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aktuelle Umwelterklärung - AkzoNobel

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Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH<br />

Werk Bitterfeld<br />

<strong>Umwelterklärung</strong> 2013<br />

eadline<br />

<strong>Umwelterklärung</strong> 2009


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Umwelterklärung</strong> 2013<br />

(Zeitraum 01.01.2008 -<br />

31.12.2012)<br />

Muss je nach Layout<br />

angepasst werden<br />

Das Unternehmen<br />

Seite 3<br />

Die Unternehmenspolitik Seite 4<br />

Produkte und Infrastruktur Seite 5<br />

Bewertung der Umweltauswirkungen Seite 6<br />

Zahlen, Daten, Fakten Seite 14<br />

Umweltziele und -projekte Seite 15<br />

Das Integrierte Managementsystem Seite 16<br />

Begriffserklärungen Seite 17<br />

2


Das Unternehmen<br />

<strong>AkzoNobel</strong> ist eines der führenden Industrieunternehmen der Welt. Mit Sitz in Amsterdam,<br />

Niederlande, produzieren und liefern wir ein umfangreiches Sortiment von Farben, Lacken und<br />

Spezialchemikalien. Der Umsatz für 2012 betrug € 16,6 Mrd. Wir sind der weltweit größte Anbieter<br />

von Farben und Lacken. Als wichtiger Hersteller von Spezialchemikalien beliefern wir Unternehmen<br />

weltweit mit qualitativ hochwertigen Zusätzen für lebensnotwendige Güter. Wir denken über die<br />

Zukunft nach, handeln jedoch heute. Wir arbeiten mit Leidenschaft daran, neue Ideen vorzustellen<br />

und nachhaltige Antworten für unsere Kunden zu entwickeln. Dafür engagieren sich unsere 51.000<br />

Mitarbeiter in über 80 Ländern. Wir wollen die Antworten für morgen schon heute liefern - nach<br />

unserem Motto: Tomorrow's Answers Today.<br />

Der Geschäftsbereich Industrial Chemicals erzeugt Energie und stellt Salz, Chlor-Alkali-Produkte und<br />

Folgeprodukte wie Monochloressigsäure (MCA), Eisenchlorid und Wasseraufbereitungschemikalien<br />

her. Industrial Chemicals beschäftigt etwa 1.700 Mitarbeiter an seinen Standorten in Delfzijl, Hengelo<br />

und Rotterdam in den Niederlanden, Bitterfeld, Frankfurt und Ibbenbüren in Deutschland, Mariager in<br />

Dänemark, LeMoyne in den USA und Taixing in China. Die Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH<br />

ist ein Tochterunternehmen des <strong>AkzoNobel</strong> Konzerns.<br />

Der Standort Bitterfeld<br />

Das Werk Bitterfeld der Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH befindet sich im ChemiePark<br />

Bitterfeld-Wolfen. Wir setzen die über 100 jährige Tradition der Chlorproduktion am Standort fort, die<br />

1894 mit der Inbetriebnahme der ersten großtechnischen Chlor-Alkali-Elektrolyse begann. Heute<br />

betreibt <strong>AkzoNobel</strong> hier eine energieeffiziente Chlor-Alkali-Elektrolyse nach dem modernen<br />

Membranverfahren. Neben vielen Dienstleistern sind im ChemiePark Bitterfeld-Wolfen etwa 50<br />

Unternehmen im Bereich Produktion angesiedelt. Diese nutzen die hohe Verfügbarkeit einer breiten<br />

Palette an Rohstoffen und Grundchemikalien im ChemiePark, zu denen <strong>AkzoNobel</strong> wesentlich<br />

beiträgt.<br />

Unser Portfolio umfasst die Produkte der Chlor-Alkali-Elektrolyse, sowie weiterer daraus hergestellter<br />

Grundchemikalien. Sie sind zur Produktion einer Vielzahl von alltäglichen Gütern notwendig wie z.B.<br />

Arzneimittel, Kosmetika, Lebensmittelzusatzstoffe, Farbstoffe, Kunststoffe, Kleb- und Dichtstoffe,<br />

Solarzellen, Quarzglas, Flammschutzmittel, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie<br />

Pflanzenschutzmittel.<br />

Unsere Produkte sind:<br />

Chlor<br />

Natronlauge<br />

Wasserstoff<br />

Chlorwasserstoff<br />

Chlorbleichlauge (Natriumhypochlorit)<br />

Salzsäure<br />

Natriumsulfat<br />

Durch die Lage im ChemiePark Bitterfeld-Wolfen besteht über ein Rohrleitungsnetz ein besonders<br />

enger Stoffverbund zwischen <strong>AkzoNobel</strong> und den Kunden. Chlorwasserstoff und Wasserstoff werden<br />

ausschließlich, Chlor zu einem überwiegenden Anteil direkt am Standort Bitterfeld abgenommen. In<br />

einem Stoffverbund durchläuft unser Chlor sogar einen vollständig geschlossenen Kreislauf, bei dem<br />

die im Herstellungsprozess des Kunden anfallende Kochsalzlösung wieder vollständig in den<br />

Elektrolyseprozess zurück geführt wird. Auch ein Großteil der Natronlauge wird am Standort<br />

verbraucht.<br />

Wir beschäftigen am Standort Bitterfeld derzeit ca. 75 Mitarbeiter in Produktion und Technik,<br />

Verwaltung, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung und bilden in Kooperation mit<br />

dem Bildungszentrum Bitterfeld-Wolfen junge Menschen in verschiedenen Industrieberufen aus.<br />

3


Unternehmenspolitik<br />

Die Sorge um Gesundheit, Sicherheit und Umwelt ist wesentlicher Bestandteil der Geschäftspolitik von<br />

<strong>AkzoNobel</strong>. Dazu wurde die HSE&S-Richtlinie entwickelt, die für alle Standorte verbindlich ist.<br />

HSE&S-Richtlinie: <strong>AkzoNobel</strong> Grundsatzerklärung zu Gesundheit, Sicherheit,<br />

Arbeits- und Umweltschutz (HSE&S)<br />

Als <strong>AkzoNobel</strong> sind wir auf Grund unserer Werte verantwortlich für:<br />

• den Schutz der Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter, unserer Vertragspartner, unserer Kunden und<br />

unserer Nachbarn<br />

• die Wahrung der Sicherheit unserer Mitarbeiter und unseres Eigentums sowie<br />

• den Schutz der Umwelt.<br />

<strong>AkzoNobel</strong> unterstützt aktiv die Leitsätze der Charta für nachhaltige Entwicklung der Internationalen<br />

Handelskammer und hat die Global Responsible Care Charter unterzeichnet.<br />

Zusätzlich zur Einhaltung von Gesetzen und behördlichen Auflagen wird unser Unternehmen die folgenden<br />

Ziele in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten und Händlern verfolgen:<br />

• Stellen Sie sicher, dass alle Geschäfte auf eine Art und Weise geführt werden, die mit den Anweisungen und<br />

Vorgaben von <strong>AkzoNobel</strong> zu Gesundheit, Sicherheit, Arbeits- und Umweltschutz übereinstimmen<br />

• Stellen Sie sicher, dass die Geschäfte so geführt werden, dass sie Schäden von unseren Kunden,<br />

Mitarbeitern, Lieferanten, der Öffentlichkeit, anderen Interessegruppen und der Umwelt abwenden.<br />

• Entwickeln, produzieren und vertreiben Sie unsere Produkte unter Beachtung aller HSE&S-Aspekte, stellen<br />

Sie die Übereinstimmung mit dem <strong>AkzoNobel</strong> Product Stewardship Management-System sicher und<br />

verkaufen Sie nur solche Produkte, die sicher transportiert, gelagert, verbraucht und entsorgt werden können.<br />

• Schützen Sie Menschen, Sachwerte, geistiges Eigentum und vertrauliche Informationen vor versehentlichen<br />

oder absichtlichen Verletzungen, Beschädigungen oder Verlust<br />

• Kommunizieren Sie offen über die Art unserer Aktivitäten, fördern Sie den Dialog und berichten Sie über die<br />

Fortschritte bei unseren Leistungen im Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz<br />

Um das zu erreichen, werden wir:<br />

• uns anspruchsvolle Ziele setzen und unsere Fortschritte messen, um eine kontinuierliche Verbesserung bei<br />

unseren HSE&S Leistungen sicherzustellen<br />

• unseren Mitarbeitern und Vertragspartnern sichere und gesunde Arbeitsplätze bieten<br />

