"Fakten und Facetten" Teil II als pdf - Rottenburg-Stuttgart
"Fakten und Facetten" Teil II als pdf - Rottenburg-Stuttgart
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FAKTEN UND<br />
FACETTEN<br />
Das Jahr 2012 in der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>Teil</strong> 2<br />
Finanzen <strong>und</strong> Statistik
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
FAKTEN UND FACETTEN<br />
Das Jahr 2012 in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>Teil</strong> 2<br />
Finanzen <strong>und</strong> Statistik<br />
<strong>Rottenburg</strong>/<strong>Stuttgart</strong> 2013<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Kontakt:<br />
Bischöfliches Ordinariat der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Hauptabteilung Finanzen <strong>und</strong> Vermögen;<br />
Hauptabteilung Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit –<br />
Diözesane Öffentlichkeitsarbeit;<br />
Bischöfliche Pressestelle<br />
Postfach 9 · 72101 <strong>Rottenburg</strong> a. N.<br />
ordinariat@bo.drs.de<br />
Redaktion/Schriftleitung:<br />
Frank Fischer, Dr. Thomas Broch<br />
Grafik <strong>und</strong> Layout:<br />
Werbeagentur KNOW-HOW, Herrenberg<br />
Bilder:<br />
gettyimages, Wolfgang Schmidt, stock4b, Jochen Wiedemann<br />
Bestelladresse:<br />
Bischöfliches Ordinariat · Expedition<br />
Postfach 9 · 72101 <strong>Rottenburg</strong> a. N.<br />
expedition@bo.drs.de<br />
Die Diözese im Internet:<br />
www.drs.de
2|3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
06 | • Vorwort<br />
I. DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012<br />
08 | • I.1 Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />
09 | • I.2 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong><br />
09 | I.2.1 Pastorale Aufgaben<br />
09 | Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />
09 | Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />
10 | Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
11 | Polizeiseelsorge<br />
11 | Notfallseelsorge<br />
12 | Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
13 | Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />
14 | Gefängnisseelsorge<br />
14 | Hochschulseelsorge<br />
15 | Schulpastoral/Schulseelsorge (Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>)<br />
15 | Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule (Baden-Württemberg)<br />
16 | I.2.2 Bildung, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />
16 | Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />
16 | Katholische Schulen<br />
17 | Katholische Internate<br />
17 | Diözesanarchiv<br />
18 | Diözesanmuseum<br />
18 | Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
19 | Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />
20 | Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
21 | Kirchenmusik<br />
22 | Domsingschulen<br />
23 | I.2.3 Kirchliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
23 | Kennzahlen von Fachverbänden<br />
24 | Feriendörfer<br />
24 | BDKJ-Ferienwelt<br />
25 | Tagungshäuser<br />
26 | I.2.4 Kirchliche Gerichtsverfahren<br />
26 | Ehenichtigkeitsprozesse<br />
26 | Verwaltungsverfahren<br />
26 | Ehedispensvorgänge im Auftrag des Bischöflichen Ordinariates<br />
26 | Arbeitsgerichtsverfahren
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
27 | I.2.5 KODA<br />
28 | • I.3 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
28 | I.3.1 Pastorale Aufgaben<br />
28 | Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />
28 | Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
29 | Schulpastoral/Schulseelsorge<br />
29 | Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
30 | Psychologische Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />
30 | Notfall-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Polizeiseelsorge<br />
32 | Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
33 | Gefängnisseelsorge<br />
33 | Krankenhausseelsorge <strong>und</strong> Seelsorge in Kurorten <strong>und</strong> Reha-Kliniken<br />
34 | Seelsorge für Menschen mit Behinderungen<br />
35 | Landpastoral<br />
36 | Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
37 | Arbeit mit Führungskräften<br />
38 | Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
43 | I.3.2 BILDUNG UND KULTUR<br />
43 | Katholische Schulen<br />
44 | Marchtaler Internate<br />
46 | Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />
47 | Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
48 | Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
50 | Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />
51 | Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
52 | Buchdienst Wernau<br />
52 | Diözesanarchiv<br />
53 | Diözesanmuseum <strong>Rottenburg</strong><br />
53 | Diözesanbibliothek 2012<br />
54 | I.3.3 Kichliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
54 | Altenhilfe<br />
54 | Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />
55 | Krankenhilfe<br />
55 | Jugendhilfe<br />
56 | Sozi<strong>als</strong>tationen<br />
56 | Kindergärten<br />
58 | Fonds für Opfer von Menschenhandel <strong>und</strong> Zwangsprostitution<br />
58 | Feriendörfer
4|5<br />
59 | I.3.4 Weltkirchliche Arbeit<br />
63 | I.3.5 Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
63 | Fachstelle Medien<br />
65 | Katholische R<strong>und</strong>funkarbeit am SWR<br />
65 | I.3.6 Bischöfliches Offizialat<br />
66 | I.3.7 Prävention beim Schutz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen/Kommission sexueller Missbrauch<br />
<strong>II</strong>. WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012<br />
67 | • <strong>II</strong>.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />
67 | Verteilung der (Gesamt-)Kirchensteuer<br />
68 | Entwicklung des Spendenaufkommens<br />
70 | Entwicklung des Kollektenaufkommens<br />
71 | Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
73 | Beteiligungen, Eigenbetriebe, Gr<strong>und</strong>stücke<br />
75 | • <strong>II</strong>.2 Darstellung der Einnahmen<br />
75 | • <strong>II</strong>.3 Darstellung der Ausgaben<br />
<strong>II</strong>I. RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
76 | • <strong>II</strong>I.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />
76 | Risikofeld Mitgliederentwicklung<br />
77 | • <strong>II</strong>I.2 Übernommene Bürgschaften <strong>und</strong> Patronatserklärungen<br />
77 | • <strong>II</strong>I.3 Personalüberlassung an kirchliche Einrichtungen<br />
78 | • <strong>II</strong>I.4 Zinsentwicklung<br />
78 | Risikofeld Verringerung des Zinsniveaus<br />
78 | • <strong>II</strong>I.5 Versorgungsverpflichtungen<br />
79 | • <strong>II</strong>I.6 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen sowie der staatlichen Zuschüsse<br />
79 | Entwicklung der Staatsleistungen<br />
79 | Entwicklung der staatlichen Ersatzleistungen<br />
79 | • <strong>II</strong>I.7 Preisentwicklung<br />
ANLAGEN<br />
80 | • Organigramm der Diözesankurie<br />
82 | • Die Dekanate der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
84 | • Prozentuale Verteilung der Katholiken in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Vorwort<br />
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />
zum sechsten Mal können wir<br />
Ihnen in diesem Jahr den ausführlichen zweiteiligen<br />
Jahresbericht der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
vorlegen: „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong><br />
Facetten. Das Jahr 2012 in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“.<br />
Im Juli ist der erste <strong>Teil</strong>band<br />
erschienen, der wichtige Ereignisse in<br />
unserer Ortskirche in Erinnerung ruft <strong>und</strong> dokumentiert;<br />
hier halten Sie jetzt den zweiten<br />
<strong>Teil</strong> über „Finanzen <strong>und</strong> Statistik“ in Händen.<br />
„<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> Facetten“: Dieser Titel<br />
besagt ein Zweifaches. Er bringt zum einen<br />
zum Ausdruck, dass nicht nur die Geschehnisse<br />
<strong>und</strong> die Arbeitsvorgänge in der Diözese,<br />
sondern auch die wirtschaftlichen Daten<br />
transparent dargestellt <strong>und</strong> öffentlich gemacht<br />
werden, weil wir damit in öffentlicher<br />
Verantwortung stehen <strong>und</strong> den Menschen<br />
gegenüber Rechenschaft geben wollen, die –<br />
zustimmend oder kritisch – an unserer Tätigkeit<br />
interessiert sind. Zum anderen besagt<br />
das Wort „Facetten“, dass dies alles eine<br />
große Vielfalt aufweist, umfangreich <strong>und</strong> differenziert,<br />
die auch in einer ausführlichen<br />
Schrift nur exemplarisch dargestellt werden<br />
kann. Nicht nur in den öffentlichen Ereignissen,<br />
in den vielfältigen Aufgabenbereichen<br />
der Pastoral, in den liturgischen Feiern, in den<br />
kulturellen Höhepunkten, in den karitativen<br />
Leistungen, sondern auch in den sogenannten<br />
Verwaltungsabläufen einer Diözese spiegelt<br />
sich ja alles, was kirchliches Leben <strong>und</strong><br />
in gewissem Sinn auch gesellschaftliches<br />
Leben ausmacht. In der Aufgabenerfüllung<br />
einer „Verwaltung“ wird ja nicht einfach Bürokratie<br />
gepflegt; sie stellt vielmehr eine<br />
Dienstleistung dar, die auf unterschiedliche<br />
Weise das Leben in Kirchengemeinden, Verbänden<br />
oder wie immer gearteten kirchlichen<br />
Initiativen unterstützt <strong>und</strong> teilweise auch er-
ENTWICKLUNG 6|7<br />
möglicht. Gerne zitiere ich zum wiederholten<br />
Mal das Diktum eines prominenten Gastes<br />
unserer Diözese, des senegalesischen Caritasdirektors<br />
Abbé Ambroise Tine, der in einem<br />
Interview für unsere Quart<strong>als</strong>zeitung<br />
„DRS.GLOBAL“ gesagt hat: „Gute Verwaltung<br />
dient der Gerechtigkeit; schlechte Verwaltung<br />
dagegen ist eine strukturelle Sünde.<br />
Die Organisation muss stimmen <strong>und</strong> das Herz<br />
muss stimmen, alles andere führt in die Katastrophe.“<br />
Das gilt nicht nur für die Caritasarbeit<br />
des westafrikanischen Staates, sondern<br />
für jede Ortskirche auf der Welt, <strong>als</strong>o auch<br />
hier bei uns in Schwaben.<br />
Und zwar gilt beides: Die Organisation,<br />
aber auch das Herz muss stimmen. So<br />
danke ich an dieser Stelle allen, die in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen unserer Diözese<br />
sowohl mit professioneller Kompetenz <strong>und</strong><br />
Sorgfalt <strong>als</strong> auch mit hoher persönlicher Identifikation<br />
wirken – für ihr „sentire cum ecclesia“,<br />
für ihr Mitdenken, Mitfühlen, Mitglauben<br />
in <strong>und</strong> mit unserer Kirche.<br />
Die wirtschaftliche Situation in der<br />
B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland hat auch im Berichtsjahr<br />
2012 dazu beigetragen, dass wir<br />
auf einer soliden finanziellen Gr<strong>und</strong>lage in<br />
den Kirchengemeinden <strong>und</strong> in den zentralen<br />
diözesanen Anliegen unsere Aufgaben erfüllen<br />
können. Auch das Spendenaufkommen<br />
für die weltkirchlichen <strong>und</strong> ebenso für die hiesigen<br />
Belange zeugt erneut von der Großherzigkeit<br />
der Katholikinnen <strong>und</strong> Katholiken in<br />
unserer Ortskirche. Aber nicht zuletzt ist die<br />
erfreuliche wirtschaftliche Situation dem klugen,<br />
verantwortungsbewussten <strong>und</strong> vorausschauenden<br />
Wirken der für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Finanzen unserer Diözese zuständigen Personen<br />
zu verdanken: Herrn Generalvikar Prälat<br />
Dr. Clemens Stroppel <strong>und</strong> Herrn Finanzdirektor<br />
Dietmar Krauß <strong>und</strong> ihren Mitarbeitenden,<br />
ebenso dem Diözesanrat <strong>und</strong> seinem Sprecher,<br />
Herrn Dr. Johannes Warmbrunn, <strong>und</strong><br />
dem Finanzausschuss mit seinem Vorsitzenden<br />
Werner Krahl. Ihnen danke ich von Herzen.<br />
Der Wert der „Nachhaltigkeit“ gilt in<br />
unserem Bistum nicht nur – das auch – für<br />
unsere Klima-Initiative oder die baulichen<br />
Maßnahmen, sondern in hervorragender<br />
Weise auch für die wirtschaftlichen <strong>und</strong> finanziellen<br />
Belange. Besonnenes Handeln in<br />
guten Zeiten gibt uns auch eine gute Gr<strong>und</strong>lage<br />
für schwierigere Phasen, die wir auch erleben<br />
werden. Das lässt uns zuversichtlich die<br />
pastoralen <strong>und</strong> karitativen Aufgaben der Zukunft<br />
angehen. Und es ist für die berufliche<br />
<strong>und</strong> persönliche Sicherheit unserer Mitarbeitenden<br />
<strong>und</strong> ihrer Familien ein hoher Wert.<br />
Das Jahr 2012 stand sowohl in der<br />
katholischen Kirche in Deutschland <strong>als</strong> auch<br />
in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> unter<br />
dem Zeichen des Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozesses.<br />
„Zeit zu hören“ war angesagt. In<br />
r<strong>und</strong> 300 Veranstaltungen – an 70 habe ich<br />
persönlich teilgenommen – haben wir uns<br />
über Erfahrungen, Fragen <strong>und</strong> Nöte in unserer<br />
Kirche <strong>und</strong> über Zukunftserwartungen an sie<br />
ausgetauscht. R<strong>und</strong> 230 persönliche Schreiben<br />
<strong>und</strong> etwa 300 umfangreiche Dokumente<br />
haben wir ausgewertet; das von uns beauftragte<br />
in Reutlingen <strong>und</strong> Bamberg ansässige<br />
Institut PRAGMA hat über 4.000 Personen –<br />
davon etwa 3.000 Katholikinnen <strong>und</strong> Katholiken<br />
– im Bereich der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> in ausführlichen Interviews zu ihren<br />
Motiven, Erfahrungen <strong>und</strong> Erwartungen im<br />
Hinblick auf die katholische Kirche befragt.<br />
Aus all dem ist über das Jahr 2012 hinaus<br />
eine breite Basis von Erkenntnissen entstanden,<br />
auf der für das kirchliche Leben in unserer<br />
Ortskirche Perspektiven entwickelt <strong>und</strong><br />
umgesetzt werden müssen. Dies alles wird in<br />
den kommenden Monaten <strong>und</strong> Jahren unsere<br />
ganze Kraft erfordern, aber auch unser Vertrauen<br />
auf das Wirken von Gottes Geist in seiner<br />
Kirche. Die „Zeit zu hören“, die<br />
Bereitschaft zum Dialog, sie müssen auch in<br />
Zukunft unser Denken <strong>und</strong> Handeln bestimmen.<br />
Dankbar bin ich allen an diesem<br />
Prozess Beteiligten – für alle Zustimmung, für<br />
alle Kritik, auch für die operative Unterstützung<br />
in Diözesanrat <strong>und</strong> Diözesanpriesterrat,<br />
in der Diözesanleitung <strong>und</strong> in der Koordinierungsgruppe<br />
unter der Leitung von Herrn Professor<br />
Dr. Thomas Flietner.<br />
Diesem zweiten <strong>Teil</strong> der „<strong>Fakten</strong><br />
<strong>und</strong> Facetten“ zum „Jahr 2012 in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“ wünsche ich eine gute<br />
Annahme bei Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong><br />
Leser. Und ich hoffe, dass das hier Dargestellte<br />
uns in gemeinsamer Zuversicht für das<br />
Kommende bestärkt.<br />
Im November 2013<br />
Bischof Dr. Gebhard Fürst
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
I. Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Jahr 2012<br />
I.1 Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />
Zum Stichtag 31. Dezember 2012 lebten in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.881.263 Katholiken (Vorjahr: 1.890.074). Zusammen mit den<br />
katholischen Christen in der Erzdiözese Freiburg betrug der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg knapp<br />
35,4 Prozent, davon 17,35 Prozent in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Knapp 30 Prozent der Neugeborenen in Baden-Württemberg wurden<br />
2012 katholisch getauft, davon 14,72 Prozent in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> umfasst 1.037 Pfarreien, 282 Seelsorgeeinheiten <strong>und</strong> 25 Dekanate.<br />
2012 2011 2010 2009<br />
Zahl der Einwohner in Baden-Württemberg 10.840.832 10.786.227 10.753.880 10.744.921<br />
Davon:<br />
Katholiken in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.881.263 1.890.074 1.900.886 1.921.236<br />
Katholiken in der Erzdiözese Freiburg 1.953.408 1.966.028 1.984.647 2.005.914<br />
Summe 3.834.671 3.856.102 3.885.533 3.927.150<br />
Anteil in Prozent 35,37 % 35,75 % 36,13 % 36,55 %<br />
Zahl der Geburten in Baden-Württemberg 89.477 88.823 90.695 89.678<br />
Taufen in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 13.170 13.367 13.459 14.339<br />
Taufen in der Erzdiözese Freiburg 13.104 13.231 13.433 14.284<br />
Summe 26.274 26.598 26.892 28.623<br />
Anteil in Prozent 29,36 % 29,94 % 29,65 % 31,92 %<br />
Von den r<strong>und</strong> 1,9 Millionen Katholiken in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> hatten 209.244 eine ausländische Staatsangehörigkeit (Vorjahr:<br />
201.575). Das entspricht einem Anteil von 11,12 Prozent (Vorjahr: 10,66 Prozent) der Katholikenzahl in der Diözese.<br />
Nationalität 2012 2011 2010 2009<br />
Italien 78.886 77.590 77.206 77.897<br />
Kroatien 46.018 45.418 45.785 46.539<br />
Portugal/Brasilien/Angola/Mosambik 15.361 14.840 14.499 14.655<br />
Polen 20.873 17.470 14.735 14.355<br />
Spanien/Lateinamerika 8.969 8.688 8.166 8.202<br />
Slowenien 3.681 3.761 3.810 3.980<br />
Zwischensumme 173.788 167.767 164.201 165.628<br />
Übrige Nationalitäten 35.456 33.808 32.372 32.161<br />
Ausländische Staatsangehörige insgesamt 209.244 201.575 196.573 197.789<br />
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr + 3,80 % + 2,54 % - 0,61 % - 2,58 %
ENTWICKLUNG 8|9<br />
I.2 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong> 1<br />
I.2.1 PASTORALE AUFGABEN<br />
Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />
Liturgie <strong>und</strong> Sakramente 2012 2011 2010 2009<br />
Zahl der Kirchenbesucher 201.442 211.802 217.551 223.950<br />
Zahl der Taufen 13.170 13.367 13.459 14.339<br />
Zahl der Erstkommunikanten 16.223 16.916 18.546 19.399<br />
Zahl der Firmlinge 14.851 16.799 15.021 17.548<br />
Zahl der Trauungen 3.594 3.408 3.625 3.695<br />
Zahl der Wiederaufnahmen <strong>und</strong> Übertritte 719 733 800 858<br />
Zahl der Austritte 10.097 10.432 15.653 10.619<br />
Zahl der Bestattungen 17.896 17.425 17.737 17.755<br />
Zahl der Sonntagsgottesdienste 1.797 1.799 1.827 1.857<br />
Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />
Gemeinden für Katholiken mit ... Muttersprache 2012 2011 2010 2009<br />
italienischer 35 35 35 35<br />
kroatischer 43 43 43 43<br />
portugiesischer 6 6 6 6<br />
polnischer 4 4 4 4<br />
spanischer 2 2 2 2<br />
slowenischer 2 2 2 2<br />
albanischer 1 1 1 1<br />
eritreischer 1 1 1 1<br />
französischer 1 1 1 1<br />
ungarischer 1 1 1 1<br />
vietnamesischer 1 1 1 1<br />
ukrainischer 1 1 1<br />
chaldäischer 1 1 1<br />
99 99 99 97<br />
Darin sind<br />
Priester 65 66 64 61<br />
Diakone 1 1 1 2<br />
Ordensschwestern 14 13 12 15<br />
Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 6 6 6 5<br />
Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 8 8 8 8<br />
weitere pastorale Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter 6 8 9 10<br />
Insgesamt 100 102 100 101<br />
Zahl der Stellen 90 90 89 92<br />
1 In Auszügen; zu inhaltlichen Ausführungen über Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven s. unter I.3.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
2012 2011 2010<br />
Zahl der Katholischen Jugendreferate <strong>und</strong> Jugendbüros 32 32 32<br />
Zahl der Mitglieder der Katholischen Jugendverbände 22.381 22.826 23.723<br />
in festen Gruppen sind insgesamt 2 73.440 73.440 73.440<br />
davon Ministrantinnen <strong>und</strong> Ministranten rd. 35.000 35.000 35.000<br />
Zahl der Engagierten im<br />
Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) 494 332 354<br />
B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst (BFD) 81 139<br />
B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst über 27 Jahre 45 14<br />
Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) 64 41 33<br />
Kurzzeitigen Freiwilligendienst engagiert plus 34 80 22<br />
FSJ-Kickstart (2008-2010) - - 24<br />
Weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) 20 19 18<br />
Servicestelle (Verwaltung <strong>und</strong> Begleitung von Freiwilligen für andere Träger) 17 21 26<br />
Reverseprogramm (erstm<strong>als</strong> 2012) 6 - -<br />
Zahl der Erreichten bei Veranstaltungen 3 126.177 126.177 126.177<br />
- Freizeit 52.868 52.868 52.868<br />
- Spiritualität 31.418 31.418 31.418<br />
- Bildung 18.295 18.295 18.295<br />
- Musik 9.589 9.589 9.589<br />
- Politik 5.805 5.805 5.805<br />
- Leiterschulung 8.202 8.202 8.202<br />
2 CAJ, DPSG, KJG, KLJB, Kolpingjugend, KSJ, PSG, DJK <strong>und</strong> regionale Verbände.<br />
3 Die Daten stammen aus einer Erhebung aus dem Jahr 2009. Die nächste Statistik für die Katholische Jugendarbeit in Baden-Württemberg im Jahr 2013 wird 2014 erstellt.<br />
4 Für die Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung statistischer Angaben sind die Dekanate verantwortlich. Obwohl in allen Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen Notfallseelsorge angeboten wird, gibt<br />
die nachfolgende Aufstellung deshalb nur die Zahlen wieder, die von den Systemen selbst zur Verfügung gestellt wurden.<br />
5 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 16 Landkreisen (Stand: 28.05.09).<br />
6 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 22 Landkreisen.
ENTWICKLUNG 10|11<br />
Polizeiseelsorge<br />
2012 2011 2010 2009<br />
Angebote<br />
Berufsethik: Unterricht, Vorträge, Kurse etc. (St<strong>und</strong>en) 214 204 227 265<br />
Halbtagesseminare 14 20 15 13<br />
Ganztagesseminare 19 12 12 18<br />
Gruppensitzungen 45 51 38 45<br />
Einzelbegleitungen (Personen) 195 189 154 238<br />
Führungsgespräche 39 31 30 35<br />
Meditationen (Tage) 3 12 5 7<br />
Gesprächs- <strong>und</strong> Bibelabende 9 4 6 12<br />
Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Gedenkfeiern 10 14 10 15<br />
Exerzitien/mehrtägige Angebote (Tage) 10 10 10 10<br />
Sonstige (z. T. mehrtägige) Veranstaltungen 32 45 31 40<br />
Vereidigungen 4 6 2<br />
Weihnachtsfeiern 4 5 6<br />
Notfallseelsorge<br />
EINSÄTZE DER NOTFALLSEELSORGE<br />
2012 4 2011 2008 5 2007 6<br />
Einsätze<br />
Keine Angaben<br />
Häuslicher Bereich 956 710 850<br />
Außerhäuslicher Bereich 644 238 384<br />
Art<br />
Verkehrsunfall 180 137 214<br />
Plötzlicher Todesfall 293 167 246<br />
Brand 57 43 40<br />
Überbringung Todesnachricht 301 233 300<br />
Verbrechen 19 14 30<br />
Suizid(-Versuch) 228 144 222<br />
Sonstiges 522 167 158<br />
Anforderung durch<br />
Feuerwehr 159 141 101<br />
Rettungsdienst 820 477 593<br />
Polizei 345 328 381<br />
Sonstige 142 162 170
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
ANZAHL UND HERKUNFT DER MITARBEITENDEN 7 :<br />
Insgesamt sind 653 Mitarbeitende in der Notfallseelsorge tätig, davon 433 Männer <strong>und</strong> 220 Frauen.<br />
Hauptamtlich Mitarbeitende Ehrenamtlich Mitarbeitende<br />
285 Pfarrer/-innen/ Priester 52 kirchliche Ehrenamtliche<br />
53 Diakone/Diakoninnen 72 Ehrenamtliche aus Polizei,<br />
Rettungsdienst oder Feuerwehr<br />
44 Pastoral- <strong>und</strong> Gemeindereferent/-innen 138 andere Ehrenamtliche<br />
9 andere kirchliche Mitarbeiter/-innen<br />
Herkunft der Mitarbeitenden:<br />
326 evangelische Landeskirche<br />
154 Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
11 andere Konfession<br />
0 andere Religion<br />
Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
VERANSTALTUNGEN 2012 AUF DEM CAMPINGPLATZ GOHREN<br />
Veranstaltung Summe Summe Summe Summe Summe Summe<br />
Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5 Woche 6<br />
Kinderprogramm 144 205 336 620 605 340<br />
Sandmann 145 228 305 405 375 350<br />
Spiel <strong>und</strong> Spaß 35 52 43 45 56 55<br />
Nachtcafé Geschichten 47 36 22 40 55 68<br />
Kino 132 31 195 230 220 185<br />
Fest: Wetten, dass … 75 211 76 240 235 180<br />
Frühstück/Brunch 2 161 122 75 185 61<br />
Gottesdienst 61 90 189 155<br />
Mit den o. g. Themen haben vier Teams die sechs Wochen in den Sommerferien 2012 gestaltet. Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sind<br />
sowohl Praktikanten, angehende Erzieher <strong>und</strong> Religionslehrer <strong>als</strong> auch Familien, die z. T. regelmäßig mitwirken. Hervorzuheben ist die sehr<br />
gute Ausstattung im Zelt mit allen Materialien zum Basteln, Theater spielen <strong>und</strong> für Außenaktivitäten.<br />
Neben den regulären Arbeitshilfen gab es 2012 eine neue Arbeitshilfe, eigens konzipiert für Jungen ab acht Jahren. Erfahrungen aus den vergangenen<br />
Jahren mit Jungen <strong>und</strong> männlichen Jugendlichen zeigen, dass diese Zielgruppe eine andere Ansprache <strong>und</strong> andere, eher körperorientierte<br />
Angebote braucht. In jedem Team steht ihnen ein Mann <strong>als</strong> Ansprechpartner zur Verfügung. Neu war ein vielfältiges Zeitschriftenangebot<br />
für die Gäste.<br />
7 Die Zahlen beruhen auf Angaben aus 21 Landkreisen.
ENTWICKLUNG 12|13<br />
Eine Mitarbeiterfortbildung vertiefte 2012 das Thema „Manege frei“. Clownin Elke Heinrichsohn<br />
gab an zwei Wochenenden vorab eine Fortbildung. Mit ihrem Team reiste sie während<br />
des Sommers zu allen Campingplätzen, um dort das bekannte Programm weiter zu erproben<br />
<strong>und</strong> zu aktualisieren.<br />
VERANSTALTUNGEN 2012 AUF DEM CAMPINGPLATZ HEIDEHOF<br />
Angebotszeitraum 4 Wochen<br />
Mitarbeitende 2 Teams mit insgesamt 26 Personen<br />
(je zwei Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau)<br />
Programm Veranstaltungen <strong>Teil</strong>nehmer/-innen<br />
Kinderprogramm 16 jeweils ca. 25-40 Kinder<br />
„Sandmann“ 12 jeweils ca. 25-45 Kinder<br />
„Nachtcafé“/Männerabend, 4<br />
jeweils ca. 2-16 Erwachsene<br />
thematisch<br />
Familiengottesdienste 5 jeweils ca. 30-60 <strong>Teil</strong>nehmer<br />
„Familienfest“ (beim Frei- 4 jeweils ca. 30-140 <strong>Teil</strong>nehmer<br />
bad bzw. bei der Grillhütte)<br />
Zeltkino 4 jeweils ca. 20-60 Gäste<br />
Verschiedene<br />
Sport <strong>und</strong> Spiel, „offenes SpieleHaus“, Jugenddisco<br />
Einzelangebote<br />
Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />
2012 2011 2010 2009<br />
Krankenhäuser im Bereich der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 113 136 136 136<br />
Rehabilitationskliniken im Bereich der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 86 92 92 93<br />
Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger im Krankenhaus<br />
•Hauptberufliche Stellen im Bereich 44 44 44 44<br />
der Kategori<strong>als</strong>eelsorge<br />
•Hauptberufliche Stellen im Bereich der 40 33 33 33<br />
Gemeindeseelsorge (Stellenanteile addiert)<br />
Summe der Stellen 84 77 77 77<br />
Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger mit 101 115 115 95<br />
Voll- <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>zeitaufträgen
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Gefängnisseelsorge<br />
2012 2011 2010 2009<br />
Inhaftierte Menschen in Baden-Württemberg (zum 31.03.2012) 5.677 5.906 5.955 5.955<br />
davon in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> ca. 2.800 ca. 2.800 ca. 2.800 ca. 2.800<br />
Justizvollzugsanstalten (JVA) in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 9 9 9 9<br />
Außenstellen 12 13 13 13<br />
Sozialtherapeutische Anstalt mit Außenstelle 1 1 1 1<br />
Unterbringung von Frauen vor allem in der<br />
JVAs Schwäbisch Gmünd (Belegungsfähigkeit: 376 Plätze) 1 1<br />
Im Auftrag der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> in den<br />
JVA tätige Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger 15 15 14 14<br />
• davon hauptberuflich 10 10 10 10<br />
• davon nebenberuflich 5 5 4 4<br />
• davon im Dienst bzw. mit Personalkostenerstattung<br />
des Landes Baden-Württemberg 7 7 6 6<br />
Hochschulseelsorge<br />
2012 2011 2010 2009<br />
Hochschulgemeinden in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 13 13 13 13<br />
an<br />
• Universitäten 5 5 5 5<br />
• Pädagogischen Hochschulen 3 3 3 3<br />
• Fachhochschulen 5 5 5 5
ENTWICKLUNG 14|15<br />
Schulpastoral/Schulseelsorge (Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>)<br />
2012 2011<br />
Staatliche <strong>und</strong> kirchliche Religionslehrer 5.413 5.308<br />
Öffentliche <strong>und</strong> private Schulen 2.810 2.822<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 883.549 898.502<br />
Katholische Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 281.083 284.118<br />
<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer an<br />
Fortbildungsmaßnahmen der Schulpastoral 470 500<br />
• (Religions-)Lehrerinnen <strong>und</strong> -Lehrer 420 450<br />
• Mitarbeitende in pastoralen Diensten 50 50<br />
<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer an der Weiterbildung<br />
zum Schulseelsorger durch dreijährige Kurse 88 59<br />
Aktuell in Weiterbildung <strong>als</strong> Schulseelsorger 29 19<br />
Lehrkräfte mit <strong>Teil</strong>auftrag für schulpastorale Fortbildung 4 3<br />
Tage der Orientierung (TdO)<br />
• Durchgeführte TdO 20 21<br />
• <strong>Teil</strong>nehmende Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 400 457<br />
• Studierende im Mitarbeiterkreis TdO 22 20<br />
Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule (Baden-Württemberg)<br />
2012 2011<br />
Öffentliche Schulen in Baden-Württemberg 4.324 4.297<br />
Ganztagesschulen in Baden-Württemberg 1.450 1.500<br />
Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 21.143 21.143<br />
Kirchliche Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 319 319<br />
Ausbildungskurse Jugendbegleiter in der Diözese 4 1<br />
Fachstellen Kirche <strong>und</strong> Schule auf Dekanatsebene 1 8<br />
Von kirchlichen Trägern ausgebildete Jugendbegleiter 93 101<br />
Begleitete Modellprojekte Kirchengemeinde/ 15 20<br />
Seelsorgeeinheit <strong>und</strong> Schulen<br />
Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) in der Diözese 13 13<br />
Weitere geplante Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) 0 0<br />
in der Diözese
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
I.2.2 BILDUNG, KUNST UND KULTUR<br />
Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />
In der Diözese hat der Religionsunterricht einen hohen Stellenwert. Er ist ordentliches Lehrfach <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>gesetz verankert. Der größte<br />
Anteil wird dabei von staatlich angestellten Lehrkräften erteilt, die wie die kirchlichen eine Beauftragung zum Religionsunterricht durch den<br />
Bischof haben. Der Religionsunterricht der pastoralen Dienste stellt eine originäre Verbindung zur Arbeit in der Kirchengemeinde her. Auch die<br />
Religionslehrer im Kirchendienst sind unverzichtbar <strong>und</strong> sind häufig ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig, so wie auch viele staatliche<br />
Religionslehrer. Für die Religionslehrer im Kirchendienst wird durch das Land nur teilweise finanzieller Ersatz geleistet, die Diözese finanziert<br />
dort einen erheblichen Anteil.<br />
Anzahl der Lehrkräfte<br />
Pro Woche erteilte Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
Schuljahr 11/12 Schuljahr 10/11 Schuljahr 09/10 Schuljahr 08/09<br />
Priester: 201 692 796 833 967<br />
Diakone: 18 89 94 96 89<br />
Pastoralreferenten <strong>und</strong> -assistenten: 175 1.187 1.131 1.189 1.126<br />
Gemeindereferenten <strong>und</strong> -assistenten: 270 1.832 1.867 1.718 1.840<br />
Summe der pastoralen Dienste: 664 3.800 3.888 3.836 4.022<br />
Religionslehrer im Kirchendienst: 497 7.422 7.458 7.691 7.690<br />
Gesamtsumme der kirchlichen Lehrkräfte: 1.161 11.222 11.346 11.525 11.712<br />
Religionslehrer im Staatsdienst: 4.257 17.163 17.135 17.325 17.344<br />
Gesamtsumme der staatlichen <strong>und</strong><br />
kirchlichen Lehrkräfte: 5.418 28.385 28.481 28.825 29.056<br />
Katholische Schulen<br />
Gr<strong>und</strong>-, Haupt-<br />
Schuljahr 2012/2013 Gr<strong>und</strong>schulen <strong>und</strong> Werkreal- Re<strong>als</strong>chulen Gymnasien Fachschulen Sonderschulen<br />
schulen<br />
Anzahl der Schulen 4 9 16 15 30 19<br />
Anzahl der Schüler 5.594 5.476 7.821 3.586 2.949<br />
Anzahl der Lehrkräfte 382 420 639<br />
aufgr<strong>und</strong> der hohen<br />
Zahl an Honorarkräften<br />
keine<br />
aussagekräftige<br />
Meldung möglich<br />
788<br />
1.325 Lehrkräfte werden derzeit über die Zentrale Gehaltsabrechnungsstelle (ZGASt) des Bischöflichen Stiftungsschulamts versorgt.
