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter sind für die DFS zur Aufrechterhaltung<br />

der Sicherheit des deutschen Luftraums sowie für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Insbesondere der demographische Wandel und der stärker werdende Wettbewerb der Unternehmen<br />

um hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte bilden ein nicht zu unterschätzendes Risiko.<br />

Daher bedient sich die DFS weiterhin eines umfassenden Personalmarketingportfolios. Der<br />

Hauptfokus liegt hierbei speziell auf den Zielgruppen Lotsennachwuchs und Nachwuchs an Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern in den technischen Mangelberufsgruppen wie Informatik, Elektro-/<br />

Nachrichtentechnik und Informationstechnik.<br />

Die bereits im Jahr 2011 initiierten und fortgeführten Personalmarketing-Aktivitäten verfolgen das<br />

Ziel einer verstärkten Präsenz der DFS am Arbeitsmarkt, der Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />

und des Arbeitgeberimages sowie der schnellen, nachhaltigen und effizienten Gewinnung von<br />

qualifizierten und motivierten Nachwuchskräften in ausreichender Anzahl. Neben der intensiven<br />

Zusammenarbeit mit Hochschulen und Gymnasien in Form von Exkursionen und Gastvorträgen<br />

verstärkt die DFS ihre Marktpräsenz mit Unternehmensauftritten in sozialen Netzwerken.<br />

11.3.5 Versicherte Risiken<br />

Der Versicherungsschutz der DFS deckt die gängigen versicherbaren Risiken ab und erstreckt<br />

sich auch auf direkte Mehrheitsbeteiligungen, die mitversichert sind. Er umfasst insbesondere die<br />

Kompensation für den Verlust oder die Beschädigung von Sachwerten einschließlich der daraus<br />

resultierenden Betriebsunterbrechungen und abzüglich der üblicherweise vereinbarten Selbstbehalte.<br />

Bei der Beurteilung der versicherten Risiken ist zu berücksichtigen, dass die DFS weitgehend<br />

hoheitliche Verwaltung im Sinne des Art. 87d des Grundgesetzes in Verbindung mit §§ 31b und<br />

31d des Luftverkehrsgesetzes im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland ausübt. Infolgedessen<br />

haftet die Bundesrepublik Deutschland bei Ansprüchen Dritter nach den allgemeinen Grundsätzen<br />

der Staatshaftung. Es wurde eine Luftfahrt-Haftpflichtversicherung mit einem Limit von<br />

767 Mio. EUR pro Schadensfall abgeschlossen, mit der die Bundesrepublik Deutschland im Falle<br />

eines von der DFS schuldhaft verursachten Schadensereignisses freigestellt würde. Für nicht<br />

hoheitliche Tätigkeiten ist die gesetzliche sowie in einigen Fällen, wie beispielsweise der Vorfeldkontrolle,<br />

die vertraglich übernommene Haftpflicht bis zur genannten Höhe gedeckt.<br />

Auch Schadensersatzansprüche Dritter aus Betriebshaftpflichtrisiken sind über Versicherungen<br />

abgedeckt.<br />

42


11.3.6 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Rechnungslegungsprozess<br />

(§ 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)<br />

Das in der DFS implementierte interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf<br />

den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess ist ausgerichtet auf die ordnungsmäßige und effiziente<br />

Darstellung aller finanz- und rechnungslegungswirksamen Transaktionen und der damit verbundenen<br />

Geld- und Leistungsströme. Die Beurteilung der Geschäftsvorfälle und ihre Erfassung<br />

erfolgen unter Einhaltung internationaler und nationaler Rechnungslegungs- und Offenlegungsvorschriften<br />

sowie unter Beachtung der gültigen Vorgaben des europäischen und nationalen<br />

Gebührenrechts, des Steuer- und Gesellschaftsrechts und der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung (GoB).<br />

Die DFS setzt dies mit einer Aufbau- und Ab lauforganisation in den zuständigen Bereichen, deren<br />

Aufgaben in Funktionsdiagrammen und ISO-zertifizierten Dokumenten beschrieben sind, um. Für<br />

jeden Mitarbeiter dieser Bereiche sind prozess- und kompetenzorientierte Stellenbeschreibungen<br />

vorhanden.<br />

Alle buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle werden mit dem standardisierten Enterprise Resource<br />

Planning (ERP)-Softwareprodukt SAP R/3 erfasst. Die eingesetzte Software führt programmierte<br />

Plausibilitätsprüfungen durch. Die im System hinterlegten Zugriffsberechtigungen und Funktionstrennungen<br />

werden außerhalb des Finanzbereichs verwaltet.<br />

Die gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften werden in allen Bereichen durch detaillierte<br />

unternehmensinterne Anweisungen ergänzt. Dazu gehören verbindliche Festlegungen in Form von<br />

internen Bilanzierungshandbüchern, -richtlinien und -anweisungen, die die Abbildung von Sachverhalten<br />

nach IAS/IFRS, HGB, Gebührenrecht und steuerrechtlichen Gesichtspunkten beinhalten.<br />

Diese Festlegungen werden laufend aktualisiert und bei Bedarf angepasst. Spezielle Fragestellungen<br />

aufgrund komplexer, einmaliger oder nicht gewöhnlicher Geschäftsvorfälle werden darüber<br />

hinaus durch Bilanzierungsentscheidungen geregelt.<br />

Für die interne Rechnungslegung gelten spezielle, auf das Geschäftsmodell der DFS ausgerichtete<br />

europäische Rechtsverordnungen. Neben der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit wird die<br />

Trennung gebührenfinanzierter und preisfinanzierter Aufgaben vollzogen. Im gebührenfinanzierten<br />

Bereich wird dabei zwischen dem regulierten Teilbereich Strecke und dem (noch) nicht regulierten<br />

Teilbereich An- und Abflug unterschieden.<br />

Möglichen, die Rechnungslegung gefährdenden und als solche identifizierten Risiken wird durch<br />

monatliche Berichterstattung zu den Ergebnissen der internen und externen Rechnungslegung<br />

an die Geschäftsführung begegnet. Die Differenzen der Ist-Ergebnisse zu den Planungen werden<br />

analysiert. Diese Berichterstattung wird durch kontinuierliche und standardisierte Informationen<br />

an den Aufsichtsrat ergänzt. Über die Abweichungen werden Frühwarnsignale definiert, mit deren<br />

Unterstützung Risiken aus der laufenden Geschäftstätigkeit systematisch entgegengewirkt werden<br />

kann.<br />

43


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

Die Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses erfolgt in einem organisierten Prozess, der<br />

von einer zentralen Abteilung koordiniert wird. Dabei kommen eine detaillierte Ablaufplanung<br />

sowie standardisierte Informations- und Abfragemethoden unter Anwendung auf die DFS zugeschnittener<br />

Checklisten zum Einsatz, um die Vollständigkeit und Richtigkeit der verarbeiteten<br />

Informationen sicherzustellen. Zur Gewährleistung eines optimalen Informationsaustausches<br />

erfolgen regelmäßige Abstimmungen mit allen am Erstellungsprozess Beteiligten. Die in den<br />

Rechnungslegungsprozess einbezogenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Zwischen den<br />

am Erstellungsprozess des Jahres- und Konzernabschlusses Beteiligten besteht eine klare Aufgabenabgrenzung.<br />

Die Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip werden dabei konsequent<br />

umgesetzt. Komplexe versicherungsmathematische Gutachten und Bewertungen werden durch<br />

darauf spezialisierte Dienstleister erstellt.<br />

Gewonnene Erkenntnisfortschritte werden zur stetigen Steigerung der Effizienz, Transparenz und<br />

Zuverlässigkeit des Prozesses eingesetzt. Die Abschlussprüfer nehmen an den beratenden Sitzungen<br />

des Aufsichtsrats teil und berichten über ihre Prüfungsergebnisse.<br />

Die interne Revision führt in unregelmäßigen Abständen analytische Prüfungshandlungen durch.<br />

Auch abschlussrelevante Prozesse werden hierbei untersucht.<br />

Mit den zuvor beschriebenen, miteinander verzahnten Instrumenten verfügt die DFS über ein<br />

internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Bereich der Rechnungslegung, welches<br />

die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage sicherstellen soll. Bewusst oder unbewusst vorgenommene fehlerhafte<br />

Handlungen sollen hierdurch weitestgehend vermieden und mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgedeckt<br />

werden können. Vollständige Sicherheit kann allerdings trotz größtmöglicher Sorgfalt nicht<br />

garantiert werden.<br />

11.3.7 Gesamtrisiko<br />

Die Einschätzung der Gesamtrisikobeurteilung ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung<br />

aller genannten Risiken. Die Risiken der DFS haben sich gegenüber dem Vorjahr durch die Einführung<br />

der regulierten Gebühr im Bereich Strecke erweitert. Die Geschäftsführung sieht nach Einschätzung<br />

der Risikolage des Konzerns jedoch derzeit keine Risiken, die einzeln oder gebündelt<br />

mit anderen Risiken den Bestand der DFS gefährden könnten.<br />

12. Prognosebericht<br />

12.1 Zukünftige Unternehmensentwicklung und Strategie<br />

Die DFS führt die in den vergangenen Jahren begonnene Vorbereitung auf sich verändernde<br />

Rahmenbedingungen in Europa konsequent fort. Die Geschäftsführung erwartet, dass folgende<br />

wesentliche Einflussfaktoren die zukünftige Entwicklung der DFS zentral beeinflussen:<br />

44


12.1.1 Single European Sky (SES) und Regulierung<br />

Die Initiative der Europäischen Kommission zur Bildung und Verwaltung eines einheitlichen grenzüberschreitenden<br />

europäischen Luftraumes (SES) stellt einen bedeutenden Einflussfaktor dar.<br />

Das Flugverkehrsmanagement im Rahmen von SES orientiert sich zukünftig nicht mehr an nationalen<br />

Grenzen, sondern an den Hauptverkehrsströmen und soll somit die Kapazität und Dienstleistungsqualität<br />

im Luftraum weiter steigern.<br />

Ein Grundpfeiler der SES-Initiative ist die Bildung länderübergreifender Luftraumblöcke, in der<br />

die <strong>Flugsicherung</strong>sdienste in gemeinsamer Verantwortung erbracht werden sollen. Diese Vorgabe<br />

wird von einer Reihe von Staaten in Europa vorangetrieben. So beteiligt sich Deutschland<br />

zusammen mit den Benelux-Staaten, Frankreich, der Schweiz und der EUROCONTROL-Zentrale<br />

in Maastricht aktiv an der Konkretisierung und Umsetzung dieses Vorhabens im Rahmen des<br />

FABEC. Die Ratifizierung des FABEC-Staatsvertrags erfolgte durch die Bundesrepublik Deutschland<br />

am 13. Juli <strong>2012</strong>. Das Datum des Inkrafttretens des FABEC wird gesondert verkündet, wenn<br />

alle beteiligten Staaten den Ratifizierungsprozess abgeschlossen und die Ratifizierungsurkunden<br />

hinterlegt haben. Belgien hat den Vertrag allerdings noch nicht ratifiziert. Die Auswirkung auf die<br />

SES-Initiative bleibt abzuwarten.<br />

Basierend auf den EU-Verordnungen 691/2010 „Festlegung eines Leistungssystems für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste<br />

und Netzfunktionen“ (ehemals VO (EG) 2096/2005) sowie VO (EU) 1191/2010<br />

„Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste“ (ehemals VO (EG)<br />

1794/2006) aus dem SES-II-Paket ist seit <strong>2012</strong> ein Leistungssystem für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste<br />

und Netzfunktionen im Bereich der Streckenkontrolldienste eingeführt worden.<br />

Es zielt auf die Verbesserung der Leistungen der <strong>Flugsicherung</strong>sdienste und der Netzfunktionen<br />

im einheitlichen europäischen Luftraum ab. Das Leistungssystem sieht auf europäischer Ebene<br />

verbindliche Leistungsziele für Sicherheit, Kapazität, Umwelt und Kosteneffizienz innerhalb festgelegter<br />

Zeiträume (Regulierungsperioden) vor.<br />

Der FABEC-Leistungsplan bestimmt für die erste Regulierungsperiode (<strong>2012</strong>–2014) gemeinsame<br />

Ziele für Kapazität und Umwelt sowie in besonderem Maße die auch durch den deutschen Beitrag<br />

zum Leistungsplan verbindlich festgelegte Kosteneffizienz.<br />

Dagegen wird es erst mit Beginn der zweiten Regulierungsperiode ab 2015 sowohl auf europäischer<br />

Ebene wie auch auf FABEC/nationaler Ebene verbindliche Zielwerte für Sicherheit geben.<br />

Das europäische Leistungssystem wird durch die angestrebte effektive Nutzung der zivil-militärischen<br />

Lufträume unterstützt.<br />

Der aktuelle Ausblick auf die zweite Regulierungsperiode (2015–2019) zeigt, dass neben dem<br />

Streckenkontrolldienst auch der An-/Abflug einer Performance-Regulierung unterliegen wird. Die<br />

aktuellen Verordnungsentwürfe werden derzeit auf europäischer Ebene diskutiert. Sofern die<br />

45


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

aktuellen Verordnungsentwürfe keine substanziellen Veränderungen mehr erfahren, ist davon auszugehen,<br />

dass die <strong>Flugsicherung</strong>sorganisationen in der zweiten Regulierungsperiode nicht nur im<br />

Strecken-, sondern auch im An-/Abflugbereich einen erheblichen Anteil der Verkehrsmengenrisiken<br />

tragen müssen. Die damit einhergehenden Erlösrisiken sind aufgrund der Schwankungsbreite<br />

der Verkehrsprognosen, nicht zuletzt aufgrund des langen Vorhersagezeitraums (fünf bis sieben<br />

Jahre), nur mit hohen Unsicherheiten abschätzbar.<br />

12.1.2 Single European Sky ATM Research (SESAR)<br />

Die DFS trägt den europäischen Anforderungen zur Modernisierung des Flugverkehrsmanagementnetzwerks<br />

durch Teilnahme an dem Projekt SESAR Rechnung, indem sie gemeinsam mit<br />

ihren Partnern unter Führung des SJU bedarfsgerechte Technologien und Verfahren entwickelt.<br />

12.1.3 Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

Die meisten Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für Deutschland für das Jahr<br />

2013 nach unten revidiert und erwarten ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zwischen 0,3 %<br />

und 0,9 %. Sie begründen diese Erwartung mit der Staatsschuldenkrise, die zu großen Sparprogrammen<br />

in vielen Ländern und einer tiefen Skepsis der Wirtschaft und Konsumenten über die<br />

weitere Entwicklung führt. Die Stimmungsindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung stabilisieren<br />

sich auf niedrigem Niveau. Die Bundesregierung rechnet in ihrem Jahresbericht 2013 damit,<br />

dass sich die deutsche Wirtschaft trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen behauptet und auf<br />

Wachstumskurs bleibt. Sie erwartet allerdings einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts im<br />

Jahr 2013 von nur 0,4 % und von 1,6 % im Jahr 2014. Mittelfristig geht die Bundesregierung von<br />

einer Steigerung von 1,4 % pro Jahr bis 2017 aus.<br />

Die International Air Transport Association (IATA), die weltweit rund 230 Airlines repräsentiert,<br />

rechnet mit einem starken Anstieg der Passagierzahlen von 2,8 Milliarden im Jahr 2011 auf<br />

3,6 Milliarden bis 2016, der zu einem jährlichen Wachstum von 5,3 % führe. Die Zunahme der<br />

Passagierzahlen werde in der Asien-Pazifik-Region erwartet; in Europa dagegen werde sich das<br />

Wachstum verlangsamen. Dennoch bleibe Europa der größte Markt für die Fluggesellschaften.<br />

Beim Frachtverkehr rechnet die IATA mit einer jährlichen Zunahme von rund 3 % bis 2016.<br />

EUROCONTROL erwartet im Basisszenario der aktuellen STATFOR-7-Jahres-Prognose („EURO­<br />

CONTROL 7-year IFR Flight Movements and Service Units Forecast: 2013–2019“, Eurocontrol<br />

Doc493, Stand: März 2013) im deutschen Luftraum für 2013 einen Verkehrsrückgang von<br />

1,7 %. Im gesamten mittelfristigen Prognosezeitraum bis 2019 rechnet die Organisation für<br />

Deutschland mit einem Zuwachs von rund 15 % bezogen auf das Jahr <strong>2012</strong>.<br />

12.1.4 Strategische Ausrichtung der DFS<br />

Die größten Herausforderungen für die DFS liegen aus Sicht der strategischen Planung einerseits<br />

in der Anpassung des Unternehmens an die Rahmenbedingungen der ökonomischen Regulierung<br />

und andererseits in dem Verlauf der sich abzeichnenden europäischen Konsolidierung der <strong>Flugsicherung</strong>sbranche.<br />

46


Die DFS antizipiert zunehmend diversifizierte Rahmenbedingungen und schafft damit die Voraussetzungen<br />

zur strategischen Neuausrichtung, sodass die neue Geschäftsführung 2013 geeignete<br />

Maßnahmen zur Strategieumsetzung ergreifen kann.<br />

Den Kern des neuen strategischen Ansatzes sollen strategische Geschäftsfelder bilden, in denen<br />

die DFS Produkte und Dienstleistungen anbietet. Mit diesem neuen Konzept können die Auswirkungen<br />

von Trends und Herausforderungen auf die einzelnen Unternehmensbereiche differenzierter<br />

analysiert werden. Weiterhin wird der strategische Fokus von der DFS auf den DFS-Konzern<br />

erweitert und zusätzlich die Transparenz hinsichtlich der Performance-Beiträge der Bereiche<br />

erhöht.<br />

Die Geschäftsführung stärkt durch ein 5-Punkte-Programm die strategische Ausrichtung der DFS,<br />

indem sie<br />

■ im Bewusstsein der Bedeutung und des Stellenwerts der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für<br />

den Erfolg die Personalarbeit neu orientiert und weiterentwickelt<br />

■ die regulatorischen Rahmenbedingungen proaktiv unterstützt und fördert<br />

■ die Produktivität erhöht<br />

■ Kapazitätsengpässe sukzessive beseitigt und<br />

■ das preisfinanzierte Geschäft ausbaut.<br />

12.2 Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Auf Basis der beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Chancenund<br />

Risikopotenziale die nachfolgenden Prognosen, die Einfluss auf die Entwicklung der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage haben können.<br />

12.2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen<br />

12.2.1.1 Normenkonflikt zwischen Gebührenbemessung und Erfolgsermittlung<br />

Die DFS unterliegt einem substanzverzehrenden Normenkonflikt zwischen der Festlegung der<br />

Gebühren und der Ermittlung handels- und steuerrechtlicher Jahresergebnisse. Während einerseits<br />

europäische Vorgaben die Anwendung der IFRS als Ansatz- und Bewertungsgrundlage<br />

gebührenrelevanter Sachverhalte voraussetzen, führen handels- und steuerrechtliche Regelungen<br />

teilweise zu deutlich abweichenden Bewertungen. Dieses Spannungsfeld erfordert sowohl im handels-<br />

wie auch steuerrechtlichen Jahresabschluss den Ausweis von Unterschiedsbeträgen aus der<br />

Gebührenabrechnung, um die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu gewährleisten. Durch gesetzliche Regelungen<br />

soll diese Bilanzierung zeitnah mit den regulatorischen Erfordernissen der Gebührenabrechnung<br />

in Einklang gebracht werden und damit bedrohliche handels- und steuerrechtliche Ergebnisse<br />

vermeiden, die sich andernfalls aus der Normenkollision ergeben können. Ein entsprechender<br />

Gesetzentwurf, der allerdings allein auf die Ermittlung einer zutreffenden steuerlichen Bemessungsgrundlage<br />

zielt, wurde durch das Bundesfinanzministerium im Rahmen des Jahressteuergesetzes<br />

2013 eingebracht. Der Artikelgesetzentwurf zum Jahressteuergesetz enthielt einen<br />

Gesetzentwurf zur „Berücksichtigung der Gebührenabrechnungsergebnisse bei der beauftragten<br />

47


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

<strong>Flugsicherung</strong>sorganisation (§ 31b Absatz 3 und § 37 Absatz 2a – neu – LuftVG)“. Der Bundesrat<br />

hat den Gesetzentwurf abgelehnt, das Vermittlungsverfahren ist Anfang 2013 gescheitert. Das<br />

Bundeskabinett hat am 6. Februar 2013 die unstreitigen Teile des Jahressteuergesetzes 2013<br />

in der Form eines neuen Artikelgesetzes (Amtshilfe-Richtlinie-Umsetzungsgesetz) beschlossen,<br />

das auch die Änderung des Luftverkehrsgesetzes enthält. Es ist geplant, diesen Gesetzentwurf<br />

kurzfristig von Seiten der Koalitionsfraktionen im <strong>Deutsche</strong>n Bundestag einzubringen. Die DFS<br />

geht deshalb nach wie vor davon aus, dass die Gesetzesänderung noch vor der parlamentarischen<br />

Sommerpause beschlossen wird.<br />

12.2.1.2 Abkehr von der Vollkostendeckung<br />

Für die DFS bedeutet der Wechsel von der Vollkostendeckung hin zu einer leistungsorientierten<br />

Gebührenstruktur im Streckenbereich tiefgreifende Veränderungen in den Kosten- und Erlöspositionen.<br />

Sie partizipiert innerhalb bestimmter Grenzen an den Chancen und Risiken der Entwicklung<br />

des Luftverkehrs.<br />

Risikotragung der Verkehrsmengenabweichung<br />

Verkehrsmengenabweichung (v) Anteil DFS Anteil Nutzer<br />

v ≤ 2 % 100% ---<br />

2 % < v ≤ 10 % 30% 70%<br />

v > 10 % --- 100%<br />

Einsparungen oder Mehraufwendungen werden nicht mehr in den Folgeperioden verrechnet, sondern<br />

wirken direkt auf das Ergebnis der DFS. Es bestehen derzeit noch Auslegungs- und Anwendungsfragen,<br />

die Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft<br />

haben können. So sind aus Sicht der DFS seit dem Umstellungsstichtag (31. Dezember<br />

2011/1. Januar <strong>2012</strong>) eine kleinere Anzahl von Bewertungs-, Bilanzierungs- und Abrechnungssachverhalten<br />

nicht zweifelsfrei gelöst. Regulierungsbehörde und DFS erarbeiten im kritischen<br />

Dialog einen verbindlichen Katalog derjenigen Kostensachverhalte, die als nicht kontrollierbar<br />

(sog. un-controllable costs) zu qualifizieren und in voller Höhe vom Luftraumnutzer zu tragen<br />

sind.<br />

Die aktuelle Debatte um die Überarbeitung der Gebühren- und Performance-Verordnung der Europäischen<br />

Kommission umfasst eine Neugestaltung der Regelungen zu den „Unkontrollierbaren<br />

Kosten“, die auch den Genehmigungsprozess umfasst. Der derzeitige Stand der Entwürfe sieht<br />

eine abschließende Genehmigung jeder dieser Kostenpositionen durch die Kommission vor. Über<br />

den Zeitpunkt dieser Genehmigung (jährlich/nur am Ende der Referenzperiode) wird derzeit noch<br />

verhandelt. Die neue Regelung soll allerdings auch bereits für die unkontrollierbaren Kosten der<br />

ersten Referenzperiode gelten. Angesichts dieser unklaren Rechtslage berücksichtigt die DFS<br />

diejenigen Kosten, die nach der eigenen Rechtsauffassung vom Luftraumnutzer zu tragen sind,<br />

noch nicht in ihrer Gebührenabrechnung. Dagegen werden erstattungspflichtige unkontrollierbare<br />

Kosten bereits als Verpflichtung zurückgestellt.<br />

48


12.2.2 Regulierung<br />

12.2.2.1 Besondere Behandlung der betrieb lichen Altersversorgung in der Gebührenermittlung<br />

Die Änderungen des Rechnungslegungsstandards IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) werden<br />

insbesondere durch den Wegfall des sog. Korridoransatzes ab 2013 dazu führen, dass Zinssatzänderungen<br />

im Bereich der betrieblichen Altersversorgung nicht mehr geglättet werden. Die<br />

unmittelbare Auswirkung führt zu erhöhten Eigenkapitalvolatilitäten, die aber durch die Einführung<br />

des kalkulatorischen Modells im Bereich der regulierten Gebühr abgemildert werden (vgl. 5.5.2).<br />

12.2.2.2 Gebührenfestsetzung für den An- und Abflug<br />

Das BAF setzte mit fachlicher Anweisung vom 12. Dezember <strong>2012</strong> für den An- und Abflug die<br />

Verteilung der gebührenrechtlichen Unterdeckung des Jahres 2011 auf die Jahre 2013–2015<br />

fest, reduzierte die geplanten Personalkostensteigerungen von 3 % auf 1 % und erhöhte die Verkehrsprognose,<br />

die damit über der EUROCONTROL-Kurzfristprognose (Stand 12/<strong>2012</strong>) und der<br />

DFS-Erwartung für 2013 liegt. Diese Maßnahme entlastet kurzfristig den Luftraumnutzer, in dem<br />

sie abweichend zur bisherigen Praxis die Verteilung der gebührenrechtlichen Unterdeckung des<br />

Jahres 2011 über einen längeren Zeitraum anstelle der vollständigen Berücksichtigung im Jahr<br />

2013 vorsieht und dadurch die Gebührenbemessungsgrundlage und die Liquidität beeinflusst.<br />

Maßnahmen und Auswirkungen je Geschäftsjahr (Mio. €)<br />

2013 2014 2015<br />

Streckung Unterdeckung -7,4 +3,7 +3,7<br />

Tarifsteigerung Personalkosten -1,9 --- +1,9<br />

Anpassung Verkehrsprognose -2,8 --- +2,8<br />

12.2.3 Umsatzerlöse und Kosten<br />

12.2.3.1 Umsatzerlöse<br />

Die DFS beobachtet derzeit eine erhebliche Abweichung zwischen dem tatsächlichen Luftverkehrsaufkommen<br />

und dem für die erste Regulierungsperiode prognostizierten Verkehr. Die<br />

Umsatzerlöse der DFS in der ersten Regulierungsperiode werden dadurch stark belastet.<br />

