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Theatermagazin - MSO Medien-Service

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Ausgabe 01|2013<br />

Theater osnabrück<br />

Das Magazin<br />

Interview zu La Bohème<br />

OPER AN DER GRENZE<br />

VON TOD UND LEBEN<br />

Hinter den Kulissen<br />

Ein Mensch wird<br />

zum Storch<br />

LE SACRE DU PRINTEMPS<br />

ReKONSTRUKtion eines<br />

Klassikers


Theater Magazin<br />

FUNDUS<br />

EDITORIAL<br />

Theater Magazin<br />

„ „<br />

Die fünfte Ausgabe der Spieltriebe war –<br />

unzweifelhaft – ein starker Jahrgang.<br />

Deutschlandfunk<br />

„ „<br />

Großer Wurf: Das Theater Osnabrück beeindruckte mit<br />

einem glänzend konzipierten Spieltriebe-Festival . . . NOZ<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

zum ersten Mal präsentieren wir Ihnen in Zusammenarbeit<br />

zwischen Theater Osnabrück und Neuer Osnabrücker Zeitung<br />

das neue <strong>Theatermagazin</strong>. Im Herzen der Stadt gelegen, ist<br />

das Theater eines der kulturellen und geistigen Kraftzentren<br />

Osnabrücks. Offen für Jung und Alt, reicht unser Angebot von<br />

Oper und klassischem Konzert über Operette, Musical und<br />

Schauspiel bis zu Ballett sowie Kinder- und Jugendstücken.<br />

Das <strong>Theatermagazin</strong> lädt Sie ein zu aufregenden und überraschenden<br />

Blicken hinter die Kulissen, lässt Sie Theaterluft<br />

schnuppern und erzählt Ihnen davon, wie Kostüme entstehen,<br />

was Regisseure denken, woher unsere Künstler kommen und<br />

wie wir die großen Kunstwerke vergangener Zeiten heute<br />

aktuell werden lassen. Auf und hinter der Bühne arbeiten<br />

300 Menschen aus vielen Ländern daran, Ihnen unvergessliche<br />

Abende zu bereiten. Einige von ihnen wird Ihnen das<br />

<strong>Theatermagazin</strong> näher vorstellen.<br />

Dreimal im Jahr wird eine neue Ausgabe erscheinen, mit unterschiedlichen<br />

Themen, Bildern und Hintergründen aus einer<br />

ganz besonderen Welt: Folgen Sie uns – der Vorhang öffnet<br />

sich für Sie!<br />

Das Leben der Insekten<br />

Route 2, Hellmann<br />

SPIELTRIEBE 5, das Festival für zeitgenössisches Theater des Theaters Osnabrück,<br />

fand vom 6. bis 8. September unter dem Motto „Total real“ statt und war äußerst<br />

erfolgreich: Rund 1500 Zuschauer bewegten sich an 3 Abenden auf 5 Routen an ungewöhnliche<br />

Orte der Stadt. Sie erlebten dort und im Theater 9 Uraufführungen und<br />

2 weitere Premieren mit Stücken von jungen Theatermachern und Autoren.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr<br />

Dr. Ralf Waldschmidt, Intendant<br />

Großes Finale vor dem Theater<br />

„ „<br />

Auch im fünften Durchlauf sind die Spieltriebe<br />

ein äußerst lebendiges Unterfangen.<br />

Nachtkritik<br />

Weitere Informationen zum Programm unter<br />

www.theater-osnabrueck.de | Karten unter Tel 05 41 /76 000 76<br />

Herausgeber:<br />

Städtische Bühnen Osnabrück gGmbH<br />

Domhof 10/11, 49074 Osnabrück<br />

Verantwortlich für Redaktion:<br />

Theater Osnabrück,<br />

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie,<br />

Katrin Eisenträger<br />

Schlussredaktion:<br />

Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG,<br />

Abteilung Sondervorhaben/Magazine,<br />

Breiter Gang 10–16, 49074 Osnabrück,<br />

T 05 41 310-0, Sven Lampe<br />

Grafische Gestaltung:<br />

<strong>MSO</strong> <strong>Medien</strong>-<strong>Service</strong> Osnabrück, Holger Trentmann<br />