• Informationen, Anweisungen und Schulungen anbieten, damit Mitarbeiter ihrer Verantwortung gerecht werden<br />

können, ihren Beitrag der Richtlinie gemäß zu leisten<br />

• geeignete Informationen zu HSE&S für alle Vertragspartner, Kunden und andere, die für uns arbeiten, mit<br />

unseren Produkten umgehen oder mit unseren Technologien arbeiten bereit stellen<br />

• die Umwelt schützen, indem wir durch entsprechendes Design sowie Herstellungs-, Vertriebs- und<br />

Entsorgungsverfahren sowie durch die Förderung verantwortungsvoller Verwendung und Entsorgungs-<br />

Praktiken die Auswirkungen auf die Umwelt durch unsere Aktivitäten und Produkte vermeiden oder<br />

minimieren<br />

• Produkte und Prozesse entwickeln, die dabei helfen, Ressourcen und die Umwelt zu bewahren<br />

• Management-Praktiken einführen, um die Sicherheit in der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern<br />

Diese Richtlinie gilt für <strong>AkzoNobel</strong> und seine Niederlassungen weltweit.<br />

4


Produkte & Infrastruktur<br />

Die Herstellung und Aufbereitung unserer Produkte erfolgt mit unterschiedlichen Produktionsanlagen und<br />

Produktionsverfahren:<br />

Chlor, Natronlauge und Wasserstoff gewinnt man durch<br />

Chlor-Alkali-Elektrolyse, in Bitterfeld mit dem<br />

„Membranverfahren“. Dazu löst man Salz<br />

(Natriumchlorid) in Wasser und leitet es durch eine<br />

Elektrolysezelle. Hier passiert die Reaktion. Die an den<br />

beiden Elektroden angelegte Spannung setzt die<br />

Lösung unter Strom. Die negativ geladenen Chlorid-<br />

Ionen zieht es zur Anode, dort entsteht das Chlor. An<br />

der Kathode entstehen Wasserstoff und Natronlauge.<br />

Die zwischen den Elektroden befindliche Membran<br />

trennt beide Seiten, sie ist für negative Ionen<br />

undurchlässig.<br />

Ungewöhnlich für Chlor-Alkali-Elektrolysen ist es, dass<br />

das Lösen des festen Salzes in Wasser nicht erst bei<br />

uns auf dem Werksgelände erfolgt, sondern bereits in<br />

Bernburg bei unserem Salzlieferanten. Dieser leitet<br />

Wasser in die dort vorhandenen, unterirdischen<br />

Salzlagerstätten und pumpt die dabei entstehende,<br />

nahezu gesättigte, sogenannte Sole über eine ca. 50<br />

km lange Rohrleitung bis in unser Werk.<br />

Das Membranverfahren hat im Vergleich zu den älteren<br />

Amalgam- und Diaphragmaverfahren einen niedrigeren<br />

spezifischen Stromverbrauch und verzichtet auf den<br />

Einsatz von Quecksilber und Asbest. Dafür müssen die<br />

Salzlösung aufwendig gereinigt und die Natronlauge<br />

nach der Elektrolyse noch konzentriert werden.<br />

Die Natronlauge aus der Elektrolyse wird mittels<br />

Dampf auf 50% aufkonzentriert, wobei der<br />

anfallende Brüdendampf zur Aufkonzentrierung der<br />

Salzlösung nach der Elekrolyse weiter genutzt wird.<br />

Die Natronlauge wird in verschiedenen<br />

Konzentrationen vertrieben, die durch Verdünnen<br />

mit Wasser hergestellt werden. Chlorbleichlauge<br />

(Natriumhypochlorit) bildet sich bei der Reaktion<br />

von Chlor mit Natronlauge.<br />

Chlorwasserstoff entsteht durch Reaktion von Chlor<br />

mit Wasserstoff; Salzsäure durch die Absorption<br />

von Chlorwasserstoff in Wasser. Natriumsulfat ist<br />

als Nebenbestandteil in der Salzlösung enthalten,<br />

die durch das Lösen von Salz aus unterirdischen<br />

Lagerstätten entsteht. Es fällt daher als<br />

Nebenprodukt bei der Reinigung der Salzlösung an.<br />

Da unsere Produkte zum Teil wieder als Rohstoffe<br />

von anderen Unternehmen innerhalb des<br />

ChemieParks Bitterfeld-Wolfen eingesetzt werden,<br />

sind wir mit diesen über ein eigenes<br />

Rohrleitungsnetz verbunden. Auch wichtige<br />

Rohstoffe wie die Salzlösung, sowie der Dampf<br />

werden uns über das Rohrleitungsnetz im<br />

ChemiePark zur Verfügung gestellt. So reduzieren<br />

wir die Umweltauswirkungen durch Transport, damit<br />

verbundene Emissionen sowie Lärm.<br />

Wir sind in die Infrastruktur im ChemiePark Bitterfeld Wolfen eingebunden und haben dies in<br />

Leistungsvereinbarungen mit der PD ChemiePark Bitterfeld Wolfen GmbH, dem Betreiber des Chemieparks,<br />

und weiteren Partnern am Standort geregelt.<br />

Von PD ChemiePark werden unter anderem folgende<br />

Dienstleistungen in Anspruch genommen:<br />

• Gewährleistung der Wasserversorgung<br />

• Abwasserentsorgung und -aufbereitung durch die<br />

Kläranlage<br />

• Unterhalt der Strassen und Rohrbrücken im<br />

ChemiePark<br />

• Bereitstellung von Dampf aus der Thermischen<br />

Restabfallbehandlungsanlage der PD energy GmbH<br />

Die Securitas Fire Control + Service stellt die<br />

Werksfeuerwehr und ist in die Maßnahmen zur<br />

Gefahrenabwehr im Werksgelände eng<br />

eingebunden.<br />

Die RBB Regiobahn Bitterfeld Berlin unterhält das<br />

Schienennetz, worüber der Transport von<br />

Endprodukten mittels Bahnkesselwagen erfolgt.<br />

Strom und Dampf werden von der Envia Infra<br />

GmbH bereitgestellt, die am Standort ein Gas- und<br />

Dampfkraftwerk betreibt.<br />

Chlor ist ein Produkt, das bei unsachgemäßem Umgang oder ungewollter Freisetzung Menschen und Umwelt<br />

gefährden kann.<br />

Die Produktions- und Nebenanlagen des Werkes, die nach den gültigen Rechtsvorschriften bei den<br />

zuständigen Behörden angezeigt und genehmigt sind, fallen daher als einheitlicher Betriebsbereich unter die<br />

erweiterten Pflichten der Störfallverordnung im Bundesimmissionsschutz. Das bedeutet, dass wir in einem<br />

regelmäßig aktualisierten Sicherheitsbericht unser Sicherheitskonzept zur Verhinderung von Störfällen<br />

gegenüber den Aufsichtsbehörden darstellen und einen Alarm- und Gefahrenabwehrplan erstellt haben, der für<br />

den Fall eines dennoch auftretenden Stoffaustrittes alle Maßnahmen zur Verminderung der Auswirkungen auf<br />

Menschen und Umwelt beschreibt. Die Abläufe aus diesem Alarm- und Gefahrenabwehrplan werden anhand<br />

verschiedener Szenarien mehrmals jährlich zusammen mit der Werksfeuerwehr geübt. Gemäß §11 StörfallV<br />

informieren wir über eine gemeinsame Broschüre mit anderen Unternehmen im ChemiePark auch die<br />

Öffentlichkeit über diese Maßnahmen, denn es führen öffentliche Straßen durch den ChemiePark und die<br />

nächste Wohnbebauung ist ca. 400 Meter entfernt. Seit der Inbetriebnahme der Elektrolyse im Jahr 2000 hat es<br />

keinen meldepflichtigen Störfall gegeben.<br />

5


Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Industrielle Tätigkeiten werden immer mit Auswirkungen auf die Umwelt verbunden sein. Unser Anliegen ist es,<br />

diese weitestgehend zu vermeiden oder zu vermindern.<br />

Die Erfassung und Bewertung aller direkten und indirekten Umweltaspekte erfolgt nach dem übergeordneten<br />

Standard der <strong>AkzoNobel</strong> Industrial Chemicals zur Analyse von Umweltaspekten und -auswirkungen<br />

(Environmental Aspect and Impact Analysis). Er berücksichtigt nach festgelegten und anerkannten<br />