Berlins neuer Flughafen Willy Brandt wird tendenziell erst deutlich nach seiner Inbetriebnahme<br />

durch das von der Lufthansa angekündigte Engagement Wachstumsimpulse abgeben und<br />

zunächst lediglich die Verkehrsströme der Flughäfen Berlin Schönefeld und Tegel, die geschlossen<br />

werden sollen, aufnehmen. Ein sicherer Zeitpunkt der Inbetriebnahme ist derzeit nicht<br />

bekannt.<br />

12.2.3.2 Kosten<br />

Die notwendige Personalverstärkung im Bereich Flugverkehrskontrolle wird in den nächsten Jahren<br />

zentral die Aufwandsentwicklung beeinflussen. Der Personalaufwuchs in diesem Kernelement<br />

des Geschäfts soll flugsicherungsbedingte Kapazitätsengpässe im nationalen und internationalen<br />

Flugverkehr vermeiden. Zur Verbesserung der Verspätungssituation muss die DFS zusätzlich<br />

49


Konzernlagebericht <strong>2012</strong><br />

verstärkt in die Ausbildung von Fluglotsen investieren. Mit dieser Maßnahme sollen zukünftig<br />

Personalunterdeckungen in einigen Sektoren und geplante Altersabgänge ausgeglichen sowie<br />

Lotsenmehrbedarf gedeckt werden, sofern der prognostizierte ansteigende Flugverkehr den<br />

Personalaufbau rechtfertigt.<br />

Die DFS hat 2011 mit der GdF Tarifverträge zur Vergütung und Eingruppierung abgeschlossen.<br />

Die Diskussionen mit den örtlichen Betriebsräten über die praktische Umsetzung dieses Vertrages<br />

sind noch nicht beendet.<br />

Während der Eingruppierungstarifvertrag (ETV) eine Laufzeit bis Ende Oktober 2016 hat, sind die<br />

in <strong>2012</strong> kündbaren Tarifverträge VTV, VTV-A und ZTV auch tatsächlich gekündigt worden (vgl.<br />

Nachtragsbericht zur Einigung nach dem Bilanzstichtag).<br />

12.2.4 Investitionen<br />

Ersatzinvestitionen und Investitionen in kapazitätserweiternde <strong>Flugsicherung</strong>ssysteme bzw. in die<br />

Infrastruktur der internationalen Verkehrsflughäfen München und Berlin führen zukünftig zu tendenziell<br />

höheren Abschreibungen. Weitere Investitionen werden durch fristenkongruente Abschreibungen<br />

amortisiert.<br />

Der im vergangenen Geschäftsjahr eingeleitete Evaluierungsprozess zur möglichen Übernahme<br />

wesentlicher Anteile an der britischen <strong>Flugsicherung</strong> NATS wird aus strategischen Erwägungen<br />

weiter verfolgt.<br />

12.2.5 Finanzlage<br />

Die Ereignisse an den Kapitalmärkten beeinflussen mit zwei gegenläufigen Effekten nach wie<br />

vor deutlich die Finanzlage: schwache Kapitalmarktzinsen begünstigen die Kreditaufnahme und<br />

sorgen für niedrige Zinsaufwendungen. Gleichzeitig verhindern die derzeit am Markt erzielbaren<br />

niedrigen Renditen substanzielle Erträge aus der Anlage des der betrieblichen Altersversorgung<br />

gewidmeten Planvermögens. Der Vermögensaufbau der bAv verlangsamt sich. Außerdem sind<br />

die Verpflichtungen gemäß IAS 19.78 mit dem Zinssatz zu bewerten und zu diskontieren, der<br />

sich am Markt für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen erzielen lässt. Dieser gegenüber<br />

dem bisher zugrunde gelegten unternehmensspezifischen Diskontierungssatz niedrigere Zinssatz<br />

führt zu deutlich steigenden Aufwendungen für die bereits erdienten Ansprüche der Mitarbeiter<br />

mit erheblichem Einfluss auf die Personalkosten.<br />

Die Regulierungsbehörde legte fest, dass der tatsächliche Finanzierungsaufwand für die bAv<br />

keinen spezifischen Kosteneffizienzzielen der Leistungsplanung unterliegen soll und ermöglicht<br />

damit eine verlässliche Bedienung dieser Verpflichtungen.<br />

Die sich abzeichnenden operativen Verluste werden durch eine zunehmende Neuverschuldung<br />

finanziert und durch zukünftige, auskömmliche Gewinne getilgt, die auf einer durch die Regulierungsbehörde<br />

gesicherten, angemessenen Rendite beruhen.<br />

50


12.2.6 Ergebnisprognose<br />

Die Geschäftsführung erwartet insgesamt ein stagnierendes Luftverkehrsaufkommen in Europa.<br />

Sie antizipiert in ihrer aktuellen Verkehrsprognose für das Jahr 2013 (Stand März 2013) für den<br />

Streckenbereich, im Gegensatz zum Leistungsplan, eine um ca. 1,8 % reduzierte Anzahl an DLE.<br />

Da der Leistungsplan eine konstante Gebührenrate vorgibt, wird die DFS im Streckenbereich tendenziell<br />

sinkende Umsatzerlöse erzielen.<br />

Die Geschäftsführung steuert den sich abzeichnenden Erlösrückgängen gezielt mit Kostensenkungsprogrammen<br />

entgegen und fokussiert sich dabei auf die Reduzierung des Personalaufbaus,<br />

die Anpassung von Investitionsmaßnahmen sowie die Reduzierung von Projekt- und allgemeinen<br />

Kosten.<br />

Diese Maßnahmen können die erwarteten reduzierten Umsatzerlöse im Vergleich zur Planung und<br />

den Anstieg der Kosten allerdings nur begrenzt ausgleichen. Die Geschäftsführung rechnet für<br />

die Jahre 2013 und 2014 mit operativen Verlusten, die allerdings durch die zu vereinnahmenden<br />

Nachholeffekte kompensiert werden.<br />

Langen, 12. März 2013<br />

Die Geschäftsführung<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle<br />

Robert Schickling<br />

Dr. Michael Hann<br />

51


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2012</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Anhang <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse (5) 1.101.317 1.070.253<br />

Bestandsveränderungen und andere aktivierte<br />

Eigenleistungen (6) 2.588 1.845<br />

Sonstige betriebliche Erträge (7) 77.779 38.442<br />

Gesamtleistung 1.181.684 1.110.540<br />

Materialaufwand (8) -6.705 -7.470<br />

Personalaufwand (9) -789.138 -701.875<br />

Abschreibungen (10) -105.026 -102.478<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (11) -143.968 -154.961<br />

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 136.847 143.756<br />

Finanzerträge (12) 75.299 59.780<br />

Finanzaufwendungen (12) -125.308 -115.084<br />

Finanzergebnis (12) -50.009 -55.304<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 86.838 88.452<br />

Ertragsteuern (13) -13.756 -8.818<br />

Jahresüberschuss (24) 73.082 79.634<br />

Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 73.082 79.634<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Posten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlust<br />

umgegliedert werden können:<br />

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur<br />

Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte (24) -101 -159<br />

Steuereffekte (24) -55 -84<br />

Summe des sonstigen Ergebnisses (24) -156 -243<br />

Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend -156 -243<br />

Gesamtergebnis 72.926 79.391<br />

Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 72.926 79.391<br />

52


Konzern-Bilanz<br />

zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Aktiva<br />

Anhang 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Immaterielle Vermögenswerte (14) 234.074 236.434<br />

Sachanlagen (15) 511.486 508.873<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (16) 873 903<br />

Finanzanlagen (17) 40.526 35.032<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 7 0<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) 135.229 50.642<br />

Latente Steuerforderungen (13) 0 6.291<br />

Langfristige Vermögenswerte 922.195 838.175<br />

Vorräte (21) 5.068 5.026<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 142.060 147.268<br />

Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen (20) 1.415 3.998<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) 20.061 24.746<br />

Laufende Ertragsteueransprüche 4.150 2.188<br />

Wertpapiere (22) 7.018 0<br />

Flüssige Mittel (23) 105.534 84.663<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 285.306 267.889<br />

Summe Aktiva 1.207.501 1.106.064<br />

Passiva<br />

Anhang 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR TEUR<br />

Gezeichnetes Kapital (24) 153.388 153.388<br />

Kapitalrücklage (24) 74.296 74.296<br />

Gewinnrücklage (24) -229.166 -302.248<br />

Sonstige Rücklagen (24) -968 -812<br />

Eigenkapital -2.450 -75.376<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (25) 532.415 547.916<br />

Sonstige Rückstellungen (26) 127.864 127.933<br />

Finanzverbindlichkeiten (27) 284.544 229.940<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (28) 798 1.123<br />

Sonstige Verbindlichkeiten (29) 4.672 50.533<br />

Ertragsteuerschulden 30.869 30.869<br />

Latente Steuerschulden (13) 7.349 0<br />

Langfristiges Fremdkapital 988.511 988.314<br />

Sonstige Rückstellungen (26) 31.055 38.189<br />

Finanzverbindlichkeiten (27) 3.627 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (28) 51.754 41.471<br />

Sonstige Verbindlichkeiten (29) 134.904 112.779<br />

Ertragsteuerschulden 100 687<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 221.440 193.126<br />

Summe Passiva 1.207.501 1.106.064<br />

53


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2012</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Davon auf<br />

Gesellschafterin<br />

des Mutter-<br />

Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Sonstige Gesamt unternehmens<br />

Kapital rücklage rücklage Rücklagen entfallend<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anhang (24) (24) (24) (24)<br />

Stand 1.1.2011 153.388 74.296 -381.882 -569 -154.767 -154.767<br />

Ausschüttung an Gesellschafterin 0 0 0 0 0 0<br />

Gesamtergebnis<br />

Jahresüberschuss 0 0 79.634 0 79.634 79.634<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Veränderung des<br />

beizulegenden Zeitwerts<br />

von zur Veräußerung<br />

verfügbaren finanziellen<br />

Vermögenswerten 0 0 0 -159 -159 -159<br />

Steuereffekte 0 0 0 -84 -84 -84<br />

Stand 31.12.2011 153.388 74.296 -302.248 -812 -75.376 -75.376<br />

Ausschüttung an Gesellschafterin 0 0 0 0 0 0<br />

Gesamtergebnis<br />

Jahresüberschuss 0 0 73.082 0 73.082 73.082<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Veränderung des<br />

beizulegenden Zeitwerts<br />

von zur Veräußerung<br />

verfügbaren finanziellen<br />

Vermögenswerten 0 0 0 -101 -101 -101<br />

Steuereffekte 0 0 0 -55 -55 -55<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 153.388 74.296 -229.166 -968 -2.450 -2.450<br />

54


Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2012</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Anhang <strong>2012</strong> 2011<br />

(31) TEUR TEUR<br />

Jahresüberschuss 73.082 79.634<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 105.026 102.478<br />

Ertragsteuern 171 8.818<br />

Beteiligungserträge -339 -167<br />

Gewinne (-) / Verluste (+) aus der Bewertung der Anleihen -3.534 2.328<br />

Erträge (-) aus der Bewertung der Wertpapiere -7 -6<br />

Erträge (-) aus Anlageabgängen -1.775 -84<br />

Verluste (+) aus Anlageabgängen 996 3.522<br />

Nicht zahlungswirksame Veränderungen aus der QTE-Transaktion 2.651 0<br />

Erhöhung (-) der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte -16.495 -30.606<br />

Verminderung (+) der latenten Steuerforderungen 6.235 713<br />

Erhöhung (-) / Verminderung (+) der Vorräte -42 27<br />

Verminderung (+) / Erhöhung (-) der Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen 5.201 -16.656<br />

Erhöhung (-) / Verminderung (+) der laufenden Ertragsteuerforderungen -1.962 14.425<br />

Verminderung (-) der Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen -15.501 -25.166<br />

Verminderung (-) der sonstigen Rückstellungen -7.203 -9.466<br />

Verminderung (-) der sonstigen Verbindlichkeiten -22.834 -17.813<br />

Erhöhung (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.957 6.607<br />

Verminderung (-) der Ertragsteuerschulden -586 -1.814<br />

Erhöhung (+) der latenten Steuerschulden 7.349 0<br />

Gezahlte (-) / Erhaltene (+) Steuern -2.741 4.484<br />

Erhaltene Dividenden 339 167<br />

Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 137.988 121.425<br />

Auszahlungen (-) für Investitionen in<br />

immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -107.441 -120.387<br />

Auszahlungen (-) für Investitionen in Finanzanlagen -12.606 -386<br />

Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellen<br />

Vermögenswerten und Sachanlagevermögen 2.970 1.304<br />

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -117.077 -119.469<br />

Einzahlungen (+) für Finanzierungsleasing 169 0<br />

Zinsergebnis 6.271 3.905<br />

Erhaltene Zinsen 1.159 1.989<br />

Gezahlte Zinsen -7.639 -8.339<br />

Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -40 -2.445<br />

Zahlungswirksame Veränderung des<br />

Finanzmittelbestands 20.871 -489<br />

Finanzmittelbestand zum Jahresanfang 84.663 85.152<br />

Finanzmittelbestand zum Jahresende 105.534 84.663<br />

55


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

1. Allgemeine Grundlagen<br />

Die DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong> (DFS) ist eine privatrechtlich organisierte Gesellschaft mit<br />

Sitz in 63225 Langen, Am DFS-Campus 10. Die Eintragung erfolgte im Handelsregister des Amtsgerichts<br />

Offenbach am Main als Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter HRB 34977. Die DFS<br />

steht im Alleineigentum der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).<br />

Das Hauptgeschäft der DFS leitet sich aus den Aufgabenstellungen des § 27c Luftverkehrsgesetz<br />

(LuftVG) ab. Danach ist sie mit der Wahrnehmung der <strong>Flugsicherung</strong>sdienste beliehen (hoheitlicher<br />

Auftrag). Der Konzernlagebericht enthält Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und zum Gegenstand<br />

der DFS (vgl. Kapitel „1.1 Geschäftstätigkeit“ und „1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen“<br />

im Konzernlagebericht).<br />

2. Anwendung rechnungslegungsbezogener Vorschriften<br />

Die Verordnungen:<br />

(EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend<br />

die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards<br />

(EG) Nr. 550/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 über die<br />

Erbring ung von <strong>Flugsicherung</strong>sdiensten im einheitlichen europäischen Luftraum<br />

(„<strong>Flugsicherung</strong>sdienste-Verordnung“)<br />

(EG) Nr. 1794/2006 der Kommission vom 6. Dezember 2006 zur Einführung<br />

einer gemeinsamen Gebührenregelung für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste<br />

(EU) 1191/2010 der Kommssion vom 16. Dezember 2010 zur Änderung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 1794/2006 der Kommission zur Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung<br />

für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste<br />

verpflichten die DFS, ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2012</strong> nach den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen. Dabei wendet sie die von der Europäischen Union<br />

(EU) anerkannten und verabschiedeten Standards des International Accounting Standards Board<br />

(IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee<br />

(IFRIC) an.<br />

Über das Bilanzrechtsreformgesetz vom 4. Dezember 2004 (BilReG – Gesetz zur Einführung<br />

internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung)<br />

wurde die EU-Verordnung Nr. 1606/2002 ins deutsche Handelsrecht (§ 315a HGB) übernommen<br />

und bei der Erstellung dieses Abschlusses berücksichtigt.<br />

56


Der vorliegende Konzernabschluss der DFS steht in Einklang mit den in der EU verpflichtend anzuwendenden<br />

Standards.<br />

Das Geschäftsjahr des DFS-Konzerns entspricht dem Kalenderjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember.<br />

Die Geschäftsführung des Unternehmens stellte den Konzernabschluss auf und hat ihn am<br />

12. März 2013 zur Weitergabe an den Auditausschuss des Aufsichtsrats freigegeben. Der Auditausschuss<br />

hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und dazu Stellung zu nehmen, ob er den<br />

Konzernabschluss billigt. Der Aufsichtsrat wird nach Befassung mit dem Konzernabschluss sowie<br />

der Stellungnahme des Auditausschusses eine entsprechende Empfehlung an die Gesellschafterin<br />

zur Billigung beschließen. Die Gesellschafterin kann den durch die Geschäftsführung freigegebenen<br />

Konzernabschluss ändern. Der gebilligte Konzernabschluss wird über den elektronischen Bundesanzeiger<br />

gemäß § 325 Abs. 2a Nr. 1 HGB und auf unserer Website www.dfs.de zugänglich sein.<br />

3. Konsolidierungskreis<br />

Abkürzung Gesellschaft Sitz Beteiligungsquote<br />

in %<br />

DFS DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland Obergesellschaft<br />

Verbundene Unternehmen<br />

ESSP<br />

DFS European Satellite Services Provider<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH Langen, Deutschland 100,00<br />

U-Kasse DFS Unterstützungskasse <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland 100,00<br />

TTC The Tower Company <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland 100,00<br />

Energy DFS Energy <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland 100,00<br />

FCS FCS Flight Calibration Services <strong>GmbH</strong> Braunschweig, Deutschland 55,00<br />

Beteiligungen<br />

GroupEAD GroupEAD Europe S.L. Madrid, Spanien 36,00<br />

BILSODA BILSODA <strong>GmbH</strong> & Co. KG Pullach, Deutschland 24,90<br />

Beteiligungen über verbundene Unternehmen<br />

Beteiligungen über DFS European Satellite Services Provider Beteiligungsgesellschaft mbH:<br />

ESSP SAS<br />

European Satellite Services Provider<br />

Société par Action Simplifiée Toulouse, Frankreich 16,67<br />

Beteiligung über The Tower Company <strong>GmbH</strong>:<br />

TATS Tower Air Traffic Services S.L. Madrid, Spanien 50,00<br />

Die DFS erfasst ihre Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (vgl. Kapitel<br />

„17 Finanzanlagen“ und „40.1 Nahestehende Unternehmen“) zu Anschaffungskosten. Auch im<br />

Rahmen einer zusammengefassten Betrachtungsweise wirken sich die Anteile nicht auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus und werden daher nicht konsolidiert.<br />

57


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Die DFS und ihre Tochtergesellschaften bilanzieren und bewerten nach einheitlichen Standards. Sie<br />

wenden dabei grundsätzlich das Anschaffungskostenprinzip an, sofern die IFRS keine abweichenden<br />

Bewertungskonzepte vorschreiben.<br />

4.1 International Financial Reporting Standards und Interpretationen<br />

4.1.1 Verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen<br />

Die DFS wendet folgenden, überarbeiteten Standard für Geschäftsjahre, die am oder nach dem<br />

1. Januar <strong>2012</strong> beginnen, verpflichtend an. Die Anerkennung durch die Europäische Union ist mit<br />

der Veröffentlichung des Standards im Amtsblatt der EU erfolgt.<br />

Standard Titel Veröffent- EU- Inkraftlichung<br />

Endorsement treten<br />

IASB<br />

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 7.10.2010 22.11.2011 1.7.2011<br />

(Übertragung finanzieller Vermögenswerte)<br />

Die Änderungen des IFRS 7 erweitern die Angabepflichten für Finanzinstrumente. So muss ein<br />

Unternehmen, das finanzielle Vermögenswerte an ein anderes Unternehmen übertragen hat, Informationen<br />

über die vollständig ausgebuchten finanziellen Vermögenswerte veröffentlichen, wenn es<br />

noch ein anhaltendes Engagement an diesen Vermögenswerten besitzt. Zudem sind ergänzende<br />

Angaben für übertragene, aber noch nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte<br />

notwendig. Der Standard ist verpflichtend für Geschäftsjahre heranzuziehen, die am oder nach dem<br />

1. Juli 2011 beginnen, wobei eine frühere Anwendung zulässig ist. Sowohl die Änderungen des<br />

IFRS 7 als auch die Übergangsvorschriften haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

4.1.2 Freiwillig anzuwendende Standards und Interpretationen<br />

Das IASB veröffentlichte folgende, überarbeitete bzw. neue Standards und Interpretationen. Im Rahmen<br />

des Endorsement-Verfahrens wurden die Standards bereits in europäisches Recht übernommen.<br />

Sie treten ab dem angegebenen Zeitpunkt verpflichtend in Kraft und können vorzeitig freiwillig<br />

ausgeübt werden.<br />

Die DFS prüft derzeit die Auswirkungen der neuen und geänderten Standards auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Sie verzichtet auf die vorzeitige, freiwillige Umsetzung der<br />

Standards und wendet sie erst zum jeweils verpflichtenden Inkrafttreten an.<br />

58


Standard Titel Veröffent- EU- Inkraftlichung<br />

Endorsement treten<br />

IASB<br />

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 16.12.2011 13.12.<strong>2012</strong> 1.1.2013<br />

(Saldierung von finanziellen Vermögenswerten<br />

und finanziellen Schulden)<br />

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung 16.12.2011 13.12.<strong>2012</strong> 1.1.2014<br />

(Saldierung von finanziellen Vermögenswerten<br />

und finanziellen Schulden)<br />

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS 20.12.2010 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2013<br />

(Ausgeprägte Hochinflation und Beseitigung der<br />

festen Zeitpunkte für Erstanwender)<br />

IFRS 10 Konzernabschlüsse 12.5.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2014<br />

IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen 12.5.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2014<br />

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 12.5.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2014<br />

IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert 12.5.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2013<br />

IAS 27 Einzelabschlüsse 12.5.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2014<br />

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und 12.5.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2014<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

IAS 12 Latente Steuern (Realisierung zugrundeliegender 20.12.2010 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2013<br />

Vermögenswerte)<br />

IFRIC 20 Abraumkosten in der Produktionsphase eines 19.10.2011 11.12.<strong>2012</strong> 1.1.2013<br />

Tagebaubergwerks<br />

IAS 1 Darstellung des Abschlusses 16.6.2011 5.6.<strong>2012</strong> 1.7.<strong>2012</strong><br />

(Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses)<br />

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer 16.6.2011 5.6.<strong>2012</strong> 1.1.2013<br />

Der neue Standard IFRS 10 bestimmt nach dem neuen Beherrschungskonzept die Einbeziehung<br />

von Unternehmen in den Konzernabschluss. Der Standard bietet zudem Leitlinien zu dessen Auslegung<br />

in Zweifelsfällen. IFRS 11 bestimmt die Bilanzierung von gemeinschaftlichen Vereinbarungen<br />

und knüpft dabei an die Art der sich daraus ergebenden Rechte und Verpflichtungen an. IFRS 12<br />

normiert die Angabepflichten für sämtliche Arten von Beteiligungen an anderen Unternehmen.<br />

IAS 27 und 28 wurden infolge der neuen IFRS angepasst und regeln die Bilanzierung von Einzelabschlüssen<br />

bzw. von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die<br />

DFS erwartet aufgrund der neuen und geänderten Standards keine Auswirkungen auf den Konsolidierungskreis,<br />

da auch bei einer zusammengefassten Betrachtungsweise die Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen von untergeordneter Bedeutung bleiben.<br />

59


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Der geänderte IAS 19 schafft die Korridormethode für versicherungsmathematische Gewinne und<br />

Verluste ab. Diese werden in „Umbewertungen“ umbenannt und sofort bei Entstehen erfolgsneutral<br />

im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst. Im Fall von Planänderungen und Plankürzungen werden die entstandenen,<br />

verfallbaren nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen sofort im Zeitpunkt ihres<br />

Entstehens ergebniswirksam berücksichtigt. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen und die<br />

Zinsaufwendungen für die Pensionsverpflichtungen werden einheitlich verzinst und als Netto-Zinskomponente<br />

ausgewiesen. IAS 19 fordert zudem umfangreichere Angaben zu den Verpflichtungen<br />

aus betrieblicher Altersversorgung.<br />

4.1.3 Veröffentlichte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards<br />

und Interpretationen<br />

Das IASB hat folgende Standards herausgegeben, die bisher noch nicht verpflichtend anzuwenden<br />

sind. Die Umsetzung der Standards setzt die Anerkennung und Übernahme durch die EU voraus.<br />

Sie treten ab dem voraussichtlichen Zeitpunkt verpflichtend in Kraft.<br />

Die DFS prüft derzeit mögliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Sie wendet keinen der<br />

neuen bzw. geänderten Standards vorzeitig freiwillig an.<br />

Standard Titel Veröffent- voraus- DFS-Relevanz<br />

lichung sichtliches<br />

IASB<br />

Inkrafttreten<br />

IFRS 9 Finanzinstrumente 12.11.2009 1.1.2015 ja<br />

IFRS 1 Erstmalig Anwendung der IFRS 13.3.<strong>2012</strong> 1.1.2013 nein<br />

(Darlehen der öffentlichen Hand)<br />

Katalog Verbesserungen der International Financial 17.5.<strong>2012</strong> 1.1.2013 ja<br />

Reporting Standards (2009–2011)<br />

IFRS 10–12 Übergangsbestimmungen zu IFRS 10, 11 und 12 28.6.<strong>2012</strong> 1.1.2014 ja<br />

IFRS 10 Konzernabschlüsse (Investmentgesellschaften) 31.10.<strong>2012</strong> 1.1.2014 ja<br />

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 31.10.<strong>2012</strong> 1.1.2014 ja<br />

(Investmentgesellschaften)<br />

IAS 27 Einzelabschlüsse (Investmentgesellschaften) 31.10.<strong>2012</strong> 1.1.2014 ja<br />

4.2 Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter Verwendung<br />

von Schätzungen, Annahmen, Ermessensentscheidungen<br />

Die DFS prognostiziert im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung zukünftige Entwicklungen, die<br />

den später tatsächlich eintretenden Verhältnissen widersprechen können. Diese umfangreichen<br />