Technische Herstellung:<br />

Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG,<br />

Weberstraße 7, 49191 Belm<br />

Fotos: Uwe Lewandowski und Marek Kruszewski<br />

Titelfoto: Jörg Landsberg | Jeniece Golbourne und Lina Liu in Aida


Theater Magazin<br />

VORHANG AUF!<br />

VORHANG AUF!<br />

Theater Magazin<br />

Große Oper an der Grenze zu Tod und Leben<br />

Interview zu La Bohème mit Sängerin Lina Liu und Regisseur Floris Visser<br />

Und nach dem Studium?<br />

Liu: Das war wirklich schwer. Meine Kommilitonen hatten alle schon vorher<br />

bei Agenturen vorgesungen. Ich nicht. Und dann hatte ich auf einmal<br />

nur noch zehn Monate Zeit, um Arbeit zu finden. Es war stressig. Ich habe<br />

schließlich in Eggenfelde die „Madame Butterfly“ gesungen. Auf Deutsch.<br />

Fahren Sie regelmäßig nach China?<br />

Liu: Ich war in der Spielzeitpause dort. Meine Familie hatte sechs Wochen<br />

volles Programm für mich vorbereitet. Das war anstrengend, aber auch<br />

schön.<br />

Die erste Bühnenprobe für die Oper La Bohème ist gerade zu Ende. Sängerin Lina Liu (rechts) feilt mit Kapellmeister Daniel Inbal<br />

am Klavier an einer Arie. Der niederländische Regisseur Florian Visser (links) genehmigt sich währenddessen schnell noch eine<br />

Zigarette, bevor er zum Interview wieder reinkommt. Zeit zum Rasieren hatte er in den letzten sechs Tagen nicht.<br />

Herr Visser, werden Sie sich bis zum Ende der Proben nicht<br />

mehr rasieren?<br />

Visser: Damit ich am Ende aussehe wie Colline, der Philosoph<br />

in La Bohème? Nein, danke.<br />

Sie sind das erste Mal am Theater Osnabrück. Was ist Ihr<br />

Eindruck vom Haus?<br />

Visser: Der Intendant Ralf Waldschmidt und ich haben<br />

lange nachgedacht, wie wir das Werk umsetzen. La<br />

Bohème ist eine große Oper, die eigentlich in drei Bildern<br />

gemacht wird. Aber das geht hier nicht, weil die Bühne<br />

nicht so groß wie in Amsterdam oder Hannover ist. Wir<br />

mussten uns für ein Bild entscheiden.<br />

Für welches haben Sie sich entschieden?<br />

Visser: Der Schlüssel liegt im dritten Akt, in dem Mimí an der Grenze von<br />

Paris ist. Aber nicht nur an der Stadtgrenze, sondern auch an der Grenze<br />

ihrer Kräfte, weil sie Tuberkulose hat. Ihr Geliebter Rodolfo will sich von ihr<br />

trennen, weil er zu arm ist, um ihr zu helfen. Er will, dass sie einen reichen<br />

Mann findet. Deshalb ist sie in einem Dilemma: Wenn sie mit Rodolfo zusammenlebt,<br />

muss sie sterben. Aber ohne ihn zu leben ist für sie die Hölle.<br />

Sie sind für das Bühnenbild nach Paris gefahren.<br />

Visser: Wir sind an den Platz gegangen, an dem der dritte Akt spielt. Jetzt<br />

liegt der mitten in Paris. Aber 1830, die Zeit, in der die Oper spielt, war dort<br />