ENTWICKLUNG 16|17<br />
Katholische Internate<br />
Die rechnerische Belegung auf der Basis von 570 Euro/Monat (bzw. 550 Euro betr. 2010 <strong>und</strong> 2011) hat sich in den vier Internaten in der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> folgendermaßen entwickelt:<br />
2012 2011 2010<br />
Rechnerische Belegung zum Stichtag<br />
auf der Basis von 570 €/Monat / bzw. 550 €/Monat betr. 2010 <strong>und</strong> 2011): 261,07 243,79 253,19<br />
Davon:<br />
Bad Mergentheim 83,47 74,56 69,54<br />
Ehingen 55,37 57,16 59,14<br />
<strong>Rottenburg</strong> 66,10 64,13 69,14<br />
Rottweil 56,13 47,94 55,37<br />
261,07 243,79 253,19<br />
Diözesanarchiv<br />
2012 2011 2010<br />
Schriftliche Anfragen 1.500 1.642 1.676<br />
· Amtliche Anfragen aus dem Bischöflichen Ordinariat (Amtshilfe) 63 61 70<br />
· Transkriptionen für die Abt. Kirchengemeinden/RPA 9 12 27<br />
· Amtliche Anfragen betr. Dienstsiegel für BO-Abteilungen,<br />
Dekanate, Pfarreien, Kirchenpflegen, GKaMs 20 22 21<br />
· Auskünfte für Rentenbescheide 11 9 19<br />
Benutzungen im Lesesaal 570 593 637<br />
Archivführungen 2 4 3<br />
Beteiligung am b<strong>und</strong>esweiten „Tag der Archive“ – Anzahl Besucher 70 - 75<br />
Fortbildungen <strong>und</strong> Referate zur Verwaltung <strong>und</strong> Sicherung von Schriftgut der Pfarreien<br />
(im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Instituts für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung)<br />
sowie Schulungen vor Ort 8 8 3<br />
Archivpflegefahrten zur Beratung, Mithilfe bei der Ordnung<br />
amtlicher Unterlagen sowie zur Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung von<br />
Archivgutübernahmen von Pfarreien, Dekanaten, Orden, Verbänden <strong>und</strong> Vereinen 57 66 56<br />
Übernahmen von Pfarr- <strong>und</strong> Dekanatsarchiven ins Diözesanarchiv 12 14 10<br />
Reliquien:<br />
· Reliquienzugänge<br />
· Reliquienbereitstellungen für Altarweihen <strong>und</strong> Wetterkreuze<br />
· Schriftliche Auskünfte zu Altarheiligen <strong>und</strong> Reliquien
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Diözesanmuseum<br />
2012 2011<br />
Ausstellungen 3 2<br />
Publikationen 2 1<br />
Vortragsveranstaltungen 4 0<br />
Festveranstaltungen 1 0<br />
Sonstige Veranstaltungen 1 1<br />
Besucher 5.599 3.911<br />
Führungen 84 75<br />
Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> unterhält eine Akademie mit zwei Häusern (in <strong>Stuttgart</strong>-Hohenheim<br />
<strong>und</strong> Weingarten) mit neun Fachreferaten.<br />
2012 2011 2010<br />
Eigene Veranstaltungen 111 121 131<br />
<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer 6.254 5.945 6.960<br />
Gasttagungen 481 423 423<br />
<strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer 13.579 12.514 12.514<br />
Einzelgäste 10.121 9.152 10.382
ENTWICKLUNG 18|19<br />
Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />
Folgende Bildungsveranstaltungen wurden über die Katholische Erwachsenenbildung der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V. abgerechnet:<br />
2012 2011 2010<br />
Gegenüber der Diözese förderfähige Unterrichtseinheiten (UE) 233.572 229.190 255.394<br />
Gesamt erbrachte UE 242.179 238.809 266.176<br />
<strong>Teil</strong>nehmer/-innen 664.408 668.255 653.232<br />
2012 2011 2010<br />
Zuschuss der Diözese:<br />
- zu den Unterrichtseinheiten (pauschaliert) 400.000 400.000 400.000<br />
- zu den Projektmitteln 26.000 26.000 26.000<br />
Zuschuss Land Baden-Württemberg 1.004.503 869.726 879.784<br />
Selbst erwirtschaftete Mittel keb in den Kreisen <strong>und</strong> in der Diözese 253.394 257.078 310.534<br />
<strong>Teil</strong>nehmergebühren der förderfähigen Veranstaltungen 737.712 777.977 754.587<br />
Aufwendungen insgesamt 4.619.040 4.819.064 4.685.014<br />
2012 2011 2010<br />
Referenten-Stellen keb (tatsächliche) 25,6 24 24<br />
davon Kostenersatz der keb 4,05 3,40 2,8<br />
Sekretariats-Stellen 19,85 20,1 19,9<br />
davon Kostenersatz der keb 2,73 2,95 2,9<br />
Gesamtpersonalkosten keb 2.416.744 2.445.458 2.375.733<br />
davon Diözese 1.746.189 1.907.375 1.847.133<br />
Eigenanteil der keb in den Kreisen einschl.<br />
20 % Dekanatsanteil Sekretariat 503.586 538.083 528.600
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Kurse Anzahl 2012 Kurstage 2012 <strong>Teil</strong>nehmer<br />
Theologie 9 10 198<br />
Diakonie <strong>und</strong> Ehrenamt 11 21,5 224<br />
Spiritualität <strong>und</strong> Seelsorge 8 19 170<br />
Katechese 24 28 537<br />
Gemeinde <strong>und</strong> Beratung 2 4 39<br />
Kirchliche Verwaltungsberufe 14 31,5 295<br />
Liturgische Dienste 39 52,5 1037<br />
Liturgie mit Kindern <strong>und</strong> Familien 10 11 191<br />
Intervallkurse 5 47 92<br />
Gemeindeforen 2 4 230<br />
Exkursion 1 2 18<br />
Beratungsprozesse Einheiten Prozesse<br />
Einzelsupervision i. d. R. mehrere Termine 98<br />
Gruppensupervision ein- oder mehrtägig 30<br />
Supervision im Rahmen von Ausbildungskursen 19<br />
Supervision für diözesane Institutionen 19<br />
Kirchengemeinderatsmoderation 115
ENTWICKLUNG 20|21<br />
Kirchenmusik<br />
2012<br />
Diözese<br />
Ausbildungsabschlüsse<br />
<strong>Teil</strong>bereichsqualifikation Orgel <strong>und</strong> Chorleitung 31<br />
C-Prüfung 21<br />
B-Prüfung 3<br />
Aufbaustudium Chorleitung/Gesang/Orgel 3<br />
Förderplätze „Junge Organisten“ der Bischof-Moser-Stiftung/Amt für Kirchenmusik 39<br />
Kirchenmusikalische Diözesanveranstaltungen<br />
Diözesankirchenmusiktag/<strong>Teil</strong>nehmer 2489<br />
Fortbildungsveranstaltungen (<strong>Teil</strong>nehmer)<br />
Kirchenmusikalische Werkwoche (12 versch. Kurse)/<strong>Teil</strong>nehmer 126<br />
Kirchenmusikalisches Werkwochenende (6 versch. Kurse) 46<br />
Forum Kirchenmusik 49<br />
Diözesanchorfreizeit 110<br />
Familiensingwoche/Chortage „Junge Chöre“ 115<br />
Kirchenmusikalische Publikationen<br />
Kirchenmusikalische Nachrichten 2<br />
Werkwochenheft 2<br />
Chorhefte 1<br />
Dekanate<br />
Ausbildungsveranstaltungen, <strong>Teil</strong>bereichsqualifikation 184<br />
Kirchenmusikalische Fortbildungsveranstaltungen 91<br />
Jahresversammlungen der Chorleiter, Chorvorstände <strong>und</strong> Organisten 42<br />
Dekanatschortage 23<br />
Gemeinden<br />
Anzahl der nebenberuflichen Organisten <strong>und</strong> Chorleiter 1.680<br />
Anzahl der hauptberuflichen Kirchenmusiker (= < 50 %) 76<br />
Anzahl der Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger in kirchlichen Chören 31.700<br />
Kosten für Orgelinstandsetzungen <strong>und</strong> -baumaßnahmen in Euro<br />
(ausgestellte Genehmigungen 2012) 2.490.000
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Domsingschulen<br />
DOMSINGSCHULE ROTTENBURG<br />
Sänger bzw. Sängerinnen 2012<br />
Chorstärke insgesamt 362<br />
davon:<br />
Domchor 74<br />
Chor<strong>als</strong>chola 5<br />
Mädchenkantorei 160<br />
Chorgruppen:<br />
Vorschola<br />
Nachwuchschor<br />
Aufbauchor<br />
Konzertchor<br />
Kammerchor<br />
Domsingknaben 123<br />
Chorgruppen:<br />
Vorschola<br />
Nachwuchs- <strong>und</strong> Aufbauchor<br />
Konzertchor<br />
Männerstimmen<br />
DOMSINGSCHULE STUTTGART<br />
Sänger bzw. Sängerinnen 2012 2011<br />
Chorstärke insgesamt 286 304<br />
davon:<br />
Domchor 79 82<br />
Schola Gregoriana 9 10<br />
Mädchenkantorei 145 153<br />
Chorgruppen:<br />
Musikalische Früherziehung<br />
Nachwuchschor<br />
Aufbauchor<br />
Konzertchor<br />
Kammerchor<br />
Domkapelle 53 59
ENTWICKLUNG 22|23<br />
I.2.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
Auf dem Gebiet der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> gibt es nach der Statistik des Deutschen Caritasverbandes 1.817 Einrichtungen, die über<br />
84.462 Betten/Plätze verfügen. Im Jahr 2011 waren in diesen Einrichtungen insgesamt 941.355 Personen in Betreuung <strong>und</strong> 31.084 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter (hauptberuflich) sowie 33.000 Ehrenamtliche im Einsatz (die letztgenannte Zahl stammt aus einer eigenständigen Erhebung<br />
des Diözesan-Caritasverbandes der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>). Für das Jahr 2012 liegen keine aktualisierten Zahlen vor.<br />
Kennzahlen von Fachverbänden<br />
Sozialdienst Katholischer Frauen e. V.<br />
Caritas Konferenzen Deutschland <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />
IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- <strong>und</strong> Frauensozialarbeit –<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />
Landesverband Kath. Kindertagesstätten Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />
Malteser Hilfsdienst e. V.<br />
Zukunft Familie e. V.<br />
Kreuzb<strong>und</strong> Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />
Vinzenzkonferenzen Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Ferienerholungswerk<br />
73 Mitglieder<br />
191 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
164 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
6.500 Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
255 Gruppen<br />
25 Mitglieder<br />
108 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
112 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Vertritt 528 katholische Träger mit<br />
45.312 Kindern in 2.331 Gruppen<br />
71.125 Mitglieder, davon 4.110 aktive Mitglieder<br />
1.600 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
29 ehrenamtliche Gliederungen<br />
16 hauptamtliche Dienststellen<br />
314 Mitglieder<br />
4.850 Nachbarschaftshelferinnen <strong>und</strong> -helfer in<br />
260 Gruppen, 170 Vollkräfte Familienpflegerinnen in<br />
46 Familienpflegediensten<br />
1.000 Mitglieder, 94 Gruppen<br />
59 Mitglieder, 5 Konferenzen<br />
38 hauptamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Feriendörfer<br />
Übernachtungen 2012 2011<br />
Familien 41.342 45.656<br />
Gruppen 44.807 42.495<br />
Gesamt 86.149 88.151<br />
Die Übernachtungszahlen sind im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Während die Gruppenbelegung zugenommen hat, gab es einen<br />
deutlichen Rückgang in der Familienbelegung. Hier ist zum einen deutlich spürbar, dass im Jahr 2011 zwei katholische Reiseanbieter in Trier<br />
<strong>und</strong> Paderborn, die besonders Familien mit geringer Finanzausstattung in unsere Diözese vermittelt haben, geschlossen wurden. Zum anderen<br />
wirkt sich aus, dass sowohl das reiche B<strong>und</strong>esland Baden-Württemberg <strong>als</strong> auch andere B<strong>und</strong>esländer keinen Zuschuss zur Familienerholung<br />
mehr gewähren. Selbst bei den günstigen Preisen des Familienerholungswerks wird ein Erholungsurlaub somit für finanziell schlecht gestellte<br />
Familien kaum noch möglich.<br />
BDKJ-Ferienwelt<br />
2012 2011 2010<br />
<strong>Teil</strong>nehmer/-innen zwischen 8 <strong>und</strong> 22 Jahren 2.927 2.859 3.293<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen in Leitungsfunktion 64 75 64<br />
ehrenamtliche Freizeitleiter/-innen 544 526 523<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendreisen im In- <strong>und</strong> Ausland 32 30 32<br />
Diözesane BDKJ-Zeltlager in Seemoos, Rot <strong>und</strong> Oberginsbach 19 18 18<br />
Die <strong>Teil</strong>nehmerzahl ist in der Saison 2012 leicht gestiegen, dennoch wird die BDKJ-Ferienwelt das inhaltliche Angebot auch weiterhin jährlich<br />
überprüfen <strong>und</strong> am sich verändernden Bedarf neu ausrichten.<br />
Bei der K<strong>und</strong>enbefragung 2012 bewerteten 647 (Vorjahr: 659) <strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer die Reisen sowie die Zufriedenheit mit der<br />
Freizeitleitung im Schnitt mit 1,8 (Vorjahr: 1,6) nach der Schulnotenskala.<br />
Die Begleitung der Freizeitteilnehmerinnen <strong>und</strong> -teilnehmer erfolgt durch r<strong>und</strong> 600 ehrenamtliche Freizeitleiterinnen <strong>und</strong> -leiter, die intensiv<br />
auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Gruppenpädagogik, rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen, Programmgestaltung, Angebote zur Sinnsuche <strong>und</strong> Sinnfindung<br />
sowie organisatorisches Know-how sind Schwerpunkte der Ausbildung <strong>und</strong> Vorbereitung.<br />
Zum Schutz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen hat die BDKJ-Ferienwelt im Jahr 2012 das Bischöfliche Gesetz umgesetzt. Ehrenamtliche Freizeitleiterinnen<br />
<strong>und</strong> -leiter unterzeichnen eine Einsatzvereinbarung <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en die Ehren- <strong>und</strong> Selbstverpflichtungserklärung, zudem<br />
haben alle 600 Ehrenamtlichen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt.
ENTWICKLUNG 24|25<br />
Tagungshäuser<br />
2012 2011 2010<br />
Anzahl der Gäste 172.577 166.086 164.419<br />
Davon:<br />
Firmen 22.436 15.052 12.665<br />
Kirche 114.220 112.921 115.977<br />
Sonstige 35.921 38.113 35.777<br />
Belegte Zimmer 113.078 108.384 104.809<br />
Davon:<br />
Firmen 19.334 13.531 11.061<br />
Kirche 69.141 68.447 69.390<br />
Sonstige 24.603 26.406 24.358<br />
Auch im Jahr 2012 haben die Tagungshäuser in Trägerschaft des kirchlichen Eigenbetriebs Tagungshäuser der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
ihre Belegung halten <strong>und</strong> sogar noch einmal steigern können. Dies ist wichtig, um das relativ hohe Zimmerkontingent der Tagungshäuser<br />
langfristig erfolgreich auszulasten.<br />
Die Zahl der Gäste konnte im Jahr 2012 um 6.491 Gäste gesteigert werden, die Zahl der belegten Zimmer erhöhte sich um 4.694.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
I.2.4 KIRCHLICHE GERICHTSVERFAHREN<br />
Ehenichtigkeitsprozesse<br />
2012 2011 2010<br />
Am Jahresanfang anhängige Verfahren 136 147 164<br />
Anfragen <strong>und</strong> Beratungen 149 154 146<br />
Neu eingegangene Verfahren in<br />
1. Instanz 66 62 61<br />
2. Instanz 24 25 35<br />
Durch Urteil oder anderweitig erledigte Verfahren 89 98 113<br />
Am Jahresende anhängige Verfahren 137 136 147<br />
Verwaltungsverfahren<br />
2012 2011 2010<br />
Verwaltungsverfahren 147 151 173<br />
Ehedispensvorgänge im Auftrag des Bischöflichen Ordinariates<br />
2012 2011 2010<br />
Anzahl der Ehedispensvorgänge 1.635 1.390 1.441<br />
Arbeitsgerichtsverfahren<br />
2012 2011 2010<br />
Am Jahresanfang anhängige Verfahren 7 1 6<br />
Neu eingegangene Verfahren 32 26 9<br />
Durch Urteil oder anderweitig erledigte Verfahren 37 20 14<br />
Am Jahresende anhängige Verfahren 2 7 1<br />
Von den neu eingegangenen Verfahren stammen:<br />
aus dem Bereich der Kirchengemeinden 2 1 1<br />
aus dem Bereich der Caritas 26 22 5<br />
aus anderen Bereichen 4 3 3<br />
von Dienstgeberseite 11 13 1<br />
von Dienstnehmerseite 21 13 8
ENTWICKLUNG 26|27<br />
I.2.5 KODA<br />
Die Bistums-KODA (Kommission zur Ordnung des diözesanen Arbeitsvertragsrechts) ist ein paritätisch<br />
besetztes Gremium, das aus jeweils zehn Vertretern der Dienstnehmerseite <strong>und</strong> zehn<br />
Vertretern der Dienstgeberseite besteht. Sie beschließt Rechtsnormen über Inhalt, Abschluss<br />
<strong>und</strong> Beendigung von Arbeitsverhältnissen mit der Diözese, mit Kirchengemeinden <strong>und</strong> Kirchenstiftungen<br />
<strong>und</strong> mit weiteren kirchlichen Anstellungsträgern <strong>und</strong> ist damit zuständig für die Arbeitsverhältnisse<br />
von etwa 20.000 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />
2012 2011 2010<br />
Anzahl Plenumssitzung 7 6 13<br />
Anzahl Sitzungen Dienstgeberseite 20 9 16<br />
Anzahl Sitzungen Dienstnehmerseite 22 18 27<br />
Anzahl Ausschusssitzungen 23 31 18<br />
Anzahl sonstige Termine 5 3 3<br />
Anzahl Beschlussanträge 23 12 6<br />
Anzahl Beschlüsse 19 8 6
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
I.3 Kirchliches Leben in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven 8<br />
I.3.1 PASTORALE AUFGABEN<br />
Gemeinden für Katholiken<br />
anderer Muttersprachen<br />
In der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
leben annähernd 210.000 Katholiken<br />
mit anderer Nationalität aus 160 unterschiedlichen<br />
Ländern. Die meisten dieser 181.313<br />
(2012) Katholiken kommen aus elf Nationen<br />
(vor allem Italien <strong>und</strong> Kroatien); die anderen<br />
etwa 28.000 Katholiken stammen aus 150<br />
verschiedenen Ländern. Ein Großteil der deutschen<br />
Ortsgemeinden ist demnach vielfältig<br />
international zusammengesetzt.<br />
Die eigene kulturelle <strong>und</strong> religiöse<br />
Herkunft <strong>und</strong> Identität auch in einem fremden<br />
Land leben <strong>und</strong> pflegen zu können, ist Voraussetzung<br />
für eine offene, gleichberechtigte<br />
<strong>und</strong> gegenseitig wertschätzende Begegnung<br />
zwischen Einheimischen <strong>und</strong> Zugewanderten.<br />
So hat die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> für<br />
die elf zahlenmäßig großen Nationen bzw.<br />
Sprachgruppen 100 Gemeinden errichtet, die<br />
durch ein eigenes Gremium (Pastoralrat) in<br />
der Seelsorgeeinheit vertreten werden.<br />
Bei den weiteren Sprachgruppen<br />
haben sich über zehn muttersprachliche Gemeinschaften<br />
etabliert, deren Mitglieder regelmäßig<br />
zusammenkommen <strong>und</strong> miteinander<br />
Gottesdienst in ihrer Heimatsprache<br />
feiern.<br />
Die 100 Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger<br />
in diesen Gemeinden für Katholiken<br />
anderer Muttersprachen sind zusammen mit<br />
den deutschen pastoralen Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern dafür verantwortlich, eine<br />
interkulturell ausgerichtete Pastoral zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> das diözesane Konzept einer stärkeren<br />
Vernetzung von Kirchengemeinden <strong>und</strong><br />
muttersprachlichen Gemeinden in den Seelsorgeeinheiten<br />
zu fördern.<br />
Diese Bereitschaft der Diözese, die<br />
Kultur der Katholiken anderer Muttersprache<br />
<strong>und</strong> Kultur zu achten, wird von diesen sehr<br />
wohl wahrgenommen <strong>und</strong> verbessert die Situation<br />
im Zusammenleben mit der deutschen<br />
Ortsgemeinde immer wieder neu.<br />
Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist ein außerschulisches,<br />
erfahrungsorientiertes <strong>und</strong><br />
freiwilliges Angebot an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Die wesentlichen Säulen der katholischen<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit sind Bildungsarbeit,<br />
Freizeitgestaltung, politisches Engagement<br />
<strong>und</strong> spirituelle Angebote. Sie ist der Selbstorganisation<br />
<strong>und</strong> Partizipation junger Menschen,<br />
dem Prinzip der Freiwilligkeit, dem<br />
ehrenamtlichen Engagement sowie der Bedürfnis-<br />
<strong>und</strong> Freizeitorientierung verpflichtet.<br />
2010 sind im Rahmen des [jugendforum]³<br />
60 Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />
der Jugendarbeit <strong>und</strong> Jugendpastoral<br />
formuliert worden. Seither befassen sich Jugendliche,<br />
Hauptberufliche <strong>und</strong> die Leitungsverantwortlichen<br />
der Diözese mit den<br />
Empfehlungen, bewerten die Ergebnisse <strong>und</strong><br />
Perspektiven gemeinsam <strong>und</strong> setzen sie nach<br />
Möglichkeit in die Praxis um. Im Kontext des<br />
Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozesses in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> ist dem [jugendforum]³<br />
große Bedeutung beizumessen.<br />
Die Fachstelle Freiwilligendienste<br />
beim BDKJ ging nach über 50 Jahren in eine<br />
2012 gegründete „Freiwilligendienste in der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> gGmbH“ über.<br />
Gesellschafter sind die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> der Caritasverband der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e. V. zu gleichen <strong>Teil</strong>en.<br />
8 Zu den statistischen Angaben zu einzelnen Themen- <strong>und</strong> Aufgabenbereichen s. unter I.2.<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam<br />
durch die Nacht“ fand am 8. September<br />
2012 eine große Nachtwallfahrt statt, bei der<br />
250 Jugendliche gemeinsam auf dem Martinusweg<br />
von Tübingen nach <strong>Rottenburg</strong> pilgerten.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der guten Resonanz sollen<br />
in Zukunft regelmäßig Nachtwallfahrten<br />
stattfinden.
ENTWICKLUNG 28|29<br />
Schulpastoral/Schulseelsorge<br />
Viele staatliche <strong>und</strong> kirchliche Religionslehrer<br />
<strong>und</strong> Religionslehrerinnen engagieren<br />
sich ehrenamtlich in der Schulpastoral<br />
(Gottesdienste, Angebote sozialen Engagements,<br />
Angebote der Besinnung <strong>und</strong> Orientierung<br />
<strong>und</strong> seelsorgerliche Begleitung).<br />
Die diözesane Konzeption „Tage<br />
der Orientierung“ (TdO) wird fortgeschrieben.<br />
In Zusammenarbeit mit dem BDKJ wird ein<br />
Pilotprojekt „junior-TdO” im Norden der Diözese<br />
durchgeführt, das Tage der Orientierung<br />
für Schüler der Klassenstufen 8 anbietet.<br />
In einem weiteren Versuchsprojekt<br />
wird im Dekanat Allgäu-Oberschwaben eine<br />
Projektgruppe „Besinnungstage <strong>und</strong> Tage der<br />
Orientierung im Dekanat Allgäu-Oberschwaben“<br />
unterstützt, die Studierende der PH<br />
Weingarten <strong>als</strong> Teamer für TdOs geworben<br />
<strong>und</strong> ausgebildet hat. Durch das Projekt wird<br />
der verstärkten Nachfrage nach Besinnungstagen<br />
im Dekanat begegnet.<br />
Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
Im Januar 2012 wurde ein Förderprogramm<br />
„Kirche <strong>und</strong> Schule“ aufgelegt,<br />
mit dem Initiativen <strong>und</strong> Projekte im Bereich<br />
Kirche <strong>und</strong> Schule unterstützt werden.<br />
Im September 2012 haben sogenannte<br />
Dekanatsbeauftragte Kirche <strong>und</strong><br />
Schule in sieben Dekanaten ihre Tätigkeit aufgenommen.<br />
Sie geben Impulse, unterstützen,<br />
begleiten <strong>und</strong> vernetzen die Aktivitäten von<br />
Kirchengemeinden, Seelsorgeeinheiten sowie<br />
kirchlichen Gruppen <strong>und</strong> Verbänden mit<br />
Schulen im Dekanat.<br />
Im Oktober 2012 wurde die ökumenische<br />
Praxishilfe „Lebenswerte entdecken<br />
– eine Praxishilfe zur Kooperation von Kirche,<br />
Jugendarbeit <strong>und</strong> Schule“ mit umfassenden<br />
Informationen <strong>und</strong> vielen Praxisbeispielen gemeinsam<br />
mit der Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> den<br />
Evangelischen Landeskirchen in Baden <strong>und</strong><br />
Württemberg veröffentlicht.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium<br />
im Feld Prävention <strong>und</strong> Umgang<br />
mit Krisen/Tod <strong>und</strong> Trauer an der Schule<br />
läuft auf dauerhaft hohem Niveau. Viele <strong>Teil</strong>nehmer,<br />
darunter zahlreiche Schulleiter, staatliche<br />
Lehrkräfte <strong>und</strong> Schulpsychologen, haben<br />
an Fortbildungen des Referates Schulpastoral<br />
zu dem Thema teilgenommen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Psychologische Familien- <strong>und</strong><br />
Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />
PSYCHOLOGISCHE FAMILIEN-<br />
UND LEBENSBERATUNG<br />
Ressourcen <strong>und</strong> Kompetenzen von<br />
Paaren stärken, Kinder in ihren Bedürfnissen<br />
schützen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen schaffen,<br />
die ihre bestmögliche Entfaltung ermöglichen<br />
– das ist das zentrale Anliegen der Psychologische<br />
Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung (PFL) in<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Konkret<br />
heißt das, die Handlungsfelder Beratung, Prävention<br />
sowie Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />
so aufeinander zu beziehen, dass Ratsuchende<br />
einen Ort für ihre Anliegen finden <strong>und</strong><br />
ihre Selbstheilungskräfte nutzen können. Die<br />
PFL versteht sich damit <strong>als</strong> ein diakonischer<br />
Dienst der Kirchen, der Menschen in ihrer<br />
Handlungskompetenz unterstützt <strong>und</strong> bei der<br />
Bewältigung von Lebenskrisen hilft. Es wird<br />
in einer zunehmend komplexer werdenden<br />
Welt immer wichtiger, für die Ratsuchenden<br />
ein ganzheitliches <strong>und</strong> heilsames Angebot zu<br />
schaffen.<br />
Im Jahr 2012 wurde die trägerübergreifende<br />
fachliche Zusammenarbeit im<br />
Beratungsbereich intensiviert – die neu entstandene<br />
Zusammenarbeit mit dem Caritasverband<br />
für <strong>Stuttgart</strong>, der Marienpflege<br />
Ellwangen <strong>und</strong> der Franz von Assisi Gesellschaft,<br />
Schwäbisch Gmünd ist sehr erfreulich.<br />
Einbezogen sind damit alle katholischen Träger<br />
mit einem Angebot in psychologischer Beratung<br />
sowie die evangelischen Träger in den<br />
vier ökumenischen Beratungsstellen. Die PFL<br />
ist auch für zukünftige Herausforderungen<br />
strukturell <strong>und</strong> finanziell gesichert.<br />
TELEFONSEELSORGE<br />
Die überwiegend ökumenisch getragene<br />
Telefonseelsorge bietet an fünf<br />
Standorten in der Diözese mit über 400 professionell<br />
geschulten <strong>und</strong> fachlich begleiteten<br />
Ehrenamtlichen r<strong>und</strong> um die Uhr ein „offenes<br />
Ohr für Menschen in Krisen“ 9 – am Telefon<br />
<strong>und</strong> im Internet. Neben der Arbeit für die Ratsuchenden<br />
steht die fachliche Qualifizierung<br />
der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
im Mittelpunkt. Ehrenamtliche spenden<br />
ihre Zeit <strong>und</strong> ihre Aufmerksamkeit für<br />
Menschen in Not <strong>und</strong> gleichzeitig bieten<br />
ihnen die Kirchen eine gute Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.<br />
Die Telefonseelsorge ist damit<br />
für viele Bereiche unserer Kirchen ein Vorbild<br />
für die Arbeit mit Ehrenamtlichen. Als eine der<br />
ersten dieser Einrichtungen in Deutschland<br />
konnte „Ruf <strong>und</strong> Rat” in <strong>Stuttgart</strong> im Jahr<br />
2012 das 50-jährige Jubiläum feiern.<br />
Notfall-, Feuerwehr<strong>und</strong><br />
Polizeiseelsorge<br />
NOTFALLSEELSORGE<br />
Die Notfallseelsorge ist ein ökumenisches<br />
Angebot der Kirchen. Das bedeutet,<br />
dass die Mitarbeitenden aus beiden Kirchen<br />
dieselbe Verantwortung haben, sich diesem<br />
Dienst zu stellen. Die Belastung der Hauptamtlichen<br />
der Diözese hat jedoch zu einem<br />
drastischen Rückgang bei der Beteiligung geführt.<br />
Hier gilt es, rechtzeitig Maßnahmen für<br />
eine ausreichende katholische Beteiligung an<br />
diesem Dienst zu ergreifen.<br />
Im Konsensuspapier zur b<strong>und</strong>eseinheitlichen<br />
Regelung von Notfallseelsorge in<br />
Feuerwehr <strong>und</strong> Rettungsdienst wurde die Einigung<br />
auf den Oberbegriff „Psychosoziale<br />
Notfallversorgung“ (PSNV) erreicht: Diese Bezeichnung<br />
umfasst die Gesamtstruktur <strong>und</strong><br />
die Maßnahmen der Prävention sowie der<br />
kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristigen Versorgung im<br />
Kontext von belastenden Notfällen bzw. Einsatzsituationen.<br />
Die Maßnahmen der Prävention<br />
sowie der kurz-, mittel- <strong>und</strong><br />
langfristigen Versorgung verfolgen folgende<br />
Ziele:<br />
• Prävention psychosozialer Belastungsfolgen<br />
• Früherkennung von psychosozialen Belastungsfolgen<br />
nach belastenden Notfällen<br />
• Bereitstellung von adäquater Unterstützung<br />
<strong>und</strong> Hilfe zur Erfahrungsverarbeitung<br />
• angemessene Behandlung von Trauma-<br />
Folgestörungen<br />
9 http://www.ruf-<strong>und</strong>-rat.de/jubilaeumsjahr/index.html
ENTWICKLUNG 30|31<br />
Die PSNV-Maßnahmen für Überlebende, Angehörige,<br />
Hinterbliebene, Zeugen <strong>und</strong>/oder<br />
Vermisste wurden einheitlich beschrieben.<br />
Psychosoziale Akuthilfe leisten entsprechend<br />
ausgebildete PSNV-Einsatzkräfte an den einzelnen<br />
Einsatzabschnitten.<br />
FEUERWEHRSEELSORGE<br />
Zu den Aufgaben der Feuerwehrseelsorge<br />
in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
gehören die seelsorgliche Begleitung von Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> Angehörigen, Gottesdienste bei<br />
Todesfällen von Feuerwehrmitarbeitern, Beratung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung bei liturgischen<br />
Feiern vor Ort, liturgische Angebote auf Landesebene<br />
(z. B. Florians-Gottesdienst) sowie<br />
die <strong>Teil</strong>nahme an Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagungen<br />
<strong>und</strong> Großveranstaltungen der Feuerwehr.<br />
Der Feuerwehrseelsorger ist Mitglied in der<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge<br />
<strong>und</strong> ist in sinnvoller Weise in die Strukturen<br />
der Diözese <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>eslandes Baden-<br />
Württemberg integriert.<br />
Am 5. Mai 2012 fand in Nusplingen<br />
der zweijährliche Landes-Floriansgottesdienst<br />
mit r<strong>und</strong> 500 <strong>Teil</strong>nehmern statt, eine<br />
anschließende Feier r<strong>und</strong>ete den Tag ab.<br />
Im September 2012 gab es in Heilbronn<br />
erstm<strong>als</strong> einen „Erfahrungsaustausch<br />
Feuerwehrseelsorge“. Dieser soll zur festen<br />
Einrichtung werden werden <strong>und</strong> jedes Jahr<br />
mehrm<strong>als</strong> stattfinden. Mit Landesbranddirektor<br />
Schröder wurde hierzu bei der letzten Sitzung<br />
der Landesarbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge<br />
ein regelmäßiger Adressaustausch<br />
verabredet.<br />
Die <strong>Teil</strong>nahme an der Hauptversammlung<br />
des Landesfeuerwehrverbandes<br />
Baden-Württemberg im Oktober 2012 diente<br />
der Kontaktpflege mit den Aktiven der freiwilligen<br />
<strong>und</strong> hauptamtlichen Feuerwehr. Auch<br />
hier konnte die Arbeit der Feuerwehrseelsorge<br />
besser bekannt gemacht werden.<br />
Im Jahr 2012 war ein Pfarrer ehrenamtlich<br />
für die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
in der Feuerwehrseelsorge tätig.<br />
POLIZEISEELSORGE<br />
Der Schwerpunkt der Polizeiseelsorge<br />
in der Diözese hat sich weiter im Unterricht<br />
angehender Polizisten in Berufsethik<br />
<strong>und</strong> in den Aufgaben einer eigentlichen Seelsorge<br />
entwickelt. Die seelsorgliche Begleitung<br />
in Kriseninterventionen, Unglücks- <strong>und</strong> Todesfällen,<br />
aber auch eine therapeutische Seelsorge<br />
(mit entsprechenden Zusatzausbildungen)<br />
für Polizeibeamte wird intensiv<br />
angefragt. Spirituelle Angebote wie Exerzitien<br />
im Kloster, Wanderexerzitien in den Bergen<br />
oder in der Wüste sind stets ausgebucht. Die<br />
St<strong>und</strong>enzahl im Fach Berufsethik in den Ausbildungsstätten<br />
der Bereitschaftspolizei <strong>und</strong><br />
an der Hochschule in Villingen-Schwenningen<br />
ist wieder gestiegen, weil mehr Polizeibeamte<br />
eingestellt worden sind. Führungsethische<br />
Fragen <strong>als</strong> Folge der Neuorganisation der Polizei<br />
sind aktuelle Themen im Arbeitsfeld<br />
Ethik.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
Die Arbeit im Bereich Freizeit <strong>und</strong><br />
Tourismus gliedert sich in zwei Schwerpunkte:<br />
die Präsenz der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> der Evangelischen Landeskirche<br />
in Württemberg auf der Tourismusmesse<br />
Motor, Caravan, Touristik (CMT) in <strong>Stuttgart</strong><br />
sowie die Betreuung der Campingseelsorge<br />
auf zwei Plätzen in der Diözese.<br />
MESSESTAND AUF DER CMT<br />
Im Jahr 2012 wurde gemeinsam<br />
mit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />
der Schwerpunkt „Kleine Fluchten –<br />
Urlaub für Familien mit Pflegebedürftigen“<br />
ausgewählt. Das Thema lag wegen der Reform<br />
des Pflegegesetzes im Januar des Berichtsjahres<br />
<strong>und</strong> wegen zahlreicher Anfragen<br />
von Messebesuchern aus den Vorjahren nahe.<br />
Weitere Schwerpunkte der Messepräsenz<br />
waren wie in den Vorjahren:<br />
• Pilgern auf Martinus- <strong>und</strong> Jakobuswegen<br />
in Baden-Württemberg<br />
• Angebote von Meditationen <strong>und</strong> Exerzitien<br />
• Informationen zu Klöstern <strong>und</strong><br />
Einkehrhäusern <strong>und</strong> deren Programme<br />
• Angebote für Familien- <strong>und</strong><br />
Kinderfreizeiten<br />
Die Pilgerwege wurden auf einem<br />
eigenen Stand beim Sonderwochenende<br />
„Wandern <strong>und</strong> Rad fahren“ in Halle 9 präsentiert.<br />
Am Stand wurden für diesen thematischen<br />
Schwerpunkt zwei Flyer präsentiert,<br />
der eine mit allen Adressen<br />
baden-württembergischer Anbieter für betreuten<br />
Urlaub, der andere mit einem Hinweis<br />
auf ein eigenes Projekt im September<br />
2012: In der diözesanen Familien-Ferienanlage<br />
Schramberg-Sulgen konnten fünf Duos<br />
von Pflegebedürftigen <strong>und</strong> Angehörigen<br />
einen pflegerisch <strong>und</strong> seelsorglich betreuten<br />
Urlaub buchen.