Annahmen und Schätzungen sowie Beurteilungen und Ermessensentscheidungen können einen<br />

erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DFS haben.<br />

Sie basieren auf historischen Erfahrungen oder Erwartungen über das Eintreten künftiger Ereignisse,<br />

die unter den gegebenen Umständen kaufmännisch vernünftig erscheinen. Die DFS verifiziert<br />

ihre Einschätzungen und Prognosen fortlaufend und erfasst eventuelle Abweichungen zu den tatsächlichen<br />

Verhältnissen periodengerecht.<br />

60


4.2.1 International Financial Reporting Standards und Interpretationen<br />

Die Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund von neuen und überarbeiteten<br />

Standards oder Interpretationen erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichende<br />

Regelung vorgesehen ist. Die Gesamtergebnisrechnung des Vorjahres sowie die Eröffnungsbilanz<br />

der Vergleichsperiode werden so angepasst, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

schon immer angewendet worden wären.<br />

4.2.2 Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte<br />

Im Rahmen von Werthaltigkeitstests bei finanziellen Vermögenswerten sind bei Vorliegen objektiver<br />

Hinweise für eine Wertminderung, die Barwerte der erwarteten, künftigen Cashflows zu bestimmen<br />

(vgl. Kapitel „4.5.2 Wertminderungen“). Grundsätzlich begutachtet die DFS, neben anderen Faktoren,<br />

die Dauer und das Ausmaß der Abweichungen von den Anschaffungskosten, die Zins- und<br />

Kursentwicklung, die finanzielle Situation, die kurzfristigen Geschäftsaussichten sowie die allgemeine<br />

wirtschaftliche Entwicklung. Bei zweifelhaften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beurteilt<br />

die DFS die Kreditwürdigkeit der Kunden und bemisst erforderliche Wertberichtigungen nach<br />

dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko auf Grundlage von Informationen über Insolvenzen (vgl. Kapitel<br />

„4.6.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“).<br />

4.2.3 Langfristige Dienstleistungsaufträge<br />

Die DFS realisiert die Umsätze bei langfristigen Dienstleistungsaufträgen nach der „Percentageof-Completion-Methode“<br />

(vgl. Kapitel „4.5.1 Ertrags- und Aufwandsrealisierung“). Die Bestimmung<br />

des Fertigstellungsgrades und somit des Leistungsfortschritts erfordern die Schätzung von maßgeblichen<br />

Einflussfaktoren wie anfallende Kosten, Auftragserlösen und Auftragsrisiken. Die verantwortlichen<br />

Fachabteilungen überprüfen kontinuierlich alle Einschätzungen und nehmen erforderliche<br />

Anpassungen vor.<br />

4.2.4 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Die Bewertung der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen beruht auf Annahmen, die zu Beginn<br />

des Geschäftsjahres festgelegt werden (vgl. Kapitel „25.2 Versicherungsmathematische Annahmen“).<br />

Der Rechnungszins basiert auf der Rendite für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen.<br />

Der Zinssatz für die erwarteten Erträge aus Planvermögen lässt sich aus den aktuellen Marktbedingungen<br />

ableiten. Die Zinssätze für Gehalts- und Leistungstrend resultieren aus historischen Erfahrungswerten.<br />

Jede Änderung dieser Annahmen hat Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsverpflichtungen<br />

sowie die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten Aufwendungen und Erträge.<br />

Die Abweichungen zwischen den Ermessensentscheidungen und den tatsächlichen Verhältnissen<br />

berücksichtigt die DFS im Rahmen der „Korridormethode“ (vgl. Kapitel „4.6.13 Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“).<br />

Durch die Änderungen des IAS 19 (vgl. Kapitel „4.1.2 Freiwillig anzuwendende Standards und<br />

Interpretationen“) und dem damit verbundenen Wegfall der „Korridormethode“ rechnet die DFS<br />

damit, dass zum 1. Januar 2013 aufgelaufene versicherungsmathematische Verluste in Höhe von<br />

1.295 Millionen Euro (vgl. Kapitel „25.6 Pensionsrückstellungen“) im Eigenkapital zu erfassen sind.<br />

61


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Der Rechnungszins sinkt für die Bewertung ab dem 1. Januar 2013 von 4,50 Prozent um 1,60 Prozent<br />

auf 2,90 Prozent.<br />

Die Neufassung des Tarifvertrags über die Kranken- und Pflegeversicherung vom 17. Januar <strong>2012</strong><br />

verpflichtet die DFS zu einer Zuschusszahlung zur gesetzlichen Krankenversicherung an die<br />

Begünstigten und führt zu einem Ausweis von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand in den Pensionsverpflichtungen.<br />

4.2.5 Sonstige Rückstellungen<br />

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfordert Ermessensentscheidungen über die<br />

geschätzten Kosten, die erwarteten Zahlungsmittelabflüsse sowie deren Fälligkeiten (vgl. Kapitel<br />

„4.6.14 Sonstige Rückstellungen“). Die Rückstellungen beruhen auf Verträgen, Tarifvereinbarungen,<br />

gesetzlichen Vorschriften oder sonstigen Verpflichtungen. Sie wurden auf Grundlage von finanz- und<br />

versicherungsmathematischen Berechnungen oder historischen Erfahrungswerten nach vernünftiger<br />

kaufmännischer Beurteilung gebildet. Die Prämissen der sonstigen Rückstellungen werden<br />

jährlich überprüft und gegebenenfalls an die aktuelle Entwicklung angepasst.<br />

Die Zinssätze zur Abzinsung langfristiger Rückstellungen wurden an die Entwicklung des Zinsniveaus<br />

im Geschäftsjahr angepasst (vgl. Kapitel „26 Sonstige Rückstellungen“).<br />

4.3 Änderungen von Vergleichsinformationen in der Vorperiode<br />

Bilanzposition und Kapitel vor Umstellung nach Umstellung<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Kapitel „9 Personalaufwand“<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und 130.249<br />

Unterstützung<br />

Aufwendungen für IFRS-Altersversorgung 71.740<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 58.509<br />

Kapitel „11 Sonstige betriebliche Aufwendungen“<br />

Miete, Leasing und Raumkosten 35.424<br />

Raumkosten 22.370<br />

Miete und Leasing 13.054<br />

Kapitel „24 Überleitung zum bereinigten Eigenkapital“<br />

Betriebliche Altersversorgung nach gebührenrechtlicher Sichtweise 0 80.136<br />

Gebührenrechtliche Einbeziehung der Energy 0 -256<br />

Kapitel „30 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“<br />

Die Segmentberichterstattung sowie deren Überleitung wurde an das zum 1. Januar <strong>2012</strong><br />

eingeführte, regulierte Gebührenerhebungsverfahren angepasst.<br />

Kapital „32 Finanzinstrumente“<br />

Beizulegender Zeitwert der Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 28.892<br />

62


4.4 Währungsumrechnung<br />

Der Konzernabschluss und die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften werden in der Berichtswährung<br />

Euro erstellt. Grundsätzlich beziehen sich alle Angaben auf tausend Währungseinheiten in<br />

Euro (TEUR). Rundungen werden in kaufmännischer Weise vorgenommen.<br />

Für nicht monetäre Posten (z.B. immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen, Vorräte) in<br />

fremder Währung erfolgt der Bilanzansatz zu historischen Kursen. Monetäre Posten (z.B. flüssige<br />

Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) in Fremdwährung rechnet die DFS zum Stichtagskurs um,<br />

wobei Währungskurseffekte erfolgswirksam berücksichtigt werden.<br />

Währungen ISO-Code Standard- EWU- Standard- EWUumrechnung<br />

Umrechnung umrechnung Umrechnung<br />

Mittelkurs Briefkurs Mittelkurs Briefkurs<br />

1 EUR = 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

US-Dollar USD 1,31940 1,32240 1,29390 1,29690<br />

Britisches Pfund GBP 0,81610 0,81810 0,83530 0,83730<br />

Schweizer Franken CHF 1,20720 1,20920 1,21560 1,21760<br />

Japanischer Yen JPY 113,61000 113,85000 100,20000 100,44000<br />

4.5 Posten der Gesamtergebnisrechnung<br />

4.5.1 Ertrags- und Aufwandsrealisierung<br />

Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden realisiert, sofern:<br />

■ die Erbringung der Dienstleistung oder der Verkauf von Gütern mit dem Übergang der maßgeblichen<br />

Risiken und Chancen auf den Kunden verwirklicht ist;<br />

■ es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließt;<br />

■ kein weiter bestehendes Verfügungsrecht oder wirksame Verfügungsgewalt verbleibt und<br />

■ sich die Höhe der Umsatzerlöse und der angefallenen bzw. noch zu erwartenden Verkaufskosten<br />

verlässlich quantifizieren lassen.<br />

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer<br />

Entstehung ergebniswirksam.<br />

Die DFS bilanziert die Umsätze und Aufwendungen aus langfristigen Dienstleistungsaufträgen<br />

nach der „Percentage-of-Completion-Methode“. Dabei berechnen sich die Umsatzerlöse nach dem<br />

Fertigstellungsgrad der Leistung. Dieser bemisst sich aus dem Verhältnis der bis zum Stichtag<br />

angefallenen Auftragskosten zu den insgesamt zum Stichtag geplanten Auftragskosten. Ist für die<br />

Abwicklung eines Dienstleistungsauftrags ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich, umfassen die<br />

63


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Auftragskosten auch die direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten. Auftragsänderungen, Nachforderungen<br />

oder Leistungsprämien werden insoweit berücksichtigt, wie sie mit dem Kunden bereits<br />

verbindlich vereinbart wurden. Die Auftragskosten werden periodengerecht als Aufwand ausgewiesen.<br />

Übersteigen die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse, wird der erwartete Verlust<br />

unmittelbar als Aufwand ausgewiesen. Sofern das Ergebnis eines Dienstleistungsauftrags nicht<br />

verlässlich schätzbar ist, werden die wahrscheinlich erzielbaren Umsätze bis zur Höhe der angefallenen<br />

Kosten erfasst. Die DFS weist die nach der „Percentage-of-Completion-Methode“ erzielten<br />

Umsatzerlöse für langfristige Dienstleistungsaufträge unter Abzug erhaltener Anzahlungen unter<br />

dem Bilanzposten „Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen“ aus.<br />

Die Zuordnung der Zinserträge und -aufwendungen erfolgt periodengerecht.<br />

4.5.2 Wertminderungen<br />

Die nicht finanziellen Vermögenswerte werden grundsätzlich zu jedem Bilanzstichtag daraufhin<br />

überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Dabei wird der Buchwert mit dem<br />

erzielbaren Betrag des Vermögenswertes verglichen.<br />

Der Buchwert entspricht dem Betrag, mit dem ein Vermögenswert nach Abzug aller kumulierten<br />

Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen angesetzt wird. Der erzielbare<br />

Betrag resultiert aus einem Vergleich zwischen Nettoveräußerungswert und Nutzungswert,<br />

wobei der jeweils höhere Wert anzuwenden ist. Der Nettoveräußerungswert ermittelt sich aus dem<br />

beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Der Nutzungswert berechnet sich aus dem<br />

Barwert der geschätzten zukünftigen Mittelzuflüsse und abflüsse, die aus der fortgeführten Nutzung<br />

des Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Zur<br />

Ermittlung des Barwerts verwendet die DFS einen den Marktbedingungen entsprechenden Zinssatz<br />

vor Steuern unter Verwendung von geschätzten Zerobondstrukturkurven der <strong>Deutsche</strong>n Bundesbank<br />

(berechnet nach der Svensson Methode). Auf einen Risikozuschlag nach IAS 36.55 (b) wurde<br />

verzichtet, da die Vermögenswerte keinen speziellen Risiken ausgesetzt sind.<br />

Unterschreitet der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes seinen Buchwert, erfolgt eine Wertminderung<br />

auf den erzielbaren Betrag. Kann für einen einzelnen Vermögenswert ein erzielbarer<br />

Betrag nicht ermittelt werden, wird dieser für die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit<br />

bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Wertminderungsaufwendungen<br />

werden grundsätzlich sofort ergebniswirksam erfasst.<br />

Entfallen zu einem späteren Zeitpunkt die Gründe für eine in den Vorjahren vorgenommene Wertminderung<br />

ganz oder teilweise, ist eine Wertaufholung durchzuführen. Die Wertaufholung erfolgt<br />

grundsätzlich ergebniswirksam und begrenzt sich auf den fortgeführten Buchwert, der sich ohne<br />

die Wertminderung in früheren Jahren ergeben hätte. Wertaufholungen von vorgenommenen Wertberichtigungen<br />

auf Firmenwerte sind nicht zulässig.<br />

64


4.6 Posten der Bilanz<br />

4.6.1 Immaterielle Vermögenswerte<br />

Entgeltlich erworbene Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert, wenn es wahrscheinlich<br />

ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil<br />

verbunden ist und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.<br />

Immaterielle Vermögenswerte, die durch eigene Entwicklungstätigkeiten entstehen, werden zu Herstellungskosten<br />

aktiviert. Dies setzt voraus, dass aus den Produkten ein künftiger wirtschaftlicher<br />

Nutzen erzielt werden kann. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten<br />

sowie notwendige Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden<br />

unter den Voraussetzungen des IAS 23 als Teil der Herstellungskosten aktiviert.<br />

Geleistete Anzahlungen werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Anzahlungen werden<br />

zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme auf die jeweiligen immateriellen Vermögenswerte verteilt und<br />

entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Die immateriellen Vermögenswerte haben eine begrenzte wirtschaftliche Nutzungsdauer. Sie werden<br />

planmäßig mit Nutzungsbeginn linear abgeschrieben:<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und<br />

ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten und Werten<br />

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

Wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

3–8 Jahre<br />

8 Jahre<br />

erst ab Inbetriebnahme<br />

Forschungskosten sowie Zuwendungen der öffentlichen Hand werden ergebniswirksam berücksichtigt.<br />

4.6.2 Sachanlagen<br />

Materielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn es<br />

wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil<br />

verbunden ist und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.<br />

Anschaffungskosten umfassen dabei den Erwerbspreis und alle direkt zurechenbaren Kosten, die<br />

erforderlich sind, um den Vermögenswert am vorgesehenen Standort in den vom Management<br />

beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen.<br />

Die DFS teilt die Sachanlagen (insbesondere Gebäude) in die wesentlichen wirtschaftlichen Bestandteile<br />

bzw. Komponenten auf und weist sie getrennt aus. Kosten für den Ersatz von Komponenten<br />

oder für Generalüberholungen werden gesondert aktiviert.<br />

65


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Herstellungskosten für selbst erstellte Sachanlagen beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess<br />

zurechenbaren Kosten (Material- und Fertigungseinzelkosten), angemessene Teile der fertigungsbezogenen<br />

Gemeinkosten sowie die bis zum Fertigstellungszeitpunkt direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten<br />

nach IAS 23.<br />

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden vom Buchwert des geförderten Vermögenswertes<br />

abgesetzt.<br />

Alle Vermögenswerte (mit Ausnahme der Grundstücke) unterliegen einer begrenzten wirtschaftlichen<br />

Nutzungsdauer und werden planmäßig linear ab Beginn der Nutzung abgeschrieben:<br />

Sachanlagevermögen<br />

Gebäude – Tragwerk<br />

Gebäude – Fassade<br />

Gebäude – Innenausbau<br />

Gebäude – Heizung, Lüftung, Wasser<br />

Gebäude – Elektronik<br />

Außenanlagen<br />

Technische Anlagen<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

Wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

25–40 Jahre<br />

25–30 Jahre<br />

25 Jahre<br />

15–25 Jahre<br />

15–25 Jahre<br />

5–19 Jahre<br />

3–20 Jahre<br />

5–20 Jahre<br />

Kosten für die Reparatur und laufende Wartung von Sachanlagen, die nicht zu einer Erweiterung<br />

oder wesentlichen Verbesserung geführt haben, werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

ergebniswirksam gebucht.<br />

Werden Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet, wird der Gewinn bzw. Verlust als<br />

Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen<br />

Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.<br />

4.6.3 Leasing<br />

Die DFS schließt Miet-, Pacht- und Leasingverträge mit befristeten und unbestimmten Laufzeiten<br />

zur Wahrung einer angemessenen Dispositionselastizität ab. Sie untersucht diese Sachverhalte<br />

nach IAS 17 auf bilanzierungspflichtige Finanzierungs- und aufwandswirksame Operating-Leasingverhältnisse.<br />

Finanzierungsleasing liegt vor, wenn der Leasinggeber im Wesentlichen alle mit dem Eigentum<br />

verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswerts auf den Leasingnehmer überträgt<br />

(IAS 17.10). Liegen diese Voraussetzungen nicht vor, klassifiziert die DFS den Sachverhalt als<br />

Operating Leasingverhältnis.<br />

Im Rahmen des Finanzierungsleasing vergleicht die DFS den beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstands<br />

mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen und aktiviert den jeweils niedrigeren<br />

66


Wert. Die Zahlungsverpflichtungen aus künftigen Leasingraten werden korrespondierend zur<br />

Höhe des aktivierten Leasinggegenstands unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Die Mindestleasingzahlungen<br />

werden in einen Tilgungsanteil der Restschuld und in einen Zinsanteil aufgeteilt,<br />

wobei die Zinsen nach der Effektivzinsmethode ermittelt werden.<br />

Die DFS schreibt den Vermögenswert entweder über die Laufzeit des Leasingverhältnisses oder<br />

eine geschätzte, kürzere operative Nutzungsdauer ab.<br />

Operating-Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses aufwandswirksam<br />

erfasst.<br />

4.6.4 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie<br />

Teilweise werden Immobilien nicht eigenbetrieblich genutzt, sondern ausschließlich zur Erzielung<br />

von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten. Sie werden als Finanzinvestition<br />

klassifiziert, zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear<br />

abgeschrieben.<br />

4.6.5 Finanzinstrumente – Finanzielle Vermögenswerte<br />

Unter einem Finanzinstrument sind alle vertraglichen Ansprüche und Verpflichtungen zu verstehen,<br />

die unmittelbar oder mittelbar den Austausch von Zahlungsmitteln zum Gegenstand haben.<br />

Sie führen gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und<br />

bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument.<br />

Finanzielle Vermögenswerte unterteilen sich in die Kategorien „Erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert“, „Bis zur Endfälligkeit gehalten“, „Kredite und Forderungen“ sowie „Zur Veräußerung<br />

verfügbar“ (vgl. Kapitel „32 Finanzinstrumente“):<br />

■ Die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ umfasst finanzielle Vermögenswerte,<br />

die zu Handelszwecken gehalten werden. Finanzielle Vermögenswerte werden dieser<br />

Kategorie zugeordnet, wenn sie prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurden.<br />

Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern sie nicht als Sicherungsgeschäfte<br />

im Rahmen einer Sicherungsbeziehung qualifiziert sind. Die DFS setzt nach einer von der<br />

Geschäftsführung definierten und vom Treasury überwachten Sicherungspolitik zur Absicherung<br />

bestehender und zukünftiger Zins- und Devisenkursänderungsrisiken ausschließlich<br />

wirksame Derivate ein (vgl. Kapitel „6.5 Finanzmanagement“ und „11.3.2 Finanzwirtschaftliche<br />

Risiken“ im Konzernlagebericht). Während Zinsswaps das Zinsrisiko steuern, sichern Zins-/<br />

Währungsswaps sowohl das Zinsrisiko als auch das Devisenkursänderungsrisiko aus Finanzierungen<br />

in Fremdwährungen ab. Der erstmalige Ansatz zum Erfüllungszeitpunkt am Handelstag<br />

und der Folgeansatz erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der<br />

Derivative mit positiven oder negativen Marktwerten ermittelt sich auf Basis von öffentlichen<br />

Marktpreisen. Als Marktwert eines Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr<br />

zwischen vertragswilligen und unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen Marktbedingun­<br />

67


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

gen erzielt werden kann. Bei der Bestimmung des Marktwertes eines derivativen Finanzinstruments<br />

bleiben Kompensationseffekte aus dem Grundgeschäft (z.B. schwebende Geschäfte<br />

und antizipierte Transaktionen) unberücksichtigt. Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte<br />

bestimmen sich auf Basis von aktuellen EZB Referenzkursen unter Berücksichtigung der für<br />

die Restlaufzeit zum Handelstag und Bewertungsstichtag entsprechenden Terminauf- bzw.<br />

-abschläge. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente (z.B. Zinsswaps, Zins Währungsswaps)<br />

ermitteln sich auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows. Dabei werden<br />

die für die Restlaufzeit der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze bzw. sich daraus<br />

ableitenden impliziten Zinssätze verwendet. Sofern kein an einem aktiven Markt notierter Preis<br />

existiert, wird auf andere geeignete Bewertungsmethoden zurückgegriffen. Diese Methoden<br />

umfassen alle Faktoren, die unabhängige, sachkundige Marktteilnehmer bei der Preisbildung<br />

berücksichtigen würden und die anerkannte, gängige ökonomische Modelle zur Preisbildung<br />

von Finanzinstrumenten darstellen. Finanzinstrumente werden als kurzfristig ausgewiesen,<br />

wenn ihre Realisierung innerhalb von zwölf Monaten erwartet wird. Ansonsten erfolgt der<br />

Ausweis als langfristige Vermögenswerte. Der Ausweis von derivaten Finanzinstrumenten mit<br />

positivem beizulegenden Zeitwert erfolgt als Forderung, solche mit negativem beizulegenden<br />

Zeitwert als Verbindlichkeit. Alle derivativen Finanzinstrumente wurden ohne die Bildung von<br />

designierten Sicherungsbeziehungen bilanziert. Marktwertveränderungen des beizulegenden<br />

Werts zwischen den Abschlussstichtagen sind erfolgswirksam im Finanzergebnis zu berücksichtigen.<br />

■ Die Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehalten“ beinhalten nicht derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit (weitere Angaben zur<br />

neu bilanzierten Forderung aus QTE Transaktion vgl. Kapitel „18 Lang- und kurzfristige sonstige<br />

Forderungen und Vermögenswerte“). Das Unternehmen muss die Absicht und die Fähigkeit<br />

haben, die Finanzinstrumente bis zur Endfälligkeit zu halten. Der Erstansatz zum Erfüllungszeitpunkt<br />

erfolgt am Handelstag zum beizulegenden Zeitwert, unter Berücksichtigung der direkt<br />

dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten. In Fremdwährung valutierte Forderungen werden<br />

erfolgswirksam zum Stichtagskurs umgerechnet. In der Folge werden die Finanzinstrumente<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.<br />

Bestehen Zweifel an der Erbringung der Forderungen, werden diese auf Basis der geschätzten<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit auf den niedrigeren realisierbaren Wert aufwandswirksam abgeschrieben.<br />

Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Perioden, werden notwendige<br />

Wertaufholungen ergebniswirksam vorgenommen. Zinserträge werden im Finanzergebnis<br />

berücksichtigt.<br />

■ Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ besteht aus finanziellen Vermögenswerten mit festen<br />

oder bestimmbaren Zahlungsmodalitäten, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Die<br />

Vermögenswerte unterscheiden sich nach langfristigen und kurzfristigen Restlaufzeiten. Der<br />

Erstansatz zum Erfüllungszeitpunkt erfolgt am Handelstag zum beizulegenden Zeitwert, unter<br />

Berücksichtigung der direkt dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten. In Fremdwährung<br />

68


valutierte Forderungen werden erfolgswirksam zum Stichtagskurs bewertet. Die Folgebewertung<br />

bemisst sich nach den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der<br />

Effektivzinsmethode bei unter- oder nichtverzinslichen Krediten und Forderungen. Bestehen an<br />

der Einbringlichkeit der Forderungen Zweifel, werden diese auf Basis der geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

mit dem niedrigeren realisierbaren Wert angesetzt und aufwandswirksam<br />

wertgemindert. Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Perioden, werden<br />

notwendige Wertaufholungen ergebniswirksam vorgenommen. Zinserträge werden im Finanzergebnis<br />

erfasst.<br />

■ Die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ beinhaltet alle weiteren finanziellen Vermögenswerte,<br />

die nicht einer der anderen beiden Kategorien zuordenbar sind (z.B. Finanzanlagen,<br />

Wertpapiere). Der erstmalige Ansatz zum Erfüllungszeitpunkt erfolgt am Handelstag zum<br />

beizulegenden Zeitwert, unter Berücksichtigung der direkt dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten.<br />

Die Folgebewertung dieser Kategorie erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern<br />

dieser am Bilanzstichtag verlässlich bestimmbar ist. Für Wertpapiere wird der beizulegende<br />

Zeitwert aus dem an einem aktiven Markt notierten Preis ermittelt. Die unrealisierten Gewinne<br />

und Verluste aus Wertschwankungen des beizulegenden Zeitwerts zwischen den Abschlussstichtagen<br />

werden erfolgsneutral im Eigenkapital in die sonstigen Rücklagen eingestellt. Bei<br />

einer Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte oder einer nachhaltigen Wertminderung<br />

des Marktwerts unter den Buchwert wird die sonstige Rücklage aufgelöst und die kumulierten<br />

Gewinne oder Verluste erfolgswirksam realisiert.<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen<br />

aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder alle wesentlichen Risiken und<br />

Chancen übertragen werden.<br />

Der beizulegende Zeitwert für Finanzinstrumente entspricht grundsätzlich dem Betrag, den die<br />

DFS erhalten bzw. zahlen würde, wenn die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag getauscht oder<br />

beglichen worden wären. Für Finanzinstrumente der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“<br />

entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktpreis auf aktiven Märkten. Liegen solche Märkte<br />

nicht vor, ermittelt sich der beizulegende Zeitwert durch anerkannte, finanzmathematische Modelle<br />

oder externe Bewertungen Dritter auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen<br />

(z.B. Zinssätze, Devisenkurse). Die beizulegenden Zeitwerte der Kategorie „Kredite und<br />