Bewertungskriterien die Umweltaspekte von:<br />

• allen Aktivitäten auf dem Werksgelände während Normalbetrieb, bei An- und Abfahrprozessen sowie<br />

Instandhaltungen,<br />

• aufgetretenen Ereignissen und einer generellen Bewertung der Konsequenzen von Störfallsituationen,<br />

• allen Transportaktivitäten von Roh- und Hilfsstoffen zum und der Produkte vom Werksgelände,<br />

• dem Verbrauch von Ressourcen und den Emissionen bei der Herstellung der Hauptrohstoffe.<br />

Die Bewertung der Umweltaspekte erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt wird das Ausmaß jedes<br />

Umwelteinflusses entweder anhand gelisteter Faktoren nach dem EPS-System (Environmental Priority System)<br />

oder, wenn solche nicht verfügbar sind, mit einem Faktor aus einer Selbstbewertung gewichtet. In einem<br />

zweiten Schritt werden zusätzlich zu jedem Umwelteinfluss die Übereinstimmung mit rechtlichen<br />

Verpflichtungen, freiwillig eingegangenen Programmen und <strong>AkzoNobel</strong> internen Direktiven, sowie die Anliegen<br />

von lokalen Interessensgruppen mit einbezogen. Die Daten werden jährlich aktualisiert und alle drei Jahre neu<br />

bewertet. In diesem Zuge werden auch Umweltziele und Verbesserungsmaßnahmen festgelegt und deren<br />

Umsetzung bewertet. Diese Bewertung ist ein wesentliches Element des Umweltmanagementsystems.<br />

Elektrochemische Verfahren zeichnen sich generell durch Umweltfreundlichkeit aus und die Rohstoffe Wasser<br />

und Salz sind weder gefährlich noch als Ressource knapp. Den mit Abstand wesentlichsten direkten<br />

Umwelteinfluss hat jegliche ungewollte Freisetzung von unseren Produkten. Diese gilt es sicher zu verhindern.<br />

Wesentliche indirekte Umwelteinflüsse sind der mit der Strom- und Energieerzeugung verbundene Verbrauch<br />

von fossilen Energieträgern und die CO 2 -Emission sowie die mit dem Transport unserer Produkte verbundenen<br />

Abgasemissionen und Transportunfälle mit Gefahrgut.<br />

Am Standort Bitterfeld werden als weitere relevante, wenn auch nicht wesentliche Umwelteinflüsse, alle<br />

Verbräuche an Roh- und Hilfsstoffen sowie Wasser, die Emissionen über Luft und Abwasser sowie die Abfälle<br />

ständig überwacht und optimiert. Der Flächenverbrauch spielt an einem Industriestandort mit langer Tradition<br />

nur eine untergeordnete Rolle, allerdings ist die Verhinderung von Bodenkontaminationen ein wichtiger Aspekt.<br />

Wir haben einen Jahresplan, in dem unsere Ziele für Verbesserungen und die zu deren Erreichen<br />

erforderlichen Maßnahmen formuliert sind. Das Management übernimmt die Verantwortung für die Entwicklung<br />

dieses Planes, die Bereitstellung der erforderlichen Mittel, die Veröffentlichung und seine effektive Umsetzung.<br />

Unsere jährliche <strong>Umwelterklärung</strong> informiert über die von uns zur Verbesserung der Umweltsituation<br />

getroffenen Maßnahmen, sowie über andere die Qualität, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz<br />

betreffende Aktivitäten und über die <strong>aktuelle</strong> Umweltsituation am Standort. Umweltrelevante Projekte bzw. Ziele<br />

und deren Ergebnisse werden in der <strong>Umwelterklärung</strong> dokumentiert.<br />

Weiterhin sind alle Mitarbeiter der Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH aufgefordert ständig unsere<br />

Arbeitsweisen zu hinterfragen und Verbesserungspotentiale aufzuzeigen. Dazu gibt es am Standort Bitterfeld<br />

ein Verbesserungsvorschlagswesen, bei dem jeder Mitarbeiter Vorschläge einreichen kann.<br />

Unser Ansatz, konsequent auf Nachhaltigkeit zu setzen, wurde belohnt. So ist der <strong>AkzoNobel</strong> Konzern seit<br />

mehreren Jahren im renommierten Dow Jones Nachhaltigkeitsindex (DJSI) unter den Top 3 gelistet. Dies ist für<br />

uns die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir sind stolz auf unseren Anteil daran.<br />

6


Zahlen, Daten, Fakten<br />

Unsere Umweltauswirkungen kontrollieren wir durch die regelmäßige Erfassung und Bewertung aller<br />

umweltrelevanten Ressourcen, Produkte und Emissionen; dabei sind von besonderer Relevanz:<br />

• Produktionsmengen<br />

• Rohstoffverbrauch<br />

• Energieverbrauch<br />

• Wassereinsatz<br />

• Abwässer<br />

• Emissionen und Störfälle<br />

• Abfälle<br />

• Bodenschutz<br />

In den nachfolgenden Tabellen und Diagrammen sind die Entwicklungen der Umweltauswirkungen von 2008<br />

bis 2012 dargestellt.<br />

In vielen Tabellen sind neben den Mengenangaben zusätzlich die Verhältnisse von Menge zu produzierter<br />

Gesamtmenge Produkt angegeben (Menge/t Produkt).<br />

Soweit in den Grafiken relative Größen dargestellt werden, beziehen sich diese ebenfalls auf die produzierte<br />

Gesamtmenge in Tonnen.<br />

7


Produkte<br />

Produkte 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Chlor (gesamt) 76.114 67.755 80.224 84.622 87.621 t<br />

Natronlaugen 85.869 76.440 90.506 95.468 98.852 t<br />

Chlorfolgeprodukte 41.927 47.117 57.126 53.328 57.687 t<br />

Sonstige 3.849 3.137 3.695 4.096 4.071 t<br />

Gesamt* 207.759 194.449 231.551 237.513 248.230 t<br />

* Hinweis: Chlor und Natronlaugen sind Produktionsmengen der Elektrolyse. Ein Teil davon<br />

wird zu Chlorfolgeprodukten weiter verarbeitet. Nicht chlorhaltige Produkte ohne Natronlaugen<br />

sind als Sonstige zusammengefasst. Da die Tabelle zudem weder Eigenverbräuche noch<br />

Wasseranteile in Produkten detailiert aufzeigt, stellt sie keine Mengenbilanz dar. Die<br />

Gesamtsumme dient lediglich als Output der Organisation gemäß EMAS zur Referenzierung<br />

der Kernindikatoren pro Tonne Produkt.<br />

300.000<br />

250.000<br />

Produktmengen<br />

Chlorfolgeprodukte<br />

Natronlaugen<br />

Chlor<br />

t<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Veränderungen in der Bedarfsstruktur der Kunden führen von Jahr zu Jahr<br />

zu Veränderungen im Produktmix, auf die sich die Produktion einstellen<br />

muss. Nach der weltweiten Wirtschaftskrise in 2009 stiegen die<br />

Produktionsmengen wieder deutlich und stetig an.<br />

Chlor, Chlorwasserstoff, Natronlauge und Wasserstoff werden zum größten<br />

Teil wieder als Rohstoffe für die weiteren Folgeprodukte bei Akzo Nobel<br />

Industrial Chemicals GmbH oder bei anderen Unternehmen im Industriepark<br />

verwendet.<br />

Transportwege der Produkte<br />

Am Standort erfolgt der Transport der Produkte per<br />

Rohrleitung; nach außen wird, dem Kundenwunsch<br />

entsprechend, per Bahnkesselwagen oder Straßentankzug<br />

versendet. Die Benutzung möglichst großer<br />

Transporteinheiten und möglichst umweltfreundlicher<br />

Transportarten wie Rohrleitung und Bahnversand minimiert<br />

dabei die Umweltauswirkungen. Chlor wird ausschließlich<br />

über Rohrleitung am Standort oder Bahnkesselwagen<br />

transportiert. In 2012 haben sich die Transportwege der<br />

Produkte im Vergleich zu 2011 zugunsten der Rohrleitung<br />

(von 38 auf 40%) und der Bahn (von 25 auf 28%) entwickelt.<br />

Bahn<br />

28%<br />

Straße<br />

32%<br />

Rohrleitung<br />

40%<br />

8


t / t Produkt<br />

Rohstoffverbrauch<br />

Rohstoff 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Sole (als 100% NaCl) 126.621 113.757 133.706 140.204 145.710 t<br />

