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takt Ausgabe Januar 2013 - Evag

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<strong>takt</strong> Seite 1 Kundenzeitung <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />

Zeitzeuge<br />

Majestätisch, wenn auch etwas lädiert, thront sie<br />

mitten in Burgaltendorf auf einer kleinen Anhöhe<br />

und gibt den Blick frei auf den beschaulichen Stadtteil<br />

im Südosten Essens. Sofort springt das Kopfkino<br />

an und Bilder von ehrbaren Rittersleuten, schönen<br />

Burgdamen und tüchtigen Knappen flimmern vor<br />

dem geistigen Auge. Die Burgruine ist noch immer<br />

ein Publikumsmagnet und Zeitzeuge einer Geschichte,<br />

die mehrere hundert Jahre alt ist.<br />

Auf den ersten Blick wirkt<br />

sie etwas indisponiert,<br />

die Burgruine von Burgaltendorf.<br />

Hier fehlt ein<br />

Stückchen, dort fehlt ein<br />

Stückchen. Dennoch flößt<br />

sie auch Respekt ein, wenn<br />

man sich ihr nähert. Die<br />

Mauern scheinen immer<br />

noch unüberwindbar, der<br />

ehemalige Wassergraben<br />

wahrt die Distanz zwischen<br />

Bürger und Bauwerk. Rolf<br />

Siepmann ist der Pressesprecher<br />

des 1950 gegründeten<br />

Heimat- und<br />

Burgvereins Essen-Burgaltendorf.<br />

Er weiß um die<br />

mittelalterlichen Geschichten<br />

und Sagen, welche die<br />

Burg auch in der Jetztzeit<br />

noch umhüllen. Zudem war<br />

es ein ganzes Stück Arbeit,<br />

die Burg überhaupt wieder<br />

repräsentativ zu gestalten:<br />

„Der Zustand der Burgruine<br />

war nicht gut. Der<br />

Turm war überhaupt nicht<br />

zugänglich, er hatte kein<br />

Dach und war innen wie<br />

außen von dichtem Efeu<br />

bedeckt. Die Ringmauern<br />

von Vor- und Hauptburg lagen<br />

weitgehend danieder“,<br />

berichtet der geschichtsbegeisterte<br />

Siepmann. In<br />

den 60er-Jahren wurde die<br />

Burg schließlich saniert: Die<br />

maroden Mauern wurden<br />

wieder hochgezogen, eine<br />

Brücke hin zum Hauptturm<br />

installiert. Auf dem Turm<br />

wurde eine Aussichtsplattform<br />

angebracht, die<br />

über die Wendeltreppe<br />

im Inneren erreichbar<br />

ist. Von oben bekommen<br />

Burgbesucher einen ganz<br />

besonderen Ausblick auf<br />

die Stadt und darüber<br />

hinaus geboten. Aber auch<br />

Essen<br />

von unten ist die Ansicht<br />

der Burg äußerst interessant<br />

und aufschlussreich:<br />

So ist von außen auf Höhe<br />

des ersten Obergeschosses<br />

noch der sogenannte<br />

Abtritt – die mittelalterliche<br />

Toilette – und sein<br />

Fallrohr zu erkennen. Im<br />

Erdgeschoss der Burg lassen<br />

sich noch fünf Stockwerke<br />

nachvollziehen. Zudem<br />

ist erkennbar, dass jedes<br />

Stockwerk über einen eigenen<br />

Kamin verfügte. An der<br />

Ringmauer ist westlich ein<br />

Wehrturm vorgebaut, dieser<br />

diente Verteidigungszwecken.<br />

Schießscharten<br />

sind jedenfalls noch zu<br />

erkennen. Im Südwesten<br />

der Vorburg sind die Reste<br />

eines Wirtschaftsgebäudes<br />

mit einem Kamin und<br />

dem Brunnen der Anlage<br />

vorhanden. Viele weitere<br />

Einzelheiten werden von<br />

Rolf Siepmann bei einer<br />

Burgführung kurzweilig<br />

und spannend erklärt.<br />