die Grenze. Von dem Platz aus sind wir auf die Passage d’Enfer gestoßen,<br />

den „Weg zur Unterwelt“. Die Straße liegt in der Nähe der Katakomben. Wir<br />

<br />

<br />

haben die Straße nachgebaut. Sie ist neben dem Quartier<br />

Latin das Einzige, was aus dem Paris dieser Zeit übrig ist.<br />

Es war Schicksal, dass ich dort herumspaziert bin.<br />

Frau Liu, La Bohème ist eine der berühmtesten Opern<br />

schlechthin. Ist es für Sie die Erfüllung eines Traums, die<br />

Hauptrolle zu singen?<br />

Liu: Ja, das ist es. Es ist aber auch Schicksal. La Bohème<br />

war die erste Oper, die ich in meinem Leben kennengelernt<br />

habe. Damals war ich 18 und stand kurz vor meiner<br />

Aufnahmeprüfung in Shanghai. Ich habe die Oper mit meinen<br />

Eltern gehört, immer wieder.<br />

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?<br />

Liu: Ich habe mir die Oper erneut angehört. Und ich habe<br />

die literarische Vorlage von Henri Murger gelesen. Darin<br />

ist Mimí viel stärker, eine Frau, die weiß, was sie will.<br />

Visser: Puccini hat die Liebesgeschichte von zwei anderen<br />

Figuren zu der von Mimí und Rodolfo gemacht. Und<br />

aus Mimí eine andere Frau.<br />

Liu: Eine Frau, die immer treu ist.<br />

Visser: Das war für Puccini das Ideal einer Frau. In unserer<br />

Inszenierung ist Mimí frecher. Das berühmte Suchen<br />

des Schlüssels etwa, da denkt sie nicht hilflos: „Oh, mein<br />

Gott, der Schlüssel ist weg.“ Nein, sie weiß, dass er weg<br />

ist, und möchte, dass Rodolfo mit ihr sucht.<br />

Frau Liu, Sie sind 2003 nach Deutschland gekommen.<br />

Was hat Sie hierher verschlagen?<br />

Liu: Ich wollte eigentlich nach Amerika. Das war aber<br />

zu teuer. Ich habe dann in Deutschland drei Aufnahmeprüfungen<br />

gemacht und bestanden: in Lübeck, Bremen<br />

und Hamburg. In Bremen wollte der Professor sogar alle<br />

sechs Stücke hören, die ich vorbereitet hatte, obwohl<br />

man normalerweise nur zwei singt. Ich habe mich dann<br />

aber für Hamburg entschieden.<br />

Herr Visser, Sie haben einen interessanten Werdegang . . .<br />

Visser: Ich bin mit 18 Jahren zur Theaterakademie in Maastricht gegangen.<br />

Dort habe ich schon zwei Musiktheaterstücke inszeniert und wurde dann<br />

für eine Uraufführung über Alexander den Großen ausgewählt, ein großes<br />

Gesellschaftsstück. Aber ich war ein arroganter 22-Jähriger, der dachte:<br />

„Das Stück ist nicht gut.“ Ich bin stattdessen zum Königlichen Konservatorium<br />

in Den Haag gegangen und habe an der Rezeption gesagt: „Ich will<br />

klassischen Gesang studieren.“ Mir wurde gesagt: „Da müssen Sie sich<br />

aber erst bewerben.“ Ich habe entgegnet: „Ich habe schon in Maastricht<br />

studiert und will jetzt vorsingen. Entweder das geht oder nicht.“ Ich habe<br />

dann tatsächlich vorgesungen – und wurde angenommen! Ich habe gefragt:<br />

„Einfach so?“ Und sie haben geantwortet: „Du hast eine große Karriere<br />

als Bassbariton vor dir.“ Also habe ich das Stück in Amsterdam abgesagt.<br />

Wenn ich nicht an das glaube, was ich mache, kann ich es nicht<br />

machen.<br />

Sie sind heute aber kein Sänger, sondern Opernregisseur.<br />

Visser: Die Leute sagen mir immer: Du bist ein Sonntagskind. Aber für mich<br />

war das eine lange Suche mit vielen Zweifeln. Ich habe immer gedacht:<br />

Jetzt bin ich angekommen. Jetzt bin ich Schauspieler. Jetzt bin ich Sänger.<br />

Jetzt bin ich Regisseur.


