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© BIBB 2003<br />
Modul 1: Ausbildung handlungsorientiert planen<br />
Inhaltsübersicht<br />
1. Handlungsorientiert ausbil<strong>de</strong>n<br />
2. Prozessorientiert ausbil<strong>de</strong>n<br />
3. Theoretische Grundlagen<br />
4. Rahmenbedingungen klären<br />
5. Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n auswählen<br />
6. Ausbildung als Personalentwicklung planen<br />
7. Ausbildung mit Aufgaben planen<br />
Lerneinheit 1:<br />
Handlungsorientiert ausbil<strong>de</strong>n<br />
Was be<strong>de</strong>utet Handlungsorientierung<br />
Berufliches Han<strong>de</strong>ln lernen<br />
Handlungsorientierung in <strong>de</strong>r beruflichen Bildung meint,<br />
dass kompetentes berufliches Han<strong>de</strong>ln gelernt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Eine handlungsorientierte Ausbildung soll nicht nur die<br />
Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln, die für die Ausübung<br />
eines Berufes benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ziel ist die Vermittlung von Handlungskompetenz<br />
Fähigkeit zum<br />
selbständigen Planen,<br />
Durchführen und<br />
Kontrollieren von<br />
Arbeitstätigkeiten<br />
Ziel <strong>de</strong>r handlungsorientierten Ausbildung ist die Vermittlung<br />
von Handlungskompetenz. Die meisten neueren<br />
Ausbildungsordnungen <strong>de</strong>finieren Handlungskompetenz als<br />
die Fähigkeit zum selbständigen Planen, Durchführen und<br />
Kontrollieren von Arbeitstätigkeiten.<br />
Selbständiges Lernen<br />
Selbstlernkompetenz ist ein<br />
verbindliches Lernziel<br />
Die Fähigkeit zur selbständigen Planung, Durchführung und<br />
Kontrolle unterschei<strong>de</strong>t Fach- von Anlerntätigkeit.<br />
Selbständigkeit ist <strong>de</strong>shalb verbindliches Ausbildungsziel<br />
und wird mit <strong>de</strong>m selbständigen Lernen vermittelt.<br />
Zunehmend wird Selbstlernkompetenz von Fachkräften<br />
darüber hinaus als Voraussetzung für die Bewältigung <strong>de</strong>s<br />
technischen und organisatorischen Wan<strong>de</strong>ls gefor<strong>de</strong>rt.
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Qualifikation und Kompetenz<br />
Qualifikationen wer<strong>de</strong>n<br />
planmäßig vermittelt,<br />
Kompetenzen durch<br />
Erfahrung gelernt<br />
Handlungsorientierte Ausbildung vermittelt Qualifikationen<br />
und Kompetenzen. Unter Qualifikationen versteht man die<br />
Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, die mit einer<br />
handlungsorientierten Ausbildung planmäßig und<br />
systematisch vermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Als Kompetenz wird das bezeichnet, was insgesamt durch<br />
Erfahrung erworben wor<strong>de</strong>n ist. Kompetenzen sind <strong>de</strong>shalb<br />
umfassen<strong>de</strong>r als Qualifikationen. Die Vermittlung von<br />
Qualifikationen lässt sich planen, <strong>de</strong>r Erwerb von<br />
Kompetenzen lässt sich nur durch die Gestaltung <strong>de</strong>s<br />
Lernumfel<strong>de</strong>s beeinflussen.<br />
Lernen an berufstypischen Aufgaben<br />
Handlungskompetenz wird<br />
durch Lernen an<br />
berufstypischen Aufgaben<br />
erworben<br />
Handlungskompetenz lässt sich nur durch Han<strong>de</strong>ln<br />
erwerben. Berufliche Kompetenz wird durch berufstypisches<br />
Han<strong>de</strong>ln gelernt. Handlungsorientierte Ausbildung wird dazu<br />
an möglichst berufstypischen Aufgaben durchgeführt.<br />
Gelernt wer<strong>de</strong>n die Kompetenzen, die zur fachgerechten<br />
und erfolgreichen Bearbeitung einer Aufgabe notwendig<br />
sind. Die Ausbildungsaufgabe wird damit zur<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Planungskategorie je<strong>de</strong>r<br />
handlungsorientierten Ausbildung.<br />
Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen Handlung<br />
Eine zielgerichtete<br />
Handlung umfasst Planung,<br />
Durchführung und Kontrolle<br />
Handlungsorientierte Ausbildungen orientieren sich zumeist<br />
am Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen Handlung. Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />
vollständigen Handlung ist von <strong>de</strong>r Arbeitswissenschaft zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>r Qualität von Arbeitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
entwickelt wor<strong>de</strong>n. Es umfasst sechs Stufen:<br />
Handlungskreislauf<br />
Gelernt wird durch<br />
wie<strong>de</strong>rholte vollständige<br />
Handlungen<br />
Für die Ausbildung wird das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen<br />
Handlung meist als Kreis dargestellt. Damit soll <strong>de</strong>utlich<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n, dass es sich bei <strong>de</strong>r vollständigen<br />
Handlung nicht um einen einmaligen Prozess han<strong>de</strong>lt,<br />
son<strong>de</strong>rn dass die sechs Stufen immer wie<strong>de</strong>r abgearbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Dabei liefert die Auswertung<br />
Vorinformationen für <strong>de</strong>n nächsten Zyklus.
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Mo<strong>de</strong>lle zum Handlungslernen –<br />
Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen Handlung<br />
Die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r vollständigen Handlung<br />
Die berufliche Bildung hat<br />
die vollständige Handlung<br />
zur Ausbildungsmetho<strong>de</strong><br />
entwickelt<br />
Die berufliche Bildung hat aus <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen<br />
Handlung eine Ausbildungsmetho<strong>de</strong> entwickelt. Gelernt wird<br />
durch die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung<br />
berufstypischer Aufgaben.
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Vollständige Handlung als Lernprozess<br />
Handlungsorientierte<br />
Ausbildung för<strong>de</strong>rt die<br />
Selbstlernkompetenz<br />
Mit <strong>de</strong>r Stufe <strong>de</strong>r Information erarbeiten sich die<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n selbständig neue Informationen und<br />
verarbeiten diese zu einem Handlungsplan. Zur<br />
Entscheidung fin<strong>de</strong>t ein Gespräch mit einem Ausbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
einer Ausbil<strong>de</strong>rin statt. Dabei wird überprüft, ob alle<br />
notwendigen Informationen erworben wor<strong>de</strong>n sind und <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsplan realisierbar ist.<br />
Zur Durchführung wird <strong>de</strong>r Arbeitsplan abgearbeitet. Das<br />
Ergebnis ihrer Arbeit kontrollieren die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
grundsätzlich immer zuerst selbst, stellen mögliche Mängel<br />
o<strong>de</strong>r Fehler fest und suchen nach möglichen<br />
Fehlerursachen. In <strong>de</strong>r Auswertung wird im Gespräch mit<br />
einem Ausbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r einer Ausbil<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r Arbeitsablauf<br />
reflektiert, die Fehler analysiert und Konsequenzen für die<br />
weitere Arbeit verabre<strong>de</strong>t.<br />
Lerneinheit 2:<br />
Prozessorientiert ausbil<strong>de</strong>n<br />
Was be<strong>de</strong>utet Prozessorientierung<br />
Qualifikationen wer<strong>de</strong>n<br />
durch <strong>de</strong>n betrieblichen<br />
Leistungsprozess bestimmt<br />
Prozessorientierung in <strong>de</strong>r beruflichen Bildung be<strong>de</strong>utet,<br />
dass alle für einen <strong>de</strong>finierten betrieblichen<br />
Leistungsprozess notwendigen Qualifikationen vermittelt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Was versteht man unter einem Prozess?<br />
Alle Tätigkeiten, die<br />
Ressourcen verwen<strong>de</strong>n, um<br />
Eingaben in Ergebnisse zu<br />
verwan<strong>de</strong>ln<br />
Im betrieblichen Kontext ist <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>s Prozesses vor<br />
allem durch das Qualitätsmanagement verbreitet wor<strong>de</strong>n.<br />
Die ISO 9000:2000 für das Qualitätsmanagement stützt sich<br />
ausdrücklich auf einen prozessorientierten Ansatz. Je<strong>de</strong>r<br />
Satz von Tätigkeiten, <strong>de</strong>r Ressourcen verwen<strong>de</strong>t, um<br />
Eingaben in Ergebnisse umzuwan<strong>de</strong>ln, kann als Prozess<br />
angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Prozessfähigkeit qualifizieren<br />
Fähigkeit zur<br />
kontinuierlichen<br />
Verbesserung<br />
Als Prozessfähigkeit wird die Fähigkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiter eines<br />
Prozesses bezeichnet, an <strong>de</strong>r kontinuierlichen<br />
Verbesserung eines Prozesses aktiv mitzuwirken.