So zum Beispiel auch die<br />

Tatsache, dass die Burg ab<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

nicht mehr von Adligen<br />

bewohnt war. Erste Burgherren<br />

waren die Herren<br />

von Altendorf. Als Ritter<br />

standen sie in Diensten der<br />

Essener Fürst-Äbtissin. Viele<br />

weitere Burgherren folgten<br />

im Laufe der Historie – und<br />

noch heute kann man den<br />

geschichtlichen Odem der<br />

zahlreichen Menschen<br />

wahrnehmen. Wenn auch<br />

nur durch die lebendigen<br />

Führungen des Heimat- und<br />

Burgvereins, die im April<br />

<strong>2013</strong> erneut starten. Weitere<br />

Infos zur Burgruine und<br />

dem Stadtteil unter:<br />

www.hbv-burgaltendorf.de.<br />

Thorsten Schlautmann<br />

Ab (H) Essen Hbf. mit den<br />

Linien SB15 oder 166 bis (H)<br />

Burgaltendorf Burgruine<br />

Winterfest!<br />

Sollten Schnee und Eis uns in <strong>2013</strong> doch noch ereilen –<br />

Sollten Schnee und Eis uns in <strong>2013</strong> doch noch ereilen –<br />

DVG, EVAG und MVG sind bei den Bussen und Bahnen<br />

bestens vorbereitet!<br />

Jedermann<br />

Die schöne Sonnenterrasse mit Blick auf das herrliche<br />

Müga-Gelände machen das Jedermann im Ringlokschuppen<br />

besonders im Sommer zum beliebten<br />

Ausflugsziel. Jetzt, im Winter, machen es sich die<br />

Gäste freitags und samstags drinnen gemütlich.<br />

Gemütlich? Hier darf getanzt werden!<br />

Das moderne Kneipenkonzept<br />

des Jedermann passt<br />

perfekt in die gelungene<br />

Architektur des Kulturzentrums<br />

Ringlokschuppen.<br />

Große Fensterflächen und<br />

die Farben Braun, Rot und<br />

Beige prägen die schlichte,<br />

aber geschmackvolle<br />

Einrichtung. Auf die Teller<br />

kommen Steak und Schnitzel,<br />

Pasta und Salat. Das<br />

Essen schmeckt und ist bezahlbar:<br />

„In der Gastronomie<br />

des Ringlokschuppens<br />

haben wir ideale Voraussetzungen<br />

gefunden, unser<br />

Konzept zu verwirklichen.<br />

Wir haben genügend Platz<br />

Der neu gestaltete Innenraum des Jedermann in Mülheim<br />

wurde komplett grundsaniert.<br />

für neues Ambiente, gehobene<br />

Gastronomie und ein<br />

umfangreiches Kulturprogramm.<br />

Besonders freuen<br />

wir uns über die große<br />

Sonnenterasse und auf die<br />

jetzt schon sehr erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit<br />

dem Ringlokschuppen“,<br />

erklären Silvia Schneider-<br />

Welskop und Thomas<br />

Brinkmann. In Duisburg-<br />

Neudorf und Duisburg-<br />

Duissern haben die beiden<br />

mit ihren anderen beiden<br />

Jedermann-Restaurants<br />

bereits erfolgreich bewiesen,<br />

dass sie gute Gastronomen<br />

sind. Auch privat sind<br />

sie ein Paar – und haben im<br />

Mai 2012 in Mülheim ihr<br />

drittes Jedermann eröffnet.<br />

Essen, Trinken und Musik:<br />

Hier soll sich jeder – ob Frau<br />

oder Mann, jung oder alt,<br />

einfach wohl fühlen.<br />

Angefangen hat die Geschichte<br />

des Jedermann<br />

Ende der 1970er-Jahre in<br />

Mülheim-Eichbaum. In<br />

einer Gastronomie trafen<br />

sich seinerzeit Menschen<br />

aller Altersgruppen und<br />

Beruflich wie privat ein Paar: Silvia Schneider-Welskop und Thomas Brinkmann.<br />

