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"Fakten und Facetten" Teil II als pdf - Rottenburg-Stuttgart

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FAKTEN UND<br />

FACETTEN<br />

Das Jahr 2012 in der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Teil</strong> 2<br />

Finanzen <strong>und</strong> Statistik


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

FAKTEN UND FACETTEN<br />

Das Jahr 2012 in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Teil</strong> 2<br />

Finanzen <strong>und</strong> Statistik<br />

<strong>Rottenburg</strong>/<strong>Stuttgart</strong> 2013<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Kontakt:<br />

Bischöfliches Ordinariat der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Hauptabteilung Finanzen <strong>und</strong> Vermögen;<br />

Hauptabteilung Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit –<br />

Diözesane Öffentlichkeitsarbeit;<br />

Bischöfliche Pressestelle<br />

Postfach 9 · 72101 <strong>Rottenburg</strong> a. N.<br />

ordinariat@bo.drs.de<br />

Redaktion/Schriftleitung:<br />

Frank Fischer, Dr. Thomas Broch<br />

Grafik <strong>und</strong> Layout:<br />

Werbeagentur KNOW-HOW, Herrenberg<br />

Bilder:<br />

gettyimages, Wolfgang Schmidt, stock4b, Jochen Wiedemann<br />

Bestelladresse:<br />

Bischöfliches Ordinariat · Expedition<br />

Postfach 9 · 72101 <strong>Rottenburg</strong> a. N.<br />

expedition@bo.drs.de<br />

Die Diözese im Internet:<br />

www.drs.de


2|3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

06 | • Vorwort<br />

I. DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012<br />

08 | • I.1 Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />

09 | • I.2 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong><br />

09 | I.2.1 Pastorale Aufgaben<br />

09 | Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />

09 | Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />

10 | Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

11 | Polizeiseelsorge<br />

11 | Notfallseelsorge<br />

12 | Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

13 | Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />

14 | Gefängnisseelsorge<br />

14 | Hochschulseelsorge<br />

15 | Schulpastoral/Schulseelsorge (Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>)<br />

15 | Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule (Baden-Württemberg)<br />

16 | I.2.2 Bildung, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />

16 | Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />

16 | Katholische Schulen<br />

17 | Katholische Internate<br />

17 | Diözesanarchiv<br />

18 | Diözesanmuseum<br />

18 | Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

19 | Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />

20 | Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

21 | Kirchenmusik<br />

22 | Domsingschulen<br />

23 | I.2.3 Kirchliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

23 | Kennzahlen von Fachverbänden<br />

24 | Feriendörfer<br />

24 | BDKJ-Ferienwelt<br />

25 | Tagungshäuser<br />

26 | I.2.4 Kirchliche Gerichtsverfahren<br />

26 | Ehenichtigkeitsprozesse<br />

26 | Verwaltungsverfahren<br />

26 | Ehedispensvorgänge im Auftrag des Bischöflichen Ordinariates<br />

26 | Arbeitsgerichtsverfahren


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

27 | I.2.5 KODA<br />

28 | • I.3 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />

28 | I.3.1 Pastorale Aufgaben<br />

28 | Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />

28 | Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

29 | Schulpastoral/Schulseelsorge<br />

29 | Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

30 | Psychologische Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />

30 | Notfall-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Polizeiseelsorge<br />

32 | Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

33 | Gefängnisseelsorge<br />

33 | Krankenhausseelsorge <strong>und</strong> Seelsorge in Kurorten <strong>und</strong> Reha-Kliniken<br />

34 | Seelsorge für Menschen mit Behinderungen<br />

35 | Landpastoral<br />

36 | Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

37 | Arbeit mit Führungskräften<br />

38 | Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

43 | I.3.2 BILDUNG UND KULTUR<br />

43 | Katholische Schulen<br />

44 | Marchtaler Internate<br />

46 | Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />

47 | Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

48 | Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

50 | Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />

51 | Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

52 | Buchdienst Wernau<br />

52 | Diözesanarchiv<br />

53 | Diözesanmuseum <strong>Rottenburg</strong><br />

53 | Diözesanbibliothek 2012<br />

54 | I.3.3 Kichliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

54 | Altenhilfe<br />

54 | Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />

55 | Krankenhilfe<br />

55 | Jugendhilfe<br />

56 | Sozi<strong>als</strong>tationen<br />

56 | Kindergärten<br />

58 | Fonds für Opfer von Menschenhandel <strong>und</strong> Zwangsprostitution<br />

58 | Feriendörfer


4|5<br />

59 | I.3.4 Weltkirchliche Arbeit<br />

63 | I.3.5 Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

63 | Fachstelle Medien<br />

65 | Katholische R<strong>und</strong>funkarbeit am SWR<br />

65 | I.3.6 Bischöfliches Offizialat<br />

66 | I.3.7 Prävention beim Schutz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen/Kommission sexueller Missbrauch<br />

<strong>II</strong>. WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012<br />

67 | • <strong>II</strong>.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />

67 | Verteilung der (Gesamt-)Kirchensteuer<br />

68 | Entwicklung des Spendenaufkommens<br />

70 | Entwicklung des Kollektenaufkommens<br />

71 | Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

73 | Beteiligungen, Eigenbetriebe, Gr<strong>und</strong>stücke<br />

75 | • <strong>II</strong>.2 Darstellung der Einnahmen<br />

75 | • <strong>II</strong>.3 Darstellung der Ausgaben<br />

<strong>II</strong>I. RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

76 | • <strong>II</strong>I.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />

76 | Risikofeld Mitgliederentwicklung<br />

77 | • <strong>II</strong>I.2 Übernommene Bürgschaften <strong>und</strong> Patronatserklärungen<br />

77 | • <strong>II</strong>I.3 Personalüberlassung an kirchliche Einrichtungen<br />

78 | • <strong>II</strong>I.4 Zinsentwicklung<br />

78 | Risikofeld Verringerung des Zinsniveaus<br />

78 | • <strong>II</strong>I.5 Versorgungsverpflichtungen<br />

79 | • <strong>II</strong>I.6 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen sowie der staatlichen Zuschüsse<br />

79 | Entwicklung der Staatsleistungen<br />

79 | Entwicklung der staatlichen Ersatzleistungen<br />

79 | • <strong>II</strong>I.7 Preisentwicklung<br />

ANLAGEN<br />

80 | • Organigramm der Diözesankurie<br />

82 | • Die Dekanate der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

84 | • Prozentuale Verteilung der Katholiken in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />

zum sechsten Mal können wir<br />

Ihnen in diesem Jahr den ausführlichen zweiteiligen<br />

Jahresbericht der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

vorlegen: „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong><br />

Facetten. Das Jahr 2012 in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“.<br />

Im Juli ist der erste <strong>Teil</strong>band<br />

erschienen, der wichtige Ereignisse in<br />

unserer Ortskirche in Erinnerung ruft <strong>und</strong> dokumentiert;<br />

hier halten Sie jetzt den zweiten<br />

<strong>Teil</strong> über „Finanzen <strong>und</strong> Statistik“ in Händen.<br />

„<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> Facetten“: Dieser Titel<br />

besagt ein Zweifaches. Er bringt zum einen<br />

zum Ausdruck, dass nicht nur die Geschehnisse<br />

<strong>und</strong> die Arbeitsvorgänge in der Diözese,<br />

sondern auch die wirtschaftlichen Daten<br />

transparent dargestellt <strong>und</strong> öffentlich gemacht<br />

werden, weil wir damit in öffentlicher<br />

Verantwortung stehen <strong>und</strong> den Menschen<br />

gegenüber Rechenschaft geben wollen, die –<br />

zustimmend oder kritisch – an unserer Tätigkeit<br />

interessiert sind. Zum anderen besagt<br />

das Wort „Facetten“, dass dies alles eine<br />

große Vielfalt aufweist, umfangreich <strong>und</strong> differenziert,<br />

die auch in einer ausführlichen<br />

Schrift nur exemplarisch dargestellt werden<br />

kann. Nicht nur in den öffentlichen Ereignissen,<br />

in den vielfältigen Aufgabenbereichen<br />

der Pastoral, in den liturgischen Feiern, in den<br />

kulturellen Höhepunkten, in den karitativen<br />

Leistungen, sondern auch in den sogenannten<br />

Verwaltungsabläufen einer Diözese spiegelt<br />

sich ja alles, was kirchliches Leben <strong>und</strong><br />

in gewissem Sinn auch gesellschaftliches<br />

Leben ausmacht. In der Aufgabenerfüllung<br />

einer „Verwaltung“ wird ja nicht einfach Bürokratie<br />

gepflegt; sie stellt vielmehr eine<br />

Dienstleistung dar, die auf unterschiedliche<br />

Weise das Leben in Kirchengemeinden, Verbänden<br />

oder wie immer gearteten kirchlichen<br />

Initiativen unterstützt <strong>und</strong> teilweise auch er-


ENTWICKLUNG 6|7<br />

möglicht. Gerne zitiere ich zum wiederholten<br />

Mal das Diktum eines prominenten Gastes<br />

unserer Diözese, des senegalesischen Caritasdirektors<br />

Abbé Ambroise Tine, der in einem<br />

Interview für unsere Quart<strong>als</strong>zeitung<br />

„DRS.GLOBAL“ gesagt hat: „Gute Verwaltung<br />

dient der Gerechtigkeit; schlechte Verwaltung<br />

dagegen ist eine strukturelle Sünde.<br />

Die Organisation muss stimmen <strong>und</strong> das Herz<br />

muss stimmen, alles andere führt in die Katastrophe.“<br />

Das gilt nicht nur für die Caritasarbeit<br />

des westafrikanischen Staates, sondern<br />

für jede Ortskirche auf der Welt, <strong>als</strong>o auch<br />

hier bei uns in Schwaben.<br />

Und zwar gilt beides: Die Organisation,<br />

aber auch das Herz muss stimmen. So<br />

danke ich an dieser Stelle allen, die in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen unserer Diözese<br />

sowohl mit professioneller Kompetenz <strong>und</strong><br />

Sorgfalt <strong>als</strong> auch mit hoher persönlicher Identifikation<br />

wirken – für ihr „sentire cum ecclesia“,<br />

für ihr Mitdenken, Mitfühlen, Mitglauben<br />

in <strong>und</strong> mit unserer Kirche.<br />

Die wirtschaftliche Situation in der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland hat auch im Berichtsjahr<br />

2012 dazu beigetragen, dass wir<br />

auf einer soliden finanziellen Gr<strong>und</strong>lage in<br />

den Kirchengemeinden <strong>und</strong> in den zentralen<br />

diözesanen Anliegen unsere Aufgaben erfüllen<br />

können. Auch das Spendenaufkommen<br />

für die weltkirchlichen <strong>und</strong> ebenso für die hiesigen<br />

Belange zeugt erneut von der Großherzigkeit<br />

der Katholikinnen <strong>und</strong> Katholiken in<br />

unserer Ortskirche. Aber nicht zuletzt ist die<br />

erfreuliche wirtschaftliche Situation dem klugen,<br />

verantwortungsbewussten <strong>und</strong> vorausschauenden<br />

Wirken der für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Finanzen unserer Diözese zuständigen Personen<br />

zu verdanken: Herrn Generalvikar Prälat<br />

Dr. Clemens Stroppel <strong>und</strong> Herrn Finanzdirektor<br />

Dietmar Krauß <strong>und</strong> ihren Mitarbeitenden,<br />

ebenso dem Diözesanrat <strong>und</strong> seinem Sprecher,<br />

Herrn Dr. Johannes Warmbrunn, <strong>und</strong><br />

dem Finanzausschuss mit seinem Vorsitzenden<br />

Werner Krahl. Ihnen danke ich von Herzen.<br />

Der Wert der „Nachhaltigkeit“ gilt in<br />

unserem Bistum nicht nur – das auch – für<br />

unsere Klima-Initiative oder die baulichen<br />

Maßnahmen, sondern in hervorragender<br />

Weise auch für die wirtschaftlichen <strong>und</strong> finanziellen<br />

Belange. Besonnenes Handeln in<br />

guten Zeiten gibt uns auch eine gute Gr<strong>und</strong>lage<br />

für schwierigere Phasen, die wir auch erleben<br />

werden. Das lässt uns zuversichtlich die<br />

pastoralen <strong>und</strong> karitativen Aufgaben der Zukunft<br />

angehen. Und es ist für die berufliche<br />

<strong>und</strong> persönliche Sicherheit unserer Mitarbeitenden<br />

<strong>und</strong> ihrer Familien ein hoher Wert.<br />

Das Jahr 2012 stand sowohl in der<br />

katholischen Kirche in Deutschland <strong>als</strong> auch<br />

in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> unter<br />

dem Zeichen des Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozesses.<br />

„Zeit zu hören“ war angesagt. In<br />

r<strong>und</strong> 300 Veranstaltungen – an 70 habe ich<br />

persönlich teilgenommen – haben wir uns<br />

über Erfahrungen, Fragen <strong>und</strong> Nöte in unserer<br />

Kirche <strong>und</strong> über Zukunftserwartungen an sie<br />

ausgetauscht. R<strong>und</strong> 230 persönliche Schreiben<br />

<strong>und</strong> etwa 300 umfangreiche Dokumente<br />

haben wir ausgewertet; das von uns beauftragte<br />

in Reutlingen <strong>und</strong> Bamberg ansässige<br />

Institut PRAGMA hat über 4.000 Personen –<br />

davon etwa 3.000 Katholikinnen <strong>und</strong> Katholiken<br />

– im Bereich der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> in ausführlichen Interviews zu ihren<br />

Motiven, Erfahrungen <strong>und</strong> Erwartungen im<br />

Hinblick auf die katholische Kirche befragt.<br />

Aus all dem ist über das Jahr 2012 hinaus<br />

eine breite Basis von Erkenntnissen entstanden,<br />

auf der für das kirchliche Leben in unserer<br />

Ortskirche Perspektiven entwickelt <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden müssen. Dies alles wird in<br />

den kommenden Monaten <strong>und</strong> Jahren unsere<br />

ganze Kraft erfordern, aber auch unser Vertrauen<br />

auf das Wirken von Gottes Geist in seiner<br />

Kirche. Die „Zeit zu hören“, die<br />

Bereitschaft zum Dialog, sie müssen auch in<br />

Zukunft unser Denken <strong>und</strong> Handeln bestimmen.<br />

Dankbar bin ich allen an diesem<br />

Prozess Beteiligten – für alle Zustimmung, für<br />

alle Kritik, auch für die operative Unterstützung<br />

in Diözesanrat <strong>und</strong> Diözesanpriesterrat,<br />

in der Diözesanleitung <strong>und</strong> in der Koordinierungsgruppe<br />

unter der Leitung von Herrn Professor<br />

Dr. Thomas Flietner.<br />

Diesem zweiten <strong>Teil</strong> der „<strong>Fakten</strong><br />

<strong>und</strong> Facetten“ zum „Jahr 2012 in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“ wünsche ich eine gute<br />

Annahme bei Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong><br />

Leser. Und ich hoffe, dass das hier Dargestellte<br />

uns in gemeinsamer Zuversicht für das<br />

Kommende bestärkt.<br />

Im November 2013<br />

Bischof Dr. Gebhard Fürst


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

I. Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Jahr 2012<br />

I.1 Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />

Zum Stichtag 31. Dezember 2012 lebten in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.881.263 Katholiken (Vorjahr: 1.890.074). Zusammen mit den<br />

katholischen Christen in der Erzdiözese Freiburg betrug der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg knapp<br />

35,4 Prozent, davon 17,35 Prozent in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Knapp 30 Prozent der Neugeborenen in Baden-Württemberg wurden<br />

2012 katholisch getauft, davon 14,72 Prozent in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />

Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> umfasst 1.037 Pfarreien, 282 Seelsorgeeinheiten <strong>und</strong> 25 Dekanate.<br />

2012 2011 2010 2009<br />

Zahl der Einwohner in Baden-Württemberg 10.840.832 10.786.227 10.753.880 10.744.921<br />

Davon:<br />

Katholiken in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.881.263 1.890.074 1.900.886 1.921.236<br />

Katholiken in der Erzdiözese Freiburg 1.953.408 1.966.028 1.984.647 2.005.914<br />

Summe 3.834.671 3.856.102 3.885.533 3.927.150<br />

Anteil in Prozent 35,37 % 35,75 % 36,13 % 36,55 %<br />

Zahl der Geburten in Baden-Württemberg 89.477 88.823 90.695 89.678<br />

Taufen in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 13.170 13.367 13.459 14.339<br />

Taufen in der Erzdiözese Freiburg 13.104 13.231 13.433 14.284<br />

Summe 26.274 26.598 26.892 28.623<br />

Anteil in Prozent 29,36 % 29,94 % 29,65 % 31,92 %<br />

Von den r<strong>und</strong> 1,9 Millionen Katholiken in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> hatten 209.244 eine ausländische Staatsangehörigkeit (Vorjahr:<br />

201.575). Das entspricht einem Anteil von 11,12 Prozent (Vorjahr: 10,66 Prozent) der Katholikenzahl in der Diözese.<br />

Nationalität 2012 2011 2010 2009<br />

Italien 78.886 77.590 77.206 77.897<br />

Kroatien 46.018 45.418 45.785 46.539<br />

Portugal/Brasilien/Angola/Mosambik 15.361 14.840 14.499 14.655<br />

Polen 20.873 17.470 14.735 14.355<br />

Spanien/Lateinamerika 8.969 8.688 8.166 8.202<br />

Slowenien 3.681 3.761 3.810 3.980<br />

Zwischensumme 173.788 167.767 164.201 165.628<br />

Übrige Nationalitäten 35.456 33.808 32.372 32.161<br />

Ausländische Staatsangehörige insgesamt 209.244 201.575 196.573 197.789<br />

Veränderung im Vergleich zum Vorjahr + 3,80 % + 2,54 % - 0,61 % - 2,58 %


ENTWICKLUNG 8|9<br />

I.2 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong> 1<br />

I.2.1 PASTORALE AUFGABEN<br />

Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />

Liturgie <strong>und</strong> Sakramente 2012 2011 2010 2009<br />

Zahl der Kirchenbesucher 201.442 211.802 217.551 223.950<br />

Zahl der Taufen 13.170 13.367 13.459 14.339<br />

Zahl der Erstkommunikanten 16.223 16.916 18.546 19.399<br />

Zahl der Firmlinge 14.851 16.799 15.021 17.548<br />

Zahl der Trauungen 3.594 3.408 3.625 3.695<br />

Zahl der Wiederaufnahmen <strong>und</strong> Übertritte 719 733 800 858<br />

Zahl der Austritte 10.097 10.432 15.653 10.619<br />

Zahl der Bestattungen 17.896 17.425 17.737 17.755<br />

Zahl der Sonntagsgottesdienste 1.797 1.799 1.827 1.857<br />

Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />

Gemeinden für Katholiken mit ... Muttersprache 2012 2011 2010 2009<br />

italienischer 35 35 35 35<br />

kroatischer 43 43 43 43<br />

portugiesischer 6 6 6 6<br />

polnischer 4 4 4 4<br />

spanischer 2 2 2 2<br />

slowenischer 2 2 2 2<br />

albanischer 1 1 1 1<br />

eritreischer 1 1 1 1<br />

französischer 1 1 1 1<br />

ungarischer 1 1 1 1<br />

vietnamesischer 1 1 1 1<br />

ukrainischer 1 1 1<br />

chaldäischer 1 1 1<br />

99 99 99 97<br />

Darin sind<br />

Priester 65 66 64 61<br />

Diakone 1 1 1 2<br />

Ordensschwestern 14 13 12 15<br />

Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 6 6 6 5<br />

Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 8 8 8 8<br />

weitere pastorale Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter 6 8 9 10<br />

Insgesamt 100 102 100 101<br />

Zahl der Stellen 90 90 89 92<br />

1 In Auszügen; zu inhaltlichen Ausführungen über Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven s. unter I.3.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

2012 2011 2010<br />

Zahl der Katholischen Jugendreferate <strong>und</strong> Jugendbüros 32 32 32<br />

Zahl der Mitglieder der Katholischen Jugendverbände 22.381 22.826 23.723<br />

in festen Gruppen sind insgesamt 2 73.440 73.440 73.440<br />

davon Ministrantinnen <strong>und</strong> Ministranten rd. 35.000 35.000 35.000<br />

Zahl der Engagierten im<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) 494 332 354<br />

B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst (BFD) 81 139<br />

B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst über 27 Jahre 45 14<br />

Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) 64 41 33<br />

Kurzzeitigen Freiwilligendienst engagiert plus 34 80 22<br />

FSJ-Kickstart (2008-2010) - - 24<br />

Weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) 20 19 18<br />

Servicestelle (Verwaltung <strong>und</strong> Begleitung von Freiwilligen für andere Träger) 17 21 26<br />

Reverseprogramm (erstm<strong>als</strong> 2012) 6 - -<br />

Zahl der Erreichten bei Veranstaltungen 3 126.177 126.177 126.177<br />

- Freizeit 52.868 52.868 52.868<br />

- Spiritualität 31.418 31.418 31.418<br />

- Bildung 18.295 18.295 18.295<br />

- Musik 9.589 9.589 9.589<br />

- Politik 5.805 5.805 5.805<br />

- Leiterschulung 8.202 8.202 8.202<br />

2 CAJ, DPSG, KJG, KLJB, Kolpingjugend, KSJ, PSG, DJK <strong>und</strong> regionale Verbände.<br />

3 Die Daten stammen aus einer Erhebung aus dem Jahr 2009. Die nächste Statistik für die Katholische Jugendarbeit in Baden-Württemberg im Jahr 2013 wird 2014 erstellt.<br />

4 Für die Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung statistischer Angaben sind die Dekanate verantwortlich. Obwohl in allen Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen Notfallseelsorge angeboten wird, gibt<br />

die nachfolgende Aufstellung deshalb nur die Zahlen wieder, die von den Systemen selbst zur Verfügung gestellt wurden.<br />

5 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 16 Landkreisen (Stand: 28.05.09).<br />

6 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 22 Landkreisen.


ENTWICKLUNG 10|11<br />

Polizeiseelsorge<br />

2012 2011 2010 2009<br />

Angebote<br />

Berufsethik: Unterricht, Vorträge, Kurse etc. (St<strong>und</strong>en) 214 204 227 265<br />

Halbtagesseminare 14 20 15 13<br />

Ganztagesseminare 19 12 12 18<br />

Gruppensitzungen 45 51 38 45<br />

Einzelbegleitungen (Personen) 195 189 154 238<br />

Führungsgespräche 39 31 30 35<br />

Meditationen (Tage) 3 12 5 7<br />

Gesprächs- <strong>und</strong> Bibelabende 9 4 6 12<br />

Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Gedenkfeiern 10 14 10 15<br />

Exerzitien/mehrtägige Angebote (Tage) 10 10 10 10<br />

Sonstige (z. T. mehrtägige) Veranstaltungen 32 45 31 40<br />

Vereidigungen 4 6 2<br />

Weihnachtsfeiern 4 5 6<br />

Notfallseelsorge<br />

EINSÄTZE DER NOTFALLSEELSORGE<br />

2012 4 2011 2008 5 2007 6<br />

Einsätze<br />

Keine Angaben<br />

Häuslicher Bereich 956 710 850<br />

Außerhäuslicher Bereich 644 238 384<br />

Art<br />

Verkehrsunfall 180 137 214<br />

Plötzlicher Todesfall 293 167 246<br />

Brand 57 43 40<br />

Überbringung Todesnachricht 301 233 300<br />

Verbrechen 19 14 30<br />

Suizid(-Versuch) 228 144 222<br />

Sonstiges 522 167 158<br />

Anforderung durch<br />

Feuerwehr 159 141 101<br />

Rettungsdienst 820 477 593<br />

Polizei 345 328 381<br />

Sonstige 142 162 170


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

ANZAHL UND HERKUNFT DER MITARBEITENDEN 7 :<br />

Insgesamt sind 653 Mitarbeitende in der Notfallseelsorge tätig, davon 433 Männer <strong>und</strong> 220 Frauen.<br />

Hauptamtlich Mitarbeitende Ehrenamtlich Mitarbeitende<br />

285 Pfarrer/-innen/ Priester 52 kirchliche Ehrenamtliche<br />

53 Diakone/Diakoninnen 72 Ehrenamtliche aus Polizei,<br />

Rettungsdienst oder Feuerwehr<br />

44 Pastoral- <strong>und</strong> Gemeindereferent/-innen 138 andere Ehrenamtliche<br />

9 andere kirchliche Mitarbeiter/-innen<br />

Herkunft der Mitarbeitenden:<br />

326 evangelische Landeskirche<br />

154 Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

11 andere Konfession<br />

0 andere Religion<br />

Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

VERANSTALTUNGEN 2012 AUF DEM CAMPINGPLATZ GOHREN<br />

Veranstaltung Summe Summe Summe Summe Summe Summe<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5 Woche 6<br />

Kinderprogramm 144 205 336 620 605 340<br />

Sandmann 145 228 305 405 375 350<br />

Spiel <strong>und</strong> Spaß 35 52 43 45 56 55<br />

Nachtcafé Geschichten 47 36 22 40 55 68<br />

Kino 132 31 195 230 220 185<br />

Fest: Wetten, dass … 75 211 76 240 235 180<br />

Frühstück/Brunch 2 161 122 75 185 61<br />

Gottesdienst 61 90 189 155<br />

Mit den o. g. Themen haben vier Teams die sechs Wochen in den Sommerferien 2012 gestaltet. Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sind<br />

sowohl Praktikanten, angehende Erzieher <strong>und</strong> Religionslehrer <strong>als</strong> auch Familien, die z. T. regelmäßig mitwirken. Hervorzuheben ist die sehr<br />

gute Ausstattung im Zelt mit allen Materialien zum Basteln, Theater spielen <strong>und</strong> für Außenaktivitäten.<br />

Neben den regulären Arbeitshilfen gab es 2012 eine neue Arbeitshilfe, eigens konzipiert für Jungen ab acht Jahren. Erfahrungen aus den vergangenen<br />

Jahren mit Jungen <strong>und</strong> männlichen Jugendlichen zeigen, dass diese Zielgruppe eine andere Ansprache <strong>und</strong> andere, eher körperorientierte<br />

Angebote braucht. In jedem Team steht ihnen ein Mann <strong>als</strong> Ansprechpartner zur Verfügung. Neu war ein vielfältiges Zeitschriftenangebot<br />

für die Gäste.<br />

7 Die Zahlen beruhen auf Angaben aus 21 Landkreisen.


ENTWICKLUNG 12|13<br />

Eine Mitarbeiterfortbildung vertiefte 2012 das Thema „Manege frei“. Clownin Elke Heinrichsohn<br />

gab an zwei Wochenenden vorab eine Fortbildung. Mit ihrem Team reiste sie während<br />

des Sommers zu allen Campingplätzen, um dort das bekannte Programm weiter zu erproben<br />

<strong>und</strong> zu aktualisieren.<br />

VERANSTALTUNGEN 2012 AUF DEM CAMPINGPLATZ HEIDEHOF<br />

Angebotszeitraum 4 Wochen<br />

Mitarbeitende 2 Teams mit insgesamt 26 Personen<br />

(je zwei Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau)<br />

Programm Veranstaltungen <strong>Teil</strong>nehmer/-innen<br />

Kinderprogramm 16 jeweils ca. 25-40 Kinder<br />

„Sandmann“ 12 jeweils ca. 25-45 Kinder<br />

„Nachtcafé“/Männerabend, 4<br />

jeweils ca. 2-16 Erwachsene<br />

thematisch<br />

Familiengottesdienste 5 jeweils ca. 30-60 <strong>Teil</strong>nehmer<br />

„Familienfest“ (beim Frei- 4 jeweils ca. 30-140 <strong>Teil</strong>nehmer<br />

bad bzw. bei der Grillhütte)<br />

Zeltkino 4 jeweils ca. 20-60 Gäste<br />

Verschiedene<br />

Sport <strong>und</strong> Spiel, „offenes SpieleHaus“, Jugenddisco<br />

Einzelangebote<br />

Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />

2012 2011 2010 2009<br />

Krankenhäuser im Bereich der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 113 136 136 136<br />

Rehabilitationskliniken im Bereich der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 86 92 92 93<br />

Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger im Krankenhaus<br />

•Hauptberufliche Stellen im Bereich 44 44 44 44<br />

der Kategori<strong>als</strong>eelsorge<br />

•Hauptberufliche Stellen im Bereich der 40 33 33 33<br />

Gemeindeseelsorge (Stellenanteile addiert)<br />

Summe der Stellen 84 77 77 77<br />

Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger mit 101 115 115 95<br />

Voll- <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>zeitaufträgen


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Gefängnisseelsorge<br />

2012 2011 2010 2009<br />

Inhaftierte Menschen in Baden-Württemberg (zum 31.03.2012) 5.677 5.906 5.955 5.955<br />

davon in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> ca. 2.800 ca. 2.800 ca. 2.800 ca. 2.800<br />

Justizvollzugsanstalten (JVA) in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 9 9 9 9<br />

Außenstellen 12 13 13 13<br />

Sozialtherapeutische Anstalt mit Außenstelle 1 1 1 1<br />

Unterbringung von Frauen vor allem in der<br />

JVAs Schwäbisch Gmünd (Belegungsfähigkeit: 376 Plätze) 1 1<br />

Im Auftrag der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> in den<br />

JVA tätige Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger 15 15 14 14<br />

• davon hauptberuflich 10 10 10 10<br />

• davon nebenberuflich 5 5 4 4<br />

• davon im Dienst bzw. mit Personalkostenerstattung<br />

des Landes Baden-Württemberg 7 7 6 6<br />

Hochschulseelsorge<br />

2012 2011 2010 2009<br />

Hochschulgemeinden in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 13 13 13 13<br />

an<br />

• Universitäten 5 5 5 5<br />

• Pädagogischen Hochschulen 3 3 3 3<br />

• Fachhochschulen 5 5 5 5


ENTWICKLUNG 14|15<br />

Schulpastoral/Schulseelsorge (Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>)<br />

2012 2011<br />

Staatliche <strong>und</strong> kirchliche Religionslehrer 5.413 5.308<br />

Öffentliche <strong>und</strong> private Schulen 2.810 2.822<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 883.549 898.502<br />

Katholische Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 281.083 284.118<br />

<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer an<br />

Fortbildungsmaßnahmen der Schulpastoral 470 500<br />

• (Religions-)Lehrerinnen <strong>und</strong> -Lehrer 420 450<br />

• Mitarbeitende in pastoralen Diensten 50 50<br />

<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer an der Weiterbildung<br />

zum Schulseelsorger durch dreijährige Kurse 88 59<br />

Aktuell in Weiterbildung <strong>als</strong> Schulseelsorger 29 19<br />

Lehrkräfte mit <strong>Teil</strong>auftrag für schulpastorale Fortbildung 4 3<br />

Tage der Orientierung (TdO)<br />

• Durchgeführte TdO 20 21<br />

• <strong>Teil</strong>nehmende Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 400 457<br />

• Studierende im Mitarbeiterkreis TdO 22 20<br />

Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule (Baden-Württemberg)<br />

2012 2011<br />

Öffentliche Schulen in Baden-Württemberg 4.324 4.297<br />

Ganztagesschulen in Baden-Württemberg 1.450 1.500<br />

Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 21.143 21.143<br />

Kirchliche Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 319 319<br />

Ausbildungskurse Jugendbegleiter in der Diözese 4 1<br />

Fachstellen Kirche <strong>und</strong> Schule auf Dekanatsebene 1 8<br />

Von kirchlichen Trägern ausgebildete Jugendbegleiter 93 101<br />

Begleitete Modellprojekte Kirchengemeinde/ 15 20<br />

Seelsorgeeinheit <strong>und</strong> Schulen<br />

Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) in der Diözese 13 13<br />

Weitere geplante Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) 0 0<br />

in der Diözese


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

I.2.2 BILDUNG, KUNST UND KULTUR<br />

Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />

In der Diözese hat der Religionsunterricht einen hohen Stellenwert. Er ist ordentliches Lehrfach <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>gesetz verankert. Der größte<br />

Anteil wird dabei von staatlich angestellten Lehrkräften erteilt, die wie die kirchlichen eine Beauftragung zum Religionsunterricht durch den<br />

Bischof haben. Der Religionsunterricht der pastoralen Dienste stellt eine originäre Verbindung zur Arbeit in der Kirchengemeinde her. Auch die<br />

Religionslehrer im Kirchendienst sind unverzichtbar <strong>und</strong> sind häufig ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig, so wie auch viele staatliche<br />

Religionslehrer. Für die Religionslehrer im Kirchendienst wird durch das Land nur teilweise finanzieller Ersatz geleistet, die Diözese finanziert<br />

dort einen erheblichen Anteil.<br />

Anzahl der Lehrkräfte<br />

Pro Woche erteilte Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Schuljahr 11/12 Schuljahr 10/11 Schuljahr 09/10 Schuljahr 08/09<br />

Priester: 201 692 796 833 967<br />

Diakone: 18 89 94 96 89<br />

Pastoralreferenten <strong>und</strong> -assistenten: 175 1.187 1.131 1.189 1.126<br />

Gemeindereferenten <strong>und</strong> -assistenten: 270 1.832 1.867 1.718 1.840<br />

Summe der pastoralen Dienste: 664 3.800 3.888 3.836 4.022<br />

Religionslehrer im Kirchendienst: 497 7.422 7.458 7.691 7.690<br />

Gesamtsumme der kirchlichen Lehrkräfte: 1.161 11.222 11.346 11.525 11.712<br />

Religionslehrer im Staatsdienst: 4.257 17.163 17.135 17.325 17.344<br />

Gesamtsumme der staatlichen <strong>und</strong><br />

kirchlichen Lehrkräfte: 5.418 28.385 28.481 28.825 29.056<br />

Katholische Schulen<br />

Gr<strong>und</strong>-, Haupt-<br />

Schuljahr 2012/2013 Gr<strong>und</strong>schulen <strong>und</strong> Werkreal- Re<strong>als</strong>chulen Gymnasien Fachschulen Sonderschulen<br />

schulen<br />

Anzahl der Schulen 4 9 16 15 30 19<br />

Anzahl der Schüler 5.594 5.476 7.821 3.586 2.949<br />

Anzahl der Lehrkräfte 382 420 639<br />

aufgr<strong>und</strong> der hohen<br />

Zahl an Honorarkräften<br />

keine<br />

aussagekräftige<br />

Meldung möglich<br />

788<br />

1.325 Lehrkräfte werden derzeit über die Zentrale Gehaltsabrechnungsstelle (ZGASt) des Bischöflichen Stiftungsschulamts versorgt.