ENTWICKLUNG 32|33<br />
Gefängnisseelsorge<br />
In den Justizvollzugsanstalten sind<br />
im Auftrag der Diözese zehn Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger aus verschiedenen pastoralen<br />
Berufen hauptberuflich <strong>und</strong> vier nebenberuflich<br />
tätig. Sieben Hauptberufliche haben mit<br />
dem Land Baden-Württemberg einen Dienstvertrag<br />
bzw. es werden die Personalkosten<br />
vom Land erstattet. Die übrigen Seelsorger<br />
werden von der Diözese vergütet.<br />
Als Schwerpunkte der Tätigkeit<br />
nennt das Leitbild „Katholische Gefängnisseelsorge“:<br />
seelsorgliche Begleitung für die<br />
Menschen im Gefängnis; Mitarbeit für ein<br />
gutes Klima in der Anstalt <strong>und</strong> eine Kultur des<br />
Lebens, auch durch Gespräche mit Bediensteten;<br />
Förderung der sozialen Integration <strong>als</strong><br />
Dienst für die Gesellschaft; Unterstützung der<br />
ehrenamtlichen Arbeit; missionarischer Dienst<br />
für kirchliches Handeln hinter Mauern sowie<br />
Sensibilisierung für straffällig gewordene<br />
Menschen <strong>und</strong> ihre Angehörigen. Mit der Erzdiözese<br />
Freiburg, den Evangelischen Landeskirchen<br />
in Württemberg <strong>und</strong> in Baden sowie<br />
mit dem Justizministerium Baden-Württemberg<br />
bestehen institutionalisierte <strong>und</strong> regelmäßig<br />
stattfindende Formen der Zusammenarbeit.<br />
Krankenhausseelsorge <strong>und</strong> Seelsorge<br />
in Kurorten <strong>und</strong> Reha-Kliniken<br />
Die Krankenhauslandschaft verändert<br />
sich weiterhin in hohem Tempo: Die Trägerschaften<br />
von Kliniken wechseln (z. B. im<br />
Landkreis Biberach), neue Reha-Einrichtungen<br />
entstehen <strong>und</strong> Krankenhäuser werden<br />
unter einem Dach zusammengefasst (etwa<br />
Backnang <strong>und</strong> Waiblingen in einem Neubau<br />
in Winnenden; für Villingen <strong>und</strong> Schwenningen<br />
wurde ein neues Klinikum in Villingen gebaut;<br />
am Klinikum <strong>Stuttgart</strong> werden Häuser<br />
an einem neuen Standort konzentriert), bestehende<br />
Krankenhäuser werden umfassend<br />
renoviert. Gravierend verändert haben sich<br />
schon vor Längerem die Finanzierungsbedingungen<br />
für die Krankenhausträger, insbesondere<br />
durch die Abrechnung über „Fallpauschalen“<br />
(DRGs). Die Verweildauer von<br />
Patienten sinkt weiterhin, wenn auch langsamer.<br />
Patienten werden in immer kürzerer Zeit<br />
im Krankenhaus „behandelt“ <strong>und</strong> nach kurzer<br />
Zeit wieder entlassen – im Durchschnitt<br />
heute bereits nach weniger <strong>als</strong> acht Tagen.<br />
Von den im Jahr 2000 in Baden-<br />
Württemberg vorgehaltenen 64.500 Betten<br />
wurden bis 2010 6.000 Betten abgebaut. Allein<br />
im Jahr 2011 wurden weitere 1.135 Betten<br />
abgebaut, was prozentual den größten<br />
Bettenabbau seit 20 Jahren bedeutet. Zugleich<br />
erreichte die Zahl der vollstationär behandelten<br />
Patienten mit 2,06 Millionen einen<br />
neuen Höchststand (vgl. Statistisches Landesamt<br />
Baden-Württemberg).<br />
Krankenhausseelsorge/Kurseelsorge<br />
ist ein diakonischer <strong>und</strong> missionarischer<br />
Dienst der Kirchen im Krankenhaus für Menschen<br />
verschiedenster Herkunft <strong>und</strong> unterschiedlichster<br />
Milieus, unabhängig von ihrer<br />
Zugehörigkeit zu Religionen <strong>und</strong> Konfessionen.<br />
Sie versteht sich <strong>als</strong> personales Gesprächsangebot,<br />
das sich besonders in der<br />
verlässlichen Präsenz der Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger bei den Patientinnen <strong>und</strong> Patienten,<br />
ihren Angehörigen sowie den Mitarbeitenden<br />
im Krankenhaus zeigt. Eine<br />
vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit<br />
wird gepflegt. Besondere Herausforderungen<br />
sind die drängenden Fragen der<br />
medizinischen Ethik, die palliative Versorgung<br />
<strong>und</strong> Begleitung von Menschen in der letzten<br />
Phase ihres Lebens sowie die ethische Bildung<br />
in der Pflegeausbildung.<br />
Seelsorge in Kurorten <strong>und</strong> Reha-<br />
Kliniken ist seit einigen Jahren geprägt durch<br />
die Neuausrichtung der Behandlung in den<br />
Rehabilitationskliniken. Sie hat ihr Selbstverständnis<br />
in einem eigenen Leitbild beschrieben<br />
(siehe http://pastorale-konzeption.drs.de<br />
→ Kurseelsorge).
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Seelsorge für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
HÖRGESCHÄDIGTENSEELSORGE<br />
Etwa 5.000 gehörlose Menschen leben im<br />
Bereich der Diözese, die aufgr<strong>und</strong> einer Hörschädigung<br />
die Lautsprache nicht auf natürlichem<br />
Wege (d. h. über das Hören) erlernen<br />
können <strong>und</strong> denen dadurch auch der Zugang<br />
zur Schriftsprache erschwert ist. Mit der Gebärdensprache<br />
können die Betroffenen sich<br />
in ihrer eigenen Sprache verständigen.<br />
Schwerhörige Menschen beherrschen zwar<br />
die in der Mitwelt gesprochene Sprache, das<br />
Hören bereitet ihnen aber mehr oder weniger<br />
große Schwierigkeiten. Man schätzt, dass ein<br />
Fünftel bis ein Viertel der Bevölkerung in diesem<br />
Sinne hörgeschädigt ist bzw. sich im<br />
Hören beeinträchtigt fühlt.<br />
Die Katholische Seelsorge bei Menschen<br />
mit Hörschädigung lebt, verkündet <strong>und</strong><br />
feiert an der Seite der Betroffenen die erlösende<br />
<strong>und</strong> heilende Botschaft Jesu Christi von<br />
Gottes Heilswillen, der sich auf das ganzheitliche<br />
Heil des Menschen <strong>und</strong> auf das umfassende<br />
Gelingen unseres Lebens richtet. Sie<br />
• gestaltet Begegnungstage, Freizeiten, Besinnungstage<br />
mit betroffenen Kindern, Jugendlichen,<br />
Erwachsenen <strong>und</strong> Familien;<br />
• bietet Beratung <strong>und</strong> Begleitung an für<br />
Menschen mit Hörschädigung <strong>und</strong> deren<br />
Angehörige in persönlichen, familiären<br />
<strong>und</strong> religiösen Anliegen;<br />
• feiert Gottesdienste für Menschen mit <strong>und</strong><br />
ohne Hörschädigung in Gemeinden <strong>und</strong><br />
Schulen;<br />
• arbeitet in Kirchengemeinden <strong>und</strong> Schulen<br />
bei der Sakramentenvorbereitung mit;<br />
• wirkt in der Erwachsenenbildung mit;<br />
• hält Kontakte zu Vereinen, Selbsthilfegruppen<br />
<strong>und</strong> anderen Gruppen Betroffener;<br />
• arbeitet mit den Sozialdiensten <strong>und</strong> Beratungsdiensten<br />
für Menschen mit Hörschädigung<br />
zusammen <strong>und</strong><br />
• bietet ihre Aktivitäten <strong>und</strong> Angebote in<br />
ökumenischer Offenheit an.<br />
Für die Seelsorge bei hörgeschädigten<br />
Menschen sind insgesamt vier Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger beauftragt (drei<br />
Stellen mit 100 Prozent, eine Stelle mit 50<br />
Prozent).<br />
Menschen mit Taubblindheit bzw.<br />
Hörsehschädigung werden begleitet von<br />
einem selbst betroffenen Diakon <strong>und</strong> Taubblindenseelsorger.<br />
Seine Angebote erreichen<br />
den kleinen Kreis von Betroffenen in einer intensiven<br />
persönlichen <strong>und</strong> seelsorglichen Begegnung.<br />
BLINDENSEELSORGE<br />
Das Katholische Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenwerk<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
hält vielfältige Angebote bereit, die von nebenberuflichen<br />
Pfarrern in den verschiedenen<br />
Regionen <strong>und</strong> in <strong>Teil</strong>zeit vom selbst betroffenen<br />
Blindenseelsorger der Diözese geistlich<br />
begleitet werden. Persönliche Gespräche, Begegnungs-<br />
<strong>und</strong> Besinnungstage, Freizeiten<br />
<strong>und</strong> Gottesdienste werden für die Betroffenen<br />
angeboten.
ENTWICKLUNG 34|35<br />
Landpastoral<br />
Die Landpastoral liegt im Zuständigkeitsbereich<br />
der Hauptabteilung „Kirche<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI). Die dort angesiedelte<br />
Fachstelle Landpastoral, der Verband Katholisches<br />
Landvolk (VKL) mit cura familia <strong>und</strong><br />
landwirtschaftlicher Familienberatung, die<br />
Landfrauenvereinigung sowie die Landvolkshochschule<br />
Wernau <strong>und</strong> Leutkirch haben die<br />
Aufgabe, die Menschen vor Ort bei der Suche<br />
nach neuen Wegen im ländlichen Raum zu<br />
unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten.<br />
„Bürgernahe Kommunalpolitik“<br />
war auch im Berichtsjahr 2012 neben dem<br />
Thema „Grüne Gentechnik“ zentraler Arbeitsschwerpunkt<br />
des Verbands Katholisches<br />
Landvolk. Hierbei geht es um zahlreiche Projekte<br />
<strong>und</strong> Initiativen, über die im VKL zunächst<br />
informiert <strong>und</strong> diskutiert wird, um sie<br />
dann mit dem notwendigen Wissen in Dörfern<br />
<strong>und</strong> Gemeinden in die Praxis umzusetzen.<br />
Der VKL wurde für seine kontinuierliche<br />
Arbeit für Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Schöpfungsspiritualität<br />
mit dem dritten Platz des Franziskuspreises<br />
2012 ausgezeichnet. Mit diesem<br />
Preis prämiert die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
vorbildliche <strong>und</strong> zukunftsweisende Beispiele<br />
nachhaltigen Handelns.<br />
Die von der Landfrauenvereinigung<br />
maßgeblich mitgetragene Kampagne<br />
„Schmeck den Wert! Regional <strong>und</strong> fair“ für<br />
nachhaltige Produktion <strong>und</strong> faire Preise bei<br />
Lebensmitteln wurde auch 2012 fortgesetzt.<br />
Träger der Kampagne sind die Arbeitsgemeinschaft<br />
Ländliche Erwachsenenbildung (ALEB)<br />
<strong>und</strong> der Dachverband Entwicklungspolitik<br />
Baden-Württemberg (deab).<br />
Die Landvolkshochschule bot wiederum<br />
ein breites Bildungsangebot für unterschiedliche<br />
Zielgruppen im ländlichen Raum.<br />
Die Profilierung des Klosters Heiligkreuztal<br />
zu einem Knotenpunkt für Gemeinde-<br />
<strong>und</strong> Regionalentwicklung im<br />
ländlichen Raum konnte im Jahr 2012 erfreuliche<br />
Fortschritte verzeichnen. Die Initiatoren<br />
des Konzepts betrachten die aktive Beteiligung<br />
der Kirche vor Ort im Ringen um die<br />
Frage, wie Menschen in ihren Dörfern künftig<br />
leben <strong>und</strong> arbeiten wollen, <strong>als</strong> eine pastorale<br />
Herausforderung <strong>und</strong> Chance ersten Ranges.<br />
Die Kirchengemeinden <strong>als</strong> Netzwerke werden<br />
dabei <strong>als</strong> wichtige Akteure identifiziert. Ihre<br />
Mitglieder mit ihren Talenten <strong>und</strong> Berufungen<br />
können wichtige Mitwirkende in der Weiterentwicklung<br />
von Strukturen <strong>und</strong> Beteiligungsformen<br />
im Dorf sein.<br />
Die in Heiligkreuztal angesiedelten<br />
Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen erarbeiteten gemeinsame<br />
Leitlinien für die Zusammenarbeit.<br />
Zur Konkretisierung <strong>und</strong> Realisierung des<br />
Konzepts für Heiligkreuztal wurde durch Umwidmung<br />
der Fachstelle Landpastoral die<br />
Stelle eines/einer Entwicklungspromotors/-<br />
promotorin eingerichtet. Während der ersten<br />
drei Jahre werden 50 Prozent dieser Stelle<br />
durch die Bischof-Moser-Stiftung finanziert.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
Die Betriebsseelsorge in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> ist der zentrale<br />
Dienst der Kirche für die Menschen in der Arbeitswelt.<br />
Mit ihren neun Arbeitsstellen <strong>und</strong><br />
in Kooperation mit dem Netzwerk Arbeitswelt<br />
in Göppingen ist sie in weiten <strong>Teil</strong>en der Diözese<br />
vertreten <strong>und</strong> begleitet Menschen mit<br />
<strong>und</strong> ohne Arbeit. Zum „Kerngeschäft“ der Betriebsseelsorge<br />
gehören die solidarische Zusammenarbeit<br />
mit Betriebs- <strong>und</strong> Personalratsgremien<br />
sowie die Kooperation mit den<br />
verschiedenen DGB-Gewerkschaften. Vor Ort<br />
suchen die Betriebsseelsorger regelmäßig Betriebe<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen auf <strong>und</strong> beraten <strong>und</strong><br />
begleiten Menschen in sozialen <strong>und</strong> betrieblichen<br />
Konflikten. Aktuelle Entwicklungen in<br />
Arbeitswelt <strong>und</strong> Wirtschaft werden sozialethisch<br />
gedeutet <strong>und</strong> durch Stellungnahmen<br />
<strong>und</strong> Erklärungen kommuniziert. In den Gruppen<br />
sowie Gesprächskreisen der Arbeitsstellen<br />
erfahren Menschen Einzelfallhilfe <strong>und</strong><br />
seelsorgerliche Begleitung. Innerkirchlich<br />
sehen sich die Betriebsseelsorger <strong>als</strong> K<strong>und</strong>schafter<br />
aus der Welt der Arbeit gerufen, ihre<br />
Erfahrungen in die Diözese sowie in Dekanate<br />
<strong>und</strong> Kirchengemeinden zu vermitteln.<br />
Die Betriebsseelsorge arbeitet<br />
dabei eng mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung<br />
(KAB) der Diözese <strong>und</strong> dem<br />
Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA)<br />
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />
zusammen.<br />
Entsprechend den betrieblichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Veränderungen setzte die Betriebsseelsorge<br />
auch 2012 spezifische<br />
Akzente. Hier einige ausgewählte Beispiele:<br />
• In <strong>Stuttgart</strong> konnte zur Begleitung der<br />
Beschäftigten der Großbaustelle <strong>Stuttgart</strong><br />
21 die Projektstelle Betriebsseelsorge S 21<br />
eingerichtet werden. Ergänzend wurde<br />
unter Federführung der Betriebsseelsorge<br />
das Arbeitnehmernetzwerk <strong>Stuttgart</strong> 21<br />
mit dem Ziel initiiert, auf den Baustellen<br />
des Großprojektes für gute <strong>und</strong> würdige<br />
Arbeitsverhältnisse zu sorgen.<br />
• Auf Initiative der Betriebsseelsorge Ulm<br />
wurden für die von der Schlecker-Insolvenz<br />
betroffenen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Beratungsangebote geschaffen. Mit<br />
weiteren Partnern wurde die Schlecker-<br />
Stiftung ins Leben gerufen, um soziale Härtefälle<br />
abzumildern.<br />
• Der Welttag für menschenwürdige Arbeit<br />
am 7. Oktober 2012 wurde zum Anlass<br />
genommen, auf die zunehmenden Prekarisierungstendenzen<br />
in der Erwerbsarbeit<br />
aufmerksam zu machen.<br />
• Die Betriebsseelsorge der Diözese ist zusammen<br />
mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung<br />
deutscher Partner des europaweit<br />
angelegten Projektes „Linking-<br />
Europe-In-Transition“, das nach beispielhaften<br />
Ansätzen der Krisenbewältigung<br />
sucht <strong>und</strong> dabei besonders die Rolle bzw.<br />
die Verantwortung der Sozialpartner in den<br />
Blick nimmt.<br />
• Zusammen mit anderen Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Verbänden wurde 2012 zum zweiten<br />
Mal die „Woche der sozialen Gerechtigkeit“<br />
durchgeführt.<br />
Am Sonntag, 11. November 2012,<br />
fand in der Kirchengemeinde St. Georg im<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Norden die 25-Jahr-Feier der Aktion<br />
Martinusmantel statt, die seit 1987 Projekte<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen für benachteiligte Arbeitssuchende<br />
fördert. Was seinerzeit mit drei Projekten<br />
für benachteiligte Jugendliche begonnen<br />
hatte, entwickelte sich zu einer jährlichen diözesanweiten<br />
Aktion, die 2012 unter dem<br />
Motto „Not macht erfinderisch" durchgeführt<br />
wurde. Bischof Dr. Gebhard Fürst, Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann <strong>und</strong> die Leiterin<br />
der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit in Baden-Württemberg,<br />
Eva Strobel, unterstrichen beim Festakt<br />
deren ungebrochene Aktualität angesichts<br />
der vielen Jugendlichen <strong>und</strong> langzeitarbeitslosen<br />
Arbeitsuchenden, die trotz guter Nachfrage<br />
auf dem Arbeitsmarkt keine Erwerbs- arbeit<br />
fänden. Im Jahr 2012 wurden durch die Aktion<br />
in der Diözese 20 Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsprojekte<br />
mit 433.415 Euro gefördert.<br />
An Spenden- <strong>und</strong> Kollekteneinnahmen<br />
konnten 296.302 Euro verzeichnet werden.<br />
Die Aktion ersetzt keine staatlichen Hilfen, sondern<br />
ergänzt diese nach dem Gr<strong>und</strong>satz der<br />
Subsidiarität. Der unter Vorsitz von Ordinariatsrat<br />
Dr. Joachim Drumm tagende <strong>und</strong> mit<br />
Fachleuten aus den Bereichen Soziales, Wirtschaft,<br />
Arbeitswelt <strong>und</strong> Kirche besetzte Vergabeausschuss<br />
verfährt nach den transparenten<br />
Förderrichtlinien des Diözesanverwaltungsrates.<br />
Eine herausragende Rolle hatte die Förderung<br />
von 10 Stromsparcheck-Projekten in den<br />
Caritas-Regionen, in denen 300 ehem<strong>als</strong> langzeitarbeitslose<br />
Stromsparhelferinnen <strong>und</strong> -helfer<br />
einkommensschwache Haushalte in Sachen<br />
Energieeinsparung beraten. Als beispielhafter<br />
Bestandteil der Klimainitiative der Diözese verbinden<br />
die Projekte Beschäftigungsförderung<br />
mit Armutsprävention <strong>und</strong> Klimaschutz. Dafür<br />
wurden sie mit dem Anerkennungspreis des<br />
Franziskuspreises 2012 ausgezeichnet.
ENTWICKLUNG 36|37<br />
Arbeit mit Führungskräften<br />
Die Arbeit mit Führungskräften war<br />
im Jahr 2012 durch den Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozess<br />
in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
bestimmt. Führungskräfte aus verschiedenen<br />
Bereichen unserer Universitäten haben<br />
sich im Vorfeld intensiv mit der derzeitigen Situation<br />
der Kirche <strong>und</strong> der Kirchengemeinden<br />
auseinandergesetzt. Die z. T. kritischen Anfragen<br />
wurden dann in einer eigenen Veranstaltung<br />
dem Bischof vorgetragen.<br />
Die Anfragen waren von großer<br />
Sorge um den Zustand der Kirche <strong>und</strong> vor<br />
allem der Gemeinden getragen. Die Bildung<br />
von Seelsorgeeinheiten wurde vielfach <strong>als</strong><br />
kontraproduktiv zur kleinen Gemeinde gesehen,<br />
vor allem, wenn vor Ort im Pfarrhaus<br />
keine verantwortliche Person mehr anzusprechen<br />
ist. Auch die Situation Geschiedener<br />
sowie das Verbot der Zulassung <strong>und</strong> Wiederverheirateter<br />
zur Kommunion wurden sehr<br />
kritisch hinterfragt. Bedauert wurde vor allem<br />
der Rückgang der ökumenischen Aktivitäten<br />
vor Ort, vielfach ausgelöst durch einschlägige<br />
römische Verlautbarungen.<br />
Eine Dialogveranstaltung mit Medizinern<br />
in Ravensburg thematisierte vor<br />
allem die pränatale Diagnostik <strong>und</strong> die vielfach<br />
daraus abgeleiteten Konsequenzen. Die<br />
Mediziner erwarten von ihrer Kirche mehr<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Respekt für ihre nach reiflicher<br />
Überlegung getroffenen Entscheidungen.<br />
Bei einer Veranstaltung mit Juristen<br />
ging es vor allem um die Frage der Scheidung<br />
<strong>und</strong> Wiederverheiratung <strong>und</strong> um die daraus<br />
abgeleiteten Konsequenzen für kirchliche Bedienstete,<br />
die im Widerspruch zum geltenden<br />
bürgerlichen Recht stehen.<br />
Bei allen Dialogveranstaltungen<br />
hat sich Bischof Dr. Gebhard Fürst am Schluss<br />
viel Zeit genommen, um mit einzelnen <strong>Teil</strong>nehmern<br />
ins Gespräch zu kommen <strong>und</strong> z. T.<br />
kritische Fragen zu beantworten.<br />
Die spirituelle Begleitung von Führungskräften<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Angebote dieses Fachbereichs. Hierzu gehörten:<br />
• ein Wochenende im Kloster Reute, gestaltet<br />
von Generaloberin Sr. Paulin Link,<br />
• sowie ein Wochenende zu Beginn der<br />
Passionswochen in Kooperation mit der<br />
Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>,<br />
• ein Wochenende für Hochschullehrerinnen<br />
<strong>und</strong> -lehrer,<br />
• die besinnliche St<strong>und</strong>e am 1. Advent<br />
• sowie die besonders gestalteten Gottesdienste<br />
in der Domkirche St. Eberhard in<br />
<strong>Stuttgart</strong> sonntags um 12.00 Uhr mit verschiedenen<br />
Predigern <strong>und</strong> Predigtreihen.<br />
Aus den oben genannten Aktivitäten<br />
ergaben sich zahlreiche persönliche Beratungsgespräche,<br />
Taufgottesdienste, Trauungen<br />
sowie die Einladung zu Vorträgen in<br />
verschiedene Gemeinden <strong>und</strong> Organisationen<br />
in der Diözese.<br />
Zwei wissenschaftliche Studienreisen<br />
in den Iran <strong>und</strong> in die Südost-Türkei „Auf<br />
den Spuren des Apostels Paulus“ befassten<br />
sich mit dem schiitischen <strong>und</strong> dem sunnitischen<br />
Islam sowie mit der Situation der Kirchen<br />
in diesen Ländern.<br />
Neben dieser Tätigkeit gehören<br />
zum Arbeitsbereich des Fachbereichs Führungskräfte<br />
auch die Wahrnehmung pastoraler<br />
<strong>und</strong> gottesdienstlicher Funktionen an der<br />
Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
sowie spirituelle Angebote für die dortigen<br />
Mitarbeiter/-innen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2011 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2011 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
EHE UND FAMILIE<br />
Die Ehe- <strong>und</strong> Familienarbeit auf Diözesan-<br />
<strong>und</strong> Dekanatsebene dient gemäß<br />
dem Prinzip der Subsidiarität in erster Linie<br />
dazu, die Ehe- <strong>und</strong> Familienarbeit vor Ort zu<br />
unterstützen, zu begleiten, zu beraten <strong>und</strong> –<br />
wo erforderlich – zu ergänzen. Da Familienarbeit<br />
eine Querschnittsaufgabe ist, bedarf es<br />
hierfür einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit.<br />
Auf Ebene der Diözesanleitung<br />
liegt die Zusammenarbeit im Wesentlichen in<br />
der Verantwortung der Hauptabteilungen<br />
„Pastorale Konzeption“ (IV), „Caritas“ (VI)<br />
<strong>und</strong> „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI).<br />
Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs<br />
der „Hauptabteilung Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />
(XI), die mit der hauptabteilungsübergreifenden<br />
Realisierung des Schwerpunkts<br />
betraut wurde, setzen sich besonders<br />
die Fachbereiche Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren,<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen, das Familienerholungswerk<br />
<strong>und</strong> der Familienb<strong>und</strong> der Katholiken,<br />
aber auch andere Verbände sowie der familienpolitische<br />
Arbeitskreis für die Förderung<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Familienarbeit<br />
ein. Die Hauptabteilung XI arbeitete auch im<br />
Jahr 2012 eng mit dem Diözesanratsausschuss<br />
„Familie stärken“ zusammen.<br />
Familienbildung ist ein Arbeitsfeld<br />
mit stetiger Nachfrage. Der lebensorientierte<br />
Ansatz bewährt sich. Die Erziehungskurse<br />
„KESS-erziehen“ mit den Einzelthemen „Weniger<br />
Stress – mehr Freude“, „Abenteuer Pubertät“,<br />
„Staunen. Fragen. Gott entdecken“,<br />
„Von Anfang an“ (Näheres unter www.kesserziehen.de)<br />
erfreuen sich nach wie vor großen<br />
Interesses, sodass zur Gewinnung<br />
qualifizierter Referentinnen <strong>und</strong> Referenten<br />
wiederum mehrere Kursleiterausbildungen<br />
durchgeführt wurden. Etwa 55 aktive KESS-<br />
Kursleiterinnen <strong>und</strong> -leiter haben in Zusammenarbeit<br />
mit der Katholischen Erwachsenenbildung<br />
(keb) 2012 r<strong>und</strong> 95 KESS-Kurse<br />
durchgeführt. Es zeigt sich, dass Eltern vor<br />
allem durch eine gute Zusammenarbeit mit<br />
Kindergärten erreicht werden können, daher<br />
wird in den Einführungskursen für die Kindergartenbeauftragten<br />
(KBP) regelmäßig auf<br />
diese Möglichkeit der Elternbildung hingewiesen.<br />
KESS-erziehen gibt es auch <strong>als</strong> Fortbildungsangebot<br />
für Erzieherinnen, was eine<br />
gute Erziehungspartnerschaft fördern kann.<br />
Einige KESS-erziehen-Referentinnen können<br />
Kurse für Eltern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
anbieten (türkisch, russisch). Um die Qualität<br />
der KESS-Kurse zu sichern, sind regelmäßige<br />
Supervisionen verpflichtend.<br />
Unter dem Leitwort „Nur was ich<br />
schätze, kann ich schützen“ werden seit über<br />
zehn Jahren im Rahmen des werteorientierten<br />
sexualpädagogischen Präventionsprojekts<br />
MFM 10- bis 12-jährige Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />
auf die mit der Pubertät einsetzenden<br />
Veränderungsprozesse vorbereitet. Dabei<br />
wurden 2012 von r<strong>und</strong> 50 aktiven MFM-Referentinnen<br />
<strong>und</strong> -Referenten 467 Mädchen<strong>und</strong><br />
Jungenworkshops mit insgesamt fast<br />
6.000 <strong>Teil</strong>nehmenden sowie 162 Elternvorträge<br />
mit 2.840 <strong>Teil</strong>nehmenden durchgeführt.<br />
MFM wurde vielfach auch <strong>als</strong> Prävention<br />
gegen sexuellen Missbrauch ausgezeichnet<br />
(www.mfm-projekt.de). Die Diözese unterstützt<br />
diese wertvolle Arbeit, mit der viele Familien<br />
außerhalb der Gemeinden erreicht<br />
werden.<br />
Um Familien die Möglichkeit zu geben, mit<br />
ihren Kindern tiefer in den Glauben hineinzuwachsen,<br />
wurde in Zusammenarbeit mit<br />
dem Familienerholungswerk auf dem Eckenhof<br />
in Schramberg-Sulgen eine Familienfreizeit<br />
mit biblischem Schwerpunkt angeboten.<br />
Dieses Angebot soll fortgesetzt werden.<br />
Ebenso wurde dem Thema Familienspiritualität<br />
auf unterschiedlichen Konferenzen <strong>und</strong> Tagungen<br />
nachgegangen. Jährlich finden<br />
fünftägige Familienexerzitien <strong>und</strong> ein Besinnungswochenende<br />
statt. In Eltern-, Jugend<strong>und</strong><br />
Kindergruppen gehen die <strong>Teil</strong>nehmenden<br />
einen prozess- <strong>und</strong> erfahrungsorientiert moderierten<br />
gemeinsamen Weg. So erfahren sie<br />
eine Verbindung von Glauben <strong>und</strong> Leben,<br />
was ihnen wichtige Impulse für ihre gelebte<br />
Familienspiritualität gibt. Gemeinsame Gottesdienste,<br />
biblische <strong>und</strong> lebensmäßige Impulse<br />
<strong>und</strong> Feiern sind weitere Elemente.<br />
Vor allem im Rahmen von Klausurtagungen<br />
mit Kirchengemeinderäten werden<br />
Ansatzpunkte <strong>und</strong> Projekte für die Familienbildung<br />
vorgestellt <strong>und</strong> Modelle für die Umsetzung<br />
in den Seelsorgeeinheiten <strong>und</strong><br />
Gemeinden entwickelt.<br />
In den Lebensbereichen Familie<br />
<strong>und</strong> Beruf sind Stress <strong>und</strong> Burn-out mittlerweile<br />
zu einem ernst zu nehmenden Phänomen<br />
geworden. Die Seminare zu dieser<br />
Problematik sowie zum Themenschwerpunkt<br />
Fehlermanagement werden zunehmend mehr<br />
nachgefragt, um Wege der Vorsorge <strong>und</strong> erste<br />
Hilfe zu erhalten.