Theater Magazin<br />

<br />

Sind Sie denn als Opernregisseur angekommen?<br />

Visser: Ja, bin ich. Wenn nicht, könnte ich nur noch Priester<br />

werden.<br />

Nächstes Jahr inszenieren Sie am berühmten Bolschoi-Theater<br />

in Moskau Mozarts CosÍ fan tutte. Wie kam es dazu?<br />

Visser: Der Intendant ist nach Amsterdam gekommen,<br />

um meine letzte Produktion Owen Wingrave von Benjamin<br />

Britten, zu sehen. Ich habe gedacht: „Ja, Bolschoi,<br />

wenn ich 40 oder 50 bin. Vielleicht! Aber nicht mit 30.“<br />

Wir sind durch die Stadt spaziert, haben Schuhe und<br />

Käse gekauft und schließlich ein Bier getrunken. Da hat<br />

er seinen Laptop aufgeklappt, mir ein Video auf YouTube<br />

gezeigt und gesagt: „Ich hatte gedacht, wir nehmen<br />

diesen Sänger.“ Und ich habe gefragt: „Entschuldigung,<br />

habe ich den Job schon?“ Er hat geantwortet. „Natürlich.<br />

Sonst wäre ich nicht hier.“<br />

Noch mal zu La Bohème: Was macht die Oper so beliebt?<br />

Liu: Es geht um ganz normale Leute, die um ihr Leben<br />

kämpfen.<br />

VORHANG AUF!<br />

Visser: Ja, um wirkliche, normale Menschen. Um die Kämpfe, die unser<br />

Leben prägen. In La Bohème gibt es kein Schwarz oder Weiß. Das<br />

Leben ist so viel grauer, als man sagt. Wir haben im Niederländischen<br />

ein Gedicht, das dazu passt: „Nicht der Abschied tut so weh, sondern<br />

das Abgeschnittensein.“ Das ist der Punkt, an dem die Oper endet. Das<br />

Leben ist hässlich. Aber wir müssen darum kämpfen, etwas daraus zu<br />

machen.<br />

anne Reinert | Fotos: Jörn Martens<br />

Genadijus Bergorulko und Lina Liu in<br />

DIE MACHT DES SCHICKSALS<br />

Foto: Jörg Landsberg


Theater Magazin<br />

Theater Magazin<br />

DIE MITTAGSFRAU<br />

Inszenierung: Annette Pullen<br />

Julia Francks Erfolgsroman im Theater am Domhof.<br />

Foto: Marek Kruszewski


Theater Magazin HINTER DEN KULISSEN HINTER DEN KULISSEN Theater Magazin<br />

<br />

spieler in Kalif Storch auf die Bühne gehen werden, trifft<br />

Fritzsche nicht allein. Sie ist selbstständig und wird von verschiedenen<br />

Theatern engagiert, um ein Stück auszustatten. In<br />

Osnabrück ist sie bereits in der zweiten Spielzeit dabei. Fritzsche<br />

hat ihr Atelier in Bremen. Erhält sie einen Auftrag, liest<br />

sie sich zunächst in das jeweilige Stück ein und macht sich<br />

Gedanken, wie sie die Rollen mit Kostümen darstellen kann.<br />

„Bei Kalif Storch habe ich mich gefragt, wie ich einen Menschen<br />

zu einem Storchen mache“, erzählt sie und lacht: „Ich<br />

habe mich dann entschieden, dass das Menschliche im Tier<br />

noch zu erkennen sein soll.“<br />

Ihre Entwürfe hat Katja Fritzsche dann mit dem Team besprochen.<br />

Mit dabei waren die Gewandmeister des Hauses am<br />

Domhof. Aber auch die Regisseurin Henrike Vahrmeyer, die<br />

Dramaturgin Marie Senf und weitere Kollegen brachten sich<br />

ein, denn die Ausstattung eines Stücks ist Teamarbeit. „Die<br />

Regisseurin hat zwar letztlich den Hut auf, aber wir arbeiten<br />

miteinander“, sagt Fritzsche und betont, dass in einem guten<br />

Team jeder von jedem profitiere.<br />

Das Bühnenbild setze den Rahmen für die Inszenierung, zu<br />

