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Kalkulation oder Fehlkalkulation (PDF, 3,32 MB)

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<strong>Kalkulation</strong> <strong>oder</strong> <strong>Fehlkalkulation</strong> ?<br />

So funktioniert die <strong>Kalkulation</strong><br />

Thomas Brobeil, Geschäftsführer<br />

Vinzenz von Paul Hospital gGmbH, Rottweil


Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern<br />

vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal e.V.<br />

Haupt-Einzugsgebiete<br />

der Vinzenz von Paul-<br />

Einrichtungen<br />

14 Stadt- und<br />

Landkreise<br />

mit insgesamt<br />

rd. 4,3 Mill.<br />

Einwohnern<br />

Marienhospital<br />

Stuttgart<br />

Vinzenz Klinik<br />

Bad Ditzenbach<br />

Vinzenz v.Paul gGmbH<br />

Soziale Dienste u. Einr.<br />

Vinzenz von Paul<br />

Hospital gGmBH


Netzwerk im Einzugsbereich<br />

Voll- und teilstationär<br />

Fachklinik für<br />

Psych. u. Neurol.<br />

„Unsere Aufgabe ist: Handeln.“<br />

Vinzenz von Paul<br />

PIA´s<br />

Suchtambulanz<br />

Ambulant<br />

Luisenheim<br />

Gemeindepsych.<br />

Verbund<br />

Vinzenz-<br />

Werkstätten<br />

Gemeindpsych.<br />

Zentren<br />

Zentrum für<br />

Altersmedizin<br />

Medizinisches<br />

Versorg.zentrum<br />

Neubau Spital<br />

Psychoonkolog.<br />

Betreuung<br />

Tageskliniken<br />

Kooperation<br />

Suchtberatung<br />

Suchtmed.<br />

Tageskliniken<br />

Psychotherap.<br />

Medizin<br />

Pflegeheim<br />

St. Martin<br />

Geschäftsstelle<br />

Alzheimer Initiative


Flächendeckende Versorgung durch das Vinzenz von Paul Hospital<br />

und seine Kooperationspartner – Knüpfung eines psychiatrischen<br />

Versorgungsnetzes<br />

Rd. 630.000 Einwohner


Was ist alles passiert seit dem letzten Jahr ?<br />

Psychiatrieentgeltgesetz<br />

- Blaupause des Krankenhausentgeltgesetz<br />

- Blaupause des Krankenhausentgeltgesetz<br />

- <strong>Kalkulation</strong> durch InEK<br />

- Konvergenzphase nur länger<br />

- Einstufung Diagnosegruppenbezogen<br />

- gleiche Mengenregelung (doppelte Degression)<br />

- Mehrerlösausgleich noch grausamer 85%/90%<br />

- nur für zwei Jahre reduziert auf 65%


Wie funktioniert die<br />

<strong>Kalkulation</strong> ?


Leistungsbeschränkung<br />

wird interessant<br />

? Leistungsorientierung ?<br />

System der Einzelleistungsvergütung<br />

Pauschalierte tagesbezogene Entgelte<br />

Fallpauschalen<br />

Versorgungspauschalen<br />

Leistungsausweitung<br />

wird interessant


12.06.2013 9


Kostenträger im System<br />

Konsequenzen aus § 17d Abs. 1 KHG<br />

(Anforderung des InEK)<br />

Tagesbezogene Entgelte<br />

Einführung der Zeitachse als „Dritte Dimension“ in der <strong>Kalkulation</strong>ssystematik<br />

(neben Leistungen und Kosten)<br />

Der individuelle Behandlungstag gilt als Kostenträger. Tage ohne Behandlung<br />

werden nicht kalkuliert.<br />

Sowohl die erbrachten Einzelleistungen als auch die damit verbundenen Kosten<br />