ENTWICKLUNG 38|39<br />
Die einzige Zeitschrift im Bereich<br />
Familienbildung/-pastoral „neue gespräche“<br />
(Herausgeber ist die AKF – Arbeitsgemeinschaft<br />
für katholische Familienbildung e. V.),<br />
bietet für Paare, Familien <strong>und</strong> Gruppen Auseinandersetzung<br />
mit Familienthemen <strong>und</strong> Impulse<br />
für die Arbeit. Das Heft „Familienferien:<br />
all inclusive. Der Alltag fährt im Koffer mit“<br />
wurde vom Redaktionsmitglied aus der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> verantwortlich<br />
gestaltet.<br />
„Die Paarbeziehung stärken, damit<br />
Familie gelingt“ wurde <strong>als</strong> Schwerpunktthema<br />
bei der Konferenz der Dekanatsfamilienbeauftragten<br />
eingeführt <strong>und</strong> soll mit<br />
zahlreichen Aktionen in die diözesane Fläche<br />
gebracht werden. Die nutzerfre<strong>und</strong>liche<br />
Homepage für Paare www.paar-ehe.de, auf<br />
der alle Paarangebote in der Diözese sichtbar<br />
sind, ist inzwischen online gegangen <strong>und</strong><br />
auch beworben worden. Der Tag der Hochzeitsjubilare<br />
fand im September in <strong>Rottenburg</strong><br />
statt; ein berührender Gottesdienst mit<br />
unserem Bischof <strong>und</strong> verschiedenartige Angebote<br />
machten den Tag zu einem vollen Erfolg.<br />
Alle zwei Jahre soll ein solcher Tag an<br />
wechselnden Orten der Diözese angeboten<br />
werden.<br />
Die Ehevorbereitung wird von den<br />
Dekanaten bzw. von mehreren Dekanaten<br />
gemeinsam durchgeführt. Bei den Jahreskonferenzen<br />
für die Dekanatsverantwortlichen<br />
werden die unterschiedlichen Erfahrungen<br />
ausgetauscht, diskutiert <strong>und</strong> bestehende Konzepte<br />
weiterentwickelt.<br />
Das Gesprächstraining für Paare<br />
(EPL = Ein partnerschaftliches Lernprogramm<br />
<strong>und</strong> KEK = Konstruktive Ehe <strong>und</strong> Kommunikation)<br />
läuft besonders gut im Ballungsraum<br />
<strong>Stuttgart</strong>; es gibt permanent Bemühungen,<br />
auch in anderen Dekanaten besser Fuß zu<br />
fassen (Näheres unter www.epl-kek.de).<br />
.<br />
Neben den jährlichen Wochenendangeboten<br />
für Alleinerziehende (Frühjahrswochenende<br />
mit wechselnden Themen; immer<br />
im Herbst „Trennung – <strong>und</strong> jetzt?“) <strong>und</strong> der<br />
Treffpunktarbeit bei der Katholischen Erwachsenenbildung<br />
(keb) wurde vor allem die Vernetzungsarbeit<br />
mit anderen (kirchlichen)<br />
Trägern in Baden-Württemberg intensiviert.<br />
Einige Angebote bereicherten den Katholikentag;<br />
dort wurde auch der Kalender 2013<br />
„Alleinerziehende verdienen mehr“ vorgestellt.<br />
Der ökumenische Gottesdienst in der<br />
Reihe „Wenn Wege sich trennen“ stand<br />
2012 unter dem Motto „auf.brechen“ <strong>und</strong><br />
fand in St. Fidelis, <strong>Stuttgart</strong> statt.<br />
Nach Veröffentlichung des 8. Familienberichtes<br />
der B<strong>und</strong>esregierung „Zeit für<br />
Familie – Familienzeitpolitik <strong>als</strong> Chance einer<br />
nachhaltigen Familienpolitik“ im Herbst 2011<br />
befasste sich der Familienpolitische Arbeitskreis<br />
intensiv mit dem Thema „Zeit“. Bei dem<br />
Wochenendseminar „Zeitwohlstand für Familien“,<br />
das in Kooperation mit der Landeszentrale<br />
für politische Bildung Baden-<br />
Württemberg angeboten wurde, konnten sich<br />
Familien mit der gesellschaftlichen <strong>und</strong> persönlichen<br />
Dimension des Themas „Zeit“ auseinandersetzen.<br />
Gemeinsam mit dem Landesfamilienrat<br />
startete die Veranstaltungsreihe „Familienpolitischer<br />
Nachmittag“. Wechselnde<br />
aktuelle Themen werden von den Mitgliedern<br />
des Landesfamilienrates durch Fachleute vorgestellt<br />
<strong>und</strong> im Anschluss mit Landespolitikern<br />
diskutiert. Der Familienpolitische<br />
Nachmittag wird von vielen, die sich für Familienpolitik<br />
interessieren, wahrgenommen,<br />
um sich über aktuelle Themen zu informieren.<br />
Die pastoralen Angebote in den Familienferiendörfern<br />
in Eglofs, Langenargen<br />
<strong>und</strong> Schramberg werden sehr gut angenommen.<br />
Sowohl in den Morgenkreisen <strong>und</strong> Gemeinschaftsangeboten<br />
<strong>als</strong> auch in Einzelgesprächen<br />
sind die pastoralen Mitarbeiterinnen<br />
wichtige Bezugspersonen für die Gäste.<br />
Von der diözesanen Stiftung „Lebensraum<br />
für die Familie“ wurden im Jahr<br />
2012 141 Familien unterstützt, davon 20 Ein-<br />
Eltern-Familien. Diesen Familien ist es nur<br />
Dank dieses Zuschusses möglich, einen Erholungsurlaub<br />
zu verbringen. Hier stärkt die Diözese<br />
in besonderem Maße Familien in<br />
belasteten Situationen.<br />
Zusätzlich hat die Stiftung Lebensraum<br />
im Berichtsjahr 9 Familien bei Familienbildungsmaßnahmen<br />
(„KESS-erziehen“) <strong>und</strong><br />
über einen Gutschein anlässlich der Taufe 42<br />
Familien mit Kleinkindern unterstützt.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
SEELSORGE FÜR FAMILIEN<br />
MIT BEHINDERTEN KINDERN<br />
Insgesamt 14 Seelsorgerinnen <strong>und</strong><br />
Seelsorger (hauptberuflich oder in <strong>Teil</strong>zeit)<br />
nehmen derzeit in 12 Dekanaten den Auftrag<br />
der Seelsorge für Familien mit behinderten<br />
Kindern wahr. Sie erteilen Religionsunterricht<br />
an Schulen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit<br />
Behinderungen, gestalten religiöse Angebote<br />
im Schulalltag, sind <strong>als</strong> Seelsorgerinnen <strong>und</strong><br />
Seelsorger für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, für<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer <strong>und</strong> für die Eltern präsent.<br />
Sie unterstützen die Vorbereitung zur<br />
Feier der Sakramente wie Taufe, Erstkommunion,<br />
Buße, Firmung <strong>und</strong> kooperieren dabei,<br />
wenn möglich, mit der Kirchengemeinde am<br />
Wohnort der Familien. Sie setzen sich dafür<br />
ein, dass Menschen mit Behinderung in der<br />
Kirchengemeinde teilhaben können, unterstützen<br />
die Gestaltung von Freizeitaktivitäten<br />
<strong>und</strong> sind Ansprechpartner für haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlich<br />
Engagierte in den Gemeinden. Zu<br />
ihrem Auftrag gehören auch Hausbesuche<br />
<strong>und</strong> seelsorgliche Begleitung der Familien, eigene<br />
Angebote, die Begegnungen ermöglichen,<br />
wie Freizeiten, Gesprächskreise <strong>und</strong> die<br />
Kooperation mit anderen Trägern <strong>und</strong> Einrichtungen.<br />
SENIOREN<br />
Die Themen „Familie“ <strong>und</strong> „Miteinander<br />
der Generationen“ sind eng miteinander<br />
verflochten. Dies wird umso deutlicher, <strong>als</strong><br />
das Thema „Pflege“ mehr <strong>und</strong> mehr in den<br />
Vordergr<strong>und</strong> rückt. Zwei von drei Pflegebedürftigen<br />
werden zu Hause von ihren Angehörigen<br />
gepflegt. Für viele ist dabei die<br />
Vereinbarkeit von Pflege <strong>und</strong> Beruf zu einem<br />
fast unlösbaren Problem geworden.<br />
Die Seniorenarbeit in der Diözese<br />
wird in hohem Maß ehrenamtlich getragen.<br />
Gemäß dem Gr<strong>und</strong>satz „mit statt für Senioren“<br />
engagiert sich das „Forum katholische<br />
Seniorenarbeit“ in den Bereichen Seniorenpastoral,<br />
Seniorenbildung <strong>und</strong> Seniorenpolitik.<br />
Die Geschäftsführung des Forums wird durch<br />
den Fachbereich Senioren der Hauptabteilung<br />
„Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI) gewährleistet.<br />
Im Fachbereich liegt auch die hauptamtliche<br />
Zuständigkeit für die konzeptionelle Weiterentwicklung<br />
der Seniorenarbeit <strong>und</strong> der Seniorenbildung<br />
sowie die Qualifizierung von<br />
Ehrenamtlichen <strong>und</strong> Multiplikatoren.<br />
Das diözesane Projekt „Pastoral in<br />
der 4. Lebensphase“, 2009 begonnen <strong>und</strong><br />
zum Jahresende 2011 formal abgeschlossen,<br />
wirkt dennoch weiter. Sein herausragendes<br />
Ziel lag in der Sensibilisierung für seelsorgerische<br />
Bedürfnisse bei Menschen mit altersspezifischen<br />
bzw. pflegebedingten Situationen,<br />
z. B. aufgr<strong>und</strong> der Erkrankung an Demenz,<br />
<strong>und</strong> der Entwicklung seelsorgerischer<br />
Angebote zur Verbesserung der Lebensqualität<br />
hochaltriger Menschen.<br />
An allen Projektstandorten: Böblingen,<br />
Crailsheim, Nürtingen, Schwäbisch<br />
Gmünd <strong>und</strong> Ulm wurde eine neue Sensibilisierung<br />
für das Thema erreicht. Zusätzliche<br />
seelsorgerische Angebote konnten entwickelt<br />
<strong>und</strong> eingeführt werden. Im Rahmen des Projektes<br />
sind einige Arbeitshilfen erarbeitet<br />
worden, die seelsorgerische Präsenz wurde<br />
deutlich verstärkt.<br />
Das Thema Demenz stellte sich an<br />
allen Standorten <strong>als</strong> eine ganz besondere Herausforderung<br />
an die Pastoral dar. 95 Prozent<br />
der von dieser Diagnose betroffenen Menschen<br />
sind älter <strong>als</strong> 65 Jahre <strong>und</strong> mit steigendem<br />
Lebensalter wächst erwiesenermaßen<br />
die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken.<br />
Menschen mit Demenz leben in Altenpflegeeinrichtungen<br />
<strong>und</strong> in den Kirchengemeinden,<br />
sie werden, wie viele andere hochbetagte<br />
Menschen, oft übersehen.<br />
Es ist in dem Projekt „Pastoral in<br />
der 4. Lebensphase“ auch gelungen, Menschen<br />
zu gewinnen, die sich ehrenamtlich engagieren.<br />
Neue Formen des Miteinanders<br />
zwischen Haupt- <strong>und</strong> Ehrenamt konnten entwickelt<br />
<strong>und</strong> erprobt werden. Fortbildungen<br />
wurden angeboten <strong>und</strong> es ist an einigen<br />
Standorten geglückt, ein sich „selbst steuerndes<br />
Team“ aus Ehrenamtlichen zu schaffen,<br />
die nun nur noch mit geringer Begleitung<br />
durch das Hauptamt ihren Dienst am Nächsten<br />
tun.<br />
Die Ergebnisse des vorliegenden<br />
Projektberichts finden hauptabteilungsübergreifend<br />
in unterschiedlichen Zusammenhängen<br />
Berücksichtigung <strong>und</strong> fließen auch in<br />
andere Entwicklungs- <strong>und</strong> Veränderungsprozesse<br />
ein.<br />
FRAUEN UND MÄNNER<br />
Die persönliche <strong>und</strong> soziale Identität<br />
von Menschen lässt sich nicht von der jeweiligen<br />
Geschlechteridentität ablösen. Die<br />
Stärkung von Männern <strong>und</strong> Frauen in ihrer<br />
Geschlechteridentität <strong>und</strong> ihrer Geschlechterrolle<br />
ist ein wichtiger Aspekt für die Stärkung<br />
der Beziehungsfähigkeit <strong>und</strong> damit für ein gelingendes<br />
Miteinander in Partnerschaft, Ehe<br />
<strong>und</strong> Familie. Diesem Ziel dient die Männer<strong>und</strong><br />
Frauenarbeit in der Diözese, die der<br />
Hauptabteilung „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />
(XI) zugeordnet ist.
ENTWICKLUNG 40|41<br />
Die Frauenarbeit <strong>und</strong> -bildung wird<br />
im Fachbereich Frauen koordiniert, vernetzt<br />
<strong>und</strong> weiterentwickelt. Darüber hinaus werden<br />
die unterschiedlichen Zielgruppen in ihren<br />
Anliegen durch pastorale <strong>und</strong> Bildungsangebote<br />
unterstützt <strong>und</strong> beraten. Insbesondere<br />
gilt dies für die Kolleginnen, die in der Katholischen<br />
Erwachsenenbildung (keb) tätig sind.<br />
Zentrales Anliegen ist es, Frauen in ihrem persönlichen,<br />
gesellschaftlichen, religiös-spirituellen<br />
<strong>und</strong> kirchlichen Bereich zu begleiten, zu<br />
unterstützen, sie zu stärken <strong>und</strong> dabei die jeweiligen<br />
Aspekte der Chancengleichheit inhaltlich<br />
<strong>und</strong> strukturell sichtbar zu machen.<br />
In den Gremien der Diözese, auf Landes- <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>esebene mit kirchlichen <strong>und</strong> weltlichen<br />
Institutionen besteht in den jeweiligen Themenfeldern<br />
eine vernetzte Zusammenarbeit,<br />
teilweise auch ökumenisch.<br />
Den gemeinsamen Zielen der Frauenarbeit<br />
weiß sich der Fachbereich Frauen<br />
ebenso verpflichtet wie die Frauenkommission,<br />
der Katholische Frauenb<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Einrichtungen<br />
der Katholischen Erwachsenenbildung<br />
in den Kreisen bzw. Dekanaten. Die<br />
Akteurinnen stimmen sich weitgehend ab <strong>und</strong><br />
arbeiten themenspezifisch zusammen, auch in<br />
Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten,<br />
dem Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
<strong>und</strong> den Weiterbildungsträgern in<br />
Baden-Württemberg. Die Geschäftsführung<br />
<strong>und</strong> eine Sprecherinnenfunktion der Frauenkommission<br />
sowie die Vernetzung, Koordinierung,<br />
Konzeption <strong>und</strong> Unterstützung der<br />
Träger <strong>und</strong> Anbieterinnen von Frauenarbeit ist<br />
ebenfalls ein Arbeitsschwerpunkt auf den unterschiedlichen<br />
strukturellen Ebenen, in denen<br />
der Fachbereich Frauen tätig ist. Ferner arbeitet<br />
der Fachbereich im Vorstand (Stellvertretende<br />
Vorsitzende) der Frauenseelsorge in den<br />
dt. Diözesen e. V. <strong>und</strong> mit der Unterkommission<br />
Frauen <strong>und</strong> Kirche der DBK zusammen.<br />
Einige Akzente <strong>und</strong> Highlights aus der Frauenarbeit<br />
im Jahr 2012:<br />
• Der Fachbereich Frauen führte im Schwerpunkt<br />
„Führungs- <strong>und</strong> Kommunikationstraining<br />
für Frauen in Verantwortung“ drei<br />
Module der branchenübergreifende Fortbildungsreihe<br />
für Führungskräfte aus Kirche<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft speziell für Frauen<br />
durch.<br />
• Neben den Basismodulen des Fortbildungsdungsangebots<br />
für Gruppenleiterinnen<br />
„Von Frauen für Frauen – kompetent <strong>und</strong><br />
erfolgreich Gruppen, Teams <strong>und</strong> Kurse leiten“<br />
wurde das Baustein-Wochenende<br />
„Zauberwort Achtsamkeit“ angeboten.<br />
• Im Netzwerk keb-AG Frauenbildung in Kooperation<br />
mit dem Fachbereich Frauen<br />
fand ein Vernetzungstag zur Information,<br />
Konzeption <strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />
Frauenbildung mit den Kolleginnen der keb<br />
in der Fläche statt.<br />
• Ebenfalls für diese Zielgruppe, deren Vorstände<br />
<strong>und</strong> Honorarkräfte veranstaltet der<br />
Fachbereich eine Frauenkonferenz zu<br />
Thema Älterwerden, um die Entwicklung<br />
von Modulen in diesem Themenbereich zu<br />
fördern.<br />
• Mit einzelnen Kolleginnen der keb gab es<br />
Projekte, in denen die Frauenarbeit aktiv<br />
unterstützt wurde:<br />
• Frauenaktionstag, keb Biberach<br />
• Hintergründig – weibliche Lebensspuren,<br />
keb Biberach<br />
• Gotteskünderinnen, keb Ostalbkreis<br />
• Im Netzwerk „Fachkonferenz Frauenbildung<br />
Baden-Württemberg“ (FKF) haben<br />
sich Multiplikatorinnen aller Weiterbildungsträger<br />
aus der Frauenbildung zu<br />
einem Fachtag zum Thema „Demografischer<br />
Wandel <strong>als</strong> Thema in der Frauenbildung“<br />
getroffen.<br />
• In Kooperation mit der Akademie der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> fand anlässlich<br />
ihrer Ernennung zur Kirchenlehrerin im<br />
Tagungshaus Hohenheim ein Aktuelles<br />
Fenster „Hildegard von Bingen“ statt.<br />
• Die Frauenkommission hat ihre Aufgabe,<br />
Dr. Bischof Fürst zu beraten, wahrgenommen<br />
<strong>und</strong> im Jahresgespräch 2012 die einzelnen<br />
Themen vertieft. Näheres siehe<br />
Jahresbericht 2012 unter http://frauenkommission.drs.de.<br />
• Auf der B<strong>und</strong>esebene konzipierte <strong>und</strong><br />
führte die Frauenarbeit in Zusammenarbeit<br />
mit mehreren Trägern eine europäische<br />
Fachtagung zum Thema „Armut bewegt“<br />
durch, die in Salzburg stattfand. Eine Dokumentation<br />
dazu wird demnächst veröffentlicht.<br />
• Der Katholische Deutsche Frauenb<strong>und</strong><br />
(KDFB) legte wiederum ein vielfältiges <strong>und</strong><br />
qualitätsvolles Programmangebot vor:<br />
www.stuttgart.frauenb<strong>und</strong>.de. In Zusammenarbeit<br />
mit den Kolleginnen des KDFB<br />
<strong>und</strong> der Evangelischen Landeskirche in<br />
Württemberg gab es unterschiedliche Zusammenarbeit,<br />
Absprachen <strong>und</strong> gegenseitige<br />
Unterstützung.<br />
• Im Zentrum des Ökumenischen Weltgebetstags<br />
der Frauen stand 2012 das Land<br />
Malaysia. Bei der Vorbereitung im Rahmen<br />
der Werkstatt waren zwei Frauen aus Malaysia<br />
anwesend.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Im Themenschwerpunkt Umgang<br />
mit Stress, Zeitmanagement, Burn-out <strong>und</strong><br />
Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf findet die<br />
Prävention im Bereich Ges<strong>und</strong>heitsbalance in<br />
der Frauenbildung mit entsprechenden konzeptionellen<br />
Angeboten in unter- schiedlicher<br />
Trägerschaft seit einigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit.<br />
Die Männerarbeit wird im Fachbereich<br />
Männer koordiniert <strong>und</strong> konzeptionell<br />
weiterentwickelt. Der Fachbereich arbeitet innerkirchlich<br />
vorwiegend mit den Einrichtungen<br />
der Katholischen Erwachsenenbildung<br />
(keb) zusammen. Er kooperiert mit anderen<br />
Trägern <strong>und</strong> Anbietern von Männerarbeit wie<br />
zum Beispiel mit Kirchengemeinden, der Diözesanpilgerstelle,<br />
dem Männerwerk der<br />
Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />
<strong>und</strong> dem Bildungszentrum Hohenwart-Forum<br />
in Pforzheim-Hohenwart.<br />
Der Fachbereich sorgt für eine Vernetzung<br />
<strong>und</strong> überregionale Veröffentlichung<br />
der Seminar- <strong>und</strong> Bildungsangebote für Männer<br />
in einem Programmheft sowie in der Zeitschrift<br />
„Männernetzwerk” <strong>und</strong> konzipiert<br />
Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeiter<br />
in der Männerbildung <strong>und</strong> Männerseelsorge.<br />
Auf Anfrage begleiten <strong>und</strong> unterstützen die<br />
beiden Fachreferenten in der Hauptabteilung<br />
XI nach Möglichkeit auch die Gründung neuer<br />
Männergruppen <strong>und</strong> Männerinitiativen vor<br />
Ort.<br />
Auch 2012 wurde der Fachbereich<br />
von Schuldekanen <strong>und</strong> Verantwortlichen in<br />
der Lehrerfortbildung in Sachen „jungengerechte<br />
Pädagogik“ angefragt.<br />
Der Themenbereich Zeit, Zeitnot,<br />
Zeitgestaltung, Stress, Burn-out(Prävention)<br />
<strong>und</strong> Lebensbalance(n) – in Verbindung mit<br />
der Suche nach Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
<strong>und</strong> Pflege eines spirituellen<br />
Lebens – ist ein Dauerbrenner im Leben von<br />
Männern <strong>und</strong> im Themenkatalog der Angebote<br />
der Männerarbeit.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt bildeten<br />
auch 2012 die Angebote für Väter mit<br />
Kindern, die im Programmheft in einer eigenen<br />
Rubrik ausgewiesen werden.<br />
Einige weitere Akzente <strong>und</strong> Highlights<br />
aus der Männerarbeit im Jahr 2012:<br />
• Vom 1. bis 8. März 2012 wurden Besinnungstage<br />
für 14 Männer im Sinai durchgeführt,<br />
die durch die Gruppenerfahrung<br />
in der Stille der Gebirgswüste <strong>und</strong> die Beschäftigung<br />
mit Mose <strong>und</strong> dem Zehnwort<br />
neue Zugänge zu Gott ermöglicht haben.<br />
• Vom 17. bis 23. Juni 2012 weilten 22<br />
Männer auf den Spuren des Franziskus in<br />
Assisi <strong>und</strong> setzten sich dort mit Armut/Geschöpflichkeit,<br />
Gehorsam/Hörend in Beziehung<br />
sein <strong>und</strong> Keuschheit/aus reinem<br />
Herzen handeln auseinander.<br />
• Vom 26. Juli bis 11. August 2012 pilgerte<br />
eine Gruppe von 22 Männern von Le<br />
Puyen Velay bis Cajarc auf der Via Podiensis.<br />
Inhaltlicher Fokus waren „Leben im<br />
Hier <strong>und</strong> jetzt“ in Verknüpfung mit Gleichnissen<br />
Jesu.<br />
• Die einjährige Forschungsreise Mannsein<br />
mit sieben intensiven körperorientierten<br />
Wochenenden zur Selbsterfahrung wurde<br />
2012 von 16 Männern abgeschlossen <strong>und</strong><br />
von 13 Männern begonnen.<br />
• Am 3. März 2012 fand der 21. Ökumenische<br />
Männertag in <strong>Stuttgart</strong> unter dem<br />
Thema: „Lebenslust & Endlichkeit“ mit<br />
etwa 100 <strong>Teil</strong>nehmern statt.<br />
• Der 67. Männertag der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
in Untermarchtal am<br />
20./21. Oktober 2012 widmete sich dem<br />
Thema „Demut <strong>und</strong> Stolz“ anhand des Lebens<br />
von Dag Hammarskjöld.<br />
• In den Dekanaten Ostalb <strong>und</strong> Freudenstadt<br />
fanden regionale Männertage statt.<br />
• Die Zeitschrift „Männernetzwerk“ nahm<br />
in ihrer ersten Ausgabe 2012 die „Jungen<br />
in Blick“ <strong>und</strong> widmete die zweite Ausgabe<br />
der Spiritualität von Männern unter dem<br />
Titel „Lebensrhythmen – spirituelle Übungswege“.
ENTWICKLUNG 42|43<br />
I.3.2 BILDUNG UND KULTUR<br />
Katholische Schulen<br />
Die Katholischen Freien Schulen in<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> sind lebendiger<br />
Ausdruck einer „missionarischen Kirche<br />
im Volk“ (Bischof Dr. Gebhard Fürst) <strong>und</strong> realisieren<br />
christliche Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsvorstellungen<br />
in der Gesellschaft von heute.<br />
In den 89 Katholischen Schulen werden derzeit<br />
r<strong>und</strong> 26.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
von mehr <strong>als</strong> 2.000 Lehrkräften unterrichtet.<br />
Der Marchtaler Plan <strong>als</strong> reformpädagogisches<br />
Konzept, das in seiner Ausgestaltung<br />
<strong>und</strong> täglichen Praxis der christlichen<br />
Auffassung vom Menschsein Rechnung trägt,<br />
ist der Rahmenplan für die Katholischen Freien<br />
Schulen in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Er stellt eine durchgängige Konzeption von Erziehung<br />
<strong>und</strong> Bildung in allen Schultypen <strong>und</strong><br />
Klassenstufen dar. Mit seinen Strukturelementen<br />
Morgenkreis, Freie Stillarbeit, Vernetzter<br />
Unterricht <strong>und</strong> Fachunterricht, bietet er die<br />
ideale Plattform für die im Schuljahr<br />
2012/2013 neu gegründeten Verb<strong>und</strong>re<strong>als</strong>chulen<br />
an den Standorten Bad Waldsee,<br />
Reutlingen <strong>und</strong> <strong>Rottenburg</strong>. Diese wurden <strong>als</strong><br />
Antwort auf den Wegfall der verpflichtenden<br />
Bildungsempfehlung nach der Gr<strong>und</strong>schule<br />
ins Leben gerufen. Das pädagogische Konzept<br />
sieht vor, dass die neuen Re<strong>als</strong>chulen nicht <strong>als</strong><br />
isolierte Schulzüge neben den bereits bestehenden<br />
Werkre<strong>als</strong>chulzügen aufgebaut, sondern<br />
Möglichkeiten der Kooperation genutzt<br />
werden. So werden die Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />
in nach Schularten getrennten Stammklassen<br />
unterrichtet, erleben sich aber gegenseitig<br />
auch in verschiedenen Kooperationsklassen.<br />
In sechs Jahren werden die ersten Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler an diesen Schulen die Mittlere<br />
Reife der Re<strong>als</strong>chule erwerben können.<br />
Am Standort Abtsgmünd wurde<br />
der Neubau des Gymnasiums vorangetrieben.<br />
Die Bauarbeiten bedurften einer besonderen<br />
Vorbereitung: Da das Baugr<strong>und</strong>stück in den<br />
oberen Schichten keinen tragfähigen Boden<br />
hat, mussten Bohrpfähle versenkt werden,<br />
um auf den tragenden Gr<strong>und</strong> in elfeinhalb<br />
Metern Tiefe zu gelangen. Auf die Bohrpfähle<br />
konnte dann die Bodenplatte gesetzt werden.<br />
Die Einweihung des neuen Gebäudes durch<br />
Bischof Dr. Gebhard Fürst wurde auf 6. Oktober<br />
2013 terminiert. Das Katholische Freie<br />
Gymnasium hat im Schuljahr 2010/2011 mit<br />
49 Schülern in einem Interimsgebäude seinen<br />
Betrieb aufgenommen. Es ist <strong>als</strong> Ganztagsschule<br />
mit naturwissenschaftlich-technischem<br />
Schwerpunkt konzipiert.<br />
Als ein weiterer Schwerpunkt des<br />
Schuljahres 2012/2013 wurde das „Netzwerk<br />
der Theologen in der Stiftung Katholische Freie<br />
Schule“ ins Leben gerufen. Theologinnen <strong>und</strong><br />
Theologen arbeiten an vielen verantwortungsvollen<br />
Stellen unserer Schulstiftung <strong>und</strong> gestalten<br />
so die Regel- <strong>und</strong> Sonderschulen, die<br />
Fachschulen <strong>und</strong> Ganztagsbereiche aktiv mit.<br />
Die Theologie bildet dabei eine zentrale Quelle<br />
der Gestaltung von Schulleben <strong>und</strong> Unterricht.<br />
Das Netzwerk soll dazu dienen, den Austausch<br />
untereinander zu fördern <strong>und</strong> die gemeinsame<br />
Diskussion über zentrale<br />
theologische <strong>und</strong> religionspädagogische Fragen<br />
zu vertiefen. Dabei sollen insbesondere<br />
Ideen zur Gestaltung des religiösen Lebens<br />
<strong>und</strong> Impulse zur theologischen Bildung an den<br />
Katholischen Freien Schulen entwickelt <strong>und</strong><br />
Qualitätskriterien für die religiöse/ theologische<br />
Arbeit an unseren katholischen Schulen<br />
erarbeitet werden.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Marchtaler Internate<br />
Drei Internate der Diözese wurden<br />
im Jahr 2005 im „Eigenbetrieb Marchtaler Internate“<br />
zusammengefasst; das Musische Internat<br />
Martinihaus verblieb in Trägerschaft<br />
der Stiftung Sankt Martinus. Zur Beratung der<br />
Geschäftsführung <strong>und</strong> zur Vorbereitung von<br />
Entscheidungen wurde die Marchtaler-Internats-Leiter-Konferenz<br />
(MILK) eingerichtet, die<br />
sich jährlich vier bis fünf Mal, teilweise gemeinsam<br />
mit den stellvertretenden Internatsleitern,<br />
trifft.<br />
Mit dieser neuen Struktur verb<strong>und</strong>en<br />
war das Ziel, die Wirtschaftlichkeit der Internate<br />
nachhaltig zu verbessern <strong>und</strong> die<br />
pädagogische Arbeit sowie die Kirchlichkeit in<br />
einem Umfeld, das gekennzeichnet ist von<br />
großen Veränderungen <strong>und</strong> neuen Herausforderungen<br />
wie Ganztagesschule, G 8, Gemeinschaftsschule<br />
bis Klasse 10, Angebote zur<br />
Hausaufgabenbetreuung durch die Schule,<br />
Doppelst<strong>und</strong>enmodell etc., stärker zu profilieren,<br />
zu qualifizieren <strong>und</strong> zu positionieren.<br />
Die rechnerische Belegung auf der<br />
Basis von 570 Euro/Monat (bzw. 550 Euro<br />
bezogen auf 2010 <strong>und</strong> 2011) hat sich in den<br />
vier Internaten in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> folgendermaßen entwickelt:<br />
Im Jahr 2012 wurden schwerpunktmäßig folgende<br />
Themen bearbeitet:<br />
• Die Intensivierung der pädagogischen Zusammenarbeit<br />
in der Marchtaler-Internatsleiter-Konferenz<br />
(MILK). Dadurch, dass<br />
zweimal jährlich auch die stellvertretenden<br />
Internatsleiter an der MILK teilnehmen,<br />
können pädagogische Herausforderungen,<br />
die alle Häuser betreffen, intensiver angegangen<br />
werden. Im Jahr 2012 stand die<br />
Optimierung der individuellen Förderung<br />
der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Voraussetzung dafür ist die Verbesserung<br />
des jeweiligen hausinternen<br />
individuellen Berichtssystems, das es erlaubt,<br />
die Entwicklung der einzelnen Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler bewusster<br />
wahrzunehmen <strong>und</strong> so individuellen Förderungsbedarf<br />
frühzeitig festzustellen.<br />
2012 2011 2010<br />
Rechnerische Belegung zum Stichtag<br />
auf der Basis von 570 €/Monat<br />
bzw. 550 €/Monat betr. 2010 <strong>und</strong> 2011): 261,07 243,79 253,19<br />
Davon:<br />
Bad Mergentheim 83,47 74,56 69,54<br />
Ehingen 55,37 57,16 59,14<br />
<strong>Rottenburg</strong> 66,10 64,13 69,14<br />
Rottweil 56,13 47,94 55,37<br />
Zusammen 261,07 243,79 253,19<br />
• Die jährliche Tagung der Erzieherinnen <strong>und</strong><br />
Erzieher der Marchtaler Internate beschäftigte<br />
sich im September 2012 mit dem<br />
Thema: „Ich bin wer! Das Selbstwertgefühl<br />
von Jungen <strong>und</strong> Mädchen stärken“.<br />
• Für die aktuelle Betriebsgenehmigung der<br />
vier Marchtaler Internate durch das Landesjugendamt<br />
(Kommunalverband Jugend<br />
<strong>und</strong> Soziales KVJS) wurden noch ausstehende<br />
Maßnahmen weitgehend abgeschlossen.<br />
Während die Anerkennung der<br />
einrichtungsspezifischen Konzeptionen<br />
keine Schwierigkeiten bereitete, gab es zu<br />
den Punkten Person<strong>als</strong>chlüssel, Raumkonzept<br />
<strong>und</strong> Brandschutz noch vereinzelten<br />
Klärungsbedarf. Nach Umsetzung der letzten<br />
noch ausstehenden Brandschutzauflagen<br />
wird die Betriebsgenehmigung durch<br />
den KVJS (Landesjugendamt) erfolgen.
ENTWICKLUNG 44|45<br />
• Die Kooperation des Internats Kolleg St.<br />
Josef in Ehingen mit der Franz-von-Sales-<br />
Jungenre<strong>als</strong>chule ist erfolgreich <strong>und</strong> soll<br />
fortgesetzt werden. Das ist das Ergebnis<br />
der 2012 im dritten Jahr der Kooperation<br />
durchgeführten Evaluation dieses pädagogisch<br />
innovativen Projekts. In einer Vereinbarung<br />
zwischen der Stiftung Katholische<br />
Freie Schule <strong>als</strong> Träger der Franz-von-Sales-<br />
Re<strong>als</strong>chule <strong>und</strong> dem Eigenbetrieb Marchtaler<br />
Internate müssen noch einzelne<br />
Details der künftigen Zusammenarbeit geklärt<br />
werden. Diese Vereinbarung zur Fortsetzung<br />
<strong>und</strong> Optimierung der Kooperation<br />
soll im Juli 2013 unterzeichnet werden.<br />
• Die Kooperation des Musischen Internats<br />
Martinihaus mit der Carl-Joseph-Leiprecht-<br />
Schule in <strong>Rottenburg</strong> hat mit dem Schuljahr<br />
2012/2013 begonnen. Die 5. <strong>und</strong> 6.<br />
Klasse des neu eingerichteten Zuges für<br />
Re<strong>als</strong>chülerinnen <strong>und</strong> Re<strong>als</strong>chüler werden<br />
in Räumen des Martinihauses untergebracht.<br />
Damit kann künftig auch für Jungen<br />
ein katholisches Bildungsangebot für<br />
diese Schulart in <strong>Rottenburg</strong> gemacht werden,<br />
von dem auch das Martinihaus profitieren<br />
kann.<br />
• Die Radiowerbung in SWR1 wurde fortgesetzt.<br />
Der Radiospot „Marchtaler Internate,<br />
lernen mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand“ mit<br />
dem Reminder „Marchtaler Internate,<br />
mehr <strong>als</strong> nur eine gute Schule“ wurde um<br />
die Monatswenden Januar/Februar 2012<br />
<strong>und</strong> Juni/Juli 2012 jeweils an zehn Tagen<br />
morgens <strong>und</strong> abends gesendet. Ziel war<br />
es, effektiver <strong>als</strong> in Printmedien auf die<br />
Häuser aufmerksam zu machen.<br />
Folgende Herausforderungen zeichnen<br />
sich für die kommenden Jahre ab:<br />
Die pädagogische Qualitätsentwicklung<br />
muss kontinuierlich weitergeführt<br />
werden. Als besondere Herausforderung für<br />
die nächsten Jahre soll die Vertiefung <strong>und</strong> altersgemäße<br />
Gestaltung der spirituellen Angebote<br />
für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />
Marchtaler Internate in den Blick genommen<br />
werden.<br />
• Die Stiftung Marchtaler Internate konnte<br />
vier ehemalige Internatsschüler <strong>als</strong> Kuratoren<br />
gewinnen. Ziel der Stiftung ist es, die<br />
pädagogische Arbeit der vier Marchtaler<br />
Internate zu fördern, z. B. durch die <strong>Teil</strong>finanzierung<br />
von Stellen für Praktikantinnen<br />
<strong>und</strong> Praktikanten.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Katholischer Religionsunterricht an<br />
öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />
DIE GEMEINSCHAFTSSCHULEN<br />
Die Gemeinschaftsschule vermittelt<br />
in einem gemeinsamen Bildungsgang Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern der Sek<strong>und</strong>arstufe I (aktuell<br />
Klasse 5) je nach ihren individuellen<br />
Leistungsmöglichkeiten eine der Hauptschule,<br />
der Re<strong>als</strong>chule oder dem Gymnasium entsprechende<br />
Bildung. Den unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten<br />
der Schüler entspricht sie<br />
durch an individuellem <strong>und</strong> kooperativem Lernen<br />
orientierten Unterrichtsformen. Die Gemeinschaftsschule<br />
steht auch Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern offen, die ein Recht auf den Besuch<br />
einer Sonderschule haben. Die bisherigen<br />
Klassenstrukturen werden durch Lerngruppen<br />
ersetzt. Leitend für die Bildung dieser Lerngruppen<br />
sind nicht schulartspezifische, sondern<br />
pädagogische Gesichtspunkte. Die Gemeinschaftsschule<br />
wird <strong>als</strong> christliche Gemeinschaftsschule<br />
nach den Gr<strong>und</strong>sätzen der<br />
Artikel 15 <strong>und</strong> 16 der Landesverfassung geführt.<br />
Im Schuljahr 2012/13 gingen insgesamt<br />
42 Schulen an den Start, von denen<br />
sich 26 im Bereich der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> befinden. In der Regel wird der Religionsunterricht<br />
zweistündig angeboten. An<br />
sechs Schulen wird jahrgangsübergreifend<br />
unterrichtet. Von den 29 katholischen Lehrpersonen<br />
sind 13 Religionslehrerinnen <strong>und</strong><br />
-lehrer im Kirchendienst tätig.<br />
In den meisten Schulen wird der<br />
Religionsunterricht in der herkömmlichen<br />
St<strong>und</strong>enstruktur angeboten, darüber hinaus<br />
ist es ein Anliegen der Hauptabteilung Schulen,<br />
die Religionslehrkräfte an Gemeinschaftsschulen<br />
so zu unterstützen, dass es<br />
ihnen gelingt, sich in der besonderen pädagogischen<br />
Lernwelt einzubringen. Sie sollen<br />
befähigt werden, sowohl das individuelle Lernen<br />
<strong>als</strong> auch den spezifischen, den Gemeinschaftssinn<br />
fördernden Aspekt des Religionsunterrichts<br />
umsetzen zu können. Ein Einbringen<br />
der Kompetenzen der Religionslehrerinnen<br />
<strong>und</strong> -lehrer in die Schulentwicklung ist<br />
wünschenswert. Durch die Installation einer<br />
Expertengruppe auf der Ebene der Hauptabteilung<br />
Schulen sind der Kontakt <strong>und</strong> der Austausch<br />
zwischen den Kolleginnen <strong>und</strong><br />
Kollegen vor Ort mit der Schulabteilung gewährleistet.<br />
Um eventuell nötige Änderungen<br />
der Rahmenbedingungen anzuregen, den<br />
Aufbau von Unterstützungssystemen zu sichern<br />
oder Unterrichtsmaterialien zu erstellen,<br />
ist auf landesweiter Ebene eine<br />
Koordinierungsgruppe gebildet worden, die<br />
aus jeweils einer Person aus den Ordinariaten<br />
bzw. Landeskirchen besteht <strong>und</strong> jeweils einer<br />
Person aus den religionspädagogischen Instituten.<br />
BILDUNGSPLANARBEIT<br />
Im März 2012 erteilte das Ministerium<br />
für Jugend, Kultus <strong>und</strong> Sport den Auftrag,<br />
die Bildungspläne aus dem Jahr 2004<br />
zu überarbeiten. Die Steuerung dieser Bildungsplanarbeit<br />
liegt beim Landesinstitut für<br />
Schulentwicklung (LS).<br />
Ziel ist es, bis zum Schuljahr<br />
2015/2016 einen schulartübergreifenden Bildungsplan<br />
„Mittlerer Schulabschluss“ (MSA)<br />
zu formulieren. Anders <strong>als</strong> bisher sollen für<br />
Hauptschule, Werkre<strong>als</strong>chule, Re<strong>als</strong>chule <strong>und</strong><br />
Gymnasien keine getrennten Bildungspläne<br />
formuliert werden, sondern ein gemeinsamer<br />
Plan, der vertikal <strong>und</strong> horizontal gegliedert<br />
ist. Vertikal nach Abschlüssen: Gr<strong>und</strong>schule<br />
>GSOSHSAMSAG< (Gr<strong>und</strong>niveau), >M< (mittleres<br />
Niveau), >E< (erweitertes Niveau).<br />
In einem ersten Schritt hierfür wurden<br />
schulartübergreifende Kommissionen (je<br />
ein Vertreter von Hauptschule/Werkre<strong>als</strong>chule,<br />
Re<strong>als</strong>chule, Gymnasium, 2-jähriger<br />
Berufsfachschule) beauftragt, bis zum Oktober<br />
2012 sogenannte „Basispläne“ zu erarbeiten.<br />
Diese Basispläne sind vertikal (OS,<br />
HSA, MSA) <strong>und</strong> horizontal (G, M, E) <strong>als</strong> aufbauende<br />
<strong>und</strong> niveaudifferenzierende Kompetenzmatrix<br />
zu lesen.