der dann die Kostüme passen müssen. Nach der Festlegung<br />

der Gewänder macht sie sich daran, Stoffe, Federn und weitere<br />

Materialien zu bestellen, die sie für die Anfertigung braucht.<br />

Dabei muss sie sich an das Budget halten, mit dem sie nicht<br />

<br />

Gewandmeisterin Christine Saurbier<br />

Ein Mensch<br />

wird zum<br />

Storch<br />

In der Theaterwerkstatt<br />

werden die Kostüme zum<br />

Kalif Storch geschneidert<br />

Kostüm- und Bühnenbildnerin<br />

Katja Fritzsche<br />

Lachen ist verboten! So lautet die wichtigste Regel. Aber weil sie sich nicht daran<br />

halten, bleiben Kalif Chasid und sein Großwesir Mansor Störche. Neugierig<br />

hatten sie ein Zauberpulver ausprobiert, das sie in die weißen Vögel verwandelte.<br />

Nun müssen sie hilflos miterleben, wie der böse Zauberer Kaschnur die<br />

Gunst der Stunde nutzen will, um selbst als Kalif die Herrschaft zu übernehmen.<br />

Wilhelm Hauff hat die Geschichte um Kalif Storch für seinen „Märchen-Almanach<br />

auf das Jahr 1826 für Söhne und Töchter gebildeter Stände“ geschrieben.<br />

Das Theater Osnabrück wird das Stück in einer Bearbeitung von Dramaturgin<br />

Maria Schneider zu Weihnachten zeigen.<br />

Das Märchen spielt in Bagdad. Das Morgenland: Das klingt nach üppigen Stoffen,<br />

Gold und Farbenpracht. Auch Federn müssen dabei sein, zumal, wenn Vögel<br />

eine Rolle spielen. Das muss ein Fest für Kostüm- und Bühnenbildner sein,<br />

wie sich beim Blick auf die Figurinen bestätigt, die Katja Fritzsche angefertigt<br />

hat. „Figurinen“ werden die Skizzen von Kostümen genannt. Eine neben der<br />

anderen hat die Kostüm- und Bühnenbildnerin auf einem Tisch in der Theaterschneiderei<br />

ausgebreitet. Zu den Skizzen hat sie Proben der Stoffe geklebt, aus<br />

denen die Kostüme genäht werden sollen.<br />

So weit, so schön. Aber die Entscheidung, mit welcher Ausstattung die Schau-<br />

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Theater Magazin<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Theater Magazin<br />

<br />

nur die Störche, den Kalifen und den Großwesir ausstattet,<br />

sondern auch die Eule, die eine verzauberte Prinzessin ist, den<br />

bösen Zauberer, die Gelehrte und die Erzählerin. Außerdem<br />

wird Ismail Türker die Schauspieler unterstützen. Manchen<br />

Osnabrückern ist er als Musiker ein Begriff.<br />

Die Kostüme für all diese Figuren werden jedoch nicht nur für<br />

die Optik geschneidert. Sie sollen auch funktional sein. Hier<br />

ist für Katja Fritzsche entscheidend, ob sich die Schauspieler<br />

schnell umziehen müssen. Sie beachtet, dass die Darsteller<br />

genügend Bewegungsfreiheit haben, ausreichend gucken<br />

können, und es darf nichts verrutschen. Für den perfekten<br />

Sitz sind Federn-Perücke und Maske für die Eule mit entsprechenden<br />

Vorrichtungen versehen. „Hier arbeite ich mit der<br />

Maskenbildnerin zusammen“, erzählt Fritzsche.<br />

Am 15. August haben die Proben begonnen, am 13. Oktober<br />

feiert Kalif Storch Premiere im Theater am Domhof. Sechs<br />

Wochen vor dem großen Tag werden die Kostüme produziert.<br />

Zehn Schneiderinnen schwingen dafür in der Damenabteilung die Nadel. In der<br />