Forderungen“ entsprechen ihren Buchwerten.<br />

4.6.6 Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen<br />

Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen werden zum Erwerbszeitpunkt mit den<br />

Anschaffungskosten aktiviert und in den Folgeperioden mit den auf sie entfallenden Eigenkapitalveränderungen<br />

fortgeschrieben. Liegen Hinweise für eine Wertminderung der Beteiligungen vor,<br />

wird nach den Regelungen des IAS 36 der niedrigere erzielbare Betrag angesetzt (vgl. Kapitel<br />

„4.5.2 Wertminderungen“).<br />

69


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

4.6.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet. Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stimmen mit ihren<br />

beizulegenden Zeitwerten überein.<br />

Die DFS bemisst erforderliche Wertberichtigungen der Forderungen nach dem wahrscheinlichen<br />

Ausfallrisiko auf Grundlage von Informationen über Insolvenzen. Zudem fordert sie Sicherheitsleistungen<br />

von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina ein, sofern definierte Warnschwellen überschritten<br />

werden. Die Wertberichtigungen werden ergebniswirksam auf einem gesonderten Wertberichtigungskonto<br />

gebucht. Entfallen in den Folgeperioden die Gründe für die Wertberichtigung,<br />

wird die Wertaufholung direkt im Gewinn oder Verlust berücksichtigt. Die Einstufung einer bereits<br />

wertgeminderten Forderung als uneinbringlich, führt zu ihrer vollständigen Ausbuchung.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung bestehen in Höhe von<br />

1.161 TEUR (im Vorjahr: 609 TEUR). Wegen des geringfügigen Umfangs (< 50 TEUR) erfolgte<br />

keine Umbewertung.<br />

4.6.8 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Die Buchwerte der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte stimmen mit ihren beizulegenden<br />

Zeitwerten überein.<br />

Wertberichtigungen werden nach dem wahrscheinlichen Ausfall auf Basis von Altersstruktur- und<br />

Fälligkeitsanalysen bzw. Informationen über Insolvenzen bemessen und aufwandswirksam auf<br />

einem separaten Wertberichtigungskonto erfasst.<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte in Fremdwährung werden erfolgswirksam zum Stichtagskurs<br />

bewertet.<br />

4.6.9 Latente Steuern<br />

IAS 12 regelt den Ansatz latenter Steuern nach dem Konzept der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode.<br />

Die DFS bildet aktive und passive latente Steuern grundsätzlich für sämtliche<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen den zeitlich abweichenden Wertansätzen in<br />

der Konzernbilanz nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen (temporäre Differenzen) sowie<br />

auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge. Die Bewertungsunterschiede beschränken sich<br />

allerdings auf Bilanzpositionen, deren Veränderungen das steuerliche Ergebnis beeinflussen.<br />

Sachverhalte, die der Vollkostendeckung (vgl. § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 6 LuftVG) unterliegen,<br />

bleiben in der Regel unbeachtet. Zudem werden eine durch die Regulierungsbehörde genehmigte<br />

und sich über eine Periode von 15 Jahren erstreckende Nachholung von Erstbewertungsdifferenzen<br />

aus der Umstellung der Gebührenerhebungsgrundlage von HGB auf IFRS sowie seit <strong>2012</strong> aus<br />

70


der betrieblichen Altersversorgung entstehende Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang<br />

und Vermögen berücksichtigt.<br />

Darüber hinaus werden aktive latente Steuern für künftige Steuerminderungsansprüche aus steuerlichen<br />

Verlustvorträgen bilanziert. Aktive Steuerlatenzen für alle abzugsfähigen temporären Differenzen<br />

sowie für steuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfang berücksichtigt, in dem<br />

wahrscheinlich zukünftiges zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das<br />

die temporären Differenzen bzw. noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden<br />

können.<br />

Der Berechnung der latenten Steuern liegen die Ertragsteuersätze zugrunde, die in den einzelnen<br />

Ländern zum Bewertungsstichtag nach derzeitig geltender Rechtslage bestanden bzw. bereits<br />

beschlossen wurden. Der Ertragsteuersatz von 29,83 Prozent (Vorjahr: 29,83 Prozent) setzt<br />

sich aus einem Körperschaftsteuersatz von 15,00 Prozent, einem Solidaritätszuschlag von<br />

5,50 Prozent sowie einem gewichteten Gewerbesteuer-Hebesatz von 400,00 Prozent auf einen<br />

Steuermessbetrag von 5,00 Prozent zusammen. Der Effekt von Steuersatzänderungen auf aktive<br />

und passive latente Steuerpositionen spiegelt sich im Ertragsteueraufwand der Periode der<br />

Gesetzesänderung wider.<br />

Eine Saldierung von latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten erfolgt, soweit ein gesetzlicher<br />

Anspruch auf Aufrechnung besteht und die Forderungen und Verbindlichkeiten gegen dieselbe<br />

Steuerbehörde bestehen.<br />

Aktive und passive latente Steuern werden nicht abgezinst.<br />

4.6.10 Flüssige Mittel<br />

Die flüssigen Mittel schließen Barmittel, Geldkonten sowie kurzfristige Tages- und Termingeldanlagen<br />

bei Kreditinstituten ein. Die Zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalenten Mittel sind zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Flüssige Mittel in fremder Währung werden zum Stichtagskurs umgerechnet.<br />

Die DFS weist ausgenutzte Kontokorrentkredite in der Bilanz als „Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten“ unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aus.<br />

4.6.11 Vorräte<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten, die auf Basis der Durchschnittsmethode<br />

ermittelt werden, oder zu Herstellungskosten.<br />

Die Herstellungskosten beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten<br />

(insbesondere Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen<br />

Material- und Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der Verwaltung und des sozia­<br />

71


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

len Bereichs werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zurechenbar sind. Finanzierungskosten<br />

werden nicht als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt.<br />

Bei der Folgebewertung werden die Vorräte zum niedrigeren Wert zwischen Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus<br />

der Lagerdauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, wurden bei der Ermittlung des<br />

Nettoveräußerungswerts durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. Wenn die Gründe,<br />

die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.<br />

Niedrigere Werte am Abschlussstichtag wurden aufgrund gesunkener Preise am Absatzund<br />

Beschaffungsmarkt berücksichtigt.<br />

4.6.12 Sonstige Rücklagen<br />

In dieser Position werden erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals ausgewiesen, soweit<br />

sie nicht auf Kapitaltransaktionen mit der Gesellschafterin beruhen. Hierzu zählen insbesondere<br />

die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbarer finanzieller<br />

Vermögenswerte sowie die dazugehörigen Steuereffekte.<br />

4.6.13 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Die Bewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgt gemäß IAS 19 nach dem<br />

Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) auf Basis versicherungsmathematischer<br />

Gutachten zum Bilanzstichtag. Dabei sind insbesondere Annahmen über langfristige Gehaltsund<br />

Rentenentwicklungen sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Die Prämissen<br />

zum Gehalts- und Rententrend stützen sich auf in der Vergangenheit beobachtete Tendenzen<br />

und berücksichtigen das länderspezifische Zins- und Inflationsniveau. Basis für die Schätzung zur<br />

durchschnittlichen Lebenserwartung bilden anerkannte biometrische Rechnungsgrundlagen.<br />

Der für die Abzinsung der künftigen Verpflichtungen verwendete Zinssatz ist der Marktzinssatz<br />

für erstrangige festverzinsliche Industrie- bzw. Regierungsanleihen.<br />

Abweichungen zwischen den getroffenen Annahmen und den tatsächlich eingetretenen Änderungen<br />

bilden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste ab. Die Tilgung versicherungsmathematischer<br />

Gewinne und Verluste erfolgt nach der „Korridormethode“. Diese Methode<br />

erfasst die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erst dann als Aufwand oder<br />

Ertrag erfasst, wenn sie 10,00 Prozent des höheren Betrags aus 1. der Verpflichtung aus dem<br />

leistungsorientierten Plan oder 2. dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens übersteigen.<br />

Der den Korridor übersteigende Betrag wird über die durchschnittliche Restdienstzeit der aktiven<br />

Mitarbeiter ratierlich über die Gesamtergebnisrechnung amortisiert.<br />

Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen Ansprüche der aktiven Mitarbeiter<br />

darstellt, wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand sowie die erwarteten<br />

Erträge des Planvermögens werden im Finanzergebnis erfasst.<br />

72


Die Entwicklung des Planvermögens setzt sich zusammen aus den Beiträgen, Auszahlungen und<br />

Erträgen aus einem konventionellen Rückdeckungsversicherungsvertrag mit konservativer Anlagepolitik<br />

nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Eine chancenorientierte Fondsanlage<br />

bei einer Kapitalanlagegesellschaft nach § 54b VAG ermöglicht für den Großvertrag der DFS<br />

eine höhere Aktienquote des Versicherers und damit eine langfristige Renditesteigerung gegenüber<br />

der Verzinsung des Konsortiums. Die Fondsanlage ist begrenzt auf maximal die Hälfte des<br />

Deckungskapitals. Die Erwartungen an die Fondsanlage werden durch eine Strategiekommission<br />

formuliert. Sie berücksichtigt aktuelle Kapitalmarkterwartungen und Risikoaspekte. Pensionsverpflichtungen,<br />

für die Planvermögen vorhanden sind, werden mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

dieses Planvermögens saldiert ausgewiesen.<br />

Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei Fälligkeit als Aufwand erfasst und<br />

innerhalb des Personalaufwands ausgewiesen.<br />

4.6.14 Sonstige Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen werden für eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende gegenwärtige<br />

Verpflichtung gegenüber Dritten gebildet. Sie müssen künftig mit einer ausreichenden<br />

Wahrscheinlichkeit von mindestens 50,00 Prozent zu einem Vermögensabfluss führen und in<br />

ihrer voraussichtlichen Höhe zuverlässig geschätzt werden können. Eine Rückstellung wird nach<br />

bestmöglicher Schätzung und unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken mit dem Erfüllungsbetrag<br />

angesetzt, der voraussichtlich die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit aufweist.<br />

Die DFS erwartet für die Mehrheit der sonstigen Rückstellungen, dass sie in der Regel innerhalb<br />

der nächsten ein bis dreißig Jahre fällig werden. Die Entwicklung einzelner Rückstellungen<br />

erstreckt sich teilweise über längere Zeiträume. Es bestehen daher Unsicherheiten über den zeitlichen<br />

Anfall und die konkrete Höhe der Aufwendungen. Dennoch geht die DFS davon aus, dass<br />

sie für die gebildeten Rückstellungen zu 100,00 Prozent in Anspruch genommen wird und der<br />

Abfluss zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in Höhe der zurückgestellten Beträge erfolgt.<br />

Rückstellungen für Verpflichtungen, die voraussichtlich nicht bereits im Folgejahr zu einer Vermögensminderung<br />

führen, werden zu marktüblichen Konditionen abgezinst und in Höhe des<br />

Barwertes des erwarteten Vermögensabflusses angesetzt, sofern der Zinseffekt von wesentlicher<br />

Bedeutung ist. Als Grundlage für die Abzinsungssätze dienen die von der Bundesbank<br />

herausgegebenen Umlaufrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der<br />

öffentlichen Hand bzw. börsennotierter Bundeswertpapiere entsprechend ihrer Restlaufzeiten.<br />

Zusätzlich zur Umlaufrendite erfolgt ein unternehmensinterner Risikoaufschlag in Höhe von<br />

0,25 Prozent.<br />

Resultiert aus einer geänderten Schätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die<br />

Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.<br />

73


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

4.6.15 Finanzinstrumente – Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln<br />

oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Die Klassifizierung erfolgt in die Kategorien<br />

„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ und „Fortgeführte Anschaffungskosten“ (vgl. Kapitel<br />

„32 Finanzinstrumente“).<br />

Bei finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr entspricht der beizulegende<br />

Zeitwert dem mit einem risikolosen Zinssatz abgezinsten Betrag.<br />

In Fremdwährung valutierte Verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs bewertet.<br />

■ Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“<br />

(derivative Finanzinstrumente) werden ausschließlich zu Handelszwecken gehalten (vgl. Kapitel<br />

„6.5 Finanzmanagement“ und „11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken“ im Konzernlagebericht).<br />

Sie werden sowohl im Erst- als auch im Folgeansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Dieser basiert auf Börsennotierungen zum Bilanzstichtag. Wertschwankungen zwischen den<br />

Abschlussstichtagen und Zinsaufwendungen werden erfolgswirksam im Finanzergebnis berücksichtigt.<br />

■ Die Kategorie „Fortgeführte Anschaffungskosten“ umfasst alle finanziellen Verbindlichkeiten, die<br />

nicht der anderen Kategorie zuordenbar sind. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden<br />

Zeitwert unter Einbeziehung von Transaktionskosten, die direkt der Emission der Verbindlichkeit<br />

zuzurechnen sind. In der Folge sind die Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode bei über- oder unterverzinslichen<br />

Verbindlichkeiten bewertet. Anleihen und Schuldscheindarlehen werden mit den fortgeführten<br />

Anschaffungs¬kosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode geführt. Die beizulegenden<br />

Zeitwerte der Anleihen berechnen sich aus den Barwerten der zukünftig erwarteten Cashflows,<br />

wobei zur Diskontierung ein marktüblicher Zinssatz angewandt wird. Wegen der kurzfristigen<br />

Fälligkeit von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten,<br />

entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten. Ausbuchungen und Wertberichtigungen<br />

werden im Gewinn oder Verlust, Zinsaufwendungen im Finanzergebnis ausgewiesen.<br />

In Fremdwährung valutierte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe<br />

von 613 TEUR (im Vorjahr: 995 TEUR). Wegen des geringfügigen Umfangs (< 1 TEUR) erfolgte<br />

keine Umbewertung.<br />

74


Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung<br />

5. Umsatzerlöse<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Erlöse aus <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen 1.080.935 1.050.186<br />

Andere Umsatzerlöse 20.382 20.067<br />

Umsatzerlöse 1.101.317 1.070.253<br />

Erlöse aus <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Streckengebühren 753.373 739.112<br />

An- und Abfluggebühren 218.257 207.365<br />

Abführungen an DWD und BMVBS aus<br />

An- und Abfluggebühren -694 -568<br />

Verrechnung Gebührenüber-/-unterdeckung Vorjahr 12.810 -7.250<br />

Gebührenunterdeckung des laufenden Jahres 26.225 39.672<br />

Erlöse aus Strecken- und An- und Abfluggebühren 1.009.971 978.331<br />

Erstattungen des Bundes für militärische Flüge<br />

und Einrichtungen 57.064 57.707<br />

Erstattungen des Bundes für gebührenbefreite Flüge 6.500 6.500<br />

Nachrichten für Luftfahrer 3.349 3.644<br />

Flugvermessungen 2.990 3.069<br />

Übrige <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen 1.061 935<br />

Erlöse aus <strong>Flugsicherung</strong>sleistungen 1.080.935 1.050.186<br />

6. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Veränderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen<br />

und unfertigen Leistungen 129 -18<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 2.459 1.863<br />

(im Wesentlichen selbst entwickelte IT-Systeme)<br />

Bestandsveränderungen und<br />

andere aktivierte Eigenleistungen 2.588 1.845<br />

75


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

7. Sonstige betriebliche Erträge<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Erträge aus der QTE-Transaktion 52.248 13.727<br />

– davon Erträge aus der Auflösung der QTE-Rückstellung 495 8.406<br />

Erfolgswirksam vereinnahmte Zuschüsse der<br />

EU-Kommission und der deutschen Bundes- und Länderministerien<br />

zu Forschungs- und Entwicklungsvorhaben 7.192 5.935<br />

Kostenerstattungen 4.827 3.954<br />

Erlöse aus Energieverkäufen 48 2.442<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 801 1.615<br />

Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten 5.254 4.718<br />

Mieterträge 648 623<br />

Erträge aus Anlageabgängen 1.775 84<br />

Sonstiges 4.986 5.344<br />

Sonstige betriebliche Erträge 77.779 38.442<br />

8. Materialaufwand<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie<br />

für bezogene Waren 935 2.756<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

(Flugvermessungs- und Consultingleistungen) 5.770 4.714<br />

Materialaufwand 6.705 7.470<br />

9. Personalaufwand<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Löhne und Gehälter* 586.068 550.349<br />

Aufwendungen für IFRS-Altersversorgung** 110.229 71.740<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 66.957 58.509<br />

Personalkosten des Luftfahrt-Bundesamts 25.884 21.277<br />

Personalaufwand 789.138 701.875<br />

* Zur Vergütung der Geschäftsführung vgl. Kapitel „41.1 Geschäftsführung“<br />

** Zu den in der Gesamtergebnisrechnung enthaltenen Aufwendungen und Erträge für die betrieblichen Altersversorgung<br />

vgl. Kapitel „25.7 Aufwendungen und Erträge“<br />

Der Personalaufwand zeigt neben Löhnen, Gehältern und Sozialaufwendungen auch Kosten, die<br />

durch das Luftfahrt-Bundesamt für eigenes Personal in Rechnung gestellt wurden.<br />

76


Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt <strong>2012</strong> 2011<br />

Angestellte 5.280 5.143<br />

Beurlaubte Soldaten 246 259<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 29 31<br />

Technische und kaufmännische Studierende und<br />

Auszubildende 266 261<br />

Mitarbeiter der DFS 5.821 5.694<br />

Beschäftigte (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) 67 73<br />

Beamte 216 235<br />

Mitarbeiter des Luftfahrt-Bundesamts 283 308<br />

Mitarbeiter insgesamt 6.104 6.002<br />

10. Abschreibungen<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Immaterielle Vermögenswerte 33.650 30.737<br />

Sachanlagen 71.346 71.711<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 30 30<br />

Abschreibungen 105.026 102.478<br />

Die im Geschäftsjahr durchgeführten Werthaltigkeitstests zeigten, dass keine außerplanmäßigen<br />

Wertminderungen bei den immateriellen Vermögenswerten, den Sachanlagen, den als Finanzinvestition<br />

gehaltenen Immobilien und den Finanzanlagen vorgenommen werden mussten.<br />

77


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

11. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Ersatzteile und Instandhaltung 37.369 44.061<br />

Raumkosten 22.264 22.370<br />

Miete und Leasing 12.291 13.054<br />

Fremdpersonal 12.430 15.008<br />

Sonstiger Personalaufwand 9.640 12.623<br />

Rechts- und Beratungskosten 13.324 9.330<br />

Reisekosten 7.572 8.168<br />

Telekommunikationskosten 8.618 7.642<br />

Kosten für Vorjahre 658 4.663<br />

Kraftfahrzeug-Kosten 3.330 3.085<br />

Anlageabgänge 419 2.660<br />

Versicherungen 2.184 2.417<br />

Umlagen EUROCONTROL 1.753 1.911<br />

Zeitschriften, Fachliteratur, Büromaterial 1.280 1.343<br />

Werbekosten 1.112 1.138<br />

Bewirtungen 930 1.109<br />

Kosten des Geldverkehrs 817 668<br />

Wertberichtigungen und Forderungsverluste 2.185 444<br />

QTE-Kosten 2.695 54<br />

Übrige 3.097 3.213<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 143.968 154.961<br />

Weitere Angaben zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Mindestleasingzahlungen aus<br />

Operating-Leasingverhältnissen 12.291 13.054<br />

Wertminderungsverluste finanzieller<br />

Vermögenswerte der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 2.797 3.158<br />

78


12. Finanzergebnis<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Erträge aus Fondsvermögen zur Finanzierung von<br />

Pensionsverpflichtungen 67.029 53.070<br />

Erträge aus Währungsumrechnung 3.561 1.812<br />

Zinserträge 3.037 1.934<br />

Erträge aus Ergebnisabführungen 1.333 853<br />

Erträge aus Beteiligungen 339 167<br />

Ergebnis aus der Marktwertbewertung von Derivaten 0 1.944<br />

Finanzerträge 75.299 59.780<br />

Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen -110.960 -104.550<br />

Übrige Zinsaufwendungen -9.287 -5.839<br />

Ergebnis aus der Marktwertbewertung von Derivaten -4.289 0<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahmen -751 -558<br />

Aufwendungen aus der Währungsumrechnung -21 -4.133<br />

Aufwendungen aus Wertpapieren 0 -4<br />

Finanzaufwendungen -125.308 -115.084<br />

Finanzergebnis -50.009 -55.304<br />

Weitere Angaben zum Finanzergebnis <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Nach der Effektivzinsmethode ermitteltes Zinsergebnis aus<br />

Finanzinstrumenten, die ausschließlich nicht in der Kategorie<br />

„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ klassifiziert sind -3.352 -7.761<br />

Zinserträge wertgeminderter finanzieller Vermögenswerte 284 306<br />

Wertminderungsverluste der Kategorie<br />

„Zur Veräußerung verfügbar“ -101 -163<br />

Wertminderungsverluste der Kategorie „Zur Veräußerung<br />

verfügbar“, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden -101 -159<br />

79


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

13. Ertragsteuern<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Laufende Ertragsteuern 171 8.105<br />

Latente Ertragsteuern 13.585 713<br />

Ertragsteueraufwand 13.756 8.818<br />

Unter den tatsächlichen Ertragsteuern werden die Körperschaftsteuer inklusive des Solidaritätszuschlags<br />

sowie die Gewerbeertragsteuer ausgewiesen. Die Ermittlung des Steueraufwands erfolgt<br />

nach den maßgeblichen steuerlichen Vorschriften. Im Geschäftsjahr fielen kein Körperschaftsteueraufwand<br />

und kein Gewerbeertragsteueraufwand an.<br />

Bewertungsunterschiede in Gebührensachverhalten führten zu einem steuerlichen Verlust von<br />

17.306 TEUR.<br />

Zusammensetzung der tatsächlichen Ertragsteuern <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Körperschaftsteuer 0 3.716<br />

Solidaritätszuschlag 0 204<br />

Gewerbeertragsteuer 0 4.119<br />

Ausländische Steuern 171 66<br />

Tatsächliche Ertragsteuern 171 8.105<br />

Umgliederung von periodenfremden in laufende<br />

Steuerrückstellungen 0 2.486<br />

Neben den tatsächlichen Steuerschulden des laufenden Geschäftsjahres sind auch gegebenenfalls<br />

zu leistende Steuernachforderungen insoweit enthalten, wie sich diese aufgrund von Timing-Differenzen,<br />

der Umstellung auf eine regulierte Gebühr oder aus der laufenden steuerlichen Außenprüfung<br />

ergeben könnten.<br />

80


Die DFS schuldet als Organträger Steuern für die Organgesellschaften TTC und Energy. Dementsprechend<br />

werden die sich ergebenen latenten Steuern der Organgesellschaften bei dem Organträger<br />

abgebildet. Die Ausgliederung der dem Gebührenbereich zuzuordnenden Energiezentrale auf<br />

die Energy führt zu einer Fortführung der steuerlichen Bewertung bei diesem Rechtsträger. Daher<br />

werden bei der Steuerermittlung die gebührenrechtlichen Besonderheiten der DFS auch bei der<br />

Energy berücksichtigt und führen zu keinen steuerbaren temporären Wertdifferenzen zwischen der<br />

nach internationaler Rechnungslegung erstellten Bilanz und der Steuerbilanz. Bei der TTC, deren<br />

Geschäftstätigkeit dem preisfinanzierten Bereich zuzuordnen ist, ergeben sich aktive latente Steuern<br />

auf die Bewertungsunterschiede der Rückstellung für Übergangsversorgung zwischen IFRS und<br />

Steuerbilanz in Höhe von 87 TEUR (Vorjahr: 77 TEUR).<br />

Sachverhalte, für die keine latenten Steueransprüche gebildet wurden, liegen nicht vor.<br />

Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen <strong>2012</strong> 2011<br />

Ertragsteueraufwand TEUR TEUR<br />

Jahresüberschuss vor Ertragsteuern 86.837 88.452<br />

Erwarteter Ertragsteuersatz in % 29,83 29,83<br />

Erwarteter Ertragsteueraufwand 25.904 26.385<br />

Periodenfremder Steueraufwand/-ertrag 0 -2.485<br />

Reduzierung Handesbilanz-EBT aufgrund Deckungslücke -1.970 0<br />

Abweichungen Gewerbeertragsteuer 390 0<br />

Steuerfreie Erträge -96 -47<br />

Ausländische Betriebsstätten -459 -332<br />

Ausländische Steuern 171 66<br />

Abweichung der Wertberichtigung n + 2:<br />

- Latente Steuerforderungen 21.065 65.246<br />

- Latente Steuerschulden 2.050 1.976<br />

Einbuchung Ausgleichsposten BilMoG-Steuerbilanz -33.938 -80.108<br />

Verlustvortrag Körperschaftsteuer 0 -1.439<br />

Verlustvortrag Gewerbeertragsteuer 0 -992<br />

Sonstiges 639 548<br />

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 13.756 8.818<br />

Effektiver Steuersatz in % 15,84 9,97<br />

81


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Latente Steuern nach Bilanzpositionen Aktive latente Steuern Passive latente Steuern<br />

<strong>2012</strong> 2011 <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0 0 12.934 13.918<br />

Sachanlagen 8.656 8.977 9.731 11.275<br />

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 4.877 3.309<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte 91.594 98.863 638 353<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen 187.157 157.208 0 0<br />

Sonstige Rückstellungen 21.332 22.626 1.464 2.335<br />

Verbindlichkeiten 6.412 18.668 743 228<br />

315.151 306.342 30.387 31.418<br />

Auswirkung n + 2:<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0 0 -7.981 -8.426<br />

Sachanlagen -8.656 -8.977 -6.526 -7.991<br />

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 -77 -79<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte -91.594 -98.863 -638 -353<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen -187.157 -157.208 0 0<br />