ENTWICKLUNG 46|47<br />
Die inhaltsbezogenen Kompetenzen<br />
waren zu differenzieren nach Fähigkeiten<br />
(Kompetenzen), Fertigkeiten (<strong>Teil</strong>kompetenzen)<br />
<strong>und</strong> Kenntnissen. Die prozessbezogenen<br />
Kompetenzen waren zu differenzieren nach<br />
Einstellungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten.<br />
Im Dezember 2012 wurde vonseiten<br />
des Kultusministeriums geklärt, dass auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage der Basispläne („Zielhorizonte“)<br />
ein schulartübergreifender Bildungsplan<br />
Sek<strong>und</strong>arstufe I (Mittlerer Schulabschluss)<br />
sowie ein Bildungsplan Gymnasium<br />
G-8 erarbeitet werden soll.<br />
Die Kommission für den Bildungsplan<br />
S-I (Mittlerer Schulabschluss) besteht<br />
aus sieben Personen: je zwei Personen aus<br />
den Schularten HS/WRS, RS <strong>und</strong> GYM sowie<br />
eine Person aus den Beruflichen Schulen.<br />
Die Kommission für das Gymnasium<br />
G-8 besteht aus vier Personen: den beiden<br />
gymnasialen Vertretern aus der<br />
Kommission für den Bildungsplan S-I, einem<br />
Vertreter der Studienseminare sowie einem<br />
Vertreter der Beruflichen Schulen.<br />
Durch die Vernetzung beider Kommissionen<br />
soll sicher gestellt werden, dass die<br />
Bildungspläne S-I <strong>und</strong> Gym G-8 kompatibel<br />
<strong>und</strong> für den Wechsel durchlässig bleiben.<br />
Ein Abgleich der Bildungspläne S-I<br />
<strong>und</strong> Gym G-8 mit dem Bildungsplan für die<br />
Gr<strong>und</strong>schule muss sicherstellen, dass der<br />
Übergang von der Gr<strong>und</strong>schule zu den weiterführenden<br />
Schulen passend gestaltet wird.<br />
Darüber hinaus ist eine Koordination<br />
der Bildungspläne für Evangelische Religionslehre<br />
<strong>und</strong> Katholische Religionslehre<br />
erforderlich, um die Möglichkeit zur konfessionellen<br />
Kooperation im Religionsunterricht<br />
<strong>und</strong> die Abiturfähigkeit der Fächer Evangelische<br />
<strong>und</strong> Katholische Religionslehre nicht zu<br />
gefährden.<br />
Die überarbeiteten Bildungspläne<br />
sollen zum Schuljahr 2015/2016 (Bildungsplan<br />
S-I, Mittlerer Schulabschluss) bzw. zum<br />
Schuljahr 2016/2017 (Gymnasium G-8) in<br />
Kraft treten.<br />
Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
Das Jugendbegleiterprogramm will<br />
ehrenamtliches Engagement von Verbänden,<br />
Vereinen <strong>und</strong> Kirchen an den Schulen im Land<br />
fördern, v. a. im Bereich der Betreuungs- <strong>und</strong><br />
Bildungsangebote im Rahmen der offenen<br />
Ganztagesschule.<br />
Die Veränderungen im Bereich<br />
Schule wirken sich auf die Freizeitgestaltung<br />
der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus. Außerschulische<br />
Angebote, wie beispielsweise Kinder<strong>und</strong><br />
Jugendarbeit, Musik, Sport sowie Katechese,<br />
werden erschwert. Ein missionarisches<br />
Engagement von Kirche in der Schule bietet<br />
die Chance, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus allen<br />
Milieus mit der befreienden Botschaft des<br />
Evangeliums in Berührung zu bringen. Zunehmend<br />
mehr Kirchengemeinden <strong>und</strong> Seelsorgeeinheiten<br />
entdecken die Schule <strong>als</strong> ein Feld<br />
der Pastoral.<br />
• Gemeinsam mit dem Württembergischen<br />
Landessportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Evangelischen<br />
Landeskirche Württemberg wurde eine<br />
„Fachtagung Ganztagesschule – Sportvereine<br />
<strong>und</strong> außerschulische Bildungsträger<br />
an der Ganztagesschule“ mit über 350<br />
<strong>Teil</strong>nehmenden durchgeführt.<br />
• In den Dekanaten Ludwigsburg, <strong>Stuttgart</strong>,<br />
Waiblingen, Böblingen werden weiter<br />
Qualifizierungen von Jugendbegleitern angeboten.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Akademie der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
STRATEGISCHE ZIELE UND ERGEBNISSE<br />
Die Neuausrichtung der Akademie<br />
einschließlich des Eigenbetriebs in einem<br />
Strategieprozess Akademie 2020 wurde im<br />
Februar 2011 mit der Definition von spezifischen<br />
Themenfeldern abgeschlossen <strong>und</strong> wird<br />
Ende 2013 umgesetzt sein. Die Ergebnisse<br />
haben Eingang gef<strong>und</strong>en in das Standardpapier<br />
der Akademie, das kontinuierlich fortgeschrieben<br />
wird, sodass auch der Prozess der<br />
Organisationsentwicklung stetig weiter -<br />
gehen wird. Einige neue Aufgaben haben sich<br />
gestellt bzw. verbleiben:<br />
• Tagungshäuser: Stabilisierung der erfolgreichen<br />
Arbeit (s. auch unter I.2.3): Es gelang,<br />
dank aktiver Umsetzung der Erkenntnisse<br />
aus den Kennzahlen der Revision,<br />
sparsamen Umgang, neue Geschäftsfelder<br />
<strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>enakquise, stetige Weiterentwicklung<br />
eines Belegungskonzeptes in<br />
Abstimmung mit der Direktion zu realisieren.<br />
Dies ist die Hauptaufgabe des Geschäftsführers.<br />
• Spezifische Belegungsstrategie für Weingarten<br />
einschließlich der kontextuellen<br />
Neugegebenheiten im Kloster Weingarten:<br />
Die Belegungsstrategie in Weingarten hat<br />
sich verbessert, muss aber noch systematischer<br />
im Marketing betrieben <strong>und</strong> vor<br />
allem ausgewertet werden, um für Dürrezeiten<br />
vorbereitet zu sein. Das Personal im<br />
Haus arbeitet hervorragend. Es gilt, die<br />
richtigen K<strong>und</strong>en (Stammk<strong>und</strong>en) zu finden,<br />
die bei dem schmalen Personalkörper<br />
dennoch die finanzielle Stabilität des Hauses<br />
gewährleisten können. Das Ziel einer<br />
schwarzen „0“ wurde erstmalig seit der<br />
Umstellung zum Eigenbetrieb erreicht.<br />
Dies gilt es weiter zu verbessern oder zumindest<br />
stabil zu halten, damit Rücklagen<br />
gebildet werden können, was durch die<br />
schwierige Situation in Weingarten bislang<br />
nicht möglich war, da Hohenheim das Defizit<br />
ausgleichen musste.<br />
• Die Akademie ist auch durch die Stagnation<br />
der Weiterentwicklung im Kloster<br />
Weingarten betroffen: In Abstimmung mit<br />
dem Dekanat Oberschwaben-Allgäu <strong>und</strong><br />
der St. Elisabeth-Stiftung bzw. den zuständigen<br />
Hauptabteilungen konnte im Frühjahr<br />
2013 ein Interimskonzept auf den<br />
Weg gebracht werden, das 2013 <strong>und</strong><br />
2014 umgesetzt werden wird. Die Akademie<br />
übernimmt unter der Marke „Kulturstation<br />
Kloster Weingarten“ das Belegungsmanagement<br />
in Abstimmung mit<br />
den genannten Partnern.<br />
• Hohenheim benötigt dringend einen<br />
Umbau des großen Saales, der in jeder<br />
Hinsicht zeitgemäßen Ansprüchen nicht<br />
mehr genügt. Um eine gute Vermietung zu<br />
garantieren, ist dies dringend in 2013 umzusetzen.<br />
• Vergewisserung der Strategie: Fokussierung<br />
<strong>und</strong> Straffung mit dem Ziel, nachhaltige<br />
Fachtagungen, Aktuelle Fenster <strong>und</strong><br />
weniger offene Tagungen durchzuführen<br />
sowie die Kooperationen zu steigern. Jährliche<br />
Strategiesitzungen finden in der Klausur<br />
der Referentenkonferenz statt.<br />
• Ausbau der internen Strukturen <strong>und</strong> äußeren<br />
Wirkungen: Abläufe <strong>und</strong> Prozesse<br />
werden im Haus im Sinne des KVP überprüft,<br />
neu sortiert <strong>und</strong> neu definiert. In<br />
2013: Projekt Adressen – unsere wichtigste<br />
Ressource neben den Finanzen. Außenwirkung<br />
<strong>und</strong> Außenwahrnehmung der<br />
Akademie. Neuausrichtung der Drittmittelstelle<br />
<strong>als</strong> Sachbearbeitung.<br />
• Kommunikation nach außen: umfasst Relaunch<br />
Internet, Flyer, Corporate Identity,<br />
Programm-Diversifikation, Pressearbeit<br />
<strong>und</strong> Netzwerkarbeit sowie Benchmarking.<br />
Hier wurde bis auf die Aufgabenbereiche<br />
Programmdiversifikation <strong>und</strong> Benchmarking<br />
umgesetzt. Dies war leider erst in<br />
2013 möglich, da viele andere IT-Segmente<br />
daran geknüpft sind <strong>und</strong> somit eine<br />
enorme Komplexität bewältigt werden<br />
musste.<br />
• Junge Akademie: Dieses Konzept wurde ad<br />
experimendum 2013 im Juli erstmalig in<br />
Kooperation mit dem Career Service der<br />
Universität Tübingen, der Katholischen<br />
Hochschulgemeinde Tübingen <strong>und</strong> der<br />
Fachstelle Junge Erwachsene der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> umgesetzt. Sehr viele<br />
Prominente aus den Reihen des Kuratoriums<br />
engagieren sich hier persönlich.<br />
• Kontinuierliche Anpassung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
des hauseigenen Öko-Management-Systems:<br />
Dieses Projekt musste von<br />
der Geschäftsführung in seiner Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> in seinen Zielen in 2013 neu ausgerichtet<br />
werden. Wir haben Interesse an<br />
einer Weiterentwicklung, sehen aber in der<br />
Zertifizierung keinen außenwirksamen Effekt<br />
<strong>und</strong> streben an, das Konzept im Sinne<br />
der „Selbstverpflichtung“ transparent –<br />
auch gegenüber den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmern<br />
– zu machen.
ENTWICKLUNG 48|49<br />
ERGEBNISSE IN DEN BEREICHEN<br />
WIRTSCHAFT UND PERSONAL<br />
Die Akademie der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
verabschiedete im Jahr 2012<br />
Herrn Dr. Dieter R. Bauer (Referat Geschichte),<br />
der über 30 Jahre in den Diensten der Akademie<br />
stand. Als Nachfolger wurde Herr Dr.<br />
Kai-Michael Sprenger eingestellt, der jedoch<br />
erst zum 15. Juni 2013 seinen Dienst aufnahm.<br />
Betriebswirtschaftlich schließt die<br />
Geschäftsstelle sehr gut ab. Es wurde ein Ergebnis<br />
im fünfstelligen Bereich erwirtschaftet,<br />
das auf besonders sparsamen Umgang im<br />
Ausgabenbereich <strong>und</strong> eine Steigerung in der<br />
Akquise von Drittmitteln zurückzuführen ist.<br />
Der Eigenbetrieb Tagungshäuser<br />
(Tagungshaus Weingarten <strong>und</strong> Tagungszentrum<br />
Hohenheim) schließt das Rechnungsjahr<br />
2012 gleichfalls mit einem Überschuss ab,<br />
was aufgr<strong>und</strong> der allgemeinen finanziellen Situation<br />
vor allem im Bereich Gasttagungsk<strong>und</strong>en<br />
nicht in dieser Weise zu erwarten war.<br />
Gegenüber dem Vorjahr konnte der Gesamtumsatz<br />
um 5,6 Prozent auf über zwei Millionen<br />
Euro gesteigert werden.<br />
INHALTLICHE (THEMATISCHE) ZIELE<br />
• Situationsgerechte Weiterführung des interreligiösen<br />
Dialogs <strong>und</strong> Verfestigung<br />
bzw. strategisch-inhaltliche Ausweitung<br />
des ökumenischen Dialogs;<br />
• verstärkte Kooperationen im Haus <strong>und</strong><br />
nach außen;<br />
• Profilierung des Bereichs Theologie unter<br />
Berücksichtigung neuer Trends <strong>und</strong> Arbeitsformen<br />
sowie Ausweitung der Ökumene;<br />
• inhaltliche <strong>und</strong> personelle Klärung der medienethischen<br />
Arbeit;<br />
• Übernahme <strong>und</strong> Neuausrichtung des Referates<br />
Geschichte durch Dr. Kai-Michael<br />
Sprenger (ab 15. Juni 2013) sowie Prüfung<br />
des Standortes Weingarten <strong>als</strong> „Hauptsitz“<br />
des Referats Geschichte;<br />
• Überarbeitung der F-Reihe im Bereich<br />
Wirtschaftsethik;<br />
• weiterer Ausbau des „Aktuellen Fensters“<br />
sowie öffentlichkeitswirksame Thematiken<br />
v. a. durch die Leitung;<br />
• Neuprofilierung der öffentlichen Veranstaltungen;<br />
• junge Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
über die Junge Akademie <strong>als</strong> Erstkontakt<br />
einladen <strong>und</strong> über die Facharbeit<br />
binden.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Katholische Erwachsenenbildung (keb)<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Katholische Erwachsenenbildung<br />
ist ein eigenständiges Handlungsfeld der Kirche,<br />
das nicht einfach aufgeht in den Bereichen<br />
leiturgia, martyria <strong>und</strong> diakonia. Das<br />
sagte Bischof Dr. Gebhard Fürst anlässlich des<br />
40. Jahrestages des Bestehens der keb Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Kolpinghaus<br />
in <strong>Stuttgart</strong>. Und es ist zu betonen, dass die<br />
Katholische Erwachsenenbildung ein erfolgreiches<br />
Arbeitsfeld ist. Im Berichtsjahr 2012<br />
verzeichnete sie einen Zuwachs von r<strong>und</strong><br />
3.000 Unterrichtseinheiten im Verhältnis zum<br />
Vorjahr.<br />
Auf der Basis des Synodenbeschlusses<br />
„Unsere Hoffnung“, der gewissermaßen<br />
das „Glaubensbekenntnis“ der<br />
Würzburger Synode darstellt, hat sich die<br />
Konferenz der Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter im vergangenen<br />
Jahr mit den Perspektiven einer<br />
künftigen Erwachsenenbildung beschäftigt.<br />
Hoffnung <strong>als</strong> Gr<strong>und</strong>haltung derer, die in der<br />
keb arbeiten, Hoffnung im Sinne von 1 Petr<br />
3,15: „Seid immer bereit, jedem der fragt, begründete<br />
Auskunft zu geben (apologia) über<br />
die Hoffnung in euch.” Nun wird es darum<br />
gehen, wie aus solcher Haltung einer advokatorischen<br />
Hoffnung Handlung werden kann<br />
mit Menschen <strong>und</strong> für Menschen. Denn „nur<br />
um der Hoffnungslosen willen ist uns die<br />
Hoffnung gegeben“ (Walter Benjamin).<br />
Ihr 40-jähriges Bestehen feierte die<br />
keb in der Diözese mit einem Fachtag, der<br />
ganz im Zeichen des Nachdenkens stand,<br />
denn mit 40 Jahren wird man in Schwaben<br />
gescheit. Und das wollten wir nach außen<br />
deutlich machen. In diesem Zusammenhang<br />
machte auch die Staatssekretärin im Kultusministerium,<br />
Marion von Wartenberg, darauf<br />
aufmerksam, dass die Katholische Erwachsenenbildung<br />
im Verein mit den anderen kirchlich<br />
getragenen Bildungseinrichtungen ein<br />
wichtiger Kooperationspartner für das Kultusministerium<br />
<strong>und</strong> für die Bildungslandschaft<br />
Baden-Württemberg unverzichtbar ist.<br />
Im Kontext der 40-Jahr-Feier fand<br />
auch die Verleihung des 3. Literaturpreises<br />
der keb DRS statt. Sie stand unter dem Titel:<br />
mensch.werden.lernen. 80 <strong>Teil</strong>nehmerinnen<br />
<strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer nahmen an diesem Ereignis<br />
teil.<br />
Sprache ist für die keb das wichtigste<br />
Medium. Auch deswegen verleiht die<br />
keb Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> alle zwei<br />
Jahre einen Literaturpreis. Die Dokumentationen<br />
der letzten Literaturpreise sind <strong>als</strong> „<strong>Stuttgart</strong>er<br />
Hefte“ erschienen <strong>und</strong> bei der<br />
Geschäftsstelle der keb Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> in <strong>Stuttgart</strong> abzurufen. Und weil<br />
man „von Gott nicht sprechen kann, wenn<br />
man nicht weiß, was Sprache ist“ (Günter<br />
Eich), fand für die Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter im<br />
Jahr 2012 eine zweitägige Fortbildung zum<br />
Thema Sprache statt. Eine ausgewiesene<br />
Journalistin <strong>und</strong> eine Autorin arbeiteten mit<br />
den <strong>Teil</strong>nehmenden intensiv am eigenen<br />
Sprechen.<br />
Die keb Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
wäre nichts ohne die weit über 1.000<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
die in den Vorständen Verantwortung<br />
übernehmen, in den Kirchengemeinden <strong>und</strong><br />
Seelsorgeeinheiten Programme planen <strong>und</strong><br />
organisieren, Gesprächskreise leiten <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
moderieren. Insofern steht sie<br />
tatsächlich unter dem Leitsatz „Von Menschen<br />
für Menschen“. Unter dem Zeichen der<br />
Qualitätsentwicklung arbeitet hier inzwischen<br />
eine eigene Arbeitsgruppe an Modellen einer<br />
weiteren Qualifizierung haupt-, neben- <strong>und</strong><br />
ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Dass das Land zumindest tendenziell<br />
zu einem weiteren Ausbau der Förderung<br />
der Erwachsenenbildung im Lande steht, ist<br />
sehr hilfreich für unsere Arbeit. Die Mittel<br />
werden zum <strong>Teil</strong> eingesetzt, um vor Ort Projekt-Stellen<br />
insbesondere zur Förderung der<br />
Familienbildung zu schaffen. Damit investiert<br />
die keb in einen Bereich, den sie für zukunftsträchtig<br />
hält. Zugleich erreicht sie auf diesem<br />
Weg Menschen, die bisher eher weniger bildungsaffin<br />
waren.
ENTWICKLUNG 50|51<br />
Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Die Aufgabe des Instituts für Fort<strong>und</strong><br />
Weiterbildung besteht in der Vermittlung<br />
von Qualifikationen für die verschiedenen Berufsfelder<br />
des pastoralen Dienstes <strong>und</strong> der<br />
Verwaltungsdienste. Darunter fallen sowohl<br />
professionelle Kompetenzen <strong>als</strong> auch die Auseinandersetzung<br />
mit Inhalten, Werten <strong>und</strong><br />
Zielen, die das kirchliche Arbeitsfeld bestimmen.<br />
Dies gilt gr<strong>und</strong>sätzlich für haupt-,<br />
neben- <strong>und</strong> ehrenamtliche Mitarbeiter, wenn<br />
auch in unterschiedlicher Weise.<br />
Im März konnte die Referentinnenstelle<br />
für die Fortbildung der kirchlichen Verwaltungsberufe<br />
mit Frau Kerstin Engelhardt<br />
wieder besetzt werden. Dadurch wurde schon<br />
im laufenden Jahr das Kursangebot in diesem<br />
Bereich merklich erweitert. Im Juli wurde<br />
auch die vakante Referentinnenstelle „Diakonat<br />
<strong>und</strong> Ehrenamt“ wieder vergeben.<br />
Neben der Wiederaufnahme der „Standards“<br />
in diesem Bereich, insbesondere der Betreuung<br />
der Moderatoren von Kirchengemeinderäten<br />
(KGR), ist Frau Dr. Claudia Guggemos<br />
auch zuständig für die Neuentwicklung des<br />
Fortbildungscurriculums für ausländische<br />
Priester, dessen Beginn auf 2013 terminiert<br />
war.<br />
Direktor <strong>und</strong> Mitarbeiter des Instituts<br />
standen 2012 in intensiver Weise in der<br />
Verantwortung für den Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozess<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Daher wurde das Kursangebot etwas<br />
reduziert. Dennoch gab es wieder einige Intervallkurse,<br />
die – z. T. in Kooperation mit anderen<br />
Diözesen – besonders dicht für die<br />
Übernahme <strong>und</strong> Ausübung von Leitungspositionen<br />
bzw. zur Begleitung von Prozessen<br />
in Gemeinden qualifizieren <strong>und</strong> Basiskompetenzen<br />
für Ehrenamtliche vermitteln. Immer<br />
größer wird die Nachfrage nach Fortbildungen<br />
für die liturgischen Dienste der Laien. Die<br />
Entscheidung der Diözese, Wortgottesfeiern<br />
zu unterstützen <strong>und</strong> zu fördern, führt zu<br />
einem immer größeren Bedarf an Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungskursen in diesem Bereich.<br />
Einen gewissen thematischen<br />
Schwerpunkt bildete die Orientierung der<br />
„Kirche im Lebensraum“, die das Konzept der<br />
„Missionarischen Pastoral“ akzentuiert <strong>und</strong><br />
konkretisiert. Fortbildungsveranstaltungen,<br />
aber auch die beiden Gemeindeforen, die<br />
vom Institut mitgetragen wurden, nehmen<br />
diese Perspektive explizit auf; Standardaufgaben<br />
in Katechese <strong>und</strong> Liturgie werden neu<br />
betrachtet werden in dieser Perspektive reflektiert.<br />
Ein erheblicher <strong>Teil</strong> der Dienstleistung<br />
des Instituts für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
besteht in seinem differenzierten Beratungs<strong>und</strong><br />
Unterstützungsangebot für Einzelne <strong>und</strong><br />
Gruppen (Supervision, Gemeindeberatung,<br />
KGR-Moderation, Mediation u. a.). Dies umfasst<br />
in der Bereitstellung die Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> Koordination entsprechender Berater<br />
sowie in der Durchführung die Vermittlung<br />
<strong>und</strong> organisatorische Abwicklung der individuellen<br />
Beratungsprozesse. Für die Qualitätssicherung<br />
der pastoralen Arbeit erweisen sich<br />
diese Beratungen <strong>als</strong> äußerst relevant.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Buchdienst Wernau<br />
Mit dem Buchdienst betreibt die<br />
Diözese über das Bischöfliche Jugendamt<br />
eine eigene Fachbuchhandlung im Jugendhaus<br />
St. Antonius in Wernau. Der Buchdienst<br />
dient der Verkündigung der Botschaft des<br />
Evangeliums <strong>und</strong> ist daher für alle, die in der<br />
Diözese in der Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit, Erwachsenenbildung<br />
<strong>und</strong> in anderen Feldern der<br />
Pastoral arbeiten, ein wichtiger Dienstleister.<br />
Neben religiöser <strong>und</strong> pädagogischer<br />
Fachliteratur, Karten zu religiösen <strong>und</strong><br />
anderen Festen bietet er ein breites Angebot<br />
an Büchern, auch für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Im Jahr 2012 gab der Buchdienst Wernau<br />
letztmalig mit dem Katholischen Bibelwerk<br />
den „Wernauer Adventskalender“ heraus. Als<br />
neuer Kooperationspartner konnte der<br />
Schwabenverlag gewonnen werden.<br />
Diözesanarchiv<br />
Neben den Kernaufgaben der<br />
Übernahme, Bewertung <strong>und</strong> Erschließung<br />
von Schriftgut der Diözesanverwaltung, von<br />
Pfarreien <strong>und</strong> Dekanaten, der Beantwortung<br />
von Anfragen <strong>und</strong> Betreuung von Benutzern<br />
im Lesesaal sind für das Jahr 2012 folgende<br />
Arbeitsschwerpunkte zu nennen:<br />
• Das in Vorbereitung des Archivumzugs<br />
2013 gestartete Projekt zur Verpackung<br />
der Kirchen- <strong>und</strong> Amtsbücher (vgl. <strong>Fakten</strong><br />
<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2011 in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, S.<br />
48/49) konnte im Sommer 2012 abgeschlossen<br />
werden. Ca. 3.700 Kirchenbücher<br />
<strong>und</strong> über 7.000 Amtsbücher aus<br />
Pfarrarchiven wurden in säurefreie <strong>und</strong> alterungsbeständige<br />
Kartonagen verpackt.<br />
Die wertvollen Bestände sind somit künftig<br />
optimal geschützt.<br />
• Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit des<br />
Diözesanarchivs war die intensive Erschließung<br />
von Beständen, die für das Seligsprechungsverfahren<br />
für Bischof Dr. Joannes<br />
Baptista Sproll relevant sind. Hierzu zählen<br />
neben den Amtsakten der Diözesanverwaltung<br />
vor allem auch der Nachlass von Bischof<br />
Sproll, seine Predigten sowie das<br />
Pfarrarchiv Kirchen.<br />
• Am 3. März 2012 beteiligte sich das Diözesanarchiv<br />
zum zweiten Mal nach 2010 gemeinsam<br />
mit dem Stadtarchiv <strong>Rottenburg</strong><br />
am b<strong>und</strong>esweiten „Tag der Archive“.<br />
Unter dem Motto „Feuer, Wasser <strong>und</strong> andere<br />
Katastrophen“ wurden die Gefährdungen,<br />
denen Archivgut ausgesetzt ist,<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeiten für der Vorbeugung<br />
<strong>und</strong> Vermeidung thematisiert. Im Domgemeindehaus<br />
St. Martin präsentierten beide<br />
Archive anhand von Originalobjekten <strong>und</strong><br />
Schautafeln Schäden an Archivgut <strong>und</strong> die<br />
Möglichkeiten der Restaurierung. Weitere<br />
Themen waren die Bergung eines Pfarrarchivs<br />
durch das Diözesanarchiv nach<br />
einem Hochwasser im Sommer 2011<br />
sowie der Arbeitsschutz im Umgang mit<br />
Archivgut.
ENTWICKLUNG 52|53<br />
Diözesanmuseum <strong>Rottenburg</strong><br />
In der ersten Jahreshälfte fanden<br />
zwei Ausstellungen im Diözesanmuseum<br />
statt: Bis Februar wurde der Domschatz von<br />
<strong>Rottenburg</strong> präsentiert (Ausstellungstitel:<br />
„Glanz von Glaube <strong>und</strong> Frömmigkeit – der<br />
Domschatz von <strong>Rottenburg</strong>“) mit Ausstellungskatalog,<br />
danach bis Juni Werke von Tobias<br />
Kammerer (Ausstellungstitel: „Aktionen<br />
des Lichts – Universen der Farbe“).<br />
Im Juli fanden an sechs Abenden<br />
die Sommerkonzerte in Zusammenarbeit mit<br />
der Hochschule für Kirchenmusik statt.<br />
Diözesanbibliothek 2012<br />
Nach dem großen 200-jährigen Bibliotheksjubiläum<br />
der Diözese im Jahr 2010<br />
war das vergangene Jahr wieder ein „normales“<br />
Arbeitsjahr. Erfreulich ist, dass durch den<br />
Nachweis des Bestandes in verschiedenen<br />
elektronischen Bibliothekskatalogen die Bestände<br />
von den Benutzern immer lebhafter<br />
genutzt werden. (Onlinekatalog der wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>:<br />
https://webopac.drsintra.de/<br />
libero/WebOpac.cls)<br />
Das Diözesanmuseum feierte im<br />
Jahr 2012 sein 150-jähriges Bestehen. Im<br />
Zuge dieses Jubiläums wurde ein umfangreicher<br />
Bestandskatalog der mittelalterlichen<br />
Gemälde <strong>und</strong> Skulpturen mit dem Titel: „Diözesanmuseum<br />
<strong>Rottenburg</strong>. Gemälde <strong>und</strong><br />
Skulpturen 1250–1550“ veröffentlicht. In der<br />
Südwestpresse erschien eine Sonderbeilage<br />
zum Jubiläum. Außerdem wurde eine Jubiläumsausstellung<br />
mit dem Titel „Glaubenshorizonte<br />
– Sammlungshorizonte“ konzipiert<br />
<strong>und</strong> eine Vortragsreihe zur Kunst des späten<br />
Mittelalters veranstaltet (in Kooperation mit<br />
dem Katholischen Bildungswerk <strong>Stuttgart</strong>).<br />
Den festlichen Höhepunkt stellte der Festakt<br />
mit Bischof Dr. Gebhard Fürst am 3. Oktober<br />
2012 in der Festhalle <strong>Rottenburg</strong> dar (s. dazu<br />
auch <strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2012 in<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 1, S.<br />
53-54).
