15.01.2014 Aufrufe

September 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund

September 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund

September 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bergwandern in den Dolomiten<br />

Wander- und Kletterfahrt der „Alten vom Berge“ in den Rosengarten<br />

Schon zeitig im Herbst 2011 reifte bei einigen<br />

Mitgliedern der SBB-Gemeinschaft „Alte<br />

vom Berge“ der Gedanke, den Dolomiten,<br />

im Speziellen der Rotwand im Rosengarten,<br />

einen Besuch abzustatten. Die Gründe waren<br />

unterschiedlicher Art. Zwischen erstmaliger<br />

Kontaktaufnahme mit den stolzen Riesen<br />

aus Dolomit, eines erst maligen Berghüttenbesuches<br />

bis hin zur Abschiednahme lag die<br />

gesamte Bandbreite. Aber primär war, den<br />

Rotwand-Masaré-Klettersteig in zwei Etappen<br />

aktiv anzugehen und den Rest der Zeit mit<br />

Wanderungen auszufüllen.<br />

Und so nahmen vorerst sieben Interessenten,<br />

davon zwei Gäste, die doch umfangreichen<br />

organisatorischen Aufgaben in Angriff. Leider<br />

musste Roswitha krankheitshalber aus dem<br />

Kreis der Reiseanwärter ausscheiden, sodass<br />

drei Frauen und drei Männer im Alter zwischen<br />

68 und 78 Jahren als aktiver Kern übrig<br />

blieben (Eva, Anne, Gisela, Dieter, Hanno<br />

und Horst). Ziel war, die günstig erreichbare<br />

Rotwandhütte (2280 m) eine Woche lang als<br />

Ausgangspunkt für die geplanten Aktivitäten<br />

zu nutzen. Als Transportmittel wurden öffentliche<br />

Verkehrsmittel favorisiert.<br />

Bereits Ende Dezember 2011 wurden per<br />

E-Mail die notwendigen Übernachtungen in<br />

der Berghütte angemeldet und später noch<br />

eine notwendige Zwischenüber nachtung<br />

in Bozen organisiert. Weit problematischer<br />

gestaltete sich der logistische Teil. Aus dem<br />

unübersicht lichen Angebot der DB eine<br />

ökonomisch günstige Variante herauszufiltern<br />

und den Kauf abzusichern, war schon sehr<br />

zeitaufwendig. Dank gebührt deshalb den<br />

uneigennützigen Helfern, die uns diese gewaltige<br />

Hürde abgenommen und gelöst haben.<br />

Damit stand der Fahrt nichts mehr im<br />

Wege.<br />

Nach sechsmaligem Umsteigen (Bus, Straßenbahn,<br />

viermal Eisenbahn) erreichten wir<br />

gegen 20 Uhr Bozen. Die gebuch te Übernachtung<br />

wurde nach 30 Minuten Nachtwanderung<br />

mit schwerem Gepäck erreicht.<br />

2. Tag: Ankunft in der Rotwandhütte<br />

Nach einer ruhigen Nacht und einem Frühstück<br />

im nahe gelegenen, russisch geführten<br />

Bistro ging es am Sonntag mit dem Bus weiter.<br />

An der Talstation des Paolinaliftes angekommen,<br />

bestand jetzt das Problem für mich, mit<br />

zwei schweren Rücksäcken (13 kg und 14 kg)<br />

ohne Hände auf den Sessellift aufzuspringen.<br />

Der zweite Rucksack spielte eine gesonderte<br />

Rolle. Der Inhalt bestand aus einem Akku,<br />

Ladegerät und Atemgerät. Diese zusätzliche<br />

Last resultiert aus der Situation heraus, dass<br />

die Hütte keine durchgängige Stromversorgung<br />

mit 220 V absichern und der Notstrom<br />

(24 V) nicht angezapft werden kann.<br />

Ab der oberen Liftstation war nach ca. 100 m<br />

Berganstieg mein Pulver fast verschossen.<br />

Tragehilfe durch die Bergkameraden halbierte<br />

das Gewicht. So kamen wir dann in der Rotwandhütte<br />

auf dem Ciampazpass an. Zwei<br />

Wanderer staunten über unsere Schlepperei.<br />

Die Frage, was wir denn auf die Hütte schleppen<br />

würden, beantworteten wir lächelnd:<br />

„Natürlich Bier!“ Mit fragenden Gesichtern<br />

sahen sie uns kopfschüt telnd hinterher.<br />

3. Tag: Auf zum Kaffeetrinken<br />

Nach einer geruhsamen Nacht und einem<br />

kräftigen Frühstück brachen wir auf, um den<br />

planmäßig vorgesehenen ersten Klettersteig<br />

auf die Rotwand in Angriff zu nehmen. Es<br />

wehte ein unangenehm kühler Wind, der uns<br />

durch die Kleidung fuhr. Am Vajolonpass, am<br />

Anstieg des Klettersteiges, erwartete uns eine<br />

Überraschung. Wir waren nicht alleine unterwegs.<br />

Mehrere Bergführer mit ihren Klienten<br />

hatten das gleiche Ziel. Der kalte Wind und<br />

die zu erwartenden längeren Stillstandszeiten<br />

im Steig führten schließlich zu der Entscheidung,<br />

den Aufstieg zu verschieben und dafür<br />

zum Kaffetrinken in die nächstgelegene Hütte<br />

zu gehen; also den Pass südlich zu überschreiten,<br />

den steilen Abstieg mit Leitern zu<br />

verlassen und über den Hirzelsteig die Kölner<br />

Hütte zu besuchen. Kein Bier oder Kaffee,<br />

sondern Buttermilch war unser Hauptgetränk.<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!