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Geschäftsprozesse<br />
Alle Wertsteigerungsprozesse<br />
zur Erstellung von<br />
Produkten und<br />
Dienstleistungen<br />
Als Geschäftsprozess wer<strong>de</strong>n alle Prozesse in einem<br />
Unternehmen bezeichnet, die <strong>de</strong>r Wertsteigerung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Erstellung von Produkten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Erbringung<br />
von Dienstleistungen dienen. Unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Kernund<br />
Unterstützungsprozesse. Kernprozesse sind die, die<br />
von einem Unternehmen selbst ausgeführt wer<strong>de</strong>n müssen,<br />
Unterstützungsprozesse können ausgelagert und als<br />
Dienstleistungen eingekauft wer<strong>de</strong>n.<br />
Prozessorientierte Ausbildung<br />
Ausbildungsordnungen<br />
geben Prozesse, keine<br />
Fachqualifikationen vor<br />
Als prozessorientiert wird Ausbildung bezeichnet, die nach<br />
einer prozessorientierten Ausbildungsordnung durchgeführt<br />
wird. Prozessorientierte Ausbildungsordnungen sind<br />
dadurch gekennzeichnet, dass keine einzelnen<br />
Fachqualifikationen vorgegeben wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
Arbeitsprozesse. Zu vermitteln sind die für <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsprozess notwendigen Qualifikationen entsprechend<br />
<strong>de</strong>m jeweils aktuellen Stand <strong>de</strong>r technischen Entwicklung.<br />
Damit soll die kontinuierliche Anpassung <strong>de</strong>r Ausbildung an<br />
die betrieblichen Erfor<strong>de</strong>rnisse gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Kernqualifikationen<br />
Gemeinsame<br />
Kernqualifikationen statt<br />
berufsfeldbreiter<br />
Grundbildung<br />
Prozessorientierte Ausbildungsordnungen for<strong>de</strong>rn die<br />
Vermittlung von Kernqualifikationen als gemeinsame<br />
Qualifikationen <strong>de</strong>r Berufe einer Berufsgruppe.<br />
Kernqualifikationen sind entwe<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
prozessbestimmten Qualifikationen bereits enthalten o<strong>de</strong>r<br />
wer<strong>de</strong>n überwiegend berufsbegleitend vermittelt. Eine<br />
Vermittlung breiter beruflicher Grundlagen ist nicht<br />
vorgesehen. Damit verbessern die prozessorientierten<br />
Ausbildungen die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Durchführung innerhalb<br />
betrieblicher Leistungsprozesse.<br />
Neue Anfor<strong>de</strong>rungen an Facharbeit<br />
Prozessfähigkeit als<br />
Metho<strong>de</strong>nkompetenz<br />
Prozessorientierte Ausbildungen gehen von verän<strong>de</strong>rten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Facharbeiter aus. Dazu gehören:<br />
Prozessorientierung, verantwortliches Han<strong>de</strong>ln im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s Qualitätsmanagements, die eigenverantwortliche<br />
Disposition und Terminverantwortung, eine wachsen<strong>de</strong> IT-<br />
Kompetenz, zunehmen<strong>de</strong> Planungssouveränität und<br />
betriebswirtschaftliche Kompetenz sowie in vielen<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>rn das Erbringen von Dienstleistungen im<br />
unmittelbaren Kun<strong>de</strong>nkontakt.
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Lerneinheit 3:<br />
Theoretische Grundlagen<br />
Grundlagen <strong>de</strong>r kognitiven Psychologie und <strong>de</strong>r<br />
Handlungsregulationstheorie<br />
Es gibt keine einheitliche<br />
Handlungstheorie<br />
Handlungsorientierte Konzepte <strong>de</strong>r beruflichen Bildung sind<br />
überwiegend für die Praxis von Praktikern entwickelt<br />
wor<strong>de</strong>n. Zur theoretischen Begründung wer<strong>de</strong>n von<br />
Berufspädagogen sehr unterschiedliche Grundlagen<br />
herangezogen. Die handlungsorientierten Konzepte in<br />
diesem Kurs bauen auf Erkenntnissen <strong>de</strong>r kognitiven<br />
Psychologie und insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
Handlungsregulationstheorie auf.<br />
Arbeitswissenschaftliche Grundlagen<br />
Die Handlungsregulationstheorie<br />
ist von <strong>de</strong>r Arbeitswissenschaft<br />
in die Berufspädagogik<br />
übertragen<br />
wor<strong>de</strong>n<br />
Die Handlungsregulationstheorie ist eine <strong>de</strong>r Grundlagen<br />
<strong>de</strong>r Arbeitswissenschaft und erklärt die psychische<br />
Regulation von Arbeitstätigkeiten. Sie ist keine Lerntheorie.<br />
Für die Berufspädagogik sind auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />
Handlungsregulationstheorie eigene Lernkonzepte für die<br />
Vermittlung von Qualifikationen entwickelt wor<strong>de</strong>n. Dabei<br />
wer<strong>de</strong>n bevorzugt Überlegungen <strong>de</strong>r kognitiven<br />
Lerntheorien genutzt.<br />
Psychische Regulation von Handlungen<br />
Handlungen wer<strong>de</strong>n durch<br />
ein gedankliches Bild<br />
gesteuert<br />
Handlung bezeichnet als Gegenstand die kleinste Einheit<br />
<strong>de</strong>r Arbeitspsychologie. Nach <strong>de</strong>r Definition haben<br />
Handlungen immer ein Ziel, das die gedanklichen<br />
Vorwegnahmen <strong>de</strong>s Ergebnisses einer Handlung darstellt.<br />
Die einzelnen Operationen zur Ausführung einer Handlung<br />
wer<strong>de</strong>n durch ein gedankliches Bild <strong>de</strong>r Handlung gesteuert<br />
(reguliert). Dabei wird ständig das Ergebnis <strong>de</strong>r Operationen<br />
mit <strong>de</strong>m Bild vom Handlungsergebnis verglichen (<strong>de</strong>shalb<br />
Regulation) und so gesteuert, bis das reale Ergebnis mit<br />
<strong>de</strong>m gedachten übereinstimmt.
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Mo<strong>de</strong>lle zum Handlungslernen – Handlungsregulation<br />
Steuerung und Regelung von Arbeitstätigkeiten<br />
Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Handlungsregulation soll erklären helfen, wie die Vorstellung vom Ergebnis<br />
einer Handlung die Ausführung <strong>de</strong>r Handlung steuert.<br />
Grundlage ist das kybernetische Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Regulation.<br />
Dieses allgemeine Mo<strong>de</strong>ll<br />
lässt sich auf eine<br />
Arbeitstätigkeit übertragen.<br />
Ein Mensch bearbeitet ein<br />
Werkstück und kontrolliert<br />
das Arbeitsergebnis.<br />
Die Frage ist, wie wird die<br />
Bearbeitung <strong>de</strong>s<br />
Werkstückes gesteuert?