Schichten, um gemeinsam<br />

Konzerte zu hören und<br />

Spaghetti mit Tomatensauce<br />

für 2,50 DM zu essen. „Es<br />

war eine einmalige Atmosphäre<br />

in dem Laden, wir<br />

Mülheim<br />

kamen dort zusammen und<br />

plötzlich war es nicht mehr<br />

wichtig, woher Du kommst<br />

oder was Du machst. Wichtig<br />

war nur, dass wir alle<br />

zusammengehörten und<br />

kein Unterschied gemacht<br />

wurde“, so Brinkmann.<br />

Rund 30 Jahre später führt<br />

der Mülheimer gemeinsam<br />

mit seiner Lebensgefährtin<br />

diesen Jedermann-Gedanken<br />

fort. Im Winter hat das<br />

Jedermann in Mülheim nur<br />

freitags und samstags ab<br />

17.00 Uhr geöffnet. An den<br />

Samstagen trifft man sich<br />

hier zum Tanzen: DIE 80ER<br />

am Samstag, 19. <strong>Januar</strong><br />

<strong>2013</strong>: Der dritte Samstag<br />

des Monats gehört Blondie,<br />

New Order, Depeche<br />

Mode und all den anderen<br />

Hitgrößen, die in den 80ern<br />

die Charts angeführt haben.<br />

Alles nach dem Motto:<br />

„Pop Muzik“ is „Forever<br />

Young“. 21.00 Uhr, der Eintritt<br />

ist frei. TANZBAR am<br />

Samstag, 26. <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong>:<br />

An jedem zweiten und<br />

vierten Samstag präsentiert<br />

DJ Moik alles, was das Mülheimer<br />

Bein zum Tanzen<br />

bringt. Von ABBA bis Zappa<br />

– aus fünf Jahrzehnten<br />

Musikgeschichte. 21.00 Uhr,<br />

der Eintritt ist frei.<br />

Gaby Renz<br />

Ab MH-Hbf Bus 122, 124, 131<br />

oder 135 bis (H) Rosendahl,<br />

5 Min. Fußweg bis „Am Schloß<br />

Broich“ 38.


<strong>takt</strong> Seite 2 Kundenzeitung <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />

Kuscheltheater<br />

Dass große Theaterkunst nicht unbedingt etwas mit großen Häusern<br />

zu tun hat, beweist seit 1995 „Die Säule“ im Duisburger Dellviertel.<br />

Nur 99 Besucher passen hinein – und gerade diese Intimität und Gemütlichkeit<br />

wissen die „ganz Großen“ der Zunft zu schätzen: Dieter<br />

Hildebrandt, Gerhard Polt, Günter Lamprecht, Marianne Sägebrecht<br />

sind nur wenige Namen einer langen Liste von Stars, die hier gespielt<br />

oder gelesen und sich dabei „sauwohl“ gefühlt haben. Und das liegt<br />

auch an „Theaterbeamtin“ Martina Linn-Nauman.<br />

Wer schnell und zielstrebig<br />

die Goldstraße hinunter<br />

zum „filmforum“ oder<br />

zum „Grammatikoff“ am<br />

Dellplatz eilt, lässt unter<br />

Umständen ein „Kleinkunst-Kleinod“<br />

links liegen:<br />

In einem Innenhof öffnen<br />

sich die Glastüren zur „Säule“.<br />

Das tun sie etwa 80 bis<br />

100 Mal pro Jahr. Dahinter<br />

steckt abwechslungsreiches<br />

Kleinkunstvergnügen: Theater,<br />

Kabarett, Lesungen<br />

bekannter Fernsehstars,<br />

Jazz, Rock‘n Roll, ein fast<br />

professionelles Laientheater<br />

(„Best Agers“) – und viel<br />

Platz für freie Theater- und<br />

Musikgruppen.<br />

Eine großartige Leistung<br />

für eine so kleine Bühne!<br />

Möglich ist dies, weil sich<br />

Theaterchefin Martina<br />

Linn-Naumann vollkommen<br />

der Theaterwelt verschrieben<br />

hat. Die Beamtin des<br />

städtischen Theaters stellt<br />

gemeinsam mit nur einer<br />

Halbtagskraft, diversen Ehrenamtlichen<br />

und Aushilfen<br />

Jahr für Jahr ein immenses<br />

Programm auf die kleine<br />

Bühne: „Ich war neulich in<br />

München und habe den<br />

dortigen Kulturdezernenten<br />

getroffen. Er hat sich<br />

an uns erinnert und gesagt,<br />

Duisburg<br />

wir hätten mit der Säule<br />

eines der bekanntesten<br />

kleinen Theater Deutschlands.<br />

Ich bin fast geplatzt<br />

vor Stolz“, erinnert sich die<br />

Theatermacherin lachend.<br />

Dabei hat ihre Karriere<br />

einst im Jugendamt der<br />

Stadt begonnen. In einer<br />

Abendschule ließ sich Martina<br />

Linn-Naumann in Düsseldorf<br />

zu Schauspielerin<br />

ausbilden und lernte so das<br />

Handwerk. Als man Mitte<br />

der 90er-Jahre in Duisburg<br />

nach einem Ort suchte, an<br />

dem professionelles und<br />

freies Theater gemeinsam<br />

stattfinden konnten,<br />

fand die Stadtverwaltung<br />

die entbehrlichen aber<br />

kuscheligen Räume einer<br />

Theatermacher mit Leib und Seele: Martina Linn-Naumann und Gatte Horst Naumann.<br />