ENTWICKLUNG 16|17<br />

Katholische Internate<br />

Die rechnerische Belegung auf der Basis von 570 Euro/Monat (bzw. 550 Euro betr. 2010 <strong>und</strong> 2011) hat sich in den vier Internaten in der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> folgendermaßen entwickelt:<br />

2012 2011 2010<br />

Rechnerische Belegung zum Stichtag<br />

auf der Basis von 570 €/Monat / bzw. 550 €/Monat betr. 2010 <strong>und</strong> 2011): 261,07 243,79 253,19<br />

Davon:<br />

Bad Mergentheim 83,47 74,56 69,54<br />

Ehingen 55,37 57,16 59,14<br />

<strong>Rottenburg</strong> 66,10 64,13 69,14<br />

Rottweil 56,13 47,94 55,37<br />

261,07 243,79 253,19<br />

Diözesanarchiv<br />

2012 2011 2010<br />

Schriftliche Anfragen 1.500 1.642 1.676<br />

· Amtliche Anfragen aus dem Bischöflichen Ordinariat (Amtshilfe) 63 61 70<br />

· Transkriptionen für die Abt. Kirchengemeinden/RPA 9 12 27<br />

· Amtliche Anfragen betr. Dienstsiegel für BO-Abteilungen,<br />

Dekanate, Pfarreien, Kirchenpflegen, GKaMs 20 22 21<br />

· Auskünfte für Rentenbescheide 11 9 19<br />

Benutzungen im Lesesaal 570 593 637<br />

Archivführungen 2 4 3<br />

Beteiligung am b<strong>und</strong>esweiten „Tag der Archive“ – Anzahl Besucher 70 - 75<br />

Fortbildungen <strong>und</strong> Referate zur Verwaltung <strong>und</strong> Sicherung von Schriftgut der Pfarreien<br />

(im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Instituts für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung)<br />

sowie Schulungen vor Ort 8 8 3<br />

Archivpflegefahrten zur Beratung, Mithilfe bei der Ordnung<br />

amtlicher Unterlagen sowie zur Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung von<br />

Archivgutübernahmen von Pfarreien, Dekanaten, Orden, Verbänden <strong>und</strong> Vereinen 57 66 56<br />

Übernahmen von Pfarr- <strong>und</strong> Dekanatsarchiven ins Diözesanarchiv 12 14 10<br />

Reliquien:<br />

· Reliquienzugänge<br />

· Reliquienbereitstellungen für Altarweihen <strong>und</strong> Wetterkreuze<br />

· Schriftliche Auskünfte zu Altarheiligen <strong>und</strong> Reliquien


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Diözesanmuseum<br />

2012 2011<br />

Ausstellungen 3 2<br />

Publikationen 2 1<br />

Vortragsveranstaltungen 4 0<br />

Festveranstaltungen 1 0<br />

Sonstige Veranstaltungen 1 1<br />

Besucher 5.599 3.911<br />

Führungen 84 75<br />

Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> unterhält eine Akademie mit zwei Häusern (in <strong>Stuttgart</strong>-Hohenheim<br />

<strong>und</strong> Weingarten) mit neun Fachreferaten.<br />

2012 2011 2010<br />

Eigene Veranstaltungen 111 121 131<br />

<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer 6.254 5.945 6.960<br />

Gasttagungen 481 423 423<br />

<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer 13.579 12.514 12.514<br />

Einzelgäste 10.121 9.152 10.382


ENTWICKLUNG 18|19<br />

Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />

Folgende Bildungsveranstaltungen wurden über die Katholische Erwachsenenbildung der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V. abgerechnet:<br />

2012 2011 2010<br />

Gegenüber der Diözese förderfähige Unterrichtseinheiten (UE) 233.572 229.190 255.394<br />

Gesamt erbrachte UE 242.179 238.809 266.176<br />

<strong>Teil</strong>nehmer/-innen 664.408 668.255 653.232<br />

2012 2011 2010<br />

Zuschuss der Diözese:<br />

- zu den Unterrichtseinheiten (pauschaliert) 400.000 400.000 400.000<br />

- zu den Projektmitteln 26.000 26.000 26.000<br />

Zuschuss Land Baden-Württemberg 1.004.503 869.726 879.784<br />

Selbst erwirtschaftete Mittel keb in den Kreisen <strong>und</strong> in der Diözese 253.394 257.078 310.534<br />

<strong>Teil</strong>nehmergebühren der förderfähigen Veranstaltungen 737.712 777.977 754.587<br />

Aufwendungen insgesamt 4.619.040 4.819.064 4.685.014<br />

2012 2011 2010<br />

Referenten-Stellen keb (tatsächliche) 25,6 24 24<br />

davon Kostenersatz der keb 4,05 3,40 2,8<br />

Sekretariats-Stellen 19,85 20,1 19,9<br />

davon Kostenersatz der keb 2,73 2,95 2,9<br />

Gesamtpersonalkosten keb 2.416.744 2.445.458 2.375.733<br />

davon Diözese 1.746.189 1.907.375 1.847.133<br />

Eigenanteil der keb in den Kreisen einschl.<br />

20 % Dekanatsanteil Sekretariat 503.586 538.083 528.600


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Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Kurse Anzahl 2012 Kurstage 2012 <strong>Teil</strong>nehmer<br />

Theologie 9 10 198<br />

Diakonie <strong>und</strong> Ehrenamt 11 21,5 224<br />

Spiritualität <strong>und</strong> Seelsorge 8 19 170<br />

Katechese 24 28 537<br />

Gemeinde <strong>und</strong> Beratung 2 4 39<br />

Kirchliche Verwaltungsberufe 14 31,5 295<br />

Liturgische Dienste 39 52,5 1037<br />

Liturgie mit Kindern <strong>und</strong> Familien 10 11 191<br />

Intervallkurse 5 47 92<br />

Gemeindeforen 2 4 230<br />

Exkursion 1 2 18<br />

Beratungsprozesse Einheiten Prozesse<br />

Einzelsupervision i. d. R. mehrere Termine 98<br />

Gruppensupervision ein- oder mehrtägig 30<br />

Supervision im Rahmen von Ausbildungskursen 19<br />

Supervision für diözesane Institutionen 19<br />

Kirchengemeinderatsmoderation 115


ENTWICKLUNG 20|21<br />

Kirchenmusik<br />

2012<br />

Diözese<br />

Ausbildungsabschlüsse<br />

<strong>Teil</strong>bereichsqualifikation Orgel <strong>und</strong> Chorleitung 31<br />

C-Prüfung 21<br />

B-Prüfung 3<br />

Aufbaustudium Chorleitung/Gesang/Orgel 3<br />

Förderplätze „Junge Organisten“ der Bischof-Moser-Stiftung/Amt für Kirchenmusik 39<br />

Kirchenmusikalische Diözesanveranstaltungen<br />

Diözesankirchenmusiktag/<strong>Teil</strong>nehmer 2489<br />

Fortbildungsveranstaltungen (<strong>Teil</strong>nehmer)<br />

Kirchenmusikalische Werkwoche (12 versch. Kurse)/<strong>Teil</strong>nehmer 126<br />

Kirchenmusikalisches Werkwochenende (6 versch. Kurse) 46<br />

Forum Kirchenmusik 49<br />

Diözesanchorfreizeit 110<br />

Familiensingwoche/Chortage „Junge Chöre“ 115<br />

Kirchenmusikalische Publikationen<br />

Kirchenmusikalische Nachrichten 2<br />

Werkwochenheft 2<br />

Chorhefte 1<br />

Dekanate<br />

Ausbildungsveranstaltungen, <strong>Teil</strong>bereichsqualifikation 184<br />

Kirchenmusikalische Fortbildungsveranstaltungen 91<br />

Jahresversammlungen der Chorleiter, Chorvorstände <strong>und</strong> Organisten 42<br />

Dekanatschortage 23<br />

Gemeinden<br />

Anzahl der nebenberuflichen Organisten <strong>und</strong> Chorleiter 1.680<br />

Anzahl der hauptberuflichen Kirchenmusiker (= < 50 %) 76<br />

Anzahl der Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger in kirchlichen Chören 31.700<br />

Kosten für Orgelinstandsetzungen <strong>und</strong> -baumaßnahmen in Euro<br />

(ausgestellte Genehmigungen 2012) 2.490.000


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Domsingschulen<br />

DOMSINGSCHULE ROTTENBURG<br />

Sänger bzw. Sängerinnen 2012<br />

Chorstärke insgesamt 362<br />

davon:<br />

Domchor 74<br />

Chor<strong>als</strong>chola 5<br />

Mädchenkantorei 160<br />

Chorgruppen:<br />

Vorschola<br />

Nachwuchschor<br />

Aufbauchor<br />

Konzertchor<br />

Kammerchor<br />

Domsingknaben 123<br />

Chorgruppen:<br />

Vorschola<br />

Nachwuchs- <strong>und</strong> Aufbauchor<br />

Konzertchor<br />

Männerstimmen<br />

DOMSINGSCHULE STUTTGART<br />

Sänger bzw. Sängerinnen 2012 2011<br />

Chorstärke insgesamt 286 304<br />

davon:<br />

Domchor 79 82<br />

Schola Gregoriana 9 10<br />

Mädchenkantorei 145 153<br />

Chorgruppen:<br />

Musikalische Früherziehung<br />

Nachwuchschor<br />

Aufbauchor<br />

Konzertchor<br />

Kammerchor<br />

Domkapelle 53 59


ENTWICKLUNG 22|23<br />

I.2.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />

Auf dem Gebiet der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> gibt es nach der Statistik des Deutschen Caritasverbandes 1.817 Einrichtungen, die über<br />

84.462 Betten/Plätze verfügen. Im Jahr 2011 waren in diesen Einrichtungen insgesamt 941.355 Personen in Betreuung <strong>und</strong> 31.084 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter (hauptberuflich) sowie 33.000 Ehrenamtliche im Einsatz (die letztgenannte Zahl stammt aus einer eigenständigen Erhebung<br />

des Diözesan-Caritasverbandes der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>). Für das Jahr 2012 liegen keine aktualisierten Zahlen vor.<br />

Kennzahlen von Fachverbänden<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen e. V.<br />

Caritas Konferenzen Deutschland <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- <strong>und</strong> Frauensozialarbeit –<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />

Landesverband Kath. Kindertagesstätten Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />

Malteser Hilfsdienst e. V.<br />

Zukunft Familie e. V.<br />

Kreuzb<strong>und</strong> Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />

Vinzenzkonferenzen Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Ferienerholungswerk<br />

73 Mitglieder<br />

191 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

164 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

6.500 Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

255 Gruppen<br />

25 Mitglieder<br />

108 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

112 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Vertritt 528 katholische Träger mit<br />

45.312 Kindern in 2.331 Gruppen<br />

71.125 Mitglieder, davon 4.110 aktive Mitglieder<br />

1.600 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

29 ehrenamtliche Gliederungen<br />

16 hauptamtliche Dienststellen<br />

314 Mitglieder<br />

4.850 Nachbarschaftshelferinnen <strong>und</strong> -helfer in<br />

260 Gruppen, 170 Vollkräfte Familienpflegerinnen in<br />

46 Familienpflegediensten<br />

1.000 Mitglieder, 94 Gruppen<br />

59 Mitglieder, 5 Konferenzen<br />

38 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Feriendörfer<br />

Übernachtungen 2012 2011<br />

Familien 41.342 45.656<br />

Gruppen 44.807 42.495<br />

Gesamt 86.149 88.151<br />

Die Übernachtungszahlen sind im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Während die Gruppenbelegung zugenommen hat, gab es einen<br />

deutlichen Rückgang in der Familienbelegung. Hier ist zum einen deutlich spürbar, dass im Jahr 2011 zwei katholische Reiseanbieter in Trier<br />

<strong>und</strong> Paderborn, die besonders Familien mit geringer Finanzausstattung in unsere Diözese vermittelt haben, geschlossen wurden. Zum anderen<br />

wirkt sich aus, dass sowohl das reiche B<strong>und</strong>esland Baden-Württemberg <strong>als</strong> auch andere B<strong>und</strong>esländer keinen Zuschuss zur Familienerholung<br />

mehr gewähren. Selbst bei den günstigen Preisen des Familienerholungswerks wird ein Erholungsurlaub somit für finanziell schlecht gestellte<br />

Familien kaum noch möglich.<br />

BDKJ-Ferienwelt<br />

2012 2011 2010<br />

<strong>Teil</strong>nehmer/-innen zwischen 8 <strong>und</strong> 22 Jahren 2.927 2.859 3.293<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen in Leitungsfunktion 64 75 64<br />

ehrenamtliche Freizeitleiter/-innen 544 526 523<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendreisen im In- <strong>und</strong> Ausland 32 30 32<br />

Diözesane BDKJ-Zeltlager in Seemoos, Rot <strong>und</strong> Oberginsbach 19 18 18<br />

Die <strong>Teil</strong>nehmerzahl ist in der Saison 2012 leicht gestiegen, dennoch wird die BDKJ-Ferienwelt das inhaltliche Angebot auch weiterhin jährlich<br />

überprüfen <strong>und</strong> am sich verändernden Bedarf neu ausrichten.<br />

Bei der K<strong>und</strong>enbefragung 2012 bewerteten 647 (Vorjahr: 659) <strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer die Reisen sowie die Zufriedenheit mit der<br />

Freizeitleitung im Schnitt mit 1,8 (Vorjahr: 1,6) nach der Schulnotenskala.<br />

Die Begleitung der Freizeitteilnehmerinnen <strong>und</strong> -teilnehmer erfolgt durch r<strong>und</strong> 600 ehrenamtliche Freizeitleiterinnen <strong>und</strong> -leiter, die intensiv<br />

auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Gruppenpädagogik, rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen, Programmgestaltung, Angebote zur Sinnsuche <strong>und</strong> Sinnfindung<br />

sowie organisatorisches Know-how sind Schwerpunkte der Ausbildung <strong>und</strong> Vorbereitung.<br />

Zum Schutz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen hat die BDKJ-Ferienwelt im Jahr 2012 das Bischöfliche Gesetz umgesetzt. Ehrenamtliche Freizeitleiterinnen<br />

<strong>und</strong> -leiter unterzeichnen eine Einsatzvereinbarung <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en die Ehren- <strong>und</strong> Selbstverpflichtungserklärung, zudem<br />

haben alle 600 Ehrenamtlichen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt.


ENTWICKLUNG 24|25<br />

Tagungshäuser<br />

2012 2011 2010<br />

Anzahl der Gäste 172.577 166.086 164.419<br />

Davon:<br />

Firmen 22.436 15.052 12.665<br />

Kirche 114.220 112.921 115.977<br />

Sonstige 35.921 38.113 35.777<br />

Belegte Zimmer 113.078 108.384 104.809<br />

Davon:<br />

Firmen 19.334 13.531 11.061<br />

Kirche 69.141 68.447 69.390<br />

Sonstige 24.603 26.406 24.358<br />

Auch im Jahr 2012 haben die Tagungshäuser in Trägerschaft des kirchlichen Eigenbetriebs Tagungshäuser der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

ihre Belegung halten <strong>und</strong> sogar noch einmal steigern können. Dies ist wichtig, um das relativ hohe Zimmerkontingent der Tagungshäuser<br />

langfristig erfolgreich auszulasten.<br />

Die Zahl der Gäste konnte im Jahr 2012 um 6.491 Gäste gesteigert werden, die Zahl der belegten Zimmer erhöhte sich um 4.694.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

I.2.4 KIRCHLICHE GERICHTSVERFAHREN<br />

Ehenichtigkeitsprozesse<br />

2012 2011 2010<br />

Am Jahresanfang anhängige Verfahren 136 147 164<br />

Anfragen <strong>und</strong> Beratungen 149 154 146<br />

Neu eingegangene Verfahren in<br />

1. Instanz 66 62 61<br />

2. Instanz 24 25 35<br />

Durch Urteil oder anderweitig erledigte Verfahren 89 98 113<br />

Am Jahresende anhängige Verfahren 137 136 147<br />

Verwaltungsverfahren<br />

2012 2011 2010<br />

Verwaltungsverfahren 147 151 173<br />

Ehedispensvorgänge im Auftrag des Bischöflichen Ordinariates<br />

2012 2011 2010<br />

Anzahl der Ehedispensvorgänge 1.635 1.390 1.441<br />

Arbeitsgerichtsverfahren<br />

2012 2011 2010<br />

Am Jahresanfang anhängige Verfahren 7 1 6<br />

Neu eingegangene Verfahren 32 26 9<br />

Durch Urteil oder anderweitig erledigte Verfahren 37 20 14<br />

Am Jahresende anhängige Verfahren 2 7 1<br />

Von den neu eingegangenen Verfahren stammen:<br />

aus dem Bereich der Kirchengemeinden 2 1 1<br />

aus dem Bereich der Caritas 26 22 5<br />

aus anderen Bereichen 4 3 3<br />

von Dienstgeberseite 11 13 1<br />

von Dienstnehmerseite 21 13 8


ENTWICKLUNG 26|27<br />

I.2.5 KODA<br />

Die Bistums-KODA (Kommission zur Ordnung des diözesanen Arbeitsvertragsrechts) ist ein paritätisch<br />

besetztes Gremium, das aus jeweils zehn Vertretern der Dienstnehmerseite <strong>und</strong> zehn<br />

Vertretern der Dienstgeberseite besteht. Sie beschließt Rechtsnormen über Inhalt, Abschluss<br />

<strong>und</strong> Beendigung von Arbeitsverhältnissen mit der Diözese, mit Kirchengemeinden <strong>und</strong> Kirchenstiftungen<br />

<strong>und</strong> mit weiteren kirchlichen Anstellungsträgern <strong>und</strong> ist damit zuständig für die Arbeitsverhältnisse<br />

von etwa 20.000 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />

2012 2011 2010<br />

Anzahl Plenumssitzung 7 6 13<br />

Anzahl Sitzungen Dienstgeberseite 20 9 16<br />

Anzahl Sitzungen Dienstnehmerseite 22 18 27<br />

Anzahl Ausschusssitzungen 23 31 18<br />

Anzahl sonstige Termine 5 3 3<br />

Anzahl Beschlussanträge 23 12 6<br />

Anzahl Beschlüsse 19 8 6


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

I.3 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven 8<br />

I.3.1 PASTORALE AUFGABEN<br />

Gemeinden für Katholiken<br />

anderer Muttersprachen<br />

In der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

leben annähernd 210.000 Katholiken<br />

mit anderer Nationalität aus 160 unterschiedlichen<br />

Ländern. Die meisten dieser 181.313<br />

(2012) Katholiken kommen aus elf Nationen<br />

(vor allem Italien <strong>und</strong> Kroatien); die anderen<br />

etwa 28.000 Katholiken stammen aus 150<br />

verschiedenen Ländern. Ein Großteil der deutschen<br />

Ortsgemeinden ist demnach vielfältig<br />

international zusammengesetzt.<br />

Die eigene kulturelle <strong>und</strong> religiöse<br />

Herkunft <strong>und</strong> Identität auch in einem fremden<br />

Land leben <strong>und</strong> pflegen zu können, ist Voraussetzung<br />

für eine offene, gleichberechtigte<br />

<strong>und</strong> gegenseitig wertschätzende Begegnung<br />

zwischen Einheimischen <strong>und</strong> Zugewanderten.<br />

So hat die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> für<br />

die elf zahlenmäßig großen Nationen bzw.<br />

Sprachgruppen 100 Gemeinden errichtet, die<br />

durch ein eigenes Gremium (Pastoralrat) in<br />

der Seelsorgeeinheit vertreten werden.<br />

Bei den weiteren Sprachgruppen<br />

haben sich über zehn muttersprachliche Gemeinschaften<br />

etabliert, deren Mitglieder regelmäßig<br />

zusammenkommen <strong>und</strong> miteinander<br />

Gottesdienst in ihrer Heimatsprache<br />

feiern.<br />

Die 100 Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger<br />

in diesen Gemeinden für Katholiken<br />

anderer Muttersprachen sind zusammen mit<br />

den deutschen pastoralen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern dafür verantwortlich, eine<br />

interkulturell ausgerichtete Pastoral zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> das diözesane Konzept einer stärkeren<br />

Vernetzung von Kirchengemeinden <strong>und</strong><br />

muttersprachlichen Gemeinden in den Seelsorgeeinheiten<br />

zu fördern.<br />

Diese Bereitschaft der Diözese, die<br />

Kultur der Katholiken anderer Muttersprache<br />

<strong>und</strong> Kultur zu achten, wird von diesen sehr<br />

wohl wahrgenommen <strong>und</strong> verbessert die Situation<br />

im Zusammenleben mit der deutschen<br />

Ortsgemeinde immer wieder neu.<br />

Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist ein außerschulisches,<br />

erfahrungsorientiertes <strong>und</strong><br />

freiwilliges Angebot an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Die wesentlichen Säulen der katholischen<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit sind Bildungsarbeit,<br />

Freizeitgestaltung, politisches Engagement<br />

<strong>und</strong> spirituelle Angebote. Sie ist der Selbstorganisation<br />

<strong>und</strong> Partizipation junger Menschen,<br />

dem Prinzip der Freiwilligkeit, dem<br />

ehrenamtlichen Engagement sowie der Bedürfnis-<br />

<strong>und</strong> Freizeitorientierung verpflichtet.<br />

2010 sind im Rahmen des [jugendforum]³<br />

60 Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />

der Jugendarbeit <strong>und</strong> Jugendpastoral<br />

formuliert worden. Seither befassen sich Jugendliche,<br />

Hauptberufliche <strong>und</strong> die Leitungsverantwortlichen<br />

der Diözese mit den<br />

Empfehlungen, bewerten die Ergebnisse <strong>und</strong><br />

Perspektiven gemeinsam <strong>und</strong> setzen sie nach<br />

Möglichkeit in die Praxis um. Im Kontext des<br />

Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozesses in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> ist dem [jugendforum]³<br />

große Bedeutung beizumessen.<br />

Die Fachstelle Freiwilligendienste<br />

beim BDKJ ging nach über 50 Jahren in eine<br />

2012 gegründete „Freiwilligendienste in der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> gGmbH“ über.<br />

Gesellschafter sind die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> der Caritasverband der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V. zu gleichen <strong>Teil</strong>en.<br />

8 Zu den statistischen Angaben zu einzelnen Themen- <strong>und</strong> Aufgabenbereichen s. unter I.2.<br />

Unter dem Motto „Gemeinsam<br />

durch die Nacht“ fand am 8. September<br />

2012 eine große Nachtwallfahrt statt, bei der<br />

250 Jugendliche gemeinsam auf dem Martinusweg<br />

von Tübingen nach <strong>Rottenburg</strong> pilgerten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der guten Resonanz sollen<br />

in Zukunft regelmäßig Nachtwallfahrten<br />

stattfinden.


ENTWICKLUNG 28|29<br />

Schulpastoral/Schulseelsorge<br />

Viele staatliche <strong>und</strong> kirchliche Religionslehrer<br />

<strong>und</strong> Religionslehrerinnen engagieren<br />

sich ehrenamtlich in der Schulpastoral<br />

(Gottesdienste, Angebote sozialen Engagements,<br />

Angebote der Besinnung <strong>und</strong> Orientierung<br />

<strong>und</strong> seelsorgerliche Begleitung).<br />

Die diözesane Konzeption „Tage<br />

der Orientierung“ (TdO) wird fortgeschrieben.<br />

In Zusammenarbeit mit dem BDKJ wird ein<br />

Pilotprojekt „junior-TdO” im Norden der Diözese<br />

durchgeführt, das Tage der Orientierung<br />

für Schüler der Klassenstufen 8 anbietet.<br />

In einem weiteren Versuchsprojekt<br />

wird im Dekanat Allgäu-Oberschwaben eine<br />

Projektgruppe „Besinnungstage <strong>und</strong> Tage der<br />

Orientierung im Dekanat Allgäu-Oberschwaben“<br />

unterstützt, die Studierende der PH<br />

Weingarten <strong>als</strong> Teamer für TdOs geworben<br />

<strong>und</strong> ausgebildet hat. Durch das Projekt wird<br />

der verstärkten Nachfrage nach Besinnungstagen<br />

im Dekanat begegnet.<br />

Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

Im Januar 2012 wurde ein Förderprogramm<br />

„Kirche <strong>und</strong> Schule“ aufgelegt,<br />

mit dem Initiativen <strong>und</strong> Projekte im Bereich<br />

Kirche <strong>und</strong> Schule unterstützt werden.<br />

Im September 2012 haben sogenannte<br />

Dekanatsbeauftragte Kirche <strong>und</strong><br />

Schule in sieben Dekanaten ihre Tätigkeit aufgenommen.<br />

Sie geben Impulse, unterstützen,<br />

begleiten <strong>und</strong> vernetzen die Aktivitäten von<br />

Kirchengemeinden, Seelsorgeeinheiten sowie<br />

kirchlichen Gruppen <strong>und</strong> Verbänden mit<br />

Schulen im Dekanat.<br />

Im Oktober 2012 wurde die ökumenische<br />

Praxishilfe „Lebenswerte entdecken<br />

– eine Praxishilfe zur Kooperation von Kirche,<br />

Jugendarbeit <strong>und</strong> Schule“ mit umfassenden<br />

Informationen <strong>und</strong> vielen Praxisbeispielen gemeinsam<br />

mit der Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> den<br />

Evangelischen Landeskirchen in Baden <strong>und</strong><br />

Württemberg veröffentlicht.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium<br />

im Feld Prävention <strong>und</strong> Umgang<br />

mit Krisen/Tod <strong>und</strong> Trauer an der Schule<br />

läuft auf dauerhaft hohem Niveau. Viele <strong>Teil</strong>nehmer,<br />

darunter zahlreiche Schulleiter, staatliche<br />

Lehrkräfte <strong>und</strong> Schulpsychologen, haben<br />

an Fortbildungen des Referates Schulpastoral<br />

zu dem Thema teilgenommen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Psychologische Familien- <strong>und</strong><br />

Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />

PSYCHOLOGISCHE FAMILIEN-<br />

UND LEBENSBERATUNG<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Kompetenzen von<br />

Paaren stärken, Kinder in ihren Bedürfnissen<br />

schützen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen schaffen,<br />

die ihre bestmögliche Entfaltung ermöglichen<br />

– das ist das zentrale Anliegen der Psychologische<br />

Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung (PFL) in<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Konkret<br />

heißt das, die Handlungsfelder Beratung, Prävention<br />

sowie Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />

so aufeinander zu beziehen, dass Ratsuchende<br />

einen Ort für ihre Anliegen finden <strong>und</strong><br />

ihre Selbstheilungskräfte nutzen können. Die<br />

PFL versteht sich damit <strong>als</strong> ein diakonischer<br />

Dienst der Kirchen, der Menschen in ihrer<br />

Handlungskompetenz unterstützt <strong>und</strong> bei der<br />

Bewältigung von Lebenskrisen hilft. Es wird<br />

in einer zunehmend komplexer werdenden<br />

Welt immer wichtiger, für die Ratsuchenden<br />

ein ganzheitliches <strong>und</strong> heilsames Angebot zu<br />

schaffen.<br />

Im Jahr 2012 wurde die trägerübergreifende<br />

fachliche Zusammenarbeit im<br />

Beratungsbereich intensiviert – die neu entstandene<br />

Zusammenarbeit mit dem Caritasverband<br />

für <strong>Stuttgart</strong>, der Marienpflege<br />

Ellwangen <strong>und</strong> der Franz von Assisi Gesellschaft,<br />

Schwäbisch Gmünd ist sehr erfreulich.<br />

Einbezogen sind damit alle katholischen Träger<br />

mit einem Angebot in psychologischer Beratung<br />

sowie die evangelischen Träger in den<br />

vier ökumenischen Beratungsstellen. Die PFL<br />

ist auch für zukünftige Herausforderungen<br />

strukturell <strong>und</strong> finanziell gesichert.<br />

TELEFONSEELSORGE<br />

Die überwiegend ökumenisch getragene<br />

Telefonseelsorge bietet an fünf<br />

Standorten in der Diözese mit über 400 professionell<br />

geschulten <strong>und</strong> fachlich begleiteten<br />

Ehrenamtlichen r<strong>und</strong> um die Uhr ein „offenes<br />

Ohr für Menschen in Krisen“ 9 – am Telefon<br />

<strong>und</strong> im Internet. Neben der Arbeit für die Ratsuchenden<br />

steht die fachliche Qualifizierung<br />

der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

im Mittelpunkt. Ehrenamtliche spenden<br />

ihre Zeit <strong>und</strong> ihre Aufmerksamkeit für<br />

Menschen in Not <strong>und</strong> gleichzeitig bieten<br />

ihnen die Kirchen eine gute Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.<br />

Die Telefonseelsorge ist damit<br />

für viele Bereiche unserer Kirchen ein Vorbild<br />

für die Arbeit mit Ehrenamtlichen. Als eine der<br />

ersten dieser Einrichtungen in Deutschland<br />

konnte „Ruf <strong>und</strong> Rat” in <strong>Stuttgart</strong> im Jahr<br />

2012 das 50-jährige Jubiläum feiern.<br />

Notfall-, Feuerwehr<strong>und</strong><br />

Polizeiseelsorge<br />

NOTFALLSEELSORGE<br />

Die Notfallseelsorge ist ein ökumenisches<br />

Angebot der Kirchen. Das bedeutet,<br />

dass die Mitarbeitenden aus beiden Kirchen<br />

dieselbe Verantwortung haben, sich diesem<br />

Dienst zu stellen. Die Belastung der Hauptamtlichen<br />

der Diözese hat jedoch zu einem<br />

drastischen Rückgang bei der Beteiligung geführt.<br />

Hier gilt es, rechtzeitig Maßnahmen für<br />

eine ausreichende katholische Beteiligung an<br />

diesem Dienst zu ergreifen.<br />

Im Konsensuspapier zur b<strong>und</strong>eseinheitlichen<br />

Regelung von Notfallseelsorge in<br />

Feuerwehr <strong>und</strong> Rettungsdienst wurde die Einigung<br />

auf den Oberbegriff „Psychosoziale<br />

Notfallversorgung“ (PSNV) erreicht: Diese Bezeichnung<br />

umfasst die Gesamtstruktur <strong>und</strong><br />

die Maßnahmen der Prävention sowie der<br />

kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristigen Versorgung im<br />

Kontext von belastenden Notfällen bzw. Einsatzsituationen.<br />

Die Maßnahmen der Prävention<br />

sowie der kurz-, mittel- <strong>und</strong><br />

langfristigen Versorgung verfolgen folgende<br />

Ziele:<br />

• Prävention psychosozialer Belastungsfolgen<br />

• Früherkennung von psychosozialen Belastungsfolgen<br />

nach belastenden Notfällen<br />

• Bereitstellung von adäquater Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Hilfe zur Erfahrungsverarbeitung<br />

• angemessene Behandlung von Trauma-<br />

Folgestörungen<br />

9 http://www.ruf-<strong>und</strong>-rat.de/jubilaeumsjahr/index.html


ENTWICKLUNG 30|31<br />

Die PSNV-Maßnahmen für Überlebende, Angehörige,<br />

Hinterbliebene, Zeugen <strong>und</strong>/oder<br />

Vermisste wurden einheitlich beschrieben.<br />

Psychosoziale Akuthilfe leisten entsprechend<br />

ausgebildete PSNV-Einsatzkräfte an den einzelnen<br />

Einsatzabschnitten.<br />

FEUERWEHRSEELSORGE<br />

Zu den Aufgaben der Feuerwehrseelsorge<br />

in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

gehören die seelsorgliche Begleitung von Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> Angehörigen, Gottesdienste bei<br />

Todesfällen von Feuerwehrmitarbeitern, Beratung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung bei liturgischen<br />

Feiern vor Ort, liturgische Angebote auf Landesebene<br />

(z. B. Florians-Gottesdienst) sowie<br />

die <strong>Teil</strong>nahme an Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagungen<br />

<strong>und</strong> Großveranstaltungen der Feuerwehr.<br />

Der Feuerwehrseelsorger ist Mitglied in der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge<br />

<strong>und</strong> ist in sinnvoller Weise in die Strukturen<br />

der Diözese <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>eslandes Baden-<br />

Württemberg integriert.<br />

Am 5. Mai 2012 fand in Nusplingen<br />

der zweijährliche Landes-Floriansgottesdienst<br />

mit r<strong>und</strong> 500 <strong>Teil</strong>nehmern statt, eine<br />

anschließende Feier r<strong>und</strong>ete den Tag ab.<br />

Im September 2012 gab es in Heilbronn<br />

erstm<strong>als</strong> einen „Erfahrungsaustausch<br />

Feuerwehrseelsorge“. Dieser soll zur festen<br />

Einrichtung werden werden <strong>und</strong> jedes Jahr<br />

mehrm<strong>als</strong> stattfinden. Mit Landesbranddirektor<br />

Schröder wurde hierzu bei der letzten Sitzung<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge<br />

ein regelmäßiger Adressaustausch<br />

verabredet.<br />

Die <strong>Teil</strong>nahme an der Hauptversammlung<br />

des Landesfeuerwehrverbandes<br />

Baden-Württemberg im Oktober 2012 diente<br />

der Kontaktpflege mit den Aktiven der freiwilligen<br />

<strong>und</strong> hauptamtlichen Feuerwehr. Auch<br />

hier konnte die Arbeit der Feuerwehrseelsorge<br />

besser bekannt gemacht werden.<br />

Im Jahr 2012 war ein Pfarrer ehrenamtlich<br />

für die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

in der Feuerwehrseelsorge tätig.<br />

POLIZEISEELSORGE<br />

Der Schwerpunkt der Polizeiseelsorge<br />

in der Diözese hat sich weiter im Unterricht<br />

angehender Polizisten in Berufsethik<br />

<strong>und</strong> in den Aufgaben einer eigentlichen Seelsorge<br />

entwickelt. Die seelsorgliche Begleitung<br />

in Kriseninterventionen, Unglücks- <strong>und</strong> Todesfällen,<br />

aber auch eine therapeutische Seelsorge<br />

(mit entsprechenden Zusatzausbildungen)<br />

für Polizeibeamte wird intensiv<br />

angefragt. Spirituelle Angebote wie Exerzitien<br />

im Kloster, Wanderexerzitien in den Bergen<br />

oder in der Wüste sind stets ausgebucht. Die<br />

St<strong>und</strong>enzahl im Fach Berufsethik in den Ausbildungsstätten<br />

der Bereitschaftspolizei <strong>und</strong><br />

an der Hochschule in Villingen-Schwenningen<br />

ist wieder gestiegen, weil mehr Polizeibeamte<br />

eingestellt worden sind. Führungsethische<br />

Fragen <strong>als</strong> Folge der Neuorganisation der Polizei<br />

sind aktuelle Themen im Arbeitsfeld<br />

Ethik.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

Die Arbeit im Bereich Freizeit <strong>und</strong><br />

Tourismus gliedert sich in zwei Schwerpunkte:<br />

die Präsenz der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> der Evangelischen Landeskirche<br />

in Württemberg auf der Tourismusmesse<br />

Motor, Caravan, Touristik (CMT) in <strong>Stuttgart</strong><br />

sowie die Betreuung der Campingseelsorge<br />

auf zwei Plätzen in der Diözese.<br />

MESSESTAND AUF DER CMT<br />

Im Jahr 2012 wurde gemeinsam<br />

mit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />

der Schwerpunkt „Kleine Fluchten –<br />

Urlaub für Familien mit Pflegebedürftigen“<br />

ausgewählt. Das Thema lag wegen der Reform<br />

des Pflegegesetzes im Januar des Berichtsjahres<br />

<strong>und</strong> wegen zahlreicher Anfragen<br />

von Messebesuchern aus den Vorjahren nahe.<br />

Weitere Schwerpunkte der Messepräsenz<br />

waren wie in den Vorjahren:<br />

• Pilgern auf Martinus- <strong>und</strong> Jakobuswegen<br />

in Baden-Württemberg<br />

• Angebote von Meditationen <strong>und</strong> Exerzitien<br />

• Informationen zu Klöstern <strong>und</strong><br />

Einkehrhäusern <strong>und</strong> deren Programme<br />

• Angebote für Familien- <strong>und</strong><br />

Kinderfreizeiten<br />

Die Pilgerwege wurden auf einem<br />

eigenen Stand beim Sonderwochenende<br />

„Wandern <strong>und</strong> Rad fahren“ in Halle 9 präsentiert.<br />

Am Stand wurden für diesen thematischen<br />

Schwerpunkt zwei Flyer präsentiert,<br />

der eine mit allen Adressen<br />

baden-württembergischer Anbieter für betreuten<br />

Urlaub, der andere mit einem Hinweis<br />

auf ein eigenes Projekt im September<br />

2012: In der diözesanen Familien-Ferienanlage<br />

Schramberg-Sulgen konnten fünf Duos<br />

von Pflegebedürftigen <strong>und</strong> Angehörigen<br />

einen pflegerisch <strong>und</strong> seelsorglich betreuten<br />

Urlaub buchen.


