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April 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> · Ausgabe Nr. 4 · <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

Guter Saisonauftakt für deutsche Profis<br />

Seit Jahresbeginn immerhin 12 Siege<br />

Der Auftakt der Straßensaison <strong>2013</strong> verlief<br />

bislang für die deutschen Spitzenprofis<br />

recht ordentlich, wobei besonders der Sieg<br />

von Gerald Ciolek beim Klassiker Mailand-<br />

San Remo herausragt. Bereits Anfang März<br />

hatte der Pulheimer auf der zweiten Etappe<br />

der Drei Tage von Westflandern mit einem<br />

Sieg auf sich aufmerksam gemacht und<br />

seine hervorragende Frühform<br />

unterstrichen.<br />

Die meisten Siege hat allerdings Andre<br />

Greipel vom Team Lotto Belisol auf seinem<br />

Konto, der bereits ganz zu Anfang des<br />

Jahres bei der Tour Down Under drei<br />

Etappensiege erreichte und darüber hinaus<br />

Anfang Februar Sieger der ersten Etappe<br />

der Tour Mediterraneen wurde. Ebenfalls<br />

einen guten Start in die neue Saison hatte<br />

Tony Martin vom Team Omega Pharma-<br />

Quick Step, der bislang drei Siege<br />

verbuchte und dabei die Gesamtwertung<br />

der Volta ao Algarve gewann, wo er auch<br />

das Einzelzeitfahren der vierten Etappe<br />

siegreich gestalten konnte. Ein weiterer Sieg<br />

beim Kampf gegen die Uhr der 7. Etappe<br />

bei Tirreno-Adriatico deutete bereits an, dass<br />

auch in diesem Jahr bei dieser<br />

Spezialdisziplin des Straßenradsports kein<br />

Weg an ihm vorbeiführt.<br />

Einen guten Saisoneinstand feierte auch<br />

Marcel Kittel vom Team Argos-Shimano, der<br />

zunächst die erste Etappe der Tour of Oman<br />

gewann um dann bei Paris-Nizza auf der<br />

zweiten Etappe groß aufzutrumphen und<br />

den Italiener Elia Viviani sowie den Australier<br />

Leigh Howard auf die Plätze zu verweisen.<br />

Den bislang zwölften Sieg der Saison für<br />

Marcel Kittel (2. von links) fuhr bislang zwei Siege heraus.<br />

deutsche Radprofis fuhr schließlich Paul<br />

Martens vom niederländischen Team Blanco<br />

Pro Cycling ein, der ebenfalls bei der Volta<br />

ao Algarve überzeugte und dort die erste<br />

Etappe gegen so starke Konkurrenz wie<br />

Theo Bos oder Mark Cavendish im Spurt für<br />

sich entschied.<br />

Hoffen wir, dass es mit den Erfolgen so<br />

weiter geht und vor allem das Wetter zu<br />

verbesserten Bedingungen führt. Einen<br />

Wintereinbruch wie bei Mailand-San Remo<br />

können die an sich hartgesottenen Profis bei<br />

den kommenden Klassikern in Belgien und<br />

Frankreich nicht gebrauchen. Zum Glück<br />

vergehen bis zum ersten deutschen<br />

Highlight, der 52. Auflage von Rund um den<br />

Finanzplatz Eschborn-Frankfurt (ehemals<br />

Rund um den Henninger Turm) noch einige<br />

Tage, wo den <strong>Radsport</strong>freunden aufgrund<br />

der 23 gemeldeten Teams mit Tony Martin<br />

und John Degenkolb an der Spitze ein tolles<br />

Event erwartet.<br />

ARD und ZDF behandeln Bahnradsport stiefmütterlich<br />

<strong>Radsport</strong>fans vermissen Live-Übertragungen<br />

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist dem<br />

Bahnradsport offensichtlich nicht wohl<br />

gesonnen. Von den gerade stattgefundenen<br />

Weltmeisterschaften im weißrussischen<br />