Grundschule im Dellviertel<br />

– und eine theaterverrückte<br />

Beamtin in den eigenen<br />

Reihen: „Ich weiß nicht, wie<br />

viele Stunden ich in Bühneneingängen<br />

gewartet<br />

habe – nur um diesen oder<br />

jenen Schauspieler zu treffen.<br />

Im Weihnachtsurlaub<br />

waren wir in München, und<br />

ich habe am Programmheft<br />

gearbeitet.“<br />

„Wir“ – das umfasst auch<br />

den aus der „Schwarzwaldklinik“<br />

und vom „Traumschiff“<br />

durch seine Arztrollen<br />

bekannten Schauspieler<br />

Horst Naumann, den sie<br />

vor drei Jahren heiratete.<br />

Keine Frage, dass auch der<br />

Gemahl als Regisseur und<br />

Leiter der Laientruppe<br />

„Best Agers“ eingebunden<br />

ist. Das – in vier verschiedenen<br />

Abonnements buchbare<br />

– Programm bringt im<br />

ersten Halbjahr <strong>2013</strong> Erwin<br />

Grosche, Bill Mockridge,<br />

Mattias Brodowy, Anka<br />

Zink und Nessi Tausendschön<br />

allesamt mit neuen<br />

Programmen in die Säule.<br />

Der Blick auf die Programmübersicht<br />

unter www.<br />

duisburg.de/micro/saeule<br />

lohnt sich auch wegen der<br />

fortlaufenden Aufführungen<br />

der in der Säule beheimateten<br />

freien Theaterund<br />

Musikgruppen!<br />

Dirk Angenendt<br />

Die „Säule“, Goldstraße 15,<br />

ist mit den Tramlinien 902,<br />

903 und der U79 (H) Steinsche<br />

Gasse zu erreichen. Diverse<br />

Buslinien: (H) Friedrich-<br />

Wilhelm-Platz und (H)<br />

Lehmbruck-Museum.<br />

Alle Jahre wieder … stellen Schnee und Eis alle auf die Probe:<br />

Menschen, die auch bei Wintereinbrüchen weiter mit dem eigenen<br />

Auto fahren. Oder Pendler, die bei „dem Sauwetter“ doch mal<br />

lieber „die Öffis“ nehmen, weil sie Unfälle und Schäden am Auto<br />

fürchten oder keine Lust auf klamme Hände beim Eiskratzen haben.<br />

Und natürlich jene, die sowieso auf Bus und Bahn setzen. Die<br />

Verkehrsbetriebe DVG, EVAG und MVG in den Via-Städten<br />

Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr haben sich auf den<br />

Winterbetrieb sorgfältig vorbereitet.<br />

Nicht jedes Jahr fallen<br />

solche Schneemengen<br />

vom Himmel, wie im<br />

Winter 2010, als am<br />

Heiligabend überirdisch<br />

nichts mehr ging<br />

und Busse und Bahnen<br />

den Betrieb einstellen<br />

mussten. Dieser – für<br />

unsere Breitengrade<br />

– Extremwinter mit<br />

seinen über Wochen<br />

im Stadtbild präsenten<br />

Schneemassen stellte<br />

die Winterdienste der<br />

Kommunen und die<br />

Verkehrsgesellschaften<br />

auf eine harte Probe.<br />

Bestehende Schwachstellen<br />

im System wurden deutlich<br />

aufgezeigt. Dabei war<br />

der Winter 2010 durchaus<br />

heilsam: „Stillstand von Bus<br />

und Bahn und damit des<br />

öffentlichen Lebens – das<br />

darf uns nie wieder passieren!“,<br />

sagte Via-Sprecher<br />

Nils Hoffmann im Folgejahr<br />

und verwies auf komplett<br />

überarbeitete Winterkonzepte,<br />

die gemeinsam mit<br />

den Kommunen in den Via-<br />

Städten erstellt wurden. So<br />

kann in Essen im Extremfall<br />

sogar ein spezieller „Führungsstab<br />

Winterdienst“ in<br />

den Räumen der Hauptwache<br />

der Feuerwehr einberufen<br />

werden. Spezialisten<br />

der Entsorgungsbetriebe<br />

(Räumdienst), EVAG,<br />

„Grün und Gruga“, Polizei,<br />

Rettungsdienste und relevanter<br />

Stadtämter sollen<br />

so eine gute Koordination<br />

gewährleisten können.<br />

Jedoch blieb die Bewährungsprobe<br />

für die neuen<br />

Konzepte durch die relativ<br />

milden Winter 2011 und<br />

(bisher) 2012 /13 aus. „Wir<br />

Duisburg, Essen, Mülheim<br />

