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Briefe in die chinesische Vergangen - Theses

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ZUM AUTOR UND DEM BUCH<br />

Der im letzten Jahr verstorbene Herbert Rosendorfer (1934-2012) war e<strong>in</strong><br />

sehr vielseitiger Künstler, dessen Schaffen sich durchaus nicht nur auf den<br />

Bereich der literarischen Produktion e<strong>in</strong>schränkte. Er hat neben Romanen und<br />

Erzählungen auch Theaterstücke, Fernsehspiele, historische Werke oder sogar<br />

Gemälde geschaffen. Die meisten schriftlichen Werke gehören zur phantastischen<br />

Literatur, wobei sie sehr oft zur Gattung der Groteske gezählt werden. Im Roman<br />

„<strong>Briefe</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> ch<strong>in</strong>esische <strong>Vergangen</strong>heit“ können auch stark ausgeprägte Züge<br />

der grotesken Literatur festgestellt werden.<br />

„Das Lachen befreit uns von dem Schrecken, das wir fühlen, wenn wir <strong>die</strong><br />

Groteske lesen. […] Rosendorfer vermischt Geschichten, wo Kao-tai se<strong>in</strong>em<br />

Freund aus dem Reich der Mitte schildert, wie <strong>die</strong> heutige Welt <strong>in</strong> München<br />

aussieht, mit Darstellung der Abendteuer, <strong>die</strong> er <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt erlebt. Es wird also<br />

das Grauenhafte mit dem Lächerlichen verbunden.“ 5<br />

Wer ist Kao-tai und worüber handelt allerd<strong>in</strong>gs <strong>die</strong>ses Buch? Bevor <strong>die</strong><br />

vergleichende Analyse des Orig<strong>in</strong>altextes und der tschechischen Übersetzung<br />

vorgenommen wird, sollen hier zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Ansätzen <strong>die</strong> zentralen<br />

Handlungsl<strong>in</strong>ien und Motive des Romans zusammengefasst werden. Die<br />

Hauptfigur Kao-tai ist e<strong>in</strong> ch<strong>in</strong>esischer Mandar<strong>in</strong> aus dem 10. Jahrhundert, der mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>es Zeitgeräts <strong>in</strong> <strong>die</strong> Zukunft reist. Ursprünglich wollte er das heutige<br />

Ch<strong>in</strong>a besuchen. Da er und se<strong>in</strong> Freund Dji-gu sich jedoch verrechneten, kommt<br />

er <strong>in</strong> <strong>die</strong> heutige Stadt München. Kao-tai lernt Herrn Shi-shmi kennen, der ihm<br />

hilft, sich <strong>in</strong> der „neuen Welt“ zu orientieren. Der Mandar<strong>in</strong> lernt <strong>die</strong> deutsche<br />

Sprache und versucht <strong>die</strong> ganze fremde Kultur zu begreifen. Da er e<strong>in</strong> Gelehrter<br />

ist, <strong>in</strong>teressiert er sich auch für <strong>die</strong> historischen, philosophischen oder auch<br />

religiösen Fragen. Bei der Konfrontation der beiden zeitlich und kulturell<br />

vone<strong>in</strong>ander entfernten Welten wird aus der Perspektive e<strong>in</strong>es „Fremden“ <strong>die</strong><br />

deutsche Gesellschaft und Kultur unter <strong>die</strong> Lupe genommen. Dabei gew<strong>in</strong>nen<br />

sowohl positive als auch negative Aspekte der „modernen Zeiten“ durch <strong>die</strong><br />

5 Porembská, Kamila: <strong>Briefe</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> ch<strong>in</strong>esische <strong>Vergangen</strong>heit – e<strong>in</strong>e Groteske?. Bachelorarbeit.<br />

2008. S.14-15. Am Lehrstuhl für Germanistik der Palacký Universität <strong>in</strong> Olomouc verteidigt.<br />

vgl. Mizerová, Nikola: Die Gattung der Groteske <strong>in</strong> der deutschsprachigen Literatur aus den<br />

Böhmischen Ländern 1900-1930. Doktorarbeit. 2007. Am Lehrstuhl für Germanistik der<br />

Palacký Universität <strong>in</strong> Olomouc verteidigt.<br />

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