sind dem einzelnen Behandlungstag zuzuordnen.<br />

Gleichzeitig ist der Fallbezug jedes Behandlungstages sicherzustellen<br />

10


Herausforderungen an die Psych-<strong>Kalkulation</strong><br />

(Wird es einfacher <strong>oder</strong> nur anders?)<br />

1. Tagesbezogene Entgelte<br />

2. Künstliche Trennung der Stationen<br />

in Regel- und Intensivbehandlung<br />

3. Ausgliederung der Psychotherapie<br />

4. Einzelkosten (z. B. Medikamente mit Tagesbezug)<br />

5. Gewichtungsmodelle<br />

11


Herausforderung 1: Herstellung Tagesbezug<br />

(Kostenträger ist der Pflegetag)<br />

OPS-Datum (z.B. Radiologie) = Leistungs-,Kostendatum<br />

Psych-OPS = kein Leistungstag, sondern Zeitraum (z.B. 7 Tage)<br />

Urlaubstag kein Kostenträgertag<br />

Pflegetag


Herausforderung 2: Trennung der Stationen in Regelund<br />

Intensivbehandlung<br />

Regelbehandlung<br />

• Behandlungsleistungen für Patienten, die<br />

keiner Intensivbehandlung bedürfen<br />

Intensivbehandlung<br />

• Behandlungsleistungen für Patienten mit:<br />

• Gesetzlicher Unterbringung<br />

• Selbst- <strong>oder</strong> Fremdgefährdung<br />

• Schwerer Antriebsstörung (gesteigert <strong>oder</strong> reduziert)<br />

• Keiner eigenständigen Flüssigkeits-/Nahrungsaufnahme<br />

• Selbstgefährdung durch fehlende Orientierung<br />

• Entzugsbehandlung mit vitaler Gefährdung<br />

13


Herausforderung 3: Ausgliederung Psychotherapie<br />

Das InEK gibt vor, dass die Psychotherapieleistungen (Kst.-Gruppe 23) aus den<br />

Stationen ausgegliedert und als eigene Leistungsstelle (Kostemodul) kalkuliert<br />

werden.<br />

Leistungsart Minuten Anteil<br />

Arztleistungen<br />

59.040<br />

100,0<br />

Gesamt<br />

Min. %<br />

Ant. Psychotherapie 7.150<br />

Min.<br />

14,7<br />

%<br />

85,30% 14,70%<br />

OPS-Gruppe 9-62*.*<br />

Arztleistungen<br />

Anteil Psychotherapie


OPS-Kode als <strong>Kalkulation</strong>sgrundlage<br />

Fallbeispiel<br />

Intensivbehandlung<br />

Regelbehandlung<br />

Intensivbehandlung<br />

OPS 9-61 OPS 9-60 OPS 9-62 OPS 9-60 OPS 9-61<br />

OPS 9-62<br />

Regelbehandlung<br />

Stationskosten<br />

Anteil Station<br />

ohne Psychotherapie<br />

2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag<br />

"Grundrauschen"<br />

Aufnahme<br />

Entlassung<br />

Ant. Psychotherapie<br />

Ausgliederung Kosten in<br />

Psychotherapie<br />

Ausgliederung Kosten in Psychotherapie<br />

Psychotherapie<br />

Ärzte/Pflege<br />

Psychologen<br />

OPS 9-620<br />

OPS 9-621<br />

OPS 9-623<br />

OPS 9-620<br />

OPS 9-621<br />

OPS 9-623<br />

Spezialtherapien *<br />

OPS<br />

9-612<br />

OPS<br />

9-602<br />

OPS<br />

9-622<br />

OPS<br />

9-612<br />

OPS<br />

9-622<br />

Diagnostik<br />

CT<br />

OPS 3-200<br />

EEG OPS<br />

1-207<br />

* = eigene Leistungsbereiche, wie Physiotherapie, Sozialdienst etc.<br />

Alternativkodes<br />

OPS Gruppe 9-60<br />

OPS Gruppe 9-61<br />

OPS Gruppe 9-62<br />

OPS Gruppe 9-63<br />

Regelbehandlung<br />

Intensivbehandlung<br />

Psychotherapeutische Komplexbehandlung<br />

Psychosomatisch psychotherapeutische Komplexbehandlung<br />

Kosten werden nur ausgegliedert <strong>oder</strong> kalkuliert, wenn eine<br />

