Bauen im Einklang mit der Natur - Hübner-Lee
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Planungshilfe<br />
für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von versickerungsfähigen<br />
Flächenbefestigungen <strong>mit</strong> dem TTE ® -System von HÜBNER-LEE<br />
Außenanlagen<br />
Garten<br />
<strong>Bauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong><br />
Ökologisches Konzept zur<br />
Flächenbefestigung<br />
Außenanlagen<br />
■■<br />
hohe Tragfähigkeit durch Lastverteilung<br />
■■<br />
naturnahe dezentrale Versickerungsanlage<br />
■■<br />
Erhalt <strong>der</strong> belebten Bodenschicht<br />
■■<br />
Behandlung belasteter<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />
■■<br />
Grundwasserschutz und<br />
-neubildung<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong><br />
Schutz<br />
des Bodenlebens<br />
www.tte.eu
Einleitung Planungshilfe<br />
Die TTE ® -Bauweise stellt eine innovative und sehr<br />
ökologische Form <strong>der</strong> Flächenbefestigung dar. Unser<br />
Leitbild „<strong>Bauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>“ ist<br />
kein reklamehafter Slogan – es ist unsere Philosophie.<br />
Das TTE ® -Konzept stellt <strong>im</strong> Vergleich zu konventionellen<br />
ökologischen Bauweisen keine erhebliche<br />
Beeinträchtigung (Eingriff) des <strong>Natur</strong>haushaltes<br />
dar.<br />
Der Oberboden wird in <strong>der</strong> Regel erhalten o<strong>der</strong> verbessert<br />
und durch das System überbaut, wobei die<br />
<strong>Natur</strong> und ihre wertvollen ökologischen Funktionen<br />
integriert werden. Neben dem nachhaltigen Umgang<br />
<strong>mit</strong> dem Schutzgut Boden und <strong>der</strong> Bewahrung<br />
<strong>der</strong> dort lebenden Mikroorganismen (bis zu 200<br />
Mio. pro m²) können so für das Schutzgut Wasser<br />
essentielle Funktionen,<br />
wie die Reinigung des<br />
Nie<strong>der</strong>schlagswassers<br />
durch stoffliche Abbauprozesse,<br />
erfüllt werden.<br />
Dank reinigungsfähigen<br />
TTE ® -Pflasterflächen ist<br />
dies nun nicht mehr nur<br />
bei begrünten Befestigungen<br />
möglich. Die geringen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
die Verdichtung des Bodens<br />
und <strong>der</strong> Tragschicht<br />
und die daraus resultierende<br />
dauerhafte Wasserdurchlässigkeit<br />
und<br />
-speicherfähigkeit <strong>der</strong><br />
TTE ® -Bauweise setzen neue Maßstäbe in <strong>der</strong> Ökologie<br />
und Funktionalität von versickerungsfähigen<br />
Pflaster- und Grünflächen. Ein weiteres Merkmal,<br />
durch das sich die TTE ® -Bauweise abhebt, ist die<br />
Herstellung opt<strong>im</strong>aler vegetativer Bedingungen, die<br />
zahlreiche „grüne Referenzen“ hervorgebracht hat.<br />
Diese Eigenschaft bewirkt durch Kühlung, Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Luftfeuchtigkeit und Staubbindung auch einen<br />
positiven Einfluss auf unsere Luft und das Kleinkl<strong>im</strong>a.<br />
Die Herstellung eines naturnahen Boden-, Wasser-<br />
und Lufthaushaltes ohne erheblichen Eingriff<br />
in die verschiedenen Schutzgüter ermöglicht die<br />
Kompensation von Eingriffen. Durch die dezentrale<br />
Wasserbewirtschaftung <strong>mit</strong> dem TTE ® -System wird<br />
Überschwemmungen vorgebeugt, die Grundwasserneubildung<br />
geför<strong>der</strong>t und hohe Investitionen für<br />
zusätzliche Entwässerungsbauwerke und Regenwassergebühren<br />
können in <strong>der</strong> Regel entfallen.<br />
Hochwasser, Kl<strong>im</strong>awandel und die Belastung des<br />
Bodens sowie des Grundwassers zeigen deutlich,<br />
wie dringend notwendig ökologisch gebaute Flächen<br />
sind und dass ein Umdenken stattfinden muss<br />
– weg von <strong>der</strong> rücksichtlosen Versiegelung unserer<br />
Landschaft, hin zu Sickerflächen <strong>mit</strong> biologischer<br />
Reinigungsfunktion. Das TTE ® -Konzept bietet hierfür<br />
sowohl ökologisch als auch ökonomisch die Lösung.<br />
Die Planungshilfe stellt eine praxisbegleitende Ergänzung<br />
zur Broschüre „<strong>Bauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Natur</strong>“ dar. Detaillierte Angaben, bildliche Darstellungen<br />
und die Erläuterung typischer Fehler in <strong>der</strong><br />
Praxis sollen die korrekte Anwendung des TTE ® -Systems<br />
sowohl vereinfachen als auch eine opt<strong>im</strong>ale<br />
Funktion gewährleisten.<br />
Die TTE ® -Bauweise setzt neue Maßstäbe in <strong>der</strong><br />
Ökologie und Funktionalität von versickerungsfähigen<br />
Pflaster- und Grünflächen.<br />
2<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Benutzerhinweise<br />
Unsere Planungshinweise geben<br />
den Stand unseres Wissens und<br />
unserer Erfahrung zum Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> Drucklegung wie<strong>der</strong>. Verwenden<br />
Sie deshalb bitte die jeweils<br />
neueste Auflage (www.huebner-lee.de/downloads/).<br />
In Zweifelsfällen<br />
setzen Sie sich bitte <strong>mit</strong><br />
uns in Verbindung.<br />
Diese Planungshilfe ist eine wichtige<br />
Erkenntnisquelle für fachgerechtes<br />
Verhalten <strong>im</strong> Normalfall.<br />
Sie erhebt keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit und kann nicht alle<br />
möglichen Son<strong>der</strong>fälle erfassen in<br />
denen weitergehende o<strong>der</strong> einschränkende<br />
Maßnahmen geboten<br />
sein können. Deshalb erfolgen<br />
die beschriebenen Empfehlungen<br />
ohne Haftung. Sie bilden dennoch<br />
einen Maßstab für einwandfreies<br />
technisches Verhalten.<br />
Durch die Anwendung <strong>der</strong> Planungshilfe<br />
<strong>der</strong> Firma HÜBNER-LEE<br />
entzieht sich niemand <strong>der</strong> Verantwortung<br />
für eigenes Handeln.<br />
Je<strong>der</strong> handelt insoweit auf eigene<br />
Gefahr. Wir übernehmen für<br />
Planungs-, Beratungs- und Verarbeitungshinweise<br />
etc. nur dann<br />
Haftung, wenn wir Ihnen auf Ihre<br />
schriftliche Anfrage hin verbindlich<br />
und schriftlich, unter Bezugnahme<br />
auf ein best<strong>im</strong>mtes, uns bekanntes<br />
Bauvorhaben, Vorschläge <strong>mit</strong>geteilt<br />
haben. In jedem Fall bleiben<br />
Sie verpflichtet unsere Vorschläge<br />
unter Einbeziehung unserer Ware<br />
auf die Eignung für den von Ihnen<br />
vorgesehenen konkreten Verwendungszweck<br />
hin zu untersuchen.<br />
Sollten Sie in dieser Planungshilfe<br />
Fehler o<strong>der</strong> Uneindeutigkeiten<br />
entdecken, die zu einer falschen<br />
Anwendung führen können, bitten<br />
wir Sie, uns dies unverzüglich<br />
<strong>mit</strong>zuteilen, da<strong>mit</strong> wir die Mängel<br />
gegebenenfalls schnellstmöglich<br />
beseitigen können.<br />
Benutzerhinweise 3<br />
Planungsgrundsätze<br />
Techn. Vorschriften, Nutzung, Verdichtung<br />
TTE ® -Bauweisen<br />
Klassifizierung, Übersicht, Projektbeispiel<br />
Baugrund / Planum<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />
Vegetationstragschicht<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />
Mineralische Tragschicht<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />
Bettung<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />
Verlegehinweise<br />
Verbandsarten, Anschlüsse, Kurvengestaltung<br />
Stellplatzmarkierung 33<br />
Verfüllung<br />
Substrat, Pflastersteine<br />
Ansaat<br />
Saatgutmischung, Herstellung<br />
Mineralische Deckschichten<br />
Kiesflächen, wassergebundene Decken<br />
Entwässerung<br />
Behandlung belasteter Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />
Flächen- und Rigolenversickerung <strong>mit</strong> TTE ® 39<br />
Gestaltungsbeispiele 48<br />
Prüfungen und Prüfverfahren 48<br />
Pflege und Unterhaltung<br />
Mähen, Bewässern, Winterdienst<br />
4<br />
8<br />
15<br />
16<br />
22<br />
26<br />
28<br />
34<br />
35<br />
36<br />
49<br />
Quellenverzeichnis 50<br />
3
Planungsgrundsätze<br />
Diese Planungshilfe dient <strong>der</strong> Erläuterung und Beschreibung<br />
<strong>der</strong> TTE ® -Bauweise, eines Konzepts zur<br />
ökologischen Flächenbefestigung und dezentralen<br />
Regenwasserversickerung <strong>mit</strong> hoher lastverteilen<strong>der</strong><br />
und ökologischer Funktion. Da die innovative<br />
TTE ® -Bauweise nicht in den aktuellen technischen<br />
Regelwerken berücksichtigt wird, weicht sie von den<br />
sogenannten Regelbauweisen ab und stellt eine<br />
Son<strong>der</strong>bauweise dar. Aus diesem Grund sollten die<br />
enthaltenen Planungshinweise unbedingt vor dem<br />
Planungsprozess ausreichend studiert werden.<br />
TTE ® bietet Funktionen wie eine gute Vegetationsfähigkeit,<br />
biologische und chemische Reinigungsfähigkeit,<br />
breitflächige Lastverteilung und vor allem<br />
eine hohe Entwässerungsleistung. Diese können nur<br />
durch die Anwendung<br />
des TTE ® -Bauelementes<br />
nach den empfohlenen<br />
TTE ® -Bauweisen und<br />
unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Einbauhinweise<br />
nachhaltig sichergestellt<br />
werden. So<strong>mit</strong> wird auch<br />
das Einsparpotential in<br />
bautechnischer Hinsicht<br />
voll ausgeschöpft.<br />
In <strong>der</strong> folgenden Planungshilfe werden<br />
die Planung, Ausführung und<br />
Unterhaltung von versickerungsfähigen<br />
Flächenbefestigungen und<br />
dezentralen Versickerungsanlagen<br />
<strong>mit</strong> dem TTE ® -System erläutert.<br />
Die technischen Vorgaben dienen<br />
sowohl Planern als auch Ausführenden<br />
als Leitfaden für eine<br />
korrekte Ausführung, dauerhafte<br />
Funktionsfähigkeit und Planungssicherheit<br />
in <strong>der</strong> Anwendung des<br />
TTE ® -Systems.<br />
Durch die Verwendung <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente als<br />
reine Deckschicht, aufgebaut nach konventionellen<br />
Bauweisen und Regelwerken, kommt die hohe Leistungsfähigkeit<br />
des Systems nicht zum Tragen. In vielerlei<br />
Hinsicht führt dies zu einem Funktionsverlust<br />
(v. a. <strong>der</strong> Entwässerung und Vegetation).<br />
In <strong>der</strong> folgenden Planungshilfe werden die Planung,<br />
Ausführung und Unterhaltung von versickerungsfähigen<br />
Flächenbefestigungen und dezentralen Versickerungsanlagen<br />
<strong>mit</strong> dem TTE ® -System erläutert.<br />
Die technischen Vorgaben dienen sowohl Planern<br />
als auch Ausführenden als Leitfaden für eine korrekte<br />
Ausführung, dauerhafte Funktionsfähigkeit und<br />
Planungssicherheit in <strong>der</strong> Anwendung des TTE ® -Systems.<br />
Die enthaltenen Empfehlungen<br />
zur TTE ® -Bauweise<br />
stützen sich auf zahlreiche<br />
wissenschaftliche Untersuchungen<br />
und Gutachten in<br />
Zusammenarbeit <strong>mit</strong> unabhängigen<br />
Instituten und<br />
Experten (siehe Broschüre<br />
„Nachweise und Prüfzertifikate“)<br />
sowie auf steten<br />
Austausch <strong>mit</strong> Fachleuten<br />
und langjährige Erfahrungswerte<br />
<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />
ökologischen Flächenbefestigung.<br />
4<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Technische Vorschriften<br />
Die vorliegenden Planungshinweise wurden in<br />
Anlehnung an das Regelwerk „Richtlinie für die<br />
Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren<br />
Flächenbefestigungen“ <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft<br />
Landesentwicklung Landschaftsbau e.<br />
V. (FLL) sowie an das Arbeitsblatt A 138 „Planung,<br />
Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von<br />
Nie<strong>der</strong>schlagswasser“ <strong>der</strong> Deutsche Vereinigung<br />
für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.<br />
(DWA) verfasst. Diese Regelwerke sind, <strong>mit</strong> gewissen<br />
Einschränkungen, neben den Angaben dieser<br />
Planungshilfe beson<strong>der</strong>s zu berücksichtigen.<br />
Als Grundlage für die Planung und Ausführung von<br />
Befestigungen <strong>mit</strong> TTE ® sind, ggf. <strong>mit</strong> gewissen Abweichungen,<br />
folgende Technische Regeln in <strong>der</strong> jeweils<br />
gültigen Fassung zu beachten (alphabetisch):<br />
■■<br />
DIN 18915 Vegetationstechnik <strong>im</strong><br />
Landschaftsbau – Bodenarbeiten<br />
■■<br />
DWA-A 138 Planung, Bau und Betrieb<br />
von Anlagen zur Versickerung von<br />
Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />
■■<br />
DWA-M 153 Handlungsempfehlungen zum<br />
Umgang <strong>mit</strong> Regenwasser<br />
■■<br />
FLL-Richtlinie für die Planung, Ausführung<br />
und Unterhaltung von begrünbaren<br />
Flächenbefestigungen*<br />
■■<br />
ZTV E-StB 94 Zusätzliche Technische<br />
Vertragsbedingungen und Richtlinien für<br />
Erdarbeiten <strong>im</strong> Straßenbau<br />
■■<br />
ZTV SoB-StB 04 Zusätzliche Technische<br />
Vertragsbedingungen und Richtlinien für<br />
Schichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Straßenbau<br />
Ergänzende Richtlinien und Vorschriften (alphabetisch):<br />
■■<br />
DIN 18318 Verkehrswegebauarbeiten –<br />
Pflasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener<br />
Ausführung, Einfassungen<br />
■■<br />
DIN 483 Bordsteine aus Beton (nationale<br />
Ergänzungsnorm zu DIN EN 1340)<br />
■■<br />
DIN EN 1340 Bordsteine aus Beton –<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Prüfverfahren<br />
■■<br />
FLL-Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil2<br />
■■<br />
FLL-Fachbericht zu Planung, Bau und<br />
Instandhaltung von Wassergebundenen<br />
Wegen<br />
■■<br />
FLL-Regel-Saatgut-Mischungen Rasen (RSM)<br />
■■<br />
Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes<br />
und Unterbaues <strong>im</strong> Straßenbau, 2003<br />
■■<br />
RStO 01 / RStO 12 Richtlinien für die<br />
Standardisierung des Oberbaus von<br />
Verkehrsflächen<br />
■■<br />
TL Gestein-StB 04 Technische<br />
Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen <strong>im</strong><br />
Straßenbau<br />
■■<br />
TL SoB-StB 04 Technische Lieferbedingungen<br />
für Baustoffgemische und Böden zur<br />
Herstellung von Schichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong><br />
Straßenbau<br />
■■<br />
ZTV Pflaster-StB 06 Zusätzliche Technische<br />
Vertragsbedingungen und Richtlinien zur<br />
Herstellung von Pflasterdecken, Plattenbelägen<br />
und Einfassungen<br />
* ) <strong>im</strong> Folgenden gekürzt als: FLL-Richtlinie für begrünbare<br />
Flächenbefestigungen<br />
FLL-Richtlinien dienen u.a. auch als Grundlage für diese Planungshilfe<br />
5
Planungsgrundsätze<br />
Nutzung<br />
TTE ® ist mehr als nur ein gewöhnliches Rasengitter<br />
für begrünte Parkflächen und Feuerwehrzufahrten.<br />
Es bietet eine ökologische Lösung sowohl für begrünte<br />
als auch für gepflasterte Flächenbefestigungen<br />
aller Art. Versickerungsfähige Befestigungen<br />
<strong>mit</strong> dem TTE ® -System finden vor allem Anwendung<br />
in kommunalen, gewerblichen und privaten Bereichen<br />
von Nutz- und Nebenflächen, wie dem ruhenden<br />
Verkehr, Lager- und Hofflächen sowie <strong>der</strong><br />
Wegebefestigung, Feuerwehrzufahrten und Siedlungsstraßen.<br />
Weitere Beispiele typischer Anwendungsbereiche<br />
für TTE ® -Bauweisen können S.12<br />
und 13 entnommen werden.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hohen Leistungsfähigkeit des TTE ® -<br />
Systems bezüglich <strong>der</strong> Lastverteilung und den so<strong>mit</strong><br />
sehr geringen Anfor<strong>der</strong>ungen an den Untergrund<br />
bietet TTE ® eine opt<strong>im</strong>ale Lösung bei schlechten<br />
Baugründen. So kann es beson<strong>der</strong>s unter diesen<br />
erschwerten Bedingungen auch als Tragkonstruktion<br />
für dauerhaft durchlässige Pflaster- und Plattenbeläge<br />
verwendet werden. Zudem erfüllt die individuelle<br />
TTE ® -Lösung auch höchste Ansprüche an<br />
Gestaltung und Ästhetik.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> geringen Aufbaustärken ist TTE ® ideal<br />
zur Befestigung von Verkehrsdächern. Die stark<br />
reduzierte Last ermöglicht den Einsatz bereits bei<br />
geringen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Unterkonstruktion<br />
bzw. das Bauwerk. Für begrünte Verkehrsdächer<br />
bietet es hervorragende vegetative Bedingungen.<br />
Auch <strong>der</strong> Einsatz für die extensive Dachbegrünung<br />
und Steildachbegrünung ist möglich.<br />
Durch die eingriffsarme Bauweise und den Erhalt<br />
o<strong>der</strong> die Herstellung eines naturnahen Boden- und<br />
Wasserhaushaltes eignet sich das TTE ® -System für<br />
Flächen- und Wegebefestigungen in <strong>der</strong> Landschaft<br />
und beson<strong>der</strong>s für Schutzgebiete des <strong>Natur</strong>- und<br />
Landschafts- sowie Gewässerschutzes.<br />
Temporäre Befestigungen, z.B. für Veranstaltungen<br />
können <strong>mit</strong> TTE ® sehr einfach hergestellt und rückstandslos<br />
rückgebaut werden. Das System kann in<br />
diesem Fall direkt auf ebenen Wiesen- o<strong>der</strong> Rasenflächen<br />
verlegt werden.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Nutzungsmöglichkeiten als dezentrale<br />
befahrbare Versickerungseinrichtung werden<br />
<strong>im</strong> Teil Entwässerung beschrieben.<br />
Nutzungseinschränkung<br />
Die Nutzungsanfor<strong>der</strong>ungen an die TTE ® -Bauweisen<br />
sind i. d. R. gleichwertig o<strong>der</strong> geringer als<br />
die <strong>der</strong> Belastungsklasse Bk 1,8 nach RStO 12, die<br />
weitestgehend <strong>der</strong> ehemaligen Bauklasse III/IV <strong>der</strong><br />
RStO 01 entspricht. So<strong>mit</strong> ist die Nutzung <strong>der</strong> TTE ® -<br />
Flächen generell auf eine max<strong>im</strong>ale Verkehrsbelastung<br />
von 1,8 Mio. 10-t-Achsübergänge während<br />
des Nutzungszeitraumes zu beschränken.<br />