Wasserstoff 745 842 1.146 1.031 1.213 t<br />

Gesamt 127.366 114.599 134.852 141.235 146.923 t<br />

pro Tonne Produkt 0,61 0,59 0,58 0,59 0,59 t/t<br />

Die Verfahren sind heute soweit optimiert, dass die<br />

Rohstoffe praktisch vollständig umgesetzt werden.<br />

Dies ist auch am Verbrauch pro Tonne Produkt aus<br />

der Tabelle sowie der Grafik zum Rohstoffverbrauch<br />

gut erkennbar. Bezüglich Wasserstoff wird nur die<br />

Menge als Rohstoff betrachtet, die wir getrocknet und<br />

gereinigt wieder selbst z. B. zur Produktion von<br />

Chlorwasserstoff einsetzen.<br />

Neben den Rohstoffen werden eine Reihe von<br />

Hilfsstoffen benötigt, wie z. B. Katalysatoren,<br />

Oxidationsmittel, Reduktionsmittel, Kühlmittel,<br />

Trockenmittel und Maschinenöle, die nach ihrer<br />

Nutzung entsorgt werden müssen.<br />

Wasser als Rohstoff wird nachfolgend im Kapitel<br />

"Wassereinsatz" betrachtet.<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

Rohstoffverbrauch<br />

Sole (als 100% NaCl) Wasserstoff<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Transportwege der Roh- und Hilfsstoffe<br />

Die Bereitstellung der Roh- und Hilfsstoffe<br />

erfolgt durch unterschiedliche<br />

Transportmittel. Rohsole, die anteilmäßig<br />

die Hauptrohstoffmenge darstellt, wird per<br />

Rohrleitung und Hilfsstoffe wie z.B.<br />

Schwefelsäure und Kalk per LKW<br />

geliefert.<br />

Straße<br />

1%<br />

Rohrleitung<br />

99%<br />

9


MWh / t Produkt<br />

t / t Produkt<br />

Energieverbrauch<br />

Energien 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Strom Anteil Strom aus<br />

218.831 194.868 231.868 238.106 242.669 MWh<br />

erneuerbaren Energien<br />

(EE) *<br />

10 7 0 0 0 %<br />

Dampf 210.716 159.576 184.202 190.276 190.598 t<br />

* gemäß Angabe des Energieversorgers<br />

Strom ist wie Salz und Wasser ein direkter Rohstoff in der Elektrolyse. Fast 90% des Gesamtstrombedarfes<br />

werden allein zur Elektrolyse gebraucht. Der Rest verteilt sich auf Motoren, Pumpen, Beleuchtung etc. In den<br />

nachfolgenden Diagrammen ist der Verbrauch in Bezug zur produzierten Menge Produkt dargestellt. Der<br />

Stromverbrauch ist für eine Membranelektrolyse typisch. Energieverluste werden durch die stetige Überwachung<br />

von Elektroden- und Membranzustand und gegebenenfalls den Austausch von nicht optimal arbeitenden<br />

Elektrolysezellen konstant auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten. Wenn möglich wird durch Investitionen in<br />

die jeweils beste verfügbare Technologie die Stromausbeute noch weiter optimiert. So wurden in 2010 und 2011<br />

alle Elektrolyseure mit der neuesten Generation von Anoden bestückt, bei denen durch einen geringeren<br />

Abstand der Elektroden eine weitere Optimierung der Stromausbeute erreicht werden konnte. Alle<br />

Energieoptimierungen in der Elektrolyse selbst beziehen sich aber ausschließlich auf die Reduzierung der<br />

Stromverluste; der Gesamtstrombedarf ist dagegen weitestgehend durch die thermodynamisch unabdingbare<br />

Strommenge bestimmt. Neben der Elektrolyse werden auch alle anderen Stromverbraucher, insbesondere die<br />

Kühlwasserpumpen und der Chlorkompressor, in ihren Verbräuchen stetig überwacht.<br />

Dampf wird energetisch nahezu vollständig in einer mehrstufigen Anlage sowohl zur Aufkonzentrierung von<br />

Natronlauge als auch der Sole genutzt. Der Dampfverbrauch konnte 2009 durch eine Optimierung der<br />

Fahrweise in dieser Anlage deutlich reduziert werden. Diese Reduzierung ist spezifisch, d.h. auch bei der<br />

höheren Produktionsleistung seit 2010 konstant und in 2012 weiter fallend. 2012 konnten weitere Einsparungen<br />

von 10% durch die schrittweise Umsetzung der 1. Phase eines neuen technisches Projektes zur<br />

Dampfreduzierung erzielt werden.<br />

<strong>AkzoNobel</strong> hat keine eigene Energieerzeugung in Bitterfeld und wird im ChemiePark von einem modernen Gasund<br />

Dampfkraftwerk der Envia Infra mit Strom und Dampf versorgt. Seit 2010 beziehen wir einen Teil des<br />

Dampfes von PD Energy aus einer thermischen Restabfallbehandlungsanlage. Damit konnten wir den Anteil an<br />

Erdgas zur Dampferzeugung deutlich reduzieren. Der Anteil an erneuerbaren Energien bleibt aber abhängig<br />

vom Energieversorger Envia Infra und steigt nur, wenn dieser Strom über das deutsche Stromnetz zukauft.<br />

Gemäß Angabe des Energieversorgers war 2012 der Anteil an erneuerbaren Energien im Strom unter 1%.<br />

1,2<br />

Strom<br />

Anteil EE<br />

1,2<br />

Dampf<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

1,05<br />

1,00 1,00 1,00 0,98<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

1,01<br />

0,82 0,80 0,80<br />

0,77<br />

0,4<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,2<br />

0,0<br />

0,11 0,07 0,00 0,00 0,00<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

0,0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

10


m3 / t Produkt<br />

Wassereinsatz<br />

Wassereinsatz 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Trinkwasser 62.801 56.794 45.788 46.822 42.511 m³<br />

Wasser aus<br />

Rohstoffen 567.778 480.758 561.678 585.970 601.914 m³<br />

pro Tonne Produkt 3,04 2,76 2,62 2,66 2,60 m³/t<br />

Trinkwasser pro<br />

Tonne Produkt 0,30 0,29 0,20 0,20 0,17 m³/t<br />

Der überwiegende Anteil an benötigtem Wasser wird mit dem Rohstoff Sole (Salz<br />

in Wasser gelöst) und Dampf in den Prozess gebracht. Nur etwa ein Zehntel des<br />

Gesamtwassereintrages in den Prozess erfolgt über Trinkwasser, welches dem<br />

Wasserversorgungsnetz der P-D ChemiePark Bitterfeld Wolfen GmbH in 2<br />

Qualitäten als Trink- und Brauchwasser entnommen wird. Kühlwasser wird im<br />

Kreislauf geführt und durch Verdunstung über ein Rückkühlwerk abgekühlt.<br />

Entsalztes bzw. entionisiertes Wasser wird betriebsintern durch Aufbereitung von<br />

Dampfkondensat gewonnen. Es wird kein Fluss-, Oberflächen- oder Grundwasser<br />

verwendet.<br />

Ein Teil des Gesamtwasserseintrages in den Prozess verbleibt in den Produkten<br />

Natronlauge, Chlorbleichlauge und Salzsäure. Der Rest verdunstet zur Kühlung<br />

der Prozesse im Rückkühlwerk oder wird über das Abwasser abgeführt.<br />

Wassereinsatz<br />

Bezogen auf die Gesamtproduktion ist der<br />

spezifische Wasserverbrauch seit 2008 deutlich<br />

gesunken. Beim Anteil an Wasser aus Rohstoffen ist<br />

dies vor allem auf den geringeren Dampfverbrauch<br />

bei der Aufkonzentrierung der Natronlauge und der<br />

Sole zurückzuführen (siehe auch Energieverbrauch).<br />

Die geringere Menge Trinkwasser ab 2010 ist auf den<br />

stärkeren Einsatz von Dampfkondensat zur<br />

Nachspeisung im Kühlwasser zurück zu führen. In<br />

2012 konnten wir den spezifischen Verbrauch weiter<br />

reduzieren.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Wasser aus Rohstoffen<br />

Trinkwasser<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

11


m³/t Produkt<br />

Abwasser<br />

Abwassermenge 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Reinabwasser 236.006 189.908 232.774 228.340 223.089 m³<br />