tatsächliche Leistung vorhanden ist!<br />

15


Herausforderung 4: Einzelkosten Medikamente<br />

(mit Tagesbezug)<br />

Psychopharmaka<br />

Überprüfung aller<br />

Patienten notwendig!<br />

(OPS-Kode denkbar?!)<br />

ab 10 € Kosten/Tag<br />

Ermittlung der 10 EUR<br />

erfordert Kostenkalkulation<br />

ab ersten EUR


Herausforderung 4: Einzelkosten Medikamente<br />

Probleme:<br />

Ermittlung der Tagesdosis<br />

steht in keinem<br />

Verhältnis zum Aufwand!<br />

Dokumentation für den<br />

medizinischen Laien undurchschaubar!<br />

Patient nimmt bei der Ent-<br />

lassung Medikamente mit!<br />

(Kosten auf welchen Tag?)<br />

Medikamentenverteilung<br />

nur über ein klinisches<br />

Verteilermodell (KVM)<br />

sinnvoll!<br />

Lösung: Medikamentengaben müssen über die elektronische Patientenakte<br />

als Leistungen mit Tages- und Patientenbezug elektronisch zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

17


Interkurrente Behandlungen (Externe Konsile)<br />

Alle externen medizinischen Leistungen (Konto 661800) werden<br />

ausnahmslos über Innenaufträge mit Patientenbezug gebucht.<br />

Probleme hierbei:<br />

Rechnungsdatum ungleich Leistungsdatum, dadurch aufwendige<br />

Umbuchungen in Modul CO notwendig (Datumsumbuchung)<br />

Rechnungen kommen erst spät, zum Teil zu spät<br />

an OPS Kodierung wird bei diesen Leistungen nicht gedacht<br />

Lösungen: Wichtige externe Konsile (z.B. Radiologie) an die Auftrags- und<br />

Befundkommunikation anschließen. Buchungen in SAP FI mit<br />

Leistungsbezug durchführen!<br />

18


Herausforderung 5: Gewichtungsmodelle<br />

Für die Gewichtung stehen 2 Alternativen zur<br />

Verfügung:<br />

1. Gewichtung nach Leistungsbezug<br />

Bedingung: Es müssen patientenbezogene<br />

Leistungen zur Verfügung sehen<br />

2. Gewichtung nach Gewichtungsmodellen<br />

Problem: Die Patienten müssen täglich nach<br />

bestimmten Parametern eingestuft werden.<br />

Zielsetzung: Eine Gewichtung nach Gewichtungsmodellen sollte nur als<br />

Zwischenlösung angedacht werden. Letztendlich muss der<br />

Leistungs/Aufwandsbezug zum Ansatz kommen.<br />

19


Rückmeldungen des InEK - Fehlerprotokoll<br />

Datenlieferung<br />

Kosten<br />

Kodierung<br />

20


Grundlagen<br />

• durchgängige patientenbezogene<br />

elektronische Leistungserfassung<br />

• komplette innerbetriebliche<br />

Leistungsverrechnung<br />

• aufwandorientiertes Gewichtungsmodell zur<br />

Verteilung der Stationskosten<br />

• Berücksichtigung aller Datensätze<br />

Fachklinik mit 441 Betten<br />

3 Tageskliniken mit 129 Plätze<br />

Psychiatrischee Fachpflegeheime 243 Plätze<br />

4 Institutsambulnzstandorte<br />

MVZ<br />

3 angeschlossenen Gemeindepsychiatrische<br />

Zentren mit Betreutem Wohnen, SPDi, Familienpflege<br />

WfBM<br />

!! Mitarbeiter die Sie verstehen !!