konnten im vergangenen<br />

Jahr schon ein bisschen<br />

üben, wichtig ist jedoch,<br />

dass die Infrastruktur und<br />

die Dienste grundsätzlich<br />

überdacht und neu<br />

aufgestellt wurden. Der<br />

Härtetest ist aber bisher<br />

ausgeblieben“, sagt Klaus<br />

Trockel vom Betriebsleitermanagement<br />

bei der<br />

Mülheimer VerkehrsGesellschaft<br />

(MVG). Wichtig ist<br />

dabei das möglichst gute<br />

Zusammenspiel städtischer<br />

Räumdienste, der Verkehrsbetriebe<br />

– und das individuelle<br />

Verhalten der autofahrenden<br />

Bevölkerung: Je<br />

schneller die städtischen<br />

Räumfahrzeuge zu ihren<br />

Streuplätzen ausfahren<br />

und dabei möglichst nicht<br />

durch liegengebliebene<br />

(eventuell nur sommerbereifte)<br />

Kraftfahrzeuge<br />

behindert oder blockiert<br />

werden – desto eher haben<br />

Busse und Bahnen eine<br />

Chance, bei einsetzendem<br />

starken Schneefall ihre<br />

Fahrpläne und -linien einzuhalten.<br />

Dabei spielt der Individualverkehr<br />

eine oft unterschätzte<br />

Rolle: In Essen<br />

und Mülheim sind zum<br />

Beispiel nur 30 Prozent der<br />

Schienenwege ausschließlich<br />

den Straßenbahnen<br />

vorbehalten. Ansonsten<br />

teilt man sich die Straßen<br />

mit Autos: Insbesondere<br />

Falschparker in den<br />

Gleisbereichen machen der<br />

EVAG in Schneewintern<br />

zu schaffen. „Ein Bus kann<br />

zur Not ausweichen, eine<br />

Straßenbahn jedoch nicht“,<br />

erklärt Nils Hoffmann. Ein<br />

einzelnes Auto kann so<br />

dafür sorgen, dass ganze<br />

Streckenabschnitte gesperrt<br />

werden müssen. Das<br />

gilt umso mehr, wenn – wie<br />

in 2010 – durch die schieren<br />

Schneemassen auch der<br />

Parkraum verknappt<br />

wird. Doch was tun die<br />

im Via-Verbund organisierten<br />

Verkehrsbetriebe<br />

DVG (Duisburg),<br />

EVAG (Essen) und MVG<br />

(Mülheim an der Ruhr),<br />

um einen möglichst<br />

störungsfreien Betrieb<br />

bei Schnee und Eis zu<br />

gewährleisten?<br />

Die Heilpraktikerin und<br />

Yoga-Lehrerin Sonja<br />

Oebbeke ist auf diese<br />

ganzheitliche Körperarbeit<br />

spezialisiert, die den Menschen,<br />

wie die Alternativmedizin<br />

generell, als Einheit<br />

von Körper und Seele<br />

betrachtet. Die 44-Jährige<br />

empfängt mich in einem<br />

hellen freundlichen Raum<br />

und startet – wie vor jeder<br />

Behandlung – mit dem persönlichen<br />

Gespräch. Darin<br />

macht sich Sonja Oebbeke<br />

ein Bild von ihrem Klienten<br />

und lernt das Anliegen,<br />

mit dem er gekommen ist,<br />

kennen. Auch ich habe „einen<br />

Auftrag“ und möchte<br />

bei einer momentan nicht<br />

einfachen familiären Situation<br />

wieder bei mir ankommen<br />

und Ruhe finden.<br />

Bevor es dann auf die<br />

Behandlungsliege geht,<br />

erklärt sie mir, wie sie<br />

gleich arbeiten wird: „Ich<br />

fange an den Füßen an,<br />

trete in Kon<strong>takt</strong> mit dem<br />

Puls deines Liquors und<br />

erspüre bis später am Kopf<br />

seinen Rhythmus.“ Dieser<br />

sogenannte Liquor umgibt<br />

Sanft und heilsam<br />

Sie hilft bei Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen, Nervosität<br />

oder Kopf- und Rückenschmerzen, stärkt die Selbstheilungskräfte<br />

und trägt einen schwer auszusprechenden Namen: die Craniosacral-<br />

Therapie. <strong>takt</strong> will wissen, was dran ist an dieser manuellen Behandlungsmethode<br />

und unternimmt einen Selbstversuch.<br />

Gute Voraussetzungen fürs Loslassen: Während ich bequem auf der Liege unter der warmen Decke liege, behandelt<br />