ENTWICKLUNG 32|33<br />

Gefängnisseelsorge<br />

In den Justizvollzugsanstalten sind<br />

im Auftrag der Diözese zehn Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger aus verschiedenen pastoralen<br />

Berufen hauptberuflich <strong>und</strong> vier nebenberuflich<br />

tätig. Sieben Hauptberufliche haben mit<br />

dem Land Baden-Württemberg einen Dienstvertrag<br />

bzw. es werden die Personalkosten<br />

vom Land erstattet. Die übrigen Seelsorger<br />

werden von der Diözese vergütet.<br />

Als Schwerpunkte der Tätigkeit<br />

nennt das Leitbild „Katholische Gefängnisseelsorge“:<br />

seelsorgliche Begleitung für die<br />

Menschen im Gefängnis; Mitarbeit für ein<br />

gutes Klima in der Anstalt <strong>und</strong> eine Kultur des<br />

Lebens, auch durch Gespräche mit Bediensteten;<br />

Förderung der sozialen Integration <strong>als</strong><br />

Dienst für die Gesellschaft; Unterstützung der<br />

ehrenamtlichen Arbeit; missionarischer Dienst<br />

für kirchliches Handeln hinter Mauern sowie<br />

Sensibilisierung für straffällig gewordene<br />

Menschen <strong>und</strong> ihre Angehörigen. Mit der Erzdiözese<br />

Freiburg, den Evangelischen Landeskirchen<br />

in Württemberg <strong>und</strong> in Baden sowie<br />

mit dem Justizministerium Baden-Württemberg<br />

bestehen institutionalisierte <strong>und</strong> regelmäßig<br />

stattfindende Formen der Zusammenarbeit.<br />

Krankenhausseelsorge <strong>und</strong> Seelsorge<br />

in Kurorten <strong>und</strong> Reha-Kliniken<br />

Die Krankenhauslandschaft verändert<br />

sich weiterhin in hohem Tempo: Die Trägerschaften<br />

von Kliniken wechseln (z. B. im<br />

Landkreis Biberach), neue Reha-Einrichtungen<br />

entstehen <strong>und</strong> Krankenhäuser werden<br />

unter einem Dach zusammengefasst (etwa<br />

Backnang <strong>und</strong> Waiblingen in einem Neubau<br />

in Winnenden; für Villingen <strong>und</strong> Schwenningen<br />

wurde ein neues Klinikum in Villingen gebaut;<br />

am Klinikum <strong>Stuttgart</strong> werden Häuser<br />

an einem neuen Standort konzentriert), bestehende<br />

Krankenhäuser werden umfassend<br />

renoviert. Gravierend verändert haben sich<br />

schon vor Längerem die Finanzierungsbedingungen<br />

für die Krankenhausträger, insbesondere<br />

durch die Abrechnung über „Fallpauschalen“<br />

(DRGs). Die Verweildauer von<br />

Patienten sinkt weiterhin, wenn auch langsamer.<br />

Patienten werden in immer kürzerer Zeit<br />

im Krankenhaus „behandelt“ <strong>und</strong> nach kurzer<br />

Zeit wieder entlassen – im Durchschnitt<br />

heute bereits nach weniger <strong>als</strong> acht Tagen.<br />

Von den im Jahr 2000 in Baden-<br />

Württemberg vorgehaltenen 64.500 Betten<br />

wurden bis 2010 6.000 Betten abgebaut. Allein<br />

im Jahr 2011 wurden weitere 1.135 Betten<br />

abgebaut, was prozentual den größten<br />

Bettenabbau seit 20 Jahren bedeutet. Zugleich<br />

erreichte die Zahl der vollstationär behandelten<br />

Patienten mit 2,06 Millionen einen<br />

neuen Höchststand (vgl. Statistisches Landesamt<br />

Baden-Württemberg).<br />

Krankenhausseelsorge/Kurseelsorge<br />

ist ein diakonischer <strong>und</strong> missionarischer<br />

Dienst der Kirchen im Krankenhaus für Menschen<br />

verschiedenster Herkunft <strong>und</strong> unterschiedlichster<br />

Milieus, unabhängig von ihrer<br />

Zugehörigkeit zu Religionen <strong>und</strong> Konfessionen.<br />

Sie versteht sich <strong>als</strong> personales Gesprächsangebot,<br />

das sich besonders in der<br />

verlässlichen Präsenz der Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger bei den Patientinnen <strong>und</strong> Patienten,<br />

ihren Angehörigen sowie den Mitarbeitenden<br />

im Krankenhaus zeigt. Eine<br />

vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit<br />

wird gepflegt. Besondere Herausforderungen<br />

sind die drängenden Fragen der<br />

medizinischen Ethik, die palliative Versorgung<br />

<strong>und</strong> Begleitung von Menschen in der letzten<br />

Phase ihres Lebens sowie die ethische Bildung<br />

in der Pflegeausbildung.<br />

Seelsorge in Kurorten <strong>und</strong> Reha-<br />

Kliniken ist seit einigen Jahren geprägt durch<br />

die Neuausrichtung der Behandlung in den<br />

Rehabilitationskliniken. Sie hat ihr Selbstverständnis<br />

in einem eigenen Leitbild beschrieben<br />

(siehe http://pastorale-konzeption.drs.de<br />

→ Kurseelsorge).


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Seelsorge für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

HÖRGESCHÄDIGTENSEELSORGE<br />

Etwa 5.000 gehörlose Menschen leben im<br />

Bereich der Diözese, die aufgr<strong>und</strong> einer Hörschädigung<br />

die Lautsprache nicht auf natürlichem<br />

Wege (d. h. über das Hören) erlernen<br />

können <strong>und</strong> denen dadurch auch der Zugang<br />

zur Schriftsprache erschwert ist. Mit der Gebärdensprache<br />

können die Betroffenen sich<br />

in ihrer eigenen Sprache verständigen.<br />

Schwerhörige Menschen beherrschen zwar<br />

die in der Mitwelt gesprochene Sprache, das<br />

Hören bereitet ihnen aber mehr oder weniger<br />

große Schwierigkeiten. Man schätzt, dass ein<br />

Fünftel bis ein Viertel der Bevölkerung in diesem<br />

Sinne hörgeschädigt ist bzw. sich im<br />

Hören beeinträchtigt fühlt.<br />

Die Katholische Seelsorge bei Menschen<br />

mit Hörschädigung lebt, verkündet <strong>und</strong><br />

feiert an der Seite der Betroffenen die erlösende<br />

<strong>und</strong> heilende Botschaft Jesu Christi von<br />

Gottes Heilswillen, der sich auf das ganzheitliche<br />

Heil des Menschen <strong>und</strong> auf das umfassende<br />

Gelingen unseres Lebens richtet. Sie<br />

• gestaltet Begegnungstage, Freizeiten, Besinnungstage<br />

mit betroffenen Kindern, Jugendlichen,<br />

Erwachsenen <strong>und</strong> Familien;<br />

• bietet Beratung <strong>und</strong> Begleitung an für<br />

Menschen mit Hörschädigung <strong>und</strong> deren<br />

Angehörige in persönlichen, familiären<br />

<strong>und</strong> religiösen Anliegen;<br />

• feiert Gottesdienste für Menschen mit <strong>und</strong><br />

ohne Hörschädigung in Gemeinden <strong>und</strong><br />

Schulen;<br />

• arbeitet in Kirchengemeinden <strong>und</strong> Schulen<br />

bei der Sakramentenvorbereitung mit;<br />

• wirkt in der Erwachsenenbildung mit;<br />

• hält Kontakte zu Vereinen, Selbsthilfegruppen<br />

<strong>und</strong> anderen Gruppen Betroffener;<br />

• arbeitet mit den Sozialdiensten <strong>und</strong> Beratungsdiensten<br />

für Menschen mit Hörschädigung<br />

zusammen <strong>und</strong><br />

• bietet ihre Aktivitäten <strong>und</strong> Angebote in<br />

ökumenischer Offenheit an.<br />

Für die Seelsorge bei hörgeschädigten<br />

Menschen sind insgesamt vier Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger beauftragt (drei<br />

Stellen mit 100 Prozent, eine Stelle mit 50<br />

Prozent).<br />

Menschen mit Taubblindheit bzw.<br />

Hörsehschädigung werden begleitet von<br />

einem selbst betroffenen Diakon <strong>und</strong> Taubblindenseelsorger.<br />

Seine Angebote erreichen<br />

den kleinen Kreis von Betroffenen in einer intensiven<br />

persönlichen <strong>und</strong> seelsorglichen Begegnung.<br />

BLINDENSEELSORGE<br />

Das Katholische Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenwerk<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

hält vielfältige Angebote bereit, die von nebenberuflichen<br />

Pfarrern in den verschiedenen<br />

Regionen <strong>und</strong> in <strong>Teil</strong>zeit vom selbst betroffenen<br />

Blindenseelsorger der Diözese geistlich<br />

begleitet werden. Persönliche Gespräche, Begegnungs-<br />

<strong>und</strong> Besinnungstage, Freizeiten<br />

<strong>und</strong> Gottesdienste werden für die Betroffenen<br />

angeboten.


ENTWICKLUNG 34|35<br />

Landpastoral<br />

Die Landpastoral liegt im Zuständigkeitsbereich<br />

der Hauptabteilung „Kirche<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI). Die dort angesiedelte<br />

Fachstelle Landpastoral, der Verband Katholisches<br />

Landvolk (VKL) mit cura familia <strong>und</strong><br />

landwirtschaftlicher Familienberatung, die<br />

Landfrauenvereinigung sowie die Landvolkshochschule<br />

Wernau <strong>und</strong> Leutkirch haben die<br />

Aufgabe, die Menschen vor Ort bei der Suche<br />

nach neuen Wegen im ländlichen Raum zu<br />

unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten.<br />

„Bürgernahe Kommunalpolitik“<br />

war auch im Berichtsjahr 2012 neben dem<br />

Thema „Grüne Gentechnik“ zentraler Arbeitsschwerpunkt<br />

des Verbands Katholisches<br />

Landvolk. Hierbei geht es um zahlreiche Projekte<br />

<strong>und</strong> Initiativen, über die im VKL zunächst<br />

informiert <strong>und</strong> diskutiert wird, um sie<br />

dann mit dem notwendigen Wissen in Dörfern<br />

<strong>und</strong> Gemeinden in die Praxis umzusetzen.<br />

Der VKL wurde für seine kontinuierliche<br />

Arbeit für Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Schöpfungsspiritualität<br />

mit dem dritten Platz des Franziskuspreises<br />

2012 ausgezeichnet. Mit diesem<br />

Preis prämiert die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

vorbildliche <strong>und</strong> zukunftsweisende Beispiele<br />

nachhaltigen Handelns.<br />

Die von der Landfrauenvereinigung<br />

maßgeblich mitgetragene Kampagne<br />

„Schmeck den Wert! Regional <strong>und</strong> fair“ für<br />

nachhaltige Produktion <strong>und</strong> faire Preise bei<br />

Lebensmitteln wurde auch 2012 fortgesetzt.<br />

Träger der Kampagne sind die Arbeitsgemeinschaft<br />

Ländliche Erwachsenenbildung (ALEB)<br />

<strong>und</strong> der Dachverband Entwicklungspolitik<br />

Baden-Württemberg (deab).<br />

Die Landvolkshochschule bot wiederum<br />

ein breites Bildungsangebot für unterschiedliche<br />

Zielgruppen im ländlichen Raum.<br />

Die Profilierung des Klosters Heiligkreuztal<br />

zu einem Knotenpunkt für Gemeinde-<br />

<strong>und</strong> Regionalentwicklung im<br />

ländlichen Raum konnte im Jahr 2012 erfreuliche<br />

Fortschritte verzeichnen. Die Initiatoren<br />

des Konzepts betrachten die aktive Beteiligung<br />

der Kirche vor Ort im Ringen um die<br />

Frage, wie Menschen in ihren Dörfern künftig<br />

leben <strong>und</strong> arbeiten wollen, <strong>als</strong> eine pastorale<br />

Herausforderung <strong>und</strong> Chance ersten Ranges.<br />

Die Kirchengemeinden <strong>als</strong> Netzwerke werden<br />

dabei <strong>als</strong> wichtige Akteure identifiziert. Ihre<br />

Mitglieder mit ihren Talenten <strong>und</strong> Berufungen<br />

können wichtige Mitwirkende in der Weiterentwicklung<br />

von Strukturen <strong>und</strong> Beteiligungsformen<br />

im Dorf sein.<br />

Die in Heiligkreuztal angesiedelten<br />

Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen erarbeiteten gemeinsame<br />

Leitlinien für die Zusammenarbeit.<br />

Zur Konkretisierung <strong>und</strong> Realisierung des<br />

Konzepts für Heiligkreuztal wurde durch Umwidmung<br />

der Fachstelle Landpastoral die<br />

Stelle eines/einer Entwicklungspromotors/-<br />

promotorin eingerichtet. Während der ersten<br />

drei Jahre werden 50 Prozent dieser Stelle<br />

durch die Bischof-Moser-Stiftung finanziert.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Die Betriebsseelsorge in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> ist der zentrale<br />

Dienst der Kirche für die Menschen in der Arbeitswelt.<br />

Mit ihren neun Arbeitsstellen <strong>und</strong><br />

in Kooperation mit dem Netzwerk Arbeitswelt<br />

in Göppingen ist sie in weiten <strong>Teil</strong>en der Diözese<br />

vertreten <strong>und</strong> begleitet Menschen mit<br />

<strong>und</strong> ohne Arbeit. Zum „Kerngeschäft“ der Betriebsseelsorge<br />

gehören die solidarische Zusammenarbeit<br />

mit Betriebs- <strong>und</strong> Personalratsgremien<br />

sowie die Kooperation mit den<br />

verschiedenen DGB-Gewerkschaften. Vor Ort<br />

suchen die Betriebsseelsorger regelmäßig Betriebe<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen auf <strong>und</strong> beraten <strong>und</strong><br />

begleiten Menschen in sozialen <strong>und</strong> betrieblichen<br />

Konflikten. Aktuelle Entwicklungen in<br />

Arbeitswelt <strong>und</strong> Wirtschaft werden sozialethisch<br />

gedeutet <strong>und</strong> durch Stellungnahmen<br />

<strong>und</strong> Erklärungen kommuniziert. In den Gruppen<br />

sowie Gesprächskreisen der Arbeitsstellen<br />

erfahren Menschen Einzelfallhilfe <strong>und</strong><br />

seelsorgerliche Begleitung. Innerkirchlich<br />

sehen sich die Betriebsseelsorger <strong>als</strong> K<strong>und</strong>schafter<br />

aus der Welt der Arbeit gerufen, ihre<br />

Erfahrungen in die Diözese sowie in Dekanate<br />

<strong>und</strong> Kirchengemeinden zu vermitteln.<br />

Die Betriebsseelsorge arbeitet<br />

dabei eng mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung<br />

(KAB) der Diözese <strong>und</strong> dem<br />

Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA)<br />

der Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />

zusammen.<br />

Entsprechend den betrieblichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Veränderungen setzte die Betriebsseelsorge<br />

auch 2012 spezifische<br />

Akzente. Hier einige ausgewählte Beispiele:<br />

• In <strong>Stuttgart</strong> konnte zur Begleitung der<br />

Beschäftigten der Großbaustelle <strong>Stuttgart</strong><br />

21 die Projektstelle Betriebsseelsorge S 21<br />

eingerichtet werden. Ergänzend wurde<br />

unter Federführung der Betriebsseelsorge<br />

das Arbeitnehmernetzwerk <strong>Stuttgart</strong> 21<br />

mit dem Ziel initiiert, auf den Baustellen<br />

des Großprojektes für gute <strong>und</strong> würdige<br />

Arbeitsverhältnisse zu sorgen.<br />

• Auf Initiative der Betriebsseelsorge Ulm<br />

wurden für die von der Schlecker-Insolvenz<br />

betroffenen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Beratungsangebote geschaffen. Mit<br />

weiteren Partnern wurde die Schlecker-<br />

Stiftung ins Leben gerufen, um soziale Härtefälle<br />

abzumildern.<br />

• Der Welttag für menschenwürdige Arbeit<br />

am 7. Oktober 2012 wurde zum Anlass<br />

genommen, auf die zunehmenden Prekarisierungstendenzen<br />

in der Erwerbsarbeit<br />

aufmerksam zu machen.<br />

• Die Betriebsseelsorge der Diözese ist zusammen<br />

mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung<br />

deutscher Partner des europaweit<br />

angelegten Projektes „Linking-<br />

Europe-In-Transition“, das nach beispielhaften<br />

Ansätzen der Krisenbewältigung<br />

sucht <strong>und</strong> dabei besonders die Rolle bzw.<br />

die Verantwortung der Sozialpartner in den<br />

Blick nimmt.<br />

• Zusammen mit anderen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Verbänden wurde 2012 zum zweiten<br />

Mal die „Woche der sozialen Gerechtigkeit“<br />

durchgeführt.<br />

Am Sonntag, 11. November 2012,<br />

fand in der Kirchengemeinde St. Georg im<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Norden die 25-Jahr-Feier der Aktion<br />

Martinusmantel statt, die seit 1987 Projekte<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen für benachteiligte Arbeitssuchende<br />

fördert. Was seinerzeit mit drei Projekten<br />

für benachteiligte Jugendliche begonnen<br />

hatte, entwickelte sich zu einer jährlichen diözesanweiten<br />

Aktion, die 2012 unter dem<br />

Motto „Not macht erfinderisch" durchgeführt<br />

wurde. Bischof Dr. Gebhard Fürst, Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann <strong>und</strong> die Leiterin<br />

der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit in Baden-Württemberg,<br />

Eva Strobel, unterstrichen beim Festakt<br />

deren ungebrochene Aktualität angesichts<br />

der vielen Jugendlichen <strong>und</strong> langzeitarbeitslosen<br />

Arbeitsuchenden, die trotz guter Nachfrage<br />

auf dem Arbeitsmarkt keine Erwerbs- arbeit<br />

fänden. Im Jahr 2012 wurden durch die Aktion<br />

in der Diözese 20 Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsprojekte<br />

mit 433.415 Euro gefördert.<br />

An Spenden- <strong>und</strong> Kollekteneinnahmen<br />

konnten 296.302 Euro verzeichnet werden.<br />

Die Aktion ersetzt keine staatlichen Hilfen, sondern<br />

ergänzt diese nach dem Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Subsidiarität. Der unter Vorsitz von Ordinariatsrat<br />

Dr. Joachim Drumm tagende <strong>und</strong> mit<br />

Fachleuten aus den Bereichen Soziales, Wirtschaft,<br />

Arbeitswelt <strong>und</strong> Kirche besetzte Vergabeausschuss<br />

verfährt nach den transparenten<br />

Förderrichtlinien des Diözesanverwaltungsrates.<br />

Eine herausragende Rolle hatte die Förderung<br />

von 10 Stromsparcheck-Projekten in den<br />

Caritas-Regionen, in denen 300 ehem<strong>als</strong> langzeitarbeitslose<br />

Stromsparhelferinnen <strong>und</strong> -helfer<br />

einkommensschwache Haushalte in Sachen<br />

Energieeinsparung beraten. Als beispielhafter<br />

Bestandteil der Klimainitiative der Diözese verbinden<br />

die Projekte Beschäftigungsförderung<br />

mit Armutsprävention <strong>und</strong> Klimaschutz. Dafür<br />

wurden sie mit dem Anerkennungspreis des<br />

Franziskuspreises 2012 ausgezeichnet.


ENTWICKLUNG 36|37<br />

Arbeit mit Führungskräften<br />

Die Arbeit mit Führungskräften war<br />

im Jahr 2012 durch den Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozess<br />

in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

bestimmt. Führungskräfte aus verschiedenen<br />

Bereichen unserer Universitäten haben<br />

sich im Vorfeld intensiv mit der derzeitigen Situation<br />

der Kirche <strong>und</strong> der Kirchengemeinden<br />

auseinandergesetzt. Die z. T. kritischen Anfragen<br />

wurden dann in einer eigenen Veranstaltung<br />

dem Bischof vorgetragen.<br />

Die Anfragen waren von großer<br />

Sorge um den Zustand der Kirche <strong>und</strong> vor<br />

allem der Gemeinden getragen. Die Bildung<br />

von Seelsorgeeinheiten wurde vielfach <strong>als</strong><br />

kontraproduktiv zur kleinen Gemeinde gesehen,<br />

vor allem, wenn vor Ort im Pfarrhaus<br />

keine verantwortliche Person mehr anzusprechen<br />

ist. Auch die Situation Geschiedener<br />

sowie das Verbot der Zulassung <strong>und</strong> Wiederverheirateter<br />

zur Kommunion wurden sehr<br />

kritisch hinterfragt. Bedauert wurde vor allem<br />

der Rückgang der ökumenischen Aktivitäten<br />

vor Ort, vielfach ausgelöst durch einschlägige<br />

römische Verlautbarungen.<br />

Eine Dialogveranstaltung mit Medizinern<br />

in Ravensburg thematisierte vor<br />

allem die pränatale Diagnostik <strong>und</strong> die vielfach<br />

daraus abgeleiteten Konsequenzen. Die<br />

Mediziner erwarten von ihrer Kirche mehr<br />

Vertrauen <strong>und</strong> Respekt für ihre nach reiflicher<br />

Überlegung getroffenen Entscheidungen.<br />

Bei einer Veranstaltung mit Juristen<br />

ging es vor allem um die Frage der Scheidung<br />

<strong>und</strong> Wiederverheiratung <strong>und</strong> um die daraus<br />

abgeleiteten Konsequenzen für kirchliche Bedienstete,<br />

die im Widerspruch zum geltenden<br />

bürgerlichen Recht stehen.<br />

Bei allen Dialogveranstaltungen<br />

hat sich Bischof Dr. Gebhard Fürst am Schluss<br />

viel Zeit genommen, um mit einzelnen <strong>Teil</strong>nehmern<br />

ins Gespräch zu kommen <strong>und</strong> z. T.<br />

kritische Fragen zu beantworten.<br />

Die spirituelle Begleitung von Führungskräften<br />

ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Angebote dieses Fachbereichs. Hierzu gehörten:<br />

• ein Wochenende im Kloster Reute, gestaltet<br />

von Generaloberin Sr. Paulin Link,<br />

• sowie ein Wochenende zu Beginn der<br />

Passionswochen in Kooperation mit der<br />

Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>,<br />

• ein Wochenende für Hochschullehrerinnen<br />

<strong>und</strong> -lehrer,<br />

• die besinnliche St<strong>und</strong>e am 1. Advent<br />

• sowie die besonders gestalteten Gottesdienste<br />

in der Domkirche St. Eberhard in<br />

<strong>Stuttgart</strong> sonntags um 12.00 Uhr mit verschiedenen<br />

Predigern <strong>und</strong> Predigtreihen.<br />

Aus den oben genannten Aktivitäten<br />

ergaben sich zahlreiche persönliche Beratungsgespräche,<br />

Taufgottesdienste, Trauungen<br />

sowie die Einladung zu Vorträgen in<br />

verschiedene Gemeinden <strong>und</strong> Organisationen<br />

in der Diözese.<br />

Zwei wissenschaftliche Studienreisen<br />

in den Iran <strong>und</strong> in die Südost-Türkei „Auf<br />

den Spuren des Apostels Paulus“ befassten<br />

sich mit dem schiitischen <strong>und</strong> dem sunnitischen<br />

Islam sowie mit der Situation der Kirchen<br />

in diesen Ländern.<br />

Neben dieser Tätigkeit gehören<br />

zum Arbeitsbereich des Fachbereichs Führungskräfte<br />

auch die Wahrnehmung pastoraler<br />

<strong>und</strong> gottesdienstlicher Funktionen an der<br />

Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

sowie spirituelle Angebote für die dortigen<br />

Mitarbeiter/-innen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2011 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2011 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

EHE UND FAMILIE<br />

Die Ehe- <strong>und</strong> Familienarbeit auf Diözesan-<br />

<strong>und</strong> Dekanatsebene dient gemäß<br />

dem Prinzip der Subsidiarität in erster Linie<br />

dazu, die Ehe- <strong>und</strong> Familienarbeit vor Ort zu<br />

unterstützen, zu begleiten, zu beraten <strong>und</strong> –<br />

wo erforderlich – zu ergänzen. Da Familienarbeit<br />

eine Querschnittsaufgabe ist, bedarf es<br />

hierfür einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit.<br />

Auf Ebene der Diözesanleitung<br />

liegt die Zusammenarbeit im Wesentlichen in<br />

der Verantwortung der Hauptabteilungen<br />

„Pastorale Konzeption“ (IV), „Caritas“ (VI)<br />

<strong>und</strong> „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI).<br />

Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs<br />

der „Hauptabteilung Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />

(XI), die mit der hauptabteilungsübergreifenden<br />

Realisierung des Schwerpunkts<br />

betraut wurde, setzen sich besonders<br />

die Fachbereiche Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren,<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen, das Familienerholungswerk<br />

<strong>und</strong> der Familienb<strong>und</strong> der Katholiken,<br />

aber auch andere Verbände sowie der familienpolitische<br />

Arbeitskreis für die Förderung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Familienarbeit<br />

ein. Die Hauptabteilung XI arbeitete auch im<br />

Jahr 2012 eng mit dem Diözesanratsausschuss<br />

„Familie stärken“ zusammen.<br />

Familienbildung ist ein Arbeitsfeld<br />

mit stetiger Nachfrage. Der lebensorientierte<br />

Ansatz bewährt sich. Die Erziehungskurse<br />

„KESS-erziehen“ mit den Einzelthemen „Weniger<br />

Stress – mehr Freude“, „Abenteuer Pubertät“,<br />

„Staunen. Fragen. Gott entdecken“,<br />

„Von Anfang an“ (Näheres unter www.kesserziehen.de)<br />

erfreuen sich nach wie vor großen<br />

Interesses, sodass zur Gewinnung<br />

qualifizierter Referentinnen <strong>und</strong> Referenten<br />

wiederum mehrere Kursleiterausbildungen<br />

durchgeführt wurden. Etwa 55 aktive KESS-<br />

Kursleiterinnen <strong>und</strong> -leiter haben in Zusammenarbeit<br />

mit der Katholischen Erwachsenenbildung<br />

(keb) 2012 r<strong>und</strong> 95 KESS-Kurse<br />

durchgeführt. Es zeigt sich, dass Eltern vor<br />

allem durch eine gute Zusammenarbeit mit<br />

Kindergärten erreicht werden können, daher<br />

wird in den Einführungskursen für die Kindergartenbeauftragten<br />

(KBP) regelmäßig auf<br />

diese Möglichkeit der Elternbildung hingewiesen.<br />

KESS-erziehen gibt es auch <strong>als</strong> Fortbildungsangebot<br />

für Erzieherinnen, was eine<br />

gute Erziehungspartnerschaft fördern kann.<br />

Einige KESS-erziehen-Referentinnen können<br />

Kurse für Eltern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

anbieten (türkisch, russisch). Um die Qualität<br />

der KESS-Kurse zu sichern, sind regelmäßige<br />

Supervisionen verpflichtend.<br />

Unter dem Leitwort „Nur was ich<br />

schätze, kann ich schützen“ werden seit über<br />

zehn Jahren im Rahmen des werteorientierten<br />

sexualpädagogischen Präventionsprojekts<br />

MFM 10- bis 12-jährige Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

auf die mit der Pubertät einsetzenden<br />

Veränderungsprozesse vorbereitet. Dabei<br />

wurden 2012 von r<strong>und</strong> 50 aktiven MFM-Referentinnen<br />

<strong>und</strong> -Referenten 467 Mädchen<strong>und</strong><br />

Jungenworkshops mit insgesamt fast<br />

6.000 <strong>Teil</strong>nehmenden sowie 162 Elternvorträge<br />

mit 2.840 <strong>Teil</strong>nehmenden durchgeführt.<br />

MFM wurde vielfach auch <strong>als</strong> Prävention<br />

gegen sexuellen Missbrauch ausgezeichnet<br />

(www.mfm-projekt.de). Die Diözese unterstützt<br />

diese wertvolle Arbeit, mit der viele Familien<br />

außerhalb der Gemeinden erreicht<br />

werden.<br />

Um Familien die Möglichkeit zu geben, mit<br />

ihren Kindern tiefer in den Glauben hineinzuwachsen,<br />

wurde in Zusammenarbeit mit<br />

dem Familienerholungswerk auf dem Eckenhof<br />

in Schramberg-Sulgen eine Familienfreizeit<br />

mit biblischem Schwerpunkt angeboten.<br />

Dieses Angebot soll fortgesetzt werden.<br />

Ebenso wurde dem Thema Familienspiritualität<br />

auf unterschiedlichen Konferenzen <strong>und</strong> Tagungen<br />

nachgegangen. Jährlich finden<br />

fünftägige Familienexerzitien <strong>und</strong> ein Besinnungswochenende<br />

statt. In Eltern-, Jugend<strong>und</strong><br />

Kindergruppen gehen die <strong>Teil</strong>nehmenden<br />

einen prozess- <strong>und</strong> erfahrungsorientiert moderierten<br />

gemeinsamen Weg. So erfahren sie<br />

eine Verbindung von Glauben <strong>und</strong> Leben,<br />

was ihnen wichtige Impulse für ihre gelebte<br />

Familienspiritualität gibt. Gemeinsame Gottesdienste,<br />

biblische <strong>und</strong> lebensmäßige Impulse<br />

<strong>und</strong> Feiern sind weitere Elemente.<br />

Vor allem im Rahmen von Klausurtagungen<br />

mit Kirchengemeinderäten werden<br />

Ansatzpunkte <strong>und</strong> Projekte für die Familienbildung<br />

vorgestellt <strong>und</strong> Modelle für die Umsetzung<br />

in den Seelsorgeeinheiten <strong>und</strong><br />

Gemeinden entwickelt.<br />

In den Lebensbereichen Familie<br />

<strong>und</strong> Beruf sind Stress <strong>und</strong> Burn-out mittlerweile<br />

zu einem ernst zu nehmenden Phänomen<br />

geworden. Die Seminare zu dieser<br />

Problematik sowie zum Themenschwerpunkt<br />

Fehlermanagement werden zunehmend mehr<br />

nachgefragt, um Wege der Vorsorge <strong>und</strong> erste<br />

Hilfe zu erhalten.


