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Herbst 2013 - Naturhistorisches Museum Wien

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5<br />

Zauneidechsenmännchen – die bisher am häufigsten<br />

nachgewiesene Eidechsenart im Nationalpark<br />

Die Herpetofauna des Seeraumes inspiriert<br />

auch zu „amphibischen“ Bootsnamen.<br />

Schilflacke auf den<br />

Zitzmannsdorfer Wiesen<br />

WECHSELKRÖTE<br />

(Bufo viridis)<br />

KNOBLAUCHKRÖTE<br />

(Pelobates fuscus)<br />

BALKANMOORFROSCH<br />

(Rana arvalis wolterstorffi)<br />

ERDKRÖTE<br />

(Bufo bufo)<br />

DONAUKAMMMOLCH<br />

(Triturus dobrogicus)<br />

Anzahl<br />

der bisher im Nationalpark<br />

nachgewiesenen<br />

Amphibien-und Reptilien<br />

SPRINGFROSCH<br />

(Rana dalmatina)<br />

TEICHMOLCH<br />

(Lissotriton vulgaris)<br />

SEEFROSCH<br />

(Pelophylax ridibundus)<br />

103 67 64 50 45 17 16 4<br />

frosch (P. esculentus), der aus Hybridisierung der beiden<br />

vorgenannten Arten entstanden ist. Der Seefrosch kam<br />

früher im Neusiedler Seegebiet nicht vor, sodass der Wissenschaftler<br />

Heinz Tunner die Besiedlung des Seewinkels<br />

durch Seefrösche in den letzten Jahrzehnten mit deren<br />

Zuwanderung aus dem ungarischen Hanság erklärte. Die<br />

mögliche Ausbreitung dieser Froschart im Untersuchungsgebiet<br />

war bis zu Beginn des laufenden Kartierungsprojektes<br />

nicht untersucht worden, da die artliche Bestimmung<br />

der Wasserfrösche Sachkenntnis erfordert; in Zweifelsfällen<br />

erfolgt sie am gefangenen Exemplar mit Hilfe<br />

verschiedener biometrischer Indizes. Bisher wurden an elf<br />

verschiedenen Standorten und auch am Westufer des Sees<br />

Wasserfrösche untersucht. Dabei wurde der Seefrosch in<br />

der Martentau, bei der Biologischen Station Illmitz sowie<br />

im Hanság, aber auch bereits am Westufer im Bereich Oggau<br />

(Bootshafen) nachgewiesen.<br />

Erste Ergebnisse der Kartierung (siehe Kasten) zeigen<br />

dichte Vorkommen von Zauneidechse (Lacerta agilis) und<br />

Rotbauchunke (Bombina bombina). Bisher selten gemeldete<br />

Arten wie Blindschleiche (Anguis fragilis) oder Schlingnatter<br />

(Coronella austriaca) waren auch in dreijähriger<br />

Kartierungsarbeit nur vereinzelt nachweisbar. Die früher<br />

im Seewinkel vorkommende Wiesenotter (Vipera ursinii),<br />

die letzte Fundmeldung stammt aus der Mitte der 1970er<br />

Jahre, ist mittlerweile als aufgrund von Lebensraumveränderungen<br />

ausgestorben zu betrachten.<br />

Nach Beendigung der Kartierungsarbeiten sollen die<br />

gewonnenen Ergebnisse zur Erstellung eines populärwissenschaftlichen<br />

Feldführers herangezogen werden,<br />

der von den Projektmitarbeitern verfasst wird. Der Feldführer<br />

wird den Besuchern des Nationalparks die Möglichkeit<br />

geben, sich über die Herpetofauna des Neusiedler<br />

Seegebietes zu informieren, Artbestimmungen durchzuführen<br />

und gezielt Standorte aufzusuchen, an denen<br />

bestimmte Amphibien- oder Reptilienarten beobachtet<br />

werden können.<br />

HEINZ GRILLITSCH (2); GERALD OCHSENHOFER (2); SILKE SCHWEIGER; NORDNORDWEST/WIKIPEDIA; NASA<br />

9 | <strong>2013</strong> Universum Magazin

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