Sonstige Rückstellungen -21.332 -22.626 -1.464 -1.887<br />

Verbindlichkeiten 0 0 -229 -228<br />

-308.739 -287.674 -16.915 -18.964<br />

Sonstige Wertberichtigungen -376 0 0 0<br />

Saldierung -6.036 -12.454 -6.036 -12.454<br />

TTC 77 -87 0<br />

Latente Ertragsteuern 0 6.291 7.349 0<br />

82


Erläuterungen zur Bilanz<br />

14. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Konzessionen, Selbst Geleistete Gesamt<br />

gewerbliche erstellte Anzahlungen<br />

Schutzrechte und<br />

immaterielle<br />

ähnliche Rechte<br />

Vermögensund<br />

Werte sowie<br />

werte<br />

Lizenzen an solchen<br />

Rechten und Werten<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1.1.2011 481.883 46.763 38.266 566.912<br />

Zugänge 19.329 1.204 17.016 37.549<br />

Abgänge -4.787 0 0 -4.787<br />

Umbuchungen 29.837 0 -29.372 465<br />

Stand 31.12.2011 526.262 47.967 25.910 600.139<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1.2011 320.874 13.948 0 334.822<br />

Zugänge 26.731 4.006 0 30.737<br />

Abgänge -1.853 0 0 -1.853<br />

Umbuchungen -1 0 0 -1<br />

Stand 31.12.2011 345.751 17.954 0 363.705<br />

Buchwerte 31.12.2011 180.511 30.013 25.910 236.434<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1.1.<strong>2012</strong> 526.262 47.967 25.910 600.139<br />

Zugänge 11.416 2.275 17.250 30.941<br />

Abgänge -6.726 0 0 -6.726<br />

Umbuchungen 14.046 0 -13.120 926<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 544.998 50.242 30.040 625.280<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1.<strong>2012</strong> 345.751 17.954 0 363.705<br />

Zugänge 29.680 3.971 0 33.651<br />

Abgänge -6.600 0 0 -6.600<br />

Umbuchungen 450 0 0 450<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 369.281 21.925 0 391.206<br />

Buchwerte 31.12.<strong>2012</strong> 175.717 28.317 30.040 234.074<br />

83


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Einzelne immaterielle Vermögenswerte Buchwert verbleibende Anteil am<br />

von wesentlicher Bedeutung 31.12.<strong>2012</strong> Nutzungs- Gesamtbuchwert<br />

dauer 31.12.<strong>2012</strong><br />

TEUR in Jahren in %<br />

VAFORIT-Software 89.064 6 38,1<br />

P1/ATCAS-Software inclusive Release 23.999 12 10,3<br />

iCAS-Software 23.326 6 10,0<br />

P1/ATCAS 2007 9.334 12 4,0<br />

PSS-Software 8.848 6 3,8<br />

154.571 66,0<br />

Gesamtbuchwert 234.074 100,0<br />

Wertminderungstests für immaterielle Vermögenswerte ergaben keine Anhaltspunkte für außerplanmäßige<br />

Wertminderungen nach IAS 36.<br />

Aktivierung der Fremdkapitalkosten bei immateriellen Vermögenswerten<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Fremdkapitalkosten in TEUR 710 1.558<br />

Finanzierungskostensatz in % 3,21 5,41<br />

Immaterielle Vermögenswerte, für die zwar vertragliche Abnahmeverpflichtungen bestehen, die<br />

aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht der DFS gelangt sind, werden in Kapitel<br />

„35.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen“ dargestellt.<br />

Die DFS hat immaterielle Vermögenswerte weder verpfändet noch als Sicherheit für Verbindlichkeiten<br />

hinterlegt. Sie kann frei über diese Vermögenswerte verfügen.<br />

84


15. Sachanlagen<br />

Grundstücke, Technische Andere Anlagen, Anlagen im Bau Gesamt<br />

grundstücksgleiche Anlagen und Betriebs- und<br />

Rechte und Bauten Maschinen Geschäftseinschließlich<br />

ausstattung<br />

der Bauten auf<br />

fremden<br />

Grundstücken<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1.1.2011 632.415 1.061.585 89.753 16.850 1.800.603<br />

Zugänge 8.327 38.356 5.890 30.265 82.838<br />

Abgänge -33.597 -30.363 -1.745 0 -65.705<br />

Umbuchungen 965 8.901 325 -10.656 -465<br />

Stand 31.12.2011 608.110 1.078.479 94.223 36.459 1.817.271<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1.2011 336.690 890.863 73.031 0 1.300.584<br />

Zugänge 23.312 44.167 4.232 0 71.711<br />

Abgänge -33.449 -28.735 -1.714 0 -63.898<br />

Umbuchungen 0 1 0 0 1<br />

Stand 31.12.2011 326.553 906.296 75.549 0 1.308.398<br />

Buchwerte 31.12.2011 281.557 172.183 18.674 36.459 508.873<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1.1.<strong>2012</strong> 608.110 1.078.479 94.223 36.459 1.817.271<br />

Zugänge 2.336 33.640 5.676 34.849 76.501<br />

Abgänge -1.698 -37.503 -2.426 0 -41.627<br />

Umbuchungen 4.141 11.860 1.128 -18.055 -926<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 612.889 1.086.476 98.601 53.253 1.851.219<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1.<strong>2012</strong> 326.553 906.296 75.549 0 1.308.398<br />

Zugänge 21.286 46.159 3.900 0 71.345<br />

Abgänge -977 -36.192 -2.391 0 -39.560<br />

Umbuchungen 0 -452 2 0 -450<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 346.862 915.811 77.060 0 1.339.733<br />

Buchwerte 31.12.<strong>2012</strong> 266.027 170.665 21.541 53.253 511.486<br />

Aktivierung der Fremdkapitalkosten bei Sachanlagen<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Fremdkapitalkosten in TEUR 1.358 860<br />

Finanzierungskostensatz in % 3,21 5,41<br />

85


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Forschungs- und Entwicklungskosten<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 30.097 29.779<br />

- Davon erfolgswirksam erfasste Forschungskosten 27.882 28.617<br />

- Davon aktivierte Zugänge unter den Anlagen im Bau 2.215 1.162<br />

Stand der Entwicklungskosten unter den Anlagen im Bau zum 31.12. 2.677 761<br />

Planmäßige Abschreibung von Entwicklungskosten<br />

aufgrund erfolgter Fertigstellungsmeldung 3.971 4.006<br />

Von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzte Zuschüsse<br />

der EU-Kommission und der deutschen Bundes- und Länderministerien<br />

zu Forschungs- und Entwicklungsvorhaben 0 0<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Zum Abschlussstichtag lagen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung nach IAS 36 bei den<br />

Sachanlagen vor.<br />

Die DFS geht Miet-, Pacht- und Leasingverträge für Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen<br />

und Maschinen sowie Fahrzeuge ein. Die wesentlichen Chancen und Risiken trägt der jeweilige Vertragspartner.<br />

Weitere Risiken aus den Verträgen bestehen für die DFS nicht. Sie zieht keine Kaufpreisoptionen,<br />

sondern übergibt die Leasinggegenstände nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit.<br />

Fahrzeuge werden grundsätzlich nur für ein Jahr ohne Verlängerungsoption geleast.<br />

Die bisher bestehende QTE-Transaktion wurde bis auf eine verbleibende Rumpfstruktur beendet (weitere<br />

Angaben vgl. Kapitel „18 Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).<br />

Die<br />

Fälligkeiten<br />

bisher bestehende<br />

der Operating-<br />

QTE-Transaktion<br />

bis<br />

wurde<br />

1 Jahr<br />

bis auf<br />

1–5<br />

eine<br />

Jahre<br />

verbleibende<br />

über<br />

Rumpfstruktur<br />

5 Jahre<br />

beendet<br />

Gesamt<br />

Leasingverhältnisse TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

(weitere Angaben vgl. Kapitel „18 Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).<br />

<strong>2012</strong> 8.144 4.991 368 13.503<br />

2011 7.428 4.981 1.212 13.621<br />

Sachanlagen, für die zwar vertragliche Abnahmeverpflichtungen bestehen, die aber noch nicht in<br />

die wirtschaftliche Verfügungsmacht der DFS gelangt sind, werden in Kapitel „35.2 Sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen“ dargestellt.<br />

Die DFS hat Sachanlagen weder verpfändet noch als Sicherheit für Verbindlichkeiten hinterlegt. Sie<br />

kann frei über diese Vermögenswerte verfügen.<br />

Entschädigungen von Dritten für wertgeminderte, untergegangene oder außer Betrieb genommene<br />

Sachanlagen wurden erfolgswirksam in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 12 TEUR) erfasst.<br />

86


16. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1.1. 1.210 1.210<br />

Zugänge 0 0<br />

Stand 31.12. 1.210 1.210<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1. 307 277<br />

Zugänge 30 30<br />

Stand 31.12. 337 307<br />

Buchwerte 31.12. 873 903<br />

Die DFS vermietet in Braunschweig ein Gebäude inklusive Grundstück an die FCS, die dieses Grundstück<br />

für eigenbetriebliche Zwecke nutzt.<br />

Weitere Angaben zu Finanzinvestitionen 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Mieteinnahmen 111 121<br />

Abschreibungen 30 30<br />

Reparaturen 0 0<br />

Die Immobilie wird linear über die Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben. Wertminderungstests<br />

ergaben keine Anhaltspunkte für Wertminderungen nach IAS 36. Das aktuelle Gutachten vom<br />

3. Dezember <strong>2012</strong> zeigt die Werthaltigkeit der fortgeführten Buchwerte.<br />

Gutachten zur Wertermittlung der Immobilie<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Datum des Gutachtens 3. Dezember <strong>2012</strong> 22. Oktober 2008<br />

Wertermittlungsstichtag 1. Dezember <strong>2012</strong> 1. Oktober 2008<br />

Verfahren DCF-Methode DCF-Methode<br />

Verkehrswert 980 TEUR 1.030 TEUR<br />

Beizulegender Zeitwert 980 TEUR 1.013 TEUR<br />

Liegenschaftszinssatz der Stadt Braunschweig 7,60% 6,30%<br />

Anfänglicher Diskontierungszinssatz 8,25% 7,75%<br />

Die DFS ist vertraglich nicht zur Vornahme von Reparaturen, Instandhaltungen oder Verbesserungen<br />

verpflichtet. Allerdings ist sie berechtigt, auch ohne Zustimmung der FCS, wesentliche Änderungen<br />

an dem Anwesen und dem Mietobjekt sowie notwendige Reparaturen und Instandhaltungen vorzunehmen.<br />

Weitere vertragliche Verpflichtungen sowie Verfügungsbeschränkungen liegen nicht vor.<br />

87


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

17. Finanzanlagen<br />

Anteile an Ausleihungen Beteiligungen Langfristige Gesamt<br />

verbundenen an verbundene Wertpapiere<br />

Unternehmen Unternehmen<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1.2011 27.172 0 362 7.265 34.799<br />

Zugänge 0 0 386 0 386<br />

Abgänge 0 0 0 0 0<br />

Marktwertveränderungen 0 0 0 -153 -153<br />

Stand 31.12.2011 27.172 0 748 7.112 35.032<br />

Kumulierte Wertminderungen 0 0 0 0 0<br />

Buchwerte 31.12.2011 27.172 0 748 7.112 35.032<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1.<strong>2012</strong> 27.172 0 748 7.112 35.032<br />

Zugänge 0 11.000 1.606 0 12.606<br />

Abgänge 0 0 0 -7.112 -7.112<br />

Marktwertveränderungen 0 0 0 0 0<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 27.172 11.000 2.354 0 40.526<br />

Kumulierte Wertminderungen 0 0 0 0 0<br />

Buchwerte 31.12.<strong>2012</strong> 27.172 11.000 2.354 0 40.526<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen* ESSP U-Kasse TTC Energy FCS<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Beteiligungsquote 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 55,00%<br />

Weitere<br />

Gesellschafter<br />

SKYNAV S.A.,<br />

Belgien,<br />

25,00%;<br />

AUSTRO CONTROL,<br />

Österreich,<br />

20,00%<br />

Stammkapital 26 26 25 5.000 0<br />

Kapitalrücklagen 198 132<br />

Gewinnrücklagen 264<br />

Sacheinlagen 21.501<br />

Buchwert 31.12.<strong>2012</strong> 21.527 26 223 5.396 unter 1 TEUR<br />

Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12.<br />

Bilanzierung HGB HGB IFRS und HGB IFRS und HGB HGB<br />

* Weitere Angaben vgl. Kapitel „3 Konsolidierungskreis“ und „40.1 Nahestehende Unternehmen“<br />

88


Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit verbundenen Unternehmen<br />

TTC<br />

Der Ergebnisabführungsvertrag wurde am 21. Februar 2006 mit Wirkung zum 1. Januar 2006 und<br />

einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2010 geschlossen. Seit 1. Januar 2011 verlängert sich der<br />

Vertrag um jeweils ein Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Vertragsablauf die Kündigung durch<br />

eine der Parteien erfolgt. Die TTC führte an die DFS einen Gewinn nach HGB in Höhe von<br />

1.333 TEUR (Vorjahr: 853 TEUR) ab.<br />

Energy<br />

Der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag wurde am 15. Dezember 2009 mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2010 und einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2014 vereinbart. Danach verlängert<br />

sich der Vertrag um jeweils ein Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Vertragsablauf die Kündigung<br />

durch eine der Parteien erfolgt. Der von der DFS übernommene Verlust der Energy nach HGB<br />

beträgt -751 TEUR (Vorjahr: -558 TEUR).<br />

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betrifft ein in 2011 vereinbartes Darlehen an die Energy<br />

in Höhe von bis zu 50.000 TEUR. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2031. Es wird<br />

seit dem 1. Januar <strong>2012</strong> in Anspruch genommen und je nach Bedarf bis zum 1. Januar 2014 ausgezahlt.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> wurden 11.000 TEUR abgerufen. Das Darlehen wird seit Beginn der<br />

Auszahlungen nachschüssig jeweils zum Ende eines jeden Quartals effektiv mit 3,45 Prozent verzinst.<br />

Beteiligungen GroupEAD BILSODA<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Beteiligungsquote 36,00% 24,90%<br />

Weitere<br />

FREQUENTIS AG, Österreich, 28,00%; AD Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG,<br />

Gesellschafter Entidad Pública Empresarial Aeropuertos Deutschland, 75,10%<br />

Españoles y Navegación Aérea,<br />

BILSODA Beteiligungs <strong>GmbH</strong>,<br />

Spanien, 36,00% Komplementär, Deutschland, 0,00%<br />

Hafteinlage 360 2<br />

Sonstige Einlage 1.992<br />

Buchwert 31.12.<strong>2012</strong> 360 1.994<br />

Beteiligungserträge 339 0<br />

(Vorjahr) (167) (0)<br />

Gesamte Vermögenswerte * 3.012 7.404<br />

Gesamte Schulden * 937 5.862<br />

Eigenkapital * 2.075 1.542<br />

Jahresergebnis * 821 -15<br />

Umsatzerlöse * 6.146 0<br />

* Werte zum 31.12.2011<br />

Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12.<br />

Bilanzierung spanisches Handelsrecht HGB<br />

Die langfristigen Wertpapiere waren zum 31. Januar 2013 fällig und wurden unter den kurzfristigen<br />

Vermögenswerten ausgewiesen (vgl. Kapitel „22 Wertpapiere“).<br />

Es lagen keine Anhaltspunkte für Wertminderungen nach IAS 36 vor.<br />

89


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

18. Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit<br />

mehr als 1 Jahr<br />

mehr als 1 Jahr<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Unterdeckung 72.481 72.481 39.672 39.672<br />

QTE-Transaktion 58.945 55.694 0 0<br />

Derivative Finanzinstrumente 6.908 6.908 10.812 10.812<br />

Zinsforderungen 3.444 0 1.600 0<br />

Forderungen gegen<br />

Beteiligungsunternehmen 33 0 18 0<br />

Forderungen gegen Gesellschafterin 0 0 7.107 0<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.194 146 1.273 158<br />

Sonstige finanzielle Forderungen<br />

und Vermögenswerte 143.005 135.229 60.482 50.642<br />

Übrige nicht finanzielle<br />

Vermögenswerte 8.292 0 11.047 0<br />

Geleistete Anzahlungen 3.993 0 3.859 0<br />

Sonstige Forderungen und<br />

Vermögenswerte 155.290 135.229 75.388 50.642<br />

Überfällige und wertgeminderte Forderungen liegen nicht vor.<br />

Keine der Forderungen diente als Kreditsicherheiten bzw. zur Besicherung von sonstigen Verbindlichkeiten.<br />

Seit <strong>2012</strong> gilt ein reguliertes Gebührenerhebungsverfahren. Dabei legen europaweit die jeweiligen<br />

nationalen Aufsichtsbehörden die Gebührensä tze für den Kostenträger „Strecke“ nach EU-Vorgaben<br />

bindend fest. Grundsätzlich wirken sich deshalb Verkehrsmengen- und Kostenänderungen im<br />

Ergebnis aus (vgl. Kapitel „12.2.1.2 Abkehr von der Vollkostendeckung“ im Konzernlagebericht und<br />

Kapitel „39.2 Strecke“). Werden die relevanten Größenordnungen in der Verkehrsmenge über- oder<br />

unterschritten, ist die DFS berechtigt und verpflichtet, entstehende Minder- bzw. Mehrerlöse nachzufordern<br />

bzw. zurückzugeben („Carry-over“).<br />

Im An- und Abflug bilanziert die DFS wie bisher Unterdeckungen als Forderung (bzw. Überdeckungen<br />

als Rückstellung), die aufgrund der Regulierungsvorgaben im Hinblick auf Verkehrsrisiko- und<br />

Kostenrisikoteilung bis zur nächsten Regulierungsperiode vorgetragen und zukünftig mit dem Nutzer<br />

verrechnet werden.<br />

Die bisherige QTE-Transaktion wurde im Geschäftsjahr mit den ausländischen Investoren im Wesentlichen<br />

abgeschlossen. Mit den verbleibenden Vertragsparteien einigte sich die DFS auf Aufrechterhaltung<br />

der inländischen Zahlungsströme. Durch die Neustrukturierung der Vertragsbeziehungen konnte<br />

90


sie finanzielle Nachteile vermeiden. Die verbleibende, rein innerdeutsche Rumpfstruktur umfasst eine<br />

Forderung gegenüber der NORD/LB und eine Verbindlichkeit gegen die KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(vgl. Kapitel „27 Finanzverbindlichkeiten“). Die neuen Darlehensverträge wurden mit festen<br />

Zins- und Tilgungszahlungen sowie einer Laufzeit bis zum 2. Januar 2022 abgeschlossen (vgl. Kapitel<br />

„11.3.2.4 Risiko durch Herabstufung des Ratings der DFS“ im Konzernlagebericht). Die DFS erhält<br />

die Ansprüche aus laufenden Mieten von der NORD/LB, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu<br />

müssen. Sie trägt während der Laufzeit das Ausfallrisiko der NORD/LB. Die Ratingagenturen Moody’s<br />

bzw. FitchRatings stufen die NORD/LB für langfristige, garantierte Verbindlichkeiten mit Aa1 bzw. AAA<br />

ein. Für die Verbindlichkeit wurde gegenüber der KfW eine zeitlich begrenzte Besicherung in Form<br />

der Abtretung der Forderungsansprüche gegenüber der NORD/LB bestellt. DFS und KfW haben eine<br />

grundsätzliche, einvernehmliche Verständigung darüber erzielt, diese Besicherung im ersten Quartal<br />

2013 gegen eine Einmalzahlung abzulösen. Die Beendigung der QTE-Transaktion führte zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der Risikoposition für die Gläubiger der DFS.<br />

19. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

<strong>2012</strong> 142.060 7 0 142.067<br />

2011 147.268 0 0 147.268<br />

Fälligkeit und Wertminderung <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Buchwert 142.067 147.268<br />

Davon nicht wertgemindert und<br />

- noch nicht überfällig 135.811 139.871<br />

- bis zu 30 Tage überfällig 4.014 5.318<br />

- 31 bis 60 Tage überfällig 958 436<br />

- 61 bis 180 Tage überfällig 542 1.001<br />

- länger als 180 Tage überfällig 742 642<br />

Davon wertgemindert 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden auf ihren noch einbringlichen Teil wertgemindert,<br />

sobald Informationen über die Insolvenz von Kunden vorlagen. Es liegen keine Anhaltspunkte<br />

vor, dass die Schuldner fälliger Forderungen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen werden.<br />

91


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Entwicklung der Wertberichtigungen <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Stand 1.1. 4.439 6.672<br />

Zuführung 2.210 439<br />

Inanspruchnahme 0 0<br />

Auflösung -573 -2.672<br />

Stand zum 31.12. 6.076 4.439<br />

In der Gesamtergebnisrechnung enthaltene <strong>2012</strong> 2011<br />

Aufwendungen und Erträge TEUR TEUR<br />

Ausbuchungen und Forderungsverluste -586 -2.719<br />

Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen 38 42<br />

Zuführung zu Einzelwertberichtigungen -2.210 -439<br />

Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen 573 2.672<br />

Die DFS hinterlegte keine der Forderungen als Kreditsicherheiten.<br />

20. Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen<br />

Fälligkeiten der künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen<br />

bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

<strong>2012</strong> 7.029 0 0 7.029<br />

Erhaltene Anzahlungen -5.614 0 0 -5.614<br />

31.12.<strong>2012</strong> 1.415 0 0 1.415<br />

2011 719 4.046 0 4.765<br />

Erhaltene Anzahlungen 0 -767 0 -767<br />

31.12.2011 719 3.279 0 3.998<br />

Weitere Angaben zu den Fertigungsaufträgen <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Erfasste Auftragserlöse im Geschäftsjahr 2.983 3.068<br />

Angefallene Kosten im Geschäftsjahr 1.794 1.583<br />

Erzielte Gewinne für laufende Projekte 1.189 1.485<br />

Einbehalte 0 34<br />

92


21. Vorräte<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.580 4.667<br />

- Wertberichtigungen 23 33<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 488 359<br />

- Wertberichtigungen 202 217<br />

Vorräte 5.068 5.026<br />

22. Wertpapiere<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Wertpapiere 7.018 0<br />

23. Flüssige Mittel<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Kassenbestand und Schecks 42 29<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 105.492 84.634<br />

Flüssige Mittel 105.534 84.663<br />

24. Eigenkapital<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Gezeichnetes Kapital 153.388 153.388<br />

Kapitalrücklage 74.296 74.296<br />

Gewinnrücklage -229.166 -302.248<br />

Sonstige Rücklagen -968 -812<br />

Eigenkapital -2.450 -75.376<br />

Das Stammkapital der DFS beträgt 300.000 TDM (Dreihundert Millionen <strong>Deutsche</strong> Mark).<br />

93


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Die Stammeinlagen in Höhe von 100 TDM und 299.900 TDM werden von der Alleingesellschafterin<br />

Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS), gehalten. Die Geschäftsanteile der Bundesrepublik Deutschland dürfen weder<br />

veräußert noch belastet werden. Die Aufnahme weiterer Gesellschafter ist ausgeschlossen.<br />

Die Kapitalrücklage besteht aus sonstigen Zuzahlungen der Gesellschafterin (§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB)<br />

und dient der Stärkung des Eigenkapitals.<br />

Die sonstigen Rücklagen weisen erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals aus, die nicht auf<br />

Kapitaltransaktionen mit der Gesellschafterin beruhen.<br />

Posten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden können<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Stand 1.1. -812 -569<br />

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur<br />

Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten -101 -159<br />

Steuereffekte -55 -84<br />

Sonstige Rücklagen -968 -812<br />

Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das BMVBS, stellte mit Gesellschafterbeschluss<br />

Nr. 124 vom 24. April <strong>2012</strong> den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Jahresabschluss<br />

nach HGB zum 31. Dezember 2011 fest und beschloss die Einstellung des HGB-Jahresüberschusses<br />

2011 in die Gewinnrücklage:<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Bilanzgewinn 35.510 7.751<br />

Bruttodividende an Gesellschafterin 0 0<br />

Einstellung in Gewinnrücklage 35.510 7.751<br />

Das Kapitalmanagement (zu weiteren Angaben vgl. Kapitel „6.5 Finanzmanagement“ im Konzernlagebericht)<br />

orientiert sich in ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung an einer gebührenrechtlichen<br />

Sichtweise, die gegenüber der Rechnungslegung nach IAS/IFRS zusätzlich folgende Elemente<br />

einbezieht:<br />

■ Berücksichtigung der nicht bilanzierten Nachholungseffekte aus der Umstellung auf IAS/IFRS<br />

Die Rechnungslegung wurde 2007 von HGB auf internationale Rechnungslegungsvorschriften<br />

umgestellt (vgl. Kapitel „2 Anwendung rechnungslegungsbezogener Vorschriften“). Die hierbei erfor­<br />

94


derlichen Neubewertungen, insbesondere im Bereich der betrieblichen Altersversorgung, wurden<br />

erfolgsneutral gegen die Gewinnrücklagen gebucht und führten zu einem negativen Eigenkapital.<br />

Die DFS ist berechtigt, die wesentlichen negativen Auswirkungen in die Gebührenbemessungs- und<br />

Erhebungsgrundlage einzustellen und damit nachzuholen. Diese nicht bilanzierten Nachholungseffekte<br />

werden dem Luftraumnutzer periodisiert über 15 Jahre belastet. Sie beeinflussen über einen<br />

noch verbleibenden Zeitrahmen von neun Jahren das Eigenkapital und die Liquidität der DFS positiv.<br />

■ Einbeziehung des durch die Regulierungsbehörde genehmigten Modells zur Ausfinanzierung der<br />

betrieblichen Altersversorgung<br />

Die DFS ist seit diesem Geschäftsjahr berechtigt, Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang und<br />