ENTWICKLUNG 38|39<br />

Die einzige Zeitschrift im Bereich<br />

Familienbildung/-pastoral „neue gespräche“<br />

(Herausgeber ist die AKF – Arbeitsgemeinschaft<br />

für katholische Familienbildung e. V.),<br />

bietet für Paare, Familien <strong>und</strong> Gruppen Auseinandersetzung<br />

mit Familienthemen <strong>und</strong> Impulse<br />

für die Arbeit. Das Heft „Familienferien:<br />

all inclusive. Der Alltag fährt im Koffer mit“<br />

wurde vom Redaktionsmitglied aus der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> verantwortlich<br />

gestaltet.<br />

„Die Paarbeziehung stärken, damit<br />

Familie gelingt“ wurde <strong>als</strong> Schwerpunktthema<br />

bei der Konferenz der Dekanatsfamilienbeauftragten<br />

eingeführt <strong>und</strong> soll mit<br />

zahlreichen Aktionen in die diözesane Fläche<br />

gebracht werden. Die nutzerfre<strong>und</strong>liche<br />

Homepage für Paare www.paar-ehe.de, auf<br />

der alle Paarangebote in der Diözese sichtbar<br />

sind, ist inzwischen online gegangen <strong>und</strong><br />

auch beworben worden. Der Tag der Hochzeitsjubilare<br />

fand im September in <strong>Rottenburg</strong><br />

statt; ein berührender Gottesdienst mit<br />

unserem Bischof <strong>und</strong> verschiedenartige Angebote<br />

machten den Tag zu einem vollen Erfolg.<br />

Alle zwei Jahre soll ein solcher Tag an<br />

wechselnden Orten der Diözese angeboten<br />

werden.<br />

Die Ehevorbereitung wird von den<br />

Dekanaten bzw. von mehreren Dekanaten<br />

gemeinsam durchgeführt. Bei den Jahreskonferenzen<br />

für die Dekanatsverantwortlichen<br />

werden die unterschiedlichen Erfahrungen<br />

ausgetauscht, diskutiert <strong>und</strong> bestehende Konzepte<br />

weiterentwickelt.<br />

Das Gesprächstraining für Paare<br />

(EPL = Ein partnerschaftliches Lernprogramm<br />

<strong>und</strong> KEK = Konstruktive Ehe <strong>und</strong> Kommunikation)<br />

läuft besonders gut im Ballungsraum<br />

<strong>Stuttgart</strong>; es gibt permanent Bemühungen,<br />

auch in anderen Dekanaten besser Fuß zu<br />

fassen (Näheres unter www.epl-kek.de).<br />

.<br />

Neben den jährlichen Wochenendangeboten<br />

für Alleinerziehende (Frühjahrswochenende<br />

mit wechselnden Themen; immer<br />

im Herbst „Trennung – <strong>und</strong> jetzt?“) <strong>und</strong> der<br />

Treffpunktarbeit bei der Katholischen Erwachsenenbildung<br />

(keb) wurde vor allem die Vernetzungsarbeit<br />

mit anderen (kirchlichen)<br />

Trägern in Baden-Württemberg intensiviert.<br />

Einige Angebote bereicherten den Katholikentag;<br />

dort wurde auch der Kalender 2013<br />

„Alleinerziehende verdienen mehr“ vorgestellt.<br />

Der ökumenische Gottesdienst in der<br />

Reihe „Wenn Wege sich trennen“ stand<br />

2012 unter dem Motto „auf.brechen“ <strong>und</strong><br />

fand in St. Fidelis, <strong>Stuttgart</strong> statt.<br />

Nach Veröffentlichung des 8. Familienberichtes<br />

der B<strong>und</strong>esregierung „Zeit für<br />

Familie – Familienzeitpolitik <strong>als</strong> Chance einer<br />

nachhaltigen Familienpolitik“ im Herbst 2011<br />

befasste sich der Familienpolitische Arbeitskreis<br />

intensiv mit dem Thema „Zeit“. Bei dem<br />

Wochenendseminar „Zeitwohlstand für Familien“,<br />

das in Kooperation mit der Landeszentrale<br />

für politische Bildung Baden-<br />

Württemberg angeboten wurde, konnten sich<br />

Familien mit der gesellschaftlichen <strong>und</strong> persönlichen<br />

Dimension des Themas „Zeit“ auseinandersetzen.<br />

Gemeinsam mit dem Landesfamilienrat<br />

startete die Veranstaltungsreihe „Familienpolitischer<br />

Nachmittag“. Wechselnde<br />

aktuelle Themen werden von den Mitgliedern<br />

des Landesfamilienrates durch Fachleute vorgestellt<br />

<strong>und</strong> im Anschluss mit Landespolitikern<br />

diskutiert. Der Familienpolitische<br />

Nachmittag wird von vielen, die sich für Familienpolitik<br />

interessieren, wahrgenommen,<br />

um sich über aktuelle Themen zu informieren.<br />

Die pastoralen Angebote in den Familienferiendörfern<br />

in Eglofs, Langenargen<br />

<strong>und</strong> Schramberg werden sehr gut angenommen.<br />

Sowohl in den Morgenkreisen <strong>und</strong> Gemeinschaftsangeboten<br />

<strong>als</strong> auch in Einzelgesprächen<br />

sind die pastoralen Mitarbeiterinnen<br />

wichtige Bezugspersonen für die Gäste.<br />

Von der diözesanen Stiftung „Lebensraum<br />

für die Familie“ wurden im Jahr<br />

2012 141 Familien unterstützt, davon 20 Ein-<br />

Eltern-Familien. Diesen Familien ist es nur<br />

Dank dieses Zuschusses möglich, einen Erholungsurlaub<br />

zu verbringen. Hier stärkt die Diözese<br />

in besonderem Maße Familien in<br />

belasteten Situationen.<br />

Zusätzlich hat die Stiftung Lebensraum<br />

im Berichtsjahr 9 Familien bei Familienbildungsmaßnahmen<br />

(„KESS-erziehen“) <strong>und</strong><br />

über einen Gutschein anlässlich der Taufe 42<br />

Familien mit Kleinkindern unterstützt.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

SEELSORGE FÜR FAMILIEN<br />

MIT BEHINDERTEN KINDERN<br />

Insgesamt 14 Seelsorgerinnen <strong>und</strong><br />

Seelsorger (hauptberuflich oder in <strong>Teil</strong>zeit)<br />

nehmen derzeit in 12 Dekanaten den Auftrag<br />

der Seelsorge für Familien mit behinderten<br />

Kindern wahr. Sie erteilen Religionsunterricht<br />

an Schulen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit<br />

Behinderungen, gestalten religiöse Angebote<br />

im Schulalltag, sind <strong>als</strong> Seelsorgerinnen <strong>und</strong><br />

Seelsorger für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, für<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer <strong>und</strong> für die Eltern präsent.<br />

Sie unterstützen die Vorbereitung zur<br />

Feier der Sakramente wie Taufe, Erstkommunion,<br />

Buße, Firmung <strong>und</strong> kooperieren dabei,<br />

wenn möglich, mit der Kirchengemeinde am<br />

Wohnort der Familien. Sie setzen sich dafür<br />

ein, dass Menschen mit Behinderung in der<br />

Kirchengemeinde teilhaben können, unterstützen<br />

die Gestaltung von Freizeitaktivitäten<br />

<strong>und</strong> sind Ansprechpartner für haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlich<br />

Engagierte in den Gemeinden. Zu<br />

ihrem Auftrag gehören auch Hausbesuche<br />

<strong>und</strong> seelsorgliche Begleitung der Familien, eigene<br />

Angebote, die Begegnungen ermöglichen,<br />

wie Freizeiten, Gesprächskreise <strong>und</strong> die<br />

Kooperation mit anderen Trägern <strong>und</strong> Einrichtungen.<br />

SENIOREN<br />

Die Themen „Familie“ <strong>und</strong> „Miteinander<br />

der Generationen“ sind eng miteinander<br />

verflochten. Dies wird umso deutlicher, <strong>als</strong><br />

das Thema „Pflege“ mehr <strong>und</strong> mehr in den<br />

Vordergr<strong>und</strong> rückt. Zwei von drei Pflegebedürftigen<br />

werden zu Hause von ihren Angehörigen<br />

gepflegt. Für viele ist dabei die<br />

Vereinbarkeit von Pflege <strong>und</strong> Beruf zu einem<br />

fast unlösbaren Problem geworden.<br />

Die Seniorenarbeit in der Diözese<br />

wird in hohem Maß ehrenamtlich getragen.<br />

Gemäß dem Gr<strong>und</strong>satz „mit statt für Senioren“<br />

engagiert sich das „Forum katholische<br />

Seniorenarbeit“ in den Bereichen Seniorenpastoral,<br />

Seniorenbildung <strong>und</strong> Seniorenpolitik.<br />

Die Geschäftsführung des Forums wird durch<br />

den Fachbereich Senioren der Hauptabteilung<br />

„Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI) gewährleistet.<br />

Im Fachbereich liegt auch die hauptamtliche<br />

Zuständigkeit für die konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

der Seniorenarbeit <strong>und</strong> der Seniorenbildung<br />

sowie die Qualifizierung von<br />

Ehrenamtlichen <strong>und</strong> Multiplikatoren.<br />

Das diözesane Projekt „Pastoral in<br />

der 4. Lebensphase“, 2009 begonnen <strong>und</strong><br />

zum Jahresende 2011 formal abgeschlossen,<br />

wirkt dennoch weiter. Sein herausragendes<br />

Ziel lag in der Sensibilisierung für seelsorgerische<br />

Bedürfnisse bei Menschen mit altersspezifischen<br />

bzw. pflegebedingten Situationen,<br />

z. B. aufgr<strong>und</strong> der Erkrankung an Demenz,<br />

<strong>und</strong> der Entwicklung seelsorgerischer<br />

Angebote zur Verbesserung der Lebensqualität<br />

hochaltriger Menschen.<br />

An allen Projektstandorten: Böblingen,<br />

Crailsheim, Nürtingen, Schwäbisch<br />

Gmünd <strong>und</strong> Ulm wurde eine neue Sensibilisierung<br />

für das Thema erreicht. Zusätzliche<br />

seelsorgerische Angebote konnten entwickelt<br />

<strong>und</strong> eingeführt werden. Im Rahmen des Projektes<br />

sind einige Arbeitshilfen erarbeitet<br />

worden, die seelsorgerische Präsenz wurde<br />

deutlich verstärkt.<br />

Das Thema Demenz stellte sich an<br />

allen Standorten <strong>als</strong> eine ganz besondere Herausforderung<br />

an die Pastoral dar. 95 Prozent<br />

der von dieser Diagnose betroffenen Menschen<br />

sind älter <strong>als</strong> 65 Jahre <strong>und</strong> mit steigendem<br />

Lebensalter wächst erwiesenermaßen<br />

die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken.<br />

Menschen mit Demenz leben in Altenpflegeeinrichtungen<br />

<strong>und</strong> in den Kirchengemeinden,<br />

sie werden, wie viele andere hochbetagte<br />

Menschen, oft übersehen.<br />

Es ist in dem Projekt „Pastoral in<br />

der 4. Lebensphase“ auch gelungen, Menschen<br />

zu gewinnen, die sich ehrenamtlich engagieren.<br />

Neue Formen des Miteinanders<br />

zwischen Haupt- <strong>und</strong> Ehrenamt konnten entwickelt<br />

<strong>und</strong> erprobt werden. Fortbildungen<br />

wurden angeboten <strong>und</strong> es ist an einigen<br />

Standorten geglückt, ein sich „selbst steuerndes<br />

Team“ aus Ehrenamtlichen zu schaffen,<br />

die nun nur noch mit geringer Begleitung<br />

durch das Hauptamt ihren Dienst am Nächsten<br />

tun.<br />

Die Ergebnisse des vorliegenden<br />

Projektberichts finden hauptabteilungsübergreifend<br />

in unterschiedlichen Zusammenhängen<br />

Berücksichtigung <strong>und</strong> fließen auch in<br />

andere Entwicklungs- <strong>und</strong> Veränderungsprozesse<br />

ein.<br />

FRAUEN UND MÄNNER<br />

Die persönliche <strong>und</strong> soziale Identität<br />

von Menschen lässt sich nicht von der jeweiligen<br />

Geschlechteridentität ablösen. Die<br />

Stärkung von Männern <strong>und</strong> Frauen in ihrer<br />

Geschlechteridentität <strong>und</strong> ihrer Geschlechterrolle<br />

ist ein wichtiger Aspekt für die Stärkung<br />

der Beziehungsfähigkeit <strong>und</strong> damit für ein gelingendes<br />

Miteinander in Partnerschaft, Ehe<br />

<strong>und</strong> Familie. Diesem Ziel dient die Männer<strong>und</strong><br />

Frauenarbeit in der Diözese, die der<br />

Hauptabteilung „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />

(XI) zugeordnet ist.


ENTWICKLUNG 40|41<br />

Die Frauenarbeit <strong>und</strong> -bildung wird<br />

im Fachbereich Frauen koordiniert, vernetzt<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt. Darüber hinaus werden<br />

die unterschiedlichen Zielgruppen in ihren<br />

Anliegen durch pastorale <strong>und</strong> Bildungsangebote<br />

unterstützt <strong>und</strong> beraten. Insbesondere<br />

gilt dies für die Kolleginnen, die in der Katholischen<br />

Erwachsenenbildung (keb) tätig sind.<br />

Zentrales Anliegen ist es, Frauen in ihrem persönlichen,<br />

gesellschaftlichen, religiös-spirituellen<br />

<strong>und</strong> kirchlichen Bereich zu begleiten, zu<br />

unterstützen, sie zu stärken <strong>und</strong> dabei die jeweiligen<br />

Aspekte der Chancengleichheit inhaltlich<br />

<strong>und</strong> strukturell sichtbar zu machen.<br />

In den Gremien der Diözese, auf Landes- <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esebene mit kirchlichen <strong>und</strong> weltlichen<br />

Institutionen besteht in den jeweiligen Themenfeldern<br />

eine vernetzte Zusammenarbeit,<br />

teilweise auch ökumenisch.<br />

Den gemeinsamen Zielen der Frauenarbeit<br />

weiß sich der Fachbereich Frauen<br />

ebenso verpflichtet wie die Frauenkommission,<br />

der Katholische Frauenb<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Einrichtungen<br />

der Katholischen Erwachsenenbildung<br />

in den Kreisen bzw. Dekanaten. Die<br />

Akteurinnen stimmen sich weitgehend ab <strong>und</strong><br />

arbeiten themenspezifisch zusammen, auch in<br />

Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten,<br />

dem Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> den Weiterbildungsträgern in<br />

Baden-Württemberg. Die Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> eine Sprecherinnenfunktion der Frauenkommission<br />

sowie die Vernetzung, Koordinierung,<br />

Konzeption <strong>und</strong> Unterstützung der<br />

Träger <strong>und</strong> Anbieterinnen von Frauenarbeit ist<br />

ebenfalls ein Arbeitsschwerpunkt auf den unterschiedlichen<br />

strukturellen Ebenen, in denen<br />

der Fachbereich Frauen tätig ist. Ferner arbeitet<br />

der Fachbereich im Vorstand (Stellvertretende<br />

Vorsitzende) der Frauenseelsorge in den<br />

dt. Diözesen e. V. <strong>und</strong> mit der Unterkommission<br />

Frauen <strong>und</strong> Kirche der DBK zusammen.<br />

Einige Akzente <strong>und</strong> Highlights aus der Frauenarbeit<br />

im Jahr 2012:<br />

• Der Fachbereich Frauen führte im Schwerpunkt<br />

„Führungs- <strong>und</strong> Kommunikationstraining<br />

für Frauen in Verantwortung“ drei<br />

Module der branchenübergreifende Fortbildungsreihe<br />

für Führungskräfte aus Kirche<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft speziell für Frauen<br />

durch.<br />

• Neben den Basismodulen des Fortbildungsdungsangebots<br />

für Gruppenleiterinnen<br />

„Von Frauen für Frauen – kompetent <strong>und</strong><br />

erfolgreich Gruppen, Teams <strong>und</strong> Kurse leiten“<br />

wurde das Baustein-Wochenende<br />

„Zauberwort Achtsamkeit“ angeboten.<br />

• Im Netzwerk keb-AG Frauenbildung in Kooperation<br />

mit dem Fachbereich Frauen<br />

fand ein Vernetzungstag zur Information,<br />

Konzeption <strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />

Frauenbildung mit den Kolleginnen der keb<br />

in der Fläche statt.<br />

• Ebenfalls für diese Zielgruppe, deren Vorstände<br />

<strong>und</strong> Honorarkräfte veranstaltet der<br />

Fachbereich eine Frauenkonferenz zu<br />

Thema Älterwerden, um die Entwicklung<br />

von Modulen in diesem Themenbereich zu<br />

fördern.<br />

• Mit einzelnen Kolleginnen der keb gab es<br />

Projekte, in denen die Frauenarbeit aktiv<br />

unterstützt wurde:<br />

• Frauenaktionstag, keb Biberach<br />

• Hintergründig – weibliche Lebensspuren,<br />

keb Biberach<br />

• Gotteskünderinnen, keb Ostalbkreis<br />

• Im Netzwerk „Fachkonferenz Frauenbildung<br />

Baden-Württemberg“ (FKF) haben<br />

sich Multiplikatorinnen aller Weiterbildungsträger<br />

aus der Frauenbildung zu<br />

einem Fachtag zum Thema „Demografischer<br />

Wandel <strong>als</strong> Thema in der Frauenbildung“<br />

getroffen.<br />

• In Kooperation mit der Akademie der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> fand anlässlich<br />

ihrer Ernennung zur Kirchenlehrerin im<br />

Tagungshaus Hohenheim ein Aktuelles<br />

Fenster „Hildegard von Bingen“ statt.<br />

• Die Frauenkommission hat ihre Aufgabe,<br />

Dr. Bischof Fürst zu beraten, wahrgenommen<br />

<strong>und</strong> im Jahresgespräch 2012 die einzelnen<br />

Themen vertieft. Näheres siehe<br />

Jahresbericht 2012 unter http://frauenkommission.drs.de.<br />

• Auf der B<strong>und</strong>esebene konzipierte <strong>und</strong><br />

führte die Frauenarbeit in Zusammenarbeit<br />

mit mehreren Trägern eine europäische<br />

Fachtagung zum Thema „Armut bewegt“<br />

durch, die in Salzburg stattfand. Eine Dokumentation<br />

dazu wird demnächst veröffentlicht.<br />

• Der Katholische Deutsche Frauenb<strong>und</strong><br />

(KDFB) legte wiederum ein vielfältiges <strong>und</strong><br />

qualitätsvolles Programmangebot vor:<br />

www.stuttgart.frauenb<strong>und</strong>.de. In Zusammenarbeit<br />

mit den Kolleginnen des KDFB<br />

<strong>und</strong> der Evangelischen Landeskirche in<br />

Württemberg gab es unterschiedliche Zusammenarbeit,<br />

Absprachen <strong>und</strong> gegenseitige<br />

Unterstützung.<br />

• Im Zentrum des Ökumenischen Weltgebetstags<br />

der Frauen stand 2012 das Land<br />

Malaysia. Bei der Vorbereitung im Rahmen<br />

der Werkstatt waren zwei Frauen aus Malaysia<br />

anwesend.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Im Themenschwerpunkt Umgang<br />

mit Stress, Zeitmanagement, Burn-out <strong>und</strong><br />

Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf findet die<br />

Prävention im Bereich Ges<strong>und</strong>heitsbalance in<br />

der Frauenbildung mit entsprechenden konzeptionellen<br />

Angeboten in unter- schiedlicher<br />

Trägerschaft seit einigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit.<br />

Die Männerarbeit wird im Fachbereich<br />

Männer koordiniert <strong>und</strong> konzeptionell<br />

weiterentwickelt. Der Fachbereich arbeitet innerkirchlich<br />

vorwiegend mit den Einrichtungen<br />

der Katholischen Erwachsenenbildung<br />

(keb) zusammen. Er kooperiert mit anderen<br />

Trägern <strong>und</strong> Anbietern von Männerarbeit wie<br />

zum Beispiel mit Kirchengemeinden, der Diözesanpilgerstelle,<br />

dem Männerwerk der<br />

Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />

<strong>und</strong> dem Bildungszentrum Hohenwart-Forum<br />

in Pforzheim-Hohenwart.<br />

Der Fachbereich sorgt für eine Vernetzung<br />

<strong>und</strong> überregionale Veröffentlichung<br />

der Seminar- <strong>und</strong> Bildungsangebote für Männer<br />

in einem Programmheft sowie in der Zeitschrift<br />

„Männernetzwerk” <strong>und</strong> konzipiert<br />

Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeiter<br />

in der Männerbildung <strong>und</strong> Männerseelsorge.<br />

Auf Anfrage begleiten <strong>und</strong> unterstützen die<br />

beiden Fachreferenten in der Hauptabteilung<br />

XI nach Möglichkeit auch die Gründung neuer<br />

Männergruppen <strong>und</strong> Männerinitiativen vor<br />

Ort.<br />

Auch 2012 wurde der Fachbereich<br />

von Schuldekanen <strong>und</strong> Verantwortlichen in<br />

der Lehrerfortbildung in Sachen „jungengerechte<br />

Pädagogik“ angefragt.<br />

Der Themenbereich Zeit, Zeitnot,<br />

Zeitgestaltung, Stress, Burn-out(Prävention)<br />

<strong>und</strong> Lebensbalance(n) – in Verbindung mit<br />

der Suche nach Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

<strong>und</strong> Pflege eines spirituellen<br />

Lebens – ist ein Dauerbrenner im Leben von<br />

Männern <strong>und</strong> im Themenkatalog der Angebote<br />

der Männerarbeit.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt bildeten<br />

auch 2012 die Angebote für Väter mit<br />

Kindern, die im Programmheft in einer eigenen<br />

Rubrik ausgewiesen werden.<br />

Einige weitere Akzente <strong>und</strong> Highlights<br />

aus der Männerarbeit im Jahr 2012:<br />

• Vom 1. bis 8. März 2012 wurden Besinnungstage<br />

für 14 Männer im Sinai durchgeführt,<br />

die durch die Gruppenerfahrung<br />

in der Stille der Gebirgswüste <strong>und</strong> die Beschäftigung<br />

mit Mose <strong>und</strong> dem Zehnwort<br />

neue Zugänge zu Gott ermöglicht haben.<br />

• Vom 17. bis 23. Juni 2012 weilten 22<br />

Männer auf den Spuren des Franziskus in<br />

Assisi <strong>und</strong> setzten sich dort mit Armut/Geschöpflichkeit,<br />

Gehorsam/Hörend in Beziehung<br />

sein <strong>und</strong> Keuschheit/aus reinem<br />

Herzen handeln auseinander.<br />

• Vom 26. Juli bis 11. August 2012 pilgerte<br />

eine Gruppe von 22 Männern von Le<br />

Puyen Velay bis Cajarc auf der Via Podiensis.<br />

Inhaltlicher Fokus waren „Leben im<br />

Hier <strong>und</strong> jetzt“ in Verknüpfung mit Gleichnissen<br />

Jesu.<br />

• Die einjährige Forschungsreise Mannsein<br />

mit sieben intensiven körperorientierten<br />

Wochenenden zur Selbsterfahrung wurde<br />

2012 von 16 Männern abgeschlossen <strong>und</strong><br />

von 13 Männern begonnen.<br />

• Am 3. März 2012 fand der 21. Ökumenische<br />

Männertag in <strong>Stuttgart</strong> unter dem<br />

Thema: „Lebenslust & Endlichkeit“ mit<br />

etwa 100 <strong>Teil</strong>nehmern statt.<br />

• Der 67. Männertag der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

in Untermarchtal am<br />

20./21. Oktober 2012 widmete sich dem<br />

Thema „Demut <strong>und</strong> Stolz“ anhand des Lebens<br />

von Dag Hammarskjöld.<br />

• In den Dekanaten Ostalb <strong>und</strong> Freudenstadt<br />

fanden regionale Männertage statt.<br />

• Die Zeitschrift „Männernetzwerk“ nahm<br />

in ihrer ersten Ausgabe 2012 die „Jungen<br />

in Blick“ <strong>und</strong> widmete die zweite Ausgabe<br />

der Spiritualität von Männern unter dem<br />

Titel „Lebensrhythmen – spirituelle Übungswege“.


ENTWICKLUNG 42|43<br />

I.3.2 BILDUNG UND KULTUR<br />

Katholische Schulen<br />

Die Katholischen Freien Schulen in<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> sind lebendiger<br />

Ausdruck einer „missionarischen Kirche<br />

im Volk“ (Bischof Dr. Gebhard Fürst) <strong>und</strong> realisieren<br />

christliche Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsvorstellungen<br />

in der Gesellschaft von heute.<br />

In den 89 Katholischen Schulen werden derzeit<br />

r<strong>und</strong> 26.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

von mehr <strong>als</strong> 2.000 Lehrkräften unterrichtet.<br />

Der Marchtaler Plan <strong>als</strong> reformpädagogisches<br />

Konzept, das in seiner Ausgestaltung<br />

<strong>und</strong> täglichen Praxis der christlichen<br />

Auffassung vom Menschsein Rechnung trägt,<br />

ist der Rahmenplan für die Katholischen Freien<br />

Schulen in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />

Er stellt eine durchgängige Konzeption von Erziehung<br />

<strong>und</strong> Bildung in allen Schultypen <strong>und</strong><br />

Klassenstufen dar. Mit seinen Strukturelementen<br />

Morgenkreis, Freie Stillarbeit, Vernetzter<br />

Unterricht <strong>und</strong> Fachunterricht, bietet er die<br />

ideale Plattform für die im Schuljahr<br />

2012/2013 neu gegründeten Verb<strong>und</strong>re<strong>als</strong>chulen<br />

an den Standorten Bad Waldsee,<br />

Reutlingen <strong>und</strong> <strong>Rottenburg</strong>. Diese wurden <strong>als</strong><br />

Antwort auf den Wegfall der verpflichtenden<br />

Bildungsempfehlung nach der Gr<strong>und</strong>schule<br />

ins Leben gerufen. Das pädagogische Konzept<br />

sieht vor, dass die neuen Re<strong>als</strong>chulen nicht <strong>als</strong><br />

isolierte Schulzüge neben den bereits bestehenden<br />

Werkre<strong>als</strong>chulzügen aufgebaut, sondern<br />

Möglichkeiten der Kooperation genutzt<br />

werden. So werden die Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

in nach Schularten getrennten Stammklassen<br />

unterrichtet, erleben sich aber gegenseitig<br />

auch in verschiedenen Kooperationsklassen.<br />

In sechs Jahren werden die ersten Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler an diesen Schulen die Mittlere<br />

Reife der Re<strong>als</strong>chule erwerben können.<br />

Am Standort Abtsgmünd wurde<br />

der Neubau des Gymnasiums vorangetrieben.<br />

Die Bauarbeiten bedurften einer besonderen<br />

Vorbereitung: Da das Baugr<strong>und</strong>stück in den<br />

oberen Schichten keinen tragfähigen Boden<br />

hat, mussten Bohrpfähle versenkt werden,<br />

um auf den tragenden Gr<strong>und</strong> in elfeinhalb<br />

Metern Tiefe zu gelangen. Auf die Bohrpfähle<br />

konnte dann die Bodenplatte gesetzt werden.<br />

Die Einweihung des neuen Gebäudes durch<br />

Bischof Dr. Gebhard Fürst wurde auf 6. Oktober<br />

2013 terminiert. Das Katholische Freie<br />

Gymnasium hat im Schuljahr 2010/2011 mit<br />

49 Schülern in einem Interimsgebäude seinen<br />

Betrieb aufgenommen. Es ist <strong>als</strong> Ganztagsschule<br />

mit naturwissenschaftlich-technischem<br />

Schwerpunkt konzipiert.<br />

Als ein weiterer Schwerpunkt des<br />

Schuljahres 2012/2013 wurde das „Netzwerk<br />

der Theologen in der Stiftung Katholische Freie<br />

Schule“ ins Leben gerufen. Theologinnen <strong>und</strong><br />

Theologen arbeiten an vielen verantwortungsvollen<br />

Stellen unserer Schulstiftung <strong>und</strong> gestalten<br />

so die Regel- <strong>und</strong> Sonderschulen, die<br />

Fachschulen <strong>und</strong> Ganztagsbereiche aktiv mit.<br />

Die Theologie bildet dabei eine zentrale Quelle<br />

der Gestaltung von Schulleben <strong>und</strong> Unterricht.<br />

Das Netzwerk soll dazu dienen, den Austausch<br />

untereinander zu fördern <strong>und</strong> die gemeinsame<br />

Diskussion über zentrale<br />

theologische <strong>und</strong> religionspädagogische Fragen<br />

zu vertiefen. Dabei sollen insbesondere<br />

Ideen zur Gestaltung des religiösen Lebens<br />

<strong>und</strong> Impulse zur theologischen Bildung an den<br />

Katholischen Freien Schulen entwickelt <strong>und</strong><br />

Qualitätskriterien für die religiöse/ theologische<br />

Arbeit an unseren katholischen Schulen<br />

erarbeitet werden.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Marchtaler Internate<br />

Drei Internate der Diözese wurden<br />

im Jahr 2005 im „Eigenbetrieb Marchtaler Internate“<br />

zusammengefasst; das Musische Internat<br />

Martinihaus verblieb in Trägerschaft<br />

der Stiftung Sankt Martinus. Zur Beratung der<br />

Geschäftsführung <strong>und</strong> zur Vorbereitung von<br />

Entscheidungen wurde die Marchtaler-Internats-Leiter-Konferenz<br />

(MILK) eingerichtet, die<br />

sich jährlich vier bis fünf Mal, teilweise gemeinsam<br />

mit den stellvertretenden Internatsleitern,<br />

trifft.<br />

Mit dieser neuen Struktur verb<strong>und</strong>en<br />

war das Ziel, die Wirtschaftlichkeit der Internate<br />

nachhaltig zu verbessern <strong>und</strong> die<br />

pädagogische Arbeit sowie die Kirchlichkeit in<br />

einem Umfeld, das gekennzeichnet ist von<br />

großen Veränderungen <strong>und</strong> neuen Herausforderungen<br />

wie Ganztagesschule, G 8, Gemeinschaftsschule<br />

bis Klasse 10, Angebote zur<br />

Hausaufgabenbetreuung durch die Schule,<br />

Doppelst<strong>und</strong>enmodell etc., stärker zu profilieren,<br />

zu qualifizieren <strong>und</strong> zu positionieren.<br />

Die rechnerische Belegung auf der<br />

Basis von 570 Euro/Monat (bzw. 550 Euro<br />

bezogen auf 2010 <strong>und</strong> 2011) hat sich in den<br />

vier Internaten in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> folgendermaßen entwickelt:<br />

Im Jahr 2012 wurden schwerpunktmäßig folgende<br />

Themen bearbeitet:<br />

• Die Intensivierung der pädagogischen Zusammenarbeit<br />

in der Marchtaler-Internatsleiter-Konferenz<br />

(MILK). Dadurch, dass<br />

zweimal jährlich auch die stellvertretenden<br />

Internatsleiter an der MILK teilnehmen,<br />

können pädagogische Herausforderungen,<br />

die alle Häuser betreffen, intensiver angegangen<br />

werden. Im Jahr 2012 stand die<br />

Optimierung der individuellen Förderung<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Voraussetzung dafür ist die Verbesserung<br />

des jeweiligen hausinternen<br />

individuellen Berichtssystems, das es erlaubt,<br />

die Entwicklung der einzelnen Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler bewusster<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> so individuellen Förderungsbedarf<br />

frühzeitig festzustellen.<br />

2012 2011 2010<br />

Rechnerische Belegung zum Stichtag<br />

auf der Basis von 570 €/Monat<br />

bzw. 550 €/Monat betr. 2010 <strong>und</strong> 2011): 261,07 243,79 253,19<br />

Davon:<br />

Bad Mergentheim 83,47 74,56 69,54<br />

Ehingen 55,37 57,16 59,14<br />

<strong>Rottenburg</strong> 66,10 64,13 69,14<br />

Rottweil 56,13 47,94 55,37<br />

Zusammen 261,07 243,79 253,19<br />

• Die jährliche Tagung der Erzieherinnen <strong>und</strong><br />

Erzieher der Marchtaler Internate beschäftigte<br />

sich im September 2012 mit dem<br />

Thema: „Ich bin wer! Das Selbstwertgefühl<br />

von Jungen <strong>und</strong> Mädchen stärken“.<br />

• Für die aktuelle Betriebsgenehmigung der<br />

vier Marchtaler Internate durch das Landesjugendamt<br />

(Kommunalverband Jugend<br />

<strong>und</strong> Soziales KVJS) wurden noch ausstehende<br />

Maßnahmen weitgehend abgeschlossen.<br />

Während die Anerkennung der<br />

einrichtungsspezifischen Konzeptionen<br />

keine Schwierigkeiten bereitete, gab es zu<br />

den Punkten Person<strong>als</strong>chlüssel, Raumkonzept<br />

<strong>und</strong> Brandschutz noch vereinzelten<br />

Klärungsbedarf. Nach Umsetzung der letzten<br />

noch ausstehenden Brandschutzauflagen<br />

wird die Betriebsgenehmigung durch<br />

den KVJS (Landesjugendamt) erfolgen.


ENTWICKLUNG 44|45<br />

• Die Kooperation des Internats Kolleg St.<br />

Josef in Ehingen mit der Franz-von-Sales-<br />

Jungenre<strong>als</strong>chule ist erfolgreich <strong>und</strong> soll<br />

fortgesetzt werden. Das ist das Ergebnis<br />

der 2012 im dritten Jahr der Kooperation<br />

durchgeführten Evaluation dieses pädagogisch<br />

innovativen Projekts. In einer Vereinbarung<br />

zwischen der Stiftung Katholische<br />

Freie Schule <strong>als</strong> Träger der Franz-von-Sales-<br />

Re<strong>als</strong>chule <strong>und</strong> dem Eigenbetrieb Marchtaler<br />

Internate müssen noch einzelne<br />

Details der künftigen Zusammenarbeit geklärt<br />

werden. Diese Vereinbarung zur Fortsetzung<br />

<strong>und</strong> Optimierung der Kooperation<br />

soll im Juli 2013 unterzeichnet werden.<br />

• Die Kooperation des Musischen Internats<br />

Martinihaus mit der Carl-Joseph-Leiprecht-<br />

Schule in <strong>Rottenburg</strong> hat mit dem Schuljahr<br />

2012/2013 begonnen. Die 5. <strong>und</strong> 6.<br />

Klasse des neu eingerichteten Zuges für<br />

Re<strong>als</strong>chülerinnen <strong>und</strong> Re<strong>als</strong>chüler werden<br />

in Räumen des Martinihauses untergebracht.<br />

Damit kann künftig auch für Jungen<br />

ein katholisches Bildungsangebot für<br />

diese Schulart in <strong>Rottenburg</strong> gemacht werden,<br />

von dem auch das Martinihaus profitieren<br />

kann.<br />

• Die Radiowerbung in SWR1 wurde fortgesetzt.<br />

Der Radiospot „Marchtaler Internate,<br />

lernen mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand“ mit<br />

dem Reminder „Marchtaler Internate,<br />

mehr <strong>als</strong> nur eine gute Schule“ wurde um<br />

die Monatswenden Januar/Februar 2012<br />

<strong>und</strong> Juni/Juli 2012 jeweils an zehn Tagen<br />

morgens <strong>und</strong> abends gesendet. Ziel war<br />

es, effektiver <strong>als</strong> in Printmedien auf die<br />

Häuser aufmerksam zu machen.<br />

Folgende Herausforderungen zeichnen<br />

sich für die kommenden Jahre ab:<br />

Die pädagogische Qualitätsentwicklung<br />

muss kontinuierlich weitergeführt<br />

werden. Als besondere Herausforderung für<br />

die nächsten Jahre soll die Vertiefung <strong>und</strong> altersgemäße<br />

Gestaltung der spirituellen Angebote<br />

für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />

Marchtaler Internate in den Blick genommen<br />

werden.<br />

• Die Stiftung Marchtaler Internate konnte<br />

vier ehemalige Internatsschüler <strong>als</strong> Kuratoren<br />

gewinnen. Ziel der Stiftung ist es, die<br />

pädagogische Arbeit der vier Marchtaler<br />

Internate zu fördern, z. B. durch die <strong>Teil</strong>finanzierung<br />

von Stellen für Praktikantinnen<br />

<strong>und</strong> Praktikanten.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Katholischer Religionsunterricht an<br />

öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />

DIE GEMEINSCHAFTSSCHULEN<br />

Die Gemeinschaftsschule vermittelt<br />

in einem gemeinsamen Bildungsgang Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern der Sek<strong>und</strong>arstufe I (aktuell<br />

Klasse 5) je nach ihren individuellen<br />

Leistungsmöglichkeiten eine der Hauptschule,<br />

der Re<strong>als</strong>chule oder dem Gymnasium entsprechende<br />

Bildung. Den unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten<br />

der Schüler entspricht sie<br />

durch an individuellem <strong>und</strong> kooperativem Lernen<br />

orientierten Unterrichtsformen. Die Gemeinschaftsschule<br />

steht auch Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern offen, die ein Recht auf den Besuch<br />

einer Sonderschule haben. Die bisherigen<br />

Klassenstrukturen werden durch Lerngruppen<br />

ersetzt. Leitend für die Bildung dieser Lerngruppen<br />

sind nicht schulartspezifische, sondern<br />

pädagogische Gesichtspunkte. Die Gemeinschaftsschule<br />

wird <strong>als</strong> christliche Gemeinschaftsschule<br />

nach den Gr<strong>und</strong>sätzen der<br />

Artikel 15 <strong>und</strong> 16 der Landesverfassung geführt.<br />

Im Schuljahr 2012/13 gingen insgesamt<br />

42 Schulen an den Start, von denen<br />

sich 26 im Bereich der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> befinden. In der Regel wird der Religionsunterricht<br />

zweistündig angeboten. An<br />

sechs Schulen wird jahrgangsübergreifend<br />

unterrichtet. Von den 29 katholischen Lehrpersonen<br />

sind 13 Religionslehrerinnen <strong>und</strong><br />

-lehrer im Kirchendienst tätig.<br />

In den meisten Schulen wird der<br />

Religionsunterricht in der herkömmlichen<br />

St<strong>und</strong>enstruktur angeboten, darüber hinaus<br />

ist es ein Anliegen der Hauptabteilung Schulen,<br />

die Religionslehrkräfte an Gemeinschaftsschulen<br />

so zu unterstützen, dass es<br />

ihnen gelingt, sich in der besonderen pädagogischen<br />

Lernwelt einzubringen. Sie sollen<br />

befähigt werden, sowohl das individuelle Lernen<br />

<strong>als</strong> auch den spezifischen, den Gemeinschaftssinn<br />

fördernden Aspekt des Religionsunterrichts<br />

umsetzen zu können. Ein Einbringen<br />

der Kompetenzen der Religionslehrerinnen<br />

<strong>und</strong> -lehrer in die Schulentwicklung ist<br />

wünschenswert. Durch die Installation einer<br />

Expertengruppe auf der Ebene der Hauptabteilung<br />

Schulen sind der Kontakt <strong>und</strong> der Austausch<br />

zwischen den Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen vor Ort mit der Schulabteilung gewährleistet.<br />

Um eventuell nötige Änderungen<br />

der Rahmenbedingungen anzuregen, den<br />

Aufbau von Unterstützungssystemen zu sichern<br />

oder Unterrichtsmaterialien zu erstellen,<br />

ist auf landesweiter Ebene eine<br />

Koordinierungsgruppe gebildet worden, die<br />

aus jeweils einer Person aus den Ordinariaten<br />

bzw. Landeskirchen besteht <strong>und</strong> jeweils einer<br />

Person aus den religionspädagogischen Instituten.<br />

BILDUNGSPLANARBEIT<br />

Im März 2012 erteilte das Ministerium<br />

für Jugend, Kultus <strong>und</strong> Sport den Auftrag,<br />

die Bildungspläne aus dem Jahr 2004<br />

zu überarbeiten. Die Steuerung dieser Bildungsplanarbeit<br />

liegt beim Landesinstitut für<br />

Schulentwicklung (LS).<br />

Ziel ist es, bis zum Schuljahr<br />

2015/2016 einen schulartübergreifenden Bildungsplan<br />

„Mittlerer Schulabschluss“ (MSA)<br />

zu formulieren. Anders <strong>als</strong> bisher sollen für<br />

Hauptschule, Werkre<strong>als</strong>chule, Re<strong>als</strong>chule <strong>und</strong><br />

Gymnasien keine getrennten Bildungspläne<br />

formuliert werden, sondern ein gemeinsamer<br />

Plan, der vertikal <strong>und</strong> horizontal gegliedert<br />

ist. Vertikal nach Abschlüssen: Gr<strong>und</strong>schule<br />

>GSOSHSAMSAG< (Gr<strong>und</strong>niveau), >M< (mittleres<br />

Niveau), >E< (erweitertes Niveau).<br />

In einem ersten Schritt hierfür wurden<br />

schulartübergreifende Kommissionen (je<br />

ein Vertreter von Hauptschule/Werkre<strong>als</strong>chule,<br />

Re<strong>als</strong>chule, Gymnasium, 2-jähriger<br />

Berufsfachschule) beauftragt, bis zum Oktober<br />

2012 sogenannte „Basispläne“ zu erarbeiten.<br />

Diese Basispläne sind vertikal (OS,<br />

HSA, MSA) <strong>und</strong> horizontal (G, M, E) <strong>als</strong> aufbauende<br />

<strong>und</strong> niveaudifferenzierende Kompetenzmatrix<br />

zu lesen.