Heilpraktikerin Sonja Oebbeke meinen Körper an verschiedenen Stellen.<br />

das Zentralnervensystem<br />

in Gehirn und Rückenmark<br />

und schützt es zugleich.<br />

Daher stammt auch der<br />

Name dieser Methode:<br />

Cranium von lateinisch<br />

Schädel und Sacrum von<br />

Kreuzbein. Aufgrund<br />

seines feinen Pulsierens<br />

ist der Liquor überall im<br />

Körper spürbar und gibt<br />

Hinweise auf die Gesundheit<br />

sowie auf mögliche<br />

Einschränkungen des<br />

Klienten. Mithilfe sanfter<br />

Berührungen und bestimmter<br />

Techniken kann<br />

der Therapeut auf diesen<br />

Puls einwirken und etwa<br />

Blockaden in Knochen<br />

Essen<br />

oder Bindegewebe lösen.<br />

Das Besondere dabei ist,<br />

und diese Erfahrung ist<br />

Sonja Oebbeke schon ganz<br />

vertraut: Die Behandlung<br />

der körperlichen Ebene beeinflusst<br />

die geistige und<br />

seelische und kann so das<br />

gesamte psychophysische<br />

System harmonisieren.<br />

Um nachhaltiges Wohlbefinden<br />

zu erreichen<br />

und die Ursachen der<br />

Beschwerden Stück für<br />

Stück aufzulösen, bedarf<br />

es in der Regel mehrerer<br />

Sitzungen. Ich habe erst<br />

mal nur eine bekommen,<br />

und die richtig genossen.<br />

Denn ich konnte mich<br />

ganz in die Hände meiner<br />

Therapeutin begeben; erst<br />

spüren, wie meine Knie bei<br />

ihrer Berührung regelrecht<br />

zu Butter wurden<br />

und dann auch noch, wie<br />

meine linke Gesichtshälfte<br />

zitterte. Welche An- oder<br />

Verspannung hat hier<br />

wohl gesessen?<br />

Am Ende war sie jedenfalls<br />

verschwunden, und ich<br />

rundum entspannt. „Wie<br />

schön“, sagt Sonja Oebbeke<br />

und wünscht mir einen<br />

guten Rutsch in ein neues<br />

erfülltes Jahr. Der Anfang<br />

ist jedenfalls gemacht.<br />

Kirsten Müller<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sonja-oebbeke.<br />

cabanova.com


<strong>takt</strong> Seite 3 Kundenzeitung <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />