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Die Handlungsregulationstheorie<br />
geht davon aus,<br />
dass immer erst ein<br />
gedankliches Bild vom<br />
Werkstück im Kopf <strong>de</strong>s<br />
Menschen vorhan<strong>de</strong>n sein<br />
muss, damit zielgerichtete<br />
Handlungen ausgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Um die Bearbeitung wirksam steuern zu können, ist es notwendig, das Ergebnis <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Bearbeitungsschritte zu kontrollieren. Es fin<strong>de</strong>t im Prozess <strong>de</strong>r Bearbeitung dazu<br />
ein ständiger Abgleich zwischen <strong>de</strong>m erwarteten und <strong>de</strong>m erreichten Ergebnis statt.<br />
Die Bearbeitung wird<br />
solange fortgesetzt, bis das<br />
reale Bild mit <strong>de</strong>m<br />
gedachten Bild<br />
übereinstimmt. Die Kontrolle<br />
reguliert damit die<br />
Bearbeitung.<br />
Operatives Abbildsystem<br />
Das Handlungsbild<br />
entschei<strong>de</strong>t über die richtige<br />
Ausführung<br />
Eine zielgerichtete Handlung beginnt also immer im Kopf.<br />
Hier sind Bil<strong>de</strong>r vom Ziel einer Handlung und vom Ablauf<br />
<strong>de</strong>r Operationen zur Erreichung dieses Zieles gespeichert.<br />
Die Bil<strong>de</strong>r im Kopf wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb als operatives<br />
Abbildsystem bezeichnet. Wie gut eine Handlung gelingt,<br />
hängt also vor allem von <strong>de</strong>m operativen Abbildsystem ab.
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Lernen durch Han<strong>de</strong>ln<br />
Beim Han<strong>de</strong>ln wird das<br />
operative Abbild verän<strong>de</strong>rt<br />
Die Handlungsregulation ist keine Einbahnstraße. Wird ein<br />
Ziel nicht erreicht, bzw. führt eine Operation nicht zu <strong>de</strong>r<br />
gewünschten Verän<strong>de</strong>rung, dann kann das operative<br />
Abbildsystem variiert wer<strong>de</strong>n. Es fin<strong>de</strong>t also ein Lernprozess<br />
statt.<br />
Mo<strong>de</strong>lle zum Handlungslernen – Lernen durch Han<strong>de</strong>ln<br />
Wie entstehen im Kopf Handlungspläne?<br />
Im Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />
Handlungsregulation lassen<br />
sich verschie<strong>de</strong>ne<br />
Lernmöglichkeiten<br />
beschreiben:<br />
1. Das operative Abbild muss nicht für je<strong>de</strong> Handlung neu entwickelt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn wird<br />
als Handlungsplan gespeichert.<br />
2. Bei <strong>de</strong>r realen Bearbeitung wird das operative Abbild auf seine Durchführbarkeit<br />
überprüft und ggf. korrigiert.
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3. Häufig wird das erreichte Ergebnis nicht <strong>de</strong>m Bild entsprechen, dass man sich vorher<br />
gemacht hat. Als Ergebnis kann dann auch das Bild für zukünftige Bearbeitungen<br />
verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Arbeitstätigkeiten<br />
Arbeitstätigkeiten bestehen<br />
aus mehreren Handlungen<br />
Arbeitstätigkeiten sind Vorgänge, mit <strong>de</strong>nen Menschen ihre<br />
Beziehungen zu Aufgaben und ihren Gegenstän<strong>de</strong>n<br />
verwirklichen. Zur Ausführung von Tätigkeiten wer<strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>ne Handlungen miteinan<strong>de</strong>r kombiniert.<br />
Handlungspläne steuern Arbeitstätigkeiten<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Arbeit<br />
hängt von <strong>de</strong>n<br />
Handlungsplänen ab<br />
Die Ausführung einer Arbeitstätigkeit setzt immer das<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein gedanklicher Handlungspläne voraus. Wie<br />
qualifiziert eine Arbeitstätigkeit ausgeführt wer<strong>de</strong>n kann,<br />
hängt also vor allem von <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Handlungspläne ab.<br />
Revolution <strong>de</strong>r Berufspädagogik<br />
Die Arbeitswissenschaft hat<br />
<strong>de</strong>r Berufspädagogik<br />
gezeigt, dass Facharbeit<br />
eine intellektuelle Leistung<br />
ist<br />
Die Theorien <strong>de</strong>r Arbeitswissenschaft haben die<br />
Berufspädagogik revolutioniert. Bis dahin wur<strong>de</strong>n<br />
Fertigkeiten und Kenntnisse streng unterschie<strong>de</strong>n.<br />
Fertigkeiten wur<strong>de</strong>n durch Vormachen, Nachmachen und<br />
Üben vermittelt. Kompetenz war Handgeschick plus Übung.<br />
Die Arbeitswissenschaft hat <strong>de</strong>r Berufspädagogik gezeigt,<br />
dass die Grundlage auch einer praktischen Arbeit eine<br />
intellektuelle Leistung ist, Kenntnisse die Voraussetzungen<br />
für Fertigkeiten liefern können und sich <strong>de</strong>r Aufbau<br />
leistungsfähiger Handlungspläne gezielt anleiten lässt.
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Lerneinheit 4:<br />
Rahmenbedingungen klären<br />
Planung mit <strong>de</strong>r Klärung <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen<br />
beginnen<br />
Handlungs- und<br />
prozessorientierte<br />
Ausbildung setzt geeignete<br />
Rahmenbedingen voraus<br />
Ob und wie sich eine handlungs- und eine<br />
prozessorientierte Ausbildung realisieren lassen, hängt vor<br />
allem davon ab, unter welchen organisatorischen<br />
Voraussetzungen sie stattfin<strong>de</strong>n soll. Handlungs- und<br />
prozessorientierte Ausbildungskonzepte sind auf bestimmte<br />
Rahmenbedingungen angewiesen. Die Planung einer<br />
solchen Ausbildung muss <strong>de</strong>shalb notwendig mit <strong>de</strong>r<br />
Klärung <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen beginnen.<br />
Rahmenbedingungen bestimmen die Organisation <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung<br />
Die Organisation <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung richtet sich nach<br />
<strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Es gibt nicht die eine berufliche Bildung. Berufliche Bildung<br />
fin<strong>de</strong>t in ganz unterschiedlichen Organisationsformen statt.<br />
Die einzelnen Organisationsformen setzen wie<strong>de</strong>rum<br />
unterschiedliche Rahmenbedingungen. Ausbildungsplanung<br />
muss für die jeweiligen Rahmenbedingungen die optimale<br />
Gestaltung <strong>de</strong>r Ausbildung fin<strong>de</strong>n.<br />
Möglichkeiten zur Bearbeitung von Aufträgen<br />
untersuchen<br />
Voraussetzung ist die<br />
Möglichkeit Aufträge<br />
selbständig zu bearbeiten<br />
Handlungs- und prozessorientierte Ausbildungskonzepte<br />
setzen voraus, dass Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> betriebliche Aufgaben<br />
überwiegend selbständig bearbeiten können. Es muss<br />
<strong>de</strong>shalb untersucht wer<strong>de</strong>n, wie sich in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Organisationsformen <strong>de</strong>r Ausbildung die Bearbeitung von<br />
Aufträgen realisieren lässt.<br />
Im Kleinbetrieb ausbil<strong>de</strong>n<br />
Kleinbetriebe sind wenig<br />
arbeitsteilig organisiert<br />
Die meisten Ausbildungsverhältnisse fin<strong>de</strong>n sich in Kleinund<br />
Mittelbetrieben, viele davon in ganz kleinen Betrieben<br />
mit nur wenigen Mitarbeitern und ohne formelle<br />
Organisationsstruktur, wie z.B. in vielen<br />
Handwerksbetrieben. Die Ausbildung im Kleinbetrieb fin<strong>de</strong>t<br />
immer im Arbeitsprozess statt, weil es nur einen Prozess<br />
gibt. Die Herausfor<strong>de</strong>rung für die Ausbildungsplanung im<br />
Kleinbetrieb besteht darin, die For<strong>de</strong>rung nach einer<br />
planmäßigen und systematischen Ausbildung <strong>de</strong>nnoch zu<br />
erfüllen.
