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Fachartikel - pritzen oder füttern? (pdf / 260 KB) - UFA AG

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NUTZTIERE<br />

S<strong>pritzen</strong> <strong>oder</strong> <strong>füttern</strong>?<br />

EINE AUSREICHENDE EISENVERSORGUNG ist bei Ferkeln wichtig für die<br />

Gesundheit und hohe Zunahmen. Wann und wie Eisen verabreicht werden soll, löst in<br />

der Praxis immer wieder Fragen aus. Am besten werden die verschiedenen Ergänzungsmethoden<br />

gezielt auf die Situation abgestimmt. Denn beispielsweise für Ferkel,<br />

die bereits mit einem Eisenmangel geboren werden, kommt die Eiseninjektion zu spät.<br />

Kathrin<br />

Bühler<br />

Heinz<br />

Seelhofer<br />

Sauenmilch ist arm an Eisen. In<br />

Kombination mit dem geringen Eisenvorrat<br />

der Ferkel und dem immensen<br />

Wachstumspotential besteht<br />

in den ersten Lebenstagen für die<br />

Neugeborenen ein grosses Risiko, ungenügend<br />

mit Eisen versorgt zu werden.<br />

Die heute gängigen Formen der<br />

Eisenergänzung haben jeweils ihre Vorund<br />

Nachteile. Ziel ist in jedem Fall, genügend<br />

Eisen für eine normale Entwicklung<br />

des Ferkels zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

die Milch können die Ferkel aber nur<br />

0.5 bis 1mg/l aufnehmen und eisenhaltiger<br />

Boden wie in der Natur steht ihnen<br />

nicht zur Verfügung. Daher sind die Eisenreserven<br />

bereits nach wenigen Tagen<br />

erschöpft. Im Extremfall kommen einzelne<br />

Ferkel schon mit einem Eisendefizit<br />

zur Welt.<br />

Die Verabreichung<br />

von Eisenpaste<br />

erfolgt für das Tier<br />

nahezu stresslos.<br />

Geringer Vorrat Im Vergleich zu<br />

anderen Tieren haben Ferkel bei der Geburt<br />

nur sehr geringe Eisenvorräte von<br />

40 bis 60mg/kg Körpergewicht. Der Bedarf<br />

der Ferkel mit dem heutigen<br />

Wachstumspotenzial von zirka 250 g<br />

pro Tag – etwa drei Mal schneller als<br />

Wildschweinfrischlinge – beträgt 10 bis<br />

15 mg Eisen pro Tag und Ferkel. Über<br />

Tabelle 1: Möglichkeiten der Eisenergänzung<br />

Eisengehalt Dosierung Vorteile Nachteile<br />

Eiseninjektion<br />

<strong>UFA</strong>-Eisenpaste<br />

Abhängig<br />

vom Hersteller<br />

(siehe Packungs -<br />

beilage).<br />

115 mg/ml.<br />

• Abhängig vom Hersteller (siehe<br />

Packungsbeilage).<br />

• Meist 1 bis 2 ml pro Ferkel, je<br />

nach Präparat auch 1 bis 2 ml/kg<br />

Körpergewicht.<br />

• Ziel: 150 bis 200 mg verfügbares<br />

Eisen/Ferkel.<br />

• Bei Ferkeln mit einem Geburts -<br />

gewicht von über 1.4 kg und bei<br />

frohwüchsigen Ferkeln kann<br />

eine Nachbehandlung nach drei<br />

bis vier Wochen angezeigt sein.<br />

2 x 2 ml pro Ferkel und Gabe,<br />

zwei Gaben im Abstand von acht bis<br />

zehn Tagen.<br />

• Einmalige Gabe.<br />

• Gesamte Dosis gelangt ins<br />

Blut.<br />

• Hohe Absorption.<br />

• Einfachere Handhabung.<br />

• Nachteile der Injektion<br />

fallen weg.<br />

• Produkt kann mit Stoffen<br />

wie Vitaminen <strong>oder</strong><br />

Spurenelementen ergänzt<br />

werden.<br />

• Wundinfektion.<br />

• Mögliche Vermehrung der Streptokokken<br />

im Körper.<br />

• Überflutung des Körpers mit grossen<br />

Mengen an Eisen.<br />

• Oxidativer Stress.<br />

• Gefahr heftiger allergischer Reaktionen<br />

bis zu allergischem Schock.<br />

• Todesfälle.<br />

• Zweimalige Gabe nötig.<br />

• Unsicherheit, ob Ferkel ganze Dosis<br />

geschluckt hat.<br />

• Mögliche Vermehrung der Clostridien im<br />

Darm.<br />

• Absorption etwas tiefer als bei Injektion.<br />

76 7-8 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

Diese Gefahr ist erhöht, wenn die<br />

Muttersau einen Eisenmangel aufweist,<br />

was unter anderem durch kurze Wurffolgen<br />

<strong>oder</strong> grosse Würfen bedingt sein<br />

kann. Als Folge des Eisenmangels leiden<br />

die Ferkel an Blutarmut, sind träge und<br />

infektionsanfällig (Durchfall!) und zeigen<br />

ein reduziertes Wachstum sowie<br />

Appetitlosigkeit.<br />

Korrekte Dosierung Eine Erhöhung<br />

des Eisengehaltes der Sauenmilch<br />

von Eisen liegen sehr nahe beieinander,<br />

weshalb bereits eine geringe Überdosierung<br />