1,136 0,977 1,005 0,961 0,899 m³/t<br />

Schmutzabwasser 11.048 10.413 11.206 10.327 8.459 m³<br />

0,053 0,054 0,048 0,043 0,034 m³/t<br />

Gesamtmenge 247.054 200.321 243.980 238.667 231.548 m³<br />

m³/ Tonne Produkt 1,189 1,030 1,054 1,005 0,933 m³/t<br />

Die P-D ChemiePark Bitterfeld Wolfen GmbH betreibt zwei Abwassernetze am Standort, eines für wenig<br />

belastetes Reinabwasser und eines für stärker verunreinigtes Schmutzabwasser. Die Akzo Nobel Industrial<br />

Chemicals GmbH ist Indirekteinleiter für beide Abwässer in diese Netze. Die gesammelten Schmutzabwässer aller<br />

Betriebe im P-D ChemiePark durchlaufen das Gemeinschaftsklärwerk in Bitterfeld-Wolfen.<br />

Die Abwassermenge pro Tonne Produkt konnte in den letzten Jahren kontinuierlich reduziert werden. Die<br />

genehmigten Mengen für Schmutzabwasser (14.600 m³) und Reinabwasser (250.000 m³) werden eingehalten.<br />

Dabei enthält die in der Tabelle genannte Reinabwassermenge auch Regenwasser von Straßenabläufen und<br />

Dächern und die Schmutzabwassermenge enthält das Sanitärabwässer, die beide nicht Bestandteil der<br />

genehmigten Mengen in den Indirekteinleitergenehmigungen sind. Die überwiegende Abwassermenge ist als<br />

Reinabwasser nur gering belastet und enthält Wasser aus dem Kühlkreislauf, Kondensate und Regenwasser. Die<br />

im Prozess anfallenden Mengen Schmutzabwasser sind dagegen salzhaltig und werden durch die Akzo Nobel<br />

Industrial Chemicals GmbH vorbehandelt, indem der pH-Wert eingestellt und Aktivchlor entfernt wird.<br />

Die in der folgenden Tabelle angegebenen<br />

Gesamtfrachten beider Abwasserströme stellen die<br />

Abwasserinhaltsstoffe vor der Übergabe an den P-D-<br />

ChemiePark dar. Davon sind nur AOX und freies Chlor<br />

in den Indirekteinleitergenehmigungen mit<br />

Überwachungswerten zur Konzentration versehen und<br />

beide werden sowohl für Rein- als auch<br />

Schmutzabwasser eingehalten. AOX ist grafisch<br />

dargestellt. Auf die Darstellung von freiem Chlor wurde<br />

verzichtet, da die Messwerte unterhalb der<br />

Nachweisgrenze liegen. Diese wiederum liegt weit<br />

unter dem Überwachungswert von 0,2 mg/l. Unser<br />

Augenmerk liegt derzeit vor allem auf die hohe<br />

Salzfracht (Chlorid und Sulfat) im Schmutzabwasser,<br />

die auch bei sich steigernder Produktionsmenge und<br />

stetiger Energieoptimierung in der<br />

Soleaufkonzentrierung eingehalten wird. 2012 konnten<br />

wir eine deutliche Reduzierung sowohl der<br />

Abwassermengen (7%) als auch der Salzfrachten<br />

(44%) erreichen und somit Rohstoffverluste,<br />

Umweltbelastungen und Kosten reduzieren.<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

Reinabwasser<br />

Schmutzabwasser<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abwasserinhaltsstoffe 2008 2009 2010 2011 2012<br />

AOX 0,026 0,020 0,033 0,049 0,023 t<br />

CSB 6 2 4 5 4 t<br />

Chlorid 156 212 292 317 182 t<br />

Sulfat 63 62 86 102 54 t<br />

12


mg/l<br />

kg/t Produkt<br />

CSB Chlorid Sulfat<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

3,0<br />

Messwert im Schmutzabwasser<br />

Überwachungswert Schmutzabwasser<br />

AOX<br />

Messwert in Reinabwasser<br />

Überwachungswert Reinabwasser<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

12


elevante Emissionen<br />

Emissionen 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Kohlendioxid (CO 2 ) indirekt<br />

aus Strom- und<br />

Dampferzeugung 120.492 100.611 119.923 123.422 125.149 t<br />

Kohlendioxid (CO 2 ) direkt 167 148 176 185 192 kg<br />

Stäube 5,9 5,9 5,9 8,7 8,7 kg<br />

sonstige anorganische Stoffe 1) 3 3 3 6 6 kg<br />

Gesamt 175 157 184 200 206 kg<br />

1) enthält Chlor und Chlorwasserstoff nach den Abgaswäschen<br />

Treibhausgase wie Methan (CH 4 ), Distickstoffoxid (N 2 O), Hydrogenfluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid<br />

(SF 6 ) werden nicht emittiert. Es gibt auch keine Emission von Schwefeldioxid (SO 2 ) oder Stickoxiden (NO x ).<br />

0,7<br />

0,6<br />

CO 2 -Äquivalent in t / t Produkt<br />

CO2 indirekt<br />

4,0E-05<br />

3,5E-05<br />

3,0E-05<br />

Emissionen in kg/t Produkt<br />

anorganisch Staub (PM)<br />

0,5<br />

2,5E-05<br />

0,4<br />

2,0E-05<br />

0,3<br />

1,5E-05<br />

0,2<br />

1,0E-05<br />

0,1<br />

5,0E-06<br />

0,0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

0,0E+00<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Bei der Bewertung unserer Umweltaspekte haben wir sowohl alle direkt im Werk entstehenden Emissionen als auch indirekte<br />

Emissionen z.B. durch den Transport von Rohstoffen und Produkten und die Strom- und Dampferzeugung durch unsere<br />

Energielieferanten berücksichtigt. Da wir als Großverbraucher die bei der Strom- und Dampferzeugung entstehenden indirekten CO 2 -<br />

Emissionen als erheblich betrachten, sind auch diese in der Tabelle genannt. Direkte Emission von Kohlendioxid resultiert in nur sehr<br />

geringer Menge aus der Reinigung der Sole durch die Entfernung von Carbonat vor der Elektrolyse. Da keine eigene Dampferzeugung<br />

betrieben wird und auch sonst keine Emissionen durch Verbrennungsprozesse anfallen, entstehen auch keine weiteren Treibhausgase<br />

in der Produktion am Standort Bitterfeld.<br />

Die Emission anderer luftfremder Stoffe ist ebenfalls sehr gering. Die gemessenen Massenfrachten bei den behördlichen<br />

Emissionsmessungen (Staub und anorganische Stoffe) sind mehr als einhundertfach niedriger als die gesetzlich geforderten<br />

Grenzwerte der TA Luft. Die anorganischen Stoffe beinhalten die restlichen Mengen Chlor und Chlorwasserstoff nach den<br />

Abluftwäschen im Prozess und werden ständig selbst und behördlich überwacht. Der leichte Anstieg in 2009 resultiert aus der<br />

Inbetriebnahme einer zusätzlichen Salzsäureproduktionsanlage. Staub kann bei der Abtrennung von Natriumsulfat aus der Sole<br />

entstehen. Auch hier wird durch geeignete Filter die Staubemission auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten, das weit unter den<br />

Grenzwerten der TA Luft liegt.<br />

Im Berichtszeitraum von 2008 bis 2012 gab es weder Beschwerden von Nachbarn noch meldepflichtige Emissionen oder Störfälle.<br />

Neben Stoffemissionen werden Lärmemissionen im Hinblick auf Immissions- und Arbeitsschutz beachtet. Hierüber sind detaillierte<br />

Lärmgutachten vorhanden. Durch bauliche Maßnahmen werden Lärmemissionen auf dem Werksgelände und nach außen effektiv<br />

verhindert.<br />

13


Abfälle<br />

Abfälle 2008 2009 2010 2011 2012<br />

nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung (NGV) 2139 1630 1859 2230 2087 t<br />

gefährliche Abfälle zur Verwertung (GV) 0 0 0 0 18 t<br />

gefährliche Abfälle zur Beseitigung (GB) 2 1 3 1 74 t<br />

Nicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung (NGB) 67 42 45 40 0 t<br />

