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www.ganymed-zeitung.<strong>de</strong><br />

GANYMED 1<br />

| Wein | Kunst | Kultur |<br />

GANYMED<br />

Ausgabe XXV<br />

Herbst- und Winterausgabe 2013<br />

100 Cent<br />

WEINSTUBENKÖCHE EMPFEHLEN<br />

DAS NEINERLAA<br />

Sven Arndt, Still-Leben mit Rotwein<br />

Joseph von Eichendorff (IV) | Unterwegs in Hoflößnitz<br />

Erik Schober – Dirigent und Komponist | Geben und Nehmen<br />

Winzersekte von Hartmut Duchrow | Bergmänner


WÄRMT 2 NICHT NUR HERZ UND SEELE GANYMED ...<br />

WEINSTUBEN-GLÜHWEIN<br />

4,95 EUR<br />

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6 Flaschen bezahlen + 1 Flasche kostenfrei<br />

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Telefon 0341 41505-66<br />

www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong> · www.weinstubeambrunnen.<strong>de</strong><br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Hoflößnitz, im Weinort Ra<strong>de</strong>beul gelegen,<br />

ist wohl eine <strong>de</strong>r berühmtesten<br />

historischen Weingutanlagen, <strong>de</strong>ren Geschichte<br />

bereits Anfang <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

beginnt und im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt ihre<br />

noch heute erkennbare Gestalt annimmt.<br />

Mit einer kleinen Wan<strong>de</strong>rgesellschaft<br />

haben wir an einem prachtvoll bunten,<br />

sonnigen Herbsttag Hoflößnitz und die<br />

sie umgeben<strong>de</strong>n Weinberge erkun<strong>de</strong>t<br />

und natürlich auch die hier gewachsenen<br />

sowie produzierten Riesling-Weine gebechert<br />

(Seite 4). Einer schönen Legen<strong>de</strong><br />

nach soll übrigens auch <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste<br />

frühromantische Dichter Novalis (Friedrich<br />

von Har<strong>de</strong>nberg) auf seinen Reisen<br />

zwischen Meißen und Dres<strong>de</strong>n hier gespeist<br />

und gebechert haben – <strong>de</strong>r soeben<br />

im Bernd Bräuer Verlag erschienene Bildund<br />

Textband über diesen Dichter basiert<br />

auf Erkundungsreisen zu <strong>de</strong>ssen Wirkungsstätten<br />

in Mittel<strong>de</strong>utschland. Nicht<br />

nur für Literaturfreun<strong>de</strong> und Kenner <strong>de</strong>s<br />

mittel<strong>de</strong>utschen Kulturraums ganz sicher<br />

ein ent<strong>de</strong>ckungsreicher Band. Auch als<br />

Geschenk empfehlenswert – vielleicht<br />

zusammen mit einer Flasche Wein von<br />

Saale-Unstrut o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Elbtal. Auf<br />

<strong>de</strong>n Seiten 8 bis 9 fin<strong>de</strong>n Sie weitere<br />

Geschenk-Empfehlungen von uns – mit<br />

Blick auf das nahen<strong>de</strong> Weihnachtsfest<br />

und ausgerichtet natürlich auf das Kulturgut<br />

Wein. Dazu gehören auch exzellente,<br />

im klassischen Flaschengärverfahren<br />

hergestellte Winzer-Sekte. Beispielsweise<br />

ein Riesling-Sekt von Hartmut Duchrow,<br />

Sekthersteller und Kellermeister, <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen zu Gast gewesen<br />

ist (Seite 13).<br />

Die Weinstuben-Köche haben für die<br />

Advents- und Weihnachtszeit eine ganz<br />

beson<strong>de</strong>re Speisen-Empfehlung für Sie<br />

erarbeitet: ein erzgebirgisches Weinstuben-Neinerlaa<br />

als Vier-Gänge-Festmenü<br />

(Seite 10 f.), das übrigens zum Hutznohmd<br />

in dr Weinstub – am Vorabend<br />

<strong>de</strong>s ersten Advents – serviert wird.<br />

Viel Lesefreu<strong>de</strong> wünsche ich Ihnen mit<br />

dieser Ganymed-Herbst/Winter-Ausgabe.<br />

Ihr Ullrich Müller


JOSEPH GANYMED VON EICHENDORFF – SPURENSUCHE<br />

3<br />

JOSEPH VON EICHENDORFF<br />

SPURENSUCHE<br />

Joseph von Eichendorff (1788 bis 1857) gilt als <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste und vor allem durch seine Natur- und Landschaftslyrik<br />

bekannteste spätromantische Dichter <strong>de</strong>r Deutschen. Auf Spurensuche an Schauplätzen seines Lebens<br />

und Wirkens sind wir seit vielen Jahren unterwegs. Des Dichters 225. Geburtstag im Jahr 2013 ist uns ein würdiger<br />

und willkommener Anlass, in Bild und Text darüber in mehreren kleinen Folgen in GANYMED zu berichten.<br />