Vermögen (Deckungslücken bzw. Deckungsüberschüsse) rollierend über die durchschnittliche Restarbeitszeit<br />

der Mitarbeiter (15 Jahre) zu verteilen und in den folgenden Regulierungsperioden zusätzlich<br />

als Gebührenbestandteile liquiditätswirksam zu berücksichtigen (vgl. Kapitel „5.5.2 Einführung<br />

eines kalkulatorischen Modells zur betrieblichen Altersvorsorge (bAv)“ im Konzernlagebericht).<br />

■ Integration der Energy<br />

Vermögen und Schulden der Energy werden im Rahmen der Ermittlung des betriebsnotwendigen<br />

Vermögens als Bestandteil der Gebührenbemessungsgrundlage berücksichtigt.<br />

Kapitalmanagement 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Überleitung zum bereinigten Eigenkapital<br />

Bilanzielles Eigenkapital -2.450 -75.376<br />

Noch nicht abgerechnete Nachholungseffekte 552.298 604.164<br />

Darauf entfallende latente Steuern -27.292 -30.733<br />

Betriebliche Altersversorgung nach<br />

gebührenrechtlicher Sichtweise 86.551 80.136<br />

Veränderung des gebührenrechtlichen Eigenkapitals<br />

(Deckungslückenschluss) 14.294 0<br />

Gebührenrechtliche Einbeziehung der Energy -253 -256<br />

Bereinigtes Eigenkapital 623.148 577.935<br />

Kennzahlen<br />

Eigenkapitalquote 33,99% 32,85%<br />

Eigenkapitalrentabilität 11,73% 13,78%<br />

Jahresüberschuss 73.082 79.634<br />

EBIT 136.847 143.756<br />

Fremdkapital 1.209.951 1.181.440<br />

Fremdkapitalquote 66,01% 67,15%<br />

Gesamtkapitalrentabilität 3,99% 4,53%<br />

Verschuldungsgrad 9,96% 8,26%<br />

95


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Dieser Blickwinkel bezieht die durch die Aufsichtsbehörden genehmigten, künftig zufließenden<br />

Gebühren ein und vermittelt so ein klares Bild über die Kapitalstruktur, Schulden und Geldströme.<br />

Vermögenswerte bzw. Schulden, die ganz oder teilweise der Regulierung unterliegen, werden in<br />

eine „Regulatory Asset Base“, also eine unter Regulierungsgesichtspunkten ermittelte Sichtweise<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, überführt.<br />

Netto-Finanzschulden<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Flüssige Mittel 105.534 84.663<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 284.544 229.940<br />

(davon QTE-Transaktion) 58.002 0<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (QTE-Transaktion) 3.627 0<br />

Netto-Finanzschulden 182.637 145.277<br />

25. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Rückstellungen für Pensionen werden ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungszusagen<br />

an aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebildet.<br />

25.1 Versorgungspläne<br />

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DFS bestehen verschiedene Formen der betrieblichen<br />

Altersversorgung, die größtenteils tarifvertraglich geregelt sind.<br />

Nach dem Versorgungstarifvertrag erhalten Mitarbeiter, die bis 31. Dezember 2004 in das Unternehmen<br />

eingetreten sind, Leistungen der betrieblichen Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenversorgung.<br />

Es handelt sich hierbei um leistungsorientierte Zusagen, deren Höhe sich am jeweiligen<br />

Endgehalt des Mitarbeiters orientieren. Für Mitarbeiter mit Diensteintritt ab 1. Januar 2005 wurde<br />

die Zusage nach dem Versorgungstarifvertrag auf einen Karrieredurchschnittsplan umgestellt.<br />

Danach wird jährlich in Abhängigkeit des jeweiligen Einkommens ein Rentenbaustein errechnet und<br />

die Altersrente aus der Summe der jährlichen Bausteine ermittelt.<br />

Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter erhalten am Endgehalt ausgerichtete, leistungsorientierte Zusagen<br />

auf Übergangsversorgung, die den Zeitraum zwischen Beendigung der operativen Tätigkeit und<br />

der frühestmöglichen Inanspruchnahme der gesetzlichen Rentenversicherung abdecken.<br />

Beide Pläne werden über kongruente Rückdeckungsversicherungen, die als Planvermögen im<br />

Sinne von IAS 19.7 anerkannt sind, finanziert. Der Rückdeckungsvertrag sieht sowohl eine Anlage<br />

der Deckungskapitalien im Allgemeinen Deckungsstock des Versicherers als auch eine separierte<br />

fondsgebundene Kapitalanlage nach § 54b VAG vor, die jedoch auf maximal die Hälfte des gesamten<br />

Deckungskapitals begrenzt ist.<br />

96


Die DFS zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zuvor in einem beamtenrechtlichen<br />

Beschäftigungsverhältnis zur Bundesanstalt für <strong>Flugsicherung</strong> oder dem Luftfahrt-Bundesamt (LBA)<br />

standen, einen erhöhten Arbeitgeberschuss zu den Krankenversicherungsbeiträgen. Sie gleicht<br />

damit während der gesamten aktiven Dienstzeit und im Ruhestand den Wegfall von beamtenrechtlichen<br />

Beihilfen aus.<br />

25.2 Versicherungsmathematische Annahmen<br />

in Prozent 2013 <strong>2012</strong> 2011 2010 2009<br />

Rechnungszins 2,90 4,50 4,90 5,50 6,30<br />

Erwartete Erträge aus Planvermögen 2,90 4,65 4,00 4,00 5,00<br />

Gehaltstrend 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50<br />

Leistungstrend 1,25–2,00 1,25–2,00 1,25–2,00 1,25–2,00 2,00<br />

25.3 Erwartete Pensions- und Beitragszahlungen<br />

2013 2014 bis 2017 ab 2018<br />

bis 1 Jahr 2 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

TEUR TEUR TEUR<br />

Geschätzte Pensionszahlungen 80.270 387.209 1.555.713<br />

Erwartete Arbeitgeberbeiträge<br />

in das Planvermögen 95.700 795.641 1.723.182<br />

25.4 Verpflichtungsumfang<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anwartschaftsbarwert 1.1. 2.418.066 2.035.945<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 84.292 68.749<br />

Zinsaufwand 107.159 97.966<br />

Leistungszahlungen -69.820 -66.402<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 6.399 0<br />

Versicherungsmathematische Verluste (+) 873.764 281.808<br />

Barwert der Versorgungsverpflichtungen 31.12. 3.419.860 2.418.066<br />

97


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

25.5 Planvermögen<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.1. 1.429.722 1.317.101<br />

Erwartete Erträge des Planvermögens 67.029 53.070<br />

Arbeitgeberbeiträge 144.858 122.165<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen -51.389 -47.199<br />

Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) 2.403 -15.415<br />

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 31.12. 1.592.623 1.429.722<br />

Nachrichtlich:<br />

Tatsächliche Erträge aus Planvermögen 69.432 31.991<br />

25.6 Pensionsrückstellungen<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Barwert der leistungsorientierten<br />

Versorgungsverpflichtungen 3.419.860 2.418.066<br />

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.592.623 1.429.722<br />

Nettoverpflichtung 1.827.237 988.344<br />

Barwert der nicht durch Fonds finanzierten Verpflichtungen 0 0<br />

Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierter<br />

versicherungsmathematischer Verluste (-) -1.294.822 -440.428<br />

Bilanzwerte 532.415 547.916<br />

25.7 Aufwendungen und Erträge<br />

In der Gesamtergebnisrechnung enthaltene <strong>2012</strong> 2011<br />

Aufwendungen und Erträge TEUR TEUR<br />

Beiträge an Pensionssicherungsverein 2.768 1.512<br />

Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme 34.912 34.154<br />

- davon Beiträge zur Rentenversicherung 32.642 31.651<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 84.292 68.749<br />

Zinsaufwand 107.159 97.966<br />

Amortisation versicherungsmathematischer Verluste (+) 16.967 2.557<br />

Erwartete Erträge aus dem Planvermögen -67.029 -53.070<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 6.399 0<br />

Auflösung der Rückstellung für nachzuverrechnenden<br />

Dienstzeitaufwand -6.065 -6.120<br />

Aufwendungen und Erträge 179.403 145.748<br />

98


25.8 Fünf-Jahres-Entwicklung des Finanzierungsstatus<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Barwert der leistungsorientierten<br />

Versorgungsverpflichtungen 3.419.860 2.418.066 2.035.945 1.683.147 1.484.342<br />

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.592.623 1.429.722 1.317.101 1.166.489 1.004.421<br />

Nettoverpflichtung (-) / Überschuss (+) -1.827.237 -988.344 -718.844 -516.658 -479.921<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

der Verpflichtung 6.112 -89.357 -27.855 -19.411 32.303<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

des Planvermögens 2.403 -15.414 18.735 35.030 -21.738<br />

26. Sonstige Rückstellungen<br />

Stand Verbrauch Auflösung Aufzinsung Zuführung Stand Restlauf-<br />

1.1.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> zeit mehr<br />

als 1 Jahr<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Gebührenüberdeckung 73.464 -18.875 0 0 6.583 61.172 55.106<br />

Personal 41.093 -5.773 0 972 3.325 39.617 33.764<br />

Gebäuderückbau 16.227 -6 -464 931 16.688 13.187<br />

Erbpacht 15.336 -550 0 1.376 0 16.162 15.601<br />

Aufbewahrung 10.019 -889 0 488 1.024 10.642 9.729<br />

Restrukturierung 2.248 0 0 7 22 2.277 477<br />

QTE-Transaktion 968 0 -495 27 0 500 0<br />

Sonstiges 6.767 -23 -337 0 5.454 11.861 0<br />

Sonstige Rückstellungen 166.122 -26.116 -1.296 3.801 16.408 158.919 127.864<br />

Die Rückstellung „Gebührenüberdeckung“ betrifft die Überdeckung für die über noch neun Jahre<br />

periodisierte Nachholung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands.<br />

Im Personalbereich wurden Rückstellungen für Vorruhestand, Altersteilzeit und Jubiläum gebildet.<br />

Hierfür liegen Gutachten des versicherungsmathematischen Sachverständigen vor. Zusätzlich<br />

gewährt die DFS den Fluglotsen Regenerationskuren.<br />

Die zu zahlenden Erbpachtzinsen betreffen ein nicht betrieblich genutztes Grundstück in Berlin<br />

Schönefeld.<br />

99


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Die Rückstellung für die QTE-Transaktion betrifft die Kosten für den Verzicht auf Besicherung durch<br />

die KfW (weitere Angaben zur QTE-Transaktion vgl. Kapitel „18 Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen<br />

und Vermögenswerte“).<br />

Die Rückstellung für Restrukturierung umfasst Personalstruktur- (Abfindungen) und Sachstrukturmaßnahmen<br />

(Rückbauverpflichtungen), für die wegen der Aufgabe von betrieblichen Bereichen kein<br />

zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird.<br />

Fälligkeit der zukünftigen, nicht abgezinsten Erfüllungsbeträge<br />

2013 2014 2015 2016 2017 ab 2018<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Gebührenüberdeckung 6.065 6.066 12.648 6.065 6.065 24.262<br />

Personal 5.854 4.201 1.718 1.718 1.718 24.523<br />

Erbpacht 561 572 584 595 607 18.839<br />

QTE-Transaktion 500 0 0 0 0 0<br />

Restrukturierung 1.800 0 482 0 0 0<br />

Aufbewahrung 913 933 957 980 1.004 6.580<br />

Gebäuderückbau 3.501 0 0 0 0 15.948<br />

Sonstiges 12.415 0 0 0 0 0<br />

31.609 11.772 16.389 9.358 9.394 90.152<br />

Abzinssätze, verteilt auf die jeweiligen Restlaufzeiten in Jahren<br />

1 bis 2 2 bis 3 3 bis 4 4 bis 5 5 bis 6 6 bis 7<br />

<strong>2012</strong> 0,28 0,32 0,40 0,56 0,79 0,96<br />

2011 0,60 0,70 0,95 1,10 1,43 1,63<br />

7 bis 8 8 bis 9 9 bis 10 11 bis 15 15 bis 30<br />

<strong>2012</strong> 1,12 1,36 1,52 1,48 2,25<br />

2011 1,74 1,88 2,12 1,95 2,68<br />

Aufgrund der Änderung der Zinssätze erhöhten sich die Rückstellungen und der Zinsaufwand um<br />

jeweils 2.042 TEUR (Vorjahr: 4.159 TEUR) im Vergleich zur Anwendung der Vorjahreszinssätze.<br />

100


27. Finanzverbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit<br />

mehr als<br />

mehr als<br />

1 Jahr 1 Jahr<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anleihen 51.406 51.406 54.940 54.940<br />

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 175.000 175.000<br />

QTE-Transaktion 61.595 58.002 0 0<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasingverhältnissen 170 136 0 0<br />

Finanzverbindlichkeiten 288.171 284.544 229.940 229.940<br />

Anleihen und Schuldscheindarlehen<br />

Laufzeiten Währung Nominal- Nominal- Effektiv- 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

wert zins zins TEUR TEUR<br />

2003–2018 EUR 25.000 4,84% 4,84% 25.000 25.000<br />

2004–2016 JPY 22.200 1,82% 1,82% 26.406 29.940<br />

Anleihen 51.406 54.940<br />

2010–2017 EUR 87.500 2,564% 87.500 87.500<br />

2010–2020 EUR 87.500 3,007% 87.500 87.500<br />

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000<br />

Die bisherige QTE-Transaktion wurde im Geschäftsjahr mit den ausländischen Investoren im<br />

Wesentlichen abgeschlossen. Mit den verbleibenden Parteien einigte sich die DFS auf die Aufrechterhaltung<br />

der inländischen Zahlungsströme (weitere Angaben zur QTE-Transaktion vgl. Kapitel<br />

„18 Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).<br />

Künftige Mindestleasingzahlungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

bis 1 Jahr 2 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Künftige Mindestleasingzahlungen 44 152 0 196 0<br />

Zinsanteil -10 -16 0 -26 0<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

(Barwert) 34 136 0 170 0<br />

101


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

28. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit<br />

mehr als 1 Jahr<br />

mehr als 1 Jahr<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Inland 47.948 0 35.968 0<br />

Ausland 2.957 0 4.816 0<br />

Debitorische Kreditoren 250 0 266 0<br />

Einbehalte 1.394 798 1.543 1.123<br />

Betriebsstätte Maastricht 3 0 1 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 52.552 798 42.594 1.123<br />

29. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit<br />

mehr als 1 Jahr<br />

mehr als 1 Jahr<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Personalkosten 37.701 0 18.182 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 24.086 0 10.881 0<br />

Ausstehende Rechnungen 12.808 0 8.756 0<br />

Zinsverbindlichkeiten 5.690 0 4.119 0<br />

Derivative Finanzinstrumente 4.672 4.672 4.287 4.287<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Gesellschafterin 3.325 0 0 0<br />

Gebührenanteil Strecke DWD 1.660 0 2.174 0<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 787 0 395 0<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 90.729 4.672 48.794 4.287<br />

Personalkosten 21.553 0 31.775 1.017<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt 15.057 0 17.184 0<br />

QTE-Transaktion 0 0 50.550 45.229<br />

Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 12.237 0 15.009 0<br />

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 48.847 0 114.518 46.246<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 139.576 4.672 163.312 50.533<br />

Aufgrund der vollständigen Beendigung des Kerninhalts der bisherigen QTE-Vereinbarungen wurde<br />

die abgegrenzte Verbindlichkeit ertragswirksam aufgelöst (weitere Angaben zur QTE-Transaktion<br />

vgl. Kapitel „18 Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).<br />

102


Sonstige Erläuterungen<br />

30. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung<br />

Die Segmentberichterstattung leitet sich aus den internen Steuerungs- und Berichtssystemen ab.<br />

Die betriebswirtschaftliche Ausrichtung und das Berichtswesen orientieren sich wegen der ab <strong>2012</strong><br />

beginnenden Regulierung an einer Kostenträger- bzw. Deckungsbeitragsrechnung. Sie verbessert<br />

die Transparenz und die Steuerung der einzelnen Geschäftsbereiche.<br />

Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Ressourcenallokation und die Bewertung der<br />

Ertragskraft der Geschäftssegmente durch die Geschäftsführung als Hauptentscheidungsträger<br />

wahrgenommen. Die Abgrenzung des betrieblichen Ergebnisses (betrieblicher EBIT) stellt für die<br />

DFS eine wichtige Steuerungsgröße dar. Sowohl die Ressourcenallokation als auch die Ertragskraft<br />

der jeweiligen Segmente erfolgen nur auf EBIT-Basis. Weitere Daten werden weder erhoben noch<br />

den Hauptentscheidungsträgern übermittelt.<br />

Zum Hauptgeschäft der DFS (vgl. Kapitel „1.1 Geschäftstätigkeit“ im Konzernlagebericht) gehören<br />

die <strong>Flugsicherung</strong> und die direkt damit zusammenhängenden Unterstützungstätigkeiten. Die DFS<br />

definiert diese Tätigkeiten im gebührenfinanzierten Segment. Dieses unterteilt sich seit <strong>2012</strong> in die<br />

Bereiche „Strecke“ sowie „An- und Abflug“.<br />

Die preisfinanzierten Produkte umfassen weltweit angebotene Beratungen, den Vertrieb von <strong>Flugsicherung</strong>ssystemen<br />

sowie Analyse-, Simulations- und Projektmanagementtätigkeiten.<br />

Die übrigen preis- und gebührenfinanzierten Produkte beinhalten Dienstleistungen, die sich nicht<br />

oder nur mit erheblichem Mehraufwand einem Segment eindeutig zuordnen lassen. Hierzu gehören<br />

insbesondere die Dienstleistungen für Operational Air Traffic (OAT), Visual Flight Rules (VFR) und<br />

Maastricht Upper Area Control (MUAC).<br />

Der Ermittlung der Segmentdaten liegen folgende Prämissen zugrunde:<br />

■ Vermögen und Schulden der Energy werden im Rahmen der Ermittlung des betriebsnotwendigen<br />

Vermögens als Bestandteil der Gebührenbemessungsgrundlage berücksichtigt. Demzufolge werden<br />

bei der Überleitung auf DFS-Ergebnisse die Aufwendungen und Erträge der Energy getrennt<br />

ermittelt.<br />

■ Das Finanzergebnis und die Ertragsteuern werden nicht einzelnen Segmenten zugeordnet, da die<br />

Bereiche Treasury und Steuern zentral segmentübergreifend tätig sind.<br />

■ Die Anzahl der Mitarbeiter entspricht der Anzahl der Beschäftigten.<br />

103


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Informationen über Geschäftssegmente Gebühren- Alle Überleitung Summe<br />

nach Kostenarten finanziertes sonstigen<br />

Geschäft<br />

Segmente<br />

<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Externe Umsatzerlöse 1.051.316 23.821 1.075.137<br />

Intersegmentäre Erlöse 21.962 -21.962 0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 26.363 26.363<br />

Bestandsveränderungen 129 129<br />

Aktivierte Eigenleistungen 2.459 2.459<br />

Gesamtleistung 1.102.229 23.821 -21.962 1.104.088<br />

Personalkosten 790.641 790.641<br />

Sachkosten 127.608 127.608<br />

Abschreibungen 105.547 105.547<br />

Projektkosten 20.610 20.610<br />

Intersegmentäre Kosten 21.962 -21.962 0<br />

Gesamtkosten 1.044.406 21.962 -21.962 1.044.406<br />

Internes Periodenergebnis 57.823 1.859 0 59.682<br />

Unterdeckung 6.963 6.963<br />

Carry-over Strecke 19.263 19.263<br />

Ausgleichsposten Kostenrechnung 6.065 6.065<br />

Ergebnis vor Steuern nach<br />

gebührenrechtlicher Betrachtungsweise 90.114 1.859 0 91.973<br />

2011 TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Externe Umsatzerlöse 1.007.176 23.455 1.030.631<br />

Intersegmentäre Erlöse 20.585 -20.585 0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 26.915 26.915<br />

Bestandsveränderungen -17 -17<br />

Aktivierte Eigenleistungen 1.863 1.863<br />

Gesamtleistung 1.056.522 23.455 -20.585 1.059.392<br />

Personalkosten 708.062 708.062<br />

Sachkosten 146.332 146.332<br />

Abschreibungen 103.700 103.700<br />

Projektkosten 18.202 18.202<br />

Intersegmentäre Kosten 20.585 -20.585 0<br />

Gesamtkosten 976.296 20.585 -20.585 976.296<br />

Internes Periodenergebnis 80.226 2.870 0 83.096<br />

Unterdeckung 39.672 39.672<br />

Ausgleichsposten Kostenrechnung 6.120 6.120<br />

Ergebnis vor Steuern nach<br />

gebührenrechtlicher Betrachtungsweise 126.018 2.870 0 128.888<br />

104


Informationen über Geschäftssegmente EBIT EBIT<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

An- und Abflug 21.166 19.361<br />

Strecke 62.558 98.802<br />

Preisfinanzierte Produkte 1.859 2.870<br />

Übrige preis- und gebührenfinanzierte Produkte 6.390 7.855<br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach<br />

gebührenrechtlicher Betrachtungsweise 91.973 128.888<br />

Überleitung zum DFS-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS<br />

Betriebliche Altersversorgung nach gebührenrechtlicher<br />

Betrachtungsweise 82.111 71.740<br />

Betriebliche Altersversorgung nach IAS/IFRS -110.229 -71.740<br />

Veränderung des gebührenrechtlichen Eigenkapitals<br />

(Deckungslückenschluss) 23.384 0<br />

Energy-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS 709 700<br />

QTE-Transaktion 52.248 13.602<br />

Abweichende Abgrenzung zwischen buchhalterischer<br />

und gebührenrechtlicher Betrachtungsweise -3.349 566<br />

DFS-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS 136.847 143.756<br />

Informationen über wichtige <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> 2011 2011<br />

externe Kunden TEUR Prozent TEUR Prozent<br />

DFS-Gesamtumsatzerlöse* 1.041.926 100,00 1.019.665 100,00<br />

Lufthansa 222.229 21,34 211.611 20,76<br />

Air Berlin 75.021 7,20 76.488 7,50<br />

Bundesministerium der Verteidigung 63.090 6,06 64.086 6,29<br />

Ryanair 41.303 3,96 35.931 3,52<br />

KLM 30.204 2,90 29.165 2,86<br />

British Airways 28.860 2,77 27.081 2,66<br />

* Bestehend aus Anflug-, Abflug- und Streckenumsätzen sowie Umsätzen aus militärischem Einsatzverkehr<br />

31. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung<br />

Die Kapitalflussrechnung stellt die Veränderung der flüssigen Mittel zwischen zwei Bilanzstichtagen<br />

dar, um die Informationen über die Zahlungsströme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

der DFS darzustellen. Die Mittelzu- und Mittelabflüsse unterscheiden sich nach der operativen<br />

Geschäftstätigkeit sowie nach der Investitions- und Finanzierungstätigkeit, wobei ausschließlich<br />

Zahlungsflüsse aus fortzuführenden Geschäftstätigkeiten enthalten sind. Aufgegebene Geschäftsbereiche<br />

liegen nicht vor.<br />

105


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Für Zwecke der Kapitalflussrechnung wurden die kurzfristigen Kontokorrentkredite von den flüssigen<br />

Mitteln abgesetzt:<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Kassenbestand und Schecks 42 29<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 105.492 84.634<br />

Kurzfristige Kontokorrentkredite 0 0<br />

Finanzmittelbestand 105.534 84.663<br />

Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode durch<br />

Korrektur des Jahresergebnisses nach Steuern um Bestandsveränderungen der Vorräte, Forderungen,<br />

sonstigen Vermögenswerte und des Fremdkapitals sowie der Abschreibungen und der<br />

sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen bzw. Erträge ermittelt. Die Zahlungsströme aus<br />

Ertragssteuern entstehen grundsätzlich in allen drei oben genannten Tätigkeitsbereichen. Wegen<br />

des unverhältnismäßig hohen Zeitaufwands für die Zuordnung der Zahlungsströme aus Ertragsteuern<br />

werden sie für Zwecke der Kapitalflussrechnung der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet.<br />

Neben der im IFRS-Anhang Anlage 4 dargestellten Kapitalflussrechnung nach der indirekten<br />

Methode ist die DFS der Empfehlung des IAS 7.19 gefolgt und stellt die Zahlungsströme aus der<br />

operativen Geschäftstätigkeit zusätzlich nach der direkten Methode dar. Die direkte Darstellung<br />

stellt Informationen zur Verfügung, welche die Abschätzung künftiger Zahlungsströme erleichtern<br />

und die bei Anwendung der indirekten Darstellungsform nicht verfügbar sind. Die direkte Kapitalflussrechnung<br />

orientiert sich in ihrem Aufbau an den tatsächlichen Zahlungsströmen. Den Zuflüssen<br />

aus Umsatzerlösen stehen die liquiditätswirksamen Abflüsse gegenüber. Insbesondere die<br />

Personalkosten sind gegenüber dem in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen<br />

Personalaufwand um die Zahlungen an die Rückdeckungsversicherung sowie die tatsächlichen<br />

Rentenzahlungen nach Abzug der Erstattungen aus der Rückdeckungsversicherung erhöht. Diesen<br />

Zahlungsabflüssen stehen Gebühreneinnahmen gegenüber, die den tatsächlichen Liquiditätszufluss<br />

zeigen und daher nicht mit den in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen<br />

Umsatzerlösen übereinstimmen können. Investitionszuschüsse, Erlöse aus dem preisfinanzierten<br />

Geschäft sowie dem Gebührenkreislauf zuzuordnende Erstattungen (SESAR) sind als sonstige<br />

Einzahlungen erfasst. Die Position „Valutarische Abgrenzung“ weist die Zahlungsströme aus, die<br />

nicht oder nur unter erheblichem Aufwand einer der zuvor in der Kapitalflussrechnung genannten<br />