Bahnhofspoesie<br />

Kunst und Nahverkehr. Eine Liaison, die bei der EVAG immer schon<br />

gut funktionierte. Ob Graffiti-Art am U-Bahnhof „Bismarckplatz“<br />

mit typischen Ruhrgebietsmotiven oder der verschönerte Bahnhof<br />

„Rathaus Essen“ auf der Minus-Eins-Ebene, der in Kooperation<br />

mit der Folkwang Universität der Künste Form annahm: Bahnhofspoesie<br />

ist „in“.<br />

Zwei lange Jahre hat es<br />

gedauert, bis der Bahnhof<br />

in neuem Glanz erstrahlen<br />

konnte. Professor Ralf<br />

de Jong vom Fachbereich<br />

Gestaltung der Folkwang<br />

Universität der Künste<br />

war mit seinem Team<br />

genauso involviert wie<br />

das Immobilienmanagement<br />

der EVAG. Mit dem<br />

sogenannten „Folkwang-<br />

Lab“ hat die Universität<br />

einen festen Platz auf<br />

der Minus-Eins-Ebene<br />

erhalten. Im ehemaligen<br />

KundenCenter ist eine<br />

Art offener Arbeits- und<br />

Ausstellungsraum für die<br />

Studenten entstanden,<br />

Essen<br />

und die Fahrgäste und<br />

Passanten profitieren<br />

davon: Sie erhalten jederzeit<br />

einen künstlerischen<br />

Einblick. „Das wird unser<br />

studentischer Fuß in der<br />

Stadt“, freut sich de Jong.<br />

Weiterhin wurden nach<br />

seinen Plänen Projektionsflächen<br />

für Videos, Ausstellungssäulen<br />

und eine<br />

Lichtinstallation errichtet.<br />

„Wir haben versucht, eine<br />

Wiese des Volkes zu bauen“,<br />

beschreibt Kunstfachmann<br />

das Konzept. Dabei<br />

handelt es sich um ein<br />

Licht, das eine Lichtung schafft – im Bahnhof „Rathaus Essen“.<br />

kreisförmiges Deckenlicht,<br />

das seine Farbe je nach<br />

Tageszeit verändert.<br />

Direkt darunter befindet<br />

sich eine runde Fläche, die<br />

den Eindruck einer Lichtung<br />

erwecken soll.<br />

Die ehemals recht unübersichtliche<br />

Verteilerebene<br />

sieht nicht nur schön aus,<br />

sondern erhöht auch noch<br />

die Aufenthaltsqualität<br />

für die Fahrgäste. Die<br />

Laufwege wurden beispielsweise<br />

gedreht und<br />

neu ausgerichtet. Die Videos<br />

auf den Projektionswänden<br />

sollen dadurch<br />

Orientierungshilfe geben,<br />

dass Richtung Norden<br />

eher Industrieszenen zu<br />

sehen sein werden und in<br />

Laufrichtung Süden eher<br />

Szenen aus Flora und Fauna.<br />

Das Gleiche gilt für die<br />

Lyrikpassagen und Zitate<br />

an den Deckenlamellen.<br />

Genau wie am Essener<br />

Hauptbahnhof wurde ein<br />

neuer Info-Point errichtet,<br />

an dem Service-Mitarbeiter<br />

den Fahrgästen mit Rat<br />

und Tat zur Seite stehen.<br />

Und auch am U-Bahnhof<br />

Bismarckplatz befindet<br />

man sich wieder in der<br />

künstlerischen Verlängerung:<br />

Die drei bewährten<br />

Graffiti-Künstler Jan<br />

Schoch, Michael Smolarz<br />

und Tim Schild von der<br />

Firma „Farbwandel“ präsentieren<br />

dieses Mal ein<br />

farbenfrohes Potpourri<br />

der EVAG-Geschichte. Das<br />

Trio wird nach Betriebsschluss<br />

aktiv und lässt sich<br />

bis vor Betriebsbeginn<br />

an den einst farblosen<br />

Wänden aus. Bis Ende <strong>Januar</strong><br />

soll das Motiv fertig<br />

sein – ganz zur Freude der<br />

Fahrgäste, die dann in<br />

einem kunstvoll gestalteten<br />

Bahnhof auf ihre Bahn<br />

warten können.<br />

Thorsten Schlautmann<br />

Bereits Anfang September<br />

werden alle Busse<br />

auf M+S- (Matsch und<br />

Schnee) oder Premium-<br />

Reifen umgerüstet,<br />

die laut Hersteller<br />

für „extrem winterliche<br />

Bedingungen im<br />

Mitteleuropa (skandinavische<br />

Verhältnisse) sowie<br />

schneereiche Gebiete“<br />

geeignet sind. Was seit<br />

dem 26.11.2010 auch<br />

Vorgabe des Gesetzgebers<br />

ist. Dabei gehen die Via-<br />

Buswerkstätten noch über<br />

die gesetzlichen Vorgaben<br />

hinaus und wechseln im<br />

Winter alle Reifen schon<br />

bei vier bis fünf Millimeter<br />

Profiltiefe aus – und nicht<br />

erst bei 1,6 Millimetern,<br />

wie vom Gesetzgeber<br />

vorgeschrieben. In den<br />

Freie Sicht auch im Winter - die Busse und Bahnen der Via-Verkehrsunternehmen werden<br />

regelmäßig gewaschen. Hier ein Duisburger Bus in der biologischen Waschanlage der DVG.<br />