Minsk vermisste man jegliche Live-<br />

Übertragung, obwohl gerade der deutsche<br />

Bahnradsport mit guten Leistungen mehr als<br />

überzeugen konnte. Liegt diese<br />

Nichtachtung nun an der seit Jahren<br />

diskutierten Dopingproblematik, die im<br />

Bahnradsport kein Thema ist, oder lag es<br />

jetzt etwa an politischen Bedenken<br />

hinsichtlich eines Austragungsortes in<br />

Weißrussland?<br />

Fakt ist, dass hier eigentlich generell eine<br />

Nichtachtung dieser so attraktiven Sportart<br />

seitens der Fernsehsender seit Jahren gang<br />

und gebe ist. Eine Ausnahme bildet<br />

Eurosport, die dem <strong>Radsport</strong> trotz aller<br />

Widrigkeiten in bemerkenswerter Weise die<br />

Treue gehalten haben, auch wenn sie das<br />

Dopingthema nicht unter den Tisch kehren.<br />

Aber ARD und ZDF berichten ja auch sonst<br />

nicht etwa von Bahnrad-Weltcups, es sei<br />

denn, es handelt sich um Wettkämpfe<br />

innerhalb von Olympischen Spielen. Gerade<br />

hier und bei Weltmeisterschaften<br />

unterstreichen Deutschlands Bahnradsportler<br />

seit Jahren durch unzählige<br />

Medaillengewinne ihre dominante Stellung<br />

im internationalen Geschehen. Aber die<br />

Biathleten bekommen zum Beispiel mit ihrer<br />

durchaus attraktiven Sportart ausreichend<br />

Sendezeiten, während der Bahnradsport<br />

schon mit einem Teil dieser Sendezeiten<br />

aufgrund seiner Bedeutung als eine der<br />

führenden Nationen in dieser Sportart<br />

zufrieden wäre.<br />

Der <strong>Radsport</strong> hat offensichtlich leider keine<br />

ausreichende Lobby, um hier für Abhilfe<br />

sorgen zu können. Insofern ist auch das<br />

Medieninteresse für den von deutschen<br />

Athleten so dominierten, leider nicht<br />

olympischen Kunstradsport gleich null, vom<br />

Frauenradsport ganz zu schweigen. Aber<br />

gerade für den Bahnradsport, der keine<br />

Randsportart ist, aber an den Rand gedrängt<br />

wird, wäre größeres Medieninteresse<br />

angebracht. Hier handelt es sich um eine<br />

von Spannung und Taktik geprägte Sportart,<br />

wo die Zuschauer auf der Tribüne eine<br />

optimale Übersicht über das Geschehen<br />

haben.<br />

Insofern äußerst begrüßenswert ist die<br />

Initiative der bekannten Journalistin Renate<br />

Franz aus Köln, die sich mit einer offenen<br />

Petition, an der sich schon über 2.000<br />

Unterstützer, nicht nur aus Deutschland,<br />

beteiligt haben, für Live-Übertragungen vom<br />

Bahnradsport im öffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehen engagiert. Aus Berlin haben zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt z.B. aktuelle<br />

<strong>Radsport</strong>ler wie Charlotte Becker, Lina-Kristin<br />

Schink, Theo Reinhardt oder Maximilian<br />

Beyer, aber auch ehemalige, bekannte<br />

Namen wie Burckhard Bremer, Guido Fulst,<br />

Horst Gewiß, Michael Becker, Sören<br />

Lausberg oder Volker Winkler die Petition<br />

unterzeichnet. Es bleibt zu hoffen und zu<br />

wünschen, dass sich der Petition noch bis<br />

Ende August dieses Jahres möglichst viele<br />

<strong>Radsport</strong>freunde anschließen.<br />

Nähere Einzelheiten hierzu auf dem Link:<br />

www.openpetition.de/petition/online/mehrbahnradsport-live-in-ard-und-zdf.

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