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
I.3.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE<br />
DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
Altenhilfe<br />
Die katholischen Altenhilfeeinrichtungen<br />
in der Diözese werden überwiegend<br />
von größeren regional tätigen Stiftungen getragen.<br />
Diese werden in der jeweiligen Region<br />
von Kostenträgern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en <strong>als</strong><br />
kompetente Träger akzeptiert. Darüber hinaus<br />
sind sie in der Regel wichtige Arbeitgeber vor<br />
Ort <strong>und</strong> engagieren sich auch im Bereich der<br />
Ausbildung. Über eine konsequente Orientierung<br />
an den Bedürfnissen der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die<br />
Weiterentwicklung von Angeboten sowie<br />
über die Erhaltung <strong>und</strong> Entwicklung eines<br />
christlichen Profils stellt man sich derzeit dem<br />
Wettbewerb.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Wunsches der zu betreuenden<br />
Personen, so lange wie möglich zu<br />
Hause versorgt zu werden, nimmt die Nachfrage<br />
nach ambulanten Angeboten zu. Die<br />
bestehenden Angebote von stationärer Pflege<br />
<strong>und</strong> Tagespflege werden immer mehr um<br />
häusliche Pflege <strong>und</strong> niederschwellige Angebote<br />
ergänzt.<br />
Die Altenpflege finanziert sich aus<br />
Erstattungsleistungen durch die Pflegeversicherung<br />
(Sozialgesetzbuch = SGB XI) sowie<br />
dem je nach Pflegestufe entsprechenden Eigenanteil<br />
der/des Pflegebedürftigen. Sollte<br />
der Eigenanteil nicht über die/den Pflegebedürftige/-n<br />
oder dessen/deren Angehörigen<br />
abgedeckt werden können, erfolgt die Kostenerstattung<br />
über das jeweils zuständige Sozialamt.<br />
Die Diözese unterstützt die<br />
Altenhilfeträger weder aus Kirchensteuermitteln<br />
noch aus kirchlichen Spenden oder Kollekten.<br />
Die seelsorgerliche Begleitung erfolgt<br />
– soweit möglich – über die Priester <strong>und</strong>/oder<br />
Diakone bzw. Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten<br />
unserer Diözese.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer zunehmenden<br />
ethischen Verunsicherung unter der<br />
Mitarbeiterschaft in der Altenpflege wurde im<br />
Sommer 2011 ein Modellprojekt der Hauptabteilung<br />
Caritas (VI) in Zusammenarbeit mit<br />
dem Diözesan-Caritasverband <strong>und</strong> den Trägern<br />
der Altenhilfe ins Leben gerufen, das die<br />
Rahmenbedingungen zur Einführung von<br />
ethischen Fallbesprechungen <strong>und</strong> Ethikkomitees<br />
in der katholischen Altenhilfe erarbeitet,<br />
geeignete Personen qualifiziert <strong>und</strong> die exemplarische<br />
Umsetzung bis Sommer 2013 begleitet<br />
<strong>und</strong> ausgewertet hat.<br />
Hilfen für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Bei den katholischen Trägerorganisationen<br />
der Behindertenhilfe handelt es sich<br />
vorwiegend um größere Träger, die neben der<br />
Behindertenhilfe in der Regel auch in der Altenhilfe<br />
tätig sind. Die Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />
stellen ebenfalls einen<br />
wichtigen Arbeitgeber vor Ort dar.<br />
Für die Finanzierung gibt es keine<br />
einheitliche Gr<strong>und</strong>lage. Abgerechnet werden<br />
die Hilfeleistungen entsprechend der Zuordnung<br />
des Hilfebedarfs (Grad des Handicaps,<br />
seelische Behinderung) bzw. aufgr<strong>und</strong> des Alters.<br />
Die Leistungen werden alternativ nach<br />
den Regelungen der §§ 53-60 des Zwölften<br />
Buches des Sozialgesetzbuchs (SGB X<strong>II</strong>), der<br />
Pfle-geversicherung (SGB XI), des Arbeitsförderungsgesetzes<br />
(SGB <strong>II</strong>I), des Gesetzes zur<br />
Rehabilitation <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>habe behinderter Menschen<br />
(SGB IX), des § 35a (Eingliederungshilfe<br />
für seelisch behinderte Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche) des Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetzes<br />
(SGB V<strong>II</strong>I) <strong>und</strong> über verschiedene Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Rehabilitationsleistungen<br />
(unter anderem SGB V <strong>und</strong> SGB V<strong>II</strong>) finanziert.<br />
Die Diözese unterstützt diese Einrichtungen<br />
weder aus Kirchensteuermitteln noch<br />
aus kirchlichen Spenden <strong>und</strong> Kollekten. Wie<br />
für die gesamte Gesellschaft, so gilt auch für<br />
die Träger der Behindertenhilfe, dass die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention <strong>und</strong> der Paradigmenwechsel<br />
hin zur Inklusion die große<br />
Herausforderung der nächsten Jahre darstellt.
ENTWICKLUNG 54|55<br />
Krankenhilfe<br />
Die katholischen Krankenhäuser<br />
genießen seit Jahren einen guten Ruf. Die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen im Krankenhauswesen<br />
haben sich in den letzten Jahren<br />
erheblich verändert. Die veränderte Altersstruktur,<br />
der medizinische Fortschritt, die Zunahme<br />
der teilstationären <strong>und</strong> ambulanten<br />
Leistungen sowie die kürzere Verweildauer<br />
der Patienten führten neben der Einführung<br />
der Fallpauschalen zu einem verstärkten<br />
Wettbewerbsdruck zwischen den Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> zu einem weiteren Abbau der<br />
stationären Betten. Um die medizinische Leistungsfähigkeit<br />
zu erhalten <strong>und</strong> dem stärker<br />
werdenden Wettbewerbsdruck Stand halten<br />
zu können, sind weitere Kooperationen mit<br />
Dritten, die stetige Modernisierung des Betriebes<br />
<strong>und</strong> eine weitere Angebotsspezialisierung<br />
wichtig.<br />
Die Finanzierung der Krankenhäuser<br />
in Deutschland geschieht nach dem dualen<br />
System. Die laufenden Kosten werden<br />
meist durch die Krankenkassen über einen<br />
(Fall-)Pausch<strong>als</strong>atz für eine bestimmte Diagnose<br />
(vgl. Diagnosis Related Groups, DRG)<br />
getragen (SGB V). Die Investitionen, die für<br />
ein Krankenhaus anfallen, werden für die<br />
Krankenhäuser, die im Krankenhausplan enthalten<br />
sind, vom jeweiligen B<strong>und</strong>esland übernommen.<br />
Die Diözese unterstützt diese<br />
Einrichtungen weder aus Kirchensteuermitteln<br />
noch aus kirchlichen Spenden <strong>und</strong> Kollekten.<br />
Die seelsorgerliche Begleitung erfolgt<br />
– soweit möglich – über die Priester <strong>und</strong>/oder<br />
Diakone bzw. Pastoralreferenten unserer Diözese.<br />
Jugendhilfe<br />
Bei den katholischen Jugendhilfeträgern<br />
handelt es sich hauptsächlich um<br />
kleine Einrichtungen, die auf einem überschaubaren<br />
Markt in starker Konkurrenz zu<br />
städtischen, evangelischen <strong>und</strong> privaten Anbietern<br />
tätig sind. Die stationären Unterbringungszahlen<br />
von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
haben sich bei den katholischen Trägern in<br />
den letzten Jahren stabilisiert. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
demografischen Entwicklung wird sich jedoch<br />
dieses Niveau auf Dauer nicht halten können.<br />
Die Auslastung der stationären Jugendhilfeeinrichtungen<br />
ist schließlich regional sehr unterschiedlich.<br />
Die Belegung der Jugendhilfeeinrichtungen<br />
erfolgt über die Jugendämter der<br />
Städte <strong>und</strong> Kommunen. Entsprechend der Situation<br />
des Kindes bzw. Jugendlichen erfolgt<br />
eine stationäre Heimunterbringung oder eine<br />
regelmäßige st<strong>und</strong>enweise Betreuung (ambulantes<br />
Angebot). Die Städte <strong>und</strong> Kommunen<br />
setzen hierbei verstärkt auf kostengünstigere<br />
ambulante Angebote.<br />
Die Finanzierung der Jugendhilfemaßnahmen<br />
erfolgt über den Sozialetat der<br />
Gemeinden <strong>und</strong> Kommunen, gegebenenfalls<br />
werden Eltern noch zu einem Eigenanteil herangezogen.<br />
Für spezielle Projekte <strong>und</strong> Fortbildungsmaßnahmen,<br />
die die christliche<br />
Ausrichtung der Einrichtung, deren Mitarbeiter/-innen<br />
<strong>und</strong> deren Klientel fördern, unterstützt<br />
die Diözese Jugendhilfeträger über den<br />
Jugendhilfestrukturfonds. Die Unterstützung<br />
aus dem Jugendhilfestrukturfonds setzt sich<br />
zur Hälfte aus Zinserträgen eines hierfür bereitgestellten<br />
Betrags der Diözese <strong>und</strong> zur anderen<br />
Hälfte aus in gleicher Höhe erhobenen<br />
Mitgliedsbeiträgen der Jugendhilfeträger, die<br />
dem Jugendhilfestrukturfonds beigetreten<br />
sind, zusammen. Jährlich werden hier Projekte<br />
finanziert bzw. mitfinanziert, die von der<br />
Mitgliederversammlung vorgeschlagen werden.<br />
Über diese Solidaritätsmaßnahme der<br />
Diözese hinaus unterstützt die Diözese die Jugendhilfeträger<br />
weder aus Kirchensteuermitteln<br />
noch aus kirchlichen Spenden <strong>und</strong><br />
Kollekten.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Sozi<strong>als</strong>tationen<br />
Das Diözesanprojekt zur Weiterentwicklung<br />
<strong>und</strong> Profilierung der Sozi<strong>als</strong>tationen<br />
wurde unter der Federführung der Hauptabteilung<br />
Caritas (VI) 2010 fertiggestellt. Die<br />
Hauptabteilung Caritas wurde von Bischof Dr.<br />
Gebhard Fürst mit der Umsetzung der Projektergebnisse<br />
federführend beauftragt. Dies<br />
geschah in 2012 vor allem durch die Arbeit<br />
in der diözesanen Konferenz Sozi<strong>als</strong>tationen<br />
2011-2013, den Fachtag zur Weiterentwicklung<br />
der Krankenpflegevereine im Juli 2012<br />
mit 125 <strong>Teil</strong>nehmern <strong>und</strong> durch die zweite<br />
Bewilligungstranche innerhalb der eingerichteten<br />
dreijährigen (2011-2013) Modellförderung<br />
zum Anreiz von Entwicklungsschritten<br />
bei den Trägern in strukturell unterschiedlichen<br />
Regionen.<br />
Ende 2012 entschied der Vergabeausschuss<br />
über die eingegangenen drei Anträge.<br />
Zwei Anträge wurden mit einer<br />
Gesamtsumme von 77.500 Euro bewilligt.<br />
Für einen Antrag aus dem Jahr 2011 erfolgte<br />
zusätzlich eine Förderung in Höhe von<br />
15.000 Euro. Der Fokus der Anträge war auch<br />
2012 weit gespannt <strong>und</strong> reichte über die Themen<br />
„Einfache <strong>und</strong> schnelle Hilfen im häuslichen<br />
Alltag“, „Trägerstruktur- <strong>und</strong> Organisationsentwicklungen“<br />
bis hin zur „Weiterentwicklung<br />
<strong>und</strong> Neuprofilierung eines Krankenpflegevereins“.<br />
Im Hinblick auf die demografische<br />
Entwicklung <strong>und</strong> die politische Vorgabe „ambulant<br />
vor stationär“ gewinnt die ambulante<br />
Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
immer mehr an Bedeutung. Dieser<br />
Paradigmenwechsel stellt die 77<br />
Sozi<strong>als</strong>tationen (Stand: Mai 2012) in ganz unterschiedlichen<br />
Trägerstrukturen vor große<br />
Herausforderungen, die sich auch in den Anträgen<br />
zur Modellförderung widerspiegeln.<br />
Mit dem Diözesanprojekt <strong>und</strong> den sich daraus<br />
ergebenden Umsetzungsschritten sollen die<br />
katholischen Sozi<strong>als</strong>tationen in der Diözese<br />
für die Zukunft bei der Bewältigung der Herausforderungen<br />
gestärkt werden.<br />
Kindergärten<br />
Von 1.039 Kirchengemeinden engagieren<br />
sich derzeit 54 Prozent in eigener<br />
Trägerschaft von Kindergärten mit insgesamt<br />
2.239 Kindergartengruppen (Stand: 31. Dezember<br />
2011). Mit den weiteren katholischen<br />
Trägern von Kindergärten gibt es in der Diözese<br />
insgesamt 903 Einrichtungen mit<br />
2.332 Gruppen in katholischer Trägerschaft.<br />
Dort werden insgesamt 45.312 Kinder von<br />
6.414 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern betreut.<br />
Etwa 36,5 Prozent der betreuten Kinder<br />
haben einen Migrationshintergr<strong>und</strong> (Stichtag<br />
1. März 2012).<br />
Im Jahr 2012 lagen die Gesamtausgaben<br />
für den laufenden Betrieb der<br />
kirchlichen Kindergärten in Trägerschaft von<br />
Kirchengemeinden bei r<strong>und</strong> 241 Millionen<br />
Euro. Die Kirchengemeinden mussten aus eigenen<br />
Steuermitteln r<strong>und</strong> 20,4 Millionen<br />
Euro einbringen; dies entspricht etwa 14,5<br />
Prozent der Kirchensteuerzuweisungen an die<br />
Kirchengemeinden.<br />
Hochwertige <strong>und</strong> differenzierte Betreuungsangebote<br />
für unter dreijährige Kinder<br />
wurden stark ausgebaut. In katholischen<br />
Einrichtungen werden 1.968 Kinder (1.535 in<br />
2011) unter drei Jahren in 207 Gruppen (168<br />
in 2011) <strong>und</strong> in 168 Einrichtungen (137 in<br />
2011) betreut (Stichtag 1. März 2012). Damit<br />
stieg die Zahl der betreuten Kinder unter drei<br />
Jahren in 2012 um knapp 25 Prozent an. Zur<br />
Unterstützung der Kirchengemeinden wurde<br />
durch den Diözesanrat im Juli 2012 ein Förderprogramm<br />
für Krippen beschlossen. Pro<br />
Krippengruppe kann ein Zuschuss in Höhe<br />
von 5.000 Euro beantragt werden. Die Kalkulation<br />
geht von einem jährlichen Zuschussaufwand<br />
von r<strong>und</strong> 2.800.000 Euro aus.
ENTWICKLUNG 56|57<br />
Im Zukunftsfonds Kindergarten hat<br />
die Diözese 2008 2,5 Millionen Euro für die<br />
Modellförderung in den nächsten Jahren zur<br />
Verfügung gestellt. Bis 2012 sind insgesamt<br />
48 Anträge eingegangen, von denen 26 Anträge<br />
mit einer Gesamtsumme von<br />
590.826,04 Euro bewilligt wurden. Der Zielfokus<br />
der Anträge ist weit gefächert <strong>und</strong><br />
reicht von religionspädagogischen Projekten,<br />
Einführung von Ges<strong>und</strong>heitskonzepten, Weiterentwicklung<br />
zu Familienzentren hin zur<br />
Unterstützung der Träger bei der Umsetzung<br />
der religionspädagogischen <strong>und</strong> pastoralen<br />
Rahmenkonzeptionen.<br />
Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
verpflichtet sich <strong>und</strong> ihre Kindergartenträger<br />
mit dem <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan, den<br />
Eltern eine fachlich hochwertige, qualifizierte<br />
Dienstleistung mit einem klaren Werteprofil<br />
anzubieten. Dies erfolgt unter anderem durch<br />
das verbindliche Qualitätsprofil, ein pastorales<br />
<strong>und</strong> religionspädagogisches Rahmenkonzept,<br />
durch die Weiterentwicklung der<br />
Trägerstrukturen, durch die Unterstützung der<br />
Kindergartenträger <strong>und</strong> durch die Einrichtung/Benennung<br />
von Kindergartenbeauftragten<br />
Verwaltung/Pastoral zur besseren<br />
Wahrnehmung von Trägeraufgaben.<br />
Die Hauptabteilung Caritas legte im Juni 2012<br />
dem Diözesanrat einen Bericht über die Umsetzung<br />
des <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplanes<br />
2008-2012 vor. Der <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan<br />
ist zu einem großen <strong>Teil</strong> im gesetzten<br />
Zeitraum verwirklicht worden. Mehr <strong>als</strong> 80<br />
Prozent der Träger haben mittlerweile Kindergartenbeauftragte<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Kindergartenbeauftragte<br />
Pastoral eingesetzt <strong>und</strong> damit<br />
die Verwaltung professionalisiert <strong>und</strong> die Profilierung<br />
der Einrichtungen gestärkt. Der Prozess<br />
zur Weiterentwicklung <strong>und</strong> Optimierung<br />
der Trägerstrukturen ist eingeleitet.<br />
Ein Qualitätsmanagement wurde<br />
von mehr <strong>als</strong> 80 Prozent der Einrichtungen<br />
mit dem Landesverband Katholischer Kindertagesstätten<br />
eingeführt, weitere Einrichtungen<br />
sind derzeit im Einführungsprozess.<br />
An drei Standorten wird seit 2011<br />
die Konzeption „Familie im Zentrum – Familienzentrum.<br />
Konzeption für Familienzentren<br />
in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“ im Modell<br />
realisiert. Der Zukunftsfonds Kindergarten<br />
flankiert finanziell für drei Jahre die<br />
Umset-zung mit einer Anschubfinanzierung<br />
von maximal 25.000 Euro pro Jahr pro Standort.<br />
2012 entschied der Zukunftsfonds Kindergarten,<br />
im Jahr 2013 bis zu fünf weitere<br />
Standorte bei der Umsetzung finanziell zu<br />
flankieren.<br />
Im Herbst 2011 wurde eine Projektstelle<br />
„Religionspädagogik im Kindergarten“<br />
mit einem Stellenumfang von 75<br />
Prozent für die Dauer von drei Jahren eingerichtet.<br />
Die Projektstelle hat den Auftrag, die<br />
Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte<br />
<strong>und</strong> Kindergartenbeauftragte Pastoral in der<br />
Diözese zu vernetzen <strong>und</strong> gezielt weiterzu -<br />
entwickeln. 2012 wurden zur Implementierung<br />
der religionspädagogischen <strong>und</strong> der<br />
pastoralen Rahmenkonzeptionen der Diözese<br />
20 Multiplikatorinnen ausgebildet, die seit<br />
September 2012 den Kindergartenträgern für<br />
Fortbildungen vor Ort zur Verfügung stehen.<br />
Ein Gr<strong>und</strong>lagenkurs für Kindergartenbeauftragte<br />
Pastoral wurde entwickelt <strong>und</strong> eingeführt.<br />
Religionspädagogische Fortbildungsangebote<br />
verschiedener Anbieter wurden erhoben<br />
<strong>und</strong> insbesondere mit dem Landesverband<br />
Katholischer Kindertagesstätten weiterentwickelt.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Fonds für Opfer von Menschenhandel<br />
<strong>und</strong> Zwangsprostitution<br />
In der Hauptabteilung Caritas wird<br />
seit 2009 der diözesane Fonds für Opfer von<br />
Menschenhandel <strong>und</strong> Zwangsprostitution<br />
verwaltet. Der Fonds versteht sich <strong>als</strong> Ergänzung<br />
zum Fonds des Landes Baden-Württemberg<br />
für Opfer von Menschenhandel (Opfer<br />
von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen<br />
Ausbeutung nach § 232 StGB). Er ist<br />
speziellen Fallkonstellationen vorbehalten,<br />
die nicht vom Fonds des Landes, der nur bei<br />
Personen aus den Beitrittsstaaten der Europäischen<br />
Union greift, abgedeckt werden, jedoch<br />
unter humanitären Aspekten eine<br />
Hilfeleistung begründen. Der diözesane Fonds<br />
soll eine schnelle, unbürokratische <strong>und</strong> kalkulierbare<br />
finanzielle Hilfe sein.<br />
2012 wurden sieben Anträge mit<br />
einer Bewilligungssumme von 3.478,89 Euro<br />
gefördert.<br />
Inhaltlich unterstützte der Fonds in folgender<br />
Weise:<br />
Die Entwicklung des Frauenhandels<br />
kann kaum prognostiziert werden. Wie<br />
viele Frauen aus welchen Ländern zur Beratung<br />
in die einschlägigen Fachberatungsstellen<br />
kommen, ist nicht vorhersehbar <strong>und</strong> hing<br />
auch 2012 stark von den Ermittlungsschwerpunkten<br />
der polizeilichen Behörden ab. Insgesamt<br />
verzeichneten 2012 die Fachberatungsstellen<br />
einen Anstieg von Frauen aus EU-Ländern,<br />
die aus wirtschaftlicher Not in die Prostitution<br />
geraten. Die Bedarfe in der Betreuung<br />
von Opfern aus EU-Ländern sind derzeit bei<br />
den Fachberatungsstellen finanziell nicht gedeckt.<br />
In einem Gespräch im September 2012<br />
mit der baden-württembergischen Sozialministerin<br />
Katrin Altpeter wurde diese Finanzierungslücke<br />
durch die Hauptabteilung Caritas<br />
thematisiert.<br />
Feriendörfer<br />
Zu den Familienerholungsprogrammen<br />
in den Schulferien erhalten die Feriendörfer<br />
von den Familien sehr positive Rückmeldungen.<br />
Die Kombination aus freier <strong>und</strong><br />
gestalteter Zeit, aus Freiraum für den Einzelnen<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaftserlebnissen traf offenbar<br />
genau die Bedürfnisse der Familien, die in den<br />
drei Familienferiendörfern der Diözese zu Gast<br />
waren.<br />
Eine besondere Form der Familienfreizeit<br />
findet jedes Jahr in den Herbstferien in<br />
Eglofs statt. Dort gestaltet der Familienkreis<br />
der Kirchengemeinden in Wernau seit fast 40<br />
Jahren ein Programm für eine Woche, das in<br />
seiner Vielfalt seinesgleichen sucht. Dabei werden<br />
fast alle Aktionen <strong>und</strong> Workshops von den<br />
teilnehmenden Familien selbst angeboten. Inzwischen<br />
belegt diese Freizeit das komplette<br />
Feriendorf <strong>und</strong> es sind immer noch Familien<br />
auf der Warteliste. Das Familienerholungswerk<br />
ist auch anderen Kirchengemeinden oder Dekanaten<br />
bei der Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />
einer Familienfreizeit gerne behilflich!<br />
• psychosoziale Beratung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
• Unterstützung zur Beschaffung von Dokumenten<br />
(Passgebühren <strong>und</strong> Dolmetscher)<br />
• rechtliche Erstberatung (bei Bedarf)<br />
• Hilfen zum Lebensunterhalt <strong>und</strong> Verpflegung<br />
• tagestrukturierende Maßnahmen (z. B.<br />
Sprach- <strong>und</strong> Alphabetisierungskurse)<br />
Im Herbst 2012 fand im Familienferiendorf<br />
„Eckenhof“ in Schramberg-Sulgen die<br />
Freizeit „Kleine Fluchten“ für Pflegebedürftige<br />
<strong>und</strong> ihre Angehörigen statt. Sie wurde <strong>als</strong> Kooperationsprojekt<br />
der Diözese mit der Evangelischen<br />
Landeskirche Württemberg ausgerichtet.<br />
Im nächsten Jahr sollen <strong>als</strong> Fortführung<br />
zwei Freizeiten für Demenzkranke <strong>und</strong> ihre Angehörigen<br />
stattfinden. Von der diözesanen Stiftung<br />
„Lebensraum für die Familie“ wurden im<br />
Jahr 2012 141 Familien unterstützt, davon 20<br />
Ein-Eltern-Familien. Diesen Familien ist es nur<br />
dank dieses Zuschusses möglich, einen Erholungsurlaub<br />
zu verbringen. Hier stärkt die Diözese<br />
in besonderem Maße Familien in<br />
belasteten Situationen.
ENTWICKLUNG 58|59<br />
I.3.4 WELTKIRCHLICHE ARBEIT<br />
606 Mal Hilfe im Gesamtwert von<br />
r<strong>und</strong> 6 Millionen Euro in 74 Ländern weltweit:<br />
So lautet die Jahresbilanz 2012 der<br />
Hauptabteilung Weltkirche. Mit den bewilligten<br />
Geldern wurden Diözesen <strong>und</strong> Ordensgemeinschaften<br />
in Afrika, Asien, Lateinamerika,<br />
Ozeanien sowie Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa<br />
in ihrer Pastoral-, Sozial- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeit<br />
unterstützt. 532 Projekte, die<br />
2012 bewilligt wurden, konnten im zurückliegenden<br />
Geschäftsjahr ausgezahlt werden.<br />
Für 74 Projekte mussten Rückstellungen gebildet<br />
werden, da sie zwar 2012 bewilligt, jedoch<br />
im selben Jahr noch nicht kassenwirksam<br />
wurden.<br />
WAS EINGENOMMEN UND<br />
WAS AUSGEGEBEN WURDE<br />
R<strong>und</strong> 0,3 Millionen Euro machte<br />
der Verwaltungsaufwand aus, der er z. B. auf<br />
Fortbildungsmaßnahmen, Reisekosten, Banküberweisungsgebühren<br />
<strong>und</strong> Personalkosten<br />
entfiel. Im Rahmen des Reduzierungsprozesses<br />
2004 bis 2010 „Heute für morgen das<br />
Nötige tun“ wurde dekretiert, dass Kostenersatz<br />
für je zwei Person<strong>als</strong>tellen der Hauptabteilung<br />
Weltkirche aus Budgetmitteln bzw.<br />
Erträgen der weltkirchlichen Stiftungen zu<br />
leisten ist.<br />
Etwa 0,8 Millionen Euro wurden im<br />
Sinne der Kapit<strong>als</strong>tärkung der Freien Rücklage<br />
der Stiftung Weltkirche in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zugeführt, sodass 2012<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 7,2 Millionen Euro an Aufwendungen<br />
für die Hauptabteilung Weltkirche<br />
zu Buche stehen.<br />
R<strong>und</strong> fünf Millionen Euro der Hilfsgelder<br />
stammten aus den im Rahmen der<br />
Vorwegausgaben bereitgestellten Kirchensteuermitteln<br />
für „Mission <strong>und</strong> Entwicklungshilfe“<br />
sowie für „Hilfe für die Kirchen<br />
Europas“. Weitere r<strong>und</strong> 2,2 Millionen Euro<br />
entfielen zu 29 Prozent auf Spendeneinnahmen<br />
<strong>und</strong> zu 71 Prozent auf Erträge aus den<br />
weltkirchlichen Stiftungen der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Diesen eigenen finanziellen Vergabemitteln<br />
ist noch der 8,5-prozentige Anteil<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> an der Umlage<br />
zum Verband der Diözesen Deutschlands<br />
(VDD) hinzuzurechnen. Da der auf den Bereich<br />
„Mission <strong>und</strong> Entwicklung“ im VDD-<br />
Haushalt entfallende Anteil 2012 bei<br />
64.256.460 Euro lag, kommen nach dem<br />
Umlageschlüssel mithin weitere r<strong>und</strong> 5,5 Millionen<br />
Euro hinzu, die von der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
für die Förderung<br />
weltkirchlicher Projekte im Jahr 2012 zur Verfügung<br />
gestellt wurden.<br />
AUFGABENBEREICHE,<br />
DIE GEFÖRDERT WURDEN<br />
Während 2012 insgesamt 3,6 Millionen<br />
Euro oder 60 Prozent der Aufwendungen<br />
für die Unterstützung der Pastoralarbeit<br />
(Seelsorge) von Schwesterkirchen eingesetzt<br />
wurden, summierten sich die Zuschüsse für<br />
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in<br />
Trägerschaft von Orden <strong>und</strong> Ortskirchen auf<br />
2,4 Millionen Euro, <strong>als</strong>o 40 Prozent der Beihilfen.<br />
Die Förderung der Pastoralarbeit in<br />
den Partnerkirchen betraf insbesondere die<br />
Errichtung kirchlicher Infrastruktur, wie Kirchen,<br />
Pfarrhäuser, Gemeinde- <strong>und</strong> Pastoralzentren<br />
sowie von Gebäuden verschiedener<br />
Art für Ordensgemeinschaften oder Stätten<br />
der Aus- <strong>und</strong> Fortbildung pastoralen Person<strong>als</strong>;<br />
zu einem guten <strong>Teil</strong> jedoch auch die Finanzierung<br />
solcher Bildungsmaßnahmen<br />
selbst.<br />
Auch die im Rahmen der Solidaritätsaktion<br />
„Priester helfen einander in der<br />
Mission“ (PRIM) für die Unterstützung des<br />
Klerus in Äthiopien, Eritrea <strong>und</strong> dem Sudan<br />
aufgewendeten Mittel sind hier ebenso einzurechnen<br />
wie diejenigen, die in Kooperation<br />
mit der Adveniat-Patenschaftsaktion für die<br />
Ausbildung des Priesternachwuchses in Guatemala<br />
<strong>und</strong> El Salvador aufgewendet wurden.<br />
Die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />
gewährten Zuschüsse von 2,4<br />
Mio. € konzentrierten sich etwa zur Hälfte auf<br />
die Bildungsarbeit <strong>und</strong> zu einem Viertel auf<br />
Maßnahmen im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozi<strong>als</strong>ektor.<br />
Ein weiteres Viertel entfiel auf die Sicherung<br />
von Gr<strong>und</strong>bedürfnissen (Nahrung, sauberes<br />
Trinkwasser, Wohnraum) sowie auf Not- <strong>und</strong><br />
Katastrophenhilfe, vornehmlich für von der Öffentlichkeit<br />
nicht beachtete Desaster. Eine<br />
Zwitterstellung nehmen gewissermaßen Motorisierungsprojekte<br />
ein, denen bei der flächenmäßigen<br />
Ausdehnung überseeischer<br />
Gemeinden <strong>und</strong> Diözesen eine Schlüsselrolle<br />
zukommt. Ohne Kraftfahrzeuge aller Art können<br />
Pfarrer, Ordensgeistliche, Schwestern <strong>und</strong><br />
Katechisten ihren jeweiligen Auftrag auf den<br />
Feldern der Sozial-, Ges<strong>und</strong>heits- oder Seelsorgearbeit<br />
kaum sinnvoll wahrnehmen.<br />
Dafür wurden 2012 knapp etwa neun Prozent<br />
der Zuschüsse vergeben.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
HILFEN – ÜBER DIE KONTINENTE VERTEILT<br />
Der schwarze Kontinent lag auch<br />
2012 wieder vorn mit r<strong>und</strong> 40,9 Prozent aller<br />
bewilligten Hilfsgelder. Länder in Asien erhielten<br />
32,7 Prozent aller Zuschüsse. Lateinamerika<br />
profitierte zu etwa 13 Prozent, Europa mit<br />
12,4 Prozent <strong>und</strong> der geringe Rest von einem<br />
Prozent ging nach Ozeanien, genauer auf die<br />
Salomonen. Hauptempfängerländer waren Indien,<br />
gefolgt von Uganda, Guatemala, der<br />
Ukraine, Vietnam, Burkina Faso, der Demokratischen<br />
Republik Kongo <strong>und</strong> Brasilien.<br />
In einer Jahresbilanz der finanziellen<br />
Zusammenarbeit darf abschließend allerdings<br />
auch nicht unerwähnt bleiben, dass 564 beantragte<br />
Projekte, mithin fast die Hälfte aller<br />
erhaltenen Hilfsgesuche, nicht berücksichtigt<br />
werden konnte. Nur zu einem geringen <strong>Teil</strong><br />
lagen die Ablehnungen jedoch an mangelnden<br />
Fördermitteln.<br />
HILFEN HABEN NAMEN UND GESICHT<br />
Auch wenn die Zahlen der Missionskräfte,<br />
die aus der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
stammen <strong>und</strong> weltweit im Einsatz sind,<br />
weiter rückläufig sind, so waren 2012 doch<br />
noch insgesamt 174 Missionarinnen, Missionare<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsfachkräfte in 41 Ländern<br />
in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika<br />
<strong>und</strong> Ozeanien tätig. Darunter waren auch vier<br />
Fidei Donum-Priester unserer Diözese in Argentinien<br />
<strong>und</strong> Bolivien.<br />
Weiterhin hoher Beliebtheit erfreut<br />
sich der Weltkirchliche Friedensdienst der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> von BDKJ <strong>und</strong> HA<br />
Weltkirche, der am 1.7.2012 in Trägerschaft<br />
der neu gegründeten gGmbH Freiwilligendienste<br />
überging. So konnten in Zusammenarbeit<br />
mit dem Weltwärts-Programm des<br />
B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Entwicklungshilfe im Jahrgang<br />
2011/2012 insgesamt 20 junge Männer <strong>und</strong><br />
Frauen für einen mindestens 12-monatigen<br />
Dienst nach Brasilien, Chile, Mexiko, Südafrika<br />
<strong>und</strong> Thailand entsendet werden.<br />
Vonseiten der mittlerweile auch bei<br />
der gGMbH Freiwilligendienste untergebrachten<br />
Servicestelle für Weltkirchliche Freiwilligendienste<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
konnten ebensolche Weltwärts-Einsätze vermittelt<br />
werden für junge Menschen aus Pfarrgemeinden<br />
mit weltkirchlichen Partnerschaften,<br />
über Ordensgemeinschaften im Rahmen<br />
von deren „Missionar auf Zeit”-Programme<br />
oder über die Katholische<br />
Schulstiftung <strong>und</strong> deren Partnerschaft zum katholischen<br />
Schulwerk der nordwestargentinischen<br />
Diözese Santiago del Estero. Über diese<br />
Schiene gingen aus dem Jahrgang 2011/2012<br />
insgesamt 17 junge Leute nach Argentinien,<br />
Bolivien, Peru, Indien <strong>und</strong> Tansania.
