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Ausgabe 02/2013 - Deutsche Flugsicherung GmbH

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Luftfahrzeugannäherungen und Flugbewegungen<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1975<br />

1985<br />

1995<br />

Luftfahrzeugannäherungen<br />

2000<br />

2001<br />

Airprox Kategorie A<br />

20<strong>02</strong><br />

2003<br />

Wenn es um die Sicherheit im Luftverkehr<br />

geht, spielt die Arbeit der<br />

Aircraft Proximity Evaluation Group<br />

(APEG) eine große Rolle. Dabei handelt<br />

es sich um eine unabhängige Expertengruppe,<br />

die unter der Verantwortung<br />

des Bundesverkehrsministeriums<br />

die sogenannten Luftfahrzeugannäherungen<br />

untersucht. Luftfahrzeugannäherungen<br />

sind alle Vorfälle, die von<br />

der Flugzeugbesatzung und den Fluglotsen<br />

als sicherheitsrelevant gemeldet<br />

werden – unabhängig davon, ob<br />

tatsächlich die Gefahr einer Kollision<br />

bestand. Ausschlaggebend ist allein,<br />

dass einer der Beteiligten die Sicherheit<br />

gefährdet sah.<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Airprox Kategorie B<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Im Jahr 2012 untersuchte die APEG<br />

insgesamt 36 Luftfahrzeugannäherungen.<br />

Drei davon stuften die Experten<br />

in die Kategorie A „Sicherheit nicht<br />

gewährleistet“ ein. In der Kategorie B<br />

(„unmittelbare Gefährdung“) gab es<br />

keinen Fall. Bei den übrigen gemeldeten<br />

Fällen lag entweder keine Gefahr<br />

vor, oder aber das Risiko konnte<br />

wegen fehlender oder widersprüchlicher<br />

Informationen nicht ermittelt werden.<br />

Außerdem untersucht die APEG,<br />

welche Faktoren zu den als relevant<br />

eingestuften Luftfahrzeugannäherungen<br />

beigetragen haben. Ein Beitrag<br />

der DFS wurde dabei nicht erkannt<br />

– und das bereits im vierten Jahr in<br />

Folge.<br />

Für die DFS ist dieses Ergebnis eine<br />

Bestätigung, dass das Sicherheitsniveau<br />

im deutschen Luftraum sehr<br />

hoch ist – aber es ist keine Garantie<br />

für die Zukunft. Entscheidend ist deshalb,<br />

dass sich die DFS gemeinsam<br />

mit den Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern<br />

bemüht, das Sicherheitsniveau<br />

immer weiter zu verbessern<br />

und es erst gar nicht zu einer<br />

Luftfahrzeugannäherung kommen zu<br />

lassen. Hier spielt die Analyse von<br />

Staffelungs unterschreitungen und<br />

Run way Incursions eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

Safety-Kennzahlen<br />

2010<br />

2011<br />

Kontrollierte Flüge<br />

2012<br />

Seit Anfang 2012 gilt für die <strong>Flugsicherung</strong>en<br />

in Europa eine Performance-Regulierung.<br />

Als wichtige<br />

Kern bereiche, sogenannte Key Performance<br />

Areas, wurden Sicherheit,<br />

Kapazität, Umwelt und Kosteneffizienz<br />

definiert. Für<br />

einige dieser Bereiche<br />

wurden verbindliche<br />

3500<br />

Zielwerte festgelegt –<br />

zum Beispiel die Höhe<br />

3000<br />

der Streckengebühr,<br />

2500 die die DFS für ihre<br />

Dienstleistung erheben<br />

darf, oder das<br />

2000<br />

Ausmaß der Verspätungen.<br />

Für den wichti-<br />

1500<br />

gen Bereich Safety gibt<br />

1000<br />

es noch keinen europaweit<br />

einheitlichen<br />

500<br />

Zielwert – dazu sind<br />

die Bewertungsmethoden<br />

sicherheitsrelevanter<br />

Vorkommnisse von<br />

Land zu Land viel zu unter schiedlich.<br />

In einem ersten Schritt hat die EU die<br />

Flug sicherungsorganisationen deshalb<br />

verpflichtet, innerhalb der ersten<br />

Regulierungsperiode, die bis 2014<br />

läuft, ein sogenanntes „Risk Analysis<br />

Tool“ einzuführen. Auf diese Weise<br />

sollen vergleichbare Bewertungsmaßstäbe<br />

sichergestellt und die Voraussetzungen<br />

für die Einführung eines<br />

einheitlichen Zielwerts geschaffen<br />

werden. Unabhängig davon hat sich<br />

die DFS interne Zielvorgaben gesetzt.<br />

Der Zielwert im Streckenbereich liegt<br />

derzeit bei 1,25 Staffelungsunterschreitungen<br />

in den Kategorien „signifikant“<br />

und „sehr signifikant“ pro<br />

100.000 Flugbewegungen. Dieser<br />

Wert wird in den ersten drei Quar talen<br />

<strong>2013</strong> deutlich unterschritten.<br />

Kontrollierte Flüge in Tsd.<br />

Quelle: DFS<br />

Christopher Belz<br />

transmission 2 – <strong>2013</strong> 29

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