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Regelmäßige und nicht regelmäßige Aufträge<br />
unterschei<strong>de</strong>n<br />
Bei unregelmäßigen<br />
Aufträgen lässt sich die<br />
Ausbildung über einen<br />
Lernpass steuern<br />
Einige Kleinbetriebe haben regelmäßige Aufträge. Hier<br />
muss die Ausbildungsplanung dafür sorgen, dass<br />
entsprechend <strong>de</strong>r sachlichen und zeitlichen Glie<strong>de</strong>rung<br />
schwerpunktmäßig entsprechen<strong>de</strong> Aufträge bearbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n. Schwieriger ist es bei nicht regelmäßigen<br />
Aufträgen, <strong>de</strong>nn die Kun<strong>de</strong>nwünsche richten sich in aller<br />
Regel nicht nach <strong>de</strong>r Ausbildungsordnung. Hier ist es<br />
notwendig, einen Lernpass mit allen zu vermitteln<strong>de</strong>n<br />
Inhalten zu erstellen. Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n flexibel<br />
<strong>de</strong>n Aufträgen zugeordnet und die entsprechen<strong>de</strong>n Inhalte<br />
im Lernpass abgehakt.<br />
Im Großbetrieb ausbil<strong>de</strong>n<br />
Ausbildungsplanung im<br />
Großbetrieb be<strong>de</strong>utet vor<br />
allem Versetzungsplanung<br />
in die Abteilungen <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens<br />
Großbetriebe sind arbeitsteilig in Abteilungen organisiert.<br />
Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n in die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Abteilungen versetzt. Ausbildungsplanung für Großbetriebe<br />
ist in erster Linie Versetzungsplanung. Um die<br />
Abteilungen gleichmäßig auszulasten und<br />
Ausbildungsplätze kontinuierlich zu besetzten, erfolgt die<br />
Versetzung im Rotationsverfahren. Die Versetzung im<br />
Rotationsverfahren macht es unmöglich, betriebliche<br />
Ausbildung und Berufsschule inhaltlich und zeitlich<br />
miteinan<strong>de</strong>r zu verzahnen, weil sich die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
eines Betriebes, eines Berufes und eines Jahrgangs<br />
trotz<strong>de</strong>m zu einem bestimmten Zeitpunkt in ganz<br />
unterschiedlichen Abteilungen befin<strong>de</strong>n.<br />
Ausbildungswerkstatt<br />
Ausbildungswerkstätten<br />
sind ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll<br />
Groß- und Mittelbetriebe unterhalten häufig eigene<br />
Ausbildungswerkstätten in <strong>de</strong>nen unabhängig von <strong>de</strong>n<br />
betrieblichen Leistungsprozessen berufliche Grundbildung<br />
vermittelt wird. Oft wird das komplette erste Ausbildungsjahr<br />
in diesen Werkstätten durchgeführt.<br />
Dieses Organisationsmuster ist z.T. auch für die
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prozessorientierten Ausbildungsordnungen übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>m gegenwärtigen Stand <strong>de</strong>r berufspädagogischen<br />
Diskussion kann die Ausglie<strong>de</strong>rung in Lehrwerkstätten nur<br />
noch als Notlösung dienen, wenn eine Ausbildung in <strong>de</strong>n<br />
betrieblichen Leistungsprozessen absolut nicht möglich ist.<br />
Handlungsorientiert kann in Ausbildungswerkstätten nur im<br />
Zusammenhang mit Simulationen o<strong>de</strong>r an Projekten<br />
ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Lerninseln<br />
Lerninseln realisieren<br />
Ausbildung in betrieblichen<br />
Leistungsprozessen mit<br />
hauptberuflichen Ausbil<strong>de</strong>rn<br />
Lerninseln lassen sich als in die betrieblichen<br />
Leistungsprozesse verlegte kleine Ausbildungswerkstätten<br />
verstehen. Unter Anleitung von hauptberuflichen Ausbil<strong>de</strong>rn<br />
und Ausbil<strong>de</strong>rinnen wer<strong>de</strong>n pädagogisch aufbereitet und<br />
strukturiert betriebliche Arbeiten durchgeführt. Lerninseln<br />
eignen sich sehr gut, um handlungs- und prozessorientiert<br />
auszubil<strong>de</strong>n.<br />
Überbetriebliche Ausbildung<br />
Überbetriebliche<br />
Ausbildungen ersetzen für<br />
kleinere Betriebe die<br />
betriebliche Lehrwerkstatt<br />
Die überbetriebliche Ausbildung ist für das Handwerk<br />
gesetzlich geregelt. Aber auch viele Industriebetriebe -<br />
insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn - <strong>de</strong>legieren<br />
Teile ihrer Ausbildung, die sie nicht selbst durchführen<br />
wollen o<strong>de</strong>r können, an überbetriebliche Ausbildungsstätten.<br />
Die überbetriebliche Ausbildung übernimmt damit für<br />
kleinere Betriebe die Funktion einer betrieblichen<br />
Lehrwerkstatt, wie sie in <strong>de</strong>r Großindustrie üblich ist und<br />
vermittelt vor allem Grundlagen. Für prozessorientierte<br />
Ausbildungsgänge ohne berufliche Grundbildung verlagern<br />
sich die Schwerpunkte <strong>de</strong>r überbetrieblichen Ausbildung in<br />
das zweite und dritte Ausbildungsjahr.<br />
Außerbetriebliche Ausbildung<br />
Außerbetriebliche<br />
Ausbildung muss<br />
vollständig ausbil<strong>de</strong>n und<br />
simuliert dafür betriebliche<br />
Realität<br />
Außerbetriebliche Ausbildung wird für beson<strong>de</strong>re Gruppen<br />
von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, wie z.B. Behin<strong>de</strong>rten o<strong>de</strong>r<br />
Jugendlichen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz<br />
erhalten haben, durchgeführt. Im Unterschied zur<br />
überbetrieblichen Ausbildung muss die außerbetriebliche<br />
vollständige Ausbildungsgänge anbieten, die nur durch<br />
betriebliche Praktika ergänzt wer<strong>de</strong>n. Außerbetriebliche<br />
Ausbildungen bil<strong>de</strong>n überwiegend an Projekten, und meist<br />
auch handlungsorientiert aus. Betriebliche Prozesse können<br />
in diesen Einrichtungen simuliert wer<strong>de</strong>n.
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Lerneinheit 5:<br />
Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n auswählen<br />
Makro- und Mikroplanung unterschei<strong>de</strong>n<br />
Makroplanung plant die<br />
Struktur <strong>de</strong>r Aufgaben,<br />
Mikroplanung plant die<br />
Struktur innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Aufgaben<br />
Makroplanung bezieht sich auf die Ausbildung in einer<br />
Organisation insgesamt. Sie entschei<strong>de</strong>t vor allem über die<br />
Metho<strong>de</strong>n, die zum Einsatz kommen sollen. Mikroplanung<br />
beschäftigt sich mit <strong>de</strong>r Durchführung ausgewählter<br />
Metho<strong>de</strong>n und legt einzelne Inhalte fest.<br />
Für die handlungsorientierte Ausbildung mit Lernaufgaben<br />
entschei<strong>de</strong>t die Makroplanung über die Struktur <strong>de</strong>r<br />
Aufgaben. Die Mikroplanung beschäftigt sich damit, wie in<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Aufgaben jeweils gelernt wird.<br />
Makro- und Mikrometho<strong>de</strong>n planen<br />
Makrometho<strong>de</strong>n sind<br />
übergreifend;<br />
Mikrometho<strong>de</strong>n<br />
beschreiben wie die<br />
Makrometho<strong>de</strong>n konkret<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
Unter Makrometho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n generelle Metho<strong>de</strong>n<br />
verstan<strong>de</strong>n, wie Lehrgangs-, Projekt- o<strong>de</strong>r Leittextmetho<strong>de</strong>.<br />
Mikrometho<strong>de</strong>n beschreiben die Durchführung im Rahmen<br />
einer Makrometho<strong>de</strong>. Eine Projektausbildung als<br />
Makrometho<strong>de</strong> kann mit Unterweisungen, Leittexten,<br />
Lernaufträgen o<strong>de</strong>r als ent<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>s Lernen als<br />
Mikrometho<strong>de</strong>n durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Diese Lerneinheit<br />
benennt verschie<strong>de</strong>ne Makrometho<strong>de</strong>n für die<br />
handlungsorientierte Ausbildung.<br />
Ausbildung als System planen<br />
Mikrometho<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<br />
über <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r<br />
Makrometho<strong>de</strong>n<br />
Makro- und Mikrometho<strong>de</strong>n insgesamt beschreiben das<br />
System einer Ausbildung. Mikrometho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n nicht<br />
durch Makrometho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>terminiert, ihre Auswahl ist aber<br />
entschei<strong>de</strong>nd dafür, ob die mit <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Makrometho<strong>de</strong><br />
intendierten Ziele auch erreicht wer<strong>de</strong>n können. So hängt<br />
z.B. <strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r Leittextmetho<strong>de</strong> als Makrometho<strong>de</strong> ganz<br />
entschei<strong>de</strong>nd davon ab, wie die Lernteams<br />
zusammengesetzt sind. Leistungshomogene Teams führen<br />
zu besseren Ergebnissen als leistungsinhomogene Teams.<br />
Für die Ausbildungsplanung sollte zuerst über<br />
Makrometho<strong>de</strong>n, dann über Mikrometho<strong>de</strong>n entschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen Handlung<br />
Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />
vollständigen Handlung<br />
dient als Grundlage für die<br />
meisten handlungsorientierten<br />
Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n<br />
Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r vollständigen Handlung ist von <strong>de</strong>r<br />
Arbeitswissenschaft entwickelt wor<strong>de</strong>n und kann als<br />
allgemein gültige Grundlage für handlungsorientierte<br />
Ausbildungen gelten.
