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Briefe in die chinesische Vergangen - Theses

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4. ZUSAMMENFASSUNG<br />

In me<strong>in</strong>er Bachelorarbeit habe ich mich den deformierten Worten im Roman<br />

„<strong>Briefe</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> ch<strong>in</strong>esische <strong>Vergangen</strong>heit“ von Herbert Rosendorfer und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

tschechischen Übersetzung „Dopisy do čínské m<strong>in</strong>ulosti“ von Vladimír Bohanes<br />

gewidmet. Anhand des extrahierten Korpusbestands habe ich versucht, e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Regel <strong>in</strong> der Bildung der deutsch-„ch<strong>in</strong>esischen“ und tschechisch-<br />

„ch<strong>in</strong>esischen“ Transkriptionen herauszuf<strong>in</strong>den, was teilweise gelungen ist. Auf<br />

der Ebene der übersetzten Neologismen können wir nämlich <strong>in</strong> der tschechischen<br />

Transkription verschiedene Unterschiede im Vergleich zum Orig<strong>in</strong>al f<strong>in</strong>den, wobei<br />

der Autor offenbar nach ke<strong>in</strong>em festgelegten Bildungssystem gearbeitet hat. Der<br />

Übersetzer selbst bezeichnet se<strong>in</strong>e Übersetzung als e<strong>in</strong>en „postjugendlichen<br />

Sündenfall“ 28 , was man so verstehen kann, dass er eher aus Begeisterung und<br />

Freude an Rosendorfers Texten gearbeitet hat und deswegen <strong>die</strong> Übersetzung eher<br />

locker durchgeführt hat. Wie er selber sagt: „[...] ich habe <strong>die</strong> <strong>Briefe</strong> übersetzt,<br />

weil ich den Autor mochte und weil das Buch für se<strong>in</strong> bestes gehalten wurde.“ 29<br />

und „[...] es war e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Hobbytätigkeit“ 30 . Trotz <strong>die</strong>ser Tatsache kann doch<br />

sowohl im Orig<strong>in</strong>altext als auch <strong>in</strong> der Übersetzung e<strong>in</strong> bestimmtes System <strong>in</strong> der<br />

Bildung von den grotesken Verzerrungen und Neologismen festgestellt werden.<br />

Insgesamt habe ich <strong>in</strong> der Bildung der deutsch-“ch<strong>in</strong>esischen“ und<br />

tschechisch-“ch<strong>in</strong>esischen“ Neologismen folgende Regularitäten auf der<br />

graphematischen und phonologischen Ebene festgestellt:<br />

1. Die graphematischen Gruppierungen [sch] und [ch], <strong>die</strong> als /ʃ/<br />

ausgesprochen werden, werden im Deutschen mithilfe der Gruppierung [sh], im<br />

Tschechischen als [š] transkribiert. Als Beispiele lassen sich folgende<br />

Neologismen nennen: Shao-bo (Schlauchboot), Shu-he (Schuhe), She-l<strong>in</strong>g / Šel<strong>in</strong>g<br />

(Schell<strong>in</strong>g), Fa-shu-we / Fa-šu-ve (Franz Schubert), Mo-te Shang-dong / mote<br />

šang-dong (Motte Chardonnay). In Sonderfällen wird <strong>die</strong>se Gruppierung<br />

entweder aufgelöst oder auf e<strong>in</strong>e spezifische Weise umgesetzt. Diese Tendenz<br />

28 Siehe Anhang: Äußerung des Übersetzers zu gestellten Fragen, S. 66.<br />

29 Siehe Anhang: Äußerung des Übersetzers zu gestellten Fragen, S. 63.<br />

30 Siehe Anhang: Äußerung des Übersetzers zu gestellten Fragen, S. 64.<br />

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