PDF der Aktuellen Ausgabe - G'sund.net

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15.01.2014 Aufrufe

GESUNDHEIT Medizinische Intensivstation am LKH Leoben Hoher Standard und Qualitätssicherung Am LKH Leoben wird seit 2006 eine Erweiterung und Modernisierung des gesamten LKH Geländes durchgeführt. Eine der ersten Stationen, die dazu gehörten, war die Medizinische Intensivstation. Die Abteilung Innere Medizin unter der Leitung von Prim. Dr. Kurt Jilek ist in drei Departments aufgeteilt: • Department für Allgemeine Innere Medizin und Intensivmedizin (Lt.: Dr. V. Wutzl) • Department für Gastroenterologie und Hepatologie (Lt.: Prim. Dr. K. Jilek) • Department für Hämato-Onkologie (interimist. Lt.: OA Dr. A. Pichler u. OA Dr. A. Mulabecirovic) Viele verschiedene Krankheitsbilder können auf der neuen Intensivstation modern, strukturiert und vor allem patientenorientiert behandelt werden. Betreut werden in erster Linie Patienten mit akut aufgetretenen, lebensbedrohlichen Störungen aller Organsysteme wie Pneumonie, dekompensierte Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, ARDS, Lungenembolie, u.v.m. Nach langer Planung und Umbauarbeiten war es im Dezember 2011 so weit. Die Intensivstation, unter der ärztlichen Stationsleitung von OA Dr. Harzl wurde zuerst im Teilbetrieb mit acht Betten eröffnet. Vor allem für das gesamte Pflegepersonal, das aus 33 diplomierten Pflegepersonen und drei Pflegehelfern besteht, war es eine große Umstellung. Denn die „alte“ Intensivstation bestand aus einem Raum mit 274 m² und acht Betten, sowie einem Untersuchungszimmer. Die neue Intensivstation verfügt über 903 m² und 14 Betten (Acht Intensivbehandlungsbetten, drei Überwachungsbetten, drei Betten der Respiratory Care Unit). Mit 1. Jänner 2012 wurde der Vollbetrieb aufgenommen. Die Station weist außerdem folgende Einrichtungen auf: • Reanimationsraum – hauptsächlich zur Erstversorgung der notärztlichen Zugänge, sowie zur Platzierung von passageren Herzschrittmachern. • „Herz“ der Station – der Stationsstützpunkt, wo kumulativ die Vitalparameter aller Intensivpatienten sowie eine telemetrische Rhythmusüberwachung von bis zu vier Patienten der Normalstationen möglich ist • Gemeinschaftsraum mit Monitorüberwachung • Ärztebesprechungszimmer und Besprechungszimmer für Angehörige • Verabschiedungsraum Um den Lärmpegel, der auf einer Intensivstation aufgrund des Überwachungssystems und der Geräte herrscht, so gering wie möglich zu halten, entschied man