Gesamt 2141 1630 1861 2271 2179 t<br />

pro Tonne Produkt 11 9 8 10 9 kg/t<br />

Anteil an Abfällen zur Verwertung 96,9 97,4 97,5 98,2 96,6 %<br />

Entsprechend Abfallrecht werden Abfälle in gefährliche und nicht gefährliche Abfälle unterteilt. Die Hauptabfallmenge<br />

entsteht bei der Entfernung von Calcium und Magnesium aus der aus unterirdischen Salzkavernen gelösten Rohsole.<br />

Dabei entstehen die noch stark wasserhaltigen Carbonate, die als nicht gefährlicher Abfall wieder verwertbar sind. Der<br />

Wasseranteil (ca. 30%) geht in die Abfallmenge mit ein. Seit Ende 2008 wird durch Dosierung von Hilfsreagenzien ein<br />

Teil des Calciums bereits in der unterirdischen Kaverne zurückgehalten, so dass die Abfallmenge etwas reduziert<br />

werden konnte. 2011 wurde zeitweise diese Dosierung unterbrochen, so dass 2011 wieder ein leichter Anstieg<br />

festzustellen ist. Mit der Wiederaufnahme der Dosierung ist die Abfallmenge wieder gesunken.<br />

Der Anteil der Abfälle, die in die Verwertung gehen, liegt seit Jahren bei über 96%. In 2012 mussten 74t gefährliche<br />

Abfälle bei der Dachsanierung Zellensaal beseitigt werden. Dieser Anteil hängt stark von Instandhaltungs-maßnahmen<br />

ab.<br />

Gesamtabfallmenge und NGV in kg/t Produkt<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Gesamtabfall<br />

NGV<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abfall zur Beseitigung in kg/t Produkt<br />

0,35<br />

GB<br />

NGB<br />

0,30<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,00<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

9<br />

Auf die grafische Darstellung des GV wurde verzichtet (siehe Tabelle).<br />

14


Boden und Flächenverbrauch<br />

Die Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH ist Eigentümer von Grund und Boden des Werksgeländes. Von den<br />

insgesamt ca. 135.000 m² Gesamtfläche ist ca. ein Drittel bebaut und versiegelt. Aufgrund der Lage in einem seit<br />

langem von der Industrie genutzten ChemiePark stellt der Flächenverbrauch keine signifikante Umweltbelastung<br />

dar. Das Werksgelände selbst ist mit der Inbetriebnahme einer Chlor-Alkali-Elektrolyse nach dem<br />

Diaphragmaverfahren 1981 erstmalig industriell genutzt worden. Weder aus dieser Zeit noch seit der<br />

Modernisierung auf das Membranverfahren ergibt Handlungsbedarf bezüglich Kontaminationen im Boden.<br />

Moderne Sicherheitseinrichtungen, ständige Prozesskontrolle und Begehungen, regelmäßige präventive<br />

Instandhaltung sowie die Auffangwannen nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) verhindern zuverlässig den Austritt<br />

von Stoffen und deren Eindringen ins Erdreich.<br />

15


Umweltziele und -projekte<br />

Aus unserer Unternehmenspolitik und der Bewertung der Umweltauswirkungen ergeben sich Umweltziele, die es durch<br />

konkrete Vorhaben umzusetzen gilt. Unter anderem sind dies Verringerung von Emissionen, Reduzierung der<br />

Abfallmengen und Einsparung von Ressourcen und Energien. Projekte oder spezielle Einzelmaßnahmen mit hoher<br />

Umweltrelevanz werden von uns zu unserem Umweltprogramm zusammengefasst, Ziele, Maßnahmen, Termine und<br />

Verantwortlichkeiten werden darin festgelegt.<br />

Im Folgenden sind die wichtigsten Projekte aus unserem <strong>aktuelle</strong>n Umweltprogramm 2012 - 2015 dargestellt, anhand<br />

deren Sie die konkrete Verringerung der Umweltbelastung und Verbesserung des Umweltmanagementsystems<br />

nachvollziehen können.<br />

2012<br />

Ziel Projekt Verbesserungseffekt Fertigstellung<br />

1. Energieeinsparung 1. Schritt zur 2011<br />

durchgeführten Studie<br />

Dampfeinsparung in der<br />

Eindampfanlage:<br />

Validierung der Studie durch<br />

Einbindung eines neuen<br />

Wärmetauschers für die<br />

Brüdennutzung zur Soleanwärmung<br />

mindestens 10% weniger<br />

Dampfverbrauch bei voller<br />

Anlagenlast<br />

1. Schritt in 2012 umgesetzt; je<br />

nach Anlagenlast kann bis zu<br />

10% weniger Dampfverbrauch<br />

realisiert werden<br />

2. Schritt zur 2011<br />

durchgeführten Studie<br />

Dampfeinsparung in der<br />

Eindampfanlage:<br />

Machbarkeits-, Plausibili-tätsund<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

zu den<br />

möglichen weiteren<br />

Schritten der Studie wie z.B.<br />

Installation eines<br />

zusätzlichen<br />

Ausdampfkörpers<br />

2. Abfallreduzierung Wiederaufnahme der kontinuierlichen<br />

RTA-Dosierung<br />

in der Salzkaverne<br />

Durchführung einer Studie<br />

zur Aufwertung des NGV-<br />

Rückstandes aus der<br />

Solereinigung<br />

(Calciumcarbonat) in ein<br />

verwertbares Produkt<br />

Wenn die Prüfung die<br />

Ergebnisse der Studie<br />

bestätigt, insgesamt aus<br />

allen Schritten: 40%<br />

geringerer spezifischer<br />

Dampfverbrauch gegenüber<br />

Stand 2011<br />

Reduzierung der spezif.<br />

Abfallmenge in 2012 auf das<br />

Niveau von 2010<br />

Überführung des<br />

Hauptabfallstromes in einen<br />

Wertstoff<br />

Machbarkeits-, Plausibilitätsund<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