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Mündlich anleiten am Arbeitsplatz<br />
Handlungsorientiert<br />
ausbil<strong>de</strong>n ist auch ohne<br />
schriftliche Unterlagen<br />
möglich<br />
Mündlich anleiten be<strong>de</strong>utet, ohne schriftliche<br />
Ausbildungsunterlagen auszubil<strong>de</strong>n. Es ist die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Wahl für alle kleineren Unternehmen und überall dort, wo<br />
wegen geringer Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlen die schriftliche<br />
Aufbereitung von Aufgaben nicht lohnt. Klassisch für die<br />
Anleitung am Arbeitsplatz ist die "Vier-Stufen-Metho<strong>de</strong>":<br />
Motivieren, Vormachen, Nachmachen, Üben. Diese<br />
Metho<strong>de</strong> hat sich bewährt, eignet sich aber we<strong>de</strong>r für eine<br />
handlungsorientiert-selbstlernför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>, noch für eine<br />
prozessorientierte Ausbildung. Auch für die mündliche<br />
Anleitung am Arbeitsplatz eignet sich die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
vollständigen Handlung. Sie ist in <strong>de</strong>r Durchführung zwar<br />
etwas komplizierter als die Vier-Stufen-Metho<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r<br />
Aufwand insgesamt ist aber eher geringer.<br />
Projektausbildung<br />
Projekte sollen betriebliche<br />
Realität simulieren<br />
Projekte in <strong>de</strong>r beruflichen Bildung dienen dazu, reale<br />
berufliche Anfor<strong>de</strong>rungen zu simulieren. Historisch hat die<br />
Projektausbildung teilweise die Lehrgangsausbildung in <strong>de</strong>n<br />
Ausbildungswerkstätten abgelöst. Projektausbildung (nicht<br />
Projektarbeit) ist die Makrometho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wahl für eine<br />
handlungsorientierte Ausbildung außerhalb betrieblicher<br />
Leistungsprozesse. Auch viele Betriebe mit<br />
Ausbildungswerkstätten bemühen sich jedoch inzwischen<br />
darum, wie<strong>de</strong>r mehr innerhalb betrieblicher<br />
Leistungsprozessen auszubil<strong>de</strong>n.
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Ausbil<strong>de</strong>n mit Leittexten<br />
Leitfragen leiten Information<br />
und Planung an<br />
Die Leittextmetho<strong>de</strong> ist im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />
Einführung <strong>de</strong>r Projektausbildung entwickelt wor<strong>de</strong>n.<br />
Information und Planung für einzelne Aufgaben wer<strong>de</strong>n<br />
durch Leitfragen angeleitet. Vor- und Nachteil dieser<br />
Metho<strong>de</strong> ist die sehr enge Führung <strong>de</strong>r Lernprozesse.<br />
Intelligentere Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> empfin<strong>de</strong>n diese Metho<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>shalb schnell als langweilig.<br />
Leitfragen zum Schreiben eines Briefes<br />
Sie haben die Aufgabe, die Reklamation eines Kun<strong>de</strong>n zu beantworten.<br />
Muster für die Beantwortung fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>m Ordner "Reklamationen".<br />
Bevor Sie mit <strong>de</strong>m Schreiben beginnen, beantworten Sie bitte folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />
1. Mit welchem Programm wer<strong>de</strong>n Briefe an Kun<strong>de</strong>n am PC geschrieben?<br />
2. Was ist eine Formatvorlage, welche Vorteile hat die Benutzung einer<br />
Formatvorlage und wie wird sie am PC aufgerufen?<br />
3. Mit welchem Programm wer<strong>de</strong>n Adressen von Kun<strong>de</strong>n gespeichert?<br />
4. Wie wer<strong>de</strong>n Adressen aus <strong>de</strong>m Programm abgerufen und in das Schreiben<br />
eingefügt?<br />
5. Welche Angaben wer<strong>de</strong>n in die Betreffzeile geschrieben?<br />
6. Wo fin<strong>de</strong>n Sie vorformulierte Textbausteine? Wie wer<strong>de</strong>n sie aufgerufen und<br />
eingefügt?<br />
7. Wer ist für das Schreiben unterschriftsberechtigt? Welche Kürzel für die Art <strong>de</strong>r<br />
Berechtigung wer<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t?<br />
8. Wer muss die sachliche Richtigkeit kontrollieren? Woran erkennt <strong>de</strong>r<br />
Unterschriftberechtigte, dass das Schreiben kontrolliert wor<strong>de</strong>n ist<br />
Ausbil<strong>de</strong>n mit Lernaufträgen<br />
Lernaufträge geben<br />
Hinweise zur Erarbeitung<br />
von Fachkenntnissen<br />
Lernaufträge sind eine Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />
Leittextmetho<strong>de</strong>. Statt einzelner Fragen erhalten hier die<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> die Aufgabe, sich Kenntnisse zur<br />
Vorbereitung auf die Bearbeitung bestimmter Aufgaben<br />
selbständig zu erarbeiten. In einen Lernauftrag können<br />
dabei durchaus auch einzelne Leitfragen eingebun<strong>de</strong>n sein.<br />
Grundsätzlich lässt <strong>de</strong>r Lernauftrag <strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
größere Spielräume, wie sie sich ein Thema erarbeiten<br />
wollen. Durch die offeneren Fragestellungen lassen sich<br />
Lernaufträge flexibler und arbeitsplatznäher einsetzen als<br />
Leittexte.
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Lernauftrag zum Schreiben eines Briefes<br />
Sie haben die Aufgabe, die Reklamation eines Kun<strong>de</strong>n zu beantworten.<br />
Muster für die Beantwortung fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>m Ordner "Reklamationen".<br />
Bevor Sie mit <strong>de</strong>m Schreiben beginnen, klären Sie bitte, welche Regeln es in unserem<br />
Unternehmen für <strong>de</strong>n Schriftverkehr mit Kun<strong>de</strong>n gibt. Nennen Sie alle Regeln, die bei <strong>de</strong>r<br />
Beantwortung einer Reklamation zu beachten sind. Beachten Sie dabei beson<strong>de</strong>rs die<br />
Regelungen zur Unterschriftsberechtigung.<br />
Erarbeiten Sie sich aus <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>lsrecht die gesetzlichen Grundlagen für Reklamationen.<br />
Erläutern Sie in diesem Zusammenhang die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Begriffs "Vollkaufmann".<br />
Zeigen Sie, welche Konsequenzen rechtliche Überlegungen für Ihr Schreiben haben.<br />
Erstellen Sie einen Arbeitsplan und besprechen diesen mit Ihrer Ausbil<strong>de</strong>rin.<br />
Ausbil<strong>de</strong>n mit Kun<strong>de</strong>naufträgen<br />
Kun<strong>de</strong>naufträge beginnen<br />
mit <strong>de</strong>r Auftragsannahme<br />
und en<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />
Rechnungsstellung<br />
Kun<strong>de</strong>naufträge sind eine speziell für das Handwerk<br />
entwickelte Form von Lernaufträgen. Lehrlinge bearbeiten<br />
hierfür typische Aufträge ihres Gewerks von <strong>de</strong>r<br />
Auftragsannahme bis zur Rechnungsstellung.<br />
Kun<strong>de</strong>naufträge för<strong>de</strong>rn damit die prozessorientierte<br />
Ausbildung im Handwerk. Unterschie<strong>de</strong>n wird das Lernen im<br />
Kun<strong>de</strong>nauftrag und am Kun<strong>de</strong>nauftrag. Lernen im<br />
Kun<strong>de</strong>nauftrag wird in realen Kun<strong>de</strong>naufträgen im Betrieb<br />
durchgeführt. Das Lernen am Kun<strong>de</strong>nauftrag erfolgt an<br />
fiktiven Aufträgen und fin<strong>de</strong>t bevorzugt PC-unterstützt in<br />
überbetrieblichen Ausbildungsstätten statt.<br />
Lernen im Kun<strong>de</strong>nauftrag<br />
Ein Kun<strong>de</strong> bringt ein <strong>de</strong>fektes Gerät zurück in <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n.<br />
Beobachten Sie, wie die Verkäuferin mit <strong>de</strong>r Reklamation umgeht. Anschließend<br />
besprechen Sie mit <strong>de</strong>r Verkäuferin die folgen<strong>de</strong>n Fragen.<br />
1. Welche Fragen stellen Sie <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n?<br />
2. Welche Unterlagen (Rechnung, Quittung, Lieferschein) benötigen Sie vom Kun<strong>de</strong>n?<br />
3. Welche Voraussetzungen müssen für die Anerkennung <strong>de</strong>r Reklamation erfüllt<br />
sein?<br />
4. Welche Ansprüche auf Gewährleistung hat <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> und wie wer<strong>de</strong>n sie erfüllt?<br />
5. Was können Sie tun, um die Verärgerung <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n möglichst gering zu halten?