sich für ein Kojensystem. Es stehen jeweils vier Kojen mit zwei Betten bzw. einem Bett und zwei Isolierkojen mit Schleusen zur Verfügung. Die Kojen entsprechen den modernsten Standards. So sind z.B. die Isolierkojen mit einem Raumdruckmonitor ausgestattet. Der Luftdruck und die Bewegung aerogener Krankheitserreger werden dadurch gesteuert, um so den Schutz von Patienten, Besuchern und medizinischem Personal zu gewährleisten. Alle Kojen verfügen über PCs und das neueste technische Equipment. So können unter anderem mittels einem Blutgaseanalysator häufig benötigte Werte wie Blutgase, Säure-Basen-Status, Elektrolyte und Hämoglobin bettseitig und somit schnell ermittelt werden (Point-of-Care-Testing). Außerdem ist man mittels einer Rohrpost direkt mit dem Labor verbunden und kann somit Blutabnahmen sofort zur Auswertung weiterleiten. Auf der neuen Intensivstation kommt auch eine bislang einzigartige Maßnahme zum Einsatz: Ein System zur basalen Lichtsimulation wurde im Behandlungskonzept integriert. Damit soll es zu einer Aktivierung von Vitalfunktionen kommen und der Genesungsprozess gefördert werden. Generell wird ein breites Spektrum an Behandlungen durchgeführt, zum Beispiel: • Sämtliche kontinuierliche und diskontinuierliche Nierenersatzverfahren (wie z.B. Hämodialyse (HD), Hämofiltration (HF), Hämodiafiltration (HDF) und Plasma- pherese mit allen modernen Antikoagulantien einschließlich Zitrat. • Invasive und nichtinvasive Beatmungstherapien • Interventional Lung Assist (ILA) • Hämodynamisches Monitoring ( z.B. PICCO ) und zentralvenöse Oxymetrie • Hypothermieverfahren Das klare Ziel ist, auf lebensbedrohliche Zustände schnellstmöglich und effektiv zu reagieren oder durch präventive Maßnahmen lebensbedrohliche Zustände zu vermeiden. Im Anschluss an die Akutmaßnahmen soll der Patient ganzheitlich, intensivpflegerisch und intensivmedizinisch betreut werden. Für jeden betroffenen Menschen und sein Umfeld stellen die Krankheit und der Aufenthalt auf der Intensivstation eine Lebenskrise dar. Mit Gesprächen und Aufklärung über den Krankheitsverlauf sowie das Angebot einer seelsorgerischen Begleitung wird eine gute Hilfestellung geboten. Um den hohen Standard zu halten und die Qualitätssicherung zu gewährleisten, werden ständig Schulungen und Weiterbildungen angeboten, durchgeführt und gerne angenommen. DGKP Natascha Bohnstingl, LKH Leoben natascha.bohnstingl@lkh-leoben.at © LKH Leoben © LKH Leoben 14 Menschen helfen Menschen September 2013