ENTWICKLUNG 46|47<br />

Die inhaltsbezogenen Kompetenzen<br />

waren zu differenzieren nach Fähigkeiten<br />

(Kompetenzen), Fertigkeiten (<strong>Teil</strong>kompetenzen)<br />

<strong>und</strong> Kenntnissen. Die prozessbezogenen<br />

Kompetenzen waren zu differenzieren nach<br />

Einstellungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten.<br />

Im Dezember 2012 wurde vonseiten<br />

des Kultusministeriums geklärt, dass auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage der Basispläne („Zielhorizonte“)<br />

ein schulartübergreifender Bildungsplan<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe I (Mittlerer Schulabschluss)<br />

sowie ein Bildungsplan Gymnasium<br />

G-8 erarbeitet werden soll.<br />

Die Kommission für den Bildungsplan<br />

S-I (Mittlerer Schulabschluss) besteht<br />

aus sieben Personen: je zwei Personen aus<br />

den Schularten HS/WRS, RS <strong>und</strong> GYM sowie<br />

eine Person aus den Beruflichen Schulen.<br />

Die Kommission für das Gymnasium<br />

G-8 besteht aus vier Personen: den beiden<br />

gymnasialen Vertretern aus der<br />

Kommission für den Bildungsplan S-I, einem<br />

Vertreter der Studienseminare sowie einem<br />

Vertreter der Beruflichen Schulen.<br />

Durch die Vernetzung beider Kommissionen<br />

soll sicher gestellt werden, dass die<br />

Bildungspläne S-I <strong>und</strong> Gym G-8 kompatibel<br />

<strong>und</strong> für den Wechsel durchlässig bleiben.<br />

Ein Abgleich der Bildungspläne S-I<br />

<strong>und</strong> Gym G-8 mit dem Bildungsplan für die<br />

Gr<strong>und</strong>schule muss sicherstellen, dass der<br />

Übergang von der Gr<strong>und</strong>schule zu den weiterführenden<br />

Schulen passend gestaltet wird.<br />

Darüber hinaus ist eine Koordination<br />

der Bildungspläne für Evangelische Religionslehre<br />

<strong>und</strong> Katholische Religionslehre<br />

erforderlich, um die Möglichkeit zur konfessionellen<br />

Kooperation im Religionsunterricht<br />

<strong>und</strong> die Abiturfähigkeit der Fächer Evangelische<br />

<strong>und</strong> Katholische Religionslehre nicht zu<br />

gefährden.<br />

Die überarbeiteten Bildungspläne<br />

sollen zum Schuljahr 2015/2016 (Bildungsplan<br />

S-I, Mittlerer Schulabschluss) bzw. zum<br />

Schuljahr 2016/2017 (Gymnasium G-8) in<br />

Kraft treten.<br />

Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

Das Jugendbegleiterprogramm will<br />

ehrenamtliches Engagement von Verbänden,<br />

Vereinen <strong>und</strong> Kirchen an den Schulen im Land<br />

fördern, v. a. im Bereich der Betreuungs- <strong>und</strong><br />

Bildungsangebote im Rahmen der offenen<br />

Ganztagesschule.<br />

Die Veränderungen im Bereich<br />

Schule wirken sich auf die Freizeitgestaltung<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus. Außerschulische<br />

Angebote, wie beispielsweise Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendarbeit, Musik, Sport sowie Katechese,<br />

werden erschwert. Ein missionarisches<br />

Engagement von Kirche in der Schule bietet<br />

die Chance, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus allen<br />

Milieus mit der befreienden Botschaft des<br />

Evangeliums in Berührung zu bringen. Zunehmend<br />

mehr Kirchengemeinden <strong>und</strong> Seelsorgeeinheiten<br />

entdecken die Schule <strong>als</strong> ein Feld<br />

der Pastoral.<br />

• Gemeinsam mit dem Württembergischen<br />

Landessportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Evangelischen<br />

Landeskirche Württemberg wurde eine<br />

„Fachtagung Ganztagesschule – Sportvereine<br />

<strong>und</strong> außerschulische Bildungsträger<br />

an der Ganztagesschule“ mit über 350<br />

<strong>Teil</strong>nehmenden durchgeführt.<br />

• In den Dekanaten Ludwigsburg, <strong>Stuttgart</strong>,<br />

Waiblingen, Böblingen werden weiter<br />

Qualifizierungen von Jugendbegleitern angeboten.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Akademie der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

STRATEGISCHE ZIELE UND ERGEBNISSE<br />

Die Neuausrichtung der Akademie<br />

einschließlich des Eigenbetriebs in einem<br />

Strategieprozess Akademie 2020 wurde im<br />

Februar 2011 mit der Definition von spezifischen<br />

Themenfeldern abgeschlossen <strong>und</strong> wird<br />

Ende 2013 umgesetzt sein. Die Ergebnisse<br />

haben Eingang gef<strong>und</strong>en in das Standardpapier<br />

der Akademie, das kontinuierlich fortgeschrieben<br />

wird, sodass auch der Prozess der<br />

Organisationsentwicklung stetig weiter -<br />

gehen wird. Einige neue Aufgaben haben sich<br />

gestellt bzw. verbleiben:<br />

• Tagungshäuser: Stabilisierung der erfolgreichen<br />

Arbeit (s. auch unter I.2.3): Es gelang,<br />

dank aktiver Umsetzung der Erkenntnisse<br />

aus den Kennzahlen der Revision,<br />

sparsamen Umgang, neue Geschäftsfelder<br />

<strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>enakquise, stetige Weiterentwicklung<br />

eines Belegungskonzeptes in<br />

Abstimmung mit der Direktion zu realisieren.<br />

Dies ist die Hauptaufgabe des Geschäftsführers.<br />

• Spezifische Belegungsstrategie für Weingarten<br />

einschließlich der kontextuellen<br />

Neugegebenheiten im Kloster Weingarten:<br />

Die Belegungsstrategie in Weingarten hat<br />

sich verbessert, muss aber noch systematischer<br />

im Marketing betrieben <strong>und</strong> vor<br />

allem ausgewertet werden, um für Dürrezeiten<br />

vorbereitet zu sein. Das Personal im<br />

Haus arbeitet hervorragend. Es gilt, die<br />

richtigen K<strong>und</strong>en (Stammk<strong>und</strong>en) zu finden,<br />

die bei dem schmalen Personalkörper<br />

dennoch die finanzielle Stabilität des Hauses<br />

gewährleisten können. Das Ziel einer<br />

schwarzen „0“ wurde erstmalig seit der<br />

Umstellung zum Eigenbetrieb erreicht.<br />

Dies gilt es weiter zu verbessern oder zumindest<br />

stabil zu halten, damit Rücklagen<br />

gebildet werden können, was durch die<br />

schwierige Situation in Weingarten bislang<br />

nicht möglich war, da Hohenheim das Defizit<br />

ausgleichen musste.<br />

• Die Akademie ist auch durch die Stagnation<br />

der Weiterentwicklung im Kloster<br />

Weingarten betroffen: In Abstimmung mit<br />

dem Dekanat Oberschwaben-Allgäu <strong>und</strong><br />

der St. Elisabeth-Stiftung bzw. den zuständigen<br />

Hauptabteilungen konnte im Frühjahr<br />

2013 ein Interimskonzept auf den<br />

Weg gebracht werden, das 2013 <strong>und</strong><br />

2014 umgesetzt werden wird. Die Akademie<br />

übernimmt unter der Marke „Kulturstation<br />

Kloster Weingarten“ das Belegungsmanagement<br />

in Abstimmung mit<br />

den genannten Partnern.<br />

• Hohenheim benötigt dringend einen<br />

Umbau des großen Saales, der in jeder<br />

Hinsicht zeitgemäßen Ansprüchen nicht<br />

mehr genügt. Um eine gute Vermietung zu<br />

garantieren, ist dies dringend in 2013 umzusetzen.<br />

• Vergewisserung der Strategie: Fokussierung<br />

<strong>und</strong> Straffung mit dem Ziel, nachhaltige<br />

Fachtagungen, Aktuelle Fenster <strong>und</strong><br />

weniger offene Tagungen durchzuführen<br />

sowie die Kooperationen zu steigern. Jährliche<br />

Strategiesitzungen finden in der Klausur<br />

der Referentenkonferenz statt.<br />

• Ausbau der internen Strukturen <strong>und</strong> äußeren<br />

Wirkungen: Abläufe <strong>und</strong> Prozesse<br />

werden im Haus im Sinne des KVP überprüft,<br />

neu sortiert <strong>und</strong> neu definiert. In<br />

2013: Projekt Adressen – unsere wichtigste<br />

Ressource neben den Finanzen. Außenwirkung<br />

<strong>und</strong> Außenwahrnehmung der<br />

Akademie. Neuausrichtung der Drittmittelstelle<br />

<strong>als</strong> Sachbearbeitung.<br />

• Kommunikation nach außen: umfasst Relaunch<br />

Internet, Flyer, Corporate Identity,<br />

Programm-Diversifikation, Pressearbeit<br />

<strong>und</strong> Netzwerkarbeit sowie Benchmarking.<br />

Hier wurde bis auf die Aufgabenbereiche<br />

Programmdiversifikation <strong>und</strong> Benchmarking<br />

umgesetzt. Dies war leider erst in<br />

2013 möglich, da viele andere IT-Segmente<br />

daran geknüpft sind <strong>und</strong> somit eine<br />

enorme Komplexität bewältigt werden<br />

musste.<br />

• Junge Akademie: Dieses Konzept wurde ad<br />

experimendum 2013 im Juli erstmalig in<br />

Kooperation mit dem Career Service der<br />

Universität Tübingen, der Katholischen<br />

Hochschulgemeinde Tübingen <strong>und</strong> der<br />

Fachstelle Junge Erwachsene der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> umgesetzt. Sehr viele<br />

Prominente aus den Reihen des Kuratoriums<br />

engagieren sich hier persönlich.<br />

• Kontinuierliche Anpassung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

des hauseigenen Öko-Management-Systems:<br />

Dieses Projekt musste von<br />

der Geschäftsführung in seiner Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> in seinen Zielen in 2013 neu ausgerichtet<br />

werden. Wir haben Interesse an<br />

einer Weiterentwicklung, sehen aber in der<br />

Zertifizierung keinen außenwirksamen Effekt<br />

<strong>und</strong> streben an, das Konzept im Sinne<br />

der „Selbstverpflichtung“ transparent –<br />

auch gegenüber den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmern<br />

– zu machen.


ENTWICKLUNG 48|49<br />

ERGEBNISSE IN DEN BEREICHEN<br />

WIRTSCHAFT UND PERSONAL<br />

Die Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

verabschiedete im Jahr 2012<br />

Herrn Dr. Dieter R. Bauer (Referat Geschichte),<br />

der über 30 Jahre in den Diensten der Akademie<br />

stand. Als Nachfolger wurde Herr Dr.<br />

Kai-Michael Sprenger eingestellt, der jedoch<br />

erst zum 15. Juni 2013 seinen Dienst aufnahm.<br />

Betriebswirtschaftlich schließt die<br />

Geschäftsstelle sehr gut ab. Es wurde ein Ergebnis<br />

im fünfstelligen Bereich erwirtschaftet,<br />

das auf besonders sparsamen Umgang im<br />

Ausgabenbereich <strong>und</strong> eine Steigerung in der<br />

Akquise von Drittmitteln zurückzuführen ist.<br />

Der Eigenbetrieb Tagungshäuser<br />

(Tagungshaus Weingarten <strong>und</strong> Tagungszentrum<br />

Hohenheim) schließt das Rechnungsjahr<br />

2012 gleichfalls mit einem Überschuss ab,<br />

was aufgr<strong>und</strong> der allgemeinen finanziellen Situation<br />

vor allem im Bereich Gasttagungsk<strong>und</strong>en<br />

nicht in dieser Weise zu erwarten war.<br />

Gegenüber dem Vorjahr konnte der Gesamtumsatz<br />

um 5,6 Prozent auf über zwei Millionen<br />

Euro gesteigert werden.<br />

INHALTLICHE (THEMATISCHE) ZIELE<br />

• Situationsgerechte Weiterführung des interreligiösen<br />

Dialogs <strong>und</strong> Verfestigung<br />

bzw. strategisch-inhaltliche Ausweitung<br />

des ökumenischen Dialogs;<br />

• verstärkte Kooperationen im Haus <strong>und</strong><br />

nach außen;<br />

• Profilierung des Bereichs Theologie unter<br />

Berücksichtigung neuer Trends <strong>und</strong> Arbeitsformen<br />

sowie Ausweitung der Ökumene;<br />

• inhaltliche <strong>und</strong> personelle Klärung der medienethischen<br />

Arbeit;<br />

• Übernahme <strong>und</strong> Neuausrichtung des Referates<br />

Geschichte durch Dr. Kai-Michael<br />

Sprenger (ab 15. Juni 2013) sowie Prüfung<br />

des Standortes Weingarten <strong>als</strong> „Hauptsitz“<br />

des Referats Geschichte;<br />

• Überarbeitung der F-Reihe im Bereich<br />

Wirtschaftsethik;<br />

• weiterer Ausbau des „Aktuellen Fensters“<br />

sowie öffentlichkeitswirksame Thematiken<br />

v. a. durch die Leitung;<br />

• Neuprofilierung der öffentlichen Veranstaltungen;<br />

• junge Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

über die Junge Akademie <strong>als</strong> Erstkontakt<br />

einladen <strong>und</strong> über die Facharbeit<br />

binden.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Katholische Erwachsenenbildung<br />

ist ein eigenständiges Handlungsfeld der Kirche,<br />

das nicht einfach aufgeht in den Bereichen<br />

leiturgia, martyria <strong>und</strong> diakonia. Das<br />

sagte Bischof Dr. Gebhard Fürst anlässlich des<br />

40. Jahrestages des Bestehens der keb Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Kolpinghaus<br />

in <strong>Stuttgart</strong>. Und es ist zu betonen, dass die<br />

Katholische Erwachsenenbildung ein erfolgreiches<br />

Arbeitsfeld ist. Im Berichtsjahr 2012<br />

verzeichnete sie einen Zuwachs von r<strong>und</strong><br />

3.000 Unterrichtseinheiten im Verhältnis zum<br />

Vorjahr.<br />

Auf der Basis des Synodenbeschlusses<br />

„Unsere Hoffnung“, der gewissermaßen<br />

das „Glaubensbekenntnis“ der<br />

Würzburger Synode darstellt, hat sich die<br />

Konferenz der Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter im vergangenen<br />

Jahr mit den Perspektiven einer<br />

künftigen Erwachsenenbildung beschäftigt.<br />

Hoffnung <strong>als</strong> Gr<strong>und</strong>haltung derer, die in der<br />

keb arbeiten, Hoffnung im Sinne von 1 Petr<br />

3,15: „Seid immer bereit, jedem der fragt, begründete<br />

Auskunft zu geben (apologia) über<br />

die Hoffnung in euch.” Nun wird es darum<br />

gehen, wie aus solcher Haltung einer advokatorischen<br />

Hoffnung Handlung werden kann<br />

mit Menschen <strong>und</strong> für Menschen. Denn „nur<br />

um der Hoffnungslosen willen ist uns die<br />

Hoffnung gegeben“ (Walter Benjamin).<br />

Ihr 40-jähriges Bestehen feierte die<br />

keb in der Diözese mit einem Fachtag, der<br />

ganz im Zeichen des Nachdenkens stand,<br />

denn mit 40 Jahren wird man in Schwaben<br />

gescheit. Und das wollten wir nach außen<br />

deutlich machen. In diesem Zusammenhang<br />

machte auch die Staatssekretärin im Kultusministerium,<br />

Marion von Wartenberg, darauf<br />

aufmerksam, dass die Katholische Erwachsenenbildung<br />

im Verein mit den anderen kirchlich<br />

getragenen Bildungseinrichtungen ein<br />

wichtiger Kooperationspartner für das Kultusministerium<br />

<strong>und</strong> für die Bildungslandschaft<br />

Baden-Württemberg unverzichtbar ist.<br />

Im Kontext der 40-Jahr-Feier fand<br />

auch die Verleihung des 3. Literaturpreises<br />

der keb DRS statt. Sie stand unter dem Titel:<br />

mensch.werden.lernen. 80 <strong>Teil</strong>nehmerinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer nahmen an diesem Ereignis<br />

teil.<br />

Sprache ist für die keb das wichtigste<br />

Medium. Auch deswegen verleiht die<br />

keb Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> alle zwei<br />

Jahre einen Literaturpreis. Die Dokumentationen<br />

der letzten Literaturpreise sind <strong>als</strong> „<strong>Stuttgart</strong>er<br />

Hefte“ erschienen <strong>und</strong> bei der<br />

Geschäftsstelle der keb Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> in <strong>Stuttgart</strong> abzurufen. Und weil<br />

man „von Gott nicht sprechen kann, wenn<br />

man nicht weiß, was Sprache ist“ (Günter<br />

Eich), fand für die Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter im<br />

Jahr 2012 eine zweitägige Fortbildung zum<br />

Thema Sprache statt. Eine ausgewiesene<br />

Journalistin <strong>und</strong> eine Autorin arbeiteten mit<br />

den <strong>Teil</strong>nehmenden intensiv am eigenen<br />

Sprechen.<br />

Die keb Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

wäre nichts ohne die weit über 1.000<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />

die in den Vorständen Verantwortung<br />

übernehmen, in den Kirchengemeinden <strong>und</strong><br />

Seelsorgeeinheiten Programme planen <strong>und</strong><br />

organisieren, Gesprächskreise leiten <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

moderieren. Insofern steht sie<br />

tatsächlich unter dem Leitsatz „Von Menschen<br />

für Menschen“. Unter dem Zeichen der<br />

Qualitätsentwicklung arbeitet hier inzwischen<br />

eine eigene Arbeitsgruppe an Modellen einer<br />

weiteren Qualifizierung haupt-, neben- <strong>und</strong><br />

ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Dass das Land zumindest tendenziell<br />

zu einem weiteren Ausbau der Förderung<br />

der Erwachsenenbildung im Lande steht, ist<br />

sehr hilfreich für unsere Arbeit. Die Mittel<br />

werden zum <strong>Teil</strong> eingesetzt, um vor Ort Projekt-Stellen<br />

insbesondere zur Förderung der<br />

Familienbildung zu schaffen. Damit investiert<br />

die keb in einen Bereich, den sie für zukunftsträchtig<br />

hält. Zugleich erreicht sie auf diesem<br />

Weg Menschen, die bisher eher weniger bildungsaffin<br />

waren.


ENTWICKLUNG 50|51<br />

Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Die Aufgabe des Instituts für Fort<strong>und</strong><br />

Weiterbildung besteht in der Vermittlung<br />

von Qualifikationen für die verschiedenen Berufsfelder<br />

des pastoralen Dienstes <strong>und</strong> der<br />

Verwaltungsdienste. Darunter fallen sowohl<br />

professionelle Kompetenzen <strong>als</strong> auch die Auseinandersetzung<br />

mit Inhalten, Werten <strong>und</strong><br />

Zielen, die das kirchliche Arbeitsfeld bestimmen.<br />

Dies gilt gr<strong>und</strong>sätzlich für haupt-,<br />

neben- <strong>und</strong> ehrenamtliche Mitarbeiter, wenn<br />

auch in unterschiedlicher Weise.<br />

Im März konnte die Referentinnenstelle<br />

für die Fortbildung der kirchlichen Verwaltungsberufe<br />

mit Frau Kerstin Engelhardt<br />

wieder besetzt werden. Dadurch wurde schon<br />

im laufenden Jahr das Kursangebot in diesem<br />

Bereich merklich erweitert. Im Juli wurde<br />

auch die vakante Referentinnenstelle „Diakonat<br />

<strong>und</strong> Ehrenamt“ wieder vergeben.<br />

Neben der Wiederaufnahme der „Standards“<br />

in diesem Bereich, insbesondere der Betreuung<br />

der Moderatoren von Kirchengemeinderäten<br />

(KGR), ist Frau Dr. Claudia Guggemos<br />

auch zuständig für die Neuentwicklung des<br />

Fortbildungscurriculums für ausländische<br />

Priester, dessen Beginn auf 2013 terminiert<br />

war.<br />

Direktor <strong>und</strong> Mitarbeiter des Instituts<br />

standen 2012 in intensiver Weise in der<br />

Verantwortung für den Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozess<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />

Daher wurde das Kursangebot etwas<br />

reduziert. Dennoch gab es wieder einige Intervallkurse,<br />

die – z. T. in Kooperation mit anderen<br />

Diözesen – besonders dicht für die<br />

Übernahme <strong>und</strong> Ausübung von Leitungspositionen<br />

bzw. zur Begleitung von Prozessen<br />

in Gemeinden qualifizieren <strong>und</strong> Basiskompetenzen<br />

für Ehrenamtliche vermitteln. Immer<br />

größer wird die Nachfrage nach Fortbildungen<br />

für die liturgischen Dienste der Laien. Die<br />

Entscheidung der Diözese, Wortgottesfeiern<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> zu fördern, führt zu<br />

einem immer größeren Bedarf an Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungskursen in diesem Bereich.<br />

Einen gewissen thematischen<br />

Schwerpunkt bildete die Orientierung der<br />

„Kirche im Lebensraum“, die das Konzept der<br />

„Missionarischen Pastoral“ akzentuiert <strong>und</strong><br />

konkretisiert. Fortbildungsveranstaltungen,<br />

aber auch die beiden Gemeindeforen, die<br />

vom Institut mitgetragen wurden, nehmen<br />

diese Perspektive explizit auf; Standardaufgaben<br />

in Katechese <strong>und</strong> Liturgie werden neu<br />

betrachtet werden in dieser Perspektive reflektiert.<br />

Ein erheblicher <strong>Teil</strong> der Dienstleistung<br />

des Instituts für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

besteht in seinem differenzierten Beratungs<strong>und</strong><br />

Unterstützungsangebot für Einzelne <strong>und</strong><br />

Gruppen (Supervision, Gemeindeberatung,<br />

KGR-Moderation, Mediation u. a.). Dies umfasst<br />

in der Bereitstellung die Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> Koordination entsprechender Berater<br />

sowie in der Durchführung die Vermittlung<br />

<strong>und</strong> organisatorische Abwicklung der individuellen<br />

Beratungsprozesse. Für die Qualitätssicherung<br />

der pastoralen Arbeit erweisen sich<br />

diese Beratungen <strong>als</strong> äußerst relevant.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Buchdienst Wernau<br />

Mit dem Buchdienst betreibt die<br />

Diözese über das Bischöfliche Jugendamt<br />

eine eigene Fachbuchhandlung im Jugendhaus<br />

St. Antonius in Wernau. Der Buchdienst<br />

dient der Verkündigung der Botschaft des<br />

Evangeliums <strong>und</strong> ist daher für alle, die in der<br />

Diözese in der Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit, Erwachsenenbildung<br />

<strong>und</strong> in anderen Feldern der<br />

Pastoral arbeiten, ein wichtiger Dienstleister.<br />

Neben religiöser <strong>und</strong> pädagogischer<br />

Fachliteratur, Karten zu religiösen <strong>und</strong><br />

anderen Festen bietet er ein breites Angebot<br />

an Büchern, auch für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Im Jahr 2012 gab der Buchdienst Wernau<br />

letztmalig mit dem Katholischen Bibelwerk<br />

den „Wernauer Adventskalender“ heraus. Als<br />

neuer Kooperationspartner konnte der<br />

Schwabenverlag gewonnen werden.<br />

Diözesanarchiv<br />

Neben den Kernaufgaben der<br />

Übernahme, Bewertung <strong>und</strong> Erschließung<br />

von Schriftgut der Diözesanverwaltung, von<br />

Pfarreien <strong>und</strong> Dekanaten, der Beantwortung<br />

von Anfragen <strong>und</strong> Betreuung von Benutzern<br />

im Lesesaal sind für das Jahr 2012 folgende<br />

Arbeitsschwerpunkte zu nennen:<br />

• Das in Vorbereitung des Archivumzugs<br />

2013 gestartete Projekt zur Verpackung<br />

der Kirchen- <strong>und</strong> Amtsbücher (vgl. <strong>Fakten</strong><br />

<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2011 in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, S.<br />

48/49) konnte im Sommer 2012 abgeschlossen<br />

werden. Ca. 3.700 Kirchenbücher<br />

<strong>und</strong> über 7.000 Amtsbücher aus<br />

Pfarrarchiven wurden in säurefreie <strong>und</strong> alterungsbeständige<br />

Kartonagen verpackt.<br />

Die wertvollen Bestände sind somit künftig<br />

optimal geschützt.<br />

• Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit des<br />

Diözesanarchivs war die intensive Erschließung<br />

von Beständen, die für das Seligsprechungsverfahren<br />

für Bischof Dr. Joannes<br />

Baptista Sproll relevant sind. Hierzu zählen<br />

neben den Amtsakten der Diözesanverwaltung<br />

vor allem auch der Nachlass von Bischof<br />

Sproll, seine Predigten sowie das<br />

Pfarrarchiv Kirchen.<br />

• Am 3. März 2012 beteiligte sich das Diözesanarchiv<br />

zum zweiten Mal nach 2010 gemeinsam<br />

mit dem Stadtarchiv <strong>Rottenburg</strong><br />

am b<strong>und</strong>esweiten „Tag der Archive“.<br />

Unter dem Motto „Feuer, Wasser <strong>und</strong> andere<br />

Katastrophen“ wurden die Gefährdungen,<br />

denen Archivgut ausgesetzt ist,<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeiten für der Vorbeugung<br />

<strong>und</strong> Vermeidung thematisiert. Im Domgemeindehaus<br />

St. Martin präsentierten beide<br />

Archive anhand von Originalobjekten <strong>und</strong><br />

Schautafeln Schäden an Archivgut <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeiten der Restaurierung. Weitere<br />

Themen waren die Bergung eines Pfarrarchivs<br />

durch das Diözesanarchiv nach<br />

einem Hochwasser im Sommer 2011<br />

sowie der Arbeitsschutz im Umgang mit<br />

Archivgut.


ENTWICKLUNG 52|53<br />

Diözesanmuseum <strong>Rottenburg</strong><br />

In der ersten Jahreshälfte fanden<br />

zwei Ausstellungen im Diözesanmuseum<br />

statt: Bis Februar wurde der Domschatz von<br />

<strong>Rottenburg</strong> präsentiert (Ausstellungstitel:<br />

„Glanz von Glaube <strong>und</strong> Frömmigkeit – der<br />

Domschatz von <strong>Rottenburg</strong>“) mit Ausstellungskatalog,<br />

danach bis Juni Werke von Tobias<br />

Kammerer (Ausstellungstitel: „Aktionen<br />

des Lichts – Universen der Farbe“).<br />

Im Juli fanden an sechs Abenden<br />

die Sommerkonzerte in Zusammenarbeit mit<br />

der Hochschule für Kirchenmusik statt.<br />

Diözesanbibliothek 2012<br />

Nach dem großen 200-jährigen Bibliotheksjubiläum<br />

der Diözese im Jahr 2010<br />

war das vergangene Jahr wieder ein „normales“<br />

Arbeitsjahr. Erfreulich ist, dass durch den<br />

Nachweis des Bestandes in verschiedenen<br />

elektronischen Bibliothekskatalogen die Bestände<br />

von den Benutzern immer lebhafter<br />

genutzt werden. (Onlinekatalog der wissenschaftlichen<br />

Bibliotheken der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>:<br />

https://webopac.drsintra.de/<br />

libero/WebOpac.cls)<br />

Das Diözesanmuseum feierte im<br />

Jahr 2012 sein 150-jähriges Bestehen. Im<br />

Zuge dieses Jubiläums wurde ein umfangreicher<br />

Bestandskatalog der mittelalterlichen<br />

Gemälde <strong>und</strong> Skulpturen mit dem Titel: „Diözesanmuseum<br />

<strong>Rottenburg</strong>. Gemälde <strong>und</strong><br />

Skulpturen 1250–1550“ veröffentlicht. In der<br />

Südwestpresse erschien eine Sonderbeilage<br />

zum Jubiläum. Außerdem wurde eine Jubiläumsausstellung<br />

mit dem Titel „Glaubenshorizonte<br />

– Sammlungshorizonte“ konzipiert<br />

<strong>und</strong> eine Vortragsreihe zur Kunst des späten<br />

Mittelalters veranstaltet (in Kooperation mit<br />

dem Katholischen Bildungswerk <strong>Stuttgart</strong>).<br />

Den festlichen Höhepunkt stellte der Festakt<br />

mit Bischof Dr. Gebhard Fürst am 3. Oktober<br />

2012 in der Festhalle <strong>Rottenburg</strong> dar (s. dazu<br />

auch <strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2012 in<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 1, S.<br />

53-54).