Herrenschneiderei des Theaters sind es noch einmal so viele Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Dazu werden von jedem Schauspieler die Maße genommen.<br />

Die Schnitte aus Papier hängen in der Schneiderei an der Wand. Manches<br />

kommt aus dem Fundus auf die Bühne: Das Theater verfügt über riesige Lager<br />

mit Schuhen, Hüten und Kostümen aller Art aus früheren Produktionen.<br />

Kalif Storch, Premiere: 13. Oktober 2013<br />

Während sie das Stück einstudieren, tragen die Schauspieler zunächst Probenkostüme.<br />

Sandro Šutalo und Alexandre Pierre, die den Kalifen und den Großwesir<br />

spielen, haben Kittel mit Flatterärmeln an, um sich an ihre Storchen-Flügel<br />

zu gewöhnen.<br />

Acht Wochen lang ist Katja Fritzsche für die Produktion im Theater am<br />

Domhof. Seit zehn Jahren arbeitet sie fürs Theater, seit zweieinhalb Jahren<br />

ist sie selbstständig. Gibt es denn Produktionen, die sie besonders liebt?<br />

„Ich bin eine Märchenkitschtante“, gibt Katja Fritzsche unumwunden zu.<br />

<br />

Marie-Luise Braun | Fotos: Jörn Martens<br />

Rekonstruktion<br />

eines Klassikers<br />

Mary Wigmans Version von<br />

Le sacre du printemps<br />

Tanz-Dramaturgin Patricia Stöckemann<br />

Yvonne Scholten, Margarita Li, Heike<br />

Thein, Christine Szczecina (von li.)<br />

Mit der Rekonstruktion von Mary Wigmans Inszenierung von<br />

Le Sacre du printemps aus dem Jahr 1957 erwecken die<br />

Städtischen Bühnen Osnabrück eine wegweisende Choreografie<br />

des modernen Tanzes zu neuem Leben und geben Einblick<br />

in ein Stück Tanzgeschichte.<br />

Le sacre du printemps ist das dritte große Ballettstück des<br />

Komponisten Igor Strawinsky. Heute gilt es aufgrund seiner<br />

ungewöhnlichen rhythmischen und klanglichen Struktur als<br />

eines der Schlüsselwerke der Musik des 20. Jahrhunderts.<br />

Seine Uraufführung am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-<br />

Élysées in Paris war allerdings ein Desaster.<br />

Bereits zu Beginn des Stückes war im Publikum Gelächter zu hören, das sich<br />

schließlich zu einem wahren Tumult steigerte. Nur der stoischen Ruhe des Dirigenten<br />

war es offenbar zu verdanken, dass die Aufführung überhaupt zu Ende<br />

gespielt werden konnte.<br />

Dieser krachende Reinfall und die anhaltende Entrüstung verletzten den Komponisten<br />

tief. Der Aufstand des Publikums sei ein schwerer Schlag gegen das<br />

Stück – Strawinsky befürchtete gar, die sensiblen Tänzer der Ballets Russes<br />

seien möglicherweise außer Stande, die Vorstellungsreihe fortzusetzen. „Zweifellos<br />

wird man eines Tages verstehen, dass ich einen Überraschungscoup auf<br />

Paris gelandet habe, Paris aber unpässlich war“, grollte er. Die Schuld für den<br />

