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September 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund

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Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher<br />

Ab 1975 fuhr er oft in das Klettergebiet Metéora.<br />

Der dortige kieseldurchsetzte Sandstein<br />

erinnerte ihn wohl sehr an die Felsstruktur des<br />

Elbsandsteingebirges. Er gilt als einer der<br />

wichtigsten Erschließer dieses Klettergebietes<br />

und wohnte auch zeitweilig dort.<br />

Die vom Autor gewählte Form der Autobiographie<br />

ist die subjektivste Form aller<br />

literarischen Ausdrucksweisen. Alles ist in<br />

der Regel selbst erlebt. So hat der Autor in<br />

drei verschiedenen Gesellschaftsformationen<br />

gelebt und diese mit markanten Beispielen<br />

skizziert. Es ist demzufolge ihm überlassen,<br />

was er davon mitteilt, für bedeutsam in seinem<br />

Leben hält und was nicht. Das ist sein<br />

gutes Recht. Er berichtet u. a. über einen<br />

sechswöchigen Gefängnisaufenthalt in der<br />

ČSR wegen einer Grenzverletzung. Es werden<br />

auch zahlreiche Ausschnitte aus seiner „Stasi-<br />

Akte“ zitiert, die teilweise heute inhaltlich<br />

lächerlich erscheinen, ihn aber letztlich stark<br />

denunzierten. Diese Dinge haben sein „Lot“<br />

schon etwas pendeln lassen – das lässt sich<br />

gut nachvollziehen.<br />

Dass Dietrich Hasse im schriftlichen und<br />

mündlichen Diskurs vehement seine Meinung<br />

vertrat und wohl auch noch vertritt, ist<br />

bekannt. Die Dispute mit Reinhold Messner<br />

beispielsweise lässt er in seinem Buch gänzlich<br />

„ruhen“ – es ist wohl nichts mehr dazu<br />

zu sagen! Wichtig dagegen sind ihm seine<br />

Freundschaften mit Karin und Herbert Richter,<br />

Dietmar Heinicke, Frank und Erika Richter,<br />

Maria und Manfred Knabe, Bernd Arnold,<br />

Günter und Gudrun Priebst und Joachim<br />

Schindler – um nur die Sachsen zu nennen.<br />

Dass er aber sein 1979 erschienenes, gemeinsam<br />

mit Lothar Stutte herausgegebenes<br />

Buch „Felsenheimat Elbsandsteingebirge“<br />

in seiner Autobiographie fast nur beiläufig<br />

erwähnt, halte ich für ein bescheidenes Versäumnis.<br />

Es ist noch heute das gesuchteste<br />

Standardwerk über unser Klettergebirge.<br />

Nun hat er uns mit seinem „Leben im Lot“<br />

seine bisherige Lebensgeschichte erzählt,<br />

die sicher bald in den Buchregalen unserer<br />

Wander-und Kletterfreunde zu finden sein<br />

wird. Wenn nur die mitunter langen und teilweise<br />

verklausulierten Sätze nicht wären – wo<br />

blieb denn da der Lektor? Aber da muss ich<br />

mich manchmal bei meiner „Schreiberei“<br />

selbst an die eigene Nase fassen.<br />

Diese kleine kritische<br />

Randbemerkung<br />

schmälert<br />

nicht die Tatsache,<br />

dass Dietrich Hasse<br />

mit seinem Buch<br />

einen wertvollen<br />

Beitrag, vor allem<br />

zu unserer sächsischen<br />

Gesellschafts-<br />

und Bergsteigergeschichte,<br />

geleistet hat.<br />

Dietrich Hasse: Ein Leben im Lot<br />

Bergverlag Rother München <strong>2013</strong>; 336 Seiten,<br />

24,90 Euro. ISBN 978-3-7633-7061-0<br />

(Bezug: Buchhandel)<br />

Die Sächsisch-Böhmische Schweiz,<br />

wie sie Maler sahen<br />

In sächsischen Wander- und Bergsteigerkreisen<br />

muss man Frank Richter, den Autor dieses<br />

Buches, nicht mehr vorstellen. In einschlägigen<br />

Nachschlagewerken wird er oft „nur“ als<br />

Fotograf geführt. Sein Blick für das Licht, für<br />

das große und kleine Detail, seine Vergleichsfähigkeit<br />

zwischen Natur und Kunst, seine<br />

langjährige Erfahrung und die profunden<br />

Ortskenntnisse im Landschaftsgebiet weisen<br />

ihn immer wieder als exzellenten Fotografen<br />

aus, der zudem auf ein reichhaltiges Archiv<br />

zurückgreifen kann.<br />

Mit der vorliegenden umfangreichen Publikation,<br />

einer Überblicksmonografie über die<br />

Landschaftsmalerei des 17.–21. Jahrhundert<br />

in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, hat<br />

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