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Bündnispartner zu gewinnen und die Öffentlichkeit entsprechend zu mobilisieren.<br />
Am folgenden Tag wurde der politische Themenblock um „Strategien<br />
im Ausland“ erweitert und mit einem Vortrag von Monika Elbert (Rom)<br />
zu „Bibliotheken für Gesundheit, Bildung, Entwicklung: Die Rolle Öffentlicher Bibliotheken<br />
bei der Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele“ fortgesetzt. 2001<br />
wurden durch die Vereinten Nationen Millennium-Entwicklungsziele in<br />
den Bereichen Bekämpfung von Armut und Hunger, schwere Krankheiten,<br />
Primärschulbildung und ökologische Nachhaltigkeit formuliert – alles<br />
Aufgaben, die ohne gezielte Aufklärung und Information sowie zivilgesellschaftliche<br />
Partizipation nicht erfolgreich angegangen werden können und<br />
bei welchen schon bereits das bestehende Netz an Bibliotheken und Büchereien<br />
eine ganz entscheidende Rolle spielen könnte. Da 2015 über das<br />
Erreichte Bilanz gezogen werden soll, bemühen sich IFLA und internationale<br />
Organisationen wie EIFL (Electronic Information for Libraries, Rom),<br />
Bibliotheken als Anlaufstellen und Plattformen bei Politikern zu bewerben<br />
– Motto: „Was Politiker wollen und Bibliotheken liefern können“ – und<br />
stärker für Aktivitäten zu nutzen. An den vielschichtigen Vernetzungen der<br />
Lobbyarbeit wie auch an der daraus resultierenden Werbewirkung für Bibliotheken<br />
hat sich gezeigt, in wie engem politischen Kontext die Entwicklung<br />
in fernen Ländern zur eigenen Bibliotheksentwicklung steht.<br />
Einen geradezu zur Begeisterung anregenden Beitrag über die Chancen<br />
und Möglichkeiten eines Bibliotheksgesetzes lieferte Nis-Edwin List-Petersen<br />
(Apenrade/Aabenraa) zur: „Bibliotheksgesetzgebung in Europa – Erfahrungen<br />
mit dem dänischen Bibliotheksgesetz“. Dänemark mit 5,4 Mio. Einwohnern,<br />
98 Gemeinden und Städten, gibt EUR 57.– pro Einwohner für das<br />
Bibliothekswesen aus und erzielt damit 13,64 Entlehnungen pro EW/p.a.<br />
Als unbedingte Voraussetzung für das weltweit als vorbildlich anerkannte<br />
dänische Bibliothekswesen wird die gelebte Tradition eines bereits um<br />
1900 beschlossenen dänischen Bibliotheksgesetzes angesehen, welches<br />
inzwischen mehrfach novelliert und zuletzt im Jahr 2000 völlig neu verabschiedet<br />
worden ist. Wesentliche Eckpfeiler des Gesetzes sind der Kulturvermittlungsauftrag<br />
mit freiem Zugang zu allen bibliothekarischen Kernleistungen,<br />
die Reduktion der Zentralbibliotheken sowie das aktive Zugehen<br />
der Bibliotheken auf ihr Publikum. Kern der bildungspolitischen Wirksamkeit<br />
ist jedoch der klar formulierte Auftrag: Die Kommunen sind zur<br />
Finanzierung eines entsprechenden Literaturangebotes der Bibliotheken<br />
verpflichtet und müssen ohne ausreichende Bestände sogar Ausgleichszahlungen<br />
leisten. 2010 wurden von der Carina-Christensen-Kommission<br />
die Ausbauperspektiven Offene Bibliothek, Inspiration und Lernen, Digi-<br />
Mitteilungen der VÖB 66 (2013) Nr. 2 347