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Herbst 2013 - Naturhistorisches Museum Wien

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4<br />

Herpetologie<br />

Froschkonzert am<br />

Meer der <strong>Wien</strong>er<br />

Amphibien- und Reptilienkartierung im<br />

Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel<br />

Silke Schweiger und Heinz Grillitsch<br />

Der Neusiedler See, liebevoll Meer der <strong>Wien</strong>er<br />

genannt, liegt zwischen den letzten, östlichen<br />

Ausläufern der Alpen im Westen und<br />

dem westlichen Teil der Kleinen Ungarischen<br />

Tiefebene, dem Seewinkel, im Osten.<br />

Seit dem Jahr 1992 sind große Teile dieses Steppensees<br />

mit seinem Schilfgürtel und den östlich angrenzenden<br />

Salzlacken und Hutweiden ein Nationalpark. Alpine, pannonische,<br />

mediterrane und boreale Einflüsse machen dieses<br />

Gebiet zu einem außergewöhnlichen Lebensraum von<br />

hoher Artenvielfalt. Bekannt ist der im äußersten Osten<br />

Österreichs gelegene Nationalpark vor allem durch das<br />

Vorkommen von seltenen Vogelarten, wie der Großtrappe<br />

(Otis tarda).<br />

Seit dem Jahr 2011 führt die Herpetologische Sammlung<br />

des Naturhistorischen <strong>Museum</strong>s eine Kartierung der im<br />

Nationalpark vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten<br />

durch. Das von der Nationalparkverwaltung finanzierte<br />

Projekt verfolgt mehrere Ziele: Zum einen soll die<br />

Herpetofauna im Nationalparkgebiet aktuell dargestellt<br />

werden, wobei die Kontrolle von Amphibienvorkommen<br />

an Gewässern mittels Rufkartierung und der Nachweis<br />

von Reptilienvorkommen mittels Sichtkartierung Kernmethoden<br />

der Erfassung darstellen. Alle Daten werden in<br />

die Herpetofaunistische Datenbank der Herpetologischen<br />

Sammlung übernommen. Die GIS-basierte Datenbank, in<br />

der bereits mehr als 90.000 Meldungen von Amphibienund<br />

Reptilienvorkommen in Österreich gespeichert sind,<br />

dient seit gut 25 Jahren als Grundlage für Forschungsarbeiten<br />

und zur Beantwortung praxisnaher Fragen im Bereich<br />

Ökologie, Verbreitung und Schutz der heimischen<br />

Lurche und Kriechtiere. Zum anderen werden die Häufigkeit<br />

und räumliche Verteilung des Seefrosches (Pelophylax<br />

ridibundus) im Nationalpark untersucht. Der Seefrosch<br />

gehört zu den Wasserfröschen, von denen im Seewinkel<br />

drei Formen gefunden werden, der Kleine Wasserfrosch<br />

(P. lessonae), der Seefrosch (P. ridibundus), sowie der Teich-<br />

Rufendes Rotbauchunkenmännchen<br />

– im Gegensatz zur<br />

Gelbbauchunke besitzen die<br />

Männchen eine äußere<br />

Schallblase.<br />

ZAUNEIDECHSE<br />

(Lacerta aglis)<br />

RINGELNATTER<br />

(Natrix natrix)<br />

BERGEIDECHSE<br />

(Zootoca vivipara)<br />

SCHLINGNATTER<br />

(Coronella austriaca)<br />

BLINDSCHLEICHE<br />

(Anguis fragilis)<br />

ROTBAUCHUNKE<br />

(Bombina bombina)<br />

WASSERFROSCH-KOMPLEX<br />

(Pelophylax sp)<br />

EUROP. LAUBFROSCH<br />

(Hyla arborea)<br />

151 89 46 4 2 285 253 181<br />

Universum Magazin 9 | <strong>2013</strong>

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