ENTWICKLUNG 60|61<br />
Bei den Schulabsolventen des Jahrgangs<br />
2012/2013, die im August/September<br />
ausreisten, waren die Verhältnisse dann umgekehrt.<br />
Während im Rahmen des Welt-kirchlichen<br />
Friedensdienstes 17 junge Frauen <strong>und</strong><br />
Männer in die genannten Länder ausreisten,<br />
waren es dagegen bei der Servicestelle im selben<br />
Jahrgang 20 junge Laienmissionskräfte.<br />
HERAUS AUS DER EINBAHNSTRASSE<br />
Erstm<strong>als</strong> konnten im Jahr 2012 auch<br />
aus lateinamerikanischen Partnerdiözesen in<br />
Argentinien, Brasilien <strong>und</strong> Mexiko jeweils zwei<br />
Freiwillige, insgesamt drei junge Frauen <strong>und</strong><br />
drei junge Männer, für ein sogenanntes Reverse-Programm<br />
in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> willkommen geheißen werden. Die<br />
jungen Leute absolvieren ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr bis zum Sommer 2013. Sie sind in<br />
Kirchengemeinden integriert, leben dort in<br />
Gastfamilien <strong>und</strong> versehen ihren Dienst in<br />
nahe gelegenen gemeinnützigen Einrichtungen<br />
wie Kindergärten, Sozi<strong>als</strong>tationen oder Jugendhäusern.<br />
Wie auch bei den ins Ausland gehenden<br />
jungen Menschen aus unserer Diözese<br />
gehören zum Reverse-Programm gleichfalls<br />
Sprach- <strong>und</strong> Einführungskurse, Begleitseminare<br />
<strong>und</strong> Reflexionsphasen sowie die Anleitung<br />
von Mentoren. Das vom BDKJ, der<br />
Hauptabteilung Weltkirche, der Aktion Hoffnung<br />
<strong>und</strong> der Aktion GlücksSpirale finanziell<br />
unterstützte Projekt nahm 2012 einen vielversprechenden<br />
Auftakt.<br />
WELTKIRCHE HIERZULANDE<br />
Ehemalige Freiwilligendienstler,<br />
Rückkehrerinnen <strong>und</strong> Rückkehrer aus Weltkirchlichen<br />
Friedensdiensten spielen auch eine<br />
große Rolle bei der weltkirchlich-missionarischen<br />
Bildungsarbeit, wie sie von der zur<br />
Hauptabteilung Weltkirche gehörenden missio-Diözesanstelle<br />
ausgeht.<br />
So haben zahlreiche ehemalige Freiwillige,<br />
nachdem sie von ihrem Auslandsdienst<br />
in die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zurückgekehrt<br />
sind, im Jahr 2012 bei den sogenannten<br />
außerordentlichen missio-Sonntagen mitgewirkt<br />
<strong>und</strong> mit ihren Erfahrungen in den jeweiligen<br />
Kirchengemeinden für die Anliegen der<br />
kirchlichen Missionswerke geworben. Bei der<br />
Tournee des AIDS-Trucks des Internationalen<br />
Katholischen Missionswerks missio durch die<br />
Diözese, unter anderem auch anlässlich der<br />
Messe „Fair Handeln“ im April 2012 in <strong>Stuttgart</strong>,<br />
wirkten ebenso Rückkehrerinnen <strong>und</strong><br />
Rückkehrer mit wie beim missio-Auftritt auf<br />
dem Katholikentag im Mai 2012 in Mannheim.<br />
Die missio-Diözesanstelle konnte darüber hinaus<br />
durch die „Aufbaukurse Weltkirche“ I<br />
<strong>und</strong> <strong>II</strong> mit 33 bzw. 20 <strong>Teil</strong>nehmenden Interessentinnen<br />
<strong>und</strong> Interessenten für Partnerschaftsarbeit<br />
<strong>und</strong> interkulturellen Dialog<br />
gewinnen. In diesem Zusammenhang wurde<br />
auch eine Studienfahrt zu den in Aachen ansässigen<br />
Hilfswerken der katholischen Kirche,<br />
von missio, Misereor <strong>und</strong> dem Kindermissionswerk<br />
durchgeführt.<br />
Verschiedene regionale vorbereitende<br />
Veranstaltungen auf den Monat der<br />
Weltmission <strong>und</strong> die einwöchige R<strong>und</strong>reise des<br />
Gastes Schwester Hubertine Babe aus Papua-<br />
Neuguinea im Weltmissionsmonat Oktober<br />
2012 vermochten es, an vielen Orten der Diözese<br />
Interesse zu wecken für die Sorgen <strong>und</strong><br />
Nöte, aber auch für die Errungenschaften der<br />
Christen in fernen Ländern sowie die katholische<br />
Kirche <strong>als</strong> eine Gemeinschaft von Schwestern<br />
<strong>und</strong> Brüdern im Glauben zu erleben.<br />
PROJEKT-EVALUIERUNG UND<br />
EXPOSURE-PROGRAMME<br />
Die Motivation <strong>und</strong> Entschlossenheit<br />
vieler württembergischer Katholiken, helfen zu<br />
wollen, sind der Hauptabteilung Weltkirche in<br />
gleichem Maße wie die Bedürftigkeit <strong>und</strong> Not<br />
derjenigen in aller Welt, die sich hilfesuchend<br />
an die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> wenden,<br />
große Verpflichtung, alles zu geben, um die<br />
treuhänderisch zur Verfügung gestellten Gelder<br />
aus Kirchensteuern, Stiftungserträgen <strong>und</strong><br />
Spenden so sinnvoll wie möglich in Projekte in<br />
Trägerschaft der Partnerkirchen umzusetzen.<br />
Die Erfüllung solch hoher Ansprüche kann jedoch<br />
nur gelingen, wenn man die Partner, die<br />
die Projekte planen <strong>und</strong> verantworten, die gesellschaftlichen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
in die ihre Vorhaben eingebettet<br />
sind, wie auch die allgemeinen Lebensbedingungen<br />
<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legenden Verhältnisse in<br />
den jeweiligen Projektländern aus eigener Anschauung<br />
kennt. Aus dieser Sicht sind Projektreisen<br />
in die Länder der Partner zur Evaluierung<br />
der Projekte unerlässlich.<br />
Dabei ist mit Evaluierung nicht in<br />
erster Linie Inspektion, Kontrolle <strong>und</strong> Überprüfung<br />
von z. B. von Büchern, Rechnungslegung<br />
oder Kosten-Nutzen-Berechnungen gemeint.<br />
Das ist die Mehrheit der Projektpartner sehr<br />
wohl durch eigene Fachleute zu leisten imstande.<br />
Unter dem Stichwort „Evaluierung“<br />
geht es vielmehr darum, gemeinsam mit den<br />
Partnern herauszufinden, bei welchen Ursachen<br />
man ansetzen muss, um die Probleme<br />
lösen oder reduzieren zu können. Welche Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Projekte, mit welchen erhofften
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
Wirkungen <strong>und</strong> Ergebnissen sollten aus diesen<br />
Erkenntnissen heraus in Angriff genommen<br />
werden? Evaluierung ist die Analyse von Fehlern,<br />
um daraus zu lernen <strong>und</strong> sie nicht zu wiederholen.<br />
In diesem Sinn war der Leiter der<br />
Hauptabteilung Weltkirche, Domkapitular<br />
Heinz Detlef Stäps, 2012 mit verschiedenen<br />
Mitarbeiterteams auf Projektreisen in Guatemala,<br />
der Ukraine <strong>und</strong> in China.<br />
Diakon Klaus-Jürgen Kauß, in der<br />
Hauptabteilung Weltkirche für missionarisches<br />
Personal zuständig, führte im Februar 2012<br />
eine Gruppe von 14 Studierenden der Katholischen<br />
Theologie an der Universität Tübingen<br />
für ein 14-tägiges „Exposure-Programm“ nach<br />
Südafrika. Für zukünftige pastorale Mitarbeiter<br />
der Diözese wird es nämlich <strong>als</strong> wichtig angesehen,<br />
dass sie sich wenigstens einmal während<br />
ihres Studiums Situationen aussetzen (=<br />
engl. „to expose“), in denen sie persönliche<br />
<strong>und</strong> prägende interreligiöse <strong>und</strong> interkulturelle<br />
Erfahrungen machen können.<br />
Gleiches gilt auch für diejenigen, die<br />
sich ehrenamtlich in Sachausschüssen der Kirchengemeinden,<br />
in Dekanaten oder auf Diözesanebene<br />
für Weltkirche <strong>und</strong> Mission oder für<br />
Partnerschaften engagieren. Dieser Zielgruppe<br />
galt eine zweite von Diakon Kauß angeführte<br />
Reise, die 16 hochmotivierte Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
aus verschiedenen Regionen der Diözese<br />
im Oktober nach Indien in den westlichen B<strong>und</strong>esstaat<br />
Maharashtra <strong>und</strong> dessen Millionenmetropole<br />
Mumbai (Bombay) brachte.<br />
Mitverantwortet <strong>und</strong> begleitet wurde diese<br />
Reise von Brigitte Willbold-Mulach, der Vorsitzenden<br />
des Diözesanratsausschusses „Eine<br />
Welt“.<br />
Diese regelmäßig in zweijährigem<br />
Turnus von der Hauptabteilung angebotene<br />
Möglichkeit, an Exposure-Reisen teilnehmen<br />
zu können, wird allgemein sehr geschätzt <strong>und</strong><br />
nachgefragt. Das damit verb<strong>und</strong>ene Lernprogramm,<br />
gewissermaßen das Fremde <strong>als</strong> Fremdes<br />
zu verstehen <strong>und</strong> die eigenen gewohnten<br />
Maßstäbe relativieren zu lernen, bringt bei den<br />
<strong>Teil</strong>nehmern im Resultat eine Mischung aus<br />
tiefer Betroffenheit <strong>und</strong> leidenschaftlicher Begeisterung<br />
für die weltkirchliche Arbeit hervor.
ENTWICKLUNG 62|63<br />
I.3.5 MEDIEN UND<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Fachstelle Medien<br />
In der Fachstelle Medien der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> (http://www.fachstellemedien.de)<br />
arbeiten folgende Fachbereiche zusammen:<br />
ÖKUMENISCHER MEDIENLADEN<br />
Der Ökumenische Medienladen<br />
wurde im Oktober 2012 auf ein Mitgliedschaftssystem<br />
umgestellt. Bis zum Ende des<br />
Berichtsjahres hatten sich bereits etwa 1.400<br />
Mitglieder registriert. Der Bestand ist auf 8.524<br />
Titel angewachsen; insbesondere der Downloadbereich<br />
wird ausgebaut <strong>und</strong> umfasste Ende<br />
2012 245 Titel. Im ganzen Jahr wurden r<strong>und</strong><br />
18.200 Verleihvorgänge gezählt, davon wurden<br />
21,4 Prozent online gebucht. Hinzu kommen<br />
10.374 Downloads aus dem Onlineportal.<br />
Insgesamt wurden die Titel <strong>als</strong>o r<strong>und</strong><br />
28.500-mal genutzt.<br />
http://www.oekumenischer-medienladen.de<br />
KATHOLISCHE BÜCHEREIARBEIT<br />
Die Fachstelle Katholische Büchereiarbeit<br />
betreut 190 Katholische Öffentliche Büchereien<br />
(KÖB), damit in den Kirchengemeinden<br />
ein ortsnahes <strong>und</strong> aktuelles Angebot von<br />
Büchern <strong>und</strong> anderen Medien möglich ist. Leseförderung<br />
<strong>und</strong> Sprachgewinnung, Vermittlung<br />
von Medienkompetenz, allgemeine<br />
Literatur- <strong>und</strong> Informationsversorgung sind<br />
dabei genauso wichtig wie der Treffpunktcharakter<br />
der KÖB. Nach dem Motto „Menschen,<br />
Bücher, Begegnung“ erfüllen die Büchereiteams<br />
einen wichtigen kulturell-diakonischen<br />
Dienst in den Gemeinden.<br />
Die Büchereien hatten insgesamt<br />
22.980 Öffnungsst<strong>und</strong>en. Hinzu kommen<br />
1.800 Veranstaltungen wie z. B. Vorlesenachmittage,<br />
Bilderbuchkino, Büchereiführungen,<br />
Literaturgesprächskreise oder Autorenlesungen.<br />
Der gesamte Bestand der Büchereien umfasst<br />
über eine halbe Million Medien, die<br />
801.000 Ausleihen verzeichneten. Mit Ausleihen<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen konnten 321.066<br />
Menschen erreicht <strong>und</strong> 4.080 neue Leserinnen<br />
<strong>und</strong> Leser gewonnen werden.<br />
Den 1.340 ehrenamtlichen Büchereimitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> -mitarbeitern bietet<br />
die Fachstelle Katholische Büchereiarbeit Ausbildung,<br />
Förderung <strong>und</strong> Hilfestellung. Über<br />
980 St<strong>und</strong>en haben Ehrenamtliche in den KÖB<br />
2012 in Fortbildungen investiert.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN<br />
FACHBEREICH MEDIENGESTALTUNG<br />
Im Web-Shop der Fachstelle Medien<br />
werden Artikel für die pastorale Arbeit in den<br />
Kirchengemeinden angeboten: Give-aways,<br />
kleine Geschenke, DVD-Sampler, Plakate <strong>und</strong><br />
Broschüren. Im Jahr 2012 wurden 5.161 Artikel<br />
bestellt.<br />
http://www.fachstellenshop.de<br />
Bei der Aktion „Mein Name ist Nikolaus“<br />
wurden 36.000 Schokoladen-Nikoläuse<br />
verkauft sowie 4.595 Begleitmaterialien<br />
(Plakate, Flyer <strong>und</strong> Aufkleber).<br />
http://www.mein-name-ist-nikolaus.de<br />
FACHBEREICH MEDIENKULTUR<br />
Der Fachbereich Medienkultur<br />
berät bei medienpädagogischen Fragen: Dazu<br />
werden Veranstaltungen <strong>und</strong> Kurse durchgeführt<br />
sowie ein Blog zu aktuellen Themen angeboten.<br />
http://fachstellemedien.wordpress.com<br />
Von den kostenlosen Broschüren<br />
„Kinder auf Facebook“ <strong>und</strong> „Kinderschutzprogramme“<br />
wurden r<strong>und</strong> 20.000 bestellt<br />
(via http://www.fachstellenshop.de).<br />
Neben eigenen Veranstaltungen<br />
werden auch Referenten vermittelt: Über das<br />
„Netzwerk Medienreferenten“ wurden bei<br />
154 Veranstaltungen 2.520 <strong>Teil</strong>nehmerinnen<br />
<strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer geschult.<br />
„DRS MEDIA – SEHEN, WAS VERBINDET“<br />
„Sehen, was verbindet“. Seit 2009<br />
produziert die Web-TV-Redaktion Audio- <strong>und</strong><br />
Videobeiträge für das Videoportal der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> auf www.drs.de.<br />
In Kooperation mit KIP-(Kirche im<br />
Privatfunk)TV <strong>und</strong> gemeinsam mit qualifizierten<br />
freien Mitarbeitern werden aktuelle <strong>und</strong><br />
gesellschaftlich relevante Themen aufbereitet<br />
– wesentlich <strong>und</strong> attraktiv. Zeigen, was Menschen<br />
glauben, was sie hoffen <strong>und</strong> warum sie<br />
sich für Kirche engagieren, steht dabei im<br />
Mittelpunkt.<br />
Porträts, soziales Engagement, spirituelle<br />
Impulse wie das Abendlob aus dem<br />
Benediktinerinnenkloster aus Kellenried gehören<br />
dabei fest zum Programm. Highlight<br />
des Jahres 2012 war die Live-Übertragung<br />
von zwei Gottesdiensten aus Stuppach auf<br />
drs.de <strong>und</strong> katholisch.de.<br />
Anlässlich des „Jahr des Glaubens“<br />
entstand eine Videoreihe – auch auf DVD –<br />
zum Thema „Was glauben Sie eigentlich?“.<br />
Persönlichkeiten aus der Diözese kamen in<br />
der Videoreihe „Credo – Ich glaube“ zu Wort<br />
<strong>und</strong> deren Glaube zur Sprache.<br />
Mit dem Thema „Demenz“ hat sich<br />
eine eigene Videoreihe auf sensible Weise beschäftigt,<br />
die ebenfalls auf DVD herausgegeben<br />
<strong>und</strong> verbreitet wurde, zum Beispiel im<br />
Fachstellen-Shop oder im Ökumenischen Medienladen.<br />
Alle Video- <strong>und</strong> Audiobeiträge sind<br />
in der DRS-MEDIAthek abrufbar <strong>und</strong> über den<br />
DRS-Youtube-Kanal downloadbar.<br />
Zwischen 200 <strong>und</strong> 700 Abrufe täglich<br />
verzeichnete der DRS-Youtube-Kanal im<br />
Jahr 2012, im gesamten Jahr waren es<br />
100.000 Abrufe.<br />
Auf der drs.de Videoplattform greifen<br />
täglich r<strong>und</strong> 100-300 Nutzer auf die Videos<br />
der Mediathek zu. Zusätzlich werden die Videos<br />
der Web-TV-Redaktion auf Facebook beworben<br />
sowie auf anderen Internetplattformen<br />
wie kathsonntagsblatt de, kip-tv,<br />
katho-lisch.de oder kirche.tv eingestellt <strong>und</strong> für<br />
Fernsehbeiträge von KIP-TV „Alpha & Omega“<br />
– Kirche im Gespräch weiterverwendet.<br />
DRS Media auf drs.de:<br />
http://www.drs.de/index.php?id=11070<br />
DRS Media auf Youtube:<br />
http://www.youtube.com/<br />
user/DRSMedia?feature=watch
ENTWICKLUNG 64|65<br />
Katholische R<strong>und</strong>funkarbeit am SWR<br />
HÖRFUNK<br />
Die Katholische R<strong>und</strong>funkarbeit am<br />
SWR plant, produziert <strong>und</strong> begleitet r<strong>und</strong><br />
2.000 Sendungen pro Jahr in den sechs Hörfunkprogrammen<br />
des Südwestr<strong>und</strong>funks.<br />
Durch die Ausstrahlung in der Primetime des<br />
Radios werden täglich mehrere Millionen Menschen<br />
in Baden-Württemberg <strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz mit Sendungen wie den „Anstößen“ in<br />
SWR1, dem „Wort zum Tag“ in SWR2 oder<br />
den „Morgengedanken“ in SWR4 erreicht. Mit<br />
diesen Verkündigungssendungen ist die Kirche<br />
auf dem Marktplatz der Gesellschaft <strong>und</strong> im<br />
Kontakt mit vielen Menschen, zu denen sie<br />
sonst keinen Zugang mehr hat.<br />
FERNSEHEN<br />
Im Fernsehen betreut die Katholische<br />
R<strong>und</strong>funkarbeit am SWR die Gottesdienstübertragungen<br />
<strong>und</strong> das Wort zum<br />
Sonntag in der ARD sowie Feiertagssendungen<br />
im Südwestfernsehen.<br />
Die Gottesdienstübertragungen<br />
werden vor allem von älteren <strong>und</strong> ans Haus<br />
geb<strong>und</strong>enen Menschen gesehen. Die Zuschauerzahlen<br />
bewegen sich zwischen 800.000 <strong>und</strong><br />
einer Million. Das Wort zum Sonntag hat eine<br />
durchschnittliche Zuschauerzahl von 1,5 Millionen.<br />
I.3.6 BISCHÖFLICHES OFFIZIALAT<br />
Das Bischöfliche Offizialat hat sich<br />
im vergangenen Jahr verstärkt in den diözesanen<br />
Dialog- <strong>und</strong> Erneuerungsprozess eingebracht,<br />
<strong>und</strong> zwar sowohl im Hinblick auf<br />
wiederverheiratete Geschiedene <strong>als</strong> auch im<br />
Hinblick auf konfessionsverschiedene Ehepaare.<br />
Bezüglich der Problematik der wiederverheirateten<br />
Geschiedenen hat es sich das<br />
Bischöfliche Offizialat seit je zum Anliegen gemacht,<br />
möglichst viele Betroffene über ihre<br />
Rechtsstellung in der Kirche <strong>und</strong> über die sich<br />
ihnen bietenden Möglichkeiten zur Klärung<br />
ihrer kirchenrechtlichen Situation zu informieren.<br />
Das geschieht primär niederschwellig<br />
durch Informationsmaterialien zu den Themen<br />
„Geschiedene <strong>und</strong> Wiederverheiratete in der<br />
katholischen Kirche” <strong>und</strong> „Eheverfahren in der<br />
katholischen Kirche”, die in Kirchen <strong>und</strong> kirchlichen<br />
Einrichtungen ausgelegt werden. Menschen,<br />
die dadurch, durch Publikationen in den<br />
Medien wie z. B. dem Katholischen Sonntagsblatt,<br />
durch pastorale Mitarbeiter oder durch<br />
Informationsveranstaltungen auf die Arbeit des<br />
Bischöflichen Offizialates aufmerksam werden,<br />
werden dann in umfassenden Beratungsgesprächen<br />
durch die Mitarbeiter des Bischöflichen<br />
Offizialates informiert. Durch eine erste<br />
Stufe von dezentralen Beratungsgesprächen<br />
außerhalb von <strong>Rottenburg</strong> konnte nunmehr<br />
ein entscheidender Schritt auf die Betroffenen<br />
zu gemacht werden, der auch sehr gute Resonanz<br />
fand. <strong>Teil</strong> dieser Beratungsgespräche umfassen<br />
meist auch seelsorgliche Aspekte wie z.<br />
B. der Sakramentenempfang durch Betroffene.<br />
Eine gute, auch pastoral ausgerichtete Begleitung<br />
während eines sich etwa anschließenden<br />
Eheverfahrens ist stets ein Anliegen des Bischöflichen<br />
Offizialats.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFT<br />
I.3.7 PRÄVENTION BEIM SCHUTZ<br />
VON KINDERN UND JUGENDLICHEN/<br />
KOMMISSION SEXUELLER MISSBRAUCH<br />
Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
hat zum 1. Dezember 2012 mit der Diplomtheologin<br />
<strong>und</strong> -pädagogin Sabine Hesse die<br />
Stelle einer Präventionsbeauftragten zum<br />
Schutz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen vor sexueller<br />
Gewalt besetzt. Gleichzeitig fungiert<br />
Sabine Hesse <strong>als</strong> neue Geschäftsführerin der<br />
Kommission Sexueller Missbrauch (KSM).<br />
Die Stelle einer Präventionsbeauftragten<br />
wurde neu geschaffen. Als Geschäftsführerin<br />
der 2002 gegründeten Kommission<br />
sexueller Missbrauch folgte Sabine Hesse<br />
Frau Dr. Tanja Johner-Camaj mit einem deutlich<br />
erweiterten Stellenumfang nach.<br />
Zu den Aufgaben der ausgebildeten<br />
Kinderschutz-Fachkraft <strong>als</strong> Präventionsbeauftragte<br />
gehören<br />
• Konzeption, Koordination <strong>und</strong><br />
• Qualitätssicherung unter anderem von<br />
Schulungen zum Schutz vor sexueller Gewalt<br />
gegen Kinder <strong>und</strong> der Aufbau eines<br />
Netzes von Vertrauenspersonen vor Ort<br />
sowie deren Qualifizierung.<br />
Die KSM berät bei ihren derzeit monatlichen<br />
Treffen über Hinweise zu sexuellem Missbrauch<br />
in der Diözese <strong>und</strong> entscheidet über<br />
materielle Leistungen für die Opfer in Anerkennung<br />
ihres Leides.<br />
Ein regelmäßig aktualisierter Bericht der KSM<br />
kann unter der Internetadresse<br />
http://www.drs.de/rat-<strong>und</strong>-hilfe/<br />
hilfe-bei-missbrauch/kommission-sexuellermissbrauch.html<br />
abgerufen werden.
IGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG 66|67<br />
<strong>II</strong>. Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen im Jahr 2012<br />
<strong>II</strong>.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />
Verteilung der (Gesamt-)Kirchensteuer<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Kirchenlohnsteuer 448.115.878,44 430.325.663,96 394.645.123,03<br />
Kircheneinkommensteuer 86.636.220,03 71.874.503,77 72.375.708,02<br />
Kirchensteuer aus Minijobs 875.068,21 828.512,55 794.473,90<br />
Kirchensteuer auf Abgeltungssteuer 5.576.868,26 5.176.937,55 4.947.312,64<br />
Summe Kirchensteuer „brutto” 541.204.034,94 508.205.617,83 472.762.617,59<br />
Verwaltungskostenvergütung Land 16.075.720,88 15.117.563,82 14.040.157,67<br />
Anderen Diözesen zustehende Kirchensteuer (Clearing) 112.270.597,00 48.884.176,00 46.184.155,00<br />
Summe Kirchensteuer „netto” 412.857.717,06 444.203.878,01 412.538.304,92<br />
Vorwegausgaben 26.968.807,81 25.649.835,64 23.637.085,95<br />
Verteilbares Aufkommen 385.888.909,25 418.554.042,37 388.901.218,97<br />
Anteil der Diözese (50 Prozent) 192.944.454,63 209.277.021,19 194.450.609,49<br />
Anteil Kirchengemeinden (50 Prozent) 192.944.454,63 209.277.021,18 194.450.609,48<br />
Der Anteil Kirchengemeinden verteilt sich wie folgt:<br />
Direktzuweisung an die Kirchengemeinden (73 Prozent) 140.849.451,87 152.772.225,46 141.948.944,92<br />
Anteil Ausgleichsstock (27 Prozent) 52.095.002,75 56.504.795,72 52.501.664,56<br />
Nach einem starken Anstieg bei<br />
den Brutto-Kirchensteuereinnahmen im Jahr<br />
2011 gegenüber dem Vorjahr (7,5 Prozent)<br />
sind die Einnahmen im Jahr 2012 erneut gestiegen<br />
<strong>und</strong> lagen r<strong>und</strong> 33 Millionen Euro<br />
(6,5 Prozent) höher <strong>als</strong> im Vorjahr. Die von der<br />
Brutto-Kirchensteuer abhängige Verwaltungskostenvergütung<br />
erhöhte sich dementsprechend<br />
ebenfalls <strong>und</strong> lag um knapp eine<br />
Million Euro höher <strong>als</strong> im Vorjahr.<br />
Die anderen Diözesen zustehende<br />
Kirchensteuer war im Jahr 2012 mit einem<br />
um r<strong>und</strong> 63,4 Millionen Euro (129,8 Prozent)<br />
höheren Betrag <strong>als</strong> im Vorjahr zu verzeichnen.<br />
Die Netto-Kirchensteuereinnahmen lagen<br />
damit im Jahr 2012 r<strong>und</strong> 31,3 Millionen Euro<br />
(7,1 Prozent) unter dem Vorjahresniveau.<br />
Die Vorwegausgaben erhöhten sich<br />
im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um<br />
r<strong>und</strong> 1,3 Millionen Euro (5,1 Prozent). Das<br />
verteilbare Aufkommen, das sich im Jahr<br />
2011 gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent<br />
erhöht hatte, verringerte sich im Jahr 2012<br />
gegenüber dem Vorjahr um r<strong>und</strong> 32,7 Millionen<br />
Euro (7,8 Prozent).<br />
Die Verteilung der Kirchensteuer<br />
zwischen der Diözese <strong>und</strong> den Kirchengemeinden<br />
erfolgt auf Basis der geltenden Verteilungssatzung<br />
(50 Prozent/50 Prozent) mit<br />
je r<strong>und</strong> 192,9 Millionen Euro (Vorjahr: 209,3<br />
Millionen Euro). Eingeplant waren für das<br />
Jahr 2012 165,7 Millionen Euro.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />
Entwicklung des Spendenaufkommens<br />
Im Dekret „Heute für Morgen das<br />
Nötige tun“ wird festgehalten, dass die Diözese<br />
mehr Eigeninitiative <strong>und</strong> ein erhöhtes<br />
wirtschaftliches Handeln in den kirchlichen<br />
Aufgabenbereichen befürwortet.<br />
Katholiken zeigen eine sehr große<br />
Spendenbereitschaft. Über die Stabstelle F<strong>und</strong>raising<br />
<strong>und</strong> die kirchlichen Förderstiftungen<br />
sollen auch die Menschen angesprochen werden,<br />
die keine Kirchensteuer (mehr) bezahlen,<br />
aber dennoch vielfach von der Kirche Nutzen<br />
haben oder deren Seelsorge <strong>und</strong> Sozialleistungen<br />
anerkennen <strong>und</strong> mittragen möchten.<br />
Auch kleine Beiträge helfen weiter. Deshalb<br />
sollen Stiftungsgedanke <strong>und</strong> Spendenwesen<br />
weiterentwickelt <strong>und</strong> gefördert werden.<br />
Mit den Möglichkeiten des F<strong>und</strong>raising<br />
sollen Zustiftungen <strong>und</strong> Spenden für diözesane<br />
Stiftungen <strong>und</strong> Projekte eingeworben<br />
werden. Sie ermöglichen bereits heute<br />
<strong>und</strong> verstärkt in Zukunft Aufgaben, die im Diözesanhaushalt<br />
nicht bzw. nicht mehr vorgesehen<br />
werden können.<br />
Die hierfür eingerichtete Stabsstelle,<br />
bei der schwerpunktmäßig die Geschäftsführung<br />
für Stiftungen <strong>und</strong> Fonds von<br />
Bistum <strong>und</strong> Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> angesiedelt<br />
ist, übte diese Geschäftsführung<br />
gemäß den jeweiligen Satzungen bzw. Statuten<br />
der Stiftungen <strong>und</strong> Fonds aus <strong>und</strong> kann<br />
im Geschäftsjahr 2012 eine beachtliche Leistungsbilanz<br />
aufweisen.<br />
Ergänzend zum Diözesanhaushalt sind für das Jahr 2012<br />
folgende Stiftungsleistungen zu verzeichnen:<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Veronika-Stiftung 626.622,50 896.658,00 871.080,83<br />
Diözesanstiftung<br />
Lebensraum für die Familie 100.000,00 370.924,00<br />
Wohnungsbaufonds 2.900,00 20.350,00<br />
Bischof-Moser-Stiftung<br />
(mit Unterstiftungen) 74.035,58 68.033,39 81.570,00<br />
Stiftung Marchtaler Internate 16.550,00 13.000,00 15.000,00<br />
Stiftung Wegzeichen-<br />
Lebenszeichen-Glaubenszeichen 6.765,00 4.380,00 7.450,00<br />
St.-Barnabas-Stiftung 1.340,00 1.724,30<br />
Mutter-Teresa-Stiftung 85.474,43 93.660,35 5.450,00<br />
Stiftung Weltkirche<br />
(mit Unterstiftungen) 983.500,45 1.139.737,07 1.054.702,00
TWICKLUNG 68|69<br />
Folgende Spenden <strong>und</strong> Zustiftungen sind auf verschiedene Initiativen der Stabsstelle F<strong>und</strong>raising im Jahre 2012 (Mailings etc.) eingegangen bzw.<br />
sind diesem Geschäftsbereich zuzurechnen:<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Zustiftungen 224.264,56 332.017,96 816.005,94<br />
Spenden allgemein 98.304,47 66.030,14 159.648,76<br />
Die Arbeit von Caritas International, dem in Freiburg ansässigen weltweit tätigen Hilfswerk der deutschen Caritas, haben Spender aus der<br />
Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Jahr 2012 kräftig unterstützt: 1.012.017,56 Euro gingen für die Hilfe in Afrika <strong>und</strong> Osteuropa ein. Ein Großteil<br />
der Spenden ging dieses Jahr in das Krisengebiet Syrien.<br />
Stiftungsleistungen 2012 2012<br />
2.000.000,00 €<br />
1.792.947,96 €<br />
1.500.000,00 €<br />
1.000.000,00 €<br />
957.442,11 €<br />
626.622,50 €<br />
500.000,00 €<br />
55.685,53 €<br />
0,00 €<br />
Veronika-Stiftung<br />
Bischof-Moser-Stiftung<br />
BMS Treuhandstiftungen<br />
Stiftung Wegzeichen Lebenszeichen Glaubenszeichen<br />
18.350,05 €<br />
6.765,00 € 16.550,00 € 85.474,43 € 26.058,34 €<br />
Stiftung Marchtaler Internate<br />
Mutter-Teresa-Stiftung<br />
Dachstiftung Weltkirche<br />
Stiftung Weltkirche Treuhandstiftungen <strong>und</strong> Fonds<br />
Gesamt<br />
Spenden- <strong>und</strong> Zustiftungsaufkommen 2012<br />
250.000,00 €<br />
Spenden- <strong>und</strong> Zustiftungsaufkommen 2012<br />
200.000,00 €<br />
150.000,00 €<br />
100.000,00 €<br />
Zustiftungen<br />
Spenden<br />
50.000,00 €<br />
0,00 €<br />
Stiftung Wegzeichen Lebenszeichen Glaubenszeichen<br />
Veronika-Stiftung<br />
Bischof-Moser-Stiftung (mit Unterstiftungen <strong>und</strong> Stiftungsfonds)<br />
Stiftung Marchtaler Internate<br />
Mutter-Teresa-Stiftung<br />
Stiftung Weltkirche mit Unterstiftungen <strong>und</strong> Stiftungsfonds<br />
Gesamt
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />
Entwicklung des Kollektenaufkommens<br />
Die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
führt neben den Kollekten, deren Erträge an<br />
die überdiözesanen Werke abzuführen sind,<br />
auch diözesane Kollekten durch (Jugendkollekte,<br />
Bischof-Moser-Kollekte, Kollekte zur<br />
Förderung kirchlicher Berufe, Martinuskollekte,<br />
Caritas-Kollekte, Caritas-Fastenopfer),<br />
deren Erträge über die Kirchenpflegen an das<br />
Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> überwiesen werden.<br />
Das Bistum verwendet diese Mittel entsprechend<br />
der Zwecksetzung bzw. dem<br />
Kollekten- oder Spendenaufruf im kirchlichen<br />
Amtsblatt.<br />
Das Kollekten- bzw. Spendenaufkommen hat sich im Vergleich<br />
zu den Vorjahren folgendermaßen entwickelt:<br />
Jahr<br />
Kollektenaufkommen in Millionen Euro<br />
2012<br />
(ohne Direkteingänge in Höhe von r<strong>und</strong> 500 T€ für die Aktion „Adveniat“,<br />
da noch nicht abgerechnet) 13,79<br />
2011 14,84<br />
2010 15,63<br />
2009 14,97<br />
2008 14,87<br />
2007 15,22<br />
2006 14,90<br />
2005 16,85<br />
2004 15,48<br />
2003 16,27<br />
Die Ergebnisse der größten Sammlungen betragen im Vergleich zu den Vorjahren:<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Adveniat<br />
(2012 noch ohne Direkteingänge) 1.672.269,51 1.830.379,02 1.741.906,19<br />
Sternsinger-Aktion<br />
(Straßensammlung) 4.574.048,46 4.500.759,13 4.530.235,99<br />
Misereor 3.230.805,17 3.857.387,36 3.970.220,12<br />
Caritas-Herbstsammlung 824.959,06 794.347,24 456.760,76<br />
Missio 327.256,77 454.149,17 356.213,24<br />
Renovabis 302.434,59 324.173,10 330.494,54<br />
Bischof-Moser-Kollekte 418.978,63 417.774,10 435.473,27
TWICKLUNG 70|71<br />
Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 10<br />
PERSONALAUSGABEN<br />
2012 2011 2010 2009<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Personalaufwand Geistliche<br />
(inkl. Pensionsaufwendungen) 41.381.746,41 41.222.745,94 39.900.670,92 39.381.783,49<br />
Gestellungsleistungen Männer 5.676.066,10 5.558.025,90 5.425.698,16 5.367.282,00<br />
Vergütung hauptberufliche Diakone 6.835.612,93 6.890.445,85 6.705.586,90 6.784.411,85<br />
Vergütung Diakone mit Zivilberuf 283.641,85 183.774,87 177.208,42 166.330,82<br />
Vergütung Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 19.937.895,90 19.196.921,99 19.693.464,45 19.195.756,95<br />
Vergütung Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 12.650.443,47 12.439.118,54 11.909.053,29 11.197.083,41<br />
Gestellungsleistungen Frauen<br />
(einschließlich Gemeinde-/ Pastoralreferentinnen) 1.786.350,93 1.883.152,99 2.019.602,89 2.132.404,44<br />
Personalkostenersätze<br />
(Kirche <strong>und</strong> Dritte) 7.483.958,56 8.482.613,68 7.566.825,20 6.930.132,48<br />
Bezüge Beamte 6.375.617,92 6.361.199,78 6.009.295,44 5.905.666,60<br />
Beihilfeaufwendungen Beamte<br />
(einschließlich Pensionären) 3.827.318,08 3.772.330,29 4.057.759,76 3.505.677,97<br />
Aufwand Altersversorgung Beamte 3.353.430,97 3.306.787,10 3.096.593,67 2.943.746,14<br />
Vergütung Angestellte 60.202.974,27 59.472.514,79 59.254.876,58 58.758.790,47<br />
Vergütung Auszubildende, Praktikanten 2.275.575,15 2.174.716,33 2.150.348,81 2.245.204,94<br />
Zwischensumme 172.070.632,54 170.944.348,05 167.966.984,49 164.514.271,56<br />
Sonstige Personalausgaben 821.456,97 705.808,33 940.141,67 877.372,63<br />
Summe 172.892.089,51 171.650.156,38 168.907.126,16 165.391.644,19<br />
Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Personalausgaben um r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Euro (= r<strong>und</strong> 0,7 Prozent).<br />
10 Die Darstellung der Zahl der Mitarbeitenden <strong>und</strong> der Personalausgaben ist nicht mit der Personalplanung zu verwechseln. Zur Erläuterung der Personalkostenentwicklung bei<br />
den Vergütungen für Angestellte siehe Kap. <strong>II</strong>.4, Ausgaben.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />
ZAHL DER VOLLKRÄFTE IM DIENST DER DIÖZESE DI- ROTTENBURG-STUTTGART<br />
ÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART<br />
2012 2011 2010 2009<br />
Zahl der Vollkräfte (ohne Auszubildende <strong>und</strong> Praktikanten) 3.085 3.066 3.052 3.017<br />
Auszubildende, Praktikanten 107 123 115 128<br />
Summe 3.192 3.189 3.167 3.145<br />
Davon:<br />
Zahl der Mitarbeiter bis 40 Jahre<br />
(einschließlich Zivildienstleistenden, FSJ, FÖJ) 612 620 571 637<br />
Zahl der Mitarbeitenden 41 bis 50 Jahre 851 892 969 952<br />
Zahl der Mitarbeitenden 51 bis 60 Jahre 1.036 975 935 887<br />
Zahl der Mitarbeitenden 61 Jahre <strong>und</strong> älter<br />
(einschließlich pensionierter Priester) 693 702 692 669<br />
Summe 3.192 3.189 3.167 3.145<br />
Nach Berufsgruppen: 2012 2011 2010 2009<br />
Zahl der aktiven Priester (einschließlich Ordenspriestern) 656 657 653 683<br />
Zahl der pensionierten Priester 338 344 340 341<br />
Zahl der Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 265 253 252 250<br />
Zahl der Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 219 209 207 197<br />
Zahl der hauptberuflichen Diakone 93 95 98 103<br />
Zahl der Diakone mit Zivilberuf 77 81 80 76<br />
Zahl der kirchlich angestellten Religionslehrerinnen <strong>und</strong> -lehrer 323 327 338 351<br />
Zahl der Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten 110 108 108 106<br />
Zahl der übrigen angestellten Mitarbeitenden 1.111 1.115 1.091 1.038<br />
Summe 3.192 3.189 3.167 3.145<br />
Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl<br />
der Mitarbeiter um drei Vollkräfte.<br />
Stichtag für die Erhebung der statistischen<br />
Zahlen ist der 31. Dezember eines<br />
Jahres. Alle Zahlen wurden auf der Basis von<br />
Vollkräften (Vollzeitstellen) ermittelt. Berücksichtigt<br />
sind auch Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
deren Beschäftigungsverhältnis am<br />
Stichtag unterbrochen war (z. B. durch Krankheit,<br />
Elternzeit, Sonderurlaub). Mitarbeitende<br />
in Altersteilzeit werden in der Arbeitsphase<br />
nur noch mit 50 Prozent geführt, obwohl sie<br />
im bisherigen Beschäftigungsumfang weiterarbeiten.<br />
Von der Freizeitphase an wird in der<br />
Regel ein(e) neue(r) Mitarbeiter(in) eingestellt,<br />
die/der alte Mitarbeiter(in) wird weiterhin<br />
mit 50 Prozent gerechnet. Diakone mit Zivilberuf<br />
werden, obwohl sie lediglich eine<br />
Aufwandsentschädigung erhalten, mit 100<br />
Prozent gerechnet. Mitgezählt wird auch die<br />
Zahl der pensionierten Priester.