Die Befestigung durch TTE ® -Bauweisen darf <strong>im</strong><br />
Verkehrsbereich nur eingesetzt werden, wenn Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 30 km/h nicht überschritten<br />
werden (ausgenommen Wirtschaftswege).<br />
Nach Rücksprache kann das System bis zu einer<br />
Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h angewendet<br />
werden. Für Verkehrsstraßen ist das TTE ® -System<br />
auf die Nutzung als Zufahrts- und Anlieger-/Wohnstraße<br />
zu begrenzen.<br />
Für Bauvorhaben <strong>im</strong> öffentlichen Raum sollte grundsätzlich<br />
mindestens die TTE ® -Bauweise 2 gewählt<br />
werden (ausgenommen Geh- und Radwege sowie<br />
Flächen, die auf reinen Pkw-Verkehr begrenzt sind).<br />
Das TTE ® -System ist für Steigungen bis zu 10% problemlos<br />
anwendbar. Bei stärkeren Neigungen ist<br />
eine Beratung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
6<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Verdichtung<br />
Der Verdichtungsgrad spielt bei <strong>der</strong> Anwendung des<br />
TTE ® -Systems eine entscheidende Rolle. Funktionen<br />
wie eine dauerhafte Durchlässigkeit, hohe Wasserspeicherfähigkeit<br />
und ökologische Funktionalität<br />
können nur bei Einhaltung <strong>der</strong> vorgeschriebenen<br />
Verdichtungsgrade gewährleistet werden. Deshalb<br />
ist <strong>der</strong> Wahl geeigneter Verdichtungsgeräte beson<strong>der</strong>e<br />
Beachtung zu schenken. Wir empfehlen für<br />
mineralische Tragschichten leichte bis <strong>mit</strong>telschwere<br />
Rüttelplatten und für Vegetationstragschichten und<br />
für den Baugrund leichte Walzen zu verwenden.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Regelbauweisen<br />
mögen die Angaben zur Tragfähigkeit und Verdichtung<br />
<strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen auf den ersten Blick<br />
unzureichend erscheinen. Durch die sehr hohe<br />
lastverteilende Funktion <strong>der</strong> TTE ® -Elemente ist <strong>der</strong><br />
geringe Verdichtungsgrad <strong>der</strong> Tragschicht jedoch<br />
nachweislich ausreichend, um die Tragfähigkeit und<br />
Ebenheit <strong>der</strong> Fläche zu gewährleisten (vgl. Broschüre<br />
„Nachweise und Prüfzertifikate“).<br />
Wenn erfor<strong>der</strong>lich, kann <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> Tragfähigkeit<br />
<strong>mit</strong> einem Plattendruckversuch nach DIN<br />
18134 erbracht werden.<br />
Für Län<strong>der</strong>, in denen maßgeblich <strong>mit</strong> E v1 -Werten<br />
gearbeitet wird, können die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> folgenden<br />
Tabelle berücksichtigt werden:<br />
Tab. 1: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Tragfähigkeit (Ausland in dem E v1 Werte gelten)<br />
Untergrund Tragschicht/Vegetationstragschicht TTE ® -Bauweise<br />
E v1<br />
= 7 MN/m² keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich TTE ® -Bauweise 1<br />
E v1<br />
= 7 MN/m² E v1<br />
= 10 MN/m 2 TTE ® -Bauweise 2<br />
E v1<br />
= 7 MN/m² E v1<br />
= 15 MN/m 2 TTE ® -Bauweise 3<br />
Umweltverträglichkeit und Entsorgung<br />
TTE ® -Produkte werden aus recycelten Mischkunststoffen<br />
(Duales System Deutschland) hergestellt. Sie<br />
sind nachweislich umweltneutral und sehr UV-beständig.<br />
TTE ® zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer<br />
aus, die jene vieler an<strong>der</strong>er üblicher Produkte<br />
(z. B. Betonerzeugnisse) übersteigt.<br />
Nach Ablauf des Nutzungszeitraumes<br />
o<strong>der</strong> bei Nutzungsän<strong>der</strong>ung sollte<br />
deshalb geprüft werden, ob die Elemente<br />
gegebenenfalls wie<strong>der</strong>verwendet<br />
o<strong>der</strong> für eine Nutzung <strong>mit</strong><br />
geringerer Belastung und Intensität<br />
eingesetzt werden können.<br />
Wir orientieren uns am „cradle to cradle“-Prinzip<br />
(„von <strong>der</strong> Wiege zur Wiege“), weshalb TTE ® -Produkte<br />
nach Ablauf ihrer Lebensdauer zurückgegeben<br />
und wie<strong>der</strong> in den Produktkreislauf zurückgeführt<br />
werden können. Alternativ sind sie in einem<br />
Wertstoffhof zu entsorgen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig<br />
einer Wie<strong>der</strong>verwertung zuzuführen.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Umweltverträglichkeit,<br />
Gesundheit, Sicherheit<br />
und Entsorgung sind nach FLL–<br />
Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
7
TTE ® -Bauweisen<br />
Klassifizierung <strong>der</strong> Bauweisen<br />
Die für ein Bauvorhaben erfor<strong>der</strong>liche TTE ® -Bauweise<br />
ergibt sich insbeson<strong>der</strong>e in Abhängigkeit<br />
<strong>der</strong> 10-t-Achsübergänge in Mio. während des Nutzungszeitraumes,<br />
<strong>der</strong> Nutzungsbelastung und Nutzungsintensität.<br />
Eine Anpassung <strong>der</strong> Schichtstärken<br />
erfolgt, durch die Einteilung des Baugrundes in die<br />
Frostempfindlichkeitsklassen (nach ZTV E-StB). Folgende<br />
Bewertungskriterien wurden in Anlehnung<br />
an die FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />
und die RStO 12 entwickelt.<br />
Tab. 2: Bemessungsrelevante Beanspruchung B –<br />
Äquivalente 10-t-Achsübergänge in Millionen:<br />
bis 0,3 Bk TTE ® -Bauweise 2<br />
bis 1,8 Bk TTE ® -Bauweise 3<br />
Nutzungsintensität<br />
■ ■ Dauer <strong>der</strong> Benutzung<br />
■ ■ Häufigkeit <strong>der</strong> Benutzung<br />
■ ■ Intervalle <strong>der</strong> Benutzung<br />
■ ■ Nutzungsfrequenz<br />
Tab. 3: Nutzungsbelastung (Achslast und zulässiges Gesamtgewicht des Fahrzeugtyps):<br />
Pkw, Wohnmobile, Kleintransporter bis 3,5 t zulässiges GG* TTE ® -Bauweise 1<br />
gelegentlich Lkw bis 40 t zulässiges GG* (bis 10 t Achslast)<br />
Feuerwehrfahrzeuge bis 16 t zulässiges GG*<br />
TTE ® -Bauweise 2<br />
Lkw bis 40 t zulässiges GG* (bis 11,5 t Achslast) TTE ® -Bauweise 3<br />
* ) Gesamtgewicht<br />
Nachhaltig und dauerhaft: TTE ® -Stellflächen und Fahrgasse nach 10 Jahren täglicher Nutzung (TTE ® -Bauweise 1)<br />
8<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Bauweisen in 3 Kategorien<br />
■■<br />
TTE ® -Bauweise 1: Flächen ausschließlich für Pkw-Verkehr bis 3,5 t Gesamtgewicht<br />
■■<br />
TTE ® -Bauweise 2: Für Pkw und gelegentlichen Schwerlastverkehr<br />
(entspricht RStO 01, BKL V / VI bzw. RStO 12, Bk 0,3)<br />
■■<br />
TTE ® -Bauweise 3: Für Schwerlastverkehr bis 40 t Gesamtgewicht<br />
(entspricht RStO 01, BKL III / IV bzw. RStO 12, Bk 1,8)<br />
Vegetationstechnische Belastung bei TTE ® Grün:<br />
Die Belastung <strong>der</strong> Vegetation bei begrünbaren TTE ® -Bauweisen ist von folgenden Faktoren abhängig:<br />
■■<br />
Druck- und Scherbelastung (durch die Unterfüllung <strong>der</strong> TTE ® -Elemente <strong>mit</strong> Füllsubstrat und so<strong>mit</strong> dem<br />
Schutz <strong>der</strong> Rasendecke, durch die Stege <strong>der</strong> Elemente, vernachlässigbar)<br />
■■<br />
Beschattung<br />
■■<br />
Trockenheit und Hitze unter Fahrzeugen<br />
Unterteilung in TTE ® Grün und TTE ® Pflaster<br />
■■<br />
TTE ® Pflaster: für hohe Nutzungsintensität und -belastung<br />
(z.B.: Verkehrsstraßen, stark frequentierte Fahrgassen und Stellflächen)<br />
■■<br />
TTE ® Grün: für <strong>mit</strong>tlere Nutzungsintensität und vegetationstechnische Belastung<br />
(z.B.: Feuerwehrzufahrten, gering frequentierte Fahrgassen, Stellflächen)<br />
Gegebenenfalls können die TTE ® Grün-Bauweisen bei intensiver Nutzung auch <strong>mit</strong> 50 % Pflastersteinen<br />
in Schachbettanordnung angewendet werden.<br />
TTE ® -Bauweise 2: öffentliche Stellflächen als TTE ® Pflaster und TTE ® Grün (gleichzeitig Wurzelschutz für Baumpflanzungen)<br />
9
TTE ® -Bauweisen<br />
TTE ® Grün<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
10<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
10<br />
E v2<br />
-Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
20<br />
10<br />
10<br />
E v2<br />
-Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
20<br />
E v2 -Wert 10<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
30<br />
Grünflächenbefestigung Grün 1<br />
für leichte Belastungen, z.B. <strong>im</strong> privaten Bereich, für PKW bis max. 2,5 t<br />
Abb. 1: TTE ® Grün 1<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
30<br />
cm 5 10 15 20 25 30 35 40 45 cm 50 5 55 10 60 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />
cm 5 10 15 20 25 30 35 40 cm 45 5 50 10 55 15 60 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />
6 cm<br />
5 cm<br />
6 cm<br />
5 cm<br />
Füllsubstrat<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-Gemisch)<br />
Untergrund<br />
Grünflächenbefestigung Grün 2<br />
für <strong>mit</strong>telschwere Belastungen, z.B. <strong>im</strong> öffentlichen Bereich, für PKW bis max. 3 t<br />
Abb. 2: TTE ® Grün 2<br />
20<br />
10<br />
Grünflächenbefestigung Grün 3<br />
bis 40 t Gesamtgewicht<br />
Abb. 3: TTE ® Grün 3<br />
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 cm 5 60 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung Füllsubstrat<br />
(Splitt TTE ® -Bauelement<br />
2/5 mm)<br />
Untergrund Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
Vegetationstragschicht<br />
20-25 cm<br />
(Schotter-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
Untergrund<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt 2-5 mm)<br />
TTE Schottertragschicht<br />
® -Pflastersteine<br />
15-20 cm<br />
Füllsubstrat (0-32/0-45 mm)<br />
TTE ® -Bauelement<br />
6 cm Feinnetz<br />
Untergrund<br />
3-5 cm<br />
Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
20 cm<br />
Vegetationstragschicht<br />
(Schotter-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
10-15 cm<br />
Schottertragschicht<br />
(0-32 mm)<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
Untergrund<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt 2-5 mm)<br />
Schottertragschicht<br />
25-30 cm<br />
für nachhaltiges<br />
(0-32/0-45<br />
<strong>Bauen</strong><br />
mm)
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
10<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
E v2<br />
-Wert<br />
10<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
20<br />
E v2<br />
-Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
20<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
10 30<br />
Grünflächenbefestigung Grün 1<br />
für leichte Belastungen, z.B. <strong>im</strong> privaten Bereich, für PKW bis max. 2,5 t<br />
10 15 20 25 30 35<br />
cm<br />
cm 10 15 20 30 35 40 45 cm<br />
5 10 15 20 25 30 35 40 cm 45 5 50 10 55 15 60 20 25 30 35<br />
5<br />
40 45 50 55<br />
25<br />
60<br />
50 5 55 60<br />
6 cm<br />
5 cm<br />
6 cm<br />
5 cm<br />
6 cm<br />
Füllsubstrat<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-Gemisch)<br />
Untergrund<br />
TTE ® Pflaster<br />
Grünflächenbefestigung Grün 2<br />
für <strong>mit</strong>telschwere Belastungen, z.B. <strong>im</strong> öffentlichen Bereich, für PKW bis max. 3 t<br />
Abb. 4: TTE ® Pflaster 1<br />
10<br />
Grünflächenbefestigung Grün 3<br />
Abb. bis 5: TTE 40 ® t Pflaster Gesamtgewicht 2<br />
20<br />
10<br />
Abb. 6: TTE ® Pflaster 3<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
30<br />
10<br />
cm 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 cm 5 60 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />
3-5 cm<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz Füllsubstrat<br />
Bettung TTE ® -Bauelement<br />
(Splitt Feinnetz 2/5 mm)<br />
Untergrund Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
Vegetationstragschicht<br />
20-25 cm<br />
(Schotter-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
Untergrund<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung TTE ® -Pflastersteine<br />
(Splitt Füllsubstrat 2-5 mm)<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Schottertragschicht<br />
15-20 6 cm cm Feinnetz<br />
(0-32/0-45 mm)<br />
3-5 cm<br />
Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-<br />
Untergrund<br />
Gemisch)<br />
20 cm<br />
Vegetationstragschicht<br />
(Schotter-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
10-15 cm<br />
Schottertragschicht<br />
(0-32 mm)<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
Untergrund<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt 2-5 mm)<br />
Schottertragschicht<br />
25-30 cm<br />
(0-32/0-45 mm)<br />
Untergrund<br />
11
Tab. 4: Die TTE ® -Bauweisen auf einen Blick<br />
TTE ® -<br />
Bauweise<br />
Nutzung<br />
Anwendungsbereich<br />
Tragfähigkeit<br />
E v2 -Wert*<br />
1<br />
Grün<br />
Pflaster<br />
geringer täglicher<br />
Fahrzeugwechsel, z. B.<br />
private Stellflächen;<br />
zulässiges Gesamtgewicht:<br />
3,5 t<br />
■■<br />
private Pkw-Parkplätze<br />
■■<br />
Garagenzufahrten<br />
■<br />
■■<br />
Fahrradabstellplätze<br />
■■<br />
Geh- und Radwege<br />
■<br />
■ Campingwagen-Stellplätze<br />
■ ökologische Tragschicht für Terrassen<br />
und Gehwege <strong>mit</strong> Pflaster- o<strong>der</strong><br />
Plattenbelag<br />
Baugrund<br />
mind.10 MN/m²<br />
2<br />
Grün<br />
Pflaster<br />
häufiger täglicher Fahrzeugwechsel,<br />
Fahrzeuge<br />
des Unterhaltungsdienstes,<br />
sehr selten Schwerlastverkehr,<br />
z. B. öffentliche<br />
Parkflächen;<br />
zulässiges Gesamtgewicht:<br />
3,5 t (gelegentlich<br />
40 t)<br />
■■<br />
öffentliche Pkw-Stellplätze<br />
■<br />
■ gewerbliche Mitarbeiter- und<br />
Besucherparkplätze<br />
■■<br />
private Hofbefestigungen und<br />
Zufahrtsstraßen<br />
■■<br />
Feuerwehrzufahrten und<br />
-umfahrungen <strong>mit</strong>/ohne Begrünung<br />
■■<br />
landwirtschaftliche Wege<br />
■■<br />
Anliegerstraßen<br />
■■<br />
ökologische Tragschicht für Pflastero<strong>der</strong><br />
Plattenbelag<br />
Baugrund<br />
mind. 10 MN/m²<br />
Vegetations- 1) / Tragschicht<br />
mind. 20 MN/m²<br />
3<br />
Grün<br />
Pflaster<br />
häufiger täglicher Fahrzeugwechsel,<br />
erhöhter<br />
Schwerlastverkehr;<br />
zulässiges Gesamtgewicht:<br />
40 t<br />
■■<br />
gewerbliche Lagerplätze und Zufahrten<br />
■■<br />
Lkw- und Busstellplätze<br />
■■<br />
Servicewege an Autobahnraststätten<br />
■■<br />
ökologische Tragschicht für<br />
Verkehrsflächen <strong>mit</strong> Deckschicht aus<br />
Pflaster- o<strong>der</strong> Plattenbelag<br />
■■<br />
Veranstaltungsflächen für temporäre<br />
Nutzung<br />
Baugrund<br />
mind.10 MN/m²<br />
Schottertragschicht<br />
mind. 20 MN/m²<br />
Vegetationstragschicht<br />
mind. 30 MN/m²<br />
Schottertragschicht<br />
mind. 30 MN/m²<br />
*)<br />
MN/m² = MPa (Einheit MPa ist <strong>im</strong> Ausland und nach <strong>der</strong> RStO 12 zu verwenden)<br />
1)<br />
Vegetationstragschicht: 60 % Schotter (z. B. 2/32 mm), 40 % Oberboden Bodengruppe 2 o<strong>der</strong> 4 nach DIN 18915<br />
12<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Tragschicht nach<br />
Frostempfindlichkeit<br />
Bettung Kammerbefüllung Ökologischer Wert<br />
keine Tragschicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich<br />
keine Tragschicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich<br />
40 % Splitt 2/5 mm<br />
30 % gesiebter Oberboden<br />
20 % Lava 2/4 mm<br />
10 % Fertigkompost<br />
Splitt 2/5 mm ca. 5 cm<br />
stark<br />
50 % gesiebter Oberboden<br />
20 % gewaschener Sand 0/2 mm<br />
20 % Lava 2/4 mm<br />
10 % Fertigkompost<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
SEHR HOCH<br />
kein nennenswerter Eingriff,<br />
natürlicher Boden<br />
wird überbaut, keine<br />
Verdichtung, <strong>Natur</strong>haushalt<br />
nahezu unverän<strong>der</strong>t,<br />
Filter- und Reinigungsfunktion<br />
bleiben erhalten<br />
Vegetationstragschicht 1)<br />
F1: 20 cm, F2/F3: 25 cm<br />
Schottertragschicht (0/32 mm) 2)<br />
F1: 15 cm, F2/F3: 20 cm<br />
siehe Grün 1 siehe Grün 1 HOCH bis SEHR HOCH<br />
sehr geringer Eingriff,<br />
Filterfunktion bleibt<br />
erhalten, sehr geringe<br />
Splitt 2/5 mm<br />
3-5 cm stark<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
Verdichtung<br />
<strong>mit</strong> Vegetationstragschicht:<br />
Reinigungsfunktion bleibt<br />
erhalten, Verwendung<br />
des Oberbodens, naturnaher<br />
Haushalt<br />
Vegetationstragschicht 1)<br />
20 cm<br />
Schottertragschicht (0/32 mm) 2)<br />
F1: 10 cm, F2/F3: 15 cm<br />
Schottertragschicht (0/32 mm) 2)<br />
F1: 25 cm, F2/F3: 30 cm<br />
siehe Grün 1 siehe Grün 1<br />
50 % TTE ® -Pflastersteine in<br />
Schachbrett-Anordnung 3)<br />
Splitt 2/5 mm<br />
3-5 cm stark<br />
TTE ® -Pflastersteine<br />
MITTEL bis HOCH<br />
geringer Eingriff, Filterfunktion<br />
bleibt erhalten,<br />
geringe Verdichtung<br />
<strong>mit</strong> Vegetationstragschicht:<br />
Reinigungsfunktion bleibt<br />
erhalten, Verwendung<br />
des Oberbodens, naturnaher<br />
Haushalt<br />
2)<br />
Für eine höhere ökologische Funktionalität kann alternativ eine reinigungsaktive Tragschicht verwendet werden<br />
(Vegetationstragschicht jedoch <strong>mit</strong> 25 % Oberboden)<br />
3)<br />
Abwechselnde Befüllung <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente <strong>mit</strong> TTE ® -Pflastersteinen und Substrat in Schachbrett-Optik<br />
13
Beispiel BV Flughafen-Parkplatz Bern-Belp<br />
TTE ® Grün 2 (Vegetationstragschicht durch direkte Einarbeitung)<br />
Abtrag <strong>der</strong> Grasnarbe; Anlieferung<br />
von Schottertragschichtmaterial<br />
Aufbringen und Verteilung des Schottersand-Gemisches<br />
direkt auf bestehenden<br />
Oberboden<br />
Eineggen des Schottersandes in den<br />
Oberboden <strong>im</strong> Verhältnis 60 % Schottersand<br />
: 40 % Oberboden<br />
Herstellen <strong>der</strong> Geländemodellierung<br />
und Rohplanie<br />
Ausbringen und Ebnen <strong>der</strong> Bettung<br />
(Splitt-Oberboden- Gemisch)<br />