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

I.3.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE<br />

DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />

Altenhilfe<br />

Die katholischen Altenhilfeeinrichtungen<br />

in der Diözese werden überwiegend<br />

von größeren regional tätigen Stiftungen getragen.<br />

Diese werden in der jeweiligen Region<br />

von Kostenträgern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en <strong>als</strong><br />

kompetente Träger akzeptiert. Darüber hinaus<br />

sind sie in der Regel wichtige Arbeitgeber vor<br />

Ort <strong>und</strong> engagieren sich auch im Bereich der<br />

Ausbildung. Über eine konsequente Orientierung<br />

an den Bedürfnissen der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die<br />

Weiterentwicklung von Angeboten sowie<br />

über die Erhaltung <strong>und</strong> Entwicklung eines<br />

christlichen Profils stellt man sich derzeit dem<br />

Wettbewerb.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Wunsches der zu betreuenden<br />

Personen, so lange wie möglich zu<br />

Hause versorgt zu werden, nimmt die Nachfrage<br />

nach ambulanten Angeboten zu. Die<br />

bestehenden Angebote von stationärer Pflege<br />

<strong>und</strong> Tagespflege werden immer mehr um<br />

häusliche Pflege <strong>und</strong> niederschwellige Angebote<br />

ergänzt.<br />

Die Altenpflege finanziert sich aus<br />

Erstattungsleistungen durch die Pflegeversicherung<br />

(Sozialgesetzbuch = SGB XI) sowie<br />

dem je nach Pflegestufe entsprechenden Eigenanteil<br />

der/des Pflegebedürftigen. Sollte<br />

der Eigenanteil nicht über die/den Pflegebedürftige/-n<br />

oder dessen/deren Angehörigen<br />

abgedeckt werden können, erfolgt die Kostenerstattung<br />

über das jeweils zuständige Sozialamt.<br />

Die Diözese unterstützt die<br />

Altenhilfeträger weder aus Kirchensteuermitteln<br />

noch aus kirchlichen Spenden oder Kollekten.<br />

Die seelsorgerliche Begleitung erfolgt<br />

– soweit möglich – über die Priester <strong>und</strong>/oder<br />

Diakone bzw. Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten<br />

unserer Diözese.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer zunehmenden<br />

ethischen Verunsicherung unter der<br />

Mitarbeiterschaft in der Altenpflege wurde im<br />

Sommer 2011 ein Modellprojekt der Hauptabteilung<br />

Caritas (VI) in Zusammenarbeit mit<br />

dem Diözesan-Caritasverband <strong>und</strong> den Trägern<br />

der Altenhilfe ins Leben gerufen, das die<br />

Rahmenbedingungen zur Einführung von<br />

ethischen Fallbesprechungen <strong>und</strong> Ethikkomitees<br />

in der katholischen Altenhilfe erarbeitet,<br />

geeignete Personen qualifiziert <strong>und</strong> die exemplarische<br />

Umsetzung bis Sommer 2013 begleitet<br />

<strong>und</strong> ausgewertet hat.<br />

Hilfen für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Bei den katholischen Trägerorganisationen<br />

der Behindertenhilfe handelt es sich<br />

vorwiegend um größere Träger, die neben der<br />

Behindertenhilfe in der Regel auch in der Altenhilfe<br />

tätig sind. Die Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

stellen ebenfalls einen<br />

wichtigen Arbeitgeber vor Ort dar.<br />

Für die Finanzierung gibt es keine<br />

einheitliche Gr<strong>und</strong>lage. Abgerechnet werden<br />

die Hilfeleistungen entsprechend der Zuordnung<br />

des Hilfebedarfs (Grad des Handicaps,<br />

seelische Behinderung) bzw. aufgr<strong>und</strong> des Alters.<br />

Die Leistungen werden alternativ nach<br />

den Regelungen der §§ 53-60 des Zwölften<br />

Buches des Sozialgesetzbuchs (SGB X<strong>II</strong>), der<br />

Pfle-geversicherung (SGB XI), des Arbeitsförderungsgesetzes<br />

(SGB <strong>II</strong>I), des Gesetzes zur<br />

Rehabilitation <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>habe behinderter Menschen<br />

(SGB IX), des § 35a (Eingliederungshilfe<br />

für seelisch behinderte Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche) des Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetzes<br />

(SGB V<strong>II</strong>I) <strong>und</strong> über verschiedene Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Rehabilitationsleistungen<br />

(unter anderem SGB V <strong>und</strong> SGB V<strong>II</strong>) finanziert.<br />

Die Diözese unterstützt diese Einrichtungen<br />

weder aus Kirchensteuermitteln noch<br />

aus kirchlichen Spenden <strong>und</strong> Kollekten. Wie<br />

für die gesamte Gesellschaft, so gilt auch für<br />

die Träger der Behindertenhilfe, dass die UN-<br />

Behindertenrechtskonvention <strong>und</strong> der Paradigmenwechsel<br />

hin zur Inklusion die große<br />

Herausforderung der nächsten Jahre darstellt.


ENTWICKLUNG 54|55<br />

Krankenhilfe<br />

Die katholischen Krankenhäuser<br />

genießen seit Jahren einen guten Ruf. Die gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen im Krankenhauswesen<br />

haben sich in den letzten Jahren<br />

erheblich verändert. Die veränderte Altersstruktur,<br />

der medizinische Fortschritt, die Zunahme<br />

der teilstationären <strong>und</strong> ambulanten<br />

Leistungen sowie die kürzere Verweildauer<br />

der Patienten führten neben der Einführung<br />

der Fallpauschalen zu einem verstärkten<br />

Wettbewerbsdruck zwischen den Krankenhäusern<br />

<strong>und</strong> zu einem weiteren Abbau der<br />

stationären Betten. Um die medizinische Leistungsfähigkeit<br />

zu erhalten <strong>und</strong> dem stärker<br />

werdenden Wettbewerbsdruck Stand halten<br />

zu können, sind weitere Kooperationen mit<br />

Dritten, die stetige Modernisierung des Betriebes<br />

<strong>und</strong> eine weitere Angebotsspezialisierung<br />

wichtig.<br />

Die Finanzierung der Krankenhäuser<br />

in Deutschland geschieht nach dem dualen<br />

System. Die laufenden Kosten werden<br />

meist durch die Krankenkassen über einen<br />

(Fall-)Pausch<strong>als</strong>atz für eine bestimmte Diagnose<br />

(vgl. Diagnosis Related Groups, DRG)<br />

getragen (SGB V). Die Investitionen, die für<br />

ein Krankenhaus anfallen, werden für die<br />

Krankenhäuser, die im Krankenhausplan enthalten<br />

sind, vom jeweiligen B<strong>und</strong>esland übernommen.<br />

Die Diözese unterstützt diese<br />

Einrichtungen weder aus Kirchensteuermitteln<br />

noch aus kirchlichen Spenden <strong>und</strong> Kollekten.<br />

Die seelsorgerliche Begleitung erfolgt<br />

– soweit möglich – über die Priester <strong>und</strong>/oder<br />

Diakone bzw. Pastoralreferenten unserer Diözese.<br />

Jugendhilfe<br />

Bei den katholischen Jugendhilfeträgern<br />

handelt es sich hauptsächlich um<br />

kleine Einrichtungen, die auf einem überschaubaren<br />

Markt in starker Konkurrenz zu<br />

städtischen, evangelischen <strong>und</strong> privaten Anbietern<br />

tätig sind. Die stationären Unterbringungszahlen<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

haben sich bei den katholischen Trägern in<br />

den letzten Jahren stabilisiert. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

demografischen Entwicklung wird sich jedoch<br />

dieses Niveau auf Dauer nicht halten können.<br />

Die Auslastung der stationären Jugendhilfeeinrichtungen<br />

ist schließlich regional sehr unterschiedlich.<br />

Die Belegung der Jugendhilfeeinrichtungen<br />

erfolgt über die Jugendämter der<br />

Städte <strong>und</strong> Kommunen. Entsprechend der Situation<br />

des Kindes bzw. Jugendlichen erfolgt<br />

eine stationäre Heimunterbringung oder eine<br />

regelmäßige st<strong>und</strong>enweise Betreuung (ambulantes<br />

Angebot). Die Städte <strong>und</strong> Kommunen<br />

setzen hierbei verstärkt auf kostengünstigere<br />

ambulante Angebote.<br />

Die Finanzierung der Jugendhilfemaßnahmen<br />

erfolgt über den Sozialetat der<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Kommunen, gegebenenfalls<br />

werden Eltern noch zu einem Eigenanteil herangezogen.<br />

Für spezielle Projekte <strong>und</strong> Fortbildungsmaßnahmen,<br />

die die christliche<br />

Ausrichtung der Einrichtung, deren Mitarbeiter/-innen<br />

<strong>und</strong> deren Klientel fördern, unterstützt<br />

die Diözese Jugendhilfeträger über den<br />

Jugendhilfestrukturfonds. Die Unterstützung<br />

aus dem Jugendhilfestrukturfonds setzt sich<br />

zur Hälfte aus Zinserträgen eines hierfür bereitgestellten<br />

Betrags der Diözese <strong>und</strong> zur anderen<br />

Hälfte aus in gleicher Höhe erhobenen<br />

Mitgliedsbeiträgen der Jugendhilfeträger, die<br />

dem Jugendhilfestrukturfonds beigetreten<br />

sind, zusammen. Jährlich werden hier Projekte<br />

finanziert bzw. mitfinanziert, die von der<br />

Mitgliederversammlung vorgeschlagen werden.<br />

Über diese Solidaritätsmaßnahme der<br />

Diözese hinaus unterstützt die Diözese die Jugendhilfeträger<br />

weder aus Kirchensteuermitteln<br />

noch aus kirchlichen Spenden <strong>und</strong><br />

Kollekten.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Sozi<strong>als</strong>tationen<br />

Das Diözesanprojekt zur Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Profilierung der Sozi<strong>als</strong>tationen<br />

wurde unter der Federführung der Hauptabteilung<br />

Caritas (VI) 2010 fertiggestellt. Die<br />

Hauptabteilung Caritas wurde von Bischof Dr.<br />

Gebhard Fürst mit der Umsetzung der Projektergebnisse<br />

federführend beauftragt. Dies<br />

geschah in 2012 vor allem durch die Arbeit<br />

in der diözesanen Konferenz Sozi<strong>als</strong>tationen<br />

2011-2013, den Fachtag zur Weiterentwicklung<br />

der Krankenpflegevereine im Juli 2012<br />

mit 125 <strong>Teil</strong>nehmern <strong>und</strong> durch die zweite<br />

Bewilligungstranche innerhalb der eingerichteten<br />

dreijährigen (2011-2013) Modellförderung<br />

zum Anreiz von Entwicklungsschritten<br />

bei den Trägern in strukturell unterschiedlichen<br />

Regionen.<br />

Ende 2012 entschied der Vergabeausschuss<br />

über die eingegangenen drei Anträge.<br />

Zwei Anträge wurden mit einer<br />

Gesamtsumme von 77.500 Euro bewilligt.<br />

Für einen Antrag aus dem Jahr 2011 erfolgte<br />

zusätzlich eine Förderung in Höhe von<br />

15.000 Euro. Der Fokus der Anträge war auch<br />

2012 weit gespannt <strong>und</strong> reichte über die Themen<br />

„Einfache <strong>und</strong> schnelle Hilfen im häuslichen<br />

Alltag“, „Trägerstruktur- <strong>und</strong> Organisationsentwicklungen“<br />

bis hin zur „Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Neuprofilierung eines Krankenpflegevereins“.<br />

Im Hinblick auf die demografische<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die politische Vorgabe „ambulant<br />

vor stationär“ gewinnt die ambulante<br />

Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />

immer mehr an Bedeutung. Dieser<br />

Paradigmenwechsel stellt die 77<br />

Sozi<strong>als</strong>tationen (Stand: Mai 2012) in ganz unterschiedlichen<br />

Trägerstrukturen vor große<br />

Herausforderungen, die sich auch in den Anträgen<br />

zur Modellförderung widerspiegeln.<br />

Mit dem Diözesanprojekt <strong>und</strong> den sich daraus<br />

ergebenden Umsetzungsschritten sollen die<br />

katholischen Sozi<strong>als</strong>tationen in der Diözese<br />

für die Zukunft bei der Bewältigung der Herausforderungen<br />

gestärkt werden.<br />

Kindergärten<br />

Von 1.039 Kirchengemeinden engagieren<br />

sich derzeit 54 Prozent in eigener<br />

Trägerschaft von Kindergärten mit insgesamt<br />

2.239 Kindergartengruppen (Stand: 31. Dezember<br />

2011). Mit den weiteren katholischen<br />

Trägern von Kindergärten gibt es in der Diözese<br />

insgesamt 903 Einrichtungen mit<br />

2.332 Gruppen in katholischer Trägerschaft.<br />

Dort werden insgesamt 45.312 Kinder von<br />

6.414 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern betreut.<br />

Etwa 36,5 Prozent der betreuten Kinder<br />

haben einen Migrationshintergr<strong>und</strong> (Stichtag<br />

1. März 2012).<br />

Im Jahr 2012 lagen die Gesamtausgaben<br />

für den laufenden Betrieb der<br />

kirchlichen Kindergärten in Trägerschaft von<br />

Kirchengemeinden bei r<strong>und</strong> 241 Millionen<br />

Euro. Die Kirchengemeinden mussten aus eigenen<br />

Steuermitteln r<strong>und</strong> 20,4 Millionen<br />

Euro einbringen; dies entspricht etwa 14,5<br />

Prozent der Kirchensteuerzuweisungen an die<br />

Kirchengemeinden.<br />

Hochwertige <strong>und</strong> differenzierte Betreuungsangebote<br />

für unter dreijährige Kinder<br />

wurden stark ausgebaut. In katholischen<br />

Einrichtungen werden 1.968 Kinder (1.535 in<br />

2011) unter drei Jahren in 207 Gruppen (168<br />

in 2011) <strong>und</strong> in 168 Einrichtungen (137 in<br />

2011) betreut (Stichtag 1. März 2012). Damit<br />

stieg die Zahl der betreuten Kinder unter drei<br />

Jahren in 2012 um knapp 25 Prozent an. Zur<br />

Unterstützung der Kirchengemeinden wurde<br />

durch den Diözesanrat im Juli 2012 ein Förderprogramm<br />

für Krippen beschlossen. Pro<br />

Krippengruppe kann ein Zuschuss in Höhe<br />

von 5.000 Euro beantragt werden. Die Kalkulation<br />

geht von einem jährlichen Zuschussaufwand<br />

von r<strong>und</strong> 2.800.000 Euro aus.


ENTWICKLUNG 56|57<br />

Im Zukunftsfonds Kindergarten hat<br />

die Diözese 2008 2,5 Millionen Euro für die<br />

Modellförderung in den nächsten Jahren zur<br />

Verfügung gestellt. Bis 2012 sind insgesamt<br />

48 Anträge eingegangen, von denen 26 Anträge<br />

mit einer Gesamtsumme von<br />

590.826,04 Euro bewilligt wurden. Der Zielfokus<br />

der Anträge ist weit gefächert <strong>und</strong><br />

reicht von religionspädagogischen Projekten,<br />

Einführung von Ges<strong>und</strong>heitskonzepten, Weiterentwicklung<br />

zu Familienzentren hin zur<br />

Unterstützung der Träger bei der Umsetzung<br />

der religionspädagogischen <strong>und</strong> pastoralen<br />

Rahmenkonzeptionen.<br />

Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

verpflichtet sich <strong>und</strong> ihre Kindergartenträger<br />

mit dem <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan, den<br />

Eltern eine fachlich hochwertige, qualifizierte<br />

Dienstleistung mit einem klaren Werteprofil<br />

anzubieten. Dies erfolgt unter anderem durch<br />

das verbindliche Qualitätsprofil, ein pastorales<br />

<strong>und</strong> religionspädagogisches Rahmenkonzept,<br />

durch die Weiterentwicklung der<br />

Trägerstrukturen, durch die Unterstützung der<br />

Kindergartenträger <strong>und</strong> durch die Einrichtung/Benennung<br />

von Kindergartenbeauftragten<br />

Verwaltung/Pastoral zur besseren<br />

Wahrnehmung von Trägeraufgaben.<br />

Die Hauptabteilung Caritas legte im Juni 2012<br />

dem Diözesanrat einen Bericht über die Umsetzung<br />

des <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplanes<br />

2008-2012 vor. Der <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan<br />

ist zu einem großen <strong>Teil</strong> im gesetzten<br />

Zeitraum verwirklicht worden. Mehr <strong>als</strong> 80<br />

Prozent der Träger haben mittlerweile Kindergartenbeauftragte<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Kindergartenbeauftragte<br />

Pastoral eingesetzt <strong>und</strong> damit<br />

die Verwaltung professionalisiert <strong>und</strong> die Profilierung<br />

der Einrichtungen gestärkt. Der Prozess<br />

zur Weiterentwicklung <strong>und</strong> Optimierung<br />

der Trägerstrukturen ist eingeleitet.<br />

Ein Qualitätsmanagement wurde<br />

von mehr <strong>als</strong> 80 Prozent der Einrichtungen<br />

mit dem Landesverband Katholischer Kindertagesstätten<br />

eingeführt, weitere Einrichtungen<br />

sind derzeit im Einführungsprozess.<br />

An drei Standorten wird seit 2011<br />

die Konzeption „Familie im Zentrum – Familienzentrum.<br />

Konzeption für Familienzentren<br />

in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“ im Modell<br />

realisiert. Der Zukunftsfonds Kindergarten<br />

flankiert finanziell für drei Jahre die<br />

Umset-zung mit einer Anschubfinanzierung<br />

von maximal 25.000 Euro pro Jahr pro Standort.<br />

2012 entschied der Zukunftsfonds Kindergarten,<br />

im Jahr 2013 bis zu fünf weitere<br />

Standorte bei der Umsetzung finanziell zu<br />

flankieren.<br />

Im Herbst 2011 wurde eine Projektstelle<br />

„Religionspädagogik im Kindergarten“<br />

mit einem Stellenumfang von 75<br />

Prozent für die Dauer von drei Jahren eingerichtet.<br />

Die Projektstelle hat den Auftrag, die<br />

Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte<br />

<strong>und</strong> Kindergartenbeauftragte Pastoral in der<br />

Diözese zu vernetzen <strong>und</strong> gezielt weiterzu -<br />

entwickeln. 2012 wurden zur Implementierung<br />

der religionspädagogischen <strong>und</strong> der<br />

pastoralen Rahmenkonzeptionen der Diözese<br />

20 Multiplikatorinnen ausgebildet, die seit<br />

September 2012 den Kindergartenträgern für<br />

Fortbildungen vor Ort zur Verfügung stehen.<br />

Ein Gr<strong>und</strong>lagenkurs für Kindergartenbeauftragte<br />

Pastoral wurde entwickelt <strong>und</strong> eingeführt.<br />

Religionspädagogische Fortbildungsangebote<br />

verschiedener Anbieter wurden erhoben<br />

<strong>und</strong> insbesondere mit dem Landesverband<br />

Katholischer Kindertagesstätten weiterentwickelt.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Fonds für Opfer von Menschenhandel<br />

<strong>und</strong> Zwangsprostitution<br />

In der Hauptabteilung Caritas wird<br />

seit 2009 der diözesane Fonds für Opfer von<br />

Menschenhandel <strong>und</strong> Zwangsprostitution<br />

verwaltet. Der Fonds versteht sich <strong>als</strong> Ergänzung<br />

zum Fonds des Landes Baden-Württemberg<br />

für Opfer von Menschenhandel (Opfer<br />

von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen<br />

Ausbeutung nach § 232 StGB). Er ist<br />

speziellen Fallkonstellationen vorbehalten,<br />

die nicht vom Fonds des Landes, der nur bei<br />

Personen aus den Beitrittsstaaten der Europäischen<br />

Union greift, abgedeckt werden, jedoch<br />

unter humanitären Aspekten eine<br />

Hilfeleistung begründen. Der diözesane Fonds<br />

soll eine schnelle, unbürokratische <strong>und</strong> kalkulierbare<br />

finanzielle Hilfe sein.<br />

2012 wurden sieben Anträge mit<br />

einer Bewilligungssumme von 3.478,89 Euro<br />

gefördert.<br />

Inhaltlich unterstützte der Fonds in folgender<br />

Weise:<br />

Die Entwicklung des Frauenhandels<br />

kann kaum prognostiziert werden. Wie<br />

viele Frauen aus welchen Ländern zur Beratung<br />

in die einschlägigen Fachberatungsstellen<br />

kommen, ist nicht vorhersehbar <strong>und</strong> hing<br />

auch 2012 stark von den Ermittlungsschwerpunkten<br />

der polizeilichen Behörden ab. Insgesamt<br />

verzeichneten 2012 die Fachberatungsstellen<br />

einen Anstieg von Frauen aus EU-Ländern,<br />

die aus wirtschaftlicher Not in die Prostitution<br />

geraten. Die Bedarfe in der Betreuung<br />

von Opfern aus EU-Ländern sind derzeit bei<br />

den Fachberatungsstellen finanziell nicht gedeckt.<br />

In einem Gespräch im September 2012<br />

mit der baden-württembergischen Sozialministerin<br />

Katrin Altpeter wurde diese Finanzierungslücke<br />

durch die Hauptabteilung Caritas<br />

thematisiert.<br />

Feriendörfer<br />

Zu den Familienerholungsprogrammen<br />

in den Schulferien erhalten die Feriendörfer<br />

von den Familien sehr positive Rückmeldungen.<br />

Die Kombination aus freier <strong>und</strong><br />

gestalteter Zeit, aus Freiraum für den Einzelnen<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaftserlebnissen traf offenbar<br />

genau die Bedürfnisse der Familien, die in den<br />

drei Familienferiendörfern der Diözese zu Gast<br />

waren.<br />

Eine besondere Form der Familienfreizeit<br />

findet jedes Jahr in den Herbstferien in<br />

Eglofs statt. Dort gestaltet der Familienkreis<br />

der Kirchengemeinden in Wernau seit fast 40<br />

Jahren ein Programm für eine Woche, das in<br />

seiner Vielfalt seinesgleichen sucht. Dabei werden<br />

fast alle Aktionen <strong>und</strong> Workshops von den<br />

teilnehmenden Familien selbst angeboten. Inzwischen<br />

belegt diese Freizeit das komplette<br />

Feriendorf <strong>und</strong> es sind immer noch Familien<br />

auf der Warteliste. Das Familienerholungswerk<br />

ist auch anderen Kirchengemeinden oder Dekanaten<br />

bei der Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />

einer Familienfreizeit gerne behilflich!<br />

• psychosoziale Beratung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

• Unterstützung zur Beschaffung von Dokumenten<br />

(Passgebühren <strong>und</strong> Dolmetscher)<br />

• rechtliche Erstberatung (bei Bedarf)<br />

• Hilfen zum Lebensunterhalt <strong>und</strong> Verpflegung<br />

• tagestrukturierende Maßnahmen (z. B.<br />

Sprach- <strong>und</strong> Alphabetisierungskurse)<br />

Im Herbst 2012 fand im Familienferiendorf<br />

„Eckenhof“ in Schramberg-Sulgen die<br />

Freizeit „Kleine Fluchten“ für Pflegebedürftige<br />

<strong>und</strong> ihre Angehörigen statt. Sie wurde <strong>als</strong> Kooperationsprojekt<br />

der Diözese mit der Evangelischen<br />

Landeskirche Württemberg ausgerichtet.<br />

Im nächsten Jahr sollen <strong>als</strong> Fortführung<br />

zwei Freizeiten für Demenzkranke <strong>und</strong> ihre Angehörigen<br />

stattfinden. Von der diözesanen Stiftung<br />

„Lebensraum für die Familie“ wurden im<br />

Jahr 2012 141 Familien unterstützt, davon 20<br />

Ein-Eltern-Familien. Diesen Familien ist es nur<br />

dank dieses Zuschusses möglich, einen Erholungsurlaub<br />

zu verbringen. Hier stärkt die Diözese<br />

in besonderem Maße Familien in<br />

belasteten Situationen.


ENTWICKLUNG 58|59<br />

I.3.4 WELTKIRCHLICHE ARBEIT<br />

606 Mal Hilfe im Gesamtwert von<br />

r<strong>und</strong> 6 Millionen Euro in 74 Ländern weltweit:<br />

So lautet die Jahresbilanz 2012 der<br />

Hauptabteilung Weltkirche. Mit den bewilligten<br />

Geldern wurden Diözesen <strong>und</strong> Ordensgemeinschaften<br />

in Afrika, Asien, Lateinamerika,<br />

Ozeanien sowie Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa<br />

in ihrer Pastoral-, Sozial- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeit<br />

unterstützt. 532 Projekte, die<br />

2012 bewilligt wurden, konnten im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr ausgezahlt werden.<br />

Für 74 Projekte mussten Rückstellungen gebildet<br />

werden, da sie zwar 2012 bewilligt, jedoch<br />

im selben Jahr noch nicht kassenwirksam<br />

wurden.<br />

WAS EINGENOMMEN UND<br />

WAS AUSGEGEBEN WURDE<br />

R<strong>und</strong> 0,3 Millionen Euro machte<br />

der Verwaltungsaufwand aus, der er z. B. auf<br />

Fortbildungsmaßnahmen, Reisekosten, Banküberweisungsgebühren<br />

<strong>und</strong> Personalkosten<br />

entfiel. Im Rahmen des Reduzierungsprozesses<br />

2004 bis 2010 „Heute für morgen das<br />

Nötige tun“ wurde dekretiert, dass Kostenersatz<br />

für je zwei Person<strong>als</strong>tellen der Hauptabteilung<br />

Weltkirche aus Budgetmitteln bzw.<br />

Erträgen der weltkirchlichen Stiftungen zu<br />

leisten ist.<br />

Etwa 0,8 Millionen Euro wurden im<br />

Sinne der Kapit<strong>als</strong>tärkung der Freien Rücklage<br />

der Stiftung Weltkirche in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zugeführt, sodass 2012<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 7,2 Millionen Euro an Aufwendungen<br />

für die Hauptabteilung Weltkirche<br />

zu Buche stehen.<br />

R<strong>und</strong> fünf Millionen Euro der Hilfsgelder<br />

stammten aus den im Rahmen der<br />

Vorwegausgaben bereitgestellten Kirchensteuermitteln<br />

für „Mission <strong>und</strong> Entwicklungshilfe“<br />

sowie für „Hilfe für die Kirchen<br />

Europas“. Weitere r<strong>und</strong> 2,2 Millionen Euro<br />

entfielen zu 29 Prozent auf Spendeneinnahmen<br />

<strong>und</strong> zu 71 Prozent auf Erträge aus den<br />

weltkirchlichen Stiftungen der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />

Diesen eigenen finanziellen Vergabemitteln<br />

ist noch der 8,5-prozentige Anteil<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> an der Umlage<br />

zum Verband der Diözesen Deutschlands<br />

(VDD) hinzuzurechnen. Da der auf den Bereich<br />

„Mission <strong>und</strong> Entwicklung“ im VDD-<br />

Haushalt entfallende Anteil 2012 bei<br />

64.256.460 Euro lag, kommen nach dem<br />

Umlageschlüssel mithin weitere r<strong>und</strong> 5,5 Millionen<br />

Euro hinzu, die von der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

für die Förderung<br />

weltkirchlicher Projekte im Jahr 2012 zur Verfügung<br />

gestellt wurden.<br />

AUFGABENBEREICHE,<br />

DIE GEFÖRDERT WURDEN<br />

Während 2012 insgesamt 3,6 Millionen<br />

Euro oder 60 Prozent der Aufwendungen<br />

für die Unterstützung der Pastoralarbeit<br />

(Seelsorge) von Schwesterkirchen eingesetzt<br />

wurden, summierten sich die Zuschüsse für<br />

Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in<br />

Trägerschaft von Orden <strong>und</strong> Ortskirchen auf<br />

2,4 Millionen Euro, <strong>als</strong>o 40 Prozent der Beihilfen.<br />

Die Förderung der Pastoralarbeit in<br />

den Partnerkirchen betraf insbesondere die<br />

Errichtung kirchlicher Infrastruktur, wie Kirchen,<br />

Pfarrhäuser, Gemeinde- <strong>und</strong> Pastoralzentren<br />

sowie von Gebäuden verschiedener<br />

Art für Ordensgemeinschaften oder Stätten<br />

der Aus- <strong>und</strong> Fortbildung pastoralen Person<strong>als</strong>;<br />

zu einem guten <strong>Teil</strong> jedoch auch die Finanzierung<br />

solcher Bildungsmaßnahmen<br />

selbst.<br />

Auch die im Rahmen der Solidaritätsaktion<br />

„Priester helfen einander in der<br />

Mission“ (PRIM) für die Unterstützung des<br />

Klerus in Äthiopien, Eritrea <strong>und</strong> dem Sudan<br />

aufgewendeten Mittel sind hier ebenso einzurechnen<br />

wie diejenigen, die in Kooperation<br />

mit der Adveniat-Patenschaftsaktion für die<br />

Ausbildung des Priesternachwuchses in Guatemala<br />

<strong>und</strong> El Salvador aufgewendet wurden.<br />

Die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

gewährten Zuschüsse von 2,4<br />

Mio. € konzentrierten sich etwa zur Hälfte auf<br />

die Bildungsarbeit <strong>und</strong> zu einem Viertel auf<br />

Maßnahmen im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozi<strong>als</strong>ektor.<br />

Ein weiteres Viertel entfiel auf die Sicherung<br />

von Gr<strong>und</strong>bedürfnissen (Nahrung, sauberes<br />

Trinkwasser, Wohnraum) sowie auf Not- <strong>und</strong><br />

Katastrophenhilfe, vornehmlich für von der Öffentlichkeit<br />

nicht beachtete Desaster. Eine<br />

Zwitterstellung nehmen gewissermaßen Motorisierungsprojekte<br />

ein, denen bei der flächenmäßigen<br />

Ausdehnung überseeischer<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Diözesen eine Schlüsselrolle<br />

zukommt. Ohne Kraftfahrzeuge aller Art können<br />

Pfarrer, Ordensgeistliche, Schwestern <strong>und</strong><br />

Katechisten ihren jeweiligen Auftrag auf den<br />

Feldern der Sozial-, Ges<strong>und</strong>heits- oder Seelsorgearbeit<br />

kaum sinnvoll wahrnehmen.<br />

Dafür wurden 2012 knapp etwa neun Prozent<br />

der Zuschüsse vergeben.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

HILFEN – ÜBER DIE KONTINENTE VERTEILT<br />

Der schwarze Kontinent lag auch<br />

2012 wieder vorn mit r<strong>und</strong> 40,9 Prozent aller<br />

bewilligten Hilfsgelder. Länder in Asien erhielten<br />

32,7 Prozent aller Zuschüsse. Lateinamerika<br />

profitierte zu etwa 13 Prozent, Europa mit<br />

12,4 Prozent <strong>und</strong> der geringe Rest von einem<br />

Prozent ging nach Ozeanien, genauer auf die<br />

Salomonen. Hauptempfängerländer waren Indien,<br />

gefolgt von Uganda, Guatemala, der<br />

Ukraine, Vietnam, Burkina Faso, der Demokratischen<br />

Republik Kongo <strong>und</strong> Brasilien.<br />

In einer Jahresbilanz der finanziellen<br />

Zusammenarbeit darf abschließend allerdings<br />

auch nicht unerwähnt bleiben, dass 564 beantragte<br />

Projekte, mithin fast die Hälfte aller<br />

erhaltenen Hilfsgesuche, nicht berücksichtigt<br />

werden konnte. Nur zu einem geringen <strong>Teil</strong><br />

lagen die Ablehnungen jedoch an mangelnden<br />

Fördermitteln.<br />

HILFEN HABEN NAMEN UND GESICHT<br />

Auch wenn die Zahlen der Missionskräfte,<br />

die aus der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

stammen <strong>und</strong> weltweit im Einsatz sind,<br />

weiter rückläufig sind, so waren 2012 doch<br />

noch insgesamt 174 Missionarinnen, Missionare<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsfachkräfte in 41 Ländern<br />

in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika<br />

<strong>und</strong> Ozeanien tätig. Darunter waren auch vier<br />

Fidei Donum-Priester unserer Diözese in Argentinien<br />

<strong>und</strong> Bolivien.<br />

Weiterhin hoher Beliebtheit erfreut<br />

sich der Weltkirchliche Friedensdienst der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> von BDKJ <strong>und</strong> HA<br />

Weltkirche, der am 1.7.2012 in Trägerschaft<br />

der neu gegründeten gGmbH Freiwilligendienste<br />

überging. So konnten in Zusammenarbeit<br />

mit dem Weltwärts-Programm des<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Entwicklungshilfe im Jahrgang<br />

2011/2012 insgesamt 20 junge Männer <strong>und</strong><br />

Frauen für einen mindestens 12-monatigen<br />

Dienst nach Brasilien, Chile, Mexiko, Südafrika<br />

<strong>und</strong> Thailand entsendet werden.<br />

Vonseiten der mittlerweile auch bei<br />

der gGMbH Freiwilligendienste untergebrachten<br />

Servicestelle für Weltkirchliche Freiwilligendienste<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

konnten ebensolche Weltwärts-Einsätze vermittelt<br />

werden für junge Menschen aus Pfarrgemeinden<br />

mit weltkirchlichen Partnerschaften,<br />

über Ordensgemeinschaften im Rahmen<br />

von deren „Missionar auf Zeit”-Programme<br />

oder über die Katholische<br />

Schulstiftung <strong>und</strong> deren Partnerschaft zum katholischen<br />

Schulwerk der nordwestargentinischen<br />

Diözese Santiago del Estero. Über diese<br />

Schiene gingen aus dem Jahrgang 2011/2012<br />

insgesamt 17 junge Leute nach Argentinien,<br />

Bolivien, Peru, Indien <strong>und</strong> Tansania.