TWICKLUNG 72|73<br />
Beteiligungen, Eigenbetriebe, Gr<strong>und</strong>stücke<br />
BETEILIGUNGEN<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Beteiligung Katholische Hochschule Freiburg, Hochschule für Sozialwesen,<br />
Religionspädagogik <strong>und</strong> Pflegeberufe gGmbH 10.400,00 10.400,00 10.400,00<br />
Beteiligung Institut für Social Marketing GmbH, <strong>Stuttgart</strong> 50.000,00 50.000,00 50.000,00<br />
KSE GmbH, Freiburg (Gesellschaft zur<br />
Energieversorgung kirchlicher <strong>und</strong> sozialer Einrichtungen) 12.500,00 12.500,00 12.500,00<br />
Beteiligung KiWi AG 100.000,00 100.000,00 100.000,00<br />
Beteiligung Schwabenverlag AG 1.089.623,64 1.089.623,64 1.089.623,64<br />
Summe 1.262.523,64 1.262.523,64 1.264.080,01<br />
EIGENBETRIEBE<br />
Die Diözese ist <strong>als</strong> Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts Träger von verschiedenen<br />
Betrieben, die sich durch einen gewissen<br />
Grad an Selbstständigkeit auszeichnen (z. B.<br />
eigene Geschäftsführung, eigener Buchungskreis,<br />
eigene Statuten), von der Diözese bezuschusst<br />
werden <strong>und</strong> für die gesonderte<br />
Jahresabschlüsse <strong>als</strong> Anlage zur Jahresrechnung<br />
erstellt werden („kirchliche Eigenbetriebe“):<br />
• Eigenbetrieb Tagungshäuser der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
• Eigenbetrieb Marchtaler Internate<br />
• BDKJ-Ferienwelt<br />
• Eigenbetrieb Tagungshäuser der Akademie<br />
der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
• Eigenbetrieb BDKJ-Buchdienst<br />
INVESTITIONEN, FINANZIERT DURCH<br />
DEN DIÖZESANHAUSHALT<br />
Fertiggestellt <strong>und</strong> abgeschlossen wurden im<br />
Jahr 2012 folgende größere Neubauten <strong>und</strong><br />
Instandsetzungen:<br />
• Johanneum, Tübingen, Fertigstellung September<br />
2012, Gesamtvolumen der Maßnahme:<br />
6.100.000 Euro<br />
Folgende große Bauvorhaben waren im Jahre<br />
2012 u. a. in Planung oder in Umsetzung:<br />
• Zusammenführung der Diözesankurie in<br />
<strong>Rottenburg</strong>: Fertigstellung der Ausbauarbeiten<br />
bis Dezember 2012 für den Neubau<br />
sowie das Palais;<br />
• Klosteranlage Sailerbau, Erweiterung der<br />
bestehenden Gästezimmer, Ersatz der<br />
Elektrospeicheröfen durch Gasbrennwertheizung;<br />
• Edith-Stein-Haus in Wernau. Erweiterung<br />
für die neu gegründete Einrichtung. Bauantrag<br />
wurde für die Maßnahme im Jahr<br />
2012 eingereicht;<br />
• Brandschutzmaßnahmen im Priesterseminar<br />
in <strong>Rottenburg</strong>. Bauantrag wurde für<br />
die Maßnahme im Jahr 2012 eingereicht;<br />
• Brandschutzmaßnahmen in Obermarchtal.<br />
Bauantrag wurde für die Maßnahme<br />
im Jahr 2012 eingereicht.<br />
Die Baumaßnahmen erstrecken<br />
sich teilweise über mehrere Haushaltsjahre.<br />
Im Haushaltsplan wird die Gesamtmaßnahme<br />
anteilig auf die einzelnen Jahre aufgeteilt. Für<br />
nicht ausgeschöpfte Planansätze werden<br />
Haushaltsreste gebildet, sofern diese für die<br />
Gesamtmaßnahme in künftigen Haushaltsjahren<br />
benötigt werden.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN EN<br />
INVESTITIONEN DER KIRCHENGEMEINDEN<br />
2012 2011 2010 2009 2008 2007<br />
Zahl der Vorhaben 524 504 527 606 510 473<br />
2012 2011 2010 2009 2008 2007<br />
in Euro in Euro In Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Finanzierung<br />
Eigenmittel 37.508.528 31.856.304 35.701.799 41.520.392 39.222.106 36.782.287<br />
Darlehen 5.633.600 4.872.850 8.556.618 17.533.500 10.142.102 7.506.822<br />
Land, Kommune 30.874.870 14.664.164 20.318.415 20.518.524 12.823.407 7.200.194<br />
Diözese/Nachhaltigkeitsfonds 1.961.100 1.517.500 2.541.950 3.000.310 936.200 223.500<br />
Ausgleichsstock 18.339.050 16.969.800 18.016.600 17.183.250 16.467.600 12.602.800<br />
Summe 94.317.148 69.880.618 85.135.382 99.755.976 79.591.415 64.315.603<br />
Im Jahre 2012 war die Investitionstätigkeit<br />
der Kirchengemeinden deutlich geprägt<br />
durch Instandsetzungsmaßnahmen an<br />
Kirchen, Kapellen <strong>und</strong> Gemeindezentren sowie<br />
den Neubau einer Kirche (r<strong>und</strong> 39,4 Millionen<br />
= 41,8 Prozent am Gesamtvolumen)<br />
<strong>und</strong> Investitionen in Kindergartengebäuden<br />
(r<strong>und</strong> 34,3 Millionen Euro = 36,4 Prozent).<br />
Das Verhältnis von Neu-, Um- <strong>und</strong><br />
Erweiterungsbauten (r<strong>und</strong> 41 Prozent) zu den<br />
Renovationen (r<strong>und</strong> 59 Prozent) wird wesentlich<br />
durch Renovierungsmaßnahmen an Kirchengebäuden<br />
beeinflusst.<br />
Der über Eigenmittel der Kirchengemeinden<br />
(eigene Investitionsmittel, Spenden,<br />
Rücklagenentnahmen) finanzierte Anteil<br />
an den Gesamtinvestitionen beträgt r<strong>und</strong> 40<br />
Prozent; der kirchliche Ausgleichsstock trägt<br />
r<strong>und</strong> 20 Prozent des Investitionsvolumens;<br />
r<strong>und</strong> 33 Prozent werden über Zuschüsse Dritter<br />
<strong>und</strong> hier vor allem in Wechselbeziehung<br />
der Kindergartengebäude über die Kommunen<br />
refinanziert.<br />
Die Neuaufnahme von Darlehen<br />
entspricht in etwa der jährlichen Tilgung der<br />
vorhandenen Schulden.
TWICKLUNG 74|75<br />
<strong>II</strong>.2 Darstellung der Einnahmen<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Kirchensteuer 192.944.455 209.277.021 194.450.609<br />
Staatsleistungen 27.454.437 27.163.400 26.756.500<br />
Öffentliche Mittel 13.963.819 14.035.941 13.637.595<br />
Kirchliche Mittel 36.950.582 36.465.116 36.370.015<br />
Einnahmen aus Leistungen 3.104.468 3.003.298 3.097.992<br />
Sonstige Einnahmen 34.051.224 34.466.855 31.708.816<br />
Auflösung von Rückstellungen <strong>und</strong> Rücklagen 48.678.080 19.088.954 13.963.818<br />
Summe Einnahmen 357.147.065 343.500.586 319.985.346<br />
<strong>II</strong>.3 Darstellung der Ausgaben<br />
2012 2011 2010<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Personalausgaben 172.892.090 171.650.156 168.907.126<br />
Sachausgaben 28.832.891 27.875.243 27.028.079<br />
Instandhaltung <strong>und</strong> Investitionszuschüsse 15.162.622 21.228.917 14.179.869<br />
Betriebskostenzuschüsse 50.207.923 60.648.900 48.092.147<br />
Zuführung zu Rückstellungen <strong>und</strong> Rücklagen 53.442.638 44.432.327 47.331.793<br />
Summe Ausgaben 320.538.163 325.835.544 305.540.014<br />
Ergebnis vor Verwendung 36.608.901 17.665.042 14.445.332<br />
Verwendungen vor Feststellung des Jahresabschlusses:<br />
• Zweckerfüllungsfonds zur weiteren Förderung der weltkirchlichen Arbeit <strong>und</strong> zur Flüchtlingshilfe in Höhe von 7 Mio. Euro.<br />
• Zustiftung zum Stiftungskapital der Stiftung Katholische Freie Schule in Höhe von 6,5 Mio. Euro.<br />
• Einrichtung eines Substanzerhaltungsfonds für den durch den Diözesanhaushalt zu unterhaltenden Immobilienbestand <strong>und</strong> Erstdotierung in<br />
Höhe von 7 Mio. Euro.<br />
• Mittel für den Standortentwicklungsprozess unter Einbeziehung von pastoralen Kriterien bei den Kirchengemeinden in Höhe von 7 Mio. Euro.<br />
• Mittel zur pastoralen Entwicklung der Kirchengemeinden <strong>und</strong> Seelsorgeeinheiten „Kirche am Ort“, Umsetzung der Projektergebnisse des<br />
„Projekt Gemeinde“ im Rahmen des Dialogprozesses in Höhe von 6,2 Mio. Euro.<br />
• Mittel für den Nachdruck des Gotteslobs <strong>und</strong> die Unterstützung von Kirchengemeinden /sozial-karitative Einrichtungen bei der Beschaffung<br />
des Gotteslobs in Höhe von 400.000,-- Euro<br />
Ergebnis 2012 nach Verwendung 2.508.901
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENT<br />
<strong>II</strong>I. Risiken der künftigen finanziellen Entwicklung<br />
<strong>II</strong>I.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />
Ein institutionalisiertes Risikomanagementsystem<br />
dient dem Zweck, risikorelevante<br />
Faktoren systematisch zu analysieren,<br />
um mögliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen,<br />
damit durch vorausschauendes Handeln<br />
die Basis für ein finanziell nachhaltiges<br />
Wirtschaften geschaffen werden kann.<br />
Ein permanenter Abgleich der tatsächlichen<br />
mit der erwarteten Entwicklung<br />
sowie die Analyse festgestellter Abweichungen<br />
dienen gleichzeitig dem Ziel, das Instrumentarium<br />
der Analyse selbst kontinuierlich<br />
zu verbessern.<br />
Ein wesentlicher <strong>Teil</strong> der verfügbaren<br />
Mittel der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
sind die Einnahmen aus der Kirchensteuer, für<br />
deren Entwicklung drei Faktoren in besonderem<br />
Maße bestimmend sind. Zum einen<br />
hängt die Entwicklung der Kirchensteuer von<br />
der Entwicklung der Kirchenmitglieder ab. Die<br />
Wirtschaftsentwicklung stellt eine zweite Bestimmungsgröße<br />
dar. Durch die Steuergesetzgebung<br />
– <strong>als</strong> dritten Einflussfaktor – wird<br />
insbesondere die <strong>Teil</strong>habe am wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Kirchenmitglieder determiniert.<br />
Wirtschaftsentwicklung <strong>und</strong> Steuergesetzgebung<br />
waren im Jahr 2009 in der<br />
Wahrnehmung besonders gewichtige Faktoren.<br />
Im Jahr 2010 war verstärkt die Mitgliederentwicklung<br />
ins Blickfeld gerückt.<br />
Risikofeld Mitgliederentwicklung<br />
Im Jahresbericht 2009 (s. <strong>Fakten</strong><br />
<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2009 in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, Finanzen <strong>und</strong><br />
Statistik, S. 57 f.) wurde auf die Entwicklung<br />
der Kirchenmitglieder <strong>als</strong> einen in besonderem<br />
Maße bestimmenden Faktor für die Entwicklung<br />
der Kirchensteuer eingegangen:<br />
„Die Aktualisierung einer bereits<br />
für die Berichte der Vorjahre erstellten Analyse<br />
bestätigt folgendes Ergebnis: Ohne die<br />
Berücksichtigung von Migration, von Mortalität<br />
<strong>und</strong> von Ein- <strong>und</strong> Austritten wird die Zahl<br />
der 20- bis 65-jährigen Kirchenmitglieder ab<br />
Mitte des kommenden Jahrzehnts kontinuierlich<br />
<strong>und</strong> mit zunehmender Geschwindigkeit<br />
abnehmen. Die Gruppe der 20- bis 65-Jährigen<br />
repräsentiert dabei den Schwerpunkt der<br />
erwerbstätigen Katholiken. Die Konzentration<br />
von Austritten auf diese Altersgruppe verstärkt<br />
den beschriebenen Effekt. Eine Erhöhung<br />
der Austrittsquote – etwa infolge eines<br />
Vertrauensverlusts gegenüber der Kirche (Reputationsrisiko)<br />
– würde diesen Effekt zudem<br />
verstärken.“<br />
Der Jahresbericht 2010 (s. <strong>Fakten</strong><br />
<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2010 in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, Finanzen <strong>und</strong><br />
Statistik, S. 72 f.) ergänzte diese Ausführungen<br />
um eine Analyse zur Entwicklung der Veränderungsrate<br />
des Mitgliederbestands:<br />
„In der langjährigen Entwicklung<br />
war eine tendenziell abnehmende <strong>und</strong> seit<br />
Anfang der 90er-Jahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
nachhaltig negative Veränderungsrate des<br />
Mitgliederbestands zu verzeichnen.“<br />
Da die Kirchensteuer eine Annexsteuer<br />
zur staatlichen Einkommensteuer ist,<br />
hängt die Kirchensteuerentwicklung von der<br />
Entwicklung der staatlichen Einkommensteuer<br />
ab. Zwar ist jeder Kirchensteuerpflichtige<br />
gleichzeitig einkommensteuerpflichtig,<br />
nicht jeder Einkommensteuerpflichtige ist jedoch<br />
gleichzeitig kirchensteuerpflichtig. Die<br />
Schnittstelle für die Partizipation an der Einkommensteuerentwicklung<br />
ist die Mitgliedschaft<br />
in der Kirche. Über diese Schnittstelle<br />
können sich Einkommensteuer- <strong>und</strong> Kirchensteueraufkommen<br />
unterschiedlich entwickeln.<br />
Eine Verringerung des Bestands der Kirchensteuerzahler<br />
bremst tendenziell die Entwicklung<br />
des Kirchensteueraufkommens.
WICKLUNG 76|77<br />
<strong>II</strong>I.2 Übernommene<br />
Bürgschaften <strong>und</strong><br />
Patronatserklärungen<br />
<strong>II</strong>I.3 Personalüberlassung<br />
an kirchliche<br />
Einrichtungen<br />
Bei den übernommenen Bürgschaftsverpflichtungen<br />
der Diözese bzw. des<br />
Bistums handelt es sich überwiegend um Ausfallbürgschaften<br />
für kirchliche Einrichtungen.<br />
Daneben hat die Diözese bei der<br />
Errichtung von Stiftungen gegenüber dem<br />
Kultusministerium sogenannte Patronatserklärungen<br />
abgegeben <strong>und</strong> bei der Zusatzversorgungskasse<br />
<strong>und</strong> dem Kommunalen<br />
Versorgungsverband die Gewährträgerhaftung<br />
übernommen (z. B. für die Stiftung Katholische<br />
Freie Schule, Stiftung Sankt<br />
Martinus). Zur Absicherung von Bürgschaften<br />
<strong>und</strong> anderen Risiken hat die Diözese unter<br />
anderem eine sogenannte „Allgemeine Rücklage“<br />
gebildet.<br />
Die Diözese hat verschiedene Mitarbeiter<br />
(Superioren der Klöster, abgeordnete<br />
Beamte, freigestellte Priester für überdiözesane<br />
Aufgaben) an andere kirchliche Einrichtungen<br />
gegen Personalkostenersatz überlassen.<br />
Im Falle der Schließung einer Einrichtung<br />
hat die Diözese diese Mitarbeiter weiter<br />
zu beschäftigen <strong>und</strong> zu bezahlen.<br />
2012 2011 2010 2009<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Stand<br />
31.12.2012 41.948.909,80 57.593.319,15 63.421.566,76 66.410.701,25
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2010 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2010 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENT<br />
<strong>II</strong>I.4 Zinsentwicklung<br />
<strong>II</strong>I.5 Versorgungsverpflichtungen<br />
Marktzinsänderungen berühren<br />
zum einen den Zeitwert bestehender Anlagen<br />
in festverzinslichen Wertpapieren. Zum anderen<br />
tangieren sie die Möglichkeit, fällige Anlagebeträge<br />
wieder anzulegen. Damit<br />
bestimmt die Zinsentwicklung die Möglichkeit,<br />
aus einem vorhandenen Kapit<strong>als</strong>tock<br />
Einnahmen erzielen zu können.<br />
Zinseinnahmen sind Bestandteil<br />
der Einnahmenplanung der Diözese. Die<br />
Haushaltsordnung der Diözese sieht die Bildung<br />
von Rücklagen in angemessener Höhe<br />
zur Sicherung der Haushaltswirtschaft vor.<br />
Um Rücklagen in ihrer Kaufkraft zu erhalten<br />
bzw. zu erhöhen, erfolgt für bestimmte Rücklagen<br />
eine interne Verzinsung, die zuvor jedoch<br />
durch die Einnahme von Zinsen aus der<br />
Anlage des Vermögens gedeckt sein muss.<br />
Risikofeld Verringerung<br />
des Zinsniveaus<br />
Insbesondere dann, wenn die Erfüllung<br />
kirchlicher Aufgaben aus der laufenden<br />
Verzinsung eines vorhandenen Kapit<strong>als</strong>tocks<br />
finanziert werden soll, kann eine nachhaltige<br />
Verringerung des Zinsniveaus erhebliche Auswirkungen<br />
auf die Finanzierbarkeit des bisherigen<br />
Umfangs der Aufgabenerfüllung<br />
haben.<br />
Als Begleiterscheinung der geldpolitischen<br />
Stützungsmaßnahmen durch die Europäische<br />
Zentralbank verringerte sich im<br />
Sommer des Jahres 2011 das Renditeniveau<br />
langlaufender Hypothekenpfandbriefe von<br />
etwa 4 Prozent auf zunächst r<strong>und</strong> 3 Prozent<br />
<strong>und</strong> im Frühjahr 2012 dann auf r<strong>und</strong> 2½ Prozent.<br />
Sollte sich diese Verringerung des<br />
Zinsniveaus <strong>als</strong> nachhaltig erweisen, bedeutet<br />
dies, dass auf lange Sicht die aus einem entsprechend<br />
angelegten Kapit<strong>als</strong>tock erzielbaren<br />
Einnahmen etwa 37½ Prozent geringer sein<br />
werden. Um das gleiche Einnahmenniveau erzielen<br />
zu können, müsste damit der Kapit<strong>als</strong>tock<br />
um etwa 60 Prozent erhöht werden.<br />
Für die Pensionen ihrer Beamten<br />
<strong>und</strong> die Zusatzversorgung ihrer Angestellten<br />
bestehen für die Diözese verbindliche Verpflichtungen.<br />
Damit verb<strong>und</strong>ene Versorgungsausgaben<br />
werden bisher im Wesentlichen<br />
<strong>als</strong> Umlagebeiträge aus dem jeweils<br />
laufenden Haushalt finanziert.<br />
Das Risiko aus solchen Versorgungsverpflichtungen<br />
besteht insbesondere<br />
darin, dass bei konstanten Versorgungsausgaben<br />
<strong>und</strong> langfristig rückläufigen Deckungsmitteln<br />
(vgl. Risikofeld Mitgliederentwicklung<br />
<strong>und</strong> Risikofeld Verringerung des Zinsniveaus)<br />
ein zunehmend größerer Anteil der Deckungsmittel<br />
durch die Versorgungsausgaben<br />
beansprucht wird <strong>und</strong> dadurch der für andere<br />
kirchliche Aufgaben verfügbare Anteil der Deckungsmittel<br />
zunehmend geringer wird.<br />
4,50%<br />
Rendite von Hypothekenpfandbriefen mit einer Restlaufzeit von 15 Jahren<br />
yp<br />
p<br />
4,00%<br />
3,50%<br />
3,00%<br />
2,50%<br />
2,00%<br />
30.12.2010<br />
30.01.2011<br />
28.02.2011<br />
30.03.2011<br />
30.04.2011<br />
30.05.2011<br />
30.06.2011<br />
30.07.2011<br />
30.08.2011<br />
30.09.2011<br />
30.10.2011<br />
30.11.2011<br />
30.12.2011<br />
30.01.2012<br />
29.02.2012<br />
30.03.2012<br />
30.04.2012<br />
30.05.2012<br />
30.06.2012<br />
30.07.2012<br />
30.08.2012<br />
30.09.2012<br />
30.10.2012<br />
30.11.2012<br />
30.12.2012<br />
30.01.2013<br />
28.02.2013
WICKLUNG 78|79<br />
<strong>II</strong>I.6 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen<br />
sowie der staatlichen Zuschüsse<br />
<strong>II</strong>I.7 Preisentwicklung<br />
Entwicklung der Staatsleistungen<br />
Das Land Baden-Württemberg zahlt<br />
aufgr<strong>und</strong> historischer Verpflichtungen (Rechtsgr<strong>und</strong>lage<br />
sind insbesondere Artikel 138 Abs.<br />
1 Weimarer Reichsverfassung in Verbindung<br />
mit Artikel 140 Gr<strong>und</strong>gesetz <strong>und</strong> Artikel 7 Verfassung<br />
des Landes Baden-Württemberg) an<br />
die Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> Staatsleistungen.<br />
Im Jahr 1973 wurden diese zu einer<br />
Pauschalleistung zusammengefasst <strong>und</strong> entsprechend<br />
der Besoldungsentwicklung der<br />
Landesbeamten angepasst.<br />
In den Jahren 1995 bis 1997<br />
wurde die Anpassung vorübergehend ausgesetzt.<br />
Im Jahr 2004 musste die Diözese eine<br />
Kürzung der Staatsleistungen um r<strong>und</strong> 1,25<br />
Millionen Euro hinnehmen.<br />
Am 31. Oktober 2007 wurde zwischen<br />
dem Land Baden-Württemberg, der<br />
Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
eine Vereinbarung hinsichtlich<br />
der Staatsleistungen geschlossen. Danach<br />
bleiben die dauernden Verpflichtungen des<br />
Landes zu wiederkehrenden Leistungen an<br />
die Kirchen dem Gr<strong>und</strong>e nach gewährleistet.<br />
Die Staatsleistungen entwickelten sich folgendermaßen:<br />
Die jährlichen Verpflichtungen des Landes<br />
wurden zu einem Gesamtzuschuss zusammengefasst<br />
<strong>und</strong> die für die Jahre 2007 bis<br />
2010 zu zahlenden Beträge festgelegt. Ab<br />
dem Jahr 2011 werden die Staatsleistungen<br />
entsprechend den Besoldungsanpassungen<br />
der Landesbeamten angepasst.<br />
Entwicklung der<br />
staatlichen Ersatzleistungen<br />
Neben den Staatsleistungen erhält<br />
die Diözese für den von kirchlichen Lehrkräften<br />
erteilten Religionsunterricht an staatlichen<br />
Schulen Ersatzleistungen durch das<br />
Land Baden-Württemberg. Die Höhe dieser<br />
Mittel wird in Anlehnung an die Entwicklung<br />
der Beamtenbesoldung fortgeschrieben.<br />
Die Verteilung der zur Verfügung<br />
gestellten Mittel orientiert sich am Anteil des<br />
erteilten Religionsunterrichts. Die auf den Diözesanhaushalt<br />
entfallenden Mittel hängen<br />
dadurch auch von der Erzdiözese Freiburg<br />
<strong>und</strong> dem von den beiden evangelischen Landeskirchen<br />
erteilten Religionsunterricht ab<br />
<strong>und</strong> sind nur bedingt steuerbar.<br />
2012 2011 2010<br />
TEuro TEuro TEuro<br />
Staatsleistungen 27.454 27.163 26.757<br />
Die staatlichen Ersatzleistungen entwickelten sich folgendermaßen:<br />
2012 2011 2010<br />
TEuro TEuro TEuro<br />
Ersatzleistungen für Religionsunterricht 11.634 11.286 11.077<br />
Die Preisentwicklung bestimmt die<br />
Kosten der in den Gemeinden <strong>und</strong> anderen<br />
Bereichen der Diözese erbrachten kirchlichen<br />
Dienste. Durch ein ansteigendes Preisniveau<br />
verringert sich die in Diensten <strong>und</strong> Leistungen<br />
ausgedrückte Kaufkraft – der reale Wert –<br />
eines fixen Betrags. Je stärker die Entwicklung<br />
des nominalen Kirchensteueraufkommens<br />
<strong>und</strong> die Preisentwicklung auseinanderfallen,<br />
desto größer ist der Druck, strukturelle Anpassungen<br />
vornehmen zu müssen.<br />
Im Jahresbericht 2009 (s. <strong>Fakten</strong><br />
<strong>und</strong> Facetten. Das Jahr 2009 in der Diözese<br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, <strong>Teil</strong> 2, Finanzen <strong>und</strong> Statistik,<br />
S. 60) wurde auf das Risikopotenzial für<br />
die künftige Preisentwicklung hingewiesen:<br />
„Allerdings darf nicht übersehen<br />
werden, dass durch die Ausweitung der Geldmenge<br />
im Rahmen der geldpolitischen Maßnahmen<br />
sowie durch den starken Anstieg der<br />
Staatsverschuldung aufgr<strong>und</strong> kreditfinanzierter<br />
Konjunkturpakete ein Risikopotenzial geschaffen<br />
wurde, das seine Wirkung in<br />
mittelfristig höheren Inflationsraten entfalten<br />
kann.“<br />
Im Laufe der vergangenen Jahre<br />
haben sich das fiskalpolitisch <strong>und</strong> in besonderem<br />
Maße das geldpolitisch induzierte Risikopotenzial<br />
stark erhöht.<br />
Das Risiko der Preisentwicklung<br />
beschränkt sich dabei nicht auf die Verbraucherpreisentwicklung.<br />
Korrekturen übertriebener<br />
Vermögenspreisentwicklungen waren<br />
es, die in der jüngeren Vergangenheit <strong>als</strong> platzende<br />
Spekulationsblasen zu Auslösern von<br />
Krisen wurden.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
Organigramm der Diözesankurie<br />
Organisation de<br />
Diözesanrat<br />
Diözesanpriesterrat<br />
Sitzung des<br />
Bischöflichen<br />
Ordinariats<br />
Domkapitel<br />
D<br />
ve<br />
Offizial<br />
Offizial<br />
Thomas Weißhaar<br />
Bischöfliches<br />
Offizialat<br />
Weihbischof,<br />
Domdekan<br />
Weihbischof<br />
Dr. Johannes Kreidler<br />
Weihbischof<br />
Weihbischof<br />
Thomas Maria Renz<br />
Schriftgutverwaltung<br />
(Archiv,<br />
Registratur)<br />
Diözesanjustitiar <strong>und</strong> Kanz<br />
Prof. Dr. Felix Hammer<br />
IT-Abteilung<br />
Ab<br />
Z<br />
Ver<br />
HA I HA <strong>II</strong> HA <strong>II</strong>I HA IV HA<br />
Ausbildung<br />
Pastorale Berufe<br />
Orden, Säkularinstitute<br />
<strong>und</strong><br />
Geistliche<br />
Gemein schaften<br />
Jugend<br />
Pastorale<br />
Konzeption<br />
Pasto<br />
Pers<br />
Domkapitular<br />
Dr. Uwe Scharfen ecker<br />
Weihbischof<br />
Thomas Maria Renz<br />
Weihbischof<br />
Thomas Maria Renz<br />
Domkapitular<br />
Matthäus Karrer<br />
Domka<br />
Paul Hild<br />
HA IX HA X HA XI HA X<strong>II</strong><br />
Schulen<br />
Weltkirche<br />
Kirche <strong>und</strong><br />
Gesellschaft<br />
Medien <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Ordinariatsrätin<br />
Ute Augustyniak-Dürr<br />
Domkapitular<br />
Dr. Heinz Detlef Stäps<br />
Ordinariatsrat<br />
Dr. Joachim Drumm<br />
Ordinariatsrat<br />
Prof. Dr. Klaus Koziol
80|81<br />
r Diözesankurie (Stand 01.08.2013)<br />
iözesanrwaltungsrat<br />
er<br />
Bischof<br />
Bischof<br />
Dr. Gebhard Fürst<br />
Generalvikar<br />
Generalvikar<br />
Dr. Clemens Stroppel<br />
Bischöfliche<br />
Pressestelle<br />
Pressesprecher<br />
Uwe Renz<br />
teilung<br />
entrale<br />
waltung<br />
Stabsstelle<br />
Entwicklung<br />
Stabsstelle<br />
Revision<br />
Stabsstelle<br />
F<strong>und</strong>raising<br />
Stabsstelle<br />
Prävention,<br />
Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendschutz<br />
V HA VI HA V<strong>II</strong> HA V<strong>II</strong>Ia HA V<strong>II</strong>Ib<br />
rales<br />
nal<br />
Caritas<br />
Glaubens fragen<br />
<strong>und</strong> Ökumene<br />
Liturgie<br />
(mit Kunst <strong>und</strong><br />
Kirchenmusik)<br />
Kirchliches Bauen<br />
pitular<br />
ebrand<br />
Ordinariatsrätin<br />
Dr. Irme Stetter-Karp<br />
Domkapitular<br />
Dr. Heinz Detlef Stäps<br />
Weihbischof<br />
Dr. Johannes Kreidler<br />
Domkapitular<br />
Dr. Uwe Scharfen ecker<br />
HA X<strong>II</strong>I HA XIV HA XV HA XVI<br />
Kirchengemeinden<br />
<strong>und</strong> Dekanate<br />
Personal<br />
Finanzen <strong>und</strong><br />
Vermögen<br />
Gesellschaften<br />
<strong>und</strong> Stiftungen /<br />
Wirtschaftsrecht<br />
Ltd. Direktor i. K.<br />
Hermann-Josef Drexl<br />
Ltd. Direktor i. K.<br />
Hermann-Josef Drexl<br />
Ltd. Direktor i. K.<br />
Dietmar Krauß<br />
Ltd. Direktorin i. K.<br />
Dr. Rebecca Schaller
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
Die Dekanate der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>
82|83<br />
Dekanat Kirchen- Seelsorgegemeinden<br />
einheiten Katholiken Fläche<br />
Anzahl Anzahl Anzahl sq km (sphär.)<br />
Allgäu-Oberschwaben 111 23 161.980 1.486,50<br />
Balingen 27 6 39.056 477,80<br />
Biberach 119 22 122.014 1.372,80<br />
Böblingen 27 10 88.985 671,80<br />
Calw 12 5 35.129 919,90<br />
Ehingen-Ulm 84 21 123.482 1.447,20<br />
Esslingen-Nürtingen 32 14 116.910 656,20<br />
Freudenstadt 22 6 29.212 717,10<br />
Friedrichshafen 29 8 57.100 248,60<br />
Göppingen-Geislingen 40 14 83.501 664,10<br />
Heidenheim 26 6 42.100 621,10<br />
Heilbronn-Neckarsulm 40 16 89.224 849,20<br />
Hohenlohe 30 6 29.466 769,00<br />
Ludwigsburg 34 14 115.937 693,20<br />
Mergentheim 19 4 17.943 469,60<br />
Mühlacker 7 3 16.612 284,20<br />
Ostalb 100 25 161.181 1.585,20<br />
Rems-Murr 28 11 89.892 821,40<br />
Reutlingen-Zwiefalten 30 9 58.618 1.033,12<br />
<strong>Rottenburg</strong> 35 9 62.627 509,40<br />
Rottweil 50 12 73.408 677,10<br />
Saulgau 30 4 32.674 377,70<br />
Schwäbisch Hall 27 8 38.624 1.489,00<br />
<strong>Stuttgart</strong> 47 18 145.503 217,07<br />
Tuttlingen-Spaichingen 31 8 50.085 436,80<br />
1.037 282 1.881.263 19.495,09<br />
Gesamtfläche der Diözese: 19.500 sq qm (sphärisch), Umfang der Diözese: 1.515 km Stand 31.12.2012
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2012 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2012 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
Prozentuale Verteilung der Katholiken<br />
in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>
Notizen<br />
84|85
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Notizen
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