Wintermonaten November<br />

bis März erhalten<br />

die Verkehrsbetriebe<br />

zweimal täglich aktuelle<br />

Wettermeldungen, die an<br />

alle Bereitschaftsdienste<br />

weitergeleitet werden. Je<br />

nach „Bedrohungslage“<br />

läuft hinter den Kulissen<br />

dann ein entsprechendes<br />

Programm an. Was vor<br />

allem eine gute Vorbereitung<br />

benötigt. Und die<br />

kann – siehe Busreifen<br />

– auch schon im Herbst<br />

beginnen. „Jeder Winter<br />

im öffentlichen Personennahverkehr<br />

bedarf einer<br />

gut durchdachten Vorbereitung,<br />

einer umfangreichen<br />

technischen Ausstattung<br />

und dem erhöhten<br />

Einsatz der Mitarbeiter“,<br />

so Klaus-Peter Wandelenus,<br />

Technik-Vorstand der<br />

Duisburger Verkehrsgesell-<br />

schaft (DVG) und Geschäftsführer<br />

der Mülheimer<br />

VerkehrsGesellschaft<br />

(MVG) in der aktuellen<br />

Pressemitteilung zum Winter<br />

2012 /13. Das bedeutet<br />

zum Beispiel, dass nachts<br />

auf der höchsten von drei<br />

Warnstufen bis zu sieben<br />

Straßenbahnen als sogenannte<br />

„Schneewachen“<br />

zum Einsatz kommen. Das<br />

sind Straßenbahnen, die<br />

ohne Fahrgäste durch das<br />

Liniennetz fahren. Die<br />

kräftigen Fahrzeuge schieben<br />

den Schnee weg und<br />

halten die stromführenden<br />

Fahrleitungen eisfrei.<br />

Seit 2011 gilt als Reaktion<br />

auf den „Superwinter“<br />

2010: In allen drei Via-<br />

Städten werden sämtliche<br />

Streckenlinien von Bus und<br />

Bahn gemäß den Streuplänen<br />

bevorzugt geräumt<br />

oder gestreut. Notdiensten<br />

und dem ÖPNV wird<br />

dabei Vorrang vor dem<br />

Individualverkehr eingeräumt.<br />

Mehrere hundert<br />

Tonnen Streugut, sowie<br />

Frostschutzmittel liegen<br />

auf Vorrat bereit. An den<br />

Via-Betriebshöfen stehen<br />

eigene Streu- und Mehrzweckfahrzeuge<br />

zur Verfü-<br />

Weitere wichtige Infos zur<br />

Vorausplanung von Fahrten:<br />

Duisburg: Webseite<br />

www.dvg-duisburg.de<br />

Essen: Webseite<br />

www.evag.de,<br />

per Twitter<br />

www.twitter.com/<br />

#!/evag_de oder:<br />

www.facebook.com/<br />

#!/EVAG.Essen,<br />

Mülheim an der<br />

Ruhr: Webseite<br />

www.mhvg.de.<br />

Wer über keinen<br />

Internetzugang verfügt<br />

oder eine Haltestelle<br />

ohne DFI oder<br />

Lautsprecherdurchsage<br />

nutzt, für den<br />

bleibt das Lokalradio<br />

erste Wahl, um aktuelle<br />

Informationen<br />

zur Verkehrslage zu<br />

erhalten.<br />

gung, um die Wege auf die<br />

Strecke freizumachen und<br />

gegebenenfalls festgefahrene<br />

Busse und Bahnen<br />

zu unterstützen. Für die<br />

Räumung von Haltestellen<br />

stehen zusätzliche Kräfte<br />

zur Verfügung. Auch die<br />

Vergabe der Haltestellenräumung<br />

an externe<br />

Unternehmen wurde<br />

überarbeitet und optimiert.<br />

Im Winter legen<br />

die Verkehrsbetriebe im<br />

Via-Verbund besonderen<br />

Wert darauf, ihre Kunden<br />

mit aktuellen Fahrgastinformation<br />

zu versorgen.<br />

Eine wichtige Informationsquelle<br />

sind dabei die<br />

DFI-Monitore (Dynamische<br />

Fahrgastinformation)<br />

an den Haltestellen.<br />

Dirk Angenendt<br />

Gewinnen Sie „Alfred“,<br />

die kuschelige<br />

Spürnase aus Essen!<br />

Der Gewinner<br />

aus <strong>takt</strong> 12 / 2012<br />

Wo sind Sie hier?<br />

Die richtige Lösung lautete:<br />

b) Essen<br />

Einen kuscheligen Alfred<br />

hat gewonnen:<br />

Jürgen Lissewski, Essen<br />

Der Gewinner wird<br />

schriftlich benachrichtigt.<br />

Herzlichen Glückwunsch.<br />

Mitmachen kann jeder, ausgenommen<br />

Mitarbeiter der DVG, EVAG,<br />

MVG, EVV und deren Angehörige.<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Via Verkehrsgesellschaft mbH,<br />

Zweigertstraße 34, 45130 Essen<br />

V.i.S.d.P. Nils Hoffmann<br />

Redaktionsleitung:<br />

Sylvia Neumann<br />

Redaktion:<br />

Via Verkehrsgesellschaft mbH,<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Leser-Hotline: 0201 826-1413<br />

Leser-Fax: 0201 826-4008<br />

E-Mail: <strong>takt</strong>@via-verkehr.de<br />

Druck:<br />

Druckhaus WAZ GmbH & Co.<br />

Betriebs KG, 45123 Essen<br />

Layout:<br />

Klaus Falke<br />

Grafik und Satz:<br />

www.grafik-wienholt.de<br />

Litho:<br />

WVW Satztechnik, Langenfeld<br />

Fotos:<br />

www.lokomotiv.de<br />

Duisburger Verkehrsgesellschaft<br />

AG<br />

VRR-weite Fahrplanauskunft:<br />

0180 3504030*<br />

*(9 Cent/Minute aus dem deutschen<br />

Festnetz. Die Kosten aus dem Mobil -<br />

netz betragen max. 42 Cent/Minute.)<br />

Wo sind Sie hier ?<br />

a) Mülheim b) Essen c) Duisburg<br />

Bitte senden Sie eine Postkarte mit Ihrer Lösung an:<br />

Redaktion <strong>takt</strong>, Zweigertstraße, 34, 45130 Essen.<br />

Einsendeschluss ist der 1. Februar <strong>2013</strong>.<br />

Viel Spaß beim Raten!<br />

Das Jahr <strong>2013</strong> fängt ja gut an …

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