ENTWICKLUNG 60|61<br />

Bei den Schulabsolventen des Jahrgangs<br />

2012/2013, die im August/September<br />

ausreisten, waren die Verhältnisse dann umgekehrt.<br />

Während im Rahmen des Welt-kirchlichen<br />

Friedensdienstes 17 junge Frauen <strong>und</strong><br />

Männer in die genannten Länder ausreisten,<br />

waren es dagegen bei der Servicestelle im selben<br />

Jahrgang 20 junge Laienmissionskräfte.<br />

HERAUS AUS DER EINBAHNSTRASSE<br />

Erstm<strong>als</strong> konnten im Jahr 2012 auch<br />

aus lateinamerikanischen Partnerdiözesen in<br />

Argentinien, Brasilien <strong>und</strong> Mexiko jeweils zwei<br />

Freiwillige, insgesamt drei junge Frauen <strong>und</strong><br />

drei junge Männer, für ein sogenanntes Reverse-Programm<br />

in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> willkommen geheißen werden. Die<br />

jungen Leute absolvieren ein Freiwilliges Soziales<br />

Jahr bis zum Sommer 2013. Sie sind in<br />

Kirchengemeinden integriert, leben dort in<br />

Gastfamilien <strong>und</strong> versehen ihren Dienst in<br />

nahe gelegenen gemeinnützigen Einrichtungen<br />

wie Kindergärten, Sozi<strong>als</strong>tationen oder Jugendhäusern.<br />

Wie auch bei den ins Ausland gehenden<br />

jungen Menschen aus unserer Diözese<br />

gehören zum Reverse-Programm gleichfalls<br />

Sprach- <strong>und</strong> Einführungskurse, Begleitseminare<br />

<strong>und</strong> Reflexionsphasen sowie die Anleitung<br />

von Mentoren. Das vom BDKJ, der<br />

Hauptabteilung Weltkirche, der Aktion Hoffnung<br />

<strong>und</strong> der Aktion GlücksSpirale finanziell<br />

unterstützte Projekt nahm 2012 einen vielversprechenden<br />

Auftakt.<br />

WELTKIRCHE HIERZULANDE<br />

Ehemalige Freiwilligendienstler,<br />

Rückkehrerinnen <strong>und</strong> Rückkehrer aus Weltkirchlichen<br />

Friedensdiensten spielen auch eine<br />

große Rolle bei der weltkirchlich-missionarischen<br />

Bildungsarbeit, wie sie von der zur<br />

Hauptabteilung Weltkirche gehörenden missio-Diözesanstelle<br />

ausgeht.<br />

So haben zahlreiche ehemalige Freiwillige,<br />

nachdem sie von ihrem Auslandsdienst<br />

in die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zurückgekehrt<br />

sind, im Jahr 2012 bei den sogenannten<br />

außerordentlichen missio-Sonntagen mitgewirkt<br />

<strong>und</strong> mit ihren Erfahrungen in den jeweiligen<br />

Kirchengemeinden für die Anliegen der<br />

kirchlichen Missionswerke geworben. Bei der<br />

Tournee des AIDS-Trucks des Internationalen<br />

Katholischen Missionswerks missio durch die<br />

Diözese, unter anderem auch anlässlich der<br />

Messe „Fair Handeln“ im April 2012 in <strong>Stuttgart</strong>,<br />

wirkten ebenso Rückkehrerinnen <strong>und</strong><br />

Rückkehrer mit wie beim missio-Auftritt auf<br />

dem Katholikentag im Mai 2012 in Mannheim.<br />

Die missio-Diözesanstelle konnte darüber hinaus<br />

durch die „Aufbaukurse Weltkirche“ I<br />

<strong>und</strong> <strong>II</strong> mit 33 bzw. 20 <strong>Teil</strong>nehmenden Interessentinnen<br />

<strong>und</strong> Interessenten für Partnerschaftsarbeit<br />

<strong>und</strong> interkulturellen Dialog<br />

gewinnen. In diesem Zusammenhang wurde<br />

auch eine Studienfahrt zu den in Aachen ansässigen<br />

Hilfswerken der katholischen Kirche,<br />

von missio, Misereor <strong>und</strong> dem Kindermissionswerk<br />

durchgeführt.<br />

Verschiedene regionale vorbereitende<br />

Veranstaltungen auf den Monat der<br />

Weltmission <strong>und</strong> die einwöchige R<strong>und</strong>reise des<br />

Gastes Schwester Hubertine Babe aus Papua-<br />

Neuguinea im Weltmissionsmonat Oktober<br />

2012 vermochten es, an vielen Orten der Diözese<br />

Interesse zu wecken für die Sorgen <strong>und</strong><br />

Nöte, aber auch für die Errungenschaften der<br />

Christen in fernen Ländern sowie die katholische<br />

Kirche <strong>als</strong> eine Gemeinschaft von Schwestern<br />

<strong>und</strong> Brüdern im Glauben zu erleben.<br />

PROJEKT-EVALUIERUNG UND<br />

EXPOSURE-PROGRAMME<br />

Die Motivation <strong>und</strong> Entschlossenheit<br />

vieler württembergischer Katholiken, helfen zu<br />

wollen, sind der Hauptabteilung Weltkirche in<br />

gleichem Maße wie die Bedürftigkeit <strong>und</strong> Not<br />

derjenigen in aller Welt, die sich hilfesuchend<br />

an die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> wenden,<br />

große Verpflichtung, alles zu geben, um die<br />

treuhänderisch zur Verfügung gestellten Gelder<br />

aus Kirchensteuern, Stiftungserträgen <strong>und</strong><br />

Spenden so sinnvoll wie möglich in Projekte in<br />

Trägerschaft der Partnerkirchen umzusetzen.<br />

Die Erfüllung solch hoher Ansprüche kann jedoch<br />

nur gelingen, wenn man die Partner, die<br />

die Projekte planen <strong>und</strong> verantworten, die gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

in die ihre Vorhaben eingebettet<br />

sind, wie auch die allgemeinen Lebensbedingungen<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legenden Verhältnisse in<br />

den jeweiligen Projektländern aus eigener Anschauung<br />

kennt. Aus dieser Sicht sind Projektreisen<br />

in die Länder der Partner zur Evaluierung<br />

der Projekte unerlässlich.<br />

Dabei ist mit Evaluierung nicht in<br />

erster Linie Inspektion, Kontrolle <strong>und</strong> Überprüfung<br />

von z. B. von Büchern, Rechnungslegung<br />

oder Kosten-Nutzen-Berechnungen gemeint.<br />

Das ist die Mehrheit der Projektpartner sehr<br />

wohl durch eigene Fachleute zu leisten imstande.<br />

Unter dem Stichwort „Evaluierung“<br />

geht es vielmehr darum, gemeinsam mit den<br />

Partnern herauszufinden, bei welchen Ursachen<br />

man ansetzen muss, um die Probleme<br />

lösen oder reduzieren zu können. Welche Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Projekte, mit welchen erhofften


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

Wirkungen <strong>und</strong> Ergebnissen sollten aus diesen<br />

Erkenntnissen heraus in Angriff genommen<br />

werden? Evaluierung ist die Analyse von Fehlern,<br />

um daraus zu lernen <strong>und</strong> sie nicht zu wiederholen.<br />

In diesem Sinn war der Leiter der<br />

Hauptabteilung Weltkirche, Domkapitular<br />

Heinz Detlef Stäps, 2012 mit verschiedenen<br />

Mitarbeiterteams auf Projektreisen in Guatemala,<br />

der Ukraine <strong>und</strong> in China.<br />

Diakon Klaus-Jürgen Kauß, in der<br />

Hauptabteilung Weltkirche für missionarisches<br />

Personal zuständig, führte im Februar 2012<br />

eine Gruppe von 14 Studierenden der Katholischen<br />

Theologie an der Universität Tübingen<br />

für ein 14-tägiges „Exposure-Programm“ nach<br />

Südafrika. Für zukünftige pastorale Mitarbeiter<br />

der Diözese wird es nämlich <strong>als</strong> wichtig angesehen,<br />

dass sie sich wenigstens einmal während<br />

ihres Studiums Situationen aussetzen (=<br />

engl. „to expose“), in denen sie persönliche<br />

<strong>und</strong> prägende interreligiöse <strong>und</strong> interkulturelle<br />

Erfahrungen machen können.<br />

Gleiches gilt auch für diejenigen, die<br />

sich ehrenamtlich in Sachausschüssen der Kirchengemeinden,<br />

in Dekanaten oder auf Diözesanebene<br />

für Weltkirche <strong>und</strong> Mission oder für<br />

Partnerschaften engagieren. Dieser Zielgruppe<br />

galt eine zweite von Diakon Kauß angeführte<br />

Reise, die 16 hochmotivierte Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

aus verschiedenen Regionen der Diözese<br />

im Oktober nach Indien in den westlichen B<strong>und</strong>esstaat<br />

Maharashtra <strong>und</strong> dessen Millionenmetropole<br />

Mumbai (Bombay) brachte.<br />

Mitverantwortet <strong>und</strong> begleitet wurde diese<br />

Reise von Brigitte Willbold-Mulach, der Vorsitzenden<br />

des Diözesanratsausschusses „Eine<br />

Welt“.<br />

Diese regelmäßig in zweijährigem<br />

Turnus von der Hauptabteilung angebotene<br />

Möglichkeit, an Exposure-Reisen teilnehmen<br />

zu können, wird allgemein sehr geschätzt <strong>und</strong><br />

nachgefragt. Das damit verb<strong>und</strong>ene Lernprogramm,<br />

gewissermaßen das Fremde <strong>als</strong> Fremdes<br />

zu verstehen <strong>und</strong> die eigenen gewohnten<br />

Maßstäbe relativieren zu lernen, bringt bei den<br />

<strong>Teil</strong>nehmern im Resultat eine Mischung aus<br />

tiefer Betroffenheit <strong>und</strong> leidenschaftlicher Begeisterung<br />

für die weltkirchliche Arbeit hervor.


ENTWICKLUNG 62|63<br />

I.3.5 MEDIEN UND<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Fachstelle Medien<br />

In der Fachstelle Medien der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> (http://www.fachstellemedien.de)<br />

arbeiten folgende Fachbereiche zusammen:<br />

ÖKUMENISCHER MEDIENLADEN<br />

Der Ökumenische Medienladen<br />

wurde im Oktober 2012 auf ein Mitgliedschaftssystem<br />

umgestellt. Bis zum Ende des<br />

Berichtsjahres hatten sich bereits etwa 1.400<br />

Mitglieder registriert. Der Bestand ist auf 8.524<br />

Titel angewachsen; insbesondere der Downloadbereich<br />

wird ausgebaut <strong>und</strong> umfasste Ende<br />

2012 245 Titel. Im ganzen Jahr wurden r<strong>und</strong><br />

18.200 Verleihvorgänge gezählt, davon wurden<br />

21,4 Prozent online gebucht. Hinzu kommen<br />

10.374 Downloads aus dem Onlineportal.<br />

Insgesamt wurden die Titel <strong>als</strong>o r<strong>und</strong><br />

28.500-mal genutzt.<br />

http://www.oekumenischer-medienladen.de<br />

KATHOLISCHE BÜCHEREIARBEIT<br />

Die Fachstelle Katholische Büchereiarbeit<br />

betreut 190 Katholische Öffentliche Büchereien<br />

(KÖB), damit in den Kirchengemeinden<br />

ein ortsnahes <strong>und</strong> aktuelles Angebot von<br />

Büchern <strong>und</strong> anderen Medien möglich ist. Leseförderung<br />

<strong>und</strong> Sprachgewinnung, Vermittlung<br />

von Medienkompetenz, allgemeine<br />

Literatur- <strong>und</strong> Informationsversorgung sind<br />

dabei genauso wichtig wie der Treffpunktcharakter<br />

der KÖB. Nach dem Motto „Menschen,<br />

Bücher, Begegnung“ erfüllen die Büchereiteams<br />

einen wichtigen kulturell-diakonischen<br />

Dienst in den Gemeinden.<br />

Die Büchereien hatten insgesamt<br />

22.980 Öffnungsst<strong>und</strong>en. Hinzu kommen<br />

1.800 Veranstaltungen wie z. B. Vorlesenachmittage,<br />

Bilderbuchkino, Büchereiführungen,<br />

Literaturgesprächskreise oder Autorenlesungen.<br />

Der gesamte Bestand der Büchereien umfasst<br />

über eine halbe Million Medien, die<br />

801.000 Ausleihen verzeichneten. Mit Ausleihen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen konnten 321.066<br />

Menschen erreicht <strong>und</strong> 4.080 neue Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser gewonnen werden.<br />

Den 1.340 ehrenamtlichen Büchereimitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> -mitarbeitern bietet<br />

die Fachstelle Katholische Büchereiarbeit Ausbildung,<br />

Förderung <strong>und</strong> Hilfestellung. Über<br />

980 St<strong>und</strong>en haben Ehrenamtliche in den KÖB<br />

2012 in Fortbildungen investiert.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />

FACHBEREICH MEDIENGESTALTUNG<br />

Im Web-Shop der Fachstelle Medien<br />

werden Artikel für die pastorale Arbeit in den<br />

Kirchengemeinden angeboten: Give-aways,<br />

kleine Geschenke, DVD-Sampler, Plakate <strong>und</strong><br />

Broschüren. Im Jahr 2012 wurden 5.161 Artikel<br />

bestellt.<br />

http://www.fachstellenshop.de<br />

Bei der Aktion „Mein Name ist Nikolaus“<br />

wurden 36.000 Schokoladen-Nikoläuse<br />

verkauft sowie 4.595 Begleitmaterialien<br />

(Plakate, Flyer <strong>und</strong> Aufkleber).<br />

http://www.mein-name-ist-nikolaus.de<br />

FACHBEREICH MEDIENKULTUR<br />

Der Fachbereich Medienkultur<br />

berät bei medienpädagogischen Fragen: Dazu<br />

werden Veranstaltungen <strong>und</strong> Kurse durchgeführt<br />

sowie ein Blog zu aktuellen Themen angeboten.<br />

http://fachstellemedien.wordpress.com<br />

Von den kostenlosen Broschüren<br />

„Kinder auf Facebook“ <strong>und</strong> „Kinderschutzprogramme“<br />

wurden r<strong>und</strong> 20.000 bestellt<br />

(via http://www.fachstellenshop.de).<br />

Neben eigenen Veranstaltungen<br />

werden auch Referenten vermittelt: Über das<br />

„Netzwerk Medienreferenten“ wurden bei<br />

154 Veranstaltungen 2.520 <strong>Teil</strong>nehmerinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer geschult.<br />

„DRS MEDIA – SEHEN, WAS VERBINDET“<br />

„Sehen, was verbindet“. Seit 2009<br />

produziert die Web-TV-Redaktion Audio- <strong>und</strong><br />

Videobeiträge für das Videoportal der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> auf www.drs.de.<br />

In Kooperation mit KIP-(Kirche im<br />

Privatfunk)TV <strong>und</strong> gemeinsam mit qualifizierten<br />

freien Mitarbeitern werden aktuelle <strong>und</strong><br />

gesellschaftlich relevante Themen aufbereitet<br />

– wesentlich <strong>und</strong> attraktiv. Zeigen, was Menschen<br />

glauben, was sie hoffen <strong>und</strong> warum sie<br />

sich für Kirche engagieren, steht dabei im<br />

Mittelpunkt.<br />

Porträts, soziales Engagement, spirituelle<br />

Impulse wie das Abendlob aus dem<br />

Benediktinerinnenkloster aus Kellenried gehören<br />

dabei fest zum Programm. Highlight<br />

des Jahres 2012 war die Live-Übertragung<br />

von zwei Gottesdiensten aus Stuppach auf<br />

drs.de <strong>und</strong> katholisch.de.<br />

Anlässlich des „Jahr des Glaubens“<br />

entstand eine Videoreihe – auch auf DVD –<br />

zum Thema „Was glauben Sie eigentlich?“.<br />

Persönlichkeiten aus der Diözese kamen in<br />

der Videoreihe „Credo – Ich glaube“ zu Wort<br />

<strong>und</strong> deren Glaube zur Sprache.<br />

Mit dem Thema „Demenz“ hat sich<br />

eine eigene Videoreihe auf sensible Weise beschäftigt,<br />

die ebenfalls auf DVD herausgegeben<br />

<strong>und</strong> verbreitet wurde, zum Beispiel im<br />

Fachstellen-Shop oder im Ökumenischen Medienladen.<br />

Alle Video- <strong>und</strong> Audiobeiträge sind<br />

in der DRS-MEDIAthek abrufbar <strong>und</strong> über den<br />

DRS-Youtube-Kanal downloadbar.<br />

Zwischen 200 <strong>und</strong> 700 Abrufe täglich<br />

verzeichnete der DRS-Youtube-Kanal im<br />

Jahr 2012, im gesamten Jahr waren es<br />

100.000 Abrufe.<br />

Auf der drs.de Videoplattform greifen<br />

täglich r<strong>und</strong> 100-300 Nutzer auf die Videos<br />

der Mediathek zu. Zusätzlich werden die Videos<br />

der Web-TV-Redaktion auf Facebook beworben<br />

sowie auf anderen Internetplattformen<br />

wie kathsonntagsblatt de, kip-tv,<br />

katho-lisch.de oder kirche.tv eingestellt <strong>und</strong> für<br />

Fernsehbeiträge von KIP-TV „Alpha & Omega“<br />

– Kirche im Gespräch weiterverwendet.<br />

DRS Media auf drs.de:<br />

http://www.drs.de/index.php?id=11070<br />

DRS Media auf Youtube:<br />

http://www.youtube.com/<br />

user/DRSMedia?feature=watch


ENTWICKLUNG 64|65<br />

Katholische R<strong>und</strong>funkarbeit am SWR<br />

HÖRFUNK<br />

Die Katholische R<strong>und</strong>funkarbeit am<br />

SWR plant, produziert <strong>und</strong> begleitet r<strong>und</strong><br />

2.000 Sendungen pro Jahr in den sechs Hörfunkprogrammen<br />

des Südwestr<strong>und</strong>funks.<br />

Durch die Ausstrahlung in der Primetime des<br />

Radios werden täglich mehrere Millionen Menschen<br />

in Baden-Württemberg <strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz mit Sendungen wie den „Anstößen“ in<br />

SWR1, dem „Wort zum Tag“ in SWR2 oder<br />

den „Morgengedanken“ in SWR4 erreicht. Mit<br />

diesen Verkündigungssendungen ist die Kirche<br />

auf dem Marktplatz der Gesellschaft <strong>und</strong> im<br />

Kontakt mit vielen Menschen, zu denen sie<br />

sonst keinen Zugang mehr hat.<br />

FERNSEHEN<br />

Im Fernsehen betreut die Katholische<br />

R<strong>und</strong>funkarbeit am SWR die Gottesdienstübertragungen<br />

<strong>und</strong> das Wort zum<br />

Sonntag in der ARD sowie Feiertagssendungen<br />

im Südwestfernsehen.<br />

Die Gottesdienstübertragungen<br />

werden vor allem von älteren <strong>und</strong> ans Haus<br />

geb<strong>und</strong>enen Menschen gesehen. Die Zuschauerzahlen<br />

bewegen sich zwischen 800.000 <strong>und</strong><br />

einer Million. Das Wort zum Sonntag hat eine<br />

durchschnittliche Zuschauerzahl von 1,5 Millionen.<br />

I.3.6 BISCHÖFLICHES OFFIZIALAT<br />

Das Bischöfliche Offizialat hat sich<br />

im vergangenen Jahr verstärkt in den diözesanen<br />

Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozess eingebracht,<br />

<strong>und</strong> zwar sowohl im Hinblick auf<br />

wiederverheiratete Geschiedene <strong>als</strong> auch im<br />

Hinblick auf konfessionsverschiedene Ehepaare.<br />

Bezüglich der Problematik der wiederverheirateten<br />

Geschiedenen hat es sich das<br />

Bischöfliche Offizialat seit je zum Anliegen gemacht,<br />

möglichst viele Betroffene über ihre<br />

Rechtsstellung in der Kirche <strong>und</strong> über die sich<br />

ihnen bietenden Möglichkeiten zur Klärung<br />

ihrer kirchenrechtlichen Situation zu informieren.<br />

Das geschieht primär niederschwellig<br />

durch Informationsmaterialien zu den Themen<br />

„Geschiedene <strong>und</strong> Wiederverheiratete in der<br />

katholischen Kirche” <strong>und</strong> „Eheverfahren in der<br />

katholischen Kirche”, die in Kirchen <strong>und</strong> kirchlichen<br />

Einrichtungen ausgelegt werden. Menschen,<br />

die dadurch, durch Publikationen in den<br />

Medien wie z. B. dem Katholischen Sonntagsblatt,<br />

durch pastorale Mitarbeiter oder durch<br />

Informationsveranstaltungen auf die Arbeit des<br />

Bischöflichen Offizialates aufmerksam werden,<br />

werden dann in umfassenden Beratungsgesprächen<br />

durch die Mitarbeiter des Bischöflichen<br />

Offizialates informiert. Durch eine erste<br />

Stufe von dezentralen Beratungsgesprächen<br />

außerhalb von <strong>Rottenburg</strong> konnte nunmehr<br />

ein entscheidender Schritt auf die Betroffenen<br />

zu gemacht werden, der auch sehr gute Resonanz<br />

fand. <strong>Teil</strong> dieser Beratungsgespräche umfassen<br />

meist auch seelsorgliche Aspekte wie z.<br />

B. der Sakramentenempfang durch Betroffene.<br />

Eine gute, auch pastoral ausgerichtete Begleitung<br />

während eines sich etwa anschließenden<br />

Eheverfahrens ist stets ein Anliegen des Bischöflichen<br />

Offizialats.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFT<br />

I.3.7 PRÄVENTION BEIM SCHUTZ<br />

VON KINDERN UND JUGENDLICHEN/<br />

KOMMISSION SEXUELLER MISSBRAUCH<br />

Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

hat zum 1. Dezember 2012 mit der Diplomtheologin<br />

<strong>und</strong> -pädagogin Sabine Hesse die<br />

Stelle einer Präventionsbeauftragten zum<br />

Schutz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen vor sexueller<br />

Gewalt besetzt. Gleichzeitig fungiert<br />

Sabine Hesse <strong>als</strong> neue Geschäftsführerin der<br />

Kommission Sexueller Missbrauch (KSM).<br />

Die Stelle einer Präventionsbeauftragten<br />

wurde neu geschaffen. Als Geschäftsführerin<br />

der 2002 gegründeten Kommission<br />

sexueller Missbrauch folgte Sabine Hesse<br />

Frau Dr. Tanja Johner-Camaj mit einem deutlich<br />

erweiterten Stellenumfang nach.<br />

Zu den Aufgaben der ausgebildeten<br />

Kinderschutz-Fachkraft <strong>als</strong> Präventionsbeauftragte<br />

gehören<br />

• Konzeption, Koordination <strong>und</strong><br />

• Qualitätssicherung unter anderem von<br />

Schulungen zum Schutz vor sexueller Gewalt<br />

gegen Kinder <strong>und</strong> der Aufbau eines<br />

Netzes von Vertrauenspersonen vor Ort<br />

sowie deren Qualifizierung.<br />

Die KSM berät bei ihren derzeit monatlichen<br />

Treffen über Hinweise zu sexuellem Missbrauch<br />

in der Diözese <strong>und</strong> entscheidet über<br />

materielle Leistungen für die Opfer in Anerkennung<br />

ihres Leides.<br />

Ein regelmäßig aktualisierter Bericht der KSM<br />

kann unter der Internetadresse<br />

http://www.drs.de/rat-<strong>und</strong>-hilfe/<br />

hilfe-bei-missbrauch/kommission-sexuellermissbrauch.html<br />

abgerufen werden.


IGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG 66|67<br />

<strong>II</strong>. Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen im Jahr 2012<br />

<strong>II</strong>.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />

Verteilung der (Gesamt-)Kirchensteuer<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Kirchenlohnsteuer 448.115.878,44 430.325.663,96 394.645.123,03<br />

Kircheneinkommensteuer 86.636.220,03 71.874.503,77 72.375.708,02<br />

Kirchensteuer aus Minijobs 875.068,21 828.512,55 794.473,90<br />

Kirchensteuer auf Abgeltungssteuer 5.576.868,26 5.176.937,55 4.947.312,64<br />

Summe Kirchensteuer „brutto” 541.204.034,94 508.205.617,83 472.762.617,59<br />

Verwaltungskostenvergütung Land 16.075.720,88 15.117.563,82 14.040.157,67<br />

Anderen Diözesen zustehende Kirchensteuer (Clearing) 112.270.597,00 48.884.176,00 46.184.155,00<br />

Summe Kirchensteuer „netto” 412.857.717,06 444.203.878,01 412.538.304,92<br />

Vorwegausgaben 26.968.807,81 25.649.835,64 23.637.085,95<br />

Verteilbares Aufkommen 385.888.909,25 418.554.042,37 388.901.218,97<br />

Anteil der Diözese (50 Prozent) 192.944.454,63 209.277.021,19 194.450.609,49<br />

Anteil Kirchengemeinden (50 Prozent) 192.944.454,63 209.277.021,18 194.450.609,48<br />

Der Anteil Kirchengemeinden verteilt sich wie folgt:<br />

Direktzuweisung an die Kirchengemeinden (73 Prozent) 140.849.451,87 152.772.225,46 141.948.944,92<br />

Anteil Ausgleichsstock (27 Prozent) 52.095.002,75 56.504.795,72 52.501.664,56<br />

Nach einem starken Anstieg bei<br />

den Brutto-Kirchensteuereinnahmen im Jahr<br />

2011 gegenüber dem Vorjahr (7,5 Prozent)<br />

sind die Einnahmen im Jahr 2012 erneut gestiegen<br />

<strong>und</strong> lagen r<strong>und</strong> 33 Millionen Euro<br />

(6,5 Prozent) höher <strong>als</strong> im Vorjahr. Die von der<br />

Brutto-Kirchensteuer abhängige Verwaltungskostenvergütung<br />

erhöhte sich dementsprechend<br />

ebenfalls <strong>und</strong> lag um knapp eine<br />

Million Euro höher <strong>als</strong> im Vorjahr.<br />

Die anderen Diözesen zustehende<br />

Kirchensteuer war im Jahr 2012 mit einem<br />

um r<strong>und</strong> 63,4 Millionen Euro (129,8 Prozent)<br />

höheren Betrag <strong>als</strong> im Vorjahr zu verzeichnen.<br />

Die Netto-Kirchensteuereinnahmen lagen<br />

damit im Jahr 2012 r<strong>und</strong> 31,3 Millionen Euro<br />

(7,1 Prozent) unter dem Vorjahresniveau.<br />

Die Vorwegausgaben erhöhten sich<br />

im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um<br />

r<strong>und</strong> 1,3 Millionen Euro (5,1 Prozent). Das<br />

verteilbare Aufkommen, das sich im Jahr<br />

2011 gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent<br />

erhöht hatte, verringerte sich im Jahr 2012<br />

gegenüber dem Vorjahr um r<strong>und</strong> 32,7 Millionen<br />

Euro (7,8 Prozent).<br />

Die Verteilung der Kirchensteuer<br />

zwischen der Diözese <strong>und</strong> den Kirchengemeinden<br />

erfolgt auf Basis der geltenden Verteilungssatzung<br />

(50 Prozent/50 Prozent) mit<br />

je r<strong>und</strong> 192,9 Millionen Euro (Vorjahr: 209,3<br />

Millionen Euro). Eingeplant waren für das<br />

Jahr 2012 165,7 Millionen Euro.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />

Entwicklung des Spendenaufkommens<br />

Im Dekret „Heute für Morgen das<br />

Nötige tun“ wird festgehalten, dass die Diözese<br />

mehr Eigeninitiative <strong>und</strong> ein erhöhtes<br />

wirtschaftliches Handeln in den kirchlichen<br />

Aufgabenbereichen befürwortet.<br />

Katholiken zeigen eine sehr große<br />

Spendenbereitschaft. Über die Stabstelle F<strong>und</strong>raising<br />

<strong>und</strong> die kirchlichen Förderstiftungen<br />

sollen auch die Menschen angesprochen werden,<br />

die keine Kirchensteuer (mehr) bezahlen,<br />

aber dennoch vielfach von der Kirche Nutzen<br />

haben oder deren Seelsorge <strong>und</strong> Sozialleistungen<br />

anerkennen <strong>und</strong> mittragen möchten.<br />

Auch kleine Beiträge helfen weiter. Deshalb<br />

sollen Stiftungsgedanke <strong>und</strong> Spendenwesen<br />

weiterentwickelt <strong>und</strong> gefördert werden.<br />

Mit den Möglichkeiten des F<strong>und</strong>raising<br />

sollen Zustiftungen <strong>und</strong> Spenden für diözesane<br />

Stiftungen <strong>und</strong> Projekte eingeworben<br />

werden. Sie ermöglichen bereits heute<br />

<strong>und</strong> verstärkt in Zukunft Aufgaben, die im Diözesanhaushalt<br />

nicht bzw. nicht mehr vorgesehen<br />

werden können.<br />

Die hierfür eingerichtete Stabsstelle,<br />

bei der schwerpunktmäßig die Geschäftsführung<br />

für Stiftungen <strong>und</strong> Fonds von<br />

Bistum <strong>und</strong> Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> angesiedelt<br />

ist, übte diese Geschäftsführung<br />

gemäß den jeweiligen Satzungen bzw. Statuten<br />

der Stiftungen <strong>und</strong> Fonds aus <strong>und</strong> kann<br />

im Geschäftsjahr 2012 eine beachtliche Leistungsbilanz<br />

aufweisen.<br />

Ergänzend zum Diözesanhaushalt sind für das Jahr 2012<br />

folgende Stiftungsleistungen zu verzeichnen:<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Veronika-Stiftung 626.622,50 896.658,00 871.080,83<br />

Diözesanstiftung<br />

Lebensraum für die Familie 100.000,00 370.924,00<br />

Wohnungsbaufonds 2.900,00 20.350,00<br />

Bischof-Moser-Stiftung<br />

(mit Unterstiftungen) 74.035,58 68.033,39 81.570,00<br />

Stiftung Marchtaler Internate 16.550,00 13.000,00 15.000,00<br />

Stiftung Wegzeichen-<br />

Lebenszeichen-Glaubenszeichen 6.765,00 4.380,00 7.450,00<br />

St.-Barnabas-Stiftung 1.340,00 1.724,30<br />

Mutter-Teresa-Stiftung 85.474,43 93.660,35 5.450,00<br />

Stiftung Weltkirche<br />

(mit Unterstiftungen) 983.500,45 1.139.737,07 1.054.702,00


TWICKLUNG 68|69<br />

Folgende Spenden <strong>und</strong> Zustiftungen sind auf verschiedene Initiativen der Stabsstelle F<strong>und</strong>raising im Jahre 2012 (Mailings etc.) eingegangen bzw.<br />

sind diesem Geschäftsbereich zuzurechnen:<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Zustiftungen 224.264,56 332.017,96 816.005,94<br />

Spenden allgemein 98.304,47 66.030,14 159.648,76<br />

Die Arbeit von Caritas International, dem in Freiburg ansässigen weltweit tätigen Hilfswerk der deutschen Caritas, haben Spender aus der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Jahr 2012 kräftig unterstützt: 1.012.017,56 Euro gingen für die Hilfe in Afrika <strong>und</strong> Osteuropa ein. Ein Großteil<br />

der Spenden ging dieses Jahr in das Krisengebiet Syrien.<br />

Stiftungsleistungen 2012 2012<br />

2.000.000,00 €<br />

1.792.947,96 €<br />

1.500.000,00 €<br />

1.000.000,00 €<br />

957.442,11 €<br />

626.622,50 €<br />

500.000,00 €<br />

55.685,53 €<br />

0,00 €<br />

Veronika-Stiftung<br />

Bischof-Moser-Stiftung<br />

BMS Treuhandstiftungen<br />

Stiftung Wegzeichen Lebenszeichen Glaubenszeichen<br />

18.350,05 €<br />

6.765,00 € 16.550,00 € 85.474,43 € 26.058,34 €<br />

Stiftung Marchtaler Internate<br />

Mutter-Teresa-Stiftung<br />

Dachstiftung Weltkirche<br />

Stiftung Weltkirche Treuhandstiftungen <strong>und</strong> Fonds<br />

Gesamt<br />

Spenden- <strong>und</strong> Zustiftungsaufkommen 2012<br />

250.000,00 €<br />

Spenden- <strong>und</strong> Zustiftungsaufkommen 2012<br />

200.000,00 €<br />

150.000,00 €<br />

100.000,00 €<br />

Zustiftungen<br />

Spenden<br />

50.000,00 €<br />

0,00 €<br />

Stiftung Wegzeichen Lebenszeichen Glaubenszeichen<br />

Veronika-Stiftung<br />

Bischof-Moser-Stiftung (mit Unterstiftungen <strong>und</strong> Stiftungsfonds)<br />

Stiftung Marchtaler Internate<br />

Mutter-Teresa-Stiftung<br />

Stiftung Weltkirche mit Unterstiftungen <strong>und</strong> Stiftungsfonds<br />

Gesamt


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />

Entwicklung des Kollektenaufkommens<br />

Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

führt neben den Kollekten, deren Erträge an<br />

die überdiözesanen Werke abzuführen sind,<br />

auch diözesane Kollekten durch (Jugendkollekte,<br />

Bischof-Moser-Kollekte, Kollekte zur<br />

Förderung kirchlicher Berufe, Martinuskollekte,<br />

Caritas-Kollekte, Caritas-Fastenopfer),<br />

deren Erträge über die Kirchenpflegen an das<br />

Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> überwiesen werden.<br />

Das Bistum verwendet diese Mittel entsprechend<br />

der Zwecksetzung bzw. dem<br />

Kollekten- oder Spendenaufruf im kirchlichen<br />

Amtsblatt.<br />

Das Kollekten- bzw. Spendenaufkommen hat sich im Vergleich<br />

zu den Vorjahren folgendermaßen entwickelt:<br />

Jahr<br />

Kollektenaufkommen in Millionen Euro<br />

2012<br />

(ohne Direkteingänge in Höhe von r<strong>und</strong> 500 T€ für die Aktion „Adveniat“,<br />

da noch nicht abgerechnet) 13,79<br />

2011 14,84<br />

2010 15,63<br />

2009 14,97<br />

2008 14,87<br />

2007 15,22<br />

2006 14,90<br />

2005 16,85<br />

2004 15,48<br />

2003 16,27<br />

Die Ergebnisse der größten Sammlungen betragen im Vergleich zu den Vorjahren:<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Adveniat<br />

(2012 noch ohne Direkteingänge) 1.672.269,51 1.830.379,02 1.741.906,19<br />

Sternsinger-Aktion<br />

(Straßensammlung) 4.574.048,46 4.500.759,13 4.530.235,99<br />

Misereor 3.230.805,17 3.857.387,36 3.970.220,12<br />

Caritas-Herbstsammlung 824.959,06 794.347,24 456.760,76<br />

Missio 327.256,77 454.149,17 356.213,24<br />

Renovabis 302.434,59 324.173,10 330.494,54<br />

Bischof-Moser-Kollekte 418.978,63 417.774,10 435.473,27


TWICKLUNG 70|71<br />

Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 10<br />

PERSONALAUSGABEN<br />

2012 2011 2010 2009<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Personalaufwand Geistliche<br />

(inkl. Pensionsaufwendungen) 41.381.746,41 41.222.745,94 39.900.670,92 39.381.783,49<br />

Gestellungsleistungen Männer 5.676.066,10 5.558.025,90 5.425.698,16 5.367.282,00<br />

Vergütung hauptberufliche Diakone 6.835.612,93 6.890.445,85 6.705.586,90 6.784.411,85<br />

Vergütung Diakone mit Zivilberuf 283.641,85 183.774,87 177.208,42 166.330,82<br />

Vergütung Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 19.937.895,90 19.196.921,99 19.693.464,45 19.195.756,95<br />

Vergütung Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 12.650.443,47 12.439.118,54 11.909.053,29 11.197.083,41<br />

Gestellungsleistungen Frauen<br />

(einschließlich Gemeinde-/ Pastoralreferentinnen) 1.786.350,93 1.883.152,99 2.019.602,89 2.132.404,44<br />

Personalkostenersätze<br />

(Kirche <strong>und</strong> Dritte) 7.483.958,56 8.482.613,68 7.566.825,20 6.930.132,48<br />

Bezüge Beamte 6.375.617,92 6.361.199,78 6.009.295,44 5.905.666,60<br />

Beihilfeaufwendungen Beamte<br />

(einschließlich Pensionären) 3.827.318,08 3.772.330,29 4.057.759,76 3.505.677,97<br />

Aufwand Altersversorgung Beamte 3.353.430,97 3.306.787,10 3.096.593,67 2.943.746,14<br />

Vergütung Angestellte 60.202.974,27 59.472.514,79 59.254.876,58 58.758.790,47<br />

Vergütung Auszubildende, Praktikanten 2.275.575,15 2.174.716,33 2.150.348,81 2.245.204,94<br />

Zwischensumme 172.070.632,54 170.944.348,05 167.966.984,49 164.514.271,56<br />

Sonstige Personalausgaben 821.456,97 705.808,33 940.141,67 877.372,63<br />

Summe 172.892.089,51 171.650.156,38 168.907.126,16 165.391.644,19<br />

Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Personalausgaben um r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Euro (= r<strong>und</strong> 0,7 Prozent).<br />

10 Die Darstellung der Zahl der Mitarbeitenden <strong>und</strong> der Personalausgaben ist nicht mit der Personalplanung zu verwechseln. Zur Erläuterung der Personalkostenentwicklung bei<br />

den Vergütungen für Angestellte siehe Kap. <strong>II</strong>.4, Ausgaben.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />

ZAHL DER VOLLKRÄFTE IM DIENST DER DIÖZESE DI- ROTTENBURG-STUTTGART<br />

ÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART<br />

2012 2011 2010 2009<br />

Zahl der Vollkräfte (ohne Auszubildende <strong>und</strong> Praktikanten) 3.085 3.066 3.052 3.017<br />

Auszubildende, Praktikanten 107 123 115 128<br />

Summe 3.192 3.189 3.167 3.145<br />

Davon:<br />

Zahl der Mitarbeiter bis 40 Jahre<br />

(einschließlich Zivildienstleistenden, FSJ, FÖJ) 612 620 571 637<br />

Zahl der Mitarbeitenden 41 bis 50 Jahre 851 892 969 952<br />

Zahl der Mitarbeitenden 51 bis 60 Jahre 1.036 975 935 887<br />

Zahl der Mitarbeitenden 61 Jahre <strong>und</strong> älter<br />

(einschließlich pensionierter Priester) 693 702 692 669<br />

Summe 3.192 3.189 3.167 3.145<br />

Nach Berufsgruppen: 2012 2011 2010 2009<br />

Zahl der aktiven Priester (einschließlich Ordenspriestern) 656 657 653 683<br />

Zahl der pensionierten Priester 338 344 340 341<br />

Zahl der Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 265 253 252 250<br />

Zahl der Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 219 209 207 197<br />

Zahl der hauptberuflichen Diakone 93 95 98 103<br />

Zahl der Diakone mit Zivilberuf 77 81 80 76<br />

Zahl der kirchlich angestellten Religionslehrerinnen <strong>und</strong> -lehrer 323 327 338 351<br />

Zahl der Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten 110 108 108 106<br />

Zahl der übrigen angestellten Mitarbeitenden 1.111 1.115 1.091 1.038<br />

Summe 3.192 3.189 3.167 3.145<br />

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl<br />

der Mitarbeiter um drei Vollkräfte.<br />

Stichtag für die Erhebung der statistischen<br />

Zahlen ist der 31. Dezember eines<br />

Jahres. Alle Zahlen wurden auf der Basis von<br />

Vollkräften (Vollzeitstellen) ermittelt. Berücksichtigt<br />

sind auch Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />

deren Beschäftigungsverhältnis am<br />

Stichtag unterbrochen war (z. B. durch Krankheit,<br />

Elternzeit, Sonderurlaub). Mitarbeitende<br />

in Altersteilzeit werden in der Arbeitsphase<br />

nur noch mit 50 Prozent geführt, obwohl sie<br />

im bisherigen Beschäftigungsumfang weiterarbeiten.<br />

Von der Freizeitphase an wird in der<br />

Regel ein(e) neue(r) Mitarbeiter(in) eingestellt,<br />

die/der alte Mitarbeiter(in) wird weiterhin<br />

mit 50 Prozent gerechnet. Diakone mit Zivilberuf<br />

werden, obwohl sie lediglich eine<br />

Aufwandsentschädigung erhalten, mit 100<br />

Prozent gerechnet. Mitgezählt wird auch die<br />

Zahl der pensionierten Priester.


