Kreuzbandriss – Erfahrungsbericht einer Hündin Trauma – Lahmen ...
Kreuzbandriss – Erfahrungsbericht einer Hündin Trauma – Lahmen ...
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<strong>Kreuzbandriss</strong> Ä <strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>einer</strong> HÅndin<br />
<strong>Trauma</strong> Ä <strong>Lahmen</strong> Ä Schmerztherapie Ä OP Ä Schonung Ä Osteopathie Ä Physiotherapie Ä<br />
Langsame Belastungssteigerung<br />
Jeder Hund kann durch ein <strong>Trauma</strong>, also eine extreme Belastung des Kniegelenkes, z.B. bei <strong>einer</strong> ÄschiefenÅ<br />
Landung nach einem Sprung oder durch das stÇndige Aufreiten eines Artgenossen oder einen Autounfall, einen<br />
<strong>Kreuzbandriss</strong> erleiden. Nun scheinen groÉe, langbeinige bzw. schwere Rassen (Berner Sennenhund, Labrador,<br />
Landseer, NeufundlÇnder etc.) Ñfter betroffen wie ihre kleinen Artgenossen, was nicht heiÉt, dass diese nicht<br />
auch einen <strong>Kreuzbandriss</strong> erleiden kÑnnen.<br />
So passierte es, dass ein junger NeufundlÇnderrÖde durch dauerhaftes Aufreiten in allen Lagen und von allen<br />
Seiten bei <strong>einer</strong> kastrierten HÖndin einen <strong>Kreuzbandriss</strong> auslÑste.<br />
Wer nun NeufundlÇnder oder Landseer kennt, der weiÉ, dass sie meistens nicht wehleidig sind, was eine<br />
Diagnose ohne Narkose natÖrlich erschwert. Nach dem erlittenen <strong>Trauma</strong> durch das Aufreiten hob unsere<br />
HÖndin nun dauerhaft ihr linkes Hinterbein, was auch bei der Gabe leichter homÑopathischer Schmerzmittel<br />
nicht nach lieÉ, so dass sie am nÇchsten Tag beim Tierarzt vorgestellt wurde.<br />
Nach der tierÇrztlichen Untersuchung in der Praxis Dr. Bey ÜZinsen wurde erst einmal eine Schmerztherapie<br />
mit <strong>einer</strong> Injektion und den tÇglichen Gaben von Metacam durchgefÖhrt. So setzte die HÖndin den Hinterlauf<br />
langsam wieder ein, eine vollstÇndige Belastung erfolgte jedoch nicht mehr. Sie lief sich ein, entwickelte aber<br />
dann einen kaum sichtbaren Zehenspitzenlauf, so dass nach 6 Wochen eine Arthroskopie (Spiegelung) des<br />
Knies geplant wurde.<br />
Bei <strong>einer</strong> Arthroskopie kÑnnen oftmals Meniskusverletzungen, KnorpelschÇden und Kniescheibenverletzungen<br />
bereits ohne grÑÉere OPás behandelt werden.<br />
Typische Merkmale eines <strong>Kreuzbandriss</strong>es (Schubladentest/Sitztest) zeigte unsere nicht. Bis zum Eingriff<br />
erhielt sie zur Schmerzbehandlung Pirobeta, damit das Schmerzempfinden sich nicht dauerhaft einprÇgt.<br />
In der Narkose zur geplanten Arthroskopie konnte Dr. Bey dann die so genannte ÄSchubladeÅ auslÑsen,<br />
welches neben dem abgespreizten Bein in der Sitzhaltung, das typischste Merkmal fÖr einen <strong>Kreuzbandriss</strong> ist.<br />
An Stelle der Arthroskopie wurde sofort der Eingriff fÖr die Erneuerung der KreuzbÇnder vorbereitet. Die<br />
starke Belastung durch das Aufreiten hatte also tatsÇchlich zum Riss beider KreuzbÇnder im linken Knie<br />
gefÖhrt.<br />
Mit neuen KreuzbÇndern und einem vollstÇndig getapten Hinterbein war nun fÖr die nÇchsten Wochen absolute<br />
Schonung angesagt, was bedeutete, dass fÖr alle GÇnge auÉerhalb des ÄKrankenzimmersÅ grundsÇtzlich<br />
Leinenpflicht an der kurzen Leine und die Vermeidung von Treppen galt. Nach 10 Tagen wurden der<br />
StÖtzverband und die FÇden entfernt, die Schonung musste weiter streng eingehalten werden.<br />
Nach 9 wÑchiger Schonungszeit erfolgte die àberweisung zur Physiotherapeutin. So stellten wir die HÖndin bei<br />
Frau Dr. Neumann zur physiotherapeutischen Erstuntersuchung und Therapieplanerstellung vor. Hierbei stellte<br />
die Therapeutin bei der HÖndin starke Muskelverspannungen, Blockierungen der Lendenwirbel und den<br />
Verdacht auf einen <strong>Kreuzbandriss</strong> am rechten Bein fest. Dies sind direkte Folgen des linksseitigen <strong>Kreuzbandriss</strong>es<br />
und der durch die Schonung des Beines erfolgten àberbelastung der<br />
rechten Seite. Ein <strong>Kreuzbandriss</strong> am anderen Bein ist bei groÉen Rassen eine hÇufige Folge der extremen<br />
àberbelastung und steht somit immer im kausalen Zusammenhang zum ersten <strong>Kreuzbandriss</strong>.<br />
Zuerst musste nun einmal die Blockierung der Wirbel beseitigt, die Muskeln gelockert und der Verdacht des<br />
<strong>Kreuzbandriss</strong>es ausgeschlossen werden.