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Prozessorientierte Lernaufträge<br />
Prozessorientierte<br />
Lernaufträge geben keine<br />
speziellen Inhalte vor<br />
son<strong>de</strong>rn leiten die<br />
Erkundung an<br />
Prozessorientierte Lernaufträge dienen zur Anleitung in<br />
Berufen mit gestaltungsoffenen Ausbildungsordnungen. So<br />
wie diese Ausbildungsordnungen verzichten auch die<br />
prozessorientierten Lernaufträge auf die Vorgabe spezieller<br />
Inhalte, insbeson<strong>de</strong>re spezieller Techniken. Die<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n aufgefor<strong>de</strong>rt, zunächst selbst zu<br />
erkun<strong>de</strong>n, welche speziellen Techniken in ihrem<br />
Aufgabenfeld zum Einsatz kommen und sich dafür dann die<br />
notwendigen Kenntnisse zu erarbeiten. Mit <strong>de</strong>m Einsatz<br />
prozessorientierter Lernaufträge wird konsequent auf die<br />
Herstellung spezieller Ausbildungsmaterialien verzichtet. Die<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n nutzen vielmehr betriebsübliche Unterlagen<br />
und Informationsquellen.<br />
Prozessorientierter Lernauftrag<br />
Sie haben die Aufgabe, die Reklamation eines Kun<strong>de</strong>n zu beantworten.<br />
Muster für die Beantwortung fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>m Ordner "Reklamationen". Erarbeiten Sie<br />
sich die Vorgehensweise für die Beantwortung einer Reklamation aus <strong>de</strong>m<br />
Prozesshandbuch.<br />
Klären Sie, zu welchem Teilprozess die Beantwortung von Reklamationen gehört.<br />
Markieren Sie, welche Arbeitsschritte für Sie neu sind. Bearbeiten Sie die dazu hinterlegten<br />
Dokumente.<br />
Erstellen Sie einen Plan für Ihre Vorgehensweise. Erläutern Sie, welche Dokumente aus<br />
Ihrer Sicht beson<strong>de</strong>rs wichtig sind. Machen Sie sich Notizen zu Punkten, die Ihnen noch<br />
nicht klar sind.<br />
Besprechen Sie das Ergebnis mit <strong>de</strong>m für Reklamationen zuständigen Sachbearbeiter<br />
bzw. Sachbearbeiterin.<br />
Ausbildung mit Lernaufgaben<br />
Lernaufgaben wer<strong>de</strong>n nach<br />
einem methodischdidaktischen<br />
Konzept auf<br />
<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />
Handlungsregulationstheorie<br />
erstellt.<br />
Als Lernaufgaben wer<strong>de</strong>n Aufgaben bezeichnet, die nach<br />
einem beson<strong>de</strong>ren methodisch-didaktischen Konzept auf<br />
<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Handlungsregulationstheorie entwickelt<br />
wor<strong>de</strong>n sind. Das Konzept <strong>de</strong>r Lernaufgabenerstellung<br />
verfolgt <strong>de</strong>n Anspruch Lerninhalte beson<strong>de</strong>rs lerngerecht<br />
aufzubereiten. Drei Merkmale unterschei<strong>de</strong>n Lernaufgaben<br />
von an<strong>de</strong>ren Aufgabenkonzepten: Zum einen bauen<br />
Lernaufgaben so aufeinan<strong>de</strong>r auf, dass mit <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />
Bearbeitung einer Aufgabe jeweils die Voraussetzungen für<br />
die Bearbeitung <strong>de</strong>r nächsten Aufgabe erworben wer<strong>de</strong>n.<br />
Damit wer<strong>de</strong>n Unterweisungen überflüssig. Zum an<strong>de</strong>ren<br />
wer<strong>de</strong>n Prozesse nicht linear-chronologisch abgearbeitet<br />
(wie z.B. beim Kun<strong>de</strong>nauftrag), son<strong>de</strong>rn ausgehend von<br />
einer Kernaufgabe hierarchisch-sequentiell ausdifferenziert.<br />
Dies entspricht <strong>de</strong>n natürlichen menschlichen<br />
Lernprozessen.
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Zum dritten zielen Lernaufgaben auf <strong>de</strong>n systematischen<br />
Aufbau gedanklicher Handlungspläne. Nach <strong>de</strong>r<br />
Handlungsregulationstheorie regeln und steuern diese<br />
gedanklichen Handlungspläne durch gedankliches<br />
Probehan<strong>de</strong>ln die auszuführen<strong>de</strong>n Tätigkeiten.<br />
Lernaufgaben leiten <strong>de</strong>shalb immer auch zum gedanklichen<br />
Probehan<strong>de</strong>ln an.<br />
Lernaufgaben<br />
Für die Ausbildung im Sacharbeitsbereich "Reklamation" wird die Bearbeitung folgen<strong>de</strong>r<br />
Lernaufgaben empfohlen:<br />
Die mit einem * gekennzeichneten Lernaufträge sind nur dann notwendig, wenn sie nicht<br />
bereits in einem an<strong>de</strong>ren Bereich bearbeitet wor<strong>de</strong>n sind.<br />
1. Schreiben von Geschäftsbriefen mit Formatvorlagen und Textbausteinen*.<br />
2. Ablage bearbeiteter Reklamationen<br />
3. Ausführung eines Reklamationsschreibens nach Vorgabe.<br />
4. Vorlage <strong>de</strong>s Schreibens zur sachlichen Prüfung.<br />
5. Beschreibung <strong>de</strong>s formalen Ablaufs für die Bearbeitung einer Reklamation<br />
(Prozesshandbuch).<br />
6. Einholung notwendiger Unterschriften.<br />
7. Formale Prüfung <strong>de</strong>r Berechtigung einer Reklamation nach <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>lrecht.<br />
