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September 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund

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Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher<br />

der Fotograf, Kunsthistoriker und Autor Frank<br />

Richter ein Standardwerk vorgelegt, das<br />

auch ob seiner umfangreichen Quellenlage<br />

bei Kunstwissenschaftlern, die sich mit der<br />

bildkünstlerischen Strömung der Romantik<br />

befassen, Achtung und Respekt abfordert.<br />

Das will natürlich im kunstwissenschaftlich<br />

„romantisch“ geprägten Sachsen schon etwas<br />

bedeuten. In vielen kleineren Publikationen<br />

zum Thema (C. D. Friedrich, C. G. Carus<br />

und ihr künstlerisches Wirken im Dresdener<br />

Umland, in der Sächsischen Schweiz, im böhmischen<br />

Mittelgebirge und im Riesengebirge)<br />

hat er sich diesen Stellenwert erarbeitet.<br />

Die Konzeption für das neue Buch ist sorgsam<br />

gewählt. Kunstwissenschaftliche Einführungen<br />

von Anke Fröhlich, Heinz Weißflog, dem<br />

Landschaftsmaler Karl Kröner (ein Aufsatz<br />

aus dem Jahr 1947, der die Wertschätzung<br />

der Sächsischen Schweiz in Künstler- und<br />

Wissenschaftskreisen dokumentiert) und vom<br />

Autor selbst erarbeiten eine solide Standortbestimmung<br />

über die Landschaftsmalerei in<br />

der Sächsisch-Böhmischen Schweiz in den<br />

vergangenen vier Jahrhunderten.<br />

Im Zentrum des Bildteiles des Nachschlagewerkes<br />

stehen sechs Kapitel, die den<br />

landschaftlichen Bogen vom Liebethaler<br />

Grund über Schandau, das Kirnitzschtal, die<br />

böhmischen Wander- und Klettergebiete bis<br />

hin zum König- und Lilienstein ziehen. Jeweils<br />

zur Einstimmung werden eigene Aufnahmen<br />

von Frank Richter dem Kapitel vorangestellt.<br />

Es folgen Abbildungen von Gemälden und<br />

Grafiken zum jeweiligen Landschaftsgebiet<br />

in der zeitlichen Abfolge ihrer Entstehung.<br />

Das sind dann Werke von Hammer, Zingg,<br />

Friedrich, Richter, Clausen Dahl, Thiele, Wizani,<br />

Canaletto, Blechen, Lange, Sterl, Leonhardi,<br />

Herzing, Böckstiegel, Dix, Birnstengel,<br />

Uhlig, Jacob, Förster, Hasse, Fiedler, Springer,<br />

Hampel, Drechsler und viele andere. Dort,<br />

wo es einer Kommentierung und Erläuterung<br />

bedarf, streut der Autor zusätzliche Informationen<br />

ein. Ein Personen-, Künstler- und<br />

Motivverzeichnis, ein Ortsregister sowie<br />

wichtige Erläuterungen zu den graphischen<br />

Techniken runden den Band ab.<br />

Als Freund der bildenden Kunst des 20./21.<br />

Jahrhunderts habe ich natürlich auch meine<br />

Favoriten: O. Lange „Tafelberge der Sächs.<br />

Schweiz“, Th. Rosenhauer „Elbe bei Rathen im<br />

Winter“, W. Förster „Felsnadeln“, K. Drechsler<br />

„Frühling in der Lochmühle“ , A. Hampel<br />

„Fels im Himmelreich bei Ostrov“, A. Kern<br />

„Gautschgrotte“ , S. Glockmann „Brüche<br />

mit Torsteinkette“, R. Springer „Hohnstein“.<br />

Jedem kundigen Leser werden natürlich<br />

Künstler einfallen, deren Arbeiten zum Thema<br />

nicht abgebildet werden konnten, z. B. Karl<br />

Kröner (schon als „Verbeugung“ vor seinem<br />

abgedruckten Aufsatz wäre das sinnvoll gewesen),<br />

Johannes Beutner, Carl Lohse oder Erich<br />

Gerlach. Ich weiß natürlich, dass es dafür<br />

möglicherweise rechtliche oder gestalterische<br />

Gründe geben kann. Auch habe ich immer<br />

Schwierigkeiten, wenn Adrian Zingg als „Erfinder“<br />

der Sächsischen Schweiz bezeichnet<br />

wird. Dies sind natürlich Kleinigkeiten, vielleicht<br />

auch subjektive Befindlichkeiten von<br />

mir, die den hohen Stellenwert des Buches<br />

nicht schmälern.<br />

Es erweist sich bei<br />

Frank Richter auch<br />

als Vorteil, dass alle<br />

Fotos, die meisten<br />

Texte und das Layout<br />

bei ihm, also in einer<br />

Hand, lagen. Das<br />

geht beileibe nicht<br />

bei jedem Autor gut.<br />

Diese, seine Handschrift<br />

hat uns ein<br />

Nachschlagewerk beschert, das – und da<br />

bin ich mir ganz sicher – über Jahre gültigen<br />

Bestand haben wird.<br />

Frank Richter: Die Sächsisch-Böhmische<br />

Schweiz wie Maler sie sahen 1627–2012<br />

Verlag der Kunst Dresden <strong>2013</strong>. 264 Seiten,<br />

29,95 Euro. ISBN 978-3-86530-182-6<br />

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