Positionen eindeutig zuordenbar sind.<br />

106


Zahlungsströme aus der operativen Geschäftstätigkeit <strong>2012</strong> 2011<br />

nach der direkten Methode TEUR TEUR<br />

Vereinnahmte An- und Abfluggebühren 225.828 208.894<br />

Vereinnahmte Streckengebühren 753.289 730.987<br />

Erstattung OAT / Maastricht / VFR-Flüge 74.710 85.797<br />

Gezahlte Abführungen -7.845 -9.712<br />

Personalkosten -813.829 -782.120<br />

Sach- und Projektkosten -152.792 -149.324<br />

Sonstige Einzahlungen 42.323 30.200<br />

Saldo Steuererstattungen (+) / Steuerüberzahlungen (-)<br />

(Ertragsteuern, Umsatzsteuer, Quellensteuer) 14.936 6.522<br />

Valutarische Abgrenzung 1.368 181<br />

Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 137.988 121.425<br />

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit und aus der Finanzierungstätigkeit wurden zahlungsbezogen<br />

ermittelt.<br />

107


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

32. Finanzinstrumente<br />

Finanzielle Vermögenswerte Buchwert Erfolgswirksam Bis zur Kredite und Zur Beizulegender<br />

nach Kategorien zum Endfälligkeit Forderungen Veräußerung Zeitwert<br />

beizulegenden gehalten verfügbar<br />

Zeitwert<br />

31.12.<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 27.172 29.240<br />

Ausleihungen an verbundene<br />

Unternehmen 11.000 11.000 11.000<br />

Beteiligungen 2.354 2.354 2.354<br />

Wertpapiere 7.018 7.018 7.018<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen 142.067 142.067 142.067<br />

Künftige Forderungen aus<br />

Fertigungsaufträgen 1.415 1.415 1.415<br />

Unterdeckung 72.481 72.481 72.481<br />

QTE-Transaktion 58.945 58.945 58.945<br />

Derivative Finanzinstrumente 6.908 6.908 6.908<br />

Zinsforderungen 3.444 3.444 3.444<br />

Forderungen gegen<br />

Beteiligungsunternehmen 33 33 33<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.194 1.194 1.194<br />

Flüssige Mittel 105.534 105.534 105.534<br />

439.565 6.908 58.945 337.168 36.544 441.633<br />

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 27.172 28.892<br />

Beteiligungen 748 748 748<br />

Wertpapiere 7.112 7.112 7.112<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen 147.268 147.268 147.268<br />

Künftige Forderungen aus<br />

Fertigungsaufträgen 3.998 3.998 3.998<br />

Unterdeckung 39.672 39.672 39.672<br />

Derivative Finanzinstrumente 10.812 10.812 10.812<br />

Forderungen gegen Gesellschafterin 7.107 7.107 7.107<br />

Zinsforderungen 1.600 1.600 1.600<br />

Forderungen gegen<br />

Beteiligungsunternehmen 18 18 18<br />

Forderungen gegen<br />

verbundene Unternehmen* 0 0 0<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.273 1.273 1.273<br />

Flüssige Mittel 84.663 84.663 84.663<br />

331.443 10.812 0 285.599 35.032 333.163<br />

* Forderungen unter 1 TEUR<br />

108


Finanzielle Verbindlichkeiten Buchwert Erfolgswirksam Fortgeführte Beizulegender<br />

nach Kategorien zum Anschaffungs- Zeitwert<br />

beizulegenden kosten<br />

Zeitwert<br />

31.12.<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anleihen 51.406 51.406 58.016<br />

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 194.162<br />

QTE-Transaktion 61.595 61.595 61.595<br />

Finanzierungsleasing 170 170 170<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 52.552 52.552 52.552<br />

Personalkosten 37.701 37.701 37.701<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 24.086 24.086 24.086<br />

Ausstehende Rechnungen 12.808 12.808 12.808<br />

Zinsverbindlichkeiten 5.690 5.690 5.690<br />

Derivate Finanzinstrumente 4.672 4.672 4.672<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Gesellschafterin 3.325 3.325 3.325<br />

Gebührenanteil Strecke DWD 1.660 1.660 1.660<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 787 787 787<br />

431.452 4.672 426.780 457.224<br />

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Anleihen 54.940 54.940 61.094<br />

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 183.876<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 42.594 42.594 42.594<br />

Personalkosten 18.182 18.182 18.182<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 10.881 10.881 10.881<br />

Ausstehende Rechnungen 8.756 8.756 8.756<br />

Derivate Finanzinstrumente 4.287 4.287 4.287<br />

Zinsverbindlichkeiten 4.119 4.119 4.119<br />

Gebührenanteil Strecke DWD 2.174 2.174 2.174<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 395 395 395<br />

321.328 4.287 317.041 336.358<br />

109


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten können grundsätzlich<br />

verlässlich ermittelt und durch entsprechende finanzmathematische Berechnungen bzw.<br />

Saldenbestätigungen nachgewiesen werden. Für die <strong>GmbH</strong>-Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

existiert allerdings nur der sogenannte „Graue Kapitalmarkt“. Die DFS geht davon aus, dass diese<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen zumindest zu ihren Buchwerten veräußert werden können und<br />

bestimmt ihren beizulegenden Zeitwert in gleichlautender Höhe. Für die Anteile an der FCS kann<br />

der beizulegende Zeitwert allerdings nicht verlässlich bestimmt werden, da der Buchwert lediglich<br />

einem Erinnerungswert entspricht. Die DFS ermittelt den beizulegenden Zeitwert aus ihrem Anteil<br />

am buchhalterischen Eigenkapital der FCS.<br />

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte und Schulden<br />

Wertänderung Wertänderung Stand Stand<br />

<strong>2012</strong> kumuliert 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Zinsswap 647659 -819 90 90 909<br />

Zinsswap 918388L -3.085 6.818 6.818 9.903<br />

Vermögenswerte -3.904 6.908 6.908 10.812<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Zinsswap 653604L 218 -29 -29 -247<br />

Zinsswap 918135L -974 -4.272 -4.272 -3.298<br />

Zinsswap LEES2089U0 371 -371 -371 -742<br />

Schulden -385 -4.672 -4.672 -4.287<br />

Hierarchische Einstufung von Finanzinstrumenten der Kategorie „Erfolgswirksam zum<br />

beizulegenden Zeitwert"<br />

Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3<br />

31.12.<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

Derivative Finanzinstrumente 6.908<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente 4.672<br />

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

Derivative Finanzinstrumente 10.812<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente 4.287<br />

110


Stufen der Hierarchie und ihre Anwendung auf die finanziellen Vermögenswerte<br />

und Verbindlichkeiten<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3<br />

Auf aktiven Märkten gehandelte Finanzinstrumente, deren notierte Preise<br />

unverändert für die Bewertung übernommen wurden.<br />

Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, deren<br />

verwendete Einflussfaktoren direkt oder indirekt aus beobachtbaren<br />

Marktdaten abgeleitet werden.<br />

Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, deren<br />

verwendete Einflussfaktoren nicht ausschließlich auf beobachtbaren<br />

Marktdaten beruhen.<br />

Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien<br />

Vermögenswerte<br />

Verbindlichkeiten<br />

Erfolgswirksam Bis zur Kredite und Zur Veräußerung Fortgeführte<br />

zum beizulegenden Endfälligkeit Forderungen verfügbar Anschaffungs-<br />

Zeitwert gehalten kosten<br />

31.12.<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Ergebnisanteil 921<br />

Währungseffekte 3.539<br />

Marktwertänderungen -4.289<br />

Wertminderungsaufwendungen -2.797<br />

Zinsergebnis -830 1.734 912 392 -10.459<br />

Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen -622 -190<br />

Nettoergebnis -5.119 1.734 -2.507 1.313 -7.110<br />

Direkt im sonstigen Ergebnis erfasst 0 0 0 101 0<br />

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Ergebnisanteil 462<br />

Währungseffekte -2.322<br />

Marktwertänderungen 1.944<br />

Wertminderungsaufwendungen -3.158 -4<br />

Zinsergebnis -789 1.566 368 -7.468<br />

Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen -464 -197<br />

Nettoergebnis 1.155 0 -2.056 826 -9.987<br />

Direkt im sonstigen Ergebnis erfasst 0 0 0 159 0<br />

Die Nettoergebnisse nach den Bewertungskategorien wurden für Finanzinstrumente ermittelt, die<br />

zum Bilanzstichtag bilanziert und bewertet wurden. Im Geschäftsjahr wurden finanzielle Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten aus den Änderungen der QTE-Transaktion bilanziert. Die entsprechende<br />

Zinserträge bzw. -aufwendungen wurden in den Kategorien „Bis zur Endfälligkeit gehalten“ bzw.<br />

111


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

„Fortgeführte Anschaffungskosten“ berücksichtigt. Das Nettoergebnis der finanziellen Vermögenswerte<br />

errechnet sich aus Ergebnisabführungen der verbundenen Unternehmen, Marktwertänderungen<br />

der Derivate, Abwertungen und Forderungsverlusten, Zinserträgen und Zinsaufwendungen<br />

sowie Nebenkosten des Geldverkehrs. Im Nettoergebnis der finanziellen Verbindlichkeiten sind der<br />

Aufwand aus der Währungsumrechnung, Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie Nebenkosten<br />

des Geldverkehrs enthalten. Mit Ausnahme der Wertminderungen und der Nebenkosten des Geldverkehrs,<br />

die im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt werden, werden alle anderen Aufwendungen<br />

und Erträge im Finanzergebnis ausgewiesen.<br />

33. Derivative Finanzinstrumente<br />

Die DFS unterliegt Marktrisiken in Form von Zins- und Währungsschwankungen (vgl. Kapitel „11.3.2<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken“ im Konzernlagebericht sowie in Kapitel „34 Finanzwirtschaftliche Risiken“).<br />

Zur Steuerung dieser Risiken setzt die DFS derivative Finanzinstrumente ein.<br />

Zudem ist die DFS einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Zur Minimierung dieses Risikos schließt sie derivative<br />

Geschäfte ausschließlich mit ihren Hausbanken ab, die über gute Bonitäten verfügen.<br />

Transaktionen mit derivativen Instrumenten ohne Designation (Grundgeschäft) zu Spekulationszwecken<br />

sind verboten.<br />

Derivate Finanzinstrumente Restlaufzeit Nominalvolumen Marktwert Nominalvolumen Marktwert<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Positiver Marktwert<br />

Receiver-Zinsswaps > 5 Jahre 25.000 90 25.000 910<br />

Receiver-Zins-<br />

Währungsswaps 1 bis 5 Jahre 22.200 6.818 22.200 9.903<br />

CER-/EUA-Swap* bis 1 Jahr 0 0 0 0<br />

Negativer Marktwert<br />

Payer-Zinsswaps bis 1 Jahr 32.000 -400 0 0<br />

Payer-Zinsswaps 1 bis 5 Jahre 22.200 -4.272 54.200 -4.287<br />

Derivate 101.400 2.236 101.400 6.526<br />

* Die endgültige Abwicklung des Swap erfolgt mit der Ausgleichszahlung und dem physischen Austausch der Zertifikate im Januar 2013.<br />

Als Marktwert wird der „Clean Price“ der derivativen Finanzinstrumente ausgewiesen. Die Veränderung<br />

der Marktwerte ist im Wesentlichen auf die Zinsentwicklung zurückzuführen. Zum 31. Dezember<br />

<strong>2012</strong> variieren die festen Zinssätze zwischen 1,8200 Prozent und 5,1675 Prozent. Die variablen<br />

Zinssätze variieren zwischen 0,196 und 0,698 EURIBOR (Vorjahr: 1,590 und 1,828 EURIBOR).<br />

112


34. Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken treten in Form von Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken und Marktrisiken<br />

auf. Die DFS stellt im Konzernlagebericht in Kapitel „11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken“ die nach<br />

IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben, wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus<br />

Finanzinstrumenten sowie Verfahren zur Steuerung der Risiken, dar.<br />

34.1 Liquiditätsrisiken<br />

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, das die DFS möglicherweise nicht in der Lage ist, ihre<br />

finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen<br />

finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen.<br />

Fälligkeitsübersicht von undiskontierten Tilgungs- und Zinsauszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten<br />

Gesamt in weniger als in in in über<br />

4 Monaten 4–12 Monaten 1–5 Jahren 5 Jahren<br />

fällig fällig fällig fällig<br />

31.12.<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Anleihen 47.200 0 0 22.200 25.000<br />

Schuldscheindarlehen 175.000 0 0 87.500 87.500<br />

Zinsen 41.142 1.210 5.279 25.550 9.103<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasingverträgen 170 11 23 136 0<br />

QTE-Transaktion 61.595 3.593 0 19.959 38.043<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 52.552 51.587 167 798 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 86.057 79.368 6.689 0 0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Derivate 3.151 178 743 2.230 0<br />

466.867 135.947 12.901 158.373 159.646<br />

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Anleihen 47.200 0 0 22.200 25.000<br />

Schuldscheindarlehen 175.000 0 0 0 175.000<br />

Zinsen 54.120 1.210 5.278 25.955 21.677<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 42.594 41.373 98 1.034 89<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 44.507 37.838 6.669 0 0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Derivate 2.890 167 329 2.562 -168<br />

366.311 80.588 12.374 51.751 221.598<br />

113


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

34.2 Ausfallrisiken<br />

Die DFS ist bei finanziellen Forderungen einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen<br />

Nichterfüllung der Verpflichtungen eines Vertragspartners resultiert und in der maximalen Höhe<br />

des positiven beizulegenden Zeitwerts bzw. Marktwerts des jeweiligen Finanzinstruments besteht.<br />

Ausfallrisiko nach Kategorien 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 6.908 10.812<br />

Bis zur Endfälligkeit gehalten 58.945 0<br />

Kredite und Forderungen 337.168 285.599<br />

Zur Veräußerung verfügbar 36.544 35.032<br />

Maximales Ausfallrisiko 439.565 331.443<br />

Grundsätzlich ist, mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kein finanzieller<br />

Vermögenswert überfällig oder wertberichtigt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

wurden auf ihren noch einbringlichen Teil wertberichtigt, sobald Informationen über die Insolvenz<br />

von Kunden vorlagen. Die DFS fordert Sicherheitsleistungen von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina<br />

ein, sofern definierte Warnschwellen überschritten werden. Darüber hinaus liegen keine<br />

Anhaltspunkte vor, dass die Schuldner fälliger Forderungen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen<br />

werden.<br />

Im Finanzanlagebereich kontrahiert die DFS Geschäfte nur mit Unternehmen, die ein Rating von<br />

langfristig mindestens AA- (Standard & Poor’s) bzw. Aa3 (Moody’s), kurzfristig A-1 (Standard &<br />

Poor’s) bzw. P-1 (Moody’s) oder über entsprechend hohe Bonität bzw. sonstige Risikoabsicherungen<br />

verfügen.<br />

Die Geschäftsbeziehungen zu einem ausgewählten Kreis von Hausbanken werden nach einheitlichen<br />

Standards betreut und bestehende, wechselseitige Zahlungsströme kontinuierlich verbessert.<br />

34.3 Marktrisiken<br />

Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich beizulegende Zeitwerte oder künftige Zahlungsströme<br />

eines originären oder derivativen Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der<br />

Marktpreise verändern (Zinsänderungsrisiko oder Währungsrisiko). Zinsänderungsrisiken bestehen<br />

im Wesentlichen bei variabel verzinslichen Refinanzierungen. Währungsrisiken ergeben sich aus<br />

Kursschwankungen bei Transaktionen in Fremdwährung.<br />

114


Zinsrisiko zinssensibler finanzieller 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Nominalwert Nominalwert<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

Festverzinsliche Wertpapiere 7.000 7.000<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Festverzinsliche Anleihen 47.200 47.200<br />

Festverzinsliche Schuldscheindarlehen 175.000 175.000<br />

229.200 229.200<br />

Nettorisiko nach Währungen 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Nominalwert Kurs Nominalwert Kurs<br />

TJPY<br />

TJPY<br />

Originäre Geschäfte -3.000.000 113,61 -3.000.000 100,20<br />

Derivative Finanzinstrumente 3.000.000 113,61 3.000.000 100,20<br />

Geplante Sicherungstransaktion 0 0<br />

Nettorisiko 0 0<br />

TUSD<br />

TUSD<br />

Originäre Geschäfte 4.173 1,31940 5.585 1,29390<br />

Derivative Finanzinstrumente 0 0<br />

Geplante Sicherungstransaktion 0 0<br />

Nettorisiko 4.173 1,31940 5.585 1,29390<br />

115


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Die durchgeführte Value-at-risk-Analyse bestimmt auf einem zur internen Steuerung eingesetzten<br />

Sensitivitätsmodell das Devisen- und Zinsrisiko. Die Value-at-risk-Analyse zeigt einen Wertverlust,<br />

der bei einer Haltedauer von 10 Tagen und mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,00 Prozent nicht<br />

überschritten wird.<br />

Value-at-risk-Werte 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2011<br />

Devisenrisiko Zinsrisiko Devisenrisiko Zinsrisiko<br />

nach Währungen TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

USD 143 269<br />

EUR 1.624 2.913<br />

nach Positionen TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Geldmarkt 0 0 0 6<br />

Kapitalmarkt 1.078 1.739 1.515 3.087<br />

Hedge 955 68 1.084 118<br />

Gesamtrisiko Jahresende Hoch Tief Durchschnitt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

<strong>2012</strong> 1.675 3.043 1.675 2.291<br />

2011 3.074 4.636 1.857 3.379<br />

Bilanzwirksame Devisenrisiken entstehen durch monetäre Posten, die nicht in der funktionalen<br />

Währung bestehen. Der Bestand an originären monetären Finanzinstrumenten wird im Wesentlichen<br />

in der funktionalen Währung gehalten oder durch den Einsatz von Derivaten in funktionale Währung<br />

transferiert. Änderungen der Devisenkurse haben daher keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis<br />

oder das Eigenkapital.<br />

Das Zinsrisiko resultiert hauptsächlich aus der Sensitivität von Finanzinstrumenten. Die Liquiditätsversorgung<br />

erfolgt über Geld- und Kapitalmarktprogramme mit langen Laufzeiten sowie festen und<br />

variablen Zinssätzen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten (z.B. Zinsswaps, Zins-/Währungsswaps)<br />

sichert feste Zinssätze und begrenzt somit die entstehenden Zinsrisiken. Die Änderungen<br />

der Zinssätze wirken sich daher nicht wesentlich auf das Ergebnis oder das Eigenkapital aus.<br />

35. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

35.1 Haftungsverhältnisse<br />

Fälligkeit der Haftungsverhältnisse <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> 2011<br />

bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Avalgeschäfte 1.270 0 0 1.270 1.253<br />

116


Für die dargestellten Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko für<br />

die Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Unsicherheiten hinsichtlich des<br />

Betrags oder der Fälligkeit aus den Haftungsverhältnissen bestehen nicht.<br />

Avalgeschäfte werden als Anzahlungs-, Gewährleistungs-, Vertragserfüllungs- sowie Bietungsgarantien<br />

für Simulations-, Radardaten- und <strong>Flugsicherung</strong>sanlagen abgewickelt. Am Ende des Geschäftsjahres<br />

bestehen keine Verpflichtungen aus der Begebung und Übertragung von Wechsel- und<br />

Scheckbürgschaften.<br />

35.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Fälligkeiten der sonstigen <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> 2011<br />

finanziellen Verpflichtungen bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Darlehenszusagen 0 0 50.000 50.000 51.500<br />

- davon ausgeschöpft 0 0 11.000 11.000 0<br />

Intercompany-Kontokorrentkreditlinien<br />

an verbundene Unternehmen 14.900 0 0 14.900 14.900<br />

- davon ausgeschöpft 0 0 0 0 0<br />

Bestellobligo für den Erwerb<br />

- von immateriellen Vermögenswerten 18.195 15.628 0 33.823 50.488<br />

- von Sachanlagen 67.481 24.659 969 93.109 59.566<br />

- von Sonstigem 51.142 16.455 27 67.624 72.286<br />

151.718 56.742 50.996 259.456 248.740<br />

Für die dargestellten Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko für<br />

die Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Unsicherheiten hinsichtlich des<br />

Betrags oder der Fälligkeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen nicht.<br />

Den verbundenen Unternehmen wurden zur Deckung ihres jeweiligen Liquiditätsbedarfs Intercompany-Kontokorrentkreditlinien<br />

eingeräumt, die täglich im Rahmen des Cashpooling in Anspruch<br />

genommen werden können. Der Konzern optimiert dadurch insgesamt seine Konditionen bei<br />

Geldanlagen und Geldausleihungen und nutzt die Vorteile einer zentralen und systematischen<br />

Finanzdisposition.<br />

Das Bestellobligo umfasst die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen<br />

Vermögenswerten sowie für den Erwerb von Sachanlagen.<br />

117


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Die neue Geschäftsführung der U-Kasse wurde durch die Geschäftsführung der DFS von ihrer<br />

Haftung freigestellt.<br />

36. Eventualforderungen<br />

Zwischen der DFS und der FCS bestehen zwei selbständig begründete, abstrakte Schuldanerkenntnisse:<br />

Wirkung zum 26. April 2006 29. September 2008 bzw. 6. Oktober 2008<br />

Besicherung Bestellung eines Registerpfandrechts Bestellung eines Registerpfandrechts<br />

Gesetzliche Grundlage § 1 Gesetz über Rechte an Flugzeugen (LuftfzgG) § 1 Gesetz über Rechte an Flugzeugen (LuftfzgG)<br />

Begünstigter DFS DFS<br />

Objekt Flugzeug Typ Hawker Beech Super King Air 350 Flugzeug Typ Hawker Beech Super King Air 350<br />

Seriennummer FL-473 D-CFMD FL-626 D-CFME<br />

Amtsgericht Braunschweig Braunschweig<br />

Eintragung 22. August 2006 16. September 2009<br />

Grundlage Darlehensvereinbarung vom März 2006 Darlehensvereinbarung vom September 2008<br />

bzw. Oktober 2008<br />

Vertragspartner ESSP und FCS ESSP und FCS<br />

Darlehen 1 Flugzeug FL-473 D-CFMD Flugzeug FL-626 D-CFME<br />

Laufzeit bis 31. Dezember 2022 Laufzeit bis 31. Dezember 2025<br />

in Höhe von 5.500 TEUR<br />

in Höhe von 4.300 TEUR<br />

Darlehen 2 Flugvermessungssystem Typ Aerodata AeroFIS Flugvermessungssystem Typ Aerodata AeroFIS<br />

Laufzeit bis 31. Dezember 2016 Laufzeit bis 30. September 2019<br />

in Höhe von 3.000 TEUR<br />

in Höhe von 1.700 TEUR<br />

Sonstiges Das Darlehen für das Flugzeug ist während der Das Darlehen für das Flugzeug ist während der<br />

gesamten Laufzeit durch ein abstraktes<br />

gesamten Laufzeit durch ein abstraktes<br />

Schuldanerkenntnis zugunsten der DFS über Schuldanerkenntnis zugunsten der DFS über<br />

eine Verbindlichkeit in Höhe von 8.500 TEUR zu eine Verbindlichkeit in Höhe von 6.000 TEUR zu<br />

besichern.<br />

besichern.<br />

Von der Darlehenssumme wurden bisher<br />

Von der Darlehenssumme wurden bisher<br />

7.100 TEUR abgerufen. 5.200 TEUR abgerufen.<br />

37. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Am 1. Januar 2013 übernahmen Prof. Klaus-Dieter Scheurle und Robert Schickling ihre Ämter als<br />

neue Geschäftsführer der DFS. Gleichzeitig traten die neue Geschäftsverteilung und der neue Aufgabenzuschnitt<br />

der einzelnen Ressorts in Kraft (vgl. Kapitel „1.3 Rechtliche und organisatorische<br />

Rahmenbedingungen“ im Konzernlagebericht).<br />

Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft der <strong>Flugsicherung</strong> (GdF) über den Vergütungstarifvertrag<br />

wurden im Januar 2013 erfolgreich abgeschlossen (vgl. Kapitel „9 Nachtragsbericht“ im Konzernlagebericht).<br />

118


Der im vergangenen Geschäftsjahr eingeleitete Evaluierungsprozess zur möglichen Übernahme<br />

wesentlicher Anteile an der britischen <strong>Flugsicherung</strong> NATS wird aus strategischen Gründen weiter<br />

verfolgt.<br />

38. Honorar des Abschlussprüfers<br />

Berechnetes Gesamthonorar des Abschlussprüfers <strong>2012</strong> 2011<br />

nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB TEUR TEUR<br />

Abschlussprüfungsleistungen* 164 154<br />

Andere Bestätigungsleistungen 0 34<br />

Steuerberatungsleistungen 17 0<br />

Sonstige Leistungen 59 0<br />

Gesamt 240 188<br />

* Der Prüfungsauftrag wurde im Zusammenhang mit dem Einkauf im Kaufhaus des Bundes um die Prüfung der<br />

Einhaltung der Beschränkungen der Einkaufsmöglichkeiten auf den hoheitlichen Bereich erweitert.<br />

39. Dienstleistungslizenzen<br />

§ 27c LuftVG verpflichtet die DFS zur Wahrnehmung ihrer hoheitlichen Aufgaben (vgl. Kapitel<br />

„1.1 Geschäftstätigkeit“ im Konzernlagebericht). Einzelheiten der Ausgestaltung dieser Aufgaben<br />

werden in einer unbefristeten Rahmenvereinbarung mit der Bundesrepublik Deutschland, vertreten<br />

durch das BMVBS, geregelt.<br />

Gesetz und Rahmenvereinbarung berechtigen die DFS als die derzeit beliehene <strong>Flugsicherung</strong>sorganisation<br />

von den Flughäfen nach § 27d LuftVG:<br />

■ die baulichen und räumlichen Voraussetzungen der <strong>Flugsicherung</strong> zu schaffen und zu erhalten,<br />

die hierfür benötigten Grundstücke zur Verfügung zu stellen und die Verlegung und Instandhaltung<br />

von Kabelverbindungen auf ihren Grundstücken zu dulden;<br />

■ dem <strong>Flugsicherung</strong>spersonal die Mitbenutzung der an den Flugplätzen bestehenden Infrastruktur<br />

zu ermöglichen;<br />

■ die von ihnen überlassenen Bauten und Räumen mit Energie und Wärme zu versorgen, sie zu<br />

heizen und zu klimatisieren, sonstige Versorgungsleistungen zu erbringen und die notwendige<br />