durchgeführt; technische<br />

Umsetzung des überarbeitetet<br />

Konzepts soll eine 15%<br />

Dampfeinsparung ermöglichen;<br />

Fortsetzung in 2013<br />

gegenüber 2011 wurde 2012<br />

die Abfallmenge um 9,1%<br />

reduziert; das Niveau von 2010<br />

wurde knapp verfehlt<br />

in 2012 kein Ergebnis,<br />

angedachter Weg der<br />

Rückführung aus<br />

wirtschaftlichen Erwägungen<br />

des potentiellen Abnehmers<br />

nicht wahrscheinlich<br />

3. Reduzierung von<br />

Emissionen<br />

Reduzierung der Salzfracht<br />

im Schmutzabwasser durch<br />

stärkere Rückführung<br />

salzhaltiger Abwässer in<br />

den Prozess<br />

Salzfracht im<br />

Schmutzabwasser:<br />

Chlorid < 1,2 kg/t Produkte<br />

Sulfat < 0,35 kg/t Produkte<br />

erfolgreich umgesetzt in 2012<br />

Chlorid: 0,73 kg/t Produkte<br />

Sulfat: 0,22 kg/t Produkte<br />

Umstellung der zeitabhängigen<br />

24h- Probenahme<br />

im Schmutzabwasser auf<br />

eine Durchfluß gesteuerte<br />

Probennahme<br />

Vermeidung nicht<br />

repräsentativer<br />

Analysenergebnisse beim<br />

Schmutzabwasser an<br />

stehenden Leitungen<br />

Inbetriebnahme Juni 2012; seit<br />

dem keine Probleme bei der<br />

Probenahme<br />

4. Anlagensicherheit Installation einer<br />

verbesserten Telefonanlage<br />

für die Rufbereitschaften<br />

kürzere Alarmierungszeiten<br />

für innerbetriebliche<br />

Einsatzkräfte<br />

technische Realisierung<br />

verschoben; organisatorische<br />

Regelung zur Beschleunigung<br />

der Informationskette (speziell<br />

Werkleiter vom Dienst) in<br />

Betriebsanweisung 2012<br />

umgesetzt<br />

16


Umsetzung eines neuen<br />

Sicherheitskonzeptes zur<br />

analytischen<br />

Wasserstoffüberwachung im<br />

Zellensaal<br />

kürzere Alarmierungszeit bei<br />

Überschreitung von<br />

Wasserstoffgehalten im<br />

Chlor, insbesondere bei Anund<br />

Abfahrprozessen;<br />

dadurch größere Sicherheit<br />

(Vermeidung von Chlor-<br />

Knallgasgemischen)<br />

in 2012 Konzept erarbeitet und<br />

abgestimmt, Umsetzung<br />

geplant in 2013<br />

Durchführung von<br />

Versuchen zur<br />

Löschschaumabdeckung<br />

von Flüssigchlorlachen<br />

Verringerte Abdampfraten<br />

bei der Havariebekämpfung<br />

von Flüssigchlorlachen<br />

Versuche in 2012 mit<br />

Feuerwehr durchgeführt;<br />

Fortführung in 2013<br />

Einführung elektronisches<br />

Erlaubnisscheinverfahren<br />

als Aufbaumodul zum<br />

elektronischen Schichtbuch<br />

Vermeidung von<br />

Kommunikations- und<br />

Schnittstellenproblemen<br />

Software vorhanden,<br />

Implementierung wegen<br />

Softwareproblemen 2012<br />

gestoppt, Einführung Q2 2013;<br />

LOTOTO Einführung 2013<br />

5. Rechtlichen<br />

Verpflichtungen und<br />

andere Anforderungen<br />

Ersatz des bisherigen<br />

Systems zur<br />

Regelwerksverfolgung durch<br />

einen webbasierten<br />

Compliance Manager<br />

Personenbezogene<br />

Zuordnung konkreter<br />

rechtlicher Pflichten;<br />

rechtssichere<br />

Dokumentation; besserer<br />

Schutz des haftenden<br />

Mitarbeiters<br />

Begonnen Ende 2011 mit einer<br />

Bestandsaufnahme /<br />

Compliance Audit; Aufbau des<br />

Systems, Delegationsworkshop<br />

und Behebung von<br />

Softwareproblemen in 2012;<br />

Fortsetzung in 2013<br />

2013<br />

Ziel Projekt Verbesserungseffekt Fertigstellung<br />

1. Energieeinsparung 2. Schritt zur 2011<br />

durchgeführten Studie<br />

Dampfeinsparung in der<br />

Eindampfanlage:<br />

Machbarkeits-, Plausibili-tätsund<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

zu den mögl.<br />

weiteren Schritten der<br />

Studie<br />

Überarbeitetes Konzept soll<br />

nochmals um 15%<br />

geringeren spezifischen<br />

Dampfverbrauch gegenüber<br />

Stand 2012 verwirklichen<br />

Umsetzung 2013/14 in<br />

Abhängigkeit der Machbarkeits-<br />

, Plausibilitäts- und<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

2. Abfallreduzierung Durchführung einer Studie<br />

zur Aufwertung des NGV-<br />

Rückstandes aus der Solereinigung<br />

(Calciumcarbonat)<br />

in ein verwertbares Produkt<br />

Optimierung der Schmutzabwasseraufbereitung<br />

Machbarkeitsprüfung:<br />

Übernahme des Kondensats<br />

aus den HCl-Gas-Leitungen<br />

durch Kunden<br />

Machbarkeitsprüfung:<br />

Übernahme der täglichen<br />

Soleabschlämmung durch<br />

einen Kunden<br />

Überführung des<br />

Hauptabfallstromes in einen<br />

Wertstoff<br />

Aufarbeitung des Abwasserstromes<br />

zur Minimierung von<br />

Spitzenlasten<br />

Reduzierung der<br />

Schmutzwasserlast,<br />

Überführung in ein Wertstoff<br />

Reduzierung der<br />

Hauptschmutzwasserlast,<br />

Überführung in ein Wertstoff<br />

Fortsetzung in 2013<br />

2013<br />

2013<br />

2013<br />

3. Reduzierung von<br />

Emissionen<br />

Lärmmessung<br />

Rückkühlwerk<br />

Bestandsaufnahme der<br />

<strong>aktuelle</strong>n Lärmemssionen<br />

2013<br />

4. Anlagensicherheit Installation einer<br />

verbesserten Telefonanlage<br />

für die Rufbereitschaften<br />

Umsetzung eines neuen<br />

Sicherheitskonzeptes zur<br />

analytischen<br />

Wasserstoffüberwachung im<br />

Zellensaal<br />

kürzere Alarmierungszeiten<br />

für innerbetriebliche<br />

Einsatzkräfte<br />

kürzere Alarmierungszeit bei<br />

Überschreitung von<br />

Wasserstoffgehalten im<br />

Chlor, insbesondere bei Anund<br />

Abfahrprozessen;<br />

dadurch größere Sicherheit<br />

(Vermeidung von Chlor-<br />

Knallgasgemischen)<br />

16<br />

technische Realisierung<br />

verschoben in 2013/14<br />

2013


Durchführung von<br />

Versuchen zur<br />

Löschschaumabdeckung<br />

von Flüssigchlorlachen<br />

Verringerte Abdampfraten<br />

bei der Havariebekämpfung<br />

von Flüssigchlorlachen,<br />

Erweiterung der<br />

Versuchsparamater auf<br />

Schaumadditive (z.B.<br />

Thiosulfat)<br />

2013<br />

Einführung elektronisches<br />

Erlaubnisscheinverfahren<br />

und der LOTOTO Prozedur<br />

als Aufbaumodul zum<br />

elektronischen Schichtbuch<br />

Vermeidung von<br />

Kommunikations- und<br />

Schnittstellenproblemen;<br />

Verhinderung von<br />

Gefährdungen bei<br />

Reparaturmaßnahmen<br />

Einführung elektronisches<br />

Erlaubnisscheinverfahren Q2<br />

2013; LOTOTO Einführung<br />

2013<br />

Update der<br />

Sicherheitsgerichteten Z-<br />

MSR Stellen<br />

Aufrechterhaltung des<br />

Stands der Technik im<br />

Bereich<br />

sicherheitsrelevanter<br />

Anlagenteile<br />

2013<br />

5. Rechtlichen<br />

Verpflichtungen und<br />

andere Anforderungen<br />

optische Alarmierung an<br />

den<br />

Feuerwehrzugangstoren im<br />

Havariefall<br />

Ersatz des bisherigen<br />

Systems zur<br />

Regelwerksverfolgung durch<br />

einen webbasierten<br />

Compliance Manager<br />

Reduzierung der Gefahr des<br />

unabsichtigten Betretens<br />

eines Gefährdungsbereichs<br />

Personenbezogene<br />

Zuordnung konkreter<br />

rechtlicher Pflichten;<br />

rechtssichere<br />

Dokumentation; besserer<br />

Schutz des haftenden<br />

Mitarbeiters<br />

2013<br />

Schulung und vollständige<br />

Etablierung der Software in Q2<br />

2013<br />

Einführung der <strong>AkzoNobel</strong><br />

Life Saving Rules<br />

Erhöhung des persönlichen<br />

Verständnisses und der<br />

Bereitschaft jedes Einzelnen<br />

zur Einhaltung und<br />

Umsetzung der<br />

lebensrettender AS-Regeln<br />

bei Mitarbeitern,<br />

Fremdfirmen und Besuchern<br />

April 2013<br />

16


Das Integrierte Managementsystem<br />

Um den Umweltschutz im Unternehmen wirksam zu gestalten, ist die Einbindung in die gesamte Organisation<br />

und deren Geschäftsprozesse notwendig.<br />

Umweltschutz spiegelt sich in allen Bereichen des unternehmerischen Handelns wider. Aus diesem Grund<br />

betrachten wir den Umweltschutz, einschließlich Gesundheitsschutz, Sicherheit und Notfallmanagement nicht<br />

losgelöst von wirtschaftlichen Zielen und der Qualität, sondern als integralen Bestandteil sämtlicher<br />

Betriebsprozesse. Die schon in der Vergangenheit gut gelebte Praxis haben wir in unserem Integrierten<br />

Managementsystem (IMS) systematisch beschrieben.<br />

Das seit langem von den Standorten Bitterfeld und<br />

Ibbenbüren gemeinsam geführte, integrierte<br />

Managementsystem für Qualität, Umwelt und<br />

Arbeitssicherheit ist seit 2006 nach allen nachfolgend<br />

genannten Standards zertifiziert und wurde 2012<br />

erstmals um die nach EMAS erstellten und validierten<br />

<strong>Umwelterklärung</strong>en beider Standorte erweitert:<br />

Regelmäßige Schulungen und die Motivation der<br />

Mitarbeiter sind dabei wesentliche<br />

Voraussetzungen, um neue Ideen, Prozesse und<br />

Systeme im Betrieb erfolgreich einzuführen.<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter stärkt die<br />

