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Kommunikation mit Patienten

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<strong>Kommunikation</strong><br />

Matthias Volkenandt<br />

(www.volkenandt.com)


<strong>Kommunikation</strong> <strong>mit</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Tatsachen<br />

• Das Gespräch ist die häufigste ärztliche und<br />

pflegerische Handlung<br />

• Die <strong>Kommunikation</strong> bestimmt maßgeblich<br />

das Befinden des <strong>Patienten</strong> - und der Begleiter<br />

• Gelungene <strong>Kommunikation</strong> ist ein Hauptgrund<br />

der Zufriedenheit von <strong>Patienten</strong><br />

• Misslungene <strong>Kommunikation</strong> ist ein Hauptgrund der<br />

Enttäuschung und Unzufriedenheit von <strong>Patienten</strong>


<strong>Kommunikation</strong> <strong>mit</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Trotz der bekannten Bedeutung des Gespräches:<br />

• Gesprächsführung wird in der Ausbildung<br />

nicht oder nur wenig gelehrt<br />

• Besonders schwierige Gespräche werden<br />

nicht selten vermieden


Wahrhaftiges Sprechen über schwere Krankheit<br />

Gründe und Argumente<br />

• Vertrauensverhältnis<br />

• Selbstbestimmungsrecht (Autonomie)<br />

• Gespräch über Ängste<br />

• Nutzung verbleibender Lebenszeit


<strong>Kommunikation</strong> <strong>mit</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Irrtümer<br />

• <strong>Kommunikation</strong> „kann man oder kann man nicht“<br />

• <strong>Kommunikation</strong> ist einfach („reden kann doch jeder“)<br />

• Kommunikative Kompetenz nimmt <strong>mit</strong> dem Alter<br />

und der Erfahrung zu<br />

• Der Patient will nicht reden, sondern gesund werden<br />

• Wir haben ohnehin viel zu wenig Zeit


<strong>Kommunikation</strong> <strong>mit</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Grundregel<br />

Ein gelungenes Gespräch hilft dem <strong>Patienten</strong><br />

• kognitiv (Inhaltsebene)<br />

(„Ich habe die Information erhalten, die ich brauche.“)<br />

• emotional (Beziehungsebene)<br />

(„Ich bin gehört und verstanden worden.“)


Auch bei Fragen / Aussagen<br />

des <strong>Patienten</strong><br />

kognitive und emotionale Ebenen<br />

unterscheiden


Ich habe solche Angst<br />

vor der Chemotherapie !


Patient<br />

• äußert Sorgen / Ängste<br />

• konfrontiert <strong>mit</strong> schlechter Nachricht<br />

Fachliche Antwort<br />

• Beruhigung<br />

• Ratschläge<br />

• Information<br />

Themenwechsel


Verfrühte fachliche Antwort<br />

„Distancing“<br />

Folgen<br />

• Problem wird missverstanden<br />

• Wichtigstes bleibt oft unerwähnt<br />

• Strukturierung der Angst unmöglich<br />

• Stress nimmt zu


Patient<br />

• äußert Sorgen / Ängste<br />

• konfrontiert <strong>mit</strong> schlechter Nachricht<br />

Empathische Antwort<br />

• Aktives Zuhören


Aktives Zuhören<br />

-Schweigen!<br />

- Fragen:<br />

„Was meinen Sie da<strong>mit</strong>?“<br />

„Bitte erzählen Sie mir mehr davon!“


Patient<br />

• äußert Sorgen / Ängste<br />

• konfrontiert <strong>mit</strong> schlechter Nachricht<br />

Empathische Antwort<br />

• Aktives Zuhören<br />

• Empathische Antwort


Empathische Antwort<br />

Die Gefühle / Meinungen / Ansichten des <strong>Patienten</strong><br />

- nicht bewerten,<br />

- nicht vorschnell argumentativ beantworten<br />

sondern<br />

- erkennen und benennen:<br />

„Ich höre dich und verstehe, was Du meinst.“<br />

Unabhängig:<br />

- von eigener Zustimmung und eigenen Gefühlen<br />

- vom eigenen Ausbildungsstand<br />

- von der verfügbaren Zeit


Patient<br />

• äußert Sorgen / Ängste<br />

• konfrontiert <strong>mit</strong> schlechter Nachricht<br />

Empathische Antwort<br />

• Aktives Zuhören<br />

• Empathische Antwort<br />

Fachliche Antwort<br />

• Beruhigung<br />

• Ratschläge<br />

• Information<br />

Themenwechsel


Ich habe solche Angst<br />

vor der Chemotherapie !


Ich habe solche Angst<br />

vor der Therapie !


Was machen wir, wenn auch diese<br />

Chemotherapie nicht wirkt ?


Es kann doch nicht sein, dass die<br />

Behandlung immer noch nicht wirkt !


So geht das hier nicht weiter !<br />

Sie muten meiner Frau viel zu viel zu !<br />

Sie werden von meinem Rechtsanwalt hören !


Ich will nicht immer weiter diese<br />

Tabletten nehmen !<br />

Ich habe doch gar keine Beschwerden !


Ich mache doch alles, was Sie sagen –<br />

und trotzdem wird es nicht besser !


Jetzt warte ich schon fast eine Woche –<br />

und immer noch ist der<br />

histologische Befund nicht da !


Mein Termin war um 14 Uhr –<br />

jetzt ist es schon 14.30 Uhr !


Ich will auf keinen Fall<br />

wieder in die Klinik !


Ich will unbedingt<br />

entlassen werden !


Jetzt nehme ich schon die<br />

erhöhte Dosis der Tabletten –<br />

und immer noch kommen die<br />

Beschwerden !


Mein Kind bekommt auf keinen Fall<br />

Kortison !


Sie müssen den Tumormarker<br />

unbedingt kontrollieren !<br />

Der letzte Wert ist fast eine Woche alt !


Erst der Schreck <strong>mit</strong> der Diagnose –<br />

und dann wollen Sie mich auch noch in<br />

einer Studie behandeln !


Sie sagen mir, dass auch die zweite<br />

Therapie nicht angesprochen hat und es<br />

kein weiteres Protokoll gibt.<br />

Das kann doch nicht sein !<br />

Da muss es doch noch etwas geben !


Wie lange werde ich noch leben ?<br />

Was meinen Sie, was ist Ihr Gefühl ?<br />

Was ist der wichtigste Grund für Sie, dies zu wissen?<br />

Was meinen Sie da<strong>mit</strong>, wenn Sie dies fragen?<br />

Wie kommt es, dass Sie dies jetzt fragen?

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