Verlegen <strong>der</strong> Elemente auf Feinnetz als<br />
Verlegehilfe und Trenngewebe<br />
Einsetzen <strong>der</strong> TTE ® -Pflastersteine in die<br />
TTE ® -Bauelemente als Stellplatzmarkierung<br />
und Gehweg<br />
Einbringen des Substrates (Oberboden-Sand-Gemisch)<br />
als Kammerverfüllung;<br />
Ansaat und Fertigstellung<br />
Schutz <strong>der</strong> Vegetation durch höher<br />
liegende Stege<br />
14<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Baugrund / Planum<br />
TTE ® -Bauweise 1<br />
Diese Bauweise erfor<strong>der</strong>t keine Tragschicht. Der<br />
gesetzte, gewachsene Oberboden bildet den Baugrund,<br />
sofern er den Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht. Die<br />
ökologischen Bodenfunktionen, die Bodenstruktur<br />
und ein naturnaher Zustand <strong>der</strong> Fläche werden erhalten.<br />
Für die Gewährleistung einer ausreichenden<br />
Mächtigkeit <strong>der</strong> belebten Bodenschicht (Reinigungsfunktion)<br />
sollte <strong>der</strong> Abtrag dieser, soweit <strong>mit</strong> den<br />
Niveauanpassungen vereinbar, möglichst gering<br />
ausfallen.<br />
TTE ® -Bauweise 2+3<br />
Den Oberboden, sofern er den Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht,<br />
profilgerecht abtragen, för<strong>der</strong>n und ggf.<br />
für die spätere Herstellung einer Vegetationstragschicht/reinigungsaktiven<br />
Tragschicht ordnungsgemäß<br />
auf Mieten lagern. Überschüssiges Material ist<br />
zu entsorgen.<br />
Bei Herstellung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht für die<br />
TTE ® -Bauweise 2 durch direkte Einarbeitung von<br />
mineralischem Gerüstbaustoff in den bestehenden<br />
Oberboden wird <strong>der</strong> Baugrund wie in TTE ® -Bauweise<br />
1 beschrieben vorbereitet.<br />
Herstellung<br />
Der Baugrund bzw. das Planum hat weitestgehend<br />
die Anfor<strong>der</strong>ung nach ZTV E-StB zu erfüllen. Abweichend<br />
davon sind die Vorgaben nach Tab. 5<br />
zu verwenden. Ob für das Erreichen <strong>der</strong> gestellten<br />
Anfor<strong>der</strong>ung an die Tragfähigkeit eine Verdichtung<br />
notwendig ist, sollte <strong>im</strong> Vorfeld geprüft werden.<br />
Liegt die Tragfähigkeit des Baugrundes von Haus<br />
aus höher, kann Tragschichtmaterial gegebenenfalls<br />
reduziert werden (Beratung erfor<strong>der</strong>lich). Eine<br />
ausreichende Wasserdurchlässigkeit ist zu prüfen.<br />
Eine zu starke Verdichtung des Bodens ist möglichst<br />
zu vermeiden. Aus diesem Grund sind bevorzugt<br />
Kettenfahrzeuge für die Herstellung des Planums zu<br />
verwenden.<br />
Baugrundverbesserung<br />
Für die TTE ® -Bauweisen ist durch die geringen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Tragfähigkeit des Untergrundes<br />
in <strong>der</strong> Regel keine Verbesserung des Baugrundes<br />
notwendig. Ist eine Baugrundverbesserung erfor<strong>der</strong>lich<br />
können <strong>der</strong> Einsatz von Geogittern, Bodenaustausch<br />
o<strong>der</strong> Aufschüttungen geeignete Maßnahmen<br />
sein. Binde<strong>mit</strong>tel dürfen nicht verwendet werden.<br />
Eine <strong>mit</strong>teldichte Lagerungsdichte ist ausreichend und sollte nicht durch weitere Verdichtung erhöht<br />
werden, da die Versickerungsleistung dadurch verringert wird.<br />
Um die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes und <strong>der</strong> Anlage zu sichern ist darauf zu achten,<br />
dass in Versickerungsbereichen vor sowie während <strong>der</strong> Bauausführung keine unkontrollierte Verdichtung<br />
durch dynamische Überbelastung o<strong>der</strong> schwere Auflasten (z. B. Überfahren <strong>mit</strong> Lieferfahrzeugen<br />
o<strong>der</strong> Lagerung) erfolgt.<br />
Tab. 5: Anfor<strong>der</strong>ungen an Baugrund / Planum<br />
Eigenschaft Anfor<strong>der</strong>ungen Prüfung nach<br />
Verformungsmodul E v2 ≥10 MN/m 2 DIN 18134<br />
Wasserdurchlässigkeit k f ≥ 1,0 × 10 -6 m/s DIN 18130-1<br />
nach ZTV E-StB<br />
Gefälle<br />
Abflusswirksame Neigung ≥ 1 % und<br />
≤ 5 %; je nach Untergrund<br />
Nivellement<br />
Höhenlage Grenzabweichung von <strong>der</strong> Nennhöhe ± 2 cm Nivellement<br />
Ebenheit<br />
Stichmaß als Grenzwert bei<br />
Messpunktabstand 4 m ≤ 2 cm<br />
DIN 18202<br />
15
Vegetationstragschicht<br />
Gerüstbaustoff<br />
Als mineralische Gerüstbaustoffe sind Gesteinskörnungen<br />
gemäß den TL Gestein-StB zu verwenden.<br />
Geeignet sind offenporige, frostbeständige, druckfeste,<br />
gebrochene Materialien. Bei ungebrochenen<br />
Gesteinskörnungen muss die Schichtstärke <strong>der</strong> Vegetationstragschicht<br />
gegebenenfalls erhöht werden,<br />
um eine ausreichende Tragfähigkeit zu erreichen.<br />
Reine Rundkorngemische sind als Gerüstbaustoff<br />
ungeeignet (FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen).<br />
Boden<br />
Für die Herstellung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht können<br />
Oberböden <strong>der</strong> Bodengruppe 2 und 4 nach<br />
DIN 18915 verwendet werden. Aus wirtschaftlichen<br />
sowie ökologischen Gründen soll möglichst vorhandener<br />
Oberboden verwendet werden, sofern er den<br />
Bodenhilfsstoffe<br />
Die Substrateigenschaften können in Anlehnung an<br />
DIN 18915 durch Be<strong>im</strong>engung von organischen<br />
und offenporigen mineralischen Bodenhilfsstoffen,<br />
erzielt werden.<br />
Zur Verbesserung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit eignen<br />
sich Lava, B<strong>im</strong>s und Ziegelsplitt sowie Fertigkompost<br />
gem. FLL o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> RAL-Gütezeichen.<br />
Erfahrungsgemäß eignen sich grobporige Schottergemische<br />
2/16 mm bis 2/45 mm tendenziell bei<br />
(enggestuften) Böden <strong>der</strong> BG 4. Schottergemische<br />
0/16 mm bis 0/45 mm <strong>mit</strong> geringem Feinanteil <<br />
0,063 mm (≤ 5 M.-%) können <strong>mit</strong> (weitgestuften)<br />
Böden <strong>der</strong> BG 2 gemischt werden.<br />
Korngröße bei direkter Einarbeitung (Eggen) ≤ 32mm.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen genügt. Wird eine werkseitig hergestellte<br />
Vegetationstragschicht o<strong>der</strong> Oberboden für<br />
eine Baustellenmischung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht<br />
geliefert, ist ein gesiebter Oberboden <strong>mit</strong> einer Maschenweite<br />
von 20 mm zu verwenden.<br />
Weiter können nach den FLL-„Empfehlungen für<br />
Baumpflanzungen - Teil 2“ zur För<strong>der</strong>ung des Bodenlebens,<br />
<strong>der</strong> Bindung von Schadstoffen und des<br />
Wurzelwachstums z. B. Alginate, Huminstoffe und<br />
gleichartige Hilfsstoffe hinzugefügt werden.<br />
16<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Bei einem zweischichtigen Einbau ist die untere Schicht grobkörniger auszubilden, um die<br />
Tragfähigkeit und die Entwässerung zu verbessern.<br />
Tab. 4:<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht 0/16 mm<br />
bis 0/45 mm für Schotterrasen<br />
Baustoffgemisch<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
Tab. 6: Korngrößenverteilung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht 0/16 mm bis 0/45 mm<br />
0,063 0,5 1 2 4 8 16 31,5 45<br />
(FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen)<br />
0/16 bis 0/45 5 - 10 16 - 36 20- 45 25 - 50 30 - 55 37 - 63 47 - 100 73 - 100 100<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
Baustoffgemisch<br />
7: Empfohlener 0,063 Sieblinienbereich 0,5 1 <strong>der</strong> 2 Baustoffgemische 4 8 für Schotterrasen<br />
16 31,5 45<br />
Abb.<br />
0/16 bis 0/45 5-10 16-36 20-45 25-50 30-55 37-63 47-100 73-100 100<br />
100<br />
SCHLÄMMKORN<br />
SIEBKORN<br />
TON<br />
SCHLUFF<br />
SAND<br />
KIES<br />
STEIN<br />
T fU mU gU fS mS gS<br />
fG mG gG X<br />
0<br />
90<br />
10<br />
80<br />
20<br />
Massenanteile [%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
20<br />
80<br />
10<br />
90<br />
0<br />
0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />
Korndurchmesser [mm]<br />
100<br />
Anmerkung:<br />
Abb. 7: Sieblinienbereich<br />
Bei dem dargestellten<br />
0/16 bis 0/45<br />
Sieblinienbereich<br />
(FLL-Richtlinie für begrünbare<br />
handelt es<br />
Flächenbefestigungen)<br />
sich um eine Orientierungshilfe.<br />
Das Gemisch sollte<br />
Für<br />
sich<br />
die<br />
<strong>im</strong><br />
unteren Bereich Beurteilung des empfohlenen sind ausschließlich Sieblinienbandes die befinden. funktionellen Funktionelle Anfor<strong>der</strong>ungen Anfor<strong>der</strong>ungen dieser sind Richtlinie diesem überzuordnen.<br />
maßgebend.<br />
5.2.5 Organische Substanz<br />
Im Hinblick auf die ausreichende Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit soll ihr Anteil<br />
1 3 Massenanteile in % betragen.<br />
Werden bei werkseitig hergestellten Gemischen organische Substanzen und Dünge<strong>mit</strong>tel<br />
zugefügt, so sind die Nährstoffgehalte gemäß Dünge<strong>mit</strong>telverordnung zu deklarieren.<br />
22<br />
17
Vegetationstragschicht<br />
Tab. 7: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Vegetationstragschicht<br />
Eigenschaft Anfor<strong>der</strong>ungen Prüfung nach<br />
Körnung<br />
0/16 bis 0/45 mm<br />
DIN 18123 o<strong>der</strong><br />
DIN EN 933-1<br />
DIN EN 933-4<br />
DIN EN 932-3<br />
Verformungsmodul E v2 siehe Tab. 9 Statisch nach DIN 18134<br />
Verdichtungsgrad D pr ≥ 93 % ≤ 95 % DIN EN 13286-2<br />
Wasserdurchlässigkeit k f ≥ 1,0 × 10 -5 m/s DIN 18130-1<br />
Gefälle ≤ 2 % Nivellement<br />
nach FLL<br />
Einbauwassergehalt<br />
Erdfeuchter Zustand, <strong>im</strong> Regelfall <strong>mit</strong> einem<br />
Wassergehalt von 0,5 bis 0,7 W Pr<br />
DIN 18121<br />
Wasserspeicherfähigkeit<br />
≥ 20 Vol.-%, ≤ 40 Vol.-%<br />
FLL-„Empfehlungen für<br />
Baumpflanzungen - Teil<br />
2“ (jedoch <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem<br />
Prüfzylin<strong>der</strong> aus Stahl)<br />
Organische Substanz ≥ 1≤ 3 Massenanteile in % DIN 18128<br />
Salzgehalt ≤ 150 mg/100 g VDLUFA A 10.1.1<br />
ph- Wert 5 bis 9 DIN ISO 10390<br />
Höhenlage Grenzabweichung von <strong>der</strong> Nennhöhe ± 2 cm Nivellement<br />
Ebenheit<br />
Stichmaße als Grenzwerte bei Messpunktabstand<br />
4 m ≤ 20 mm<br />
DIN 18202<br />
Tab. 8: Schichtdicken für Bauweisen nach Frostempfindlichkeitsklasse<br />
TTE ® -Bauweise F1-Böden F2-/ F3-Böden<br />
TTE ® Grün 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />
TTE ® Grün 2 Vegetationstragschicht 20 cm Vegetationstragschicht 25 cm<br />
TTE ® Grün 3<br />
Vegetationstragschicht 20 cm, auf<br />
Schottertragschicht (0/32 mm) 10 cm<br />
Vegetationstragschicht 20 cm,<br />
auf Schottertragschicht (0/32<br />
mm) 15 cm<br />
18<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Tab. 9: Tragfähigkeit und Verdichtung nach Bauweise<br />
TTE ® -Bauweise Verformungsmodul E v2 Proctordichte D pr<br />
TTE ® Grün 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />
TTE ® Grün 2 Vegetationstragschicht mind. 20 MN/m 2 ≥ 93 % ≤ 95 %<br />
TTE ® Grün 3<br />
Vegetationstragschicht mind. 30 MN/m 2<br />
Schottertragschicht mind. 20 MN/m 2 ≥ 93 % ≤ 95 %<br />
Die Tragschichten sind möglichst nicht wesentlich stärker zu verdichten, als die empfohlenen Werte<br />
es vorgeben, da dadurch die Entwässerungs- und Reinigungsleistung beeinträchtigt werden können.<br />
Hinweise zur Herstellung<br />
Unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten<br />
und <strong>der</strong> Verfügbarkeit geeigneter Maschinen und<br />
Baustoffe ist eine entsprechende Herstellungsweise<br />
für die Vegetationstragschicht festzulegen. Der<br />
Mischvorgang kann durch direkte Einarbeitung in<br />
die Einbaufläche, durch Baustellenmischung außerhalb<br />
<strong>der</strong> zu bebauenden Fläche o<strong>der</strong> als werkseitig<br />
hergestellte, einbaufertige Vegetationstragschicht<br />
erfolgen. Diese Entscheidung ist aufgrund <strong>der</strong> teils<br />
sehr unterschiedlichen Bauabläufe möglichst frühzeitig<br />
<strong>im</strong> Planungsprozess zu treffen. Generell ist<br />
eine homogene Mischung durch geeignete Geräte<br />
sicherzustellen.<br />
Angegebene Mischbestandteile, <strong>der</strong> Sieblinienbereich<br />
und das Mischungsverhältnis sind Empfehlungen<br />
und sollten <strong>im</strong> Einzelfall anhand <strong>der</strong> verwendeten<br />
Materialien geprüft werden. Für die Beurteilung<br />
sind ausschließlich die angegebenen funktionellen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen maßgebend.<br />
Die Herstellung hat in Anlehnung an die FLL-Richtlinie<br />
für begrünbare Flächenbefestigungen zu erfolgen.<br />
Hiernach sind beson<strong>der</strong>s die Einhaltung des<br />
opt<strong>im</strong>alen Wassergehaltes (bei erdfeuchtem Zustand<br />
0,5 bis 0,7 wPr), ein zeitnaher, gleichmäßiger<br />
Einbau und <strong>der</strong> Schutz vor Feuchtigkeit zu beachten.<br />
Weiter ist die Verwendung von entmischtem und<br />
verklumptem Material nicht zulässig.<br />
Die TTE ® - und FLL-Vorgaben für Vegetationstragschichten<br />
sind für die allgemeinen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Tab. 7), die Schichtstärke (Tab. 8) und Verdichtung<br />
(Tab. 9) zu erfüllen. Die Verdichtung hat statisch zu<br />
erfolgen.<br />
Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Baustoffe ist darauf zu achten, dass es sich bei dem verwendeten Boden um<br />
Oberboden aus einer „belebten“ Oberbodenschicht handelt (kein Unterboden). Dies ist Voraussetzung<br />
für eine gute vegetative und ökologische Funktionalität des Gewerkes.<br />
19
Herstellungsweisen für Vegetationstragschichten<br />
Variante A - direkte Einarbeitung (Eggen)<br />
Eignung<br />
■■<br />
Bauweise 2<br />
■■<br />
wenn keine starke Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bestandshöhen<br />
bzw. <strong>der</strong> Topographie vorgesehen ist<br />
■■<br />
wenn <strong>der</strong> vorhandene Oberboden den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht<br />
■■<br />
Begrenzung verwendeter Gerüstbaustoffe auf<br />
eine Korngröße bis 32 mm (maschinell bedingt)<br />
Vorteile<br />
■■<br />
geringer Bauaufwand → geringer bis kein<br />
Bodenabtrag, keine Lagerung, keine Liefer- und<br />
geringe bis keine Entsorgungsgebühren für<br />
Oberboden<br />
■■<br />
direktes Einarbeiten mineralischer Gerüstbaustoffe<br />
in den vorhandenen Oberboden<br />
<strong>der</strong> Einbaufläche ohne vorhergehenden<br />
Bodenabtrag (ggf. für Höhenanpassung)<br />
■■<br />
in speziellen Fällen auch Einarbeitung von<br />
Oberboden in bestehende Schottertragschicht<br />
(z. B. Einarbeitung in Baustraßen, Sanierung<br />
befestigter Flächen <strong>mit</strong> herkömmlicher<br />
Tragschicht)<br />
■■<br />
wirtschaftlichste Herstellungsweise <strong>der</strong><br />
Vegetationstragschicht<br />
■■<br />
sehr homogene Mischung <strong>der</strong> Bestandteile<br />
Herstellung<br />
■■<br />
Grasnarbe abtragen und Planum auf bestehendem<br />
Oberboden herstellen<br />
■■<br />
Vegetationstragschicht herstellen aus: 60 Vol.-%<br />
Schottergemisch 2/32 mm, 40 Vol.-% vorhandenem<br />
Oberboden <strong>der</strong> BG. 2 o<strong>der</strong> 4 nach DIN<br />
18915, Schichtdicke 20-25 cm (gemessen <strong>im</strong><br />
eingebauten und verdichteten Zustand)<br />
■■<br />
Schottergemisch 2/16 bis 2/32 mm liefern,<br />
aufbringen (über Kopf verteilen) und abziehen.<br />
■■<br />
Bodenschichten <strong>mit</strong> geeigneter Kreiselegge<br />
(alternativ Fräse) ca. 25-30 cm tief eggen<br />
(Schottergemisch 15-18 cm (ca. 60 Vol.-%)+<br />
Oberboden 10-12 cm (ca. 40 Vol.-%))<br />
■■<br />
Vegetationstragschicht verdichten,<br />
Verdichtungsgrad D Pr ≥ 93% ≤ 95%,<br />
Verformungsmodul E v2 ≥ 20 MN/m 2<br />
■■<br />
Planum herstellen (bevorzugt Kettenfahrzeuge<br />
verwenden)<br />
Für den Mischvorgang sind Kreiseleggen gegenüber<br />
Fräsen bevorzugt zu verwenden. Diese<br />
ermöglichen eine schonen<strong>der</strong>e Mischtechnik und<br />
so<strong>mit</strong> einen besseren Schutz des Bodenlebens.<br />
Variante B - Baustellenmischung (mixed-in-place)<br />
Eignung:<br />
■■<br />
TTE ® -Bauweise 2, alternativ, wenn eine direkte<br />
Einarbeitung aufgrund des Fehlens geeigneter<br />
Maschinen nicht erfolgen kann<br />
■■<br />
TTE ® -Bauweise 3<br />
■■<br />
wenn <strong>der</strong> vorhandene Oberboden den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht<br />
Vorteile<br />
■■<br />
Wie<strong>der</strong>verwendung des abgetragenen<br />
Oberbodens<br />
■■<br />
keine Lieferungs- und geringe bis keine<br />
Entsorgungsgebühren für den Oberboden<br />
Herstellung<br />
■■<br />
Oberboden für Herstellung <strong>der</strong><br />
Vegetationstragschicht abtragen, lagern und<br />
Planum herstellen<br />
■■<br />
nur TTE ® -Bauweise 3: 10-15 cm<br />
Schottertragschicht für zweischichtigen<br />
Tragschichtaufbau<br />
■<br />
■ Vegetationstragschicht homogen mischen (z. B.<br />
Zwangsmischer), einbauen und verdichten aus:<br />
60 Vol.-% Schotter z. B. 2/32 mm o<strong>der</strong> 0/32<br />
mm, 40 Vol.-% gelagertem Oberboden <strong>der</strong> BG.<br />
2 o<strong>der</strong> 4 nach DIN 18915. Schichtdicke 20-25<br />
cm (gemessen <strong>im</strong> eingebauten und verdichteten<br />
Zustand)<br />
■■<br />
Vegetationstragschicht verdichten,<br />
Verdichtungsgrad D Pr ≥ 93 % ≤ 95 %,<br />
Verformungsmodul nach Bauweise<br />
■■<br />
Planum herstellen (bevorzugt Kettenfahrzeuge<br />
verwenden)<br />
20<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Variante C - Einbaufertige Vegetationstragschicht<br />
Diese Herstellungsweise kann alternativ angewendet<br />
werden, wenn eine direkte Einarbeitung o<strong>der</strong><br />
Baustellenmischung aufgrund fehlen<strong>der</strong> Eignung<br />