Mitverantwortung und führt zu eigenen<br />

Verbesserungsvorschlägen. Die Wirkungsweise<br />

unseres Managementsystems überprüfen wir u.a. in<br />

jährlichen internen Audits und unsere Werksleitung<br />

bewertet das System mehrmals jährlich im<br />

Managementreview.<br />

• DIN EN ISO 9001<br />

• DIN EN ISO 14001<br />

• EMAS III<br />

• OHSAS 18001<br />

Dieser integrierte Ansatz ist unserer Auffassung nach<br />

sinnvoll, da die Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten<br />

dieser Systeme groß sind und die Ziele, die sie<br />

verfolgen, in unserer Unternehmenspolitik gleichrangig<br />

behandelt werden. Diese gleichrangige Verbesserung<br />

von Qualität, Sicherheit, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz zeigt sich unter anderem darin, dass im<br />

Rahmen ihrer Aufgaben alle Mitarbeiter Verantwortung<br />

bei der Verfolgung dieser Zielsetzung tragen. Dafür<br />

muss jeder Mitarbeiter die Auswirkungen seiner<br />

Tätigkeit auf Qualität, Sicherheit, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz kennen.<br />

Betriebliche Abläufe, Verfahren, Zuständigkeiten<br />

und Verantwortlichkeiten sind in einem<br />

gemeinsamen Handbuch und standortspezifischen<br />

Arbeitsanweisungen,<br />

Prüfvorschriften,<br />

Stellenbeschreibungen etc. präzise geregelt und<br />

dokumentiert.<br />

Im Unternehmen sind Umweltvertreter und<br />

Beauftragte für z. B. Immissionsschutz, Störfall,<br />

Gefahrgut und Abfall benannt. Um die Einhaltung<br />

aller umweltrechtlichen Anforderungen aus<br />

Rechtsvorschriften und Genehmigungen zu<br />

gewährleisten, führen wir ein entsprechendes<br />

Rechtskataster und Genehmigungsverzeichnis. Ein<br />

webbasierter Compliance Manager soll künftig noch<br />

besser alle Abteilungsleiter und Beauftragte bei der<br />

rechtssicheren Organisation im Betrieb<br />

unterstützen.<br />

17


Prüfvermerk<br />

Die nächste konsolidierte <strong>Umwelterklärung</strong> erscheint im Jahr 2015. Zwischenzeitlich<br />

werden wir Sie im Rahmen jährlich aktualisierter <strong>Umwelterklärung</strong>en über<br />

Fortschritte in der Umweltleistung informieren.<br />

Mit der Prüfung der <strong>Umwelterklärung</strong> wurde die TÜV NORD CERT Umweltgutachter<br />

GmbH, Am TÜV 1, 30519 Hannover beauftragt.<br />

18


Begriffserklärungen<br />

AOX<br />

Adsorbierbare organische Halogenverbindungen.<br />

Eine Gruppe von Abwasserinhaltsstoffen, die durch ein<br />

spezielles Analyseverfahren erfasst werden.<br />

Audit<br />

Systematischer, dokumentierter und objektiver Vergleich<br />

von Soll-Vorgaben und Ist-Zustand einer betrachteten<br />

Einheit (Betrieb, Abteilung, Unternehmen)<br />

Indirekteinleiter<br />

Einleiter von Abwasser (ohne häusliche Abwasser und<br />

Niederschlagswasser) in öffentliche Abwasseranlagen. In<br />

unserem Fall in das Abwassernetz des PD ChemiePark. Im<br />

Gegensatz zur Direkteinleitung in Gewässer wie z.B.<br />

Flüsse oder Seen.<br />

Membran<br />

Die Membran trennt in der Elektrolysezelle Kathoden- und<br />

Anodenraum. Sie besteht aus einem sehr beständigen<br />

Polymer, welches über Natriumionen leitende Kanäle den<br />

Ladungstransport in der Elektrolysezelle übernimmt.<br />

BBS<br />

Behaviour Based Safety: Programm zur Verbesserung<br />

des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

CSB<br />

Chemischer Sauerstoffbedarf. Der CSB-Wert gibt an,<br />

wieviel Sauerstoff zur vollständigen Oxidation der<br />

Abwasserinhaltsstoffe benötigt wird.<br />

Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development)<br />

Eine dauerhafte Entwicklung, die den Bedürfnissen der<br />

heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten<br />

zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen<br />

(Definition des Brundtland-Berichts 1987).<br />

OHSAS 18001<br />

Anerkannter Standard für ein Arbeitsicherheitssystem,<br />

dessen Struktur sich an den Normen DIN EN ISO 9001<br />

und DIN EN ISO 14001 orientiert.<br />

DIN EN ISO 14001<br />

Internationale Norm für ein Umweltmanagementsystem<br />

DIN EN ISO 9001<br />

Internationale Norm für ein Qualitätsmanagementsystem<br />

Produktverantwortung (Product Stewardship)<br />

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz als integraler<br />

Bestandteil der Produktlebenswege. Bestand der Initiative<br />

»Responsible Care®« (Verantwortliches Handeln).<br />

Ressourcen<br />

Faktoren, die z. B. zum Betreiben einer Produktion<br />

notwendig sind; hierzu zählen Rohstoffe, Energien, Kapital<br />

und Mitarbeiter.<br />

EMAS III<br />

Die novellierte EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009<br />

über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an<br />

einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement<br />

und Umweltbetriebsprüfung (ABl. EG Nr. L 342 S. 1 vom<br />

22. Dezember 2009) ist seit dem 11. Januar 2010 in<br />

Kraft.<br />

Emissionen<br />

Emissionen sind die aus chemischen, technischen oder<br />

biologischen Prozessen in die Umwelt gelangenden<br />

festen, flüssigen und gasförmigen Stoffe. Geräusche,<br />

Erschütterungen, Wärme und Strahlen werden auch<br />

dazu gerechnet.<br />

HSE&S<br />

Health, Safety, Environment & Security (Gesundheit,<br />

Sicherheit, Arbeits- und Umweltschutz )<br />

Sole<br />

Sole ist eine Lösung von Salz (Natriumchlorid) in Wasser.<br />

Sie entsteht durch Einleiten von Wasser in unterirdische<br />

Salzlagerstätten (Kavernen) und wird dann über eine<br />

Rohrleitung bis ins Werk gepumpt.<br />

Umweltvertreter<br />

Beauftragte Mitarbeiter, zu deren Aufgabe es gehört, den<br />

betrieblichen Umweltschutz zu fördern und das<br />

umweltbewusste Verhalten aller Mitarbeiter zu stärken.<br />

Verantwortliches Handeln (Responsible Care®)<br />

Eine weltweite Initiative der chemischen Industrie. Die<br />

teilnehmenden Firmen verpflichten sich zur ständigen<br />

Verbesserung von Sicherheit, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz mit dem Ziel einer nachhaltigen, zukunftsverträglichen<br />

Entwicklung unserer Gesellschaft.<br />

IMS<br />

Integriertes Managementsystem<br />

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Herausgeber<br />

Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH<br />

Werk Bitterfeld<br />

ChemiePark Bitterfeld Wolfen, Areal C<br />

Elektrolysestraße 1<br />

06749 Bitterfeld-Wolfen<br />

OT Bitterfeld<br />

www.akzonobel.com/bitterfeld<br />

Erscheinungsdatum<br />

Ansprechpartner<br />

Stefan Kauerauf (Werkleiter)<br />

Tel.: 03493 7 960 - 0<br />

www.akzonobel.com/ic<br />

<strong>AkzoNobel</strong> ist der größte Hersteller von Farben und<br />

Lacken weltweit und ein führender Produzent von<br />

Spezialchemikalien. Wir beliefern Unternehmen und<br />

Verbraucher in der ganzen Welt mit innovativen<br />

Produkten und arbeiten leidenschaftlich an der<br />

Entwicklung nachhaltiger Lösungen für unsere Kunden.<br />

Unser Portfolio umfasst bekannte Marken wie Dulux,<br />

Sikkens, International Paint und Eka. Wir sind ein<br />

Global Fortune 500 Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Amsterdam, Niederlande, und nehmen stets einen<br />

Spitzenplatz im Dow Jones Sustainability Index ein.<br />

Unsere 51.000 Mitarbeiter/innen in über 80 Ländern<br />

engagieren sich für Spitzenleistungen und streben<br />

danach, getreu unserem Motto „Tomorrow’s Answers<br />

Today“ die Antworten von Morgen schon heute zu<br />

geben. Tomorrow’s Answers Today.

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