GESUNDHEIT Dislozierte Tagesklinik im LKH Feldbach – Fürstenfeld Eine Erfolgsgeschichte Die Ära der Tagesklinik LKH Fürstenfeld wurde durch die Eröffnung des Funktionstraktes 2006 eingeläutet. Die damit entstandenen kurzen “Verkehrswege“ sorgen für Überblick und Sicherheit, da sämtliche Abläufe Hand in Hand gehen. Dadurch ist eine individuelle, persönliche Betreuung nahe an den Patienten möglich. Das Resultat ist eine ständig wachsende Tagesklinik, die Schritt für Schritt ihr Leistungsangebot steigert und mit ihren Aufgaben wächst. Die Tagesklinik im KHV Feldbach-Fürstenfeld ist der “Steirische Pionier“, der in Sachen Infrastruktur, Erfahrung und vielseitiges Leistungsangebot den Weg vorgibt. Das Team der Tagesklinik. © LKH Feldbach - Fürstenfeld Workflow Beim Workflow der Tagesklinik stehen immer die Patienten im Mittelpunkt. Nach der Zuweisung durch eine Chirurgie-Ambulanz, den Facharzt bzw. den Hausarzt, erfolgt die Narkosetauglichkeitsprüfung in der Anästhesie-Ambulanz (PDU). Wird der Patient für narkosetauglich befunden und entspricht er der tagesklinischen Patienten-Zielgruppe, wird er über das Narkoseverfahren, den Tagesablauf in der Tagesklinik und die daran geknüpften Bedingungen aufgeklärt. Am OP-Tag wird der Patient aufgenommen und in der Tagesklinik für die Operation vorbereitet. Nach der OP ist der Aufwachraum das wichtigste „Rädchen“, das durch adäquate postoperative Versorgung den Patienten den Weg nach Hause ebnet. Dass das Konzept der Tagesklinik Erfolg hat, zeigen die Zahlen. Wurden im ersten Betriebsjahr noch 357 tagesklinische Eingriffe durchgeführt, so waren es 2012 1.358 tagesklinische Kunden. Im Vergleich zu 2011 konnten die tagesklinischen Operationen ein Plus von 31,7% erzielen. Möglich macht das eine gut durchdachte Organisation, die Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen und eine optimale Nutzung vorhandener Ressourcen. Die Hauptdisziplin der Tagesklinik ist die Varizen-Operation, deren Anteil unter den tagesklinischen Patienten 45% beträgt. Ebenfalls wichtige Pfeiler sind handchirurgische und urologische Operationen sowie die Herzschrittmacher-Implantation. Insgesamt wurden im Jahr 2012 1.858 Operationen durchgeführt. Zukunft Die Tagesklinik im KHV Feldbach–Fürstenfeld hat ein hohes Maß an Qualität erreicht. Wichtig ist nun, dieses zu halten und weiterhin am Leistungsangebot und der Auslastung zu arbeiten. Vor allem will man sich als strategisch wichtiger Standort in der Region Süd positionieren und so zur Standortsicherung des LKH Fürstenfeld beitragen. Außerdem wird eine Forcierung der gynäkologischen Eingriffe angestrebt, da mit den bisherigen Patientinnen sehr gute Erfolge erzielt wurden. Patienten-Zielgruppe • Geplante Eingriffe (Termingarantie) • Guter Allgemeinzustand, Narkoserisiko: ASA I, ASA II, (ASA III) • Gute Zusammenarbeit (Regelbefolgung) mit den Patienten und/oder den Angehörigen • Gesicherter Heimtransport (Fahrverbot für Patienten am Operationstag) • Ständig anwesende Betreuungsperson über Nacht zu Hause (Bekanntgabe einer Telefonnummer – Telefon-Visite am Abend) • Erreichbarkeit des nächsten LKH oder der Hausarzt-Praxis innerhalb von 30 Minuten. DGKP Christian Grill, DGKP Christian Fuchs, Anästhesie Fürstenfeld, LKH Feldbach-Fürstenfeld christian.grill2@lkh-fuerstenfeld.at christian.fuchs@lkh-fuerstenfeld.at 1200 1600 1100 1400 1000 1200 900 1000 800 800 700 600 500 400 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 500 600 400 200 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 © LKH Feldbach - Fürstenfeld stationäre PatientInnen 2006 bis 2012 Trend Tagesklinische PatientInnen 2006 bis 2012 Trend September 2013 Menschen helfen Menschen 15

