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September 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund

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Über den Tellerrand geschaut – Der Mittelpunkt Sachsens<br />

Charme der langjährigen Besatzungszeit<br />

durch eine Großmacht. Dafür hat die Stadt<br />

durch ihre „Kuhparade“ – lebensgroße, aus<br />

Glasfaser erstellte Kühe unterschiedlichster<br />

Darstellung – eine tolle Attraktion.<br />

Wir steigen ab! Riga liegt nur noch 7 m ü. NN.<br />

Wir übernachten im Hotel „Gertrude“ auf der<br />

Gertrudenstraße. In dieser Stadt sind wir begeistert<br />

vom Jugendstil. In langen Häuserzeilen<br />

wird ein Haus nach dem anderen wieder<br />

hergerichtet. Wunderschöne Fassaden laden<br />

zum Schauen ein. Nicht umsonst gilt Riga als<br />

Hauptstadt des Jugendstils in Europa. Aber<br />

auch die Markthallen in den fünf ehemaligen<br />

Zeppelin-Hangars sind beeindruckend und<br />

voller Leben. Man muss es gesehen haben.<br />

Es geht wieder bergauf! In Cesis (119 m ü. NN)<br />

bekommen wir beim Besuch der Ordensburg<br />

eine Windlaterne gereicht, um in den finsteren<br />

Gemäuern der Ruine nicht zu verunfallen. Im<br />

Burghof liegt eine bronzene Leninstatue in<br />

einer Holzkiste.<br />

Estlands zweitgrößte Stadt Tartu liegt auf 79 m<br />

Höhe und ist eine typische Studentenstadt.<br />

Ein Brunnen mit den zwei sich „Küssenden“<br />

begeistert mich alten Knacker. Auf der Weiterfahrt<br />

nach Tallinn (Reval) erfreut uns Männer<br />

der Hexenbrunnen im Karstgebiet um Tuhala.<br />

Zur Schneeschmelze und bei starkem Regen<br />

kocht er quasi über. Bei uns waren sie friedlich<br />

– die Hexen.<br />

Nun Reval, der nördlichste Punkt unserer Reise<br />

(44 m ü. NN). Wir sind höher! Im 18. Stock<br />

des Hotels haben wir Blick auf den Fährhafen<br />

und fast bis nach Helsinki. Den Sonnenuntergang<br />

von da oben um die Mittsommernacht<br />

herum muss man erlebt haben.<br />

Gabis Freundin Sirli führt uns durch die beeindruckende<br />

Altstadt und fährt mit uns zu<br />

den Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Im<br />

riesigen Freilichtodeum hätten wir drei SBB-<br />

Chöre beim jährlich stattfinden Sängerfest<br />

mit 2500 Sängern nur eine relativ kleine<br />

Position. Der Abend wird lustig. Wir sind bei<br />

Freunden eingeladen. Petär, der Hausherr,<br />

ist schon beim Grillen. Lothar und ich singen<br />

„Hoch sind die Berge“ – Hausfrau und Tochter<br />

singen viel schöner, aber in ihrer Sprache.<br />

Petär reicht mir ein Schnäpschen und sagt<br />

„Nastrowie, Towarischtsch!“ und ich antworte<br />

„Zur Gesundheit, Genosse!“. Man kann sich<br />

auch auf kuriose Art verständigen.<br />

Nun aber auf nach Saaremaa (Ösel), der<br />

größten Insel Estlands. Höchste Erhebung<br />

54 m ü. NN. Fährüberfahrt: 30 Minuten auf<br />

schwankenden Planken, und dann hat uns<br />

wieder eine unberührte Natur. Wir hören<br />

Nachtigallen schlagen und beobachten<br />

Kiebitze bei der Futtersuche. Menschenleere<br />

Strände – ach, hätte ich doch den<br />

angeschwemmten Seilrest mitgenommen.<br />

Den Weg durchs Wasser auf eine kleine Nebeninsel<br />

müssen wir auf Grund der großen<br />

Entfernung leider abhaken, schade.<br />

In Kuressaare (Arensburg) erheitert uns „Der<br />

Fischer und sin Fru“, ein lustiges, erstaunlicherweise<br />

an diffizilen Stellen unberührtes<br />

Bronzemonument (die beiden sind nackt).<br />

Wir sind 5 m ü. NN.<br />

Über Ainazi(Hainasch) fahren wir auf der Via<br />

Baltika südwärts und nehmen Abschied vom<br />

Ostseewasser. Kurz hinter Jelgava(Mitau)<br />

erwartet uns noch etwas Gewaltiges: das<br />

Schloss Rundale, auch als Versailles des<br />

Baltikums bezeichnet. Man kann es nicht in<br />

Worte fassen, was hier in über 20 Jahren<br />

wieder aufgefrischt wurde. Jeder Stuckateur<br />

hätte seine helle Freude. Ein Bild vom „Alten<br />

Fritz“ weckt unsere Aufmerksamkeit.<br />

Nun aber heimwärts. Quer durch Polen erreichen<br />

wir nach 18 Tagen wieder Dresden , wir<br />

sind jetzt immerhin 115 m ü. NN.<br />

Fazit:<br />

Wir waren im Baltikum. Wir zählten insgesamt<br />

499 Störche, und es wurden 26 Geocaches<br />

gefunden. Wir haben Länder und freundliche<br />

Menschen erlebt und eine Natur pur! Und wir<br />

standen am Mittelpunkt Europas. – Es war<br />

wunderschön. Besucht diese Höhen!<br />

Heinz Grabitzki<br />

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