TWICKLUNG 72|73<br />

Beteiligungen, Eigenbetriebe, Gr<strong>und</strong>stücke<br />

BETEILIGUNGEN<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Beteiligung Katholische Hochschule Freiburg, Hochschule für Sozialwesen,<br />

Religionspädagogik <strong>und</strong> Pflegeberufe gGmbH 10.400,00 10.400,00 10.400,00<br />

Beteiligung Institut für Social Marketing GmbH, <strong>Stuttgart</strong> 50.000,00 50.000,00 50.000,00<br />

KSE GmbH, Freiburg (Gesellschaft zur<br />

Energieversorgung kirchlicher <strong>und</strong> sozialer Einrichtungen) 12.500,00 12.500,00 12.500,00<br />

Beteiligung KiWi AG 100.000,00 100.000,00 100.000,00<br />

Beteiligung Schwabenverlag AG 1.089.623,64 1.089.623,64 1.089.623,64<br />

Summe 1.262.523,64 1.262.523,64 1.264.080,01<br />

EIGENBETRIEBE<br />

Die Diözese ist <strong>als</strong> Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts Träger von verschiedenen<br />

Betrieben, die sich durch einen gewissen<br />

Grad an Selbstständigkeit auszeichnen (z. B.<br />

eigene Geschäftsführung, eigener Buchungskreis,<br />

eigene Statuten), von der Diözese bezuschusst<br />

werden <strong>und</strong> für die gesonderte<br />

Jahresabschlüsse <strong>als</strong> Anlage zur Jahresrechnung<br />

erstellt werden („kirchliche Eigenbetriebe“):<br />

• Eigenbetrieb Tagungshäuser der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

• Eigenbetrieb Marchtaler Internate<br />

• BDKJ-Ferienwelt<br />

• Eigenbetrieb Tagungshäuser der Akademie<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

• Eigenbetrieb BDKJ-Buchdienst<br />

INVESTITIONEN, FINANZIERT DURCH<br />

DEN DIÖZESANHAUSHALT<br />

Fertiggestellt <strong>und</strong> abgeschlossen wurden im<br />

Jahr 2012 folgende größere Neubauten <strong>und</strong><br />

Instandsetzungen:<br />

• Johanneum, Tübingen, Fertigstellung September<br />

2012, Gesamtvolumen der Maßnahme:<br />

6.100.000 Euro<br />

Folgende große Bauvorhaben waren im Jahre<br />

2012 u. a. in Planung oder in Umsetzung:<br />

• Zusammenführung der Diözesankurie in<br />

<strong>Rottenburg</strong>: Fertigstellung der Ausbauarbeiten<br />

bis Dezember 2012 für den Neubau<br />

sowie das Palais;<br />

• Klosteranlage Sailerbau, Erweiterung der<br />

bestehenden Gästezimmer, Ersatz der<br />

Elektrospeicheröfen durch Gasbrennwertheizung;<br />

• Edith-Stein-Haus in Wernau. Erweiterung<br />

für die neu gegründete Einrichtung. Bauantrag<br />

wurde für die Maßnahme im Jahr<br />

2012 eingereicht;<br />

• Brandschutzmaßnahmen im Priesterseminar<br />

in <strong>Rottenburg</strong>. Bauantrag wurde für<br />

die Maßnahme im Jahr 2012 eingereicht;<br />

• Brandschutzmaßnahmen in Obermarchtal.<br />

Bauantrag wurde für die Maßnahme<br />

im Jahr 2012 eingereicht.<br />

Die Baumaßnahmen erstrecken<br />

sich teilweise über mehrere Haushaltsjahre.<br />

Im Haushaltsplan wird die Gesamtmaßnahme<br />

anteilig auf die einzelnen Jahre aufgeteilt. Für<br />

nicht ausgeschöpfte Planansätze werden<br />

Haushaltsreste gebildet, sofern diese für die<br />

Gesamtmaßnahme in künftigen Haushaltsjahren<br />

benötigt werden.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />

INVESTITIONEN DER KIRCHENGEMEINDEN<br />

2012 2011 2010 2009 2008 2007<br />

Zahl der Vorhaben 524 504 527 606 510 473<br />

2012 2011 2010 2009 2008 2007<br />

in Euro in Euro In Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Finanzierung<br />

Eigenmittel 37.508.528 31.856.304 35.701.799 41.520.392 39.222.106 36.782.287<br />

Darlehen 5.633.600 4.872.850 8.556.618 17.533.500 10.142.102 7.506.822<br />

Land, Kommune 30.874.870 14.664.164 20.318.415 20.518.524 12.823.407 7.200.194<br />

Diözese/Nachhaltigkeitsfonds 1.961.100 1.517.500 2.541.950 3.000.310 936.200 223.500<br />

Ausgleichsstock 18.339.050 16.969.800 18.016.600 17.183.250 16.467.600 12.602.800<br />

Summe 94.317.148 69.880.618 85.135.382 99.755.976 79.591.415 64.315.603<br />

Im Jahre 2012 war die Investitionstätigkeit<br />

der Kirchengemeinden deutlich geprägt<br />

durch Instandsetzungsmaßnahmen an<br />

Kirchen, Kapellen <strong>und</strong> Gemeindezentren sowie<br />

den Neubau einer Kirche (r<strong>und</strong> 39,4 Millionen<br />

= 41,8 Prozent am Gesamtvolumen)<br />

<strong>und</strong> Investitionen in Kindergartengebäuden<br />

(r<strong>und</strong> 34,3 Millionen Euro = 36,4 Prozent).<br />

Das Verhältnis von Neu-, Um- <strong>und</strong><br />

Erweiterungsbauten (r<strong>und</strong> 41 Prozent) zu den<br />

Renovationen (r<strong>und</strong> 59 Prozent) wird wesentlich<br />

durch Renovierungsmaßnahmen an Kirchengebäuden<br />

beeinflusst.<br />

Der über Eigenmittel der Kirchengemeinden<br />

(eigene Investitionsmittel, Spenden,<br />

Rücklagenentnahmen) finanzierte Anteil<br />

an den Gesamtinvestitionen beträgt r<strong>und</strong> 40<br />

Prozent; der kirchliche Ausgleichsstock trägt<br />

r<strong>und</strong> 20 Prozent des Investitionsvolumens;<br />

r<strong>und</strong> 33 Prozent werden über Zuschüsse Dritter<br />

<strong>und</strong> hier vor allem in Wechselbeziehung<br />

der Kindergartengebäude über die Kommunen<br />

refinanziert.<br />

Die Neuaufnahme von Darlehen<br />

entspricht in etwa der jährlichen Tilgung der<br />

vorhandenen Schulden.


TWICKLUNG 74|75<br />

<strong>II</strong>.2 Darstellung der Einnahmen<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Kirchensteuer 192.944.455 209.277.021 194.450.609<br />

Staatsleistungen 27.454.437 27.163.400 26.756.500<br />

Öffentliche Mittel 13.963.819 14.035.941 13.637.595<br />

Kirchliche Mittel 36.950.582 36.465.116 36.370.015<br />

Einnahmen aus Leistungen 3.104.468 3.003.298 3.097.992<br />

Sonstige Einnahmen 34.051.224 34.466.855 31.708.816<br />

Auflösung von Rückstellungen <strong>und</strong> Rücklagen 48.678.080 19.088.954 13.963.818<br />

Summe Einnahmen 357.147.065 343.500.586 319.985.346<br />

<strong>II</strong>.3 Darstellung der Ausgaben<br />

2012 2011 2010<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Personalausgaben 172.892.090 171.650.156 168.907.126<br />

Sachausgaben 28.832.891 27.875.243 27.028.079<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> Investitionszuschüsse 15.162.622 21.228.917 14.179.869<br />

Betriebskostenzuschüsse 50.207.923 60.648.900 48.092.147<br />

Zuführung zu Rückstellungen <strong>und</strong> Rücklagen 53.442.638 44.432.327 47.331.793<br />

Summe Ausgaben 320.538.163 325.835.544 305.540.014<br />

Ergebnis vor Verwendung 36.608.901 17.665.042 14.445.332<br />

Verwendungen vor Feststellung des Jahresabschlusses:<br />

• Zweckerfüllungsfonds zur weiteren Förderung der weltkirchlichen Arbeit <strong>und</strong> zur Flüchtlingshilfe in Höhe von 7 Mio. Euro.<br />

• Zustiftung zum Stiftungskapital der Stiftung Katholische Freie Schule in Höhe von 6,5 Mio. Euro.<br />

• Einrichtung eines Substanzerhaltungsfonds für den durch den Diözesanhaushalt zu unterhaltenden Immobilienbestand <strong>und</strong> Erstdotierung in<br />

Höhe von 7 Mio. Euro.<br />

• Mittel für den Standortentwicklungsprozess unter Einbeziehung von pastoralen Kriterien bei den Kirchengemeinden in Höhe von 7 Mio. Euro.<br />

• Mittel zur pastoralen Entwicklung der Kirchengemeinden <strong>und</strong> Seelsorgeeinheiten „Kirche am Ort“, Umsetzung der Projektergebnisse des<br />

„Projekt Gemeinde“ im Rahmen des Dialogprozesses in Höhe von 6,2 Mio. Euro.<br />

• Mittel für den Nachdruck des Gotteslobs <strong>und</strong> die Unterstützung von Kirchengemeinden /sozial-karitative Einrichtungen bei der Beschaffung<br />

des Gotteslobs in Höhe von 400.000,-- Euro<br />

Ergebnis 2012 nach Verwendung 2.508.901


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENT<br />

<strong>II</strong>I. Risiken der künftigen finanziellen Entwicklung<br />

<strong>II</strong>I.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />

Ein institutionalisiertes Risikomanagementsystem<br />

dient dem Zweck, risikorelevante<br />

Faktoren systematisch zu analysieren,<br />

um mögliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen,<br />

damit durch vorausschauendes Handeln<br />

die Basis für ein finanziell nachhaltiges<br />

Wirtschaften geschaffen werden kann.<br />

Ein permanenter Abgleich der tatsächlichen<br />

mit der erwarteten Entwicklung<br />

sowie die Analyse festgestellter Abweichungen<br />

dienen gleichzeitig dem Ziel, das Instrumentarium<br />

der Analyse selbst kontinuierlich<br />

zu verbessern.<br />

Ein wesentlicher <strong>Teil</strong> der verfügbaren<br />

Mittel der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

sind die Einnahmen aus der Kirchensteuer, für<br />

deren Entwicklung drei Faktoren in besonderem<br />

Maße bestimmend sind. Zum einen<br />

hängt die Entwicklung der Kirchensteuer von<br />

der Entwicklung der Kirchenmitglieder ab. Die<br />

Wirtschaftsentwicklung stellt eine zweite Bestimmungsgröße<br />

dar. Durch die Steuergesetzgebung<br />

– <strong>als</strong> dritten Einflussfaktor – wird<br />

insbesondere die <strong>Teil</strong>habe am wirtschaftlichen<br />

Erfolg der Kirchenmitglieder determiniert.<br />

Wirtschaftsentwicklung <strong>und</strong> Steuergesetzgebung<br />

waren im Jahr 2009 in der<br />

Wahrnehmung besonders gewichtige Faktoren.<br />

Im Jahr 2010 war verstärkt die Mitgliederentwicklung<br />

ins Blickfeld gerückt.<br />

Risikofeld Mitgliederentwicklung<br />

Im Jahresbericht 2009 (s. <strong>Fakten</strong><br />

<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2009 in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, Finanzen <strong>und</strong><br />

Statistik, S. 57 f.) wurde auf die Entwicklung<br />

der Kirchenmitglieder <strong>als</strong> einen in besonderem<br />

Maße bestimmenden Faktor für die Entwicklung<br />

der Kirchensteuer eingegangen:<br />

„Die Aktualisierung einer bereits<br />

für die Berichte der Vorjahre erstellten Analyse<br />

bestätigt folgendes Ergebnis: Ohne die<br />

Berücksichtigung von Migration, von Mortalität<br />

<strong>und</strong> von Ein- <strong>und</strong> Austritten wird die Zahl<br />

der 20- bis 65-jährigen Kirchenmitglieder ab<br />

Mitte des kommenden Jahrzehnts kontinuierlich<br />

<strong>und</strong> mit zunehmender Geschwindigkeit<br />

abnehmen. Die Gruppe der 20- bis 65-Jährigen<br />

repräsentiert dabei den Schwerpunkt der<br />

erwerbstätigen Katholiken. Die Konzentration<br />

von Austritten auf diese Altersgruppe verstärkt<br />

den beschriebenen Effekt. Eine Erhöhung<br />

der Austrittsquote – etwa infolge eines<br />

Vertrauensverlusts gegenüber der Kirche (Reputationsrisiko)<br />

– würde diesen Effekt zudem<br />

verstärken.“<br />

Der Jahresbericht 2010 (s. <strong>Fakten</strong><br />

<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2010 in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, Finanzen <strong>und</strong><br />

Statistik, S. 72 f.) ergänzte diese Ausführungen<br />

um eine Analyse zur Entwicklung der Veränderungsrate<br />

des Mitgliederbestands:<br />

„In der langjährigen Entwicklung<br />

war eine tendenziell abnehmende <strong>und</strong> seit<br />

Anfang der 90er-Jahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

nachhaltig negative Veränderungsrate des<br />

Mitgliederbestands zu verzeichnen.“<br />

Da die Kirchensteuer eine Annexsteuer<br />

zur staatlichen Einkommensteuer ist,<br />

hängt die Kirchensteuerentwicklung von der<br />

Entwicklung der staatlichen Einkommensteuer<br />

ab. Zwar ist jeder Kirchensteuerpflichtige<br />

gleichzeitig einkommensteuerpflichtig,<br />

nicht jeder Einkommensteuerpflichtige ist jedoch<br />

gleichzeitig kirchensteuerpflichtig. Die<br />

Schnittstelle für die Partizipation an der Einkommensteuerentwicklung<br />

ist die Mitgliedschaft<br />

in der Kirche. Über diese Schnittstelle<br />

können sich Einkommensteuer- <strong>und</strong> Kirchensteueraufkommen<br />

unterschiedlich entwickeln.<br />

Eine Verringerung des Bestands der Kirchensteuerzahler<br />

bremst tendenziell die Entwicklung<br />

des Kirchensteueraufkommens.


WICKLUNG 76|77<br />

<strong>II</strong>I.2 Übernommene<br />

Bürgschaften <strong>und</strong><br />

Patronatserklärungen<br />

<strong>II</strong>I.3 Personalüberlassung<br />

an kirchliche<br />

Einrichtungen<br />

Bei den übernommenen Bürgschaftsverpflichtungen<br />

der Diözese bzw. des<br />

Bistums handelt es sich überwiegend um Ausfallbürgschaften<br />

für kirchliche Einrichtungen.<br />

Daneben hat die Diözese bei der<br />

Errichtung von Stiftungen gegenüber dem<br />

Kultusministerium sogenannte Patronatserklärungen<br />

abgegeben <strong>und</strong> bei der Zusatzversorgungskasse<br />

<strong>und</strong> dem Kommunalen<br />

Versorgungsverband die Gewährträgerhaftung<br />

übernommen (z. B. für die Stiftung Katholische<br />

Freie Schule, Stiftung Sankt<br />

Martinus). Zur Absicherung von Bürgschaften<br />

<strong>und</strong> anderen Risiken hat die Diözese unter<br />

anderem eine sogenannte „Allgemeine Rücklage“<br />

gebildet.<br />

Die Diözese hat verschiedene Mitarbeiter<br />

(Superioren der Klöster, abgeordnete<br />

Beamte, freigestellte Priester für überdiözesane<br />

Aufgaben) an andere kirchliche Einrichtungen<br />

gegen Personalkostenersatz überlassen.<br />

Im Falle der Schließung einer Einrichtung<br />

hat die Diözese diese Mitarbeiter weiter<br />

zu beschäftigen <strong>und</strong> zu bezahlen.<br />

2012 2011 2010 2009<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Stand<br />

31.12.2012 41.948.909,80 57.593.319,15 63.421.566,76 66.410.701,25


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2010 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2010 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENT<br />

<strong>II</strong>I.4 Zinsentwicklung<br />

<strong>II</strong>I.5 Versorgungsverpflichtungen<br />

Marktzinsänderungen berühren<br />

zum einen den Zeitwert bestehender Anlagen<br />

in festverzinslichen Wertpapieren. Zum anderen<br />

tangieren sie die Möglichkeit, fällige Anlagebeträge<br />

wieder anzulegen. Damit<br />

bestimmt die Zinsentwicklung die Möglichkeit,<br />

aus einem vorhandenen Kapit<strong>als</strong>tock<br />

Einnahmen erzielen zu können.<br />

Zinseinnahmen sind Bestandteil<br />

der Einnahmenplanung der Diözese. Die<br />

Haushaltsordnung der Diözese sieht die Bildung<br />

von Rücklagen in angemessener Höhe<br />

zur Sicherung der Haushaltswirtschaft vor.<br />

Um Rücklagen in ihrer Kaufkraft zu erhalten<br />

bzw. zu erhöhen, erfolgt für bestimmte Rücklagen<br />

eine interne Verzinsung, die zuvor jedoch<br />

durch die Einnahme von Zinsen aus der<br />

Anlage des Vermögens gedeckt sein muss.<br />

Risikofeld Verringerung<br />

des Zinsniveaus<br />

Insbesondere dann, wenn die Erfüllung<br />

kirchlicher Aufgaben aus der laufenden<br />

Verzinsung eines vorhandenen Kapit<strong>als</strong>tocks<br />

finanziert werden soll, kann eine nachhaltige<br />

Verringerung des Zinsniveaus erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Finanzierbarkeit des bisherigen<br />

Umfangs der Aufgabenerfüllung<br />

haben.<br />

Als Begleiterscheinung der geldpolitischen<br />

Stützungsmaßnahmen durch die Europäische<br />

Zentralbank verringerte sich im<br />

Sommer des Jahres 2011 das Renditeniveau<br />

langlaufender Hypothekenpfandbriefe von<br />

etwa 4 Prozent auf zunächst r<strong>und</strong> 3 Prozent<br />

<strong>und</strong> im Frühjahr 2012 dann auf r<strong>und</strong> 2½ Prozent.<br />

Sollte sich diese Verringerung des<br />

Zinsniveaus <strong>als</strong> nachhaltig erweisen, bedeutet<br />

dies, dass auf lange Sicht die aus einem entsprechend<br />

angelegten Kapit<strong>als</strong>tock erzielbaren<br />

Einnahmen etwa 37½ Prozent geringer sein<br />

werden. Um das gleiche Einnahmenniveau erzielen<br />

zu können, müsste damit der Kapit<strong>als</strong>tock<br />

um etwa 60 Prozent erhöht werden.<br />

Für die Pensionen ihrer Beamten<br />

<strong>und</strong> die Zusatzversorgung ihrer Angestellten<br />

bestehen für die Diözese verbindliche Verpflichtungen.<br />

Damit verb<strong>und</strong>ene Versorgungsausgaben<br />

werden bisher im Wesentlichen<br />

<strong>als</strong> Umlagebeiträge aus dem jeweils<br />

laufenden Haushalt finanziert.<br />

Das Risiko aus solchen Versorgungsverpflichtungen<br />

besteht insbesondere<br />

darin, dass bei konstanten Versorgungsausgaben<br />

<strong>und</strong> langfristig rückläufigen Deckungsmitteln<br />

(vgl. Risikofeld Mitgliederentwicklung<br />

<strong>und</strong> Risikofeld Verringerung des Zinsniveaus)<br />

ein zunehmend größerer Anteil der Deckungsmittel<br />

durch die Versorgungsausgaben<br />

beansprucht wird <strong>und</strong> dadurch der für andere<br />

kirchliche Aufgaben verfügbare Anteil der Deckungsmittel<br />

zunehmend geringer wird.<br />

4,50%<br />

Rendite von Hypothekenpfandbriefen mit einer Restlaufzeit von 15 Jahren<br />

yp<br />

p<br />

4,00%<br />

3,50%<br />

3,00%<br />

2,50%<br />

2,00%<br />

30.12.2010<br />

30.01.2011<br />

28.02.2011<br />

30.03.2011<br />

30.04.2011<br />

30.05.2011<br />

30.06.2011<br />

30.07.2011<br />

30.08.2011<br />

30.09.2011<br />

30.10.2011<br />

30.11.2011<br />

30.12.2011<br />

30.01.2012<br />

29.02.2012<br />

30.03.2012<br />

30.04.2012<br />

30.05.2012<br />

30.06.2012<br />

30.07.2012<br />

30.08.2012<br />

30.09.2012<br />

30.10.2012<br />

30.11.2012<br />

30.12.2012<br />

30.01.2013<br />

28.02.2013


WICKLUNG 78|79<br />

<strong>II</strong>I.6 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen<br />

sowie der staatlichen Zuschüsse<br />

<strong>II</strong>I.7 Preisentwicklung<br />

Entwicklung der Staatsleistungen<br />

Das Land Baden-Württemberg zahlt<br />

aufgr<strong>und</strong> historischer Verpflichtungen (Rechtsgr<strong>und</strong>lage<br />

sind insbesondere Artikel 138 Abs.<br />

1 Weimarer Reichsverfassung in Verbindung<br />

mit Artikel 140 Gr<strong>und</strong>gesetz <strong>und</strong> Artikel 7 Verfassung<br />

des Landes Baden-Württemberg) an<br />

die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> Staatsleistungen.<br />

Im Jahr 1973 wurden diese zu einer<br />

Pauschalleistung zusammengefasst <strong>und</strong> entsprechend<br />

der Besoldungsentwicklung der<br />

Landesbeamten angepasst.<br />

In den Jahren 1995 bis 1997<br />

wurde die Anpassung vorübergehend ausgesetzt.<br />

Im Jahr 2004 musste die Diözese eine<br />

Kürzung der Staatsleistungen um r<strong>und</strong> 1,25<br />

Millionen Euro hinnehmen.<br />

Am 31. Oktober 2007 wurde zwischen<br />

dem Land Baden-Württemberg, der<br />

Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

eine Vereinbarung hinsichtlich<br />

der Staatsleistungen geschlossen. Danach<br />

bleiben die dauernden Verpflichtungen des<br />

Landes zu wiederkehrenden Leistungen an<br />

die Kirchen dem Gr<strong>und</strong>e nach gewährleistet.<br />

Die Staatsleistungen entwickelten sich folgendermaßen:<br />

Die jährlichen Verpflichtungen des Landes<br />

wurden zu einem Gesamtzuschuss zusammengefasst<br />

<strong>und</strong> die für die Jahre 2007 bis<br />

2010 zu zahlenden Beträge festgelegt. Ab<br />

dem Jahr 2011 werden die Staatsleistungen<br />

entsprechend den Besoldungsanpassungen<br />

der Landesbeamten angepasst.<br />

Entwicklung der<br />

staatlichen Ersatzleistungen<br />

Neben den Staatsleistungen erhält<br />

die Diözese für den von kirchlichen Lehrkräften<br />

erteilten Religionsunterricht an staatlichen<br />

Schulen Ersatzleistungen durch das<br />

Land Baden-Württemberg. Die Höhe dieser<br />

Mittel wird in Anlehnung an die Entwicklung<br />

der Beamtenbesoldung fortgeschrieben.<br />

Die Verteilung der zur Verfügung<br />

gestellten Mittel orientiert sich am Anteil des<br />

erteilten Religionsunterrichts. Die auf den Diözesanhaushalt<br />

entfallenden Mittel hängen<br />

dadurch auch von der Erzdiözese Freiburg<br />

<strong>und</strong> dem von den beiden evangelischen Landeskirchen<br />

erteilten Religionsunterricht ab<br />

<strong>und</strong> sind nur bedingt steuerbar.<br />

2012 2011 2010<br />

TEuro TEuro TEuro<br />

Staatsleistungen 27.454 27.163 26.757<br />

Die staatlichen Ersatzleistungen entwickelten sich folgendermaßen:<br />

2012 2011 2010<br />

TEuro TEuro TEuro<br />

Ersatzleistungen für Religionsunterricht 11.634 11.286 11.077<br />

Die Preisentwicklung bestimmt die<br />

Kosten der in den Gemeinden <strong>und</strong> anderen<br />

Bereichen der Diözese erbrachten kirchlichen<br />

Dienste. Durch ein ansteigendes Preisniveau<br />

verringert sich die in Diensten <strong>und</strong> Leistungen<br />

ausgedrückte Kaufkraft – der reale Wert –<br />

eines fixen Betrags. Je stärker die Entwicklung<br />

des nominalen Kirchensteueraufkommens<br />

<strong>und</strong> die Preisentwicklung auseinanderfallen,<br />

desto größer ist der Druck, strukturelle Anpassungen<br />

vornehmen zu müssen.<br />

Im Jahresbericht 2009 (s. <strong>Fakten</strong><br />

<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2009 in der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, Finanzen <strong>und</strong> Statistik,<br />

S. 60) wurde auf das Risikopotenzial für<br />

die künftige Preisentwicklung hingewiesen:<br />

„Allerdings darf nicht übersehen<br />

werden, dass durch die Ausweitung der Geldmenge<br />

im Rahmen der geldpolitischen Maßnahmen<br />

sowie durch den starken Anstieg der<br />

Staatsverschuldung aufgr<strong>und</strong> kreditfinanzierter<br />

Konjunkturpakete ein Risikopotenzial geschaffen<br />

wurde, das seine Wirkung in<br />

mittelfristig höheren Inflationsraten entfalten<br />

kann.“<br />

Im Laufe der vergangenen Jahre<br />

haben sich das fiskalpolitisch <strong>und</strong> in besonderem<br />

Maße das geldpolitisch induzierte Risikopotenzial<br />

stark erhöht.<br />

Das Risiko der Preisentwicklung<br />

beschränkt sich dabei nicht auf die Verbraucherpreisentwicklung.<br />

Korrekturen übertriebener<br />

Vermögenspreisentwicklungen waren<br />

es, die in der jüngeren Vergangenheit <strong>als</strong> platzende<br />

Spekulationsblasen zu Auslösern von<br />

Krisen wurden.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

Organigramm der Diözesankurie<br />

Organisation de<br />

Diözesanrat<br />

Diözesanpriesterrat<br />

Sitzung des<br />

Bischöflichen<br />

Ordinariats<br />

Domkapitel<br />

D<br />

ve<br />

Offizial<br />

Offizial<br />

Thomas Weißhaar<br />

Bischöfliches<br />

Offizialat<br />

Weihbischof,<br />

Domdekan<br />

Weihbischof<br />

Dr. Johannes Kreidler<br />

Weihbischof<br />

Weihbischof<br />

Thomas Maria Renz<br />

Schriftgutverwaltung<br />

(Archiv,<br />

Registratur)<br />

Diözesanjustitiar <strong>und</strong> Kanz<br />

Prof. Dr. Felix Hammer<br />

IT-Abteilung<br />

Ab<br />

Z<br />

Ver<br />

HA I HA <strong>II</strong> HA <strong>II</strong>I HA IV HA<br />

Ausbildung<br />

Pastorale Berufe<br />

Orden, Säkularinstitute<br />

<strong>und</strong><br />

Geistliche<br />

Gemein schaften<br />

Jugend<br />

Pastorale<br />

Konzeption<br />

Pasto<br />

Pers<br />

Domkapitular<br />

Dr. Uwe Scharfen ecker<br />

Weihbischof<br />

Thomas Maria Renz<br />

Weihbischof<br />

Thomas Maria Renz<br />

Domkapitular<br />

Matthäus Karrer<br />

Domka<br />

Paul Hild<br />

HA IX HA X HA XI HA X<strong>II</strong><br />

Schulen<br />

Weltkirche<br />

Kirche <strong>und</strong><br />

Gesellschaft<br />

Medien <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ordinariatsrätin<br />

Ute Augustyniak-Dürr<br />

Domkapitular<br />

Dr. Heinz Detlef Stäps<br />

Ordinariatsrat<br />

Dr. Joachim Drumm<br />

Ordinariatsrat<br />

Prof. Dr. Klaus Koziol


80|81<br />

r Diözesankurie (Stand 01.08.2013)<br />

iözesanrwaltungsrat<br />

er<br />

Bischof<br />

Bischof<br />

Dr. Gebhard Fürst<br />

Generalvikar<br />

Generalvikar<br />

Dr. Clemens Stroppel<br />

Bischöfliche<br />

Pressestelle<br />

Pressesprecher<br />

Uwe Renz<br />

teilung<br />

entrale<br />

waltung<br />

Stabsstelle<br />

Entwicklung<br />

Stabsstelle<br />

Revision<br />

Stabsstelle<br />

F<strong>und</strong>raising<br />

Stabsstelle<br />

Prävention,<br />

Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendschutz<br />

V HA VI HA V<strong>II</strong> HA V<strong>II</strong>Ia HA V<strong>II</strong>Ib<br />

rales<br />

nal<br />

Caritas<br />

Glaubens fragen<br />

<strong>und</strong> Ökumene<br />

Liturgie<br />

(mit Kunst <strong>und</strong><br />

Kirchenmusik)<br />

Kirchliches Bauen<br />

pitular<br />

ebrand<br />

Ordinariatsrätin<br />

Dr. Irme Stetter-Karp<br />

Domkapitular<br />

Dr. Heinz Detlef Stäps<br />

Weihbischof<br />

Dr. Johannes Kreidler<br />

Domkapitular<br />

Dr. Uwe Scharfen ecker<br />

HA X<strong>II</strong>I HA XIV HA XV HA XVI<br />

Kirchengemeinden<br />

<strong>und</strong> Dekanate<br />

Personal<br />

Finanzen <strong>und</strong><br />

Vermögen<br />

Gesellschaften<br />

<strong>und</strong> Stiftungen /<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Ltd. Direktor i. K.<br />

Hermann-Josef Drexl<br />

Ltd. Direktor i. K.<br />

Hermann-Josef Drexl<br />

Ltd. Direktor i. K.<br />

Dietmar Krauß<br />

Ltd. Direktorin i. K.<br />

Dr. Rebecca Schaller


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

Die Dekanate der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>


82|83<br />

Dekanat Kirchen- Seelsorgegemeinden<br />

einheiten Katholiken Fläche<br />

Anzahl Anzahl Anzahl sq km (sphär.)<br />

Allgäu-Oberschwaben 111 23 161.980 1.486,50<br />

Balingen 27 6 39.056 477,80<br />

Biberach 119 22 122.014 1.372,80<br />

Böblingen 27 10 88.985 671,80<br />

Calw 12 5 35.129 919,90<br />

Ehingen-Ulm 84 21 123.482 1.447,20<br />

Esslingen-Nürtingen 32 14 116.910 656,20<br />

Freudenstadt 22 6 29.212 717,10<br />

Friedrichshafen 29 8 57.100 248,60<br />

Göppingen-Geislingen 40 14 83.501 664,10<br />

Heidenheim 26 6 42.100 621,10<br />

Heilbronn-Neckarsulm 40 16 89.224 849,20<br />

Hohenlohe 30 6 29.466 769,00<br />

Ludwigsburg 34 14 115.937 693,20<br />

Mergentheim 19 4 17.943 469,60<br />

Mühlacker 7 3 16.612 284,20<br />

Ostalb 100 25 161.181 1.585,20<br />

Rems-Murr 28 11 89.892 821,40<br />

Reutlingen-Zwiefalten 30 9 58.618 1.033,12<br />

<strong>Rottenburg</strong> 35 9 62.627 509,40<br />

Rottweil 50 12 73.408 677,10<br />

Saulgau 30 4 32.674 377,70<br />

Schwäbisch Hall 27 8 38.624 1.489,00<br />

<strong>Stuttgart</strong> 47 18 145.503 217,07<br />

Tuttlingen-Spaichingen 31 8 50.085 436,80<br />

1.037 282 1.881.263 19.495,09<br />

Gesamtfläche der Diözese: 19.500 sq qm (sphärisch), Umfang der Diözese: 1.515 km Stand 31.12.2012


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

Prozentuale Verteilung der Katholiken<br />

in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>


Notizen<br />

84|85


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

Notizen


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