GESUNDHEIT<br />

Dislozierte Tagesklinik im LKH Feldbach – Fürstenfeld<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Die Ära <strong>der</strong> Tagesklinik LKH Fürstenfeld wurde<br />

durch die Eröffnung des Funktionstraktes 2006<br />

eingeläutet. Die damit entstandenen kurzen<br />

“Verkehrswege“ sorgen für Überblick und Sicherheit,<br />

da sämtliche Abläufe Hand in Hand gehen.<br />

Dadurch ist eine individuelle, persönliche<br />

Betreuung nahe an den Patienten möglich. Das<br />

Resultat ist eine ständig wachsende Tagesklinik,<br />

die Schritt für Schritt ihr Leistungsangebot<br />

steigert und mit ihren Aufgaben wächst. Die<br />

Tagesklinik im KHV Feldbach-Fürstenfeld ist <strong>der</strong><br />

“Steirische Pionier“, <strong>der</strong> in Sachen Infrastruktur,<br />

Erfahrung und vielseitiges Leistungsangebot<br />

den Weg vorgibt.<br />

Das Team <strong>der</strong> Tagesklinik.<br />

© LKH Feldbach - Fürstenfeld<br />

Workflow<br />

Beim Workflow <strong>der</strong> Tagesklinik stehen immer<br />

die Patienten im Mittelpunkt. Nach <strong>der</strong> Zuweisung<br />

durch eine Chirurgie-Ambulanz, den<br />

Facharzt bzw. den Hausarzt, erfolgt die Narkosetauglichkeitsprüfung<br />

in <strong>der</strong> Anästhesie-Ambulanz<br />

(PDU). Wird <strong>der</strong> Patient für narkosetauglich<br />

befunden und entspricht er <strong>der</strong> tagesklinischen<br />

Patienten-Zielgruppe, wird er über das Narkoseverfahren,<br />

den Tagesablauf in <strong>der</strong> Tagesklinik<br />

und die daran geknüpften Bedingungen aufgeklärt.<br />

Am OP-Tag wird <strong>der</strong> Patient aufgenommen<br />

und in <strong>der</strong> Tagesklinik für die Operation vorbereitet.<br />

Nach <strong>der</strong> OP ist <strong>der</strong> Aufwachraum das wichtigste<br />

„Rädchen“, das durch adäquate postoperative<br />

Versorgung den Patienten den Weg nach<br />

Hause eb<strong>net</strong>. Dass das Konzept <strong>der</strong> Tagesklinik<br />

Erfolg hat, zeigen die Zahlen. Wurden im ersten<br />

Betriebsjahr noch 357 tagesklinische Eingriffe<br />

durchgeführt, so waren es 2012 1.358 tagesklinische<br />

Kunden. Im Vergleich zu 2011 konnten die<br />

tagesklinischen Operationen ein Plus von 31,7%<br />

erzielen. Möglich macht das eine gut durchdachte<br />

Organisation, die Zusammenarbeit aller<br />

beteiligten Berufsgruppen und eine optimale<br />

Nutzung vorhandener Ressourcen. Die Hauptdisziplin<br />

<strong>der</strong> Tagesklinik ist die Varizen-Operation,<br />

<strong>der</strong>en Anteil unter den tagesklinischen Patienten<br />

45% beträgt. Ebenfalls wichtige Pfeiler<br />

sind handchirurgische und urologische Operationen<br />

sowie die Herzschrittmacher-Implantation.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2012 1.858 Operationen<br />

durchgeführt.<br />

Zukunft<br />

Die Tagesklinik im KHV Feldbach–Fürstenfeld<br />

hat ein hohes Maß an Qualität erreicht. Wichtig<br />

ist nun, dieses zu halten und weiterhin am<br />

Leistungsangebot und <strong>der</strong> Auslastung zu arbeiten.<br />

Vor allem will man sich als strategisch<br />

wichtiger Standort in <strong>der</strong> Region Süd positionieren<br />

und so zur Standortsicherung des LKH<br />

Fürstenfeld beitragen. Außerdem wird eine<br />

Forcierung <strong>der</strong> gynäkologischen Eingriffe angestrebt,<br />

da mit den bisherigen Patientinnen<br />

sehr gute Erfolge erzielt wurden.<br />

Patienten-Zielgruppe<br />

• Geplante Eingriffe (Termingarantie)<br />

• Guter Allgemeinzustand, Narkoserisiko:<br />

ASA I, ASA II, (ASA III)<br />

• Gute Zusammenarbeit (Regelbefolgung) mit<br />

den Patienten und/o<strong>der</strong> den Angehörigen<br />

• Gesicherter Heimtransport (Fahrverbot für<br />

Patienten am Operationstag)<br />

• Ständig anwesende Betreuungsperson<br />

über Nacht zu Hause (Bekanntgabe einer<br />

Telefonnummer – Telefon-Visite am Abend)<br />

• Erreichbarkeit des nächsten LKH o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Hausarzt-Praxis innerhalb von 30<br />

Minuten.<br />

DGKP Christian Grill,<br />

DGKP Christian Fuchs,<br />

Anästhesie Fürstenfeld,<br />

LKH Feldbach-Fürstenfeld<br />

christian.grill2@lkh-fuerstenfeld.at<br />

christian.fuchs@lkh-fuerstenfeld.at<br />

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2006 bis 2012<br />

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Tagesklinische PatientInnen<br />

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September 2013 Menschen helfen Menschen<br />

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