des vorhanden Oberbodens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Maschinen<br />
nicht erfolgen kann. Die einbaufertige Vegetations-<br />
tragschicht ist nach beschriebenen Vorgaben werkseitig<br />
herzustellen, zu liefern und einzubauen. Fertige<br />
Gemische die von Baustofflieferanten angeboten<br />
werden können verwendet werden, so lange sie den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> FLL entsprechen.<br />
Detaillierte Ausschreibungstexte sind online verfügbar unter www.tte.eu<br />
Direkte Einarbeitung <strong>der</strong> Vegetations-Tragschicht<br />
am Beispiel Gemeindeparkplatz Betzigau<br />
(Bauweise Grün2)<br />
1. In diesem Fall lediglich Mahd des Rasens<br />
(ausreichende Ebenheit <strong>der</strong> Topographie gegeben)<br />
2. Aufbringen und Abziehen des mineral. Gerüstbaustoffes<br />
3. Eineggen <strong>der</strong> Bestandteile (60 Vol.-% Schotter und 40<br />
Vol.-% bestehen<strong>der</strong> Oberboden)<br />
4. Verdichtung und Herstellung des Planums<br />
21
Mineralische Tragschicht<br />
Baustoffe<br />
Als Baustoffe für Tragschichten eignen sich Gesteinskörnungen<br />
gemäß TL Gestein-StB. Weiter gelten<br />
für Baustoffgemische die TL SoB-StB. Nach <strong>der</strong><br />
FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />
können nach umwelt- und bautechnischer Prüfung<br />
offenporige, frostbeständige und druckfeste sowie<br />
unsortierte Baustoffgemische (z. B. Recyclingmaterialien)<br />
verwendet werden.<br />
Neben den empfohlenen Baustoffgemischen 0/32<br />
mm und 0/45 mm nach FLL können bei Tragschichten<br />
ab einer Stärke von 20 cm auch Baustoffgemische<br />
0/56 mm nach <strong>der</strong> Korngrößenverteilung <strong>der</strong><br />
FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />
verwendet werden. Das Nenn-Größtkorn soll weniger<br />
als 1/3 <strong>der</strong> Schichtstärke betragen.<br />
Um den Bauablauf zu vereinfachen kann bei wechselnden Teilflächen aus TTE ® Pflaster und TTE ®<br />
Grün eine durchgehende Vegetationstragschicht hergestellt werden. Bettungsmaterialien sind jedoch<br />
entsprechend <strong>der</strong> Bauweise zu verwenden.<br />
Herstellung<br />
Der Einbau <strong>der</strong> Baustoffgemische hat in Anlehnung<br />
an ZTV SoB-StB zu erfolgen. Für die<br />
Schichtstärke (Tab. 12), Verdichtung (Tab. 13)<br />
und weitere Anfor<strong>der</strong>ungen (Tab. 14) sind die empfohlenen<br />
Werte für die TTE ® -Bauweisen zu verwenden.<br />
Eine Entmischung ist zu vermeiden.<br />
Reinigungsaktive Tragschicht<br />
Das mineralische Tragschichtmaterial <strong>der</strong> Bauweisen TTE ® Pflaster 2+3 kann aus ökologischen und<br />
wasserschutzrechtlichen Gründen durch eine „reinigungsaktive Tragschicht“ ersetzt werden. Diese<br />
gewährleistet, als belebte Bodenschicht, die Reinigung von Sickerwasser und stofflichen Einträgen.<br />
Es ist zu beachten, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung und Aufbaustärke einer reinigungsaktiven<br />
Tragschicht <strong>der</strong> einer Vegetationstragschicht entsprechen müssen (ggf. <strong>mit</strong> geringerem Oberbodenanteil).<br />
Für die Bettung ist in jedem Fall rein mineralisches Material zu verwenden. Dies verhin<strong>der</strong>t<br />
unerwünschten Aufwuchs in den Pflasterfugen.<br />
22<br />
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Tab. 6:<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />
0/32 mm für begrünbare Pflasterdecken und Plattenbeläge<br />
Baustoffgemisch<br />
10: Korngrößenverteilung<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
Tab.<br />
0,063 0,5 1<br />
für Tragschichten<br />
2 4<br />
ohne<br />
8<br />
Binde<strong>mit</strong>tel<br />
16<br />
0/32<br />
31,5 45<br />
(FLL-Richtlinie<br />
0/32<br />
für 3 begrünbare - 7 7 - 26 Flächenbefestigungen)<br />
11 - 33 18- 40 26 - 51 40 - 64 58 - 80 90 - 99 100<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
Baustoffgemisch<br />
0,063 0,5 1 2 4 8 16 31,5 45<br />
Abb. 8: Empfohlener Sieblinienbereich für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel 0/32 mm für<br />
0/32 begrünbare 3 - 7 Pflasterdecken 7 - 26 11 - 33und 18 Plattenbeläge<br />
- 40 26 - 51 40 - 64 58 - 80 90 - 99 100<br />
100<br />
SCHLÄMMKORN<br />
SIEBKORN<br />
TON<br />
SCHLUFF<br />
SAND<br />
KIES<br />
STEIN<br />
T fU mU gU fS mS gS<br />
fG mG gG X<br />
0<br />
90<br />
10<br />
80<br />
20<br />
Massenanteile [%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
20<br />
80<br />
10<br />
90<br />
0<br />
0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />
Korndurchmesser [mm]<br />
100<br />
Abb. 8: Sieblinienbereich 0/32 (FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen) Das Gemisch sollte sich <strong>im</strong> unteren<br />
Bereich des empfohlenen Sieblinienbandes befinden. Funktionelle Anfor<strong>der</strong>ungen sind diesem überzuordnen.<br />
Anmerkung: Bei dem dargestellten Sieblinienbereich handelt es sich um eine Orientierungshilfe. Für die<br />
Beurteilung sind ausschließlich die funktionellen Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Richtlinie maßgebend.<br />
27<br />
23
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Tab. 7: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />
Mineralische 0/45 mm für begrünbare Tragschicht Pflasterdecken und Plattenbeläge<br />
Baustoffgemisch<br />
0,063 0,5 1 2 5,6 11,2 22,4 45 63<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
Tab. 11: Korngrößenverteilung für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel 0/45<br />
(FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen)<br />
0/45 3 - 7 7 – 27 10 - 33 16 - 40 28 - 52 40 - 64 58 - 81 90 - 99 100<br />
Baustoffgemisch<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
0,063 0,5 1 2 5,6 11,2 22,4 45 63<br />
Abb. 9: Empfohlener Sieblinienbereich für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel 0/45 mm für<br />
0/45 begrünbare 3 - 7 Pflasterdecken 7 - 27 10 - 33 und 16 Plattenbeläge<br />
- 40 28 - 52 40 - 64 58 - 81 90 - 99 100<br />
100<br />
SCHLÄMMKORN<br />
SIEBKORN<br />
TON<br />
SCHLUFF<br />
SAND<br />
KIES<br />
STEIN<br />
T fU mU gU fS mS gS<br />
fG mG gG X<br />
0<br />
90<br />
10<br />
80<br />
20<br />
Massenanteile [%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
20<br />
80<br />
10<br />
90<br />
0<br />
0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />
Korndurchmesser [mm]<br />
100<br />
Abb. 9: Sieblinienbereich 0/45 (FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen) Das Gemisch sollte sich <strong>im</strong> unteren<br />
Anmerkung: Bereich des empfohlenen Bei dem dargestellten Sieblinienbandes Sieblinienbereich befinden. Funktionelle handelt Anfor<strong>der</strong>ungen es sich um eine sind Orientierungshilfe. diesem überzuordnen. Für die<br />
Beurteilung sind ausschließlich die funktionellen Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Richtlinie maßgebend.<br />
24 28<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Tab. 12: Tragschichtdicken für Bauweisen nach Frostempfindlichkeitsklasse<br />
TTE ® -Bauweise F1-Böden F2-/F3-Böden<br />
TTE ® Pflaster 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />
TTE ® Pflaster 2 Schottertragschicht 15 cm Schottertragschicht 20 cm<br />
TTE ® Pflaster 3 Schottertragschicht 25 cm Schottertragschicht 30 cm<br />
Tab. 13: Verdichtungsgrad und Tragfähigkeit<br />
TTE ® -Bauweise Verformungsmodul E v2 Proctordichte D Pr<br />
TTE ® Pflaster 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />
TTE ® Pflaster 2 Schottertragschicht mind. 20 MN/m 2 ca. 95%<br />
TTE ® Pflaster 3 Schottertragschicht mind. 30 MN/m 2 ca. 95%<br />
Tab. 14: Anfor<strong>der</strong>ung an Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />
Eigenschaft Anfor<strong>der</strong>ungen Prüfung nach<br />
Körnung 0/32mm bis 0/45mm DIN EN 933-1<br />
Verformungsmodul E v2 siehe Tab. 13 DIN 18134<br />
Verdichtungsgrad D Pr ca. 95 % DIN EN 13286-2<br />
Wasserdurchlässigkeit k f<br />
≥ 1,0 × 10 -5 m/s<br />
FLL- „Empfehlungen für<br />
Baumpflanzungen - Teil 2“<br />
(jedoch <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem<br />
Prüfzylin<strong>der</strong> aus Stahl)<br />
Gefälle ≤ 2 % Nivellement<br />
nach TL SoB-StB<br />
Verhältniswert E v2 /E v1 ≤ 2,5<br />
Höhenlage<br />
Ebenheit<br />
Grenzabweichung von <strong>der</strong> Nennhöhe<br />
± 2 cm<br />
Stichmaß als Grenzwert bei Messpunktabstand<br />
4 m ≤ 2 cm<br />
Nivellement<br />
DIN 18202<br />
25
Bettung<br />
Baustoffe<br />
Als Baustoffe eignen sich Gesteinskörnungen gemäß<br />
TL Gestein-StB und Oberböden <strong>der</strong> Bodengruppe 2<br />
und 4 nach DIN 18915. Zur gezielten Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Substrateigenschaften können genannte Boden-<br />
TTE ® Pflaster<br />
Erfahrungsgemäß eignen sich Splittgemische<br />
2/5 mm, alternativ 0/5 mm (Feinanteil < 0,063 mm<br />
≤ 5 M.-%). Gegebenenfalls können auch Splittgemische<br />
bis 4 mm o<strong>der</strong> 8 mm verwendet werden.<br />
Die Verwendung von Splittgemischen ohne Nullanteil<br />
als Bettungsmaterial für TTE ® Pflaster-Flächen<br />
ist <strong>im</strong> Gegensatz zu herkömmlichen Pflaster- und<br />
Plattenbelägen aufgrund <strong>der</strong> lastverteilenden Eigenschaften<br />
und des Verbundes <strong>der</strong> Einzelelemente<br />
unproblematisch. Die gute Durchlässigkeit dieses<br />
Materials trägt zu einer dauerhaft hohen Versickerungsleistung<br />
bei.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ung an die Wasserdurchlässigkeit<br />
k f ≥ 1,0 × 10 -5 m/s gilt auch für die mineralische<br />
Bettung.<br />
hilfsstoffe verwendet werden (siehe S. 16). Die Filterstabilität<br />
<strong>der</strong> Gemische ist nach ZTV Pflaster-StB<br />
nachzuweisen.<br />
TTE ® Grün (exemplarisch)<br />
■■<br />
40 Vol.-% Splitt 2/5 mm<br />
■■<br />
30 Vol.-% gesiebter Oberboden<br />
(Maschenweite: 5 mm)<br />
■■<br />
20 Vol.-% Lava 2/4 mm<br />
■■<br />
10 Vol.-% nährstoffreicher Fertigkompost<br />
Alternativ<br />
■ ■ 60 Vol.-% Splitt 2/5 mm<br />
■■<br />
40 Vol.-% gesiebter Oberboden<br />
(Maschenweite: 5 mm)<br />
■■<br />
Düngung 50 g/m² N-Basis vor Verlegung<br />
Herstellung Bettungssubstrat<br />
Das Bettungssubstrat sollte als werkseitig hergestelltes<br />
Baustoffgemisch geliefert werden. Der Einbau<br />
hat in Anlehnung an die FLL-Richtlinie für begrünbare<br />
Flächenbefestigungen zu erfolgen. Dabei sind<br />
beson<strong>der</strong>s die Einhaltung des opt<strong>im</strong>alen Wassergehaltes<br />
(bei erdfeuchtem Zustand 0,5 bis 0,7 wPr),<br />
ein zeitnaher, gleichmäßiger Einbau und <strong>der</strong> Schutz<br />
vor Feuchtigkeit zu beachten. Weiter ist die Verwendung<br />
von entmischtem und verklumptem Material<br />
nicht zulässig.<br />
Teilweise abweichend <strong>der</strong> Vorgaben <strong>der</strong> FLL, sind<br />
die empfohlenen Werte für die Bettung nach dargestellten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen (Tab. 16) heranzuziehen.<br />
Als Orientierungshilfe für eine geeignete Korngrößenverteilung<br />
des Baustoffgemisches dienen Abb. 10<br />
und Tab. 15. Angegebene Mischbestandteile, <strong>der</strong><br />
Sieblinienbereich und das Mischungsverhältnis sind<br />
Empfehlungen und sollten <strong>im</strong> Einzelfall anhand <strong>der</strong><br />
verwendeten Materialien geprüft werden. Lediglich<br />
die angegebenen funktionellen Anfor<strong>der</strong>ungen sind<br />
für die Beurteilung maßgebend.<br />
Von <strong>der</strong> Verwendung rein mineralischer Gemische für die Bettung begrünbarer TTE ® -Flächen wird<br />
dringend abgeraten, da diese keine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung für die Vegetation<br />
gewährleisten. Durch den Kapillarbruch wird die Wasseraufnahme stark beeinträchtigt.<br />
26<br />
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Tab. 11: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung für die Vegetationstragschicht/Verfüllung<br />
0/4 mm bis 0/8 mm für begrünbare Beläge<br />
Baustoffgemisch<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 4 5,6 8<br />
0/4 bis 0/8 5 - 15 10 - 20 15 - 28 22 - 51 42 - 76 72 - 95 87 - 100 94 - 100 100<br />
Tab. 15: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung <strong>der</strong> Bettung / Verfüllung<br />
0/4 mm bis 0/8 mm für begrünbare Beläge<br />
Abb. Baustoff- 11:<br />
gemisch<br />
Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />
Empfohlener Sieblinienbereich für die Vegetationstragschicht/Verfüllung bei<br />
begrünbaren 0,063 0,125 Belägen 0,25 0,5 1 2 4 5,6 8<br />
0/45 5 - 15 10 - 20 15 - 28 22 - 51 42 - 76 72 - 95 87 - 100 94 - 100 100<br />
100<br />
SCHLÄMMKORN<br />
SIEBKORN<br />
TON<br />
SCHLUFF<br />
SAND<br />
KIES<br />
STEIN<br />
T fU mU gU fS mS gS<br />
fG mG gG X<br />
0<br />
90<br />
10<br />
80<br />
20<br />
Massenanteile [%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
20<br />
80<br />
10<br />
90<br />
0<br />
0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />
Korndurchmesser [mm]<br />
100<br />
Abb. 10: Empfohlener Sieblinienbereich für die Vegetationstragschicht / Verfüllung bei begrünbaren Belägen. Das Gemisch<br />
Anmerkung: Bei dem dargestellten Sieblinienbereich handelt es sich um eine Orientierungshilfe. Für die<br />
sollte sich <strong>im</strong> unteren Beurteilung Bereich des sind empfohlenen ausschließlich Sieblinienbandes die funktionellen befinden. Anfor<strong>der</strong>ungen Funktionelle Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Richtlinie sind diesem maßgebend. überzuordnen.<br />
Tab. 16: Anfor<strong>der</strong>ung an Bettungssubstrat<br />
Organische Substanz<br />
Der Eigenschaft Anteil <strong>der</strong> organischen Anfor<strong>der</strong>ungen Substanz soll 1 bis 2 Massenanteile Prüfung nach in % betragen, darf jedoch<br />
Körnung<br />
3 Massenanteile<br />
Verfüllung<br />
in<br />
0/2<br />
% nicht<br />
mm<br />
überschreiten.<br />
DIN EN 933-1<br />
nach FLL<br />
Wasserdurchlässigkeit<br />
Körnung Bettung 0/4 - 0/8 mm DIN EN 933-1<br />
Die Wasserdurchlässigkeit k f von Vegetationstragschichtgemischen/Verfüllungen ist auf die<br />
Eigenschaften Organische Substanz <strong>der</strong> Tragschicht ≥ 1 ≤ 3 Massenanteile ohne Binde<strong>mit</strong>tel % abzust<strong>im</strong>men DIN 18128 und muss mindestens<br />
1,0 x 10 -3 cm/s (entspricht 1,0 x 10 -5 m/s und gleichzeitig 36 l/h x m²) betragen.<br />
Wasserdurchlässigkeit kf ≥ 1,0 × 10 -5 m/s FLL-„Empfehlung für Baumpflanzungen – Teil 2“ 1)<br />
Einbauwassergehalt<br />
erdfeuchter Zustand, i.d.R. <strong>mit</strong><br />
Wasserspeicherfähigkeit Wassergehalt von 0,5 bis 0,7<br />
DIN 18121<br />
wPr<br />
Um Wasserspeicherfähigkeit einen dauerhaften Aufwuchs ≥ 20 Vol.-%, zu ≤ erreichen, 40 Vol.-% soll die FLL-„Empfehlung Wasserkapazität für Baumpflanzungen als Kenngröße – Teil für 2“ 1)<br />
die Wasserspeicherfähigkeit <strong>im</strong> eingebauten Zustand 20 Vol.-% und 40 Vol.-% betragen.<br />
Salzgehalt ≤ 150 mg/100g VDLUFA A 10.1.1<br />
1)<br />
jedoch <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem Prüfzylin<strong>der</strong> aus Stahl<br />
34<br />
27
Verlegehinweise<br />
Verlegehinweise allgemein:<br />
■■<br />
Verlegebreite mögl. auf das Rastermaß <strong>der</strong> TTE ® -<br />
Elemente (+ Verlege- + Dehnfugen) abst<strong>im</strong>men<br />
■■<br />
Anlegen <strong>der</strong> Platten an Einfassung <strong>mit</strong><br />
Abstandshalter (Dehnfuge) bei Verlegebeginn,<br />
um Verschiebungen und ungleichmäßige<br />
Fugenführung zu vermeiden<br />
■■<br />
TTE ® -Elemente <strong>mit</strong> breiter Auflagefläche nach<br />
unten fluchtgerecht, höhengleich und <strong>im</strong> vorgeschriebenen<br />
Verband verlegen<br />
■■<br />
Verlegerichtung quer zur Fahrtrichtung<br />
■■<br />
Feinnetz als Verlegehilfe für schnelles und<br />
sauberes Verlegen <strong>der</strong> TTE ® -Elemente (übliche<br />
Vliese eignen sich nicht)<br />
■■<br />
von <strong>der</strong> bereits verlegten Fläche aus verlegen;<br />
vorbereitete Bettung nicht betreten/befahren<br />
■■<br />
palettierte TTE ® -Elemente auf dem Belag regelmäßig<br />
bis zum aktuellen Verlegeort nachrücken<br />
■■<br />
starke Fahrbewegungen auf nicht fertig verlegten,<br />
verfüllten und abgerüttelten Bereichen sind<br />
möglichst zu vermeiden (Liefer-, Baufahrzeuge)<br />
■■<br />
Einbauhöhe 15-20 mm über Anschlusshöhe<br />
(vor dem Abrütteln <strong>der</strong> Fläche)<br />
■■<br />
in Einfassungsbereichen sind Abstandshalter für<br />
Dehnfugen (z. B. Dachlatten) zu berücksichtigen<br />
■■<br />
Geradlinigkeit <strong>der</strong> Fugen und Fugengröße<br />
regelmäßig prüfen; gegebenfalls <strong>mit</strong> Kantholz<br />
und Vorschlaghammer Geradlinigkeit und<br />
Breite <strong>der</strong> Fugen korrigieren<br />
■■<br />
Abrütteln <strong>der</strong> fertig verlegten und verfüllten<br />
TTE ® -Fläche <strong>mit</strong> leichter Rüttelmaschine<br />
Feinnetz: Es hin<strong>der</strong>t Bettungsmaterial<br />
daran, be<strong>im</strong> Verlegen zwischen die Fugen<br />
<strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente zu gelangen, opt<strong>im</strong>iert<br />
die Verlegeleistung und bildet eine<br />
Trennschicht. Bei Verlegung ca. 30 – 50 cm<br />
überlappen.<br />
Kenndaten: Gewicht 24 g/m², Maschenweite<br />
≤ 4mm, Rollenbreite 3,20m, Material: PE<br />
Verlegeleistung pro Arbeitskraft ca. 20-25 m 2 /Stunde (ohne TTE ® -Pflastersteine)<br />
Ausdehnung<br />
Das Ausdehnungsverhalten <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente<br />
ist durch die Befüllung <strong>mit</strong> TTE ® -Pflastersteinen und<br />
beson<strong>der</strong>s bei Begrünung relativ gering. Leichte Fugen<br />
von 1-2 mm, die bedingt durch das Verlegen<br />
<strong>der</strong> Elemente entstehen, bieten ausreichend Raum<br />