8. Klärung <strong>de</strong>r inhaltlichen Berechtigung einer Reklamation mit <strong>de</strong>r zuständigen<br />
Fachabteilung.<br />
9. Beantwortung einer Reklamation.<br />
10. Vollständige selbständige Bearbeitung einer Reklamation.
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Lerneinheit 6:<br />
Ausbildung als Personalentwicklung planen<br />
Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n sind kein Selbstzweck<br />
Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n leiten<br />
das Verhalten <strong>de</strong>r<br />
zukünftigen Mitarbeiter an<br />
Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r betrieblichen Ausbildung<br />
wer<strong>de</strong>n nicht nur durch pädagogische Überlegungen<br />
bestimmt, sie sollen immer auch Lernen und qualifiziertes<br />
Arbeiten <strong>de</strong>r zukünftigen Mitarbeiter anleiten. Das Bild <strong>de</strong>s<br />
zukünftigen Mitarbeiters festzulegen ist Aufgabe <strong>de</strong>r<br />
Personalentwicklung. Deshalb ist es sinnvoll, die Auswahl<br />
von Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>r<br />
Personalentwicklung abzuleiten.<br />
Mit Metho<strong>de</strong>n Unternehmenskultur entwickeln<br />
Ausbildung leistet einen<br />
Beitrag zur<br />
Unternehmenskultur<br />
Die Art und Weise, wie Menschen in einem Unternehmen<br />
miteinan<strong>de</strong>r umgehen, bestimmt die Kultur eines<br />
Unternehmens. Personalentwicklung bemüht sich darum,<br />
die Kultur eines Unternehmens gezielt zu beeinflussen.<br />
Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n sind ein guter Weg, einen Beitrag zur<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Unternehmenskultur zu leisten.<br />
Mit <strong>de</strong>r Ausbildung das Potenzial für zukünftige<br />
Entwicklungen schaffen<br />
Mitarbeiter müssen fähig<br />
sein, durch ständiges<br />
Lernen neue Aufgaben zu<br />
bewältigen.<br />
Der globale Wettbewerb zusammen mit <strong>de</strong>m schnellen<br />
technischen Wan<strong>de</strong>l for<strong>de</strong>rt von Unternehmen die Fähigkeit,<br />
sich flexibel neuen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Marktes anpassen zu<br />
können. Mitarbeiter müssen <strong>de</strong>shalb fähig sein, nicht nur<br />
gegenwärtige Arbeitsplatzanfor<strong>de</strong>rungen zu erfüllen,<br />
son<strong>de</strong>rn durch ständiges Weiterlernen in <strong>de</strong>r Zukunft<br />
Aufgaben zu bewältigen, die jetzt noch unbekannt sind.<br />
Selbstqualifizierung wird zu einer Schlüsselqualifikation<br />
Mitarbeiter auf die<br />
Bewältigung zukünftiger<br />
Aufgaben vorbereiten<br />
Ausbildung hat die Aufgabe, durch die Vermittlung von<br />
Schlüsselqualifikationen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Fähigkeit zur<br />
Selbstqualifizierung Mitarbeiter auf die Bewältigung<br />
zukünftiger Aufgaben. vorzubereiten.<br />
Ziele <strong>de</strong>r Ausbildung festlegen<br />
Ziele <strong>de</strong>r Ausbildung<br />
beschreiben das zukünftige<br />
Bild <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
Mit <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>r Ausbildung beschreiben Unternehmen,<br />
welchen Beitrag das Ausbildungswesen für die zukünftige<br />
Entwicklung leisten soll. Die Ziele <strong>de</strong>r Ausbildung lassen<br />
sich aus <strong>de</strong>m Bild <strong>de</strong>s zukünftigen Mitarbeiters ableiten. Die<br />
Beschreibung, was Unternehmen von ihren Mitarbeitern<br />
erwarten, ist in Unternehmensleitbil<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Grundsätzen<br />
zur Personalentwicklung festgelegt.
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Zur ständigen Verbesserung befähigen<br />
Mitarbeiter sollen befähigt<br />
wer<strong>de</strong>n, sich am Prozess<br />
<strong>de</strong>r ständigen Verbesserung<br />
im Unternehmen zu<br />
beteiligen.<br />
Unternehmen, die Qualitätssicherung nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll für<br />
Business Excellence <strong>de</strong>r European Foundation for Quality<br />
Management (EFQM) betreiben, legen ihre Leitbil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
Grundsätzen zur Mitarbeiterorientierung fest. Ein Ziel in<br />
diesem Mo<strong>de</strong>ll ist, die Mitarbeiter zu befähigen, sich am<br />
Prozess <strong>de</strong>r ständigen Verbesserungen zu beteiligen und<br />
damit <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens zu sichern.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Personalentwicklung umsetzen<br />
Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
handlungsorientierten<br />
Ausbildung setzen Ziele <strong>de</strong>r<br />
Personalentwicklung um<br />
Handlungsorientierte Ausbildungskonzepte sind von<br />
Unternehmen mit <strong>de</strong>m Ziel entwickelt wor<strong>de</strong>n, bei ihren<br />
zukünftigen Mitarbeitern die Fähigkeiten zu entwickeln, die<br />
notwendig sind, wenn die Unternehmen im Wettbewerb<br />
bestehen wollen. Handlungsorientierte Ausbildung bieten<br />
damit gute Möglichkeiten, Ziele <strong>de</strong>r Personalentwicklung im<br />
Vorfeld umzusetzen.<br />
Ausbildung wirkt in das Unternehmen hinein<br />
Lernför<strong>de</strong>rliche<br />
Anleitungsstile <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung wirken in das<br />
ganze Unternehmen<br />
Handlungsorientierte Ausbildung bestimmt nicht nur das<br />
Verhalten <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n. Ausbildungsmetho<strong>de</strong>n<br />
wirken im Unternehmen insgesamt, nicht zuletzt durch die<br />
Tätigkeiten <strong>de</strong>r nebenberuflichen Ausbil<strong>de</strong>r. Die<br />
Qualifizierung nebenberuflicher Ausbil<strong>de</strong>r zur Durchführung<br />
einer handlungsorientierten Ausbildung bietet <strong>de</strong>r<br />
Personalentwicklung gute Möglichkeiten lernför<strong>de</strong>rliche<br />
Anleitungsstile in ein Unternehmen hineinzutragen.<br />
Lerneinheit 7:<br />
Ausbildung mit Aufgaben planen<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r Ausbildungsplanung<br />
Netto Ausbildungszeiten<br />
bestimmen<br />
Viele Ausbildungsordnungen geben für die Vermittlung von<br />
Teilen <strong>de</strong>s Berufsbil<strong>de</strong>s zeitliche Richtwerte vor. Diese<br />
Zeiten wer<strong>de</strong>n mit 52 Wochen pro Jahr berechnet. Für die<br />
Rahmenplanung müssen <strong>de</strong>shalb die realen<br />
Ausbildungszeiten ermittelt wer<strong>de</strong>n. Ist für bestimmte<br />
Berufsfeldpositionen (z.B. Lesen, Anwen<strong>de</strong>n und Erstellen<br />
von technischen Unterlagen) die Vermittlung im<br />
Zusammenhang mit an<strong>de</strong>ren Berufsbildpositionen<br />
vorgesehen, dann müssen diese Zeiten anteilig zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Dadurch erhöhen sich die Zeiten für die<br />
Berufsbildpositionen, mit <strong>de</strong>nen zusammen die Vermittlung<br />
erfolgt, entsprechend.
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Qualifikationen aus <strong>de</strong>r Ausbildungsordnung<br />
Welche Teile <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung sollen im<br />
Betrieb vermittelt wer<strong>de</strong>n?<br />
Die Ausbildungsordnung schreibt die Vermittlung<br />
bestimmter Qualifikationen (auch Inhalte <strong>de</strong>r Ausbildung)<br />
vor. Mit <strong>de</strong>r Ausbildungsplanung wird festgelegt, wo im<br />
Betrieb die Qualifikationen gelernt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Vorgaben für diese Planung sind die strategischen<br />
Entscheidungen zur Ausbildungsorganisation, insbeson<strong>de</strong>re<br />
welche Teile <strong>de</strong>r Ausbildung außerhalb in<br />
Ausbildungswerkstätten und welche in betrieblichen<br />
Arbeitsprozessen durchgeführt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Über das Versetzungssystem entschei<strong>de</strong>n<br />
Für die Ausbildung größerer<br />
Gruppen muss ein<br />
Versetzungssystem geplant<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ausbildungsordnungen folgen einer bestimmten Logik, z.B.<br />
<strong>de</strong>m Produktionsfluss in <strong>de</strong>r kaufmännischen Ausbildung<br />
vom Einkauf zum Verkauf, o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r gewerblichen<br />
Ausbildung <strong>de</strong>r Ablauf von <strong>de</strong>r Vermittlung einzelner<br />
Fertigkeiten über die Herstellung von Einzelteilen bis zur<br />
Montage einer kompletten Anlage.Mit <strong>de</strong>r Versetzung kann<br />
man dieser Logik nur dann ohne Abstriche folgen, wenn nur<br />
wenige Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> in einem Betrieb mit geringer<br />
Arbeitsteilung, z.B. einem Handwerksbetrieb, ausgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei einer größeren Zahl von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ist es selten<br />
möglich, alle gleichzeitig in einem Ausbildungsbereich<br />
unterzubringen. In solchen Fällen ist es üblich,<br />
Versetzungen nach <strong>de</strong>m Rotationsmo<strong>de</strong>ll zu planen.<br />
Rotieren<strong>de</strong> Versetzungen setzen einheitliche Intervalle und<br />
Zyklen für die Versetzung voraus.<br />
Versetzung in Abteilungen o<strong>de</strong>r in Projekte?<br />
Auch die Versetzung in<br />
Projekte ist möglich.<br />
Klassisch sind Betriebe in Abteilungen organisiert und die<br />
Versetzungsplanung entschei<strong>de</strong>t, wann welcher<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> wie lange in eine Abteilung versetzt wird.<br />
Zunehmend organisieren Betriebe bestimmte Arbeiten in <strong>de</strong>r<br />
Form von Projekten, wie z.B. Softwarefirmen. dann gilt es zu<br />
entschei<strong>de</strong>n, nach welchen Kriterien geeignete Projekte für<br />
die Ausbildung ausgewählt wer<strong>de</strong>n können.