Entsorgung sicherzustellen.<br />

Im Gegenzug erstattet die DFS den Flughäfen die hierfür anfallenden Kosten. Sollte eine andere<br />

<strong>Flugsicherung</strong>sorganisation mit den Aufgaben der DFS betraut werden, würden gesetzliche und vertragliche<br />

Rechte und Pflichten auf die <strong>Flugsicherung</strong>sorganisation übergehen.<br />

119


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Haupteinnahmequelle sind die von der DFS eingenommenen Gebühren, die die geplanten Kosten<br />

decken sollen (zur Änderung des Gebührensatzes vgl. Kapitel „5.1 Dienstleistungseinheiten und<br />

Gebührensatzentwicklung“ im Konzernlagebericht).<br />

39.1 An- und Abflug<br />

Im An- und Abflugbereich legt das BMVBS auf der Grundlage der <strong>Flugsicherung</strong>s- An- und Abflug-<br />

Kostenverordnung (FSAAKV) und unter Berücksichtigung der EU-Verordnungen einer gemeinsamen<br />

Gebührenregelung für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste den Gebührensatz jährlich fest.<br />

Zu diesem Zweck übermittelt die DFS der nationalen Aufsichtsbehörde BAF eine Kostenschätzung<br />

für das kommende Jahr. Die Kostenschätzung basiert auf den Kosten des letzten Geschäftsjahres<br />

sowie den Einschätzungen der Kostenentwicklung im laufenden und im folgenden Geschäftsjahr.<br />

Der Gebührensatz errechnet sich aus dem Quotienten zwischen geplanten Kosten und geplanten<br />

Verkehrsaufkommen. Falls sich eine geplante Annahme nicht einstellt, wird die sich daraus ergebende<br />

Über- bzw. Unterdeckung in die Kosten der nächsten Jahre übertragen.<br />

39.2 Strecke<br />

Seit <strong>2012</strong> soll im Streckenbereich das Leistungssystem für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste die Gesamteffizienz<br />

in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz verbessern. Die Europäische<br />

Kommission legt dafür die für die gesamte Europäische Union geltenden Leistungsziele und<br />

Warnschwellen für einen Regulierungszeitraum fest. Die einzelnen Regulierungsperioden umfassen<br />

fünf Jahre. Um in der Einführungsphase Erfahrungen zu sammeln, wurde die erste Referenzperiode<br />

auf drei Jahre (<strong>2012</strong> bis 2014) begrenzt.<br />

Die nationale Aufsichtsbehörde BAF stellt daraufhin auf nationaler Ebene oder auf Ebene funktionaler<br />

Luftraumblöcke einen Leistungsplan auf, der mit den Leistungszielen der Europäischen Union<br />

vereinbar ist. Auf Vorschlag der nationalen Aufsichtsbehörden nehmen die Mitgliedsstaaten die<br />

Leistungspläne an und teilen diese der Kommission mit. Diese bewertet die Leistungspläne und<br />

empfiehlt oder ergreift gegebenenfalls Behebungsmaßnahmen.<br />

Für die erste Regulierungsperiode von <strong>2012</strong> bis 2014 hat das BAF der DFS die Streckengebührensätze<br />

vorgegeben. Während bei der vormals geltenden Vollkostendeckung das unternehmerische<br />

Risiko für die DFS gering war, steigt es nun mit Beginn der Regulierung stark an.<br />

Die Kostenrisiken, die innerhalb einer Regulierungsperiode auftreten, verbleiben ergebniswirksam<br />

bei der DFS. Dagegen wird das Verkehrsrisiko zwischen der DFS und den Luftraumnutzern<br />

geteilt. Prognose-Abweichungen innerhalb der ersten 2,00 Prozent (jeweils nach oben und unten)<br />

trägt allein die DFS. Bei Plan-Ist-Abweichungen von über 2,00 Prozent bis 10,00 Prozent werden<br />

70,00 Prozent der zusätzlichen Einnahmen dem Luftraumnutzer zurückgegeben bzw. 70,00 Pro­<br />

120


zent der Mindereinnahmen zwei Jahre später nachbelastet. Bei Abweichungen zur Verkehrsprognose<br />

von mehr als 10,00 Prozent sind entsprechende Mehreinnahmen dem Nutzer zurückzuerstatten,<br />

wobei Mindereinnahmen in voller Höhe nachbelastet werden können (vgl. Kapitel „12.2.1.2 Abkehr<br />

von der Vollkostendeckung“ im Konzernlagebericht).<br />

Die Abweichungen werden vom BAF ermittelt und an die Europäische Kommission sowie EUROCON­<br />

TROL gemeldet. EUROCONTROL prüft die Unterschiede und legt die Anpassungen den Vertretern<br />

der Mitgliedsstaaten im Erweiterten Streckengebührenausschuss vor. Der Erweiterte Streckengebührenausschuss<br />

bereitet nach Konsultation mit den Luftraumnutzern die angepassten Streckengebührensätze<br />

zur Verabschiedung durch die Erweiterte Kommission vor, die die endgültige Fassung<br />

beschließt.<br />

Das BMVBS veröffentlicht daraufhin auf der Grundlage der FS-Strecken-Kostenverordnung (FSStrKV)<br />

und unter Berücksichtigung der EU-Verordnungen einer gemeinsamen Gebührenregelung für <strong>Flugsicherung</strong>sdienste<br />

den Streckengebührensatz im Bundesgesetzblatt.<br />

40. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

40.1 Nahestehende Unternehmen<br />

Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden Dienstleistungen auch für nahestehende<br />

Unternehmen (vgl. auch Kapitel „3 Konsolidierungskreis“ und Kapitel „17 Finanzanlagen“) erbracht.<br />

Umgekehrt erbringen die Konzerngesellschaften auch Leistungen für die DFS. Diese umfangreichen<br />

Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktbedingungen abgewickelt und unterscheiden sich<br />

grundsätzlich nicht von den Geschäftsbeziehungen mit anderen Unternehmen.<br />

Die DFS unterhält im Rahmen der ihr übertragenen hoheitlichen Aufgaben im Bereich der <strong>Flugsicherung</strong><br />

auch Geschäftsbeziehungen zur alleinigen, beherrschenden Gesellschafterin Bundesrepublik<br />

Deutschland (vertreten durch das BMVBS) sowie zu anderen von der Bundesrepublik Deutschland<br />

kontrollierten Unternehmen. Diese Transaktionen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen<br />

und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit anderen<br />

Unternehmen. Die DFS macht von der Befreiungsvorschrift des IAS 24.25 Gebrauch und gibt<br />

keine Daten zu ausstehenden Salden und Geschäftsvorfällen mit im Bundeseigentum befindlichen<br />

Unternehmen an.<br />

Seit Juni 2009 ist die DFS zusammen mit anderen führenden Organisationen aktives Mitglied des<br />

„SESAR Joint Undertaking“ (SJU). Das herausragende Projekt ist „Single European Sky Air Traffic<br />

121


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

Management Research“ (SESAR). Hierbei kann die DFS die Zukunft der europäischen <strong>Flugsicherung</strong><br />

auf Basis ihrer Erfahrungen mitgestalten und optimalen Nutzen aus den gemeinsamen Entwicklungen<br />

ziehen. Für dieses Projekt werden Fördermittel aus europäischen Förderprogrammen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Anteilsbesitz Sitz Beteiligungs- Eigenkapital Jahresergebnis<br />

quote in % TEUR TEUR<br />

Verbundene Unternehmen<br />

DFS European Satellite Services Provider<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH Langen, Deutschland 100,00 26.045 1.396<br />

DFS Unterstützungskasse <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland 100,00 26 1<br />

The Tower Company <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland 100,00 223 0<br />

DFS Energy <strong>GmbH</strong> Langen, Deutschland 100,00 5.396 0<br />

FCS Flight Calibration Services <strong>GmbH</strong>* Braunschweig, Deutschland 55,00 3.760 633<br />

Beteiligungen<br />

GroupEAD Europe S.L.* Madrid, Spanien 36,00 2.075 821<br />

BILSODA <strong>GmbH</strong> & Co. KG* Pullach, Deutschland 24,90 1.542 -15<br />

Beteiligungen der verbundenen Unternehmen<br />

Beteiligung der DFS European Satellite Services Provider Beteiligungsgesellschaft mbH:<br />

European Satellite Services Provider<br />

Sociéte par Action Simplifiée* Toulouse, Frankreich 16,67 4.256 1.481<br />

Beteiligung der The Tower Company <strong>GmbH</strong>:<br />

Tower Air Traffic Services S.L.* Madrid, Spanien 50,00 1.000 0<br />

* Eigenkapital und Jahresergebnis zum 31. Dezember 2011<br />

Ausstehende Salden Gesellschafterin Verbundene Beteiligungen<br />

Unternehmen<br />

<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR<br />

Finanzanlagen 38.172 2.354<br />

Sonstige Vermögenswerte 2.853 1.577 42<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 6.278 25.663 10<br />

2011 TEUR TEUR TEUR<br />

Finanzanlagen 27.172 748<br />

Sonstige Vermögenswerte 10.900 1.029 35<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 3.794 11.909 17<br />

122


Erträge (+) und Aufwendungen (-) Gesellschafterin Verbundene Beteiligungen<br />

Unternehmen<br />

<strong>2012</strong> TEUR TEUR TEUR<br />

Umsatzerlöse 70.511 664 79<br />

Sonstige betriebliche Erträge 85 1.609 98<br />

Bezogene Leistungen -3.352<br />

Personalaufwand -25.884 -17<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -8.481 -248<br />

Zinserträge 44 0<br />

Zinsaufwendungen -6 0<br />

Ergebnisabführungen 0 1.333 339<br />

Verlustausgleich -751<br />

2011 TEUR TEUR TEUR<br />

Umsatzerlöse 71.248 810 76<br />

Sonstige betriebliche Erträge 290 1.464 93<br />

Bezogene Leistungen -3.277<br />

Personalaufwand -21.277 0<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -9.180 -45<br />

Zinserträge 0 0<br />

Zinsaufwendungen -70 0<br />

Ergebnisabführungen 0 853 167<br />

Verlustausgleich -558<br />

40.2 Nahestehende Personen<br />

Nach IAS 24 berichtet die DFS auch über Geschäftsbeziehungen zwischen dem Unternehmen<br />

sowie ihr nahestehende Personen bzw. deren Familienangehörige. Zu den nahestehenden Personen<br />

gehören die Geschäftsführung, die Führungskräfte der Strukturebene 1, der Aufsichtsrat und deren<br />

Familienangehörige (zur Vergütung vgl. Kapitel „41 Organe der Gesellschaft“). Es fanden keine<br />

wesentlichen oder in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen, berichtspflichtigen Transaktionen<br />

zwischen der DFS und Personen in Schlüsselpositionen des Managements bzw. deren nächsten<br />

Familienangehörigen statt.<br />

123


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

41. Organe der Gesellschaft<br />

41.1 Geschäftsführung<br />

Dieter Kaden, Bad Dürrheim,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung (bis 31. Dezember <strong>2012</strong>)<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Frankfurt,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung (ab 1. Januar 2013)<br />

Ralph Riedle, Langen,<br />

Geschäftsführer Betrieb (bis 31. Dezember <strong>2012</strong>)<br />

Robert Schickling, Bad Homburg vor der Höhe,<br />

Geschäftsführer Betrieb (ab 1. Januar 2013)<br />

Jens Bergmann, Bad Homburg vor der Höhe,<br />

Geschäftsführer Finanzen (bis 31. Dezember <strong>2012</strong>)<br />

Dr. Michael Hann, Bad Dürkheim,<br />

Geschäftsführer Personal (ab 1. September <strong>2012</strong>)<br />

Zur Neuverteilung der Geschäftsführung vgl. Kapitel „1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen“<br />

im Konzernlagebericht.<br />

Kurzfristig fällige Leistungen für Mitglieder der Geschäftsführung<br />

Erfolgsunabhängige Erfolgsabhängige Gesamtbezüge<br />

Komponente Komponente<br />

(einschließlich<br />

Sachbezüge)<br />

<strong>2012</strong>* TEUR TEUR TEUR<br />

Dieter Kaden (Vorsitzender) 330 126 456<br />

Ralph Riedle 257 107 364<br />

Jens Bergmann 268 104 372<br />

Dr. Michael Hann 91 0 91<br />

946 337 1.283<br />

2011 TEUR TEUR TEUR<br />

Dieter Kaden (Vorsitzender) 322 112 434<br />

Ralph Riedle 247 90 337<br />

Jens Bergmann 258 90 348<br />

827 292 1.119<br />

* Inklusive der zum 31. Dezember <strong>2012</strong> ausgeschiedenen Geschäftsführer<br />

124


Das Unternehmen hat keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder der Geschäftsführung oder ehemalige<br />

Geschäftsführer gewährt. Zudem leistete die DFS keine Vergütungen aus Beratungs- oder<br />

Dienstleistungsverträgen.<br />

Leistungen aus Anlass der Beendigung Pensions- Pensions- Aufwendungen<br />

des Arbeitsverhältnisses zusagen zahlungen für im laufenden<br />

Jahr erdiente<br />

Pensionszusagen **<br />

<strong>2012</strong>* TEUR TEUR TEUR<br />

Dieter Kaden (Vorsitzender) 3.671 0 277<br />

Ralph Riedle 2.493 0 95<br />

Jens Bergmann 2.787 0 98<br />

Dr. Michael Hann 97 0 0<br />

Frühere Mitglieder der Geschäftsführung 5.263 293 189<br />

14.311 293 659<br />

2011 TEUR TEUR TEUR<br />

Dieter Kaden (Vorsitzender) 2.872 0 257<br />

Ralph Riedle 2.122 0 92<br />

Jens Bergmann 924 0 80<br />

Frühere Mitglieder der Geschäftsführung 4.345 298 192<br />

10.263 298 621<br />

* Inklusive der zum 31. Dezember <strong>2012</strong> ausgeschiedenen Geschäftsführer<br />

** Dienstzeitaufwand (Service Cost) und Zinsaufwand (Interest Cost)<br />

Andere langfristig fällige Leistungen und aktienbasierte Vergütungen lagen nicht vor.<br />

125


Konzern-Anhang <strong>2012</strong><br />

41.2 Aufsichtsrat<br />

Vertreter der Gesellschafterin<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle<br />

Rainer Münz<br />

Vorsitzender bis 18. September <strong>2012</strong><br />

Ministerialdirigent<br />

Staatssekretär a. D.<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Mitglied bis 18. September <strong>2012</strong><br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Mitglied bis 30. September <strong>2012</strong><br />

Michael Odenwald<br />

Vorsitzender ab 9. Oktober <strong>2012</strong><br />

Hans-Dieter Poth<br />

Staatssekretär<br />

Brigadegeneral<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

General Flugsicherheit der Bundeswehr<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Luftwaffenamt<br />

Mitglied ab 27. September <strong>2012</strong> Mitglied bis 27. April <strong>2012</strong><br />

Dr. Martina Hinricher<br />

Ralf Raddatz<br />

Ministerialdirektorin Oberst i. G.<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Bau und Stadtentwicklung Mitglied ab 28. April <strong>2012</strong><br />

Mitglied ab 25. Oktober <strong>2012</strong><br />

Martin Walber<br />

Dr. Norbert Kloppenburg<br />

Regierungsdirektor<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

KfW Bankengruppe<br />

Dr. Angelika Kreppein<br />

Regierungsdirektorin<br />

Bundesministerium der Finanzen<br />

Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Michael Schäfer<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Wachleiter Flugdatenbearbeiter<br />

Otto Fischer<br />

Leiter Unternehmensentwicklung<br />

Petra Reinecke<br />

Fluglotsin<br />

Peter Schaaf<br />

Fluglotse<br />

Vorsitzender Gesamtbetriebsrat<br />

Holger Müller<br />

Fluglotse<br />

Dirk Wendland<br />

Systemingenieur<br />

126


Im Geschäftsjahr fanden turnusmäßig vier Aufsichtsratssitzungen sowie drei Sondersitzungen statt.<br />

Vergütung des Aufsichtsrats <strong>2012</strong> 2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Otto Fischer 1,0 0,5<br />

Dr. Martina Hinricher 0,1 0,0<br />

Dr. Norbert Kloppenburg 1,0 0,7<br />

Dr. Angelika Kreppein 1,2 1,0<br />

Dr. Reinhard Kuhn 0,0 0,2<br />

Holger Müller 0,6 0,5<br />

Rainer Münz 0,8 1,0<br />

Michael Odenwald 0,3 0,0<br />

Hans-Dieter Poth 0,1 0,4<br />

Ralf Raddatz 0,4 0,0<br />

Petra Reinecke 1,3 0,9<br />

Peter Schaaf 0,9 0,6<br />

Michael Schäfer 1,4 0,9<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle 0,7 0,6<br />

Martin Walber 1,1 0,4<br />

Dirk Wendland 0,9 1,0<br />

11,8 8,7<br />

Der Gesellschaftsvertrag bestimmt die Höhe der Aufsichtsratsvergütung. Die Bezüge bestehen<br />

aus festen und variablen Bestandteilen. Die Sitzungspauschale beträgt 80 EUR und das Tagegeld<br />

26 EUR je Sitzung.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten keine Vorschüsse, Kredite und Vergütungen aus Beratungs-<br />

oder Dienstleistungsverträgen.<br />

42. Angaben zum Public Corporate Governance Kodex<br />

Die DFS unterwirft sich dem Public Corporate Governance Kodex des Bundes. Die Geschäftsführung<br />

und der Aufsichtsrat geben jährlich gemeinsam eine Entsprechenserklärung ab und veröffentlichen<br />

den Corporate Governance-Bericht auf der Internetseite des Unternehmens.<br />

127


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />

Die Geschäftsführung der DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong> gibt nach § 37y Nr. 1 WpHG in Verbindung<br />

mit § 297 Abs. 2 Satz 4, § 315 Abs. 1 Satz 6 und § 315a Abs. 1 HGB folgende Erklärung ab:<br />

Nach bestem Wissen versichern wir, dass der Konzernabschluss nach den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf<br />

einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind,<br />

dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden<br />

Geschäftsjahr beschrieben sind.<br />

Langen, den 12. März 2013<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle Robert Schickling Dr. Michael Hann<br />

Vorsitzender der Geschäftsführer Geschäftsführer<br />

Geschäftsführung Betrieb Personal<br />

128


Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den von der DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen, aufgestellten Konzernabschluss<br />

- bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315aAbs.1<br />

HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen<br />

Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />

anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im<br />

Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungsund<br />

Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter<br />

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der<br />

Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a<br />

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser<br />

Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und<br />

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Köln, den 12. März 2013<br />

RBS RoeverBroennerSusat <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Graf von Kanitz<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Schorse<br />

Wirtschaftsprüferin<br />

129


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

130<br />

Abs.<br />

a.D.<br />

AG<br />

AIM<br />

Art.<br />

AS<br />

A-SMGCS<br />

A-SMR<br />

ATCAS<br />

ATFM<br />

ATM<br />

ATS<br />

AUSTRO CONTROL<br />

BAF<br />

bAv<br />

BilMoG<br />

BilReG<br />

BILSODA<br />

BIP<br />

BMVBS<br />

COM<br />

DM<br />

DFS<br />

DLE<br />

DWD<br />

EANPG<br />

EBIT<br />

EBT<br />

EG<br />

Energy<br />

EoD<br />

ERP<br />

ESSP<br />

ETV<br />

EU<br />

EUR<br />

EURIBOR<br />

EUROCONTROL<br />

e.V.<br />

EZB<br />

FABEC<br />

FCS<br />

FDP<br />

FDPS<br />

FSAAKV<br />

FSStrKV<br />

FVK<br />

GdF<br />

GroupEAD<br />

<strong>GmbH</strong><br />

GoB<br />

HGB<br />

HRB<br />

IAS<br />

IASB<br />

IATA<br />

Absatz<br />

außer Dienst<br />

Aktiengesellschaft<br />

Aeronautical Information Management<br />

Artikel<br />

Aeronautical Solutions<br />

Advanced Surface Movement and Guidance System<br />

Advanced Surface Movement Radar<br />

Air Traffic Control Automation System<br />

Air Traffic Flow Management<br />

Air Traffic Management<br />

Air Traffic Service<br />

Austro Control Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH, Wien/Österreich<br />

Bundesaufsichtsamt für <strong>Flugsicherung</strong><br />

betriebliche Altersversorgung<br />

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />

Bilanzrechtsreformgesetz<br />

BILSODA <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Communication<br />

<strong>Deutsche</strong> Mark<br />

DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Dienstleistungseinheit<br />

<strong>Deutsche</strong>r Wetterdienst<br />

European Air Navigation Planning Group<br />

Earnings before Interest and Taxes<br />

Earnings before Taxes<br />

Europäische Gemeinschaft<br />

DFS Energy <strong>GmbH</strong><br />

Engineer on Duty<br />

Enterprise Resource Planning<br />

European Satellite Services Provider<br />

Eingruppierungstarifvertrag<br />

Europäische Union<br />

Euro<br />

Euro Interbank Offered Rate (Termingeld-Zinssatz in Euro im Interbankengeschäft)<br />

European Organisation for the Safety of Air Navigation<br />

eingetragener Verein<br />

Europäische Zentralbank<br />

Functional Airspace Block Europe Central<br />

Flight Calibration Services <strong>GmbH</strong><br />

Flight Data Processing<br />

Flight Data Processing System<br />

<strong>Flugsicherung</strong>s-An- und Abflug-Kostenverordnung<br />

<strong>Flugsicherung</strong>s-Streckenkostenverordnung<br />

Flugverkehrskontrolle<br />

Gewerkschaft der <strong>Flugsicherung</strong><br />

GroupEAD Europe S.L., Madrid/Spanien<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

Handelsgesetzbuch<br />

Handelsregister Abteilung B<br />

International Accounting Standards<br />

International Accounting Standards Board<br />

International Air Transport Association


DFS <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong>, Langen<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

iCAS<br />

iTEC Center Automation System<br />

ICAO<br />

International Civil Aviation Organisation<br />

IFR<br />

Instrument Flight Rules<br />

IFRIC<br />

International Financial Reporting Interpretations Committee<br />

IFRS<br />

International Financial Reporting Standards<br />

i.G.<br />

im Generalstab<br />

ISIS-XM<br />

Improved Speech Integrated System<br />

ISO<br />

International Organisation for Standardisation<br />

JPY<br />

Japanischer Yen<br />

KARLDAP<br />

Karlsruhe Automatic Data Processing and Display System<br />

KfW<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

KG<br />

Kommanditgesellschaft<br />

LASER<br />

Langen Sprachvermittlung Erneuerung<br />

LBA<br />

Luftfahrt-Bundesamt<br />

LuftfzgG<br />

Gesetz über Rechte an Flugzeugen<br />

LuftVG<br />

Luftverkehrsgesetz<br />

LuftVStG<br />

Luftverkehrssteuergesetz<br />

Mio.<br />

Millionen<br />

MLAT<br />

Multilateration<br />

MUAC<br />

Maastricht Upper Area Control<br />

NATS<br />

National Air Traffic Services<br />

Nord/LB<br />

Norddeutsche Landesbank<br />

Nr.<br />

Nummer<br />

OAT<br />

Operational Air Traffic<br />

OHG<br />

offene Handelsgesellschaft<br />

P1/P2 Projekt 1/Projekt 2<br />

PSS<br />

Paperless Strip System<br />

QTE<br />

Qualified Technological Equipment<br />

RASUM<br />

Radio Site Upgrade and Modernisation<br />

RMA<br />

Risikomanagement-Ausschuss<br />

S.A.<br />

Société Anonyme<br />

SAS<br />

Société par Action Simplifiée<br />

SES<br />

Single European Sky<br />

SESAR<br />

Single European Sky ATM Research<br />

SJU<br />

SESAR Joint Undertaking<br />

SKYNAV<br />

skynav S.A., Awans/Belgien<br />

S.L.<br />

Sociedad Limitada<br />

SMR<br />

Surface Movement Radar<br />

T<br />

Tausend<br />

TATS<br />

Tower Air Traffic Services S.L.<br />

TTC<br />

The Tower Company <strong>GmbH</strong><br />

TVöD<br />

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst<br />

u. a. unter anderem<br />

USD<br />

United States Dollar<br />

VAFORIT<br />

Very Advanced Flight Data Processing Operational Requirements Implementation<br />

VAG<br />

Versicherungsaufsichtsgesetz<br />

VaR<br />

Value at Risk (Wert im Risiko)<br />

VFR<br />

Visual Flight Rules<br />

vgl.<br />

vergleiche<br />

VO<br />

Verordnung<br />

VTV<br />

Vergütungstarifvertrag<br />

VTV-A<br />

Vergütungstarifvertrag für Auszubildende<br />

WpHG<br />

Wertpapierhandelsgesetz<br />

z.B.<br />

zum Beispiel<br />

ZTV<br />

Zulagentarifvertrag<br />

131


Impres sum<br />

DFS Deut sche Flug si che rung <strong>GmbH</strong><br />

Unter neh mens kom mu ni ka ti on<br />

Am DFS-Cam pus 10<br />

63225 Lan gen<br />

Tele fon 06103 707-4110<br />

Tele fax 06103 707-4196<br />

E-Mail info@dfs.de<br />

Inter net www.dfs.de<br />

ISSN 1865-6420<br />

Bildnachweis<br />

Quelle: BMVBS<br />

60-2290-208

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