FOLGE IV: ZU PFERDE, ZU FUSS ODER IN EINSPÄNNIGEN<br />

KAPRIOLETS NACH LAUCHSTÄDT<br />

Während seiner Studienzeit in Halle<br />

von Mai 1805 bis Juli 1806 berichtet<br />

Joseph von Eichendorff in seinem Tagebuch<br />

von sechs Besuchen im an<strong>de</strong>rthalb<br />

Meilen von Halle entfernten kleinen<br />

Lauchstädter Sommertheater – 1802<br />

auf Anregung von Johann Wolfgang von<br />

Goethe erbaut und bespielt durch das<br />

von ihm geleitete Weimarer Hoftheater.<br />

Für Eichendorff, <strong>de</strong>r das Theater liebt,<br />

ist dieses Sommertheater ein Glücksfall,<br />

da in <strong>de</strong>r preußischen Universitätsstadt<br />

Theateraufführungen doch noch immer<br />

verboten sind. Zum zweiten ist ab und<br />

an <strong>de</strong>r unsterbliche Göthe leibhaftig im<br />

Lauchstädter Theater zu besichtigen und<br />

zu bewun<strong>de</strong>rn. So vermerkt es Eichendorff<br />

im Tagebuch unter <strong>de</strong>m 03. August<br />

1805. Goethes Götz von Berlichingen<br />

steht auf <strong>de</strong>m Spielplan und <strong>de</strong>r Geheime<br />

Rath von Göthe (sitzt) selbst mit seiner<br />

Demois. Vulpius in <strong>de</strong>r Loge und blikt(e) so<br />

herab auf das Entzüken, welches das Kind<br />

seines Geistes rings hervorruft. Letztlich<br />

sind es die aufgeführten Werke von literarischen<br />

Meteoren, von be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Dichtern und Dramatikern und die hohe<br />

Schauspielkunst <strong>de</strong>r Weimarschen Theatergruppe,<br />

weshalb Eichendorff immer<br />

wie<strong>de</strong>r nach Lauchstädt reist – zu Pfer<strong>de</strong>,<br />

zu Fuß, o<strong>de</strong>r in einspännigen Kabriolets.<br />

Das Sommertheater übt seine Anziehungskraft<br />

natürlich auf viele Stu<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>r Universität Halle aus. Wer<strong>de</strong>n Stücke<br />

von Goethe o<strong>de</strong>r Schiller o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Berühmtheiten angekündigt, so beginnt<br />

eine wahre Völkerwan<strong>de</strong>rung nach Lauchstädt.<br />

Nach <strong>de</strong>m Theater spaziert man<br />

noch durch die herrlichen Laubengänge<br />

am Theater, welche einen niedlichen<br />

Teich mit Schwaneninsel umschließen,<br />

besichtigt <strong>de</strong>n Saal, wo die lauchstaedter<br />

Ba<strong>de</strong>herrschaften ihre Bälle halten,<br />

auf <strong>de</strong>nen die … Stu<strong>de</strong>nten ebenfalls die<br />

Hauptrolle spielen und bey <strong>de</strong>n leiptziger<br />

Kurpark Bad Lauchstädt<br />

Damen nicht wenig Glück machen o<strong>de</strong>r<br />

man kneipt noch auf <strong>de</strong>m Rückweg nach<br />

Halle. Unter <strong>de</strong>m 23. Juli 1806, wenige<br />

Tage vor seiner Abreise aus Halle, notiert<br />

Eichendorff einen letzten Theaterbesuch<br />

in Lauchstädt. Auf <strong>de</strong>m Spielplan steht<br />

wohl eine Komödie <strong>de</strong>s berühmten römischen<br />

Dichters Titus Maccius Plautus.<br />

An diesem Abend erinnert sich Joseph<br />

von Eichendorff vielleicht an die grandiosen<br />

Theateraufführungen, <strong>de</strong>nen er<br />

hier in <strong>de</strong>n letzten Monaten beigewohnt<br />

hat – an Goethes Götz von Berlichingen,<br />

Egmont und Die natürliche Tochter, an<br />

Schillers Die Braut von Messina, Die Verschwörung<br />

<strong>de</strong>s Fiesco zu Genua und Die<br />

Räuber.<br />

Das kleine Sommertheater, das sich heute<br />

Goethe-Theater nennt, ist 1907 bis<br />

1908 und 1966 bis 1968 gründlich saniert<br />

und behutsam mo<strong>de</strong>rnisiert wor<strong>de</strong>n. Das<br />

Theater besitzt nicht zuletzt durch anspruchsvolle<br />

Theateraufführungen eine<br />

ungebrochene Anziehungskraft. bb<br />

Bereits erschienen:<br />

Folge I: Froh und frei auf Schloss Lubowitz,<br />

Ganymed, Ausgabe XXII, 2012, S. 3.<br />

Folge II: Ist Jahrmarkt in Rattibor,<br />

Ganymed, Ausgabe XXIII, 2013, S. 3<br />

Folge III: Nach Breslau gekommen,<br />

Ganymed, Ausgabe XXIV, 2013, S. 3<br />

Joseph von Eichendorff, 1788 in Lubowitz bei Ratibor /Oberschlesien geboren und 1857 in<br />

Neisse gestorben, gilt als <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste spätromantische Dichter und Essayist.<br />

Bernd Bräuer hat sich auf Spurensuche in jene Landschaften, Orte und Städte begeben, die<br />

mit Leben und Schaffen <strong>de</strong>s Dichters eng verwoben sind. Das vorliegen<strong>de</strong> Buch dokumentiert<br />

in Bild und Wort diese Reise zu <strong>de</strong>n Wirkungsstätten <strong>de</strong>s Joseph von Eichendorff.<br />

Bernd Bräuer<br />

Joseph von eichendorff<br />

Spurensuche Orte und Städte<br />

Bernd Bräