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Briefe in die chinesische Vergangen - Theses

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„Maxmilián“ s<strong>in</strong>d auch ähnlich transkribiert, für [x] wird <strong>die</strong> Gruppierung von<br />

drei Graphemen [ksi] verwendet, der erste Vokal /ɪ/ wird im Deutschen mit [ai],<br />

im Tschechischen mit [aj] ersetzt, der zweite Vokal /ɪ/ wird ausgelassen. E<strong>in</strong>e<br />

andere Möglichkeit der Transkription von [x] lässt sich am Beispiel des Namens<br />

„Max“ zeigen. Die deutsche Variante benutzt [´ch], <strong>die</strong> tschechische nur [ch]. Der<br />

Unterschied zwischen der Transkription von [x] als [ksi] und [x] als [´ch] oder<br />

[ch] kann mit der Position des Graphems [x] im Wort begründet werden. Während<br />

das [x] im Namen „Maxmilia(á)n“ <strong>in</strong> der Mitte steht und dadurch das b<strong>in</strong>dende [i]<br />

<strong>in</strong> [ksi] zwecks besserer Aussprache h<strong>in</strong>zugefügt wird, bef<strong>in</strong>det sich das [x] <strong>in</strong><br />

„Max“ im Auslaut und deswegen ist es nicht notwendig e<strong>in</strong>en b<strong>in</strong>denden Vokal zu<br />

verwenden. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Parallele habe ich <strong>in</strong> der Gruppe der<br />

nulläquivalenten Namen gefunden. Es bef<strong>in</strong>det sich hier noch e<strong>in</strong> anderer Name,<br />

nämlich „Marx“, der völlig identisch wie „Max“ transkribiert wird. „Ma´ch“<br />

(Marx) = „Ma´ch“ (Max). Man könnte davon ausgehen, dass <strong>die</strong> Aussprache<br />

beider Namen ähnlich ist, sodass beide Namen mit dem gleichen<br />

Transkriptionsäquivalent wiedergegeben wurden. Wenn der Autor selbst beide<br />

Namen identisch umsetzt, kann der Übersetzer <strong>die</strong>sen sche<strong>in</strong>baren Zufall<br />

e<strong>in</strong>halten. E<strong>in</strong> weiteres [x] benutzen wie der Autor so der Übersetzer für <strong>die</strong><br />

Transkription von „Moritz“ und „Mořic“ zur Ersetzung der Affrikate /ts/, <strong>die</strong><br />

graphematisch als [tz] oder [c] repräsentiert wird. Die Konsonanten /r/ und /ř/<br />

werden derartig mit [l] ersetzt. Die Ersetzung des Graphems [r] durch [l] kommt<br />

<strong>in</strong> der Transkription häufig vor, hier z.B. auch noch <strong>in</strong> den Volksnamen „Rusen“<br />

und „Rusů“. E<strong>in</strong>e andere mögliche Variante der Umsetzung von [r] ist <strong>die</strong><br />

Auslassung. Die Auslassungen gehören sowohl im Orig<strong>in</strong>altext als auch <strong>in</strong> der<br />

Übersetzung zu e<strong>in</strong>er häufig verwendeten Strategie, mit der den deutschen Namen<br />

„ch<strong>in</strong>esischer“ Klang verliehen wird. Hier kann <strong>die</strong> Auslassung der<br />

Auslautkonsonanten /s/ und /š/ <strong>in</strong> den Namen „Jesus“ und „Ježíš“ erwähnt<br />

werden, <strong>in</strong> denen noch der mit dem Graphem [ž] repräsentierte stimmhafte<br />

Frikativ /ʒ/ durch den mit [š] repräsentierten Zischlaut /ʃ/ <strong>in</strong> der tschechischen<br />

Namenvariante und <strong>die</strong> graphematische Darstellung des Approximants /j/ durch<br />

[Y] <strong>in</strong> der deutschen Namenvariante ersetzt werden. E<strong>in</strong> weiteres Beispiel ist<br />

„Gregor aus Nazianz“, wo beide [r], wie auch <strong>die</strong> zwei Grapheme [nz]<br />

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