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Ausgabe 02/2013 - Deutsche Flugsicherung GmbH

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Luftfahrt<br />

52.000 Jahre in<br />

Sicherheit<br />

Fliegen ist so sicher wie nie zuvor: Die Zahl der Flugzeugunfälle<br />

ist 2012 auf einen neuen Tiefstand gesunken. Allerdings kommt<br />

es auch auf die Region an. In Afrika passieren trotz des geringen<br />

Verkehrs überdurchschnittlich viele Unfälle. In Nordamerika und<br />

in der EU dagegen wird Sicherheit besonders groß geschrieben.<br />

Es ist paradox: Gut 40 Prozent<br />

der <strong>Deutsche</strong>n fühlen sich<br />

einer Forsa-Umfrage zufolge<br />

im Auto am sichersten – dabei ist dies<br />

das mit Abstand gefährlichste Verkehrsmittel:<br />

Rund 300.000 Verkehrsunfälle<br />

mit Personenschaden haben<br />

sich laut Statistischem Bundesamt<br />

im vergangenen Jahr auf deutschen<br />

Straßen ereignet, knapp 400.000<br />

Menschen wurden dabei verletzt<br />

oder getötet. Im Flugzeug dagegen<br />

fühlt sich nur jeder sechste Befragte<br />

sicher. Dabei ist dies, gemessen an<br />

der Beförderungsleistung, das mit<br />

Abstand sicherste Verkehrsmittel. „Je<br />

zurückgelegtem Personenkilometer ist<br />

das Risiko, im Auto tödlich zu verunglücken,<br />

16-mal höher als im Bus, 17-mal<br />

höher als in der Straßenbahn, 72-mal<br />

Verkehrsentwicklung und Unfallzahlen<br />

Angaben in Mio.<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

höher als in der Eisenbahn und 839-<br />

mal höher als im Flugzeug“, heißt es<br />

in einem vom Statistischen Bundesamt<br />

auf Basis der Unfallstatistik erarbeiteten<br />

„Risikovergleich“. Überspitzt<br />

könnte man sagen: Das Gefährlichste<br />

am Fliegen ist die Fahrt zum Flughafen.<br />

Das gilt nicht nur für Deutschland,<br />

sondern weltweit. Und: Fliegen ist im<br />

Laufe der Jahre immer sicherer geworden.<br />

Nach Angaben der International<br />

Air Transport Association (IATA) war<br />

2012 das bisher sicherste Jahr in der<br />

Geschichte der kommerziellen Luftfahrt.<br />

Die IATA bezieht sich dabei auf<br />

eine Kennzahl, die die Zahl der Flugzeuge<br />

westlicher Bauart, die bei einem<br />

Unfall vollständig zerstört oder irreparabel<br />

beschädigt wurden, in Bezug zur<br />

4,2% 4,1% 4,2% 4,8% 4,1% 4,2% 4,2% 3,2%<br />

Zahl der Flugbewegungen setzt. Diese<br />

Kennzahl lag 20<strong>02</strong> noch bei 0,94 pro<br />

Million Flugbewegungen; 2012 war<br />

sie bereits auf 0,2 gesunken. Anders<br />

ausgedrückt: Auf fünf Millionen Flüge<br />

weltweit kommt ein schwerer Unfall.<br />

Anfang der 60er Jahre, das zeigt eine<br />

Langzeitstatistik des Flugzeugherstellers<br />

Boeing, gab es noch mehr<br />

als zehn schwere Unfälle pro Milllion<br />

Flüge. Das weltweite Sicherheitsniveau<br />

hat sich also enorm verbessert. Dieser<br />

Trend ist umso bemerkenswerter,<br />

als der Flugverkehr zugleich deutlich<br />

zugenommen hat. 2012 wurden weltweit<br />

rund 30 Millionen Flüge und knapp<br />

drei Milliarden Flugpassagiere gezählt<br />

– 30 Mal mehr als Anfang der 60er<br />

Jahre, als gerade einmal rund 100 Millionen<br />

Passagiere erreicht wurden.<br />

In ihrer Safety-Statistik macht die<br />

IATA allerdings einige Einschränkungen.<br />

Betrachtet werden ausschließlich<br />

Düsenjets westlicher Bauart – Turbopropflugzeuge,<br />

Fluggerät beispielsweise<br />

aus russischer Produktion sowie<br />

kleinere Maschinen mit weniger als 5,7<br />

Tonnen Startgewicht sind in der Kennzahl<br />

nicht enthalten. Außerdem ist die<br />

Statistik auf kommerzielle Passagierflüge<br />

(Linie und Charter) und Frachtflüge<br />

beschränkt; Unfälle, die sich<br />

etwa bei Trainings- oder Testflügen<br />

ereignen, werden nicht mitgezählt.<br />

Zudem erfasst die IATA-Statistik nur<br />

diejenigen, die an Bord des Flugzeugs<br />

zu Schaden kommen. Die International<br />

Civil Aviation Organization (ICAO) dagegen<br />

zählt auch Personenschäden am<br />

Boden mit, beschränkt sich allerdings<br />

auf Linienflüge. Diese und andere<br />

Definitionsunterschiede führen dazu,<br />

dass die beiden großen Luftfahrtorganisationen<br />

in ihren Safety-Statistiken<br />

zu unterschiedlichen Ergebnissen<br />

kommen.<br />

0<br />

2005<br />

Flüge<br />

2006<br />

2007<br />

Unfallrate in %<br />

2008<br />

2009 2010 2011 2012<br />

ICAO <strong>2013</strong> Safety Report, ICAO 2011 State of Global Aviation Safety<br />

Das zeigt sich zum Beispiel, wenn<br />

man die Gesamtzahl der Unfälle – dazu<br />

14 transmission 2 – <strong>2013</strong>

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