Verlaufsdokumentation<br />

(ab Januar 2011)<br />

Vorteil:<br />

Mit Erfassung der medizinischen<br />

Dokumentation wird gleichzeitig<br />

„quasi“ als Nebenprodukt eine<br />

Leistung generiert.<br />

Somit sind z. B. OPS-Relevante<br />

Leistungen mit einer medizinischen<br />

Dokumentation verbunden.<br />

12.06.2013 22


Systemlandschaft für die <strong>Kalkulation</strong><br />

Datawarehouse<br />

Alle Daten zentral<br />

für Auswertungen<br />

verfügbar<br />

23


Kostenträgerrechnung<br />

(InEK Kostenmodule – beispielhafte Darstellung)<br />

InEK Kostenmodule<br />

12.06.2013 24


Kostenmatrix für die <strong>Kalkulation</strong><br />

KStGr KArtGr 1 2 3a 3b 3c 3 4a 4b 5 6a 6b 7 8<br />

Leistungsbereiche<br />

21 Station 1<br />

22 Station 2<br />

23 Psychotherapie<br />

24 Physikalische Theapie<br />

25 Ergotherapie<br />

26 Andere Therapie<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Psychologen<br />

Pflege-/<br />

Erziehungsdienst<br />

Spezialtherapeuten<br />

Sozialarbeiter/<br />

Sozial-/Heilpädagogen<br />

FD/MTD<br />

Medikamente<br />

Gemeinkosten*<br />

Medikamente<br />

Einzelkosten*<br />

Implantate*<br />

Med. Sachbedarf<br />

Gemeinkosten*<br />

Med. Sachbedarf<br />

Einzelkosten<br />

Medizinische<br />

Infrastruktur<br />

KStGr KArtGr 1 2 3a 3b<br />

3 Dialyseabteilung*<br />

Leistungsbereiche<br />

21 Station 1<br />

22 Station 2<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Psychologen<br />

Nicht<br />

medizinische<br />

Infrastruktur<br />

Pflege-/<br />

Erziehungsdienst<br />

Spezialtherapeuten<br />

4 OP-Bereich*<br />

5 Anästhesie*<br />

23 Psychotherapie<br />

7 Kardiologie*<br />

8 Endoskopie*<br />

24 Physikalische Theapie<br />

9 Radiologie*<br />

10 Labor*<br />

25 Ergotherapie<br />

11 übrige diag./ther.Bereiche<br />

* wie DRG-Krankenhäuser<br />

26 Andere Therapie<br />

= spezifische Kostenmodule für PSY-Einrichtungen<br />

= bestehende Kostenmodule für DRG-Krankenhäuser<br />

12.06.2013 25<br />

25


Struktur des Leistungskatalogs (Bsp. Spezialtherapie)<br />

1. Leistungstypen:<br />

Ergotherapeutische Behandlungsverfahren<br />

Kreativtherapien (z.B. Musik-, Kunsttherapie)<br />

Physiotherapie (z.B. Basis-, Manuelle Techniken)<br />

Bewegungstherapie (z.B. Depressionssportgruppe)<br />

Entspannungsverfahren (z.B. Autogenes Training etc.)<br />

Logopädische Verfahren (z.B. Schluckstörungen)<br />

DIMDI<br />

DIMDI<br />

2. Einzel- Gruppentherapie:<br />

Einzeltherapie<br />

Gruppentherapie (Anzahl Teilnehmer)<br />

DIMDI<br />

3. Dauer der Therapie:<br />

Behandlungsdauer < 25 Min.<br />

Behandlungsdauer 25 Min. bis < 50 Min.<br />

Behandlungsdauer 50 Min. bis < 75 Min.<br />

Behandlungsdauer 75 Min. bis < 100 Min.<br />

GKV<br />

4. Berufsgruppe/Fachkraft:<br />

ausgebildeter Therapeut (z.B. Ergotherapeut)<br />

Therapeut in Ausbildung (z.B. Anerkennungsjahr<br />

12.06.2013 26


Auftrags- u. Befundkommunikation<br />

Vorteile:<br />

Leistungsdaten werden durch den<br />

Behandlungsprozess als „Abfallprodukt“<br />

geliefert. Die Daten sind sehr valide und<br />

MDK - Resistent.<br />

Zielsetzung:<br />

Alle Leistungen am Patienten müssen über<br />

den Klinikprozess, im Zusammenhang mit<br />

der Dokumentation, generiert werden.<br />

Bereiche mit dieser Erfassungsart:<br />

•Diagnostik<br />

•Arbeits- und Ergotherapie<br />

•Physikalische Therapie<br />

•Physiotherapie<br />

•Ärztlicher Dienst (eingeschränkt)<br />

•Psychologischer Dienst (eingeschränkt)<br />

12.06.2013 27<br />

12.06.2013 27


Leistungserfassung per Barcode<br />

Nachteil:<br />

Oftmals werden<br />

Patientenaufkleber vom<br />

Voraufenthalt verwendet.<br />

Somit werden zum Teil<br />

Leistungen außerhalb des<br />

<strong>Kalkulation</strong>szeitraums erfasst.<br />

12.06.2013 28<br />

12.06.2013 28


Kostenmatrix für die <strong>Kalkulation</strong><br />

KStGr KArtGr 1 2 3a 3b 3c 3 4a 4b 5 6a 6b 7 8<br />

Leistungsbereiche<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Psychologen<br />