Wegen der Blockierung der Wirbel besuchten wir mit der HÖndin den Osteopathen Schmitz, der ihr in nur <strong>einer</strong><br />
Sitzung sofort erhebliche Erleichterung verschaffte. Mit dem Rat der HÖndin SchÖssler Salz Nr. 1 zu<br />
verabreichen und mit ihr ein Bodentraining durch zu fÖhren, bei dem sie langsam Öber Hindernisse gehen muss<br />
(Leiterlaufen), damit sie alle Beine einzeln anhebt, verlieÉen wir die Praxis. Die Muskellockerungen (WÇrme<br />
und Massage) fÖhrten wir entsprechend der Anleitung des speziell fÖr Ronja von Frau Dr. Neumann erstellten<br />
schriftlichen Therapieplans, genauso wie das Leiterlaufen am Boden,<br />
tÇglich zu Hause durch. Ein weiterer BÇnderriss wurde vom behandelnden Arzt vorerst ausgeschlossen, jedoch<br />
wurde vorsichtshalber ein OP-Termin vereinbart, falls sich der Zustand nach kurzer Schmerztherapie wieder<br />
verschlechtern sollte. Der Zustand verschlechterte sich nicht, so dass 3 â Monate nach der OP unsere HÖndin<br />
endlich mit der Physiotherapie (Interferenz, Akupunktur, Aqualaufband) beginnen konnte. Nebenher wurden<br />
die hÇusliche Massagetherapie und die LeiterlaufÖbung ebenfalls weitergefÖhrt. Die Physiotherapie wurde bei<br />
dem Ansatz von 10 Behandlungsstunden in den ersten beiden Wochen 3 mal wÑchentlich und in den letzten<br />
beiden Wochen 2 mal wÑchentlich durchgefÖhrt.<br />
Nach der Interferenztherapie begann die HÖndin mit 6 Minuten Laufbandtraining, welches in jeder<br />
Anwendung im Laufwiderstand und in der Zeit gesteigert wurde. Nach 5 Anwendungen war die HÖndin nun<br />
schon soweit, dass sie SpaziergÇnge mit <strong>einer</strong> Dauer von 20 Minuten machen dÖrfte, die im wÑchentlichen<br />
Rhythmus um 5 Minuten gesteigert werden sollten. Nach 10 Anwendungen machte die HÖndin gute<br />
Fortschritte, aber das Risiko, dass das andere Bein durch die àberbelastung aufgrund der Schonhaltung<br />
Schaden am Kreuzband oder im Meniskus genommen haben kÑnnte, war noch nicht gebannt. Zeitweilig hinkte<br />
sie mit diesem Bein, mit Interferenz- und Akupunktur wurde dem entgegen gearbeitet. So wurde die<br />
Physiotherapie von drei auf zwei auf einmal pro Woche bis zu 20 Anwendungen herabgesetzt, wobei eine<br />
langsame Leistungssteigerung sowie die Massagen weitergefÖhrt werden. Das rechte Bein wurde weiter<br />
tierÇrztlich Öberwacht, da ein Schaden am anderen Bein sehr oft vorkommt. EndgÖltige KlÇrung hierzu bringt in<br />
der Regel eine Arthroskopie (Spiegelung) des Knies, denn weder auf RÑntgenbildern und auch nicht immer im<br />
MRT sind die SchÇden im Knie zu erkennen.<br />
Nach der Physiotherapie ist ein Schwimmtraining empfohlen.<br />
ä DS