Theaterskandal sah Strawinsky allerdings nicht bei seiner an Dissonanzen<br />

reichen Komposition, sondern in der tänzerischen Inszenierung durch Vaslav


Theater Magazin<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Probe mit Dore Hoyer in der Rolle des Opfers (Mitte) und dem Ballettensemble<br />

der Städtischen Bühnen Berlin, 1957<br />

Foto: Harry Croner/ Stadtmuseum Berlin<br />

Choreografische Skizzen von Mary Wigman<br />

zu Le Sacre du printemps<br />

Foto: Mary-Wigman-Archiv der Akademie der Künste<br />

© Mary Wigman Stiftung im Deutschen Tanzarchiv Köln<br />

<br />

Nijinsky. Der habe Sacre choreografisch schlicht nicht bewältigt.<br />

Ganz alleine stand Strawinsky mit dieser Auffassung<br />

nicht. Nijinskys Choreografie sei eine primitive Inszenierung,<br />

ätzte ein Kritiker im der Tageszeitung Le Figaro.<br />

„Le Sacre du printemps ist der Faust II des Tanztheaters,<br />

daran kann man sich eigentlich nur die Zähne ausbeißen“,<br />

bestätigt Patricia Stöckemann, Tanz-Dramaturgin am Theater<br />

Osnabrück. Die rhythmisch-asymmetrische Musik in eine<br />

choreografische Form zu bringen, die eine Aussage hat und<br />

nicht zerfällt, „das ist schon eine Herausforderung“. Eine Herausforderung, der<br />

sich Choreografen aber immer wieder stellen. So auch Mary Wigman (1886—<br />

1973), eine Ikone des modernen Tanzes. Als sie 1957 ihre Interpretation des<br />

Frühlingsopfers an der Städtischen Oper in Berlin aufführte, hatte sie deutlich<br />

mehr Erfolg, als der Uraufführung beschieden war: Das Publikum war begeistert.<br />

In den Neunzigerjahren stieß Patricia Stöckemann bei der Sichtung des Nachlasses<br />

von Mary Wigman auf Skizzen dieser Sacre-Aufführung und war fasziniert:<br />

Das muss man aus der Zweidimensionalität des Papiers wieder heraus-<br />

<br />

<br />

bringen, dachte sie schon damals. Jetzt, zum hundertjährigen<br />

Jubiläum von Sacre, entschied sie gemeinsam mit Mauro de<br />

Candia, dem künstlerischen Leiter der Dance-Company am<br />

Osnabrücker Theater, Mary Wigmans Choreografie von 1957<br />

zu rekonstruieren. Als Partner holten sie das Theater Bielefeld<br />

und dessen Tanzensemble mit ins Boot. Gefördert wird dieses<br />

einmalige Rekonstruktionsprojekt vom „Tanzfonds Erbe", einer<br />

Initiative der Kulturstiftung des Bundes.<br />

Anders als beim klassischen Ballett, wo wegweisende Aufführungen<br />

zum lebendigen Erbe gehören, geraten viele Choreografien<br />

des modernen Tanzes in Vergessenheit. Im Gegensatz<br />

zum klassischen Ballett gibt es für sie keine Tradition der<br />

Weitergabe und Repertoirepflege. „Dabei hat der moderne<br />

Tanz Werke hervorgebracht, die zu den Klassikern zu zählen<br />

sind“, betont Stöckemann.<br />

Mary Wigmans Sacre-Choreografie ist eines davon. Um sie<br />

wieder auf die Bühne zu bringen, musste das Rekonstruktionsteam,<br />

bestehend aus Henrietta Horn, Susan Barnett und<br />

Katharine Sehnert, alle vorhandenen Informationen wie ein<br />

Puzzle zusammensetzen. Mit Wigmans choreografischen<br />

Skizzen, ihren Aufzeichnungen und Anmerkungen im Klavierauszug<br />

der Partitur sowie Fotoaufnahmen von den Proben,<br />

setzten sie die Sacre-Fassung Szene für Szene wieder zusammen.<br />

Doch wie sollte man diese Szenen wieder in Bewegungen<br />

übersetzen, die Mary Wigmans tänzerischer Philosophie entsprechen? Dazu<br />

kamen Emma Lew Thomas und Brigitta Herrmann, die als Tänzerinnen 1957<br />

in Berlin dabei waren, eigens aus den USA nach Osnabrück. Wie bei einer Meditation<br />

seien die betagten Damen in ihr Körpergedächtnis gegangen, um die<br />

Bewegungen der fast sechzig Jahre zurückliegenden Aufführung zu erinnern,<br />

erzählt Patricia Stöckemann beeindruckt, „das war magisch“.<br />

sacre, Premiere: 9. November 2013<br />

Etwa 80 Prozent der Wigman-Fassung hätten sie nun wieder beisammen,<br />

schätzt die Dramaturgin. Eine Leerstelle ist die Solorolle. Für diesen Part hatte<br />