Pflege-/<br />

Erziehungsdienst<br />

Spezialtherapeuten<br />

Sozialarbeiter/<br />

Sozial-/Heilpädagogen<br />

FD/MTD<br />

Medikamente<br />

Gemeinkosten*<br />

Medikamente<br />

Einzelkosten*<br />

Implantate*<br />

Med. Sachbedarf<br />

Gemeinkosten*<br />

Med. Sachbedarf<br />

Einzelkosten<br />

Medizinische<br />

Infrastruktur<br />

Nicht<br />

medizinische<br />

Infrastruktur<br />

21 Station 1<br />

22 Station 2<br />

23 Psychotherapie<br />

24 Physikalische Theapie<br />

25 Ergotherapie<br />

26 Andere Therapie<br />

3 Dialyseabteilung*<br />

4 OP-Bereich*<br />

5 Anästhesie*<br />

7 Kardiologie*<br />

8 Endoskopie*<br />

9 Radiologie*<br />

10 Labor*<br />

11 übrige diag./ther.Bereiche<br />

* wie DRG-Krankenhäuser<br />

= spezifische Kostenmodule für PSY-Einrichtungen<br />

= bestehende Kostenmodule für DRG-Krankenhäuser<br />

12.06.2013 29<br />

29


Anforderungen an eine <strong>Kalkulation</strong><br />

1. Organisation klar definieren und abgrenzen (Fachabteilungen,<br />

Stationen, Leistungsstellen, Ausgliederungsbereiche)!<br />

2. Leistungsangebot (einschl. Leistungskatalog) in der Zukunft an die<br />

externen Vorgaben anpassen!<br />

3. Konten- und Kostenstellenplan an die oben erwähnte Organisation<br />

anpassen!<br />

4. Leistungserfassung mit Patientenbezug flächendeckend sicherstellen!<br />

5. Krankenhausinformationssystem (KIS) an die Erfordernisse anpassen<br />

(Kodierung, Order and Entry, Leistungsdokumentation)!<br />

6. Objektive und leistungsgerechte Kodierung durch Dokumentationsassistenten<br />

und Medizincontrolling sicherstellen (Diagnosen, OPS-<br />

Kodes, Psychiatrische Parameter)!<br />

7. Auf- und Ausbau der Kostenrechnung und Kostenträgerrechnung<br />

12.06.2013 30


Auswertungen<br />

Fallbeispiele<br />

Fall 1: Ergebnis der täglichen Kostenverteilung<br />

(Wurde eine Differenzierung der Kosten pro Tag erreicht?<br />

Oder gibt es viele Tage mit gleicher Kostenverteilung?)<br />

Fall 2: Leistungsintensive Tage<br />

(Ist eine Abbildung von leistungsintensiven Tagen gewährleistet?)<br />

12.06.2013 <strong>32</strong>


Fallbeispiel 1<br />

zlkst<br />

Labr<br />

12.06.2013 33


Fallbeispiel 2<br />

Auffäll<br />

Kst<br />

12.06.2013 34


Hauptdiagnose: F33.2 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome


Hauptdiagnose: F33.2 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome


Verlauf der durchschnittlichen Kosten pro Tag/Gesamt<br />

Aufnahmetag =1 / Entlassungstag =n<br />

Schwankungsbreite<br />

ohne Kosten der nichtmedizinischen Infrastruktur<br />

F allzahl = 4 .53 2<br />

Pf leg et ag e = 13 5.177<br />

1 16 31 46 61 76 91 106 121 136 151 166 181 196 211 226


Im September 2012<br />

Die Psychiatrie wird „aufgepeppt“<br />

PEPP Katalog wird vom InEK vorgestellt<br />

Reaktionen der Beteiligten:<br />

- <strong>32</strong>.000 Unterschriften dagegen<br />