für Ausdehnung, sodass die Berücksichtigung<br />
von zusätzlichen Dehnfugen innerhalb <strong>der</strong> Fläche<br />
nicht notwendig ist. Lediglich Randbereiche die<br />
eine Einfassung besitzen, sind <strong>mit</strong> einer Dehnfuge<br />
herzustellen, um eine Verschiebung <strong>der</strong> Einfassung<br />
zu vermeiden.<br />
Dehnfugen:<br />
Dehnfugen sind bis Gitteroberkante zu befüllen. Die<br />
Breite <strong>der</strong> Dehnfugen ist <strong>der</strong> Flächengröße anzupassen.<br />
Sie ist <strong>mit</strong> ca. 1 cm pro 10 m zu bemessen<br />
(Bsp. 30 m Länge -> pro Seite 1,5 cm). Der Abstand<br />
gilt vom äußersten Punkt <strong>der</strong> Randplatten (Verbundzähne:<br />
1,5 cm) bis zur Einfassung. Sie kann bei Ver-<br />
legebeginn durch Abstandhalter hergestellt werden.<br />
Hierfür können z. B. Dachlatten verwendet werden.<br />
■■<br />
TTE ® Grün: Dehnfugen sind <strong>mit</strong> Füllsubstrat<br />
herzustellen.<br />
■■<br />
TTE ® Pflaster: Dehnfugen sind <strong>mit</strong> EPDM-<br />
Einstreugranulat (Gummigranulat) herzustellen,<br />
alternativ kann gewaschener Sand 0/2 mm<br />
verwendet werden.<br />
Einbau bei hohen Außentemperaturen<br />
(≥ 20 ° C):<br />
Bei erhöhten Außentemperaturen während des Einbaues<br />
ist auf ein möglichst enges und lückenloses<br />
Verlegen <strong>der</strong> TTE ® -Elemente zu achten. Die Elemente<br />
sind wie in den Verlegehinweisen beschrieben, regelmäßig<br />
dicht zusammenzufügen. Die Dehnfugenbreite<br />
ist in diesem Fall um die Hälfte zu reduzieren.<br />
28<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Anschlüsse<br />
Einfassungen<br />
Befestigte Flächen <strong>mit</strong> dem TTE ® -System benötigen<br />
in <strong>der</strong> Regel nur an den Seiten, die parallel zur<br />
Platten-Längsseite liegen, eine Einfassung, da die<br />
Querseiten sich durch den dreiseitigen Verbund und<br />
den Versatz selbst arretieren. Einzufassen sind weiter<br />
Randbereiche, die an an<strong>der</strong>e Beläge anschließen<br />
und die voraussichtlich durch stärkere Scherund<br />
Schubkräfte beansprucht werden.<br />
Der Abstand <strong>der</strong> Einfassungen sollte möglichst auf<br />
das Rastermaß <strong>der</strong> TTE ® -Elemente abgest<strong>im</strong>mt<br />
werden, um unnötigen Aufwand durch Schneidearbeiten<br />
zu vermeiden. Dabei ist die Breite <strong>der</strong><br />
Dehnfugen vom äußersten Punkt <strong>der</strong> Randplatten<br />
bis zur Einfassung sowie verlegebedingte Fugen<br />
(ca. 1-2 mm) zwischen den einzelnen TTE ® -Elementen<br />
einzurechnen. Dehnfugen sind entsprechend<br />
<strong>der</strong> Beschreibung auf Seite 28 herzustellen.<br />
Bei TTE ® -Pflasterflächen können die Verbundzähne<br />
entlang von Einfassungen für eine optisch schmälere<br />
Dehnfuge abgeschnitten werden.<br />
Je nach vorgesehener Bauweise und Nutzung ist<br />
eine geeignete Art und D<strong>im</strong>ension für die Umrandung<br />
zu wählen. Die Produkte müssen <strong>der</strong> DIN EN<br />
1340 und <strong>der</strong> DIN 483 entsprechen. Bordsteine<br />
und sinngemäß auch Rand- und Einfassungssteine<br />
sind gemäß DIN 18318 einzubauen.<br />
Alternativ zu herkömmlichen Einfassungen können<br />
bei gering beanspruchten Flächen Randplatten, die<br />
nicht durch dreiseitigen Verbund arretiert sind, auch<br />
punktuell durch Erdnägel fixiert und eingespannt<br />
werden. Diese sollen aus Sicherheitsgründen einen<br />
möglichst breiten, abgerundeten Kopf besitzen und<br />
mindestens 3 cm unter Gitteroberkante eingeschlagen<br />
werden. Die Stahlnägel sollten eine Mindestlänge<br />
von 50 cm besitzen.<br />
Kurven<br />
In engen Kurvenbereichen ist ein Wan<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
TTE ® -Elemente durch entstehende Scherkräfte zumindest<br />
einseitig <strong>mit</strong>tels Installation einer entsprechenden<br />
Randbegrenzung zu verhin<strong>der</strong>n (Abb.<br />
16). Bei sehr geringer Beanspruchung o<strong>der</strong> großen<br />
Kurvenradien kann, vor allem bei Begrünung o<strong>der</strong><br />
Arretierung <strong>der</strong> Randbereiche, von einer Einfassung<br />
abgesehen werden.<br />
Einpassung<br />
TTE ® -Elemente lassen sich durch einfache und schnelle<br />
Schneidearbeit gut in verschiedenste Formen einpassen<br />
(siehe S.32).<br />
Übergangsbereiche<br />
Tragschichten an Übergangsbereichen, die überfahren<br />
werden, sind aufgrund <strong>der</strong> hohen Beanspruchung<br />
und des fehlenden Verbunds auf <strong>der</strong><br />
Einfassungsseite stärker zu verdichten. Im Fall <strong>der</strong><br />
TTE ® -Bauweise 1 kann gegebenenfalls eine keilförmige<br />
Tragschicht die dauerhafte Ebenflächigkeit<br />
verbessern (Abb. 11). Die Einbauhöhe vor dem Abrütteln<br />
<strong>der</strong> Fläche ist <strong>mit</strong> 15 – 20 mm über <strong>der</strong> Anschlusshöhe<br />
herzustellen.<br />
Eine schöne gestalterische Anpassungsmöglichkeit, ohne<br />
Schneiden <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente, stellt die Auspflasterung<br />
<strong>der</strong> Resträume zwischen Platte und Einfassung dar.<br />
Tiefbord vertiefte Tragschicht TTE ®<br />
Abb. 11: TTE ® -Bauweise 1 <strong>mit</strong> keilförmiger Tragschicht<br />
für bessere Ebenflächigkeit in überfahrenen Randbereichen<br />
29
Verbandsarten<br />
Abb. 12: Fischgrätverband<br />
Selbstarretierend — ggf. Hoch-/Tiefbord, o<strong>der</strong> Arretierung <strong>der</strong> Randplatten<br />
Abb. 13: Läuferverband<br />
Hoch-/Tiefbord, alternativ Arretierung <strong>der</strong> Randplatten<br />
Seiten selbstarretierend durch Verzahnung<br />
30<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Abb. 14: Versetzter Blockverband<br />
Hoch-/Tiefbord, alternativ Arretierung <strong>der</strong> Randplatten<br />
Seiten selbstarretierend durch Verzahnung<br />
Verbandsarten und Eignung<br />
Fischgrätverband<br />
Der Fischgrätverband stellt die Standard-Verlegeweise<br />
dar. Diese Verlegevariante bietet eine opt<strong>im</strong>ale,<br />
gleichmäßige Lastverteilung des TTE ® -Systems in<br />
alle Richtungen, wodurch <strong>der</strong> Fischgrätverband sehr<br />
gute Voraussetzungen für die Nutzung durch Schwerlastverkehr<br />
und flächig beanspruchte Bereiche wie<br />
z.B. gewerbliche Hof- und Lagerflächen bietet.<br />
Durch Selbstarretierung aller vier Seiten <strong>der</strong> Fläche<br />
kann sie bei geringer Beanspruchung auch ohne<br />
Einfassung ausgeführt werden. Lediglich die Eckplatten<br />
müssen fixiert werden.<br />
Läuferverband<br />
Die Einzelelemente werden um eine halbe (mind.<br />
viertel) Platte versetzt. Die Lastverteilung wirkt überwiegend<br />
quer zur Verlegerichtung, weshalb sich<br />
diese Variante beson<strong>der</strong>s für linear beanspruchte<br />
Befestigungen, wie Fahrgassen für Stellflächen,<br />
Straßen und Wege eignet.<br />
Die Verlegung auf Kreuzfuge, also ohne Versatz, ist<br />
aufgrund <strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>ten Lastverteilung zu vermeiden.<br />
Versetzter Blockverband<br />
Der Blockverband ermöglicht es durch den Versatz,<br />
Lücken in Randbereichen ohne Schneiden von<br />
halben Platten zu füllen. Er bietet, als Zierverband,<br />
eine weitere gestalterische Variation. Durch die entstehenden<br />
Kreuzfugen wird die Lastverteilung leicht<br />
vermin<strong>der</strong>t, weshalb diese Verbandsart nur für geringere<br />
Beanspruchung vorgesehen ist (max. bis<br />
TTE ® -Bauweise 2, bei geringer Beanspruchung und<br />
Belastung).<br />
31
Verlegung von TTE ® -Elementen in Kurven<br />
Wechsel des<br />
Verlegemusters<br />
geschnittene,<br />
halbe<br />
Platten<br />
punktuell<br />
fixieren<br />
Begrenzung<br />
Fahrbahn/<br />
Weg<br />
Begrenzung<br />
Fahrbahn/<br />
Weg<br />
Schnittstellen<br />
Einfassung<br />
Abb. 15: Durch Schneiden <strong>der</strong><br />
Elemente geht <strong>der</strong> Verbund und<br />
so<strong>mit</strong> die Lastverteilung verloren. Das<br />
Schneiden <strong>der</strong> Randbereiche ist in <strong>der</strong><br />
Regel nicht notwendig.<br />
Abb. 16: Bei enger Kurvenführung<br />
besteht die Möglichkeit, die Verlegerichtung<br />
zu wechseln. Je nach Belastung<br />
kann eine einseitige Einfassung<br />
notwendig sein.<br />
Abb. 17: Überstehende Rän<strong>der</strong><br />
außerhalb <strong>der</strong> Fahrbahn werden bei<br />
natürlichen Anschlussflächen begrünt<br />
und so<strong>mit</strong> unsichtbar.<br />
Schnitte<br />
Die Elemente lassen sich <strong>mit</strong> geeigneten Sägen sehr<br />
einfach zuschneiden und einpassen. Generell sind<br />
Schnitte innerhalb einer Fläche, die bezogen auf<br />
die Lastverteilung einen Funktionsverlust bewirken,<br />
zu vermeiden (Abb.15). Die Verlegerichtung kann<br />
bei enger Kurvenführung durch einen Wechsel des<br />
Verlegemusters um 90° gedreht werden (Abb.16).<br />
Alternativ kann auch <strong>im</strong> ungerichteten Fischgrätverband<br />
verlegt werden. An überfahrenen Anschlussbereichen<br />
sollte möglichst nicht geschnitten werden.<br />
Das Schneiden von Randbereichen quer zur Verlegerichtung<br />
ist bei angrenzen<strong>der</strong> Begrünung aufgrund<br />
des Verbundes in <strong>der</strong> Regel nicht notwendig.<br />
Randbereiche, die über den Fahrbahnrand bzw. den<br />
geplanten befestigten Bereich ragen, werden durch<br />
Begrünung kaschiert und bilden auf Dauer eine verbesserte<br />
Arretierung <strong>der</strong> Randelemente (Abb.17).<br />
Weiter werden bei Überschreitung <strong>der</strong> Begrenzung<br />
Beschädigungen <strong>im</strong> Bankettbereich verhin<strong>der</strong>t und<br />
die Verkehrssicherheit gestärkt.<br />
Geeignete Geräte nach Schnittführung:<br />
gerade: Kreissäge <strong>mit</strong> hartmetallbestücktem Sägeblatt<br />
rund: Stichsäge (Elementhöhe berücksichtigen)<br />
32<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Stellplatzmarkierung / Ein- und Ausstiegsbereich / Gasse<br />
Stellplatzmarkierungen, Ein- und Ausstiegsbereiche und Fahrgassen werden<br />
durch das Einstecken <strong>der</strong> TTE ® -Pflasterfüllsteine einfach und schnell realisiert.<br />
Parkplatz <strong>mit</strong> vierreihiger Stellplatzmarkierung erfor<strong>der</strong>t 40<br />
Steine je Laufmeter. Dies ermöglicht einen bequemen Einund<br />
Ausstieg. (Aufnahme während <strong>der</strong> Bauphase)<br />
Doppelte Parkreihen durchgehend verlegen und durch eine<br />
Steinreihe an <strong>der</strong> Stirnseite optisch von einan<strong>der</strong> trennen.<br />
(Aufnahme während <strong>der</strong> Bauphase)<br />
Stellplatzmarkierungen und Fahrgassen sind <strong>mit</strong> TTE ® -Pflastersteinen<br />
einfach und schnell herzustellen. Durch die rasterartige<br />
Struktur sind unterschiedliche Ausrichtungen problemlos möglich.<br />
Bei breiterer Ausführung <strong>der</strong> Stellplatzmarkierung bietet<br />
diese gleichzeitig einen befestigten und bei je<strong>der</strong> Witterung<br />
begehbaren Ein- und Ausstiegsbereich.<br />
Fahrgassen- und Gehwegbefestigung <strong>mit</strong> TTE ® . Begrünte<br />
und gepflasterte Flächen in einem zusammenhängenden<br />
System.<br />
Ein- und Ausstiegsbereich lieber kürzer (4 m Länge) als zu<br />
schmal (mind. 4 Kammerbreiten) ausführen, um eine gute<br />
Sichtbarkeit zu gewährleisten.<br />
33
Verfüllung<br />
TTE ® Grün<br />
Füllsubstrat (exemplarisch)<br />
50 Vol.-% gesiebter Oberboden (Maschenweite: 5 mm)<br />
20 Vol.-% gewaschener Sand 0/2 mm<br />
20 Vol.-% Lava 2/4 mm<br />
10 Vol.-% nährstoffreicher Fertigkompost<br />
Alternativ<br />
70 Vol.-% gesiebter Oberboden (Maschenweite: 5 mm)<br />
30 Vol.-% gewaschener Sand 0/2 mm<br />
Depotdünger 50 g/m 2<br />
TTE ® -Bauweise Grün 3: vor dem Befüllen 50 %<br />
Pflastersteine in Schachbrettanordnung einsetzen<br />
Baustoffe<br />
Als Baustoffe können Gesteinskörnungen gemäß<br />
TL Gestein-StB und Oberboden <strong>der</strong> Bodengruppe<br />
2 und 4 nach DIN 18915 verwendet werden.<br />
Substrateigenschaften können durch genannte Bodenhilfsstoffe<br />
verbessert werden (siehe S. 16). Die<br />
Filterstabilität <strong>der</strong> Baustoffgemische ist gemäß ZTV<br />
Pflaster-StB nachzuweisen.<br />
Für einen vermin<strong>der</strong>ten Aufwand kann auch das<br />
Bettungsmaterial als Kammerverfüllung dienen.<br />
Das empfohlene Füllsubstrat bietet jedoch bessere<br />
Bedingungen für die Vegetation und ein geringeres<br />
Risiko für Fugenbildung.<br />
Herstellung<br />
Das Substratgemisch ist werkseitig herzustellen. Die<br />
Herstellung hat gemäß FLL-Richtlinie für begrünbare<br />
Flächenbefestigungen zu erfolgen. Dabei sind<br />
beson<strong>der</strong>s die Einhaltung des opt<strong>im</strong>alen Wassergehaltes<br />
(bei erdfeuchtem Zustand 0,5 bis 0,7 wPr),<br />
ein zeitnaher, gleichmäßiger Einbau und <strong>der</strong> Schutz<br />
vor Feuchtigkeit zu beachten. Weiter ist die Verwendung<br />
von entmischtem und verklumptem Material<br />
nicht zulässig.<br />
Die Baustoffgemische haben weitestgehend den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Bettung/Verfüllung nach FLL zu<br />
entsprechen (S.27, Tab. 16)<br />
Als Orientierungshilfe für eine geeignete Korngrößenverteilung<br />
des Baustoffgemisches dienen Abb.<br />
10 und Tab. 15. Angegebene Mischbestandteile,<br />
<strong>der</strong> Sieblinienbereich und das Mischungsverhältnis<br />
sind Empfehlungen und sollten anhand <strong>der</strong> verwendeten<br />
Materialien geprüft werden. Für die Beurteilung<br />
sind ausschließlich die angegebenen funktionellen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen maßgebend.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> gleichmäßigen und lockeren Ausbringung<br />
des Füllsubstrates sind Fertiger beson<strong>der</strong>s geeignet<br />
für die Verfüllung <strong>der</strong> Gitterelemente. Alternativ<br />
können Klein- und Kompaktla<strong>der</strong> bis 7,5 t <strong>mit</strong><br />
einer Schaufel ohne Zähne verwendet werden. Die<br />
TTE ® -Elemente sollten dabei möglichst über Kopf<br />
verfüllt werden. Starke Fahrbewegungen auf dem<br />
unverfüllten Gitter und hohe Belastungen, beispielsweise<br />
durch Lieferfahrzeuge, sollten vermieden<br />
werden. Die Stellplatzmarkierungen sollten wenn<br />
möglich abgedeckt werden, um sie frei von Bewuchs<br />
zu halten.<br />
Zum Schutz und <strong>der</strong> besseren Entwicklung <strong>der</strong> Vegetation sind die bis zur Oberkante <strong>der</strong> Stege befüllten<br />
Kammern <strong>mit</strong> einer geeigneten Kehrmaschine 1,5 - 2 cm unter Gitteroberkante auszukehren.<br />
Materialbedarf [m³] ≈ Fläche [m²] × 0,03 m<br />
Für Feuerwehrzufahrten und TTE ® -Flächen <strong>mit</strong> sehr geringer Nutzungsbelastung können die<br />
Gitterelemente leicht überfüllt werden.<br />
34<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
TTE ® Pflaster:<br />
Die Pflastersteine sind in<br />
den Farben hellgrau, rubinrot<br />
und antrazith lieferbar:<br />
Gewicht: 610 g/Stück.<br />
Material: verfestigter,<br />
bruchfester Beton<br />
Maße: 74 × 74 × 48 mm<br />
100 Pflastersteine/m 2<br />
Einbauhinweise<br />
Für einen effizienten Verlegevorgang empfehlen wir<br />
parallel zum Verlegen, die TTE ® -Elemente vor dem<br />
Setzen <strong>mit</strong> den TTE ® -Pflastersteinen zu füllen. Für<br />
möglichst kurze Arbeitswege die Paletten <strong>mit</strong> Hilfe<br />
von Hubwagen o<strong>der</strong> Radla<strong>der</strong> auf dem Belag regelmäßig<br />
bis zum aktuellen Verlegeort nachrücken.<br />
TTE ® -Pflasterflächen sollten nicht ausgesandet o<strong>der</strong> -gesplittet werden, da die Beweglichkeit <strong>der</strong> Pflastersteine<br />
ein Zusetzen <strong>der</strong> Fugen verhin<strong>der</strong>t und so zu einer dauerhaften Durchlässigkeit beiträgt. Im<br />
Bedarfsfall (z. B. bei Verkehrsgeschwindigkeiten über 30 km/h und Bankettbefestigungen) sind die<br />
Pflastersteine durch leichtes Abstreuen <strong>mit</strong> Splitt zu arretieren.<br />
Ansaat bei TTE ® Grün<br />
Saatgutmischungen müssen den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> DIN 18917 „Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau<br />
– Rasen und Saatarbeiten“ bzw. <strong>der</strong> FLL-„Regel-<br />
Saatgut-Mischungen Rasen (RSM)“ entsprechen.<br />
Empfohlenes Saatgut:<br />
RSM 5.1 Parkplatzrasen;<br />
RSM 7.2 Landschaftsrasen (für Trockenlagen)<br />
Herstellung<br />
Entsprechend <strong>der</strong> FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />
ist <strong>der</strong> geeignete Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Ansaat bei Bodentemperaturen von mindestens<br />
8 ° C und ausreichen<strong>der</strong> Bodenfeuchte (<strong>im</strong> Regelfall<br />
von Mai bis September) empfohlen.<br />
Die Ansaat ist nach DIN 18917 auszuführen. Die<br />
angegebenen Regelaussaatmengen <strong>der</strong> RSM sind<br />
einzuhalten. Nach FLL-Richtlinie für begrünbare<br />
Flächenbefestigungen ist das Saatgut ohne Einarbeitung<br />
gleichmäßig als Nass- o<strong>der</strong> Trockenansaat<br />
auszubringen und darf sich dabei nicht entmischen.<br />
Bei <strong>der</strong> Verwendung von Nassansaaten gilt<br />
Für eine artenreichere, ökologischere Bepflanzung<br />
können Mischungen <strong>mit</strong> trockenheitsverträglichen,<br />
niedrig wachsenden Kräutern<br />
verwendet werden. Diese eignen sich als<br />
Ergänzung zu den genannten Rasenmischungen<br />
o<strong>der</strong> für Bereiche <strong>mit</strong> geringer Nutzungsintensität<br />
und -belastung. Verwendet werden<br />
können beispielsweise RSM 2.4 Gebrauchsrasen<br />
– Kräuterrasen; für sehr gering beanspruchte<br />
Flächen, vor allem in Trockenlagen,<br />
auch RSM 6.1 Extensive Dachbegrünung.<br />