unerwünschte Folgen nach sich<br />

ziehen kann.<br />

Zusatzfutter Die genannten Methoden<br />

der Eisensupplementierung erfolgen<br />

für Ferkel, die bereits mit einem<br />

Eisendefizit zur Welt gekommen sind,<br />

zu spät. Dies gilt insbesondere für die<br />

Injektion, die nicht vor dem dritten Lebenstag<br />

erfolgen sollte.<br />

Tabelle 2: Kosten orale Eisengabe<br />

Produkt Menge (für Fr. (ohne<br />

13 Ferkel) Mehrwertsteuer)<br />

<strong>UFA</strong>-Eisenpaste<br />

(zwei Gaben à 2 x 2 ml pro Ferkel) 104 ml 14.35<br />

<strong>UFA</strong>-Fenergie (1 kg pro Wurf in<br />

20 Tagen, 10 g pro Tier während<br />

sieben Tagen beim Einstallen) 1.95 kg 15.10<br />

Total pro Wurf 29.45<br />

Total pro Ferkel 2.30<br />

Die Injektion bietet Sicherheit, dass<br />

ein Grossteil des verabreichten Eisens<br />

vom Tierkörper aufgenommen wird.<br />

gung muss aber auch bei der Fütterung<br />

von <strong>UFA</strong>-Fenergie und <strong>UFA</strong>-Wühlerde<br />

zusätzlich Eisen supplementiert werden.<br />

über die Fütterung der Sau ist kaum<br />

möglich. Die Ferkel müssen deshalb direkt<br />

mit Eisen versorgt werden. Die häufigsten<br />

Methoden sind dabei eine Eiseninjektion<br />

<strong>oder</strong> die orale Verabreichung<br />

von Eisen. Die Eiseninjektion erfolgt in<br />

der Regel einmalig am dritten Lebenstag.<br />

Bei der oralen Verabreichung mittels<br />

einer Eisenpaste hat sich eine erste<br />

Gabe innerhalb der ersten vier Lebenstage<br />

und eine Wiederholung nach acht<br />

bis zehn Tagen bewährt. Die Vor- und<br />

Nachteile der beiden Methoden sind in<br />

Tabelle 1 aufgeführt.<br />

Sowohl bei der Injektion als auch bei<br />

der oralen Verabreichung muss auf eine<br />

korrekte Dosierung geachtet werden.<br />

Die positiven und negativen Wirkungen<br />

Für derartig unterversorgte Tiere<br />

kann die Bereitstellung eines eisenhaltigen<br />

Zusatzfutters die Situation entschärfen.<br />

Bewährt hat sich beispielsweise<br />

<strong>UFA</strong>-Fenergie, das grosse Mengen an Eisen<br />

(60000mg/kg) enthält. <strong>UFA</strong>-Fenergie<br />

besteht aus einem gut verfügbaren,<br />

schmackhaften Eisenzucker und kann<br />

den Ferkeln ab dem ersten Lebenstag in<br />

allmählich steigernder Menge verabreicht<br />

werden. Damit steht den Tieren<br />

eine zusätzliche Eisenquelle zur Verfügung.<br />

<strong>UFA</strong>-Fenergie eignet sich gut, um<br />

mit Wühlerde und Starterfutter (<strong>UFA</strong><br />

304) kombiniert zu werden. Neben der<br />

zusätzlichen Eisenversorgung gewöhnen<br />

sich die Ferkel so rasch an Festfutter.<br />

Für eine ausreichende Eisenversor-<br />

Lohnt sich die Investition? Die<br />

Supplementierung mit <strong>UFA</strong>-Eisenpaste<br />

und <strong>UFA</strong>-Fenergie hat pro Ferkel Materialkosten<br />

von etwa 2.30 Fr. exklusive<br />

Mehrwertsteuer zur Folge (Tabelle 2).<br />

Diesen steht eine ausreichende Eisenversorgung<br />

auch ganz junger Ferkel gegenüber,<br />

welche sich durch eine geringere<br />

Infektionsanfälligkeit, höhere<br />

Vitalität und bessere Tageszunahmen<br />

auszeichnet.<br />

Fazit In den ersten Lebenstagen ist<br />

die Eisenversorgung von Ferkeln kritisch.<br />

Die orale Verabreichung von Eisen<br />

mittels <strong>UFA</strong>-Eisenpaste versorgt die Ferkel<br />

mit den nötigen Mengen dieses Spurenelementes<br />

und vermeidet die Risiken<br />

einer Injektion. Wird zusätzlich <strong>UFA</strong>-<br />

Fenergie, idealerweise in Kombination<br />

mit <strong>UFA</strong>-Wühlerde und <strong>UFA</strong> 304 angeboten,<br />

steht auch Ferkeln mit ungenügenden<br />

Eisenreserven jederzeit eine Eisenquelle<br />

zur Deckung des zusätzlichen<br />

Bedarfs zur Verfügung.<br />

<br />

Autoren Dr. Kathrin<br />

Bühler, Technischer<br />

Dienst, <strong>UFA</strong> <strong>AG</strong>,<br />

3360 Herzogenbuchsee;<br />

Heinz Seelhofer,<br />

Ressortleiter Schweinefütterung<br />

im<br />

<strong>UFA</strong>-Beratungsdienst,<br />

6210 Sursee;<br />

www.ufa.ch<br />

www.ufarevue.ch 7-8 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 7-8 2013 77

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