- Die meisten Fachverbände lehnen den Katalog ab<br />

- DKG hat den Katalog abgelehnt<br />

- GKV stimmt zu<br />

Ersatzvornahme durch das BMG auch auf Drängen vom InEK<br />

Hauptwirkung: Die Psychiatrieszene kommt in Bewegung


Tagesbezogene <strong>Kalkulation</strong> <strong>oder</strong><br />

Fallbezogene <strong>Kalkulation</strong> ?<br />

Tagesbezogene <strong>Kalkulation</strong><br />

Fallbezogene <strong>Kalkulation</strong><br />

Leistungen und Kosten pro Tag/Fall<br />

Hoher Plausibilisierungsaufwand<br />

Leistungen und Kosten pro Fall<br />

Geringerer Plausibilisierungsaufwand<br />

Hohe Transparenz<br />

Transparenz<br />

Hohe Genauigkeit<br />

Genauigkeit<br />

41


Wie sollen nun die Kostendaten vernünftig<br />

geordnet, gruppiert, usw. werden?<br />

Nach Diagnosen ?<br />

Nach Verweildauer ?<br />

Nach Fällen ?<br />

Nach Psych PV?<br />

…usw ???<br />

Gibt es eine erkennbare Systematik ?<br />

Wie kalkuliert man die Relativgewichte ?<br />

43


Splittkriterien<br />

Prä MDC<br />

- 1:1 Betreuung<br />

- Intensivbehandlung<br />

Strukturkategorien<br />

-Psychosomatik<br />

- KJP<br />

- Akutpsychiatrie<br />

Diagnose<br />

-Diagnosegruppen<br />

Alter<br />

- unter 65 Jahren<br />

- Chronisch Psychisch Kranke<br />

Nebendiagnose<br />

-Keine PCCL Matrix<br />

- Dokumentation<br />

Verweildauer<br />

-Verweildauerstufen<br />

Quantile/Quartile usw.


Gruppierungsmechanismen<br />

Entscheidungsbaumlogik<br />

Wie kommt man in welche PEPP ?<br />

Welche PEPP A,B,C,D wird angesteuert


Kosten/Erlöse<br />

Vergleich PA15B Tageskosten versus InEK-Gewichtung<br />

Mittlere Verweildauer 26,47 Tage<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1<br />

0,9<br />

0,8<br />

1 8 15 22 29 36 43 50 57 64 71 78 85 92 99 106 113 120 127 134<br />

PA15B Rel.Gew./Tag mittleres tagesbezogens RG in Abhängigkeit von VwD


Durchschnittliche kumulierte Relativgewichte pro Tag<br />

PA15B<br />

1,6000<br />

1,5000<br />

1,4000<br />

BWR InEK (Kum.)<br />

BWR KH (Kum)<br />

1,3000<br />

1,2000<br />

1,1000<br />

1,0000<br />

0,9000<br />

0,8000<br />

1 6 11 16 21 26 31 36 41 46 51 56 61 66 71 76 81 86 91 96 101 106


Berechnung: Abschlussbericht S.22<br />

59


Warum diese Ablehnung ?<br />

- Verweildauerabhängige Vergütungsstufen mit degressiven Verlauf<br />

- Spaltung der Psychiatrie und Psychosomatik<br />

- Sprünge in den Stufen von bis zu 50% im Schnitt 30%<br />

- <strong>Kalkulation</strong>shäuser können diese Verläufe nicht nachvollziehen


Aber: Alles nicht so schlimm ?!!? denn:<br />

Lernendes System; nur die Lerngeschwindigkeit ist sehr unterschiedlich.<br />

Die Kassen und der MDK haben schon gelernt.<br />

Die Psychiatrischen Einrichtungen müssen noch lernen !<br />

Damit schneller gelernt wird<br />

Anreizsystem / Option


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

62

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