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Auch bei rotieren<strong>de</strong>r Versetzung sinnvolle Lernwege<br />
sicherstellen<br />
Bei <strong>de</strong>r rotieren<strong>de</strong>n<br />
Versetzung dürfen keine<br />
Inhalte aus einem an<strong>de</strong>ren<br />
Versetzungsbereich<br />
vorausgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r rotieren<strong>de</strong>n Versetzung wird die Logik <strong>de</strong>r<br />
Ausbildungsordnung durchbrochen. (Der Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Alphabets beginnt seine Ausbildung im Verkauf<br />
und nicht im Einkauf). Die Ausbildungsplanung muss<br />
sicherstellen, dass trotz<strong>de</strong>m für je<strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ein<br />
sinnvoller Lernweg sichergestellt ist. Bei <strong>de</strong>r rotieren<strong>de</strong>n<br />
Versetzung müssen dazu die einzelnen<br />
Versetzungsbereiche in einem Versetzungszyklus<br />
voneinan<strong>de</strong>r unabhängig sein, d.h. es dürfen in keinem<br />
Versetzungsbereich Inhalte vermittelt wer<strong>de</strong>n, die in einem<br />
an<strong>de</strong>ren Bereich vorausgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Lernziele festlegen<br />
Lernziele legen fest, bis zu<br />
welcher Tiefe eine<br />
Qualifikation erworben<br />
wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Ausbildungsordnungen geben zu vermitteln<strong>de</strong><br />
Qualifikationen vor. Sie legen nicht fest, mit welchem Ziel<br />
(welcher Intention) und in welcher Tiefe die Qualifikationen<br />
erworben wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Lernzielplanung hat sich die<br />
Verwendung von Lernzieltaxonomien bewährt. In <strong>de</strong>r<br />
beruflichen Bildung reicht meistens die Taxonomie von<br />
"Kennen, Können, Beherrschen" aus.<br />
Lerngegenstän<strong>de</strong> (Aufträge) festlegen<br />
An welchen Aufträgen soll<br />
<strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> im<br />
Betrieb seine Qualifikation<br />
erwerben?<br />
Lerngegenstän<strong>de</strong> sind das, woran <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> seine<br />
Qualifikationen erwirbt. Im betrieblichen Bereich sind<br />
Lerngegenstän<strong>de</strong> in aller Regel mit <strong>de</strong>n Aufträgen i<strong>de</strong>ntisch,<br />
die vom Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die handlungsorientierte Ausbildung ist die Auswahl<br />
geeigneter Aufgaben im Betrieb eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Voraussetzung für <strong>de</strong>n Lernerfolg.<br />
Verfahren für die Zuordnung von Aufträgen festlegen<br />
Wie wer<strong>de</strong>n die Aufträge im<br />
Betrieb ausgewählt und <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung zugeordnet?<br />
Wenn von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im Betrieb Aufträge selbständig<br />
bearbeitet wer<strong>de</strong>n sollen, dann muss festgelegt wer<strong>de</strong>n, wie<br />
<strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zu seinem Auftrag kommt. Einfach ist<br />
dies bei regelmäßig wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Aufgaben. Hier reicht<br />
es, die Aufträge und die Reihenfolge für ihre Bearbeitung<br />
festzulegen. Schwieriger ist es, bei nicht-regelmäßigen<br />
Aufträgen, z.B. Instandsetzungsaufgaben. Hierfür muss die<br />
Auftragsvergabe an <strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n (o<strong>de</strong>r die<br />
Ausbildungsabteilung) in <strong>de</strong>n Planungsprozess integriert<br />
wer<strong>de</strong>n.
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Beispiele für die Zuordnung von Aufträgen<br />
1. Lerninsel an einem Montageband zur Getriebemontage<br />
In <strong>de</strong>r Lerninsel sind alle wichtigen Bearbeitungswerkzeuge und Hilfseinrichtungen<br />
für die komplette Montage integriert. Aus <strong>de</strong>r Serienfertigung wird jeweils ein<br />
Montageauftrag in die Lerninsel umgeleitet und dort vollständig von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
bearbeitet.<br />
2. Lerninsel zur Nachbearbeitung bei Qualitätsmängeln<br />
Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Motorenfertigung in einem Automobilwerk fin<strong>de</strong>t eine<br />
Qualitätskontrolle statt. Alle Motoren mit Qualitätsmängeln wer<strong>de</strong>n in die Lerninsel<br />
zurückgeschickt und dort von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n nachbearbeitet.<br />
3. Komplette Aufträge in <strong>de</strong>r Ausbildungswerkstatt<br />
Ein Anlagenhersteller für die Stahlindustrie lässt in seiner Ausbildungswerkstatt<br />
bestimmte Getriebe für Anlagen komplett in seiner Ausbildungswerkstatt fertigen.<br />
Die Zuordnung <strong>de</strong>r Aufträge erfolgt durch die Auftragsplanung <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
4. Reparaturaufträge für die Ausbildungswerkstatt<br />
Ein Hüttenwerk lässt die Reparatur von Aggregaten teilweise durch seine<br />
Ausbildungswerkstatt durchführen. Ein Vertreter <strong>de</strong>r Ausbildung nimmt dazu an <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsrun<strong>de</strong> zur Auftragsverteilung für alle Werkstätten <strong>de</strong>s Unternehmens teil.<br />
Weil die Aufträge nicht regelmäßig, und <strong>de</strong>shalb nicht fest einplanbar sind, erfolgt<br />
die Steuerung <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n über einen Lernpass.<br />
5. Zuordnung von Aufträgen in einem Handwerksbetrieb<br />
In einem Handwerksbetrieb sind alle typischen Aufträge bestimmten Inhalten <strong>de</strong>r<br />
Ausbildungsordnung zugeordnet wor<strong>de</strong>n. Um zu planen, welcher Lehrling an<br />
welchem Auftrag mitarbeitet, wer<strong>de</strong>n alle Aufträge an einer Tafel ausgehängt. In <strong>de</strong>r<br />
wöchentlichen Planungsbesprechung wer<strong>de</strong>n die Lehrlinge <strong>de</strong>n Aufträgen<br />
zugeordnet. Die Steuerung erfolgt über einen Lernpass.<br />
6. Zuordnung von Aufträgen in einem Büro<br />
Wenn die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n neu in eine Abteilung kommen, erarbeitet <strong>de</strong>r<br />
Ausbildungsbeauftragte mit ihnen an einem Flip-Chart alle Aufgaben, die in dieser<br />
Abteilung ausgeführt wer<strong>de</strong>n. An dieser Übersicht wird <strong>de</strong>r konkrete Durchlauf<br />
durch die Abteilung und die dabei auszuführen<strong>de</strong>n Lernaufgaben erarbeitet.<br />
Danach erfolgt die Zuordnung zu einzelnen Sachbearbeitern. Alle bearbeiteten<br />
Lernaufgaben wer<strong>de</strong>n abschließend mit <strong>de</strong>m Ausbildungsbeauftragten ausgewertet.