DIN 18918 „Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau;<br />
Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen – Sicherung<br />
durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen<br />
<strong>mit</strong> lebenden und nicht lebenden Stoffen und Bauteilen,<br />
kombinierte Bauweisen“. Bei <strong>der</strong> Verwendung<br />
von Kräutersaatgut wird die Be<strong>im</strong>engung von Sand<br />
empfohlen.<br />
35
Mineralische Deckschichten<br />
TTE ® ist in <strong>der</strong> Lage die Funktionalität und Belastbarkeit<br />
mineralischer Deckschichten erheblich zu<br />
steigern. Als bewehrende und trennende Schicht<br />
sichert es dauerhaft die Ebenheit und verhin<strong>der</strong>t die<br />
Beschädigung und Mischung <strong>der</strong> Materialschichten.<br />
Aufbaustärken sowie kostenaufwändige Pflege- und<br />
Reparaturmaßnahmen können sehr stark reduziert<br />
werden.<br />
Schotter, Kies und Sandflächen <strong>mit</strong> TTE ®<br />
Ungebundene Deckschichten <strong>mit</strong> dem TTE ® -System<br />
sichern eine dauerhaft hohe Versickerungsleistung.<br />
Es entstehen wartungsfreie, trittfeste und belastbare<br />
Befestigungen in natürlicher Optik.<br />
Baustoffe<br />
Es eignen sich grobporiger Schotter und Kies 16/32<br />
(opt<strong>im</strong>al 18/22) sowie Sande <strong>mit</strong> geringem Feinanteil<br />
(< 0,063 mm ≤ 5 M.-%). Gesteinskörnungen<br />
gemäß TL Gestein-StB. Für höhere gestalterische<br />
Ansprüche können auch Zierkiese und -splitte verwendet<br />
werden.<br />
Herstellung<br />
Die Schüttstoffe sind über Kopf in die Kammern <strong>der</strong><br />
TTE ® -Elemente zu ver- bzw. überfüllen. Bei Überfüllung<br />
ist das Materialgemisch ca. 3-4 cm über Gitteroberkante<br />
aufzutragen. Gebrochene Materialien<br />
sollten <strong>mit</strong> einer leichten Rüttelmaschine verfestigt<br />
werden. Bei hoher Nutzungsintensität und Belastung<br />
(z. B. Schwerlastverkehr) sind die TTE ® -Elemente<br />
<strong>mit</strong> 50 % Pflastersteinen auszulegen und bündig<br />
zu verfüllen.<br />
Nicht geeignete Baustoffe<br />
Mineralische Baustoffe <strong>mit</strong> Bestandteilen <strong>im</strong> Körnungsbereich 2-16 mm sind nur bedingt<br />
zur Verfüllung geeignet. Sie können sich in den Fugen <strong>der</strong> Platten absetzen und den freien<br />
Fugenraum für die Ausdehnung <strong>der</strong> Elemente blockieren sowie zu stören<strong>der</strong> Fugenbildung führen.<br />
Bei Überfüllung <strong>der</strong> TTE ® -Elemente ist das Ausdehnungsverhalten unproblematisch.<br />
Querschnitt Überbau <strong>mit</strong> Pflaster<br />
Abb. 18: TTE ® <strong>mit</strong> Schotter-Deckschicht (Bsp. TTE ® -Bauweise 2)<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
20<br />
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />
5<br />
3-4 cm<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
15-20 cm<br />
Schotter/Kies 16/22 mm<br />
TTE ® -Pflasterstein<br />
Schotter-/Kiesüberdeckung<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt 2/5 mm)<br />
Schottertragschicht<br />
(0/32 mm)<br />
10<br />
cm<br />
Untergrund<br />
36<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Wassergebundene Decken <strong>mit</strong> TTE ®<br />
Bei wassergebundenen Deckschichten kommt die<br />
Versickerungsleistung <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise nur in geringem<br />
Maß zum Tragen, da Nie<strong>der</strong>schläge überwiegend<br />
oberflächig über die Deckschicht abfließen.<br />
Jedoch wird die Funktionsfähigkeit durch die<br />
gute Durchlässigkeit <strong>im</strong> Vergleich zu konventionellen<br />
Herstellungsweisen begünstigt, da die Deckschicht<br />
seltener dazu neigt aufzuweichen.<br />
Aufgrund dessen sowie <strong>der</strong> bewehrenden dynamischen<br />
Funktionsweise, sind wassergebundene<br />
TTE ® -Bauweisen auch für Fahrrad- und geringen<br />
bzw. ruhenden Pkw-Verkehr geeignet. Es ist ideal für<br />
Sportplätze und Tennenflächen einsetzbar. Kombiniert<br />
<strong>mit</strong> Pflaster- und Plattenbelägen auf TTE ® können<br />
kostengünstige, barrierefreie und intensiv nutzbare<br />
Geh- und Radwege realisiert werden.<br />
Der Pflege- und Reparaturaufwand von gebundenen<br />
Decken <strong>mit</strong> TTE ® wird erheblich reduziert.<br />
Die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit einer Wassergebundenen<br />
Decke ausgeführt als TTE ® -Bauweise<br />
ist <strong>mit</strong> <strong>der</strong> konventionellen Dreischichtbauweise<br />
vergleichbar.<br />
Baustoffe Bettung/Füllung<br />
Geeignet sind Splittgemische 0/3 bis 0/5 mm <strong>mit</strong><br />
Feinanteil (< 0,063 mm) ≤ 7 M.-%. Die Baustoffe<br />
sind gemäß den Anfor<strong>der</strong>ungen an dynamische<br />
Schichten nach FLL zu wählen.<br />
Baustoffe Deckschicht<br />
Für TTE ® eignen sich Baustoffgemische <strong>der</strong> Körnung<br />
0/3 bis 0/8 mm <strong>mit</strong> Feinanteil (< 0,063 mm)<br />
8 ≤ 21 M.-%.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Baustoffgemische für die<br />
Deckschicht sind gemäß FLL- „Fachbericht zu Planung,<br />
Bau und Instandhaltung von Wassergebundenen<br />
Wegen“ einzuhalten.<br />
Herstellung<br />
Generell kann als Tragaufbau die TTE ® -Bauweise<br />
1 <strong>mit</strong> mineralischer Bettung zu Grunde gelegt werden<br />
(Abb. 19). Für intensivere Pkw-Nutzung ist eine<br />
Tragschicht entsprechend <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise 2 einzubauen.<br />
Die Gitterelemente sind <strong>mit</strong> dem Füllstoff über Kopf<br />
leicht zu überfüllen (ca. 1,5-2 cm) und ggf. abzurütteln/-walzen.<br />
Die Herstellung <strong>der</strong> Deckschicht ist<br />
nach dem FLL- „Fachbericht zu Planung, Bau und<br />
Instandhaltung von Wassergebundenen Wegen“<br />
auszuführen. Das Deckschichtmaterial ist erdfeucht<br />
aufzutragen und <strong>mit</strong> geeigneter Glattmantelwalze<br />
standfest abzuwalzen. Die Schichtstärke sollte 3-4<br />
cm in verdichtetem, eingebauten Zustand betragen.<br />
Bei großen Flächen eignen sich Fertiger für eine<br />
gleichmäßige Ausbringung <strong>der</strong> Füllung und Deckschicht.<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
10<br />
Querschnitt Wassergebundene Wegedecke<br />
Abb. 19: TTE ® <strong>mit</strong> wassergebundener Deckschicht (Bsp. TTE ® -Bauweise 1)<br />
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />
5<br />
cm<br />
3-4 cm<br />
6 cm<br />
5 cm<br />
Füllung (Splitt 0/3 mm)<br />
Wassergebundene Decke<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt 0/5 mm)<br />
Untergrund<br />
37
Mineralische Deckschichten<br />
Verlegte und befüllte TTE ® -Elemente VOR Einbau <strong>der</strong> wassergebundenen<br />
Decke.<br />
Fertiggestellte wassergebundene Decke als Wegebefestigung<br />
<strong>im</strong> Allwetterzoo Münster.<br />
Pflegeleichte und dauerhaft ebene wassergebundene Wegedecken<br />
<strong>mit</strong> dem TTE ® -System. Sie eignen sich auch für sicheren<br />
und bequemen Fahrradverkehr bei je<strong>der</strong> Witterung.<br />
TTE ® Pflaster <strong>mit</strong> Kies: dauerhaft belastbar, eben und durchlässig<br />
Firmenparkplatz Hans Ihro GmbH <strong>mit</strong> Firmenlogo aus<br />
TTE ® -Plaster (Schotter bündig verfüllt).<br />
Trittfeste Kiesflächen <strong>mit</strong> natürlicher Optik. Unter einer Kiesabdeckung<br />
befinden sich TTE ® -Elemente, die die Ebenheit<br />
und Begehbarkeit verbessern.<br />
38<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Entwässerung<br />
<strong>Natur</strong>nahe dezentrale Versickerungsanlagen <strong>mit</strong> TTE ®<br />
Allgemeines<br />
Die innovative Regenwasserbewirtschaftung über<br />
das TTE ® -System verbindet die Vorzüge <strong>der</strong> Flächenbefestigung<br />
<strong>mit</strong> denen <strong>der</strong> dezentralen Flächeno<strong>der</strong><br />
Rigolenversickerung. So entstehen naturnahe,<br />
breitflächige dezentrale Versickerungseinrichtungen<br />
<strong>mit</strong> hoher Reinigungs- und Retentionsfunktion, die<br />
gleichzeitig eine Nutzung als Verkehrsfläche zulassen.<br />
Es ergibt sich kein Flächenverlust wie bei herkömmlichen<br />
Flächenversickerungen o<strong>der</strong> Mulden- und<br />
Rigolenanlagen und Abflussflächen können ersetzt<br />
o<strong>der</strong> min<strong>im</strong>iert werden. Da die Tragschicht gleichzeitig<br />
die Rigole <strong>der</strong> TTE ® -Versickerungsanlage bildet,<br />
kann <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> geringen Aufbaustärken<br />
ohnehin schon niedrige Materialverbrauch weiter<br />
reduziert werden. Als flächige Rigolenversickerung<br />
ermöglicht das TTE ® -System durch die Speicherfunktion<br />
und die breitflächige Versickerung auch einen<br />
effektiven Einsatz bei geringer Versickerungsleistung<br />
des Untergrundes. Auf zusätzliche Entwässerungseinrichtungen<br />
kann <strong>im</strong> Normalfall verzichtet werden.<br />
Durch die Anwendung <strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen können<br />
Abwassergebühren in <strong>der</strong> Regel vollständig entfallen.<br />
Angesichts <strong>der</strong> unterschiedlichen Abwassersatzungen<br />
und Anerkennungsmodalitäten <strong>der</strong> Kommunen<br />
sollte dies <strong>im</strong> Vorfeld geklärt werden.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> naturschutzfachlichen Eingriffsregelung<br />
stellt die Anwendung des TTE ® -System keinen<br />
Eingriff dar, da die Leistungs- und Funktionsfähigkeit<br />
des <strong>Natur</strong>haushaltes und das Landschaftsbild<br />
nicht erheblich beeinträchtigt werden. Eingriffe (z. B.<br />
durch Flächenversiegelung) können durch flächige<br />
Versickerung stark min<strong>im</strong>iert bzw. kompensiert werden<br />
(§ 14. BNatschG).<br />
Voraussetzungen<br />
Grundsätzlich bedarf die Versickerung von Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />
einer Prüfung durch die zuständige<br />
Untere Wasserbehörde. Im Fall einer<br />
zielgerichteten Einleitung in Gewässer<br />
ist eine wasserrechtliche Erlaubnis gemäß<br />
§ 7 des Wasserhaushaltsgesetzes erfor<strong>der</strong>lich. Vor<br />
<strong>der</strong> Anzeige bzw. Beantragung <strong>der</strong> wasserrechtlichen<br />
Erlaubnis ist zu vergewissern, dass man vom<br />
Anschluss- und Benutzungszwang befreit werden<br />
kann.<br />
Generell ist bei <strong>der</strong> Versickerung <strong>der</strong> Boden- und<br />
Gewässerschutz unbedingt zu berücksichtigen. Eine<br />
Versickerung darf nur außerhalb <strong>der</strong> Wasserschutzgebiete<br />
I und II und bei Verzicht auf Streusalz <strong>im</strong><br />
Winterdienst stattfinden. Anfor<strong>der</strong>ungen an Versickerungsanlagen<br />
sind nach DWA-A 138 zu berücksichtigen.<br />
Hiernach soll bei Gebäuden ohne wasserdruckhaltende<br />
Abdichtung <strong>der</strong> Abstand von <strong>der</strong><br />
Versickerungseinrichtung zum Baugrubenfußpunkt<br />
mindestens das 1,5fache <strong>der</strong> Baugrubentiefe betragen.<br />
Weitere Restiktionsflächen sind zu beachten.<br />
Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> hydrogeologischen Gegebenheiten<br />
sind topographische Einflüsse, Schichtenwasser<br />
aus Hanglagen, Stauwasser, Grundwasser und<br />
die Auswirkungen darauf zu beachten.<br />
Belastung von Nie<strong>der</strong>schlagsabflüssen<br />
Bei <strong>der</strong> gezielten Regenwasserversickerung sind Abflüsse<br />
nach DWA-A 138, 3.1.2, Tab. 1 hinsichtlich<br />
ihrer Stoffkonzentration und möglicher Grundwasserbeeinflussung<br />
zu bewerten. Sie werden in drei<br />
Beschaffenheitskategorien eingeteilt (siehe Tab. 17).<br />
Tab. 17: Belastung von Nie<strong>der</strong>schlagsabflüssen<br />
Kategorie Bewertung Eignung<br />
A<br />
B<br />
C<br />
unbedenklich – darf ohne Vorbehandlung<br />
versickert werden<br />
tolerierbar – darf nach ausreichen<strong>der</strong><br />
Vorbehandlung versickert werden<br />
nicht tolerierbar – sind i. d. R. in das<br />
Kanalnetz einzuleiten<br />
alle TTE ® -Bauweisen<br />
i. d. R. alle TTE ® -Bauweisen (TTE ® Pflaster 2<br />
+ 3 nur <strong>mit</strong> reinigungsaktiver Tragschicht)<br />
39
Entwässerung<br />
Behandlung belasteter Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />
Je nach Oberflächenbeschickung (A u : A s ) ist die TTE ® -<br />
Fläche als „breitflächige Versickerung“ o<strong>der</strong> als „dezentrale<br />
Flächen- und Muldenversickerung“ einzustufen.<br />
Bei Einordnung als „dezentrale Flächen- und Muldenversickerung“<br />
kann aufgrund stärkerer stofflicher Einträge<br />
durch Dach- und Verkehrsflächen die qualitative<br />
und quantitative Bewertung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse,<br />
ihrer Auswirkung auf unter- und oberirdische Gewässer<br />
und die Er<strong>mit</strong>tlung ausreichen<strong>der</strong> Vorbehandlungsmaßnahmen<br />
gemäß DWA-M 153 erfor<strong>der</strong>lich werden (vgl.<br />
DWA-A 138, 3.1.2, Tab. 1). Dies kann beispielsweise bei<br />
Pkw-Parkplätzen <strong>mit</strong> häufigem Fahrzeugwechsel, Metalldächern<br />
ohne Beschichtung o<strong>der</strong> Straßen <strong>mit</strong> DTV<br />
über 15.000 Kfz <strong>der</strong> Fall sein.<br />
Sofern <strong>der</strong> überbaute Oberboden bzw. die verwendeten<br />
Substrate den qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen nach DWA-A<br />
138/M 153 gerecht werden, kann <strong>der</strong> reinigungsaktive<br />
TTE ® -Oberbau in Abst<strong>im</strong>mung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Wasserbehörde<br />
den Oberbodenpassagen nach DWA-M 153, Tab. A.4a<br />
zugeordnet werden (siehe Tab. 18).<br />
Bei den Bauweisen 2 + 3 <strong>mit</strong> Vegetationstragschicht<br />
empfehlen wir, als Sicherheitszulage<br />
auf die erfor<strong>der</strong>lichen Schichtdicken ca. 5 cm<br />
aufzuschlagen.<br />
Der Bewuchs einer Oberbodenpassage bewirkt v. a.<br />
durch die Durchwurzelung einen Erosionsschutz, Belüftung<br />
sowie die Sicherung <strong>der</strong> Durchlässigkeit <strong>der</strong><br />
Fläche (DWA-A 138). Diese Funktionen werden bei<br />
TTE ® -Pflasterflächen <strong>mit</strong> reinigungsaktiver Tragschicht<br />
weitestgehend durch die Deckschicht sichergestellt.<br />
Wie <strong>der</strong> Zuordnung dieser Flächen zu entnehmen ist,<br />
ist ihre Reinigungsleistung gegenüber bewachsenen<br />
Bodenschichten dennoch als geringer anzusehen.<br />
Generell sollte möglichst die Versickerung über eine<br />
bewachsene Bodenschicht angestrebt werden. Ein guter<br />
Kompromiss zwischen höherer Nutzungsintensität<br />
und guter Reinigungsleistung ist die Kombination <strong>der</strong><br />
TTE ® Grün Bauweisen <strong>mit</strong> 50 % TTE ® -Pflastersteinen<br />
in den Kammern.<br />
Tab. 18: Durchgangswerte für TTE ® -Bauweisen<br />
TTE ® -Bauweise Schicht Stärke Kategorie<br />
TTE ® Grün<br />
TTE ® Pflaster 1<br />
Durchgangswert je nach Gesamtschichtdicke des Aufbaues<br />
(bestehen<strong>der</strong> Oberboden o<strong>der</strong> Vegetationstragschicht +<br />
Bettungs- + Füllsubstrat) entsprechend den Schichtstärken<br />
des „bewachsenen Oberbodens“ zuordnen<br />
Oberbodenpassage<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 20 cm<br />
≥ 10 cm<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 20 cm<br />
TTE ® Pflaster 2 + 3 <strong>mit</strong> reinigungsaktiver Tragschicht ≥ 25 cm D3<br />
D1<br />
D2<br />
D3<br />
D2<br />
D3<br />
Qualitative Voraussetzungen<br />
Bei stofflicher Belastung <strong>der</strong> Beschaffenheitskategorie<br />
B (tolerierbar) ist eine Vorbehandlung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />
für die Versickerung Voraussetzung.<br />
Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
Oberbodenpassagen nach DWA-A 138/M 153 bei<br />
<strong>der</strong> Herstellung des Oberbodens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> tragfähigen<br />
Substrate entspricht die Wirkung und Funktion<br />
des TTE ® -Oberbaues einer bewachsenen, belebten<br />
Bodenzone. Eine DIBt-Zulassung ist deshalb für<br />
das TTE ® -System nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse können auch bei stärkerer<br />
stofflicher Belastung durch Dach- und Verkehrs-<br />
flächen richtlinien- und normenkonform zur Versickerung<br />
gebracht werden. Die breitflächige Versickerung<br />
bei <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise begünstigt eine hohe<br />
Reinigungsleistung.<br />
Die für die TTE ® -Bauweise erfor<strong>der</strong>liche Tragfähigkeit<br />
und Verdichtung liegt weit unter den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
konventioneller Bauweisen (10-30 MN/m 2 statt<br />
100-150 MN/m 2 ) und entspricht <strong>der</strong> Verdichtung<br />
natürlich vorkommen<strong>der</strong> Böden. Die physikalischen,<br />
chemischen und biologischen Reinigungsprozesse <strong>im</strong><br />
Boden werden nicht beeinträchtigt.<br />
40<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Boden und Substrate zur<br />
Sicherung einer angemessenen Vorbehandlungsmaßnahme<br />
nach DWA können von den in dieser<br />
Planungshilfe formulierten allgemeinen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
abweichen. Diese dienen lediglich <strong>der</strong> Sicherung<br />
<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen vegetativen und bautechnischen<br />
Eigenschaften.<br />
Nach den relevanten qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
gemäß DWA-A 138, 3.1.3 ist für Oberboden,<br />
Substrate und den Sickerraum Folgendes<br />
zu beachten:<br />
■■<br />
keine Verunreinigungen <strong>im</strong> hydraulischen<br />
Einflussbereich (z. B. Altlasten)<br />
■■<br />
keine negativen Verän<strong>der</strong>ungen des<br />
Sicker- und Grundwassers durch verbaute<br />
Materialien<br />
