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Ausgabe Nr. 15 Frühling - Sommer 2011 - hunde-wasserarbeit

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<strong>Nr</strong>. <strong>15</strong> <strong>Ausgabe</strong> Frühjahr <strong>2011</strong><br />

Neues von den Hundesportfreunden<br />

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wird der Kotabsatz bei den betroffenen Rüden erschwert und schmerzhaft es kann aber auch zum Absatz von<br />

blutigem Harn kommen. In diesen Fällen ist auch eine Kastration angebracht, da sie den Wegfall der<br />

männlichen Hormone bewirkt und damit zur Verkleinerung der Prostata führt.<br />

Hodentumore:<br />

Meistens sind hiervon überwiegend ältere Rüden betroffen. Es gibt verschiedene Arten von Tumoren auch<br />

östrogenbildene Tumore, die bei den Rüden auch zur Gesäugebildung und Attraktivität für andere Rüden<br />

führen können. Bei Hodentumoren, sollte auch, wenn der Tumor nicht bösartig ist, zur Sicherheit eine<br />

Kastration durchgeführt werden.<br />

Genau wie Hündinnen kommt es auch bei Rüden nach der Kastration zu gesundheitlichen/körperlichen und<br />

verhaltensspezifischen Veränderungen. So zeigen 46 % der Kastraten einen vermehrten Hunger, jedoch 47 %<br />

eine Gewichtszunahme. Die Gewichtszunahme infolge von Trägheit ist durch Animation und kleinere<br />

Futtermengen beizukommen. Circa ein Drittel entwickelt Fellveränderungen (Kastratenfell/Welpenfell) und<br />

ca. ein Fünftel der Kastraten leidet danach unter Harnträufeln.<br />

Positiv zeigt sich bei 45 % der Kastraten, dass Vorhautentzündungen verschwinden. Bei Untersuchungen in<br />

Bezug auf das Verhalten von Kastraten hat sich gezeigt, dass die Veränderungen bzgl. der Agression<br />

gegenüber Artgenossen vom Alter bei der Kastration abhängig sind. Früh kastrierte Rüden zeigen mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit gegenüber Artgenossen beiderlei Geschlechts ein erhöhtes Agressionsrisiko, woraus<br />

man folgerte, dass Rüden vor Ende des ersten Lebensjahres nicht kastriert werden sollten.<br />

Ein ausgeglicheneres Verhalten zeigen bei den Rüden sogar 63 %, aber nur 34% weisen laut den Studien ein<br />

verbessertes Gehorsam auf. Besteigungsversuche durch andere Rüden wiederfahren aufgrund der<br />

Veränderungen im Hormonhaushalt ein Fünftel der Kastraten.<br />

In der Auswertung der Studie zu den Vor- und Nachteilen der Kastration hat sich auch bestätigt, dass durch<br />

die Kastration nur sexuelle Aggressivität beeinflußt werden kann und nicht das Dominanzverhalten.<br />

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Zur entgültigen Kastration gibt es Alternativen:<br />

Bei Hündinnen kommt hier die Anti-Hitze-Spritze in betracht. Die erste Injektion erfolgt hierbei 2-3 Monate<br />

nach der letzten Läufigkeit und muss alle 5 Monate wiederholt werden. Die Anti-Hitze-Spritze verhindert<br />

die Läufigkeit und kann der Hündin bis ins hohe Alter verabreicht werden. Der Vorteil der Verhütung durch<br />

die Anti-Hitze-Spritze ist, dass die Injektionen jederzeit abgesetzt werden können. Von unregelmässigen<br />

Intervallen bei der Anti-Hitze-Spritze ist jedoch abzuraten, da dies zu erheblichen Hormonschwankunken<br />

führt.<br />

Durch die Anti-Hitze-Spritze werden Scheinträchtigkeiten, Gebärmutterveränderungen/ -entzündungen,<br />

Gesäuge- veränderungen allerdings nicht verhindert.<br />

Die Hormonspritze hat aber auch Nachteile, denn sie kann zu Scheinträchtigkeiten, Gewichtsproblemen und<br />

manchmal auch zu Fellveränderungen führen.<br />

Bei Rüden gibt es seit einigen Jahren auch die Möglichkeit der vorübergehenden, chemischen Kastration.<br />

Hierbei handelt es sich um ein Implantat, welches dem Rüden wie beim Microchip unter die Haut gesetzt<br />

wird. Das Implantat bewirkt, dass nach ca. zwei Wochen die Spermienproduktion zum erliegen kommt. Die<br />

Wirkung des Implantates kann zur Verkleinerung des Hodens führen, welche mit nachlassender Wirkung<br />

wieder nachlässt .<br />

Die Wirkung des Implantats immt nach dem Zeitraum von 6 Monaten wieder ab und der Rüde wird wieder<br />

zeugungsfähig.<br />

Die Setzung des Implantats kann mehrfach wiederholt werden.<br />

Dieses Implantat ermöglicht bei Rüden die Kastration auf Probe, bei der abgeklärt werden kann, ob die<br />

gewünschte Wirkung mit einer entgültigen Kastration erreicht werden kann.<br />

Natürlich ist auch die chemische Kastration nicht frei von Nachteilen, denn bei jungen Rüden, bei denen der<br />

Leistenkanal noch sehr weit steht, kann es durch die Verkleinerung der Hoden dazu kommen, dass ein Hoden<br />

wieder in den Leistenring hochsteigt. Vor der entgültigen Geschlechtsreife ist daher von der chemischen<br />

Kastration abzuraten.<br />

Bei der entgültigen sowie bei der Kastration auf Zeit sollte vorher immer eine ausgiebige<br />

Beratung durch den Tierarzt, der den zu kastrierenden Hund ausgiebig untersucht hat,<br />

erfolgen.<br />

Quellen: Fachliteratur, Fachzeitschriften, Internet<br />

©KS

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