Mary Wigman auf die Ausdruckstänzerin Dore Hoyer zurückgegriffen, die ihren<br />

Part selbst auslegte. „Darüber gibt es keine Aufzeichnungen“, erklärt Patricia<br />

Stöckemann. Doch dank der Erinnerungen der beiden ehemaligen Tänzerinnen<br />

aus den USA und Fotos von der Aufführung werde es gelingen, auch der Solorolle<br />

nahezukommen.<br />

Eine solche Rekonstruktion überhaupt zu machen, sei schon etwas Besonderes,<br />

meint Dramaturgin Stöckemann. Auch für die jungen Tänzer aus Osnabrück<br />

und Bielefeld ist das Projekt eine Herausforderung – sie müssen sich einlassen<br />

auf den Geist und die Tanztechnik einer vergangenen Ära. „Für sie ist das ein<br />

Lernprozess. Sie müssen in eine andere Körperschule hineingehen und entdecken<br />

dabei einen Teil ihrer eigenen tänzerischen Geschichte.“ Noch müssten<br />

sie sich bei den Proben selbst jeden Tag überraschen lassen, wie das Stück<br />

sich entwickle, meint Stöckemann, „ich kann mir vorstellen, dass das Ergebnis<br />

faszinierend wird“.<br />

Heiko Kluge | Foto: Gert Westdörp


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Bei vielen Aktivitäten im Freien ist der Hörgeräteträger der<br />

aktuellen Wetterlage ausgesetzt.<br />

Beispielsweise kann bei einem Spaziergang bereits bei<br />

leicht windigem Wetter die Stimme des Gesprächspartners<br />

unverständlich werden, da die Luftströmung über die<br />

Mikrofone der Hörgeräte streift.<br />

Unauffällig und bequem<br />

DasPhonak Audéo Qerfüllt den Wunschnach einermöglichstdiskretenErscheinung,<br />

da alle Audéo QModelle sehr<br />

klein sind und praktisch hinter dem Ohr verschwinden.<br />

Beispielsweise können die Audéo QModelle mit dem<br />

Phonak RemoteMic und dem Phonak ComPilot kombiniert<br />

werden. Dies ermöglicht mühelose Unterhaltungen auch<br />

über größere Distanzen hinweg. So kann aus bis zu 20 Metern<br />

Entfernung die Stimme des Gesprächspartners drahtlos<br />

auf die Hörgeräte übertragen werden.<br />

Zudem gibt es mit dem Phonak TVLinkS die Möglichkeit<br />

zur drahtlosen Verbindung mit Fernseh- oder anderen<br />

Audiogeräten.<br />

Jetzt Termin vereinbaren und die Hörgeräteneuheit von Phonak unverbindlich testen!<br />

Hier greift die innovative Funktion SpeechinWind ein und<br />

überträgt das störungsärmere Sprachsignal automatisch<br />

auf beide Hörgeräte. Für all diejenigen, die sich häufig<br />

draußen aufhalten und dabei zuverlässig kommunizieren<br />

möchten, ist das ein unschätzbarerVorteil.<br />

BRILLEN ·CONTACTLINSEN ·HÖRGERÄTE<br />

Inhaber: Joachim Nowak<br />

Johannisstr. 96·49074 Osnabrück ·Tel. 0541-22034<br />

www.mondorf-osnabrueck.de<br />

Phonak Audéo Quest -Jetzt ab €990,- bei Brillen +Hörgeräte Mondorf<br />

(abzüglich Krankenkassenanteil)

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