■■<br />
entwässerungstechnisch relevanter<br />
kf-Bereich 1 × 10 -3 bis 1 × 10 -6 m/s<br />
(ungesättigte Zone)<br />
■■<br />
Mächtigkeit des Sickerraumes mindestens<br />
1 m, bezogen auf <strong>mit</strong>tleren höchsten<br />
Grundwasserstand<br />
■■<br />
mind. 10 cm Oberbodenüberdeckung<br />
Grobsandige und kiesige Bodenmaterialien sind<br />
nach DWA nicht geeignet. Dies ist jedoch auf die<br />
Durchlässigkeit <strong>der</strong> Materialien in lockerer Lagerungsdichte<br />
bezogen (DWA-A 138, Bild 1). Durch<br />
die Verfestigung <strong>der</strong> empfohlenen TTE ® -Gemische<br />
in eine <strong>mit</strong>tlere Lagerungsdichte wird das Infiltrationsvermögen<br />
in <strong>der</strong> Regel in den entwässerungstechnisch<br />
relevanten Bereich herabgesetzt.<br />
Sollten dennoch Bedenken bestehen, können grobporige<br />
Bestandteile durch geeignete (bevorzugt karbonatreiche)<br />
Sande, z. B. 0/4 mm ersetzt o<strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />
diesen angereichert werden.<br />
Nach DWA-M 153 sollten für den Oberboden<br />
bzw. für Substrate vor <strong>der</strong> Lieferung bzw.<br />
bei Erhalt o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung vorhandenen<br />
Bodens vor dem Einbau folgende Eigenschaften<br />
gutachterlich bestätigt werden:<br />
■■<br />
pH-Wert 6-8<br />
■■<br />
Humusgehalt 1-3 M.-%<br />
■■<br />
Feinanteil < 0,063 mm unter 10 M.-%<br />
■■<br />
kf-Wert allgemein > 1 × 10 -6 m/s,<br />
für Versickerung in Seitenräumen<br />
befestigter Flächen > 2 × 10 -5 m/s<br />
Bei ausreichen<strong>der</strong> Mächtigkeit des Oberbodens<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vegetationstragschicht genügt <strong>der</strong> Nachweis<br />
abgesehen von <strong>der</strong> Durchlässigkeit für lediglich<br />
diese Schicht.<br />
Verbesserung des Stoffbindungsvermögens<br />
Die DWA-A 138 schlägt verschiedene Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Bodenverbesserung vor, um die Filtrations- und<br />
Sorptionsprozesse zu för<strong>der</strong>n sowie den Stoffabbau<br />
<strong>im</strong> Boden zu erhöhen. Auswirkungen auf die Durchlässigkeit<br />
sind zu beachten und eine Verringerung<br />
dieser auf Werte ≥ 1,0 × 10 -5 m/s zu begrenzen.<br />
Eine Erhöhung des Stoffbindungsvermögens durch<br />
Zugabe von Bentonit o<strong>der</strong> tonreichem Bodenmaterial<br />
ist auf < 10 M.-% Feinanteil zu begrenzen.<br />
Um den angestrebten pH-Wert-Bereich einzustellen,<br />
kann Kalk verwendet werden. Leicht lösliche<br />
Kalke eignen sich nicht. Soll die Durchlässigkeit des<br />
Bodens erhöht werden, empfehlen sich karbonatreiche<br />
Sande.<br />
Der Anteil organischer Substanz kann durch die<br />
Zugabe von Humus o<strong>der</strong> Kompost erhöht werden.<br />
Dieser sollte zwischen 1-3 M.-% liegen.<br />
Nach den FLL-„Empfehlungen für Baumpflanzungen<br />
– Teil 2“ können zur För<strong>der</strong>ung des Bodenlebens<br />
und zur Bindung von Schadstoffen z. B. Alginate,<br />
Huminstoffe und gleichartige Hilfsstoffe<br />
hinzugefügt werden.<br />
41
Entwässerung<br />
Abflussbeiwert<br />
Wird das TTE ® -System lediglich als Flächenbefestigung<br />
eingesetzt kann entsprechend Rasengittersteinbelägen<br />
ein Abflussbeiwert C = 0,15 angewendet<br />
werden. Eine unabhängige Untersuchung ergab<br />
jedoch, dass die hohe Wasserdurchlässigkeit <strong>der</strong><br />
TTE ® -Bauweisen eine schnelle Einleitung von Nie<strong>der</strong>schlägen<br />
in den Aufbau ohne messbaren oberflächigen<br />
Abfluss ermöglicht (vgl. Bericht <strong>der</strong> LWG:<br />
Veitshöchhe<strong>im</strong>er Bericht 115 (2008), Chancen und<br />
Risiken begrünter Stellplätze, Jürgen Eppel).<br />
Nach DWA-A 138 lässt sich i. d. R. sehr einfach<br />
nachweisen, dass die betrachtete Versickerungsfläche<br />
abflusslos bleibt (siehe S. 43).<br />
Oberflächengefälle und Abflusseinleitung<br />
Da kein relevanter oberflächiger Abfluss entsteht<br />
und i. d. R. zusätzliche Entwässerungseinrichtungen<br />
nicht erfor<strong>der</strong>lich sind, kann auf eine komplexe<br />
Oberflächenentwässerung meist verzichtet werden.<br />
Ist eine variierende Gefälleneigung zur oberflächigen<br />
Einleitung von Nie<strong>der</strong>schlagswasser in eine zusätzliche<br />
Entwässerungseinrichtung vorgesehen, ist<br />
dies durch die leichte, gelenkartige Beweglichkeit<br />
<strong>im</strong> Verbund <strong>der</strong> TTE ® -Elemente ohne Schnitte herstellbar.<br />
Bei starker Oberflächenausformung ist ggf.<br />
ein geringerer Versatz <strong>der</strong> Elemente erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Wechsel in <strong>der</strong> Gefälleausbildung sind an Scheitelpunkten<br />
so auszuführen, dass die Einzelelemente<br />
satt aufliegen. Schnitte sind weitestgehend zu vermeiden.<br />
Das Oberflächengefälle hat ≤ 2 % zu betragen,<br />
um eine vollständige Versickerung auf <strong>der</strong> Fläche<br />
sicherzustellen. Die Ausbildung eines stärkeren Gefälles<br />
ist lediglich bei unzureichen<strong>der</strong> Versickerungsleistung<br />
und Integration einer Rigole o<strong>der</strong> Anschluss<br />
an eine Entwässerungseinrichtung sinnvoll. Die Neigung<br />
<strong>der</strong> Deck-, Bettungs- und Tragschicht ist <strong>im</strong><br />
Normalfall gleich auszuführen.<br />
Ist die Einleitung von Nie<strong>der</strong>schlagsabflüssen in die<br />
TTE ® -Versickerungsanlage nicht durch direkten Anschluss<br />
möglich sind geeignete oberirdische Transportelemente<br />
wie offene Rinnen und Rasenmulden<br />
zu wählen. Ist eine unterirdische Ableitung <strong>der</strong> Abflüsse<br />
erfor<strong>der</strong>lich (z. B. durch Rohrelemente), sind<br />
zu erwartende Nutzungsbelastungen zu berücksichtigen.<br />
Der Einsatz des TTE ® -Systems als flächige<br />
dezentrale Rigolenversickerung <strong>mit</strong> Speicherfunktion<br />
ist nur möglich, wenn <strong>der</strong> Oberbau<br />
sowie <strong>der</strong> Untergrund ohne Gefälleausbildung<br />
ausgeführt werden.<br />
Seitliche Entwässerung<br />
Die Möglichkeit einer unterirdischen, seitlichen Ableitung<br />
von Sickerwasser in natürliche anschließende<br />
Flächen begünstigt die Versickerungsleistung.<br />
Deshalb sollte bei <strong>der</strong> Planung von Randeinfassungen<br />
die Ausbildung einer Wanne durch eine geschlossene,<br />
umlaufende Einfassung wenn möglich<br />
vermieden werden. Durch den Verbund und die<br />
Verzahnung <strong>der</strong> Einzelelemente können Randbegrenzungen<br />
auch stellenweise unterbrochen werden<br />
(Abstand max. 1 m).<br />
Wasserdurchlässigkeit<br />
Für den Einsatz des TTE ® -Systems als dezentrale<br />
Versickerungsanlage empfehlen wir, den Oberbau<br />
<strong>mit</strong> einer Durchlässigkeit ≥ 5,0 × 10 -5 m/s herzustellen.<br />
Durchlässigkeit* von TTE ® -Deckschichten <strong>mit</strong> Bettung:<br />
■■<br />
TTE ® Grün + Bettungssubstrat (Splitt 2/5 mm +<br />
Oberboden):<br />
31200 l/s × ha<br />
■■<br />
TTE ® Pflaster + Splittbett 2/5 mm:<br />
328000 l/s × ha<br />
* ) Werte sollen zur Orientierung dienen - er<strong>mit</strong>telt durch<br />
LWG siehe Nachweise und Prüfzertifikate<br />
Nie<strong>der</strong>schläge müssen nach Einlauf in den<br />
TTE ® -Aufbau zeitversetzt in den Untergrund<br />
sickern. Um eine dauerhaft hohe Wasseraufnahmefähigkeit<br />
und Durchlässigkeit zu gewährleisten,<br />
sind die empfohlenen Verdichtungsgrade<br />
für Baugrund und Tragschicht<br />
möglichst einzuhalten.<br />
Auf Trenn- und Filtervliesstoffe sollte wenn<br />
möglich verzichtet werden, da diese die langfristige<br />
Entwässerungsleistung beeinträchtigen<br />
können. Wenn ein Einsatz erfolgen soll (z. B.<br />
TTE ® -Flächenrigole), ist eine Filterbemessung<br />
nach dem „Merkblatt über die Anwendung<br />
von Geokunststoffen <strong>im</strong> Erdbau des Straßenbaues<br />
(M Geok E)“ zu erstellen.<br />
42<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
D<strong>im</strong>ensionierung<br />
TTE ® als dezentrale Flächenversickerung<br />
Die TTE ® -Bauweise 1 sowie TTE ® -Flächen <strong>mit</strong> Gefälleausbildung<br />
sind als Flächenversickerung nach<br />
DWA-A 138 zu d<strong>im</strong>ensionieren und nachzuweisen.<br />
Flächenversickerungen sind beson<strong>der</strong>s bei guter<br />
Durchlässigkeit des Untergrundes effektiv einsetzbar.<br />
Die TTE ® -Bauweise begünstigt durch sehr geringe<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Verdichtung und eine folglich<br />
hohe Versickerungsrate einen sehr effizienten Einsatz<br />
für diesen Anwendungsbereich.<br />
Die TTE ® -Bauweisen 2 + 3 sollten als flächige Rigolenversickerung<br />
geplant und bemessen werden, um<br />
ihr Entwässerungspotential effektiv zu nutzen.<br />
D<strong>im</strong>ensionierung nach DWA-A 138 (Flächenversickerung)<br />
Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Versickerungsfläche<br />
Die erfor<strong>der</strong>liche Versickerungsfläche A S lässt sich nach DWA-A 138 durch die Anwendung <strong>der</strong> folgenden<br />
Gleichung für einen Bemessungsregen r D(0,2) <strong>mit</strong> den Dauerstufen D = 10 − 15 er<strong>mit</strong>teln.<br />
A u<br />
A S =<br />
kf × s f × 10 7<br />
2 × r D(n)<br />
− 1<br />
A u = angeschlossene befestigte Fläche (in m 2 )<br />
k f = Durchlässigkeitsbeiwert <strong>der</strong> gesättigten<br />
Zone (in m/s)<br />
r D(n) = maßgebende Regenspende (in l/s × ha)<br />
s f = Fugenanteil einer durchlässigen<br />
Flächenbefestigung (TTE ® = 1)<br />
Nachweis gegen Überstau und Oberflächenabfluss<br />
Voraussetzung für die obige Bemessungsgleichung ist, dass die Nie<strong>der</strong>schlagsintensität die vorhandene<br />
Versickerungsrate des Untergrundes und des Oberbaues nicht übersteigt, da<strong>mit</strong> kein Überstau<br />
<strong>der</strong> Fläche entstehen kann. Folgende Gleichung ist zu erfüllen:<br />
k f ≥ 2 × r D(n) × 10 -7<br />
Kann diese Bedingung nicht eingehalten werden, ist die Durchlässigkeit <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Schicht(en) durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen, o<strong>der</strong> sinngemäß nach Abb. 18 eine Rigole zu<br />
integrieren.<br />
Diese Formel kann auch herangezogen werden, wenn keine undurchlässige Fläche angeschlossen<br />
ist. Dadurch wird nachgewiesen, dass die betrachtete Versickerungsfläche selbst abflusslos bleibt.<br />
43
Entwässerung<br />
TTE ® als flächige dezentrale<br />
Rigolenversickerung<br />
Die Entwässerungsfunktion <strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen 2<br />
+ 3 ist durch die geringe Verdichtung des Untergrundes<br />
und des Oberbaues, abgesehen von einer<br />
flächigen statt linearen Ausbildung und geringerem<br />
Porenanteil, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> einer Rigole zu vergleichen. Aus<br />
diesem Grund ist die D<strong>im</strong>ensionierung in Anlehnung<br />
an DWA-A 138 für Rigolen zu bemessen.<br />
Das benötigte Speichervolumen kann durch die Anpassung<br />
<strong>der</strong> Tragschicht bzw. Vegetationstragschicht<br />
in ihrer Höhe hergestellt werden. Die Tragschicht<br />
bildet so<strong>mit</strong> die Rigole. Der speichernutzbare Porenanteil<br />
<strong>der</strong> Deck- und Bettungsschicht wird nicht<br />
berücksichtigt. Er bildet eine Absicherung für eine<br />
mögliche Nachverdichtung durch Nutzung. Diese<br />
zusätzliche Sicherheitszulage entspricht je nach Bauweise<br />
einem Faktor von 1,3-1,6 <strong>der</strong> Speicherfähigkeit<br />
<strong>der</strong> (Vegetations-)Tragschicht.<br />
Tab. 19: Nie<strong>der</strong>schlagshöhen und<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsspenden 83224 Grassau<br />
(KOSTRA-DWD-2000 Auswertungszeitraum: 1951 - 2000)<br />
Andauer Wie<strong>der</strong>kehrzeit (Jahre) 5<br />
N<br />
5 Min. 14,2 472,6<br />
10 Min. 20,4 340,4<br />
15 Min. 24,7 274,8<br />
20 Min. 28,0 233,1<br />
30 Min. 32,5 180,7<br />
45 Min. 36,9 136,8<br />
60 Min. 40,0 111,2<br />
90 Min. 43,5 80,6<br />
N = Nie<strong>der</strong>schlagshöhe in Mill<strong>im</strong>eter<br />
R = Nie<strong>der</strong>schlagsspende in Liter pro Sekunde und Hektar<br />
R<br />
Sofern nur Nie<strong>der</strong>schläge versickert werden,<br />
die auf <strong>der</strong> TTE ® -Fläche selbst anfallen, sind<br />
die Schichtstärken <strong>der</strong> (Vegetations-) Tragschicht<br />
<strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen 2 + 3 in <strong>der</strong> Regel<br />
als Speicherraum ausreichend. Diese sind unter<br />
Extrembedingungen bei kf = 1,0 × 10 -6 m/s<br />
(Mindestanfor<strong>der</strong>ung an die Durchlässigkeit)<br />
des Untergrundes und einem geringen<br />
Speicherkoeffizienten von 0,2 <strong>der</strong> (Vegetations-)<br />
Tragschicht sogar in <strong>der</strong> Lage, die<br />
größtmöglichen Regenspenden Deutschlands<br />
(83224 Grassau)* aufzunehmen. So<br />
ergab die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe bei<br />
einer Regenspende von 80,6 l/(s × ha) <strong>mit</strong> einer<br />
Dauer von 90 min (= 43,5 l/m 2 Gesamtnie<strong>der</strong>schlag)<br />
ca. 20,4 cm.<br />
* ) Er<strong>mit</strong>telt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD),<br />
siehe Tab. 19<br />
Speicherkoeffizient<br />
Der Speicherkoeffizient (s) entspricht dem speichernutzbaren<br />
Porenanteil eines best<strong>im</strong>mten Materialgemisches<br />
und wird maßgeblich durch die Kornverteilung<br />
und den Verdichtungsgrad beeinflusst.<br />
Das effektive Porenvolumen eines best<strong>im</strong>mten Materials<br />
lässt sich über die Differenz aus Gesamtporenvolumen<br />
und Haftwasser best<strong>im</strong>men. Es kann<br />
<strong>mit</strong> Hilfe größerer Gefäße <strong>mit</strong> bekanntem Volumen<br />
über eine Volumen- o<strong>der</strong> Gewichtsdifferenz er<strong>mit</strong>telt<br />
werden (Sieker, F. (Hrsg.): <strong>Natur</strong>nahe Regenwasserbewirtschaftung.<br />
Berlin: Analytica, 1998).<br />
Der Speicherkoeffizient für Vegetationstragschichten<br />
kann <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit/max.<br />
Wasserkapazität gemäß FLL-„Empfehlung<br />
für Baumpflanzungen – Teil 2“ – Anhang A<br />
entsprechend des Luftvolumens bei max<strong>im</strong>aler Wasserkapazität<br />
berechnet werden.<br />
Folgende Werte sollen zur Orientierung dienen<br />
(siehe Tab. 20).<br />
Bei Schottertragschichten <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise kann<br />
aufgrund des weit geringeren Verdichtungsgrades<br />
davon ausgegangen werden, dass <strong>der</strong> Speicherkoeffizient<br />
s größer ist als 0,2. Auch für Vegetationstragschichten<br />
kann s erfahrungsgemäß <strong>mit</strong> mindestens<br />
0,2 angesetzt werden.<br />
44<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Tab. 20: Speicherkoeffizienten verschiedener Baustoffe<br />
Material<br />
Speicherkoeffizient (s)<br />
Schotter 0/32 mm o<strong>der</strong> 0/45 mm bei D Pr 100 % 1) ca. 0,2<br />
Kies 8/16 2) ca. 0,28<br />
Kies 16/32 ca. 0,4<br />
Grauwackenschotter 8/56 2) ca. 0,38<br />
1)<br />
Erfahrungsgemäß<br />
Flächenbefestigung Rigole<br />
2)<br />
Sieker, F. (Hrsg.): <strong>Natur</strong>nahe Regenwasserbewirtschaftung. Berlin: Analytica, 1998<br />
Abb. 20: Flächenrigole<br />
E v2 -Wert<br />
(MN/m²)<br />
mind.<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Füllsubstrat<br />
cm 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />
6 cm<br />
3-5 cm<br />
20 cm<br />
TTE ® -Pflaster<br />
TTE ® -Bauelement<br />
Feinnetz<br />
Bettung<br />
(Splitt-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
Vegetationstragschicht<br />
(Schotter-Oberboden-<br />
Gemisch)<br />
Geotextil<br />
Grobporiges<br />
Schottermaterial<br />
(z.B. 8-32 mm)<br />
Schichtstärke je nach<br />
zusätzlich benötigtem<br />
Speichervolumen<br />
Untergrund<br />
M 1:10<br />
Bei hohen Ansprüchen an die Speicherfähigkeit<br />
kann die TTE ® -Flächenrigole (<strong>mit</strong> Geotextil und<br />
offenporigem Schottermaterial, z. B. 8/32 mm)<br />
angewendet werden. Werden TTE ® -Pflasterflächen<br />
als flächige Rigolenversickerung für unbedenkliche<br />
Abflüsse nach DWA-A 138 verwendet, kann das<br />
Tragschichtmaterial für eine höhere Speicherfähigkeit<br />
durch die Schottergemische 2/32 mm o<strong>der</strong><br />
8/32 mm ersetzt werden.<br />
bis 40t befahrbare TTE ® -Flächenrigole (Fr)<br />
45
Entwässerung<br />
D<strong>im</strong>ensionierung in Anlehnung an DWA-A 138 (Rigolen)<br />
Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> benötigten Tragschicht- bzw. Rigolenhöhe<br />
In <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionierung von Rigolen nach DWA-A 138 wird die erfor<strong>der</strong>liche Rigolenlänge l R er<strong>mit</strong>telt.<br />
Für die TTE ® -Bauweise wurde die Formel nach h R aufgelöst, um die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe<br />
bzw. Rigolenhöhe iterativ best<strong>im</strong>men zu können.<br />
Die TTE ® -Fläche ist zur undurchlässigen Fläche zu addieren, da diese selbst durch den Bemessungsregen<br />
belastet wird. Eine seitliche Versickerung aus dem Aufbau bleibt hier, an<strong>der</strong>s als <strong>im</strong> Ansatz <strong>der</strong><br />
DWA, unberücksichtigt.<br />
Die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe lässt sich durch die schrittweise Anwendung <strong>der</strong> Gleichung für<br />
unterschiedliche Dauerstufen er<strong>mit</strong>teln. Der Bemessungsregen ist nach DWA-A 138 <strong>mit</strong> r D(0,2) für D<br />
= 10/20/30/45/60/90 <strong>mit</strong> einem Sicherheitsfaktor fZ = 1,2 anzusetzen.<br />
h R =<br />
[ (A u + A s ) ×10 -7 × r D(n) ] - (l × b × k f /2) × D × 60 × f Z<br />
b × l × s<br />
Die örtliche Nie<strong>der</strong>schlagsintensität darf die Versickerungsrate des TTE ® -Oberbaues nicht übersteigen.<br />
Deshalb ist für diesen unter Anwendung des Bemessungsregens r 10(0,2) folgende Gleichung zu<br />
erfüllen:<br />
k f ≥ 2 × r D(n) × 10 -7<br />
A u : Angeschl. undurchlässige Fläche (in m 2 )<br />
A s : Versickerungsfläche (TTE ® -Fläche) (in m 2 )<br />
k f : Durchlässigkeitsbeiwert <strong>der</strong> gesättigten Zone (in m/s) nach DWA A 138 (Anhang B)<br />
r D(n) : maßgebende Regenspende (in l/(s × ha))<br />
D: Dauer des Bemessungsregens (in min)<br />
f Z : Sicherheitsfaktor gem. DWA-A 117 (f Z =1,2)<br />
l: Länge <strong>der</strong> Schicht (in m)<br />
b: Breite <strong>der</strong> Schicht (in m)<br />
h R: erfor<strong>der</strong>liche Rigolenhöhe (in m)<br />
s: Speicherkoeffizient des Materials<br />
46<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Abb. 21: Kombination aus TTE ® und Rigolenanlage<br />
TTE ® - Oberbau<br />
Planum<br />
angrenzende<br />
undurchlässige<br />
Fläche<br />
1 %<br />
Geotextil<br />
(Rohr-)Rigole<br />
angrenzende<br />
undurchlässige<br />
Fläche<br />
2,5 %<br />
1 - 1,5 %<br />
1 - 1,5 %<br />
Kombination <strong>mit</strong> herkömmlichen<br />
Rigolenanlagen<br />
TTE ® bietet vielseitige Kombinationsmöglichkeiten<br />
dezentraler Versickerungselemente. So können zusätzlich<br />
auch herkömmliche (Rohr-) Rigolenanlagen<br />
unter dem erfor<strong>der</strong>lichen TTE ® -Oberbau integriert<br />
werden (Abb. 21). Nie<strong>der</strong>schläge versickern überwiegend<br />
auf natürlichem Weg in den Untergrund.<br />
Sie werden durch die belebten Bodenschichten flächig<br />
vorbehandelt. Sickerwasser das <strong>der</strong> anstehende<br />
Boden nicht mehr direkt aufnehmen kann wird<br />
in <strong>der</strong> Rigole und dem TTE ® Aufbau zwischengespeichert.<br />
Statt in einer Mulde werden die Abflüsse<br />
breitflächig aufgenommen und in die Rigole geleitet.<br />
Bei Einleitung durch direkten Anschluss an eine<br />
TTE ® -Fläche sollte die Rigolenlänge möglichst dem<br />
angeschlossenen Bereich angepasst werden, um<br />
eine gleichmäßige Einleitung sicherzustellen. Die<br />
Rigole ist regulär nach DWA-A 138 zu bemessen.<br />
Betrieb von Versickerungsanlagen<br />
Versickerungsanlagen sollten einer regelmäßigen<br />
Kontrolle unterzogen werden. Für den Betrieb von<br />
Versickerungsanlagen ist nach DWA-A 138 Folgendes<br />
zu beachten:<br />
Um eine dauerhafte Durchlässigkeit aufrecht zu<br />
erhalten, sind Arbeiten <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Grünpflege<br />
durchzuführen sowie Rasenschnittgut und insbeson<strong>der</strong>e<br />
Laubeinträge aus dem Versickerungsbereich<br />
zu entfernen.<br />
Wird das Reinigungs- und Rückhaltevermögen<br />
durch langzeitliche und erhöhte Einträge nicht<br />
Es sollte möglichst eine geringe Breite für die Rigole<br />
gewählt werden. Wir empfehlen die Verlegung <strong>im</strong><br />
Fischgrätverband. Als Füllstoff für die Rigole eignet<br />
sich aufgrund <strong>der</strong> Kornabstufung des Baustoffes<br />
Kies 8/32.<br />
Die Kombination <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise <strong>mit</strong> einer Rigole<br />
bietet sich auch bei TTE ® -Flächen <strong>mit</strong> Gefälle an,<br />
um bei Bedarf eine Speicherung zu ermöglichen.<br />
Funktionelle und gestalterische Integration<br />
des TTE ® -Systems<br />
Die TTE ® -Entwässerung kann verteilt über die zu<br />
entwässernden Flächen angeordnet werden, um<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse möglichst direkt in den Versickerungsbereich<br />
einzuleiten.<br />
Gleichzeitig kann das System in dieser Form als<br />
Mittel zur Grünflächengestaltung eingesetzt werden<br />
und dient einer optischen Aufwertung und Strukturierung.<br />
abbaubarer Stoffe überbelastet, ist ggf. die obere<br />
Infiltrationsschicht abzuschälen.<br />
Dies entspricht bei <strong>der</strong> TTE ® -Entwässerung dem<br />
Ausbau und <strong>der</strong> Neuinstallation <strong>der</strong> Deckschicht<br />
inklusive Füllsubstrat und ggf. <strong>der</strong> Bettung. Je nach<br />
bisheriger Nutzungsdauer und -intensität können<br />
die ausgebauten Elemente in <strong>der</strong> Regel wie<strong>der</strong><br />
eingebaut werden. Das ausgebaute Material ist<br />
ordnungsgemäß zu entsorgen.<br />
Bei Nutzungswechsel sollte geprüft werden, ob die<br />
Versickerungseinrichtung weiter die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
qualitativen Anfor<strong>der</strong>ung erfüllt.<br />
47
Gestaltungsbeispiele<br />
Mit TTE ® eröffnen sich neue Möglichkeiten in <strong>der</strong> Kombination<br />
von Rasen und Pflaster. Sehr einfach können grüne, lebendige<br />
Strukturen in Pflasterflächen eingeflochten werden.<br />
TTE ® -Bauweise als dauerhaft versickerungfähige und ebenflächige<br />
Tragkonstruktion für Pflaster- und Plattenbeläge.<br />
Die innovative Lösung bei schlechtem Baugrund.<br />
Rundung <strong>mit</strong> sauberer Trennung zwischen verfüllter und<br />
begrünter TTE ® -Fläche<br />
Durch verschieden farbige Pflastersteine lassen sich einfach<br />
Abgrenzungen, Markierungen und Muster herstellen.<br />
Prüfungen und Prüfverfahren<br />
Gefor<strong>der</strong>te Eigenschaften sind nach den einschlägigen<br />
Richtlinien und Merkblättern nachzuweisen.<br />
Es empfiehlt sich Eignungsprüfungen v. a. für Vegetationstragschichten<br />
frühzeitig anhand von Probemischungen,<br />
die dem vorgesehenen Baustoffgemisch<br />
entsprechen, zu erbringen. So stehen Planungsrelevante<br />
Bemessungsgrößen wie die Durchlässigkeit und<br />
<strong>der</strong> Speicherkoeffizient schon <strong>im</strong> Vorfeld zur Verfügung<br />
und es bleibt bei Bedarf Spielraum für Anpassungen<br />
des Substrates.<br />
Bei gleichartigen Baumaßnahmen kann auf die<br />
er<strong>mit</strong>telten Ergebnisse einer vorhandenen Eignungsprüfung,<br />
die nicht älter als 2 Jahre ist, zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Die Art und Eigenschaften <strong>der</strong> verwendeten Baustoffe<br />
und Baustoffgemische dürfen sich jedoch nicht<br />
än<strong>der</strong>n. An<strong>der</strong>enfalls ist <strong>der</strong> Nachweis erneut zu<br />
erbringen.<br />
Laut den Aussagen eines Beiblattes <strong>der</strong> Zusätzlichen<br />
Technischen Vorschriften für die Herstellung und<br />
Anwendung verbesserter Vegetationstragschichten<br />
(ZTV Vegtra-Mü) hat <strong>der</strong> zeitliche Aufwand für die<br />
Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit die Prüfdauer<br />
erheblich verlängert. Um dies zu vermeiden kann auf<br />
diese Untersuchung ggf. verzichtet werden.<br />
48<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
Pflege und Unterhaltung<br />
Allgemein<br />
Die Abnahme und Mängelansprüche, Fertigstellungs-<br />
sowie Entwicklungs- und Unterhaltungspflege<br />
ist nach FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />
durchzuführen. Neben diesen gelten folgende<br />
Maßnahmen für die Pflege und Unterhaltung<br />
von Flächenbefestigungen <strong>mit</strong> dem TTE ® -System:<br />
Winterdienst<br />
Auf das Ausbringen von Streusalz ist möglichst zu<br />
verzichten, da sich dies negativ auf die Vegetation,<br />
den Boden und das Grundwasser auswirkt. Als abstumpfendes<br />
Mittel kann stattdessen Splitt eingesetzt<br />
werden. Bei TTE ® Pflaster-Bauweisen sollte dies jedoch<br />
in geringen Mengen erfolgen. Das Material ist<br />
nach Winterende von <strong>der</strong> Fläche zu entfernen.<br />
Schneeräumen durch Fahrzeuge ohne Schneeketten<br />
<strong>mit</strong> Kunststoff-/Gummilippe am Räumschild ist<br />
möglich.<br />
Pflegehinweise für TTE ® Grün<br />
Bei begrünbaren TTE ® -Bauweisen muss eine Verän<strong>der</strong>ung<br />
durch Nutzung und Witterungseinflüsse<br />
berücksichtigt werden. Um eine gleichbleibende<br />
Qualität sicherzustellen, ist eine regelmäßige Pflege<br />
notwendig. Deshalb wird empfohlen den Auftraggeber<br />
ausreichend darüber zu informieren.<br />
Nachsaat<br />
Eine Nachsaat kann gegebenenfalls notwendig<br />
werden. Bei Bedarf <strong>im</strong> Frühjahr nach dem ersten<br />
Winter <strong>mit</strong> bereits verwendeter Saatgutmischung<br />
nach RSM, <strong>mit</strong> einer Saatgutmenge von ca. 15-20<br />
g/m² nachsäen.<br />
Bewässern<br />
Bei längeren Trockenphasen soll nach Bedarf bewässert<br />
werden. Parkplätze <strong>mit</strong> langer Verweildauer<br />
<strong>der</strong> Kraftfahrzeuge, z. B.: Mitarbeiterstellplätze<br />
sollten gegebenenfalls in <strong>der</strong> verwendungsfreien<br />
Zeit bewässert werden, um Trockenschäden durch<br />
Regenschatten zu vermeiden.<br />
Düngen<br />
Die Verwendung von Dünger <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Fertigstellungspflege<br />
ist gemäß <strong>der</strong> FLL-Richtlinie für<br />
begrünbare Flächenbefestigungen durchzuführen.<br />
Weitere Düngung sollte nur bei Bedarf erfolgen.<br />
Aufgrund des oft hohen Begrünungsanteils bei<br />
TTE ® -Bauweisen kann dies erfor<strong>der</strong>lich sein, um ein<br />
Das max<strong>im</strong>ale Fahrzeuggewicht ist je nach Bauweise<br />
zu berücksichtigen. Bei begrünten TTE ® -Flächen<br />
ist das Schild höher zu stellen, um Beschädigungen<br />
<strong>der</strong> Vegetation zu vermeiden. Bleibt die Rasendecke<br />
ca. 5-10 cm <strong>mit</strong> Schnee bedeckt, so wird diese<br />
besser vor Frost geschützt.<br />
Befahrbarkeit<br />
Befahrbarkeit gemäß gewählter Bauweise:<br />
TTE ® -Bauweise 1: Kfz bis max<strong>im</strong>al 3,5 t<br />
TTE ® -Bauweise 2: Kfz bis max<strong>im</strong>al 16 t und max<strong>im</strong>al<br />
10 t Achslast, gelegentlich bis 40 t zulässiges<br />
GG (bis 10 t Achslast)<br />
TTE ® -Bauweise 3: Kfz bis max<strong>im</strong>al 40 t und max<strong>im</strong>al<br />
10 t Achslast<br />
ausreichendes Nährstoffangebot sicherzustellen.<br />
Empfohlen wird die Verwendung von Langzeitdüngern.<br />
Hinweise zu Eigenschaften von Düngern enthält<br />
das FLL-„Beschreibende Dünge<strong>mit</strong>telverzeichnis<br />
für Landschafts- und Sportplatzbau“.<br />
Mähen<br />
TTE ® -Grünflächen sind <strong>mit</strong> einer Schnitthöhe von 4<br />
cm und einer Häufigkeit von mindestens zwei bis<br />
vier Schnitten pro Jahr zu mähen. Je nach Begrünungsziel<br />
und Nutzung sollte die Häufigkeit <strong>der</strong><br />
Schnitte angepasst werden.<br />
Das Schnittgut ist zu entfernen, um ein Verfilzen <strong>der</strong><br />
Grasnarbe zu vermeiden. Weiter sollten abgestorbene<br />
Pflanzenbestandteile jährlich (nach dem Winter)<br />
<strong>mit</strong> einer geeigneten Kehrmaschine gelöst und<br />
anschließend beseitigt werden. Dies verhin<strong>der</strong>t die<br />
Verfilzung und das Herauswachsen <strong>der</strong> Grasnarbe.<br />
Pflegehinweise für TTE ® Pflaster<br />
Grobe Verschmutzungen sollten zeitnah entfernt<br />
werden, um die Wasserdurchlässigkeit des Belages<br />
zu erhalten. Schmutzpartikel des normalen<br />
Fahrzeugverkehrs stellen in <strong>der</strong> Regel keine Beeinträchtigung<br />
<strong>der</strong> Wasserdurchlässigkeit dar. Gegebenenfalls<br />
kann eine Fugenreinigung <strong>mit</strong>tels Hochdruckreiniger<br />
erfolgen.<br />
49
Quellenverzeichnis<br />
DIN 18121:<br />
DIN 18123:<br />
Untersuchung von Bodenproben – Wassergehalt – Teil 1: Best<strong>im</strong>mung durch<br />
Ofentrocknung<br />
Baugrund; Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Korngrößenverteilung<br />
DIN 18124: Baugrund, Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Korndichte –<br />
Kapillarpyknometer, Weithalspyknometer, Gaspyknometer<br />
DIN 18125-1: Baugrund, Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Dichte des<br />
Bodens – Teil 1: Laborversuche<br />
DIN 18128: Baugrund – Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung des Glühverlustes<br />
DIN 18130-1: Baugrund; Untersuchung von Bodenproben; Best<strong>im</strong>mung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwerts<br />
– Teil 1: Laborversuche<br />
DIN 18134: Baugrund; Versuche und Versuchsgeräte – Plattendruckversuch<br />
DIN 18202: Toleranzen <strong>im</strong> Hochbau – Bauwerke<br />
DIN 18299: Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten je<strong>der</strong> Art<br />
DIN 18300: Erdarbeiten<br />
DIN 18315: Verkehrswegebauarbeiten – Oberbauschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />
DIN 18318: Verkehrswegebauarbeiten – Pflasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener<br />
Ausführung, Einfassungen<br />
DIN 18320: Landschaftsbauarbeiten<br />
DIN 18915: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Bodenarbeiten<br />
DIN 18917: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Rasen und Saatarbeiten<br />
DIN 18918: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen<br />
- Sicherungen durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen <strong>mit</strong> lebenden und<br />
nicht lebenden Stoffen und Bauteilen, kombinierte Bauweisen<br />
DIN 18919: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Entwicklungs- und Unterhaltungspflege<br />
von Grünflächen<br />
DIN 483: Bordsteine aus Beton (nationale Ergänzungsnorm zu DIN EN 1340)<br />
DIN EN 13286-2: Ungebundene und hydraulisch gebundene Gemische – Teil 2: Laborprüfverfahren<br />
für die Trockendichte und den Wassergehalt – Proctorversuch<br />
DIN EN 1340: Bordsteine aus Beton – Anfor<strong>der</strong>ungen und Prüfverfahren<br />
DIN EN 932-3: Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von Gesteinskörnungen –<br />
Teil 3: Durchführung und Terminologie einer vereinfachten petro-graphischen<br />
Beschreibung<br />
DIN EN 933-1: Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von Gesteinskörnungen –<br />
Teil 1: Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Korngrößenverteilung – Siebverfahren<br />
DIN EN 933-4: Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von Gesteinskörnungen –<br />
Teil 4: Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Kornform; Kornformkennzahl<br />
DIN ISO 10390: Bodenbeschaffenheit – Best<strong>im</strong>mung des pH-Wertes<br />
DWA-A 138: Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />
DWA-M 153: Handlungsempfehlungen zum Umgang <strong>mit</strong> Regenwasser<br />
50<br />
für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>
FLL:<br />
FLL:<br />
FLL:<br />
FLL:<br />
M Geok E:<br />
RStO 12:<br />
TL Gestein-StB 04:<br />
TL SoB-StB 04:<br />
VDLUFA:<br />
ZTV E-StB 94:<br />
ZTV Pflaster-StB 06:<br />
ZTV SoB-StB 04:<br />
ZTV Vegtra-Mü:<br />
Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil2<br />
Fachbericht zu Planung, Bau und Instandhaltung von Wassergebundenen Wegen<br />
Regel-Saatgut-Mischungen Rasen (RSM)<br />
Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen<br />
Merkblatt über die Anwendung von Geokunststoffen <strong>im</strong> Erdbau des Straßenbaues<br />
Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen<br />
Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen <strong>im</strong> Straßenbau<br />
Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische und Böden zur Herstellung<br />
von Schichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Straßenbau<br />
Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten,<br />
A10.1.1, Best<strong>im</strong>mung des Salzgehaltes in Böden, gärtnerischen Erden und<br />
Substraten<br />
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten <strong>im</strong><br />
Straßenbau<br />
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien zur Herstellung von<br />
Pflasterdecken, Plattenbelägen und Einfassungen<br />
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Schichten ohne<br />
Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Straßenbau<br />
Zusätzlichen Technischen Vorschriften für die Herstellung und Anwendung von<br />
Vegetationstragschichten<br />
51
Außenanlagen<br />
Gartenbau<br />
Reitsport Tiere Specials<br />
Außenanlagen Gartenbau Reitsport<br />
Nachhaltige Bodenbefestigungen auf <strong>der</strong> Basis von über 16 Jahren Praxiserfahrung<br />
Individuelle TTE ® -Lösungen<br />
Das HÜBNER-LEE Team steht Ihnen bei Fragen stets zur Seite und berät Sie gerne bei Ihrer Planung. In<br />
speziellen Fällen und bei großen Bauvorhaben besuchen wir Sie auch gerne vor Ort und begleiten Sie<br />
beratend bei <strong>der</strong> Ausführung.<br />
TTE ® und die europäischen Partner:<br />
(A) Österreich<br />
ZAHRER GmbH & Co KG<br />
TTE ® -Bodensysteme<br />
4974 ORT <strong>im</strong> Innkreis Nr. 60<br />
Tel: +43 (0)7751-892 50<br />
Fax: +43 (0)7751-892 516<br />
E-Mail: tte@zahrer.at, Web: www.tte.at<br />
(CH) Schweiz<br />
KELLER Bodensysteme GmbH<br />
Rebberghof, 5330 Zurzach<br />
Telefon: +41 (0)56-249 3473<br />
Fax: +41 (0)56-249 0181<br />
E-Mail: info@keller-bodensysteme.ch<br />
www.keller-bodensysteme.ch<br />
(AZ) Aserbaidschan<br />
AZ Warenhandelsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG (Sitz in DE)<br />
(DK) Dänemark<br />
Skandinavisk Byggeplast<br />
(F) Frankreich<br />
O2D - Sol & Aire<br />
(KZ) Kasachstan<br />
ParCoS - www.ecoparking.kz<br />
(LT) Litauen<br />
Žaliasis Rojus<br />
(NL) Nie<strong>der</strong>lande<br />
Nord: TONN Ne<strong>der</strong>land<br />
Süd: S.P.M. Lintzen vof<br />
(RU) Russland<br />
Russkoe Pole - www.russpole.ru<br />
(SE) Schweden<br />
TTE-Sweden<br />
(UA) Ukraine<br />
Right Solutions Ltd.<br />
www.ecoparkovka.com.ua<br />
(UK) Großbritannien<br />
TTE Global L<strong>im</strong>ited<br />
www.tte.eu<br />
Per QR-Code<br />
direkt zur Webseite<br />
TTE ® -Außenanlagen<br />
07-2013<br />
HÜBNER-LEE GmbH & Co. KG<br />
Gewerbestrasse 1, D-87752 Holzgünz<br />
Telefon: +49 (0)8393-9229-0, Telefax: +49 (0)8393-9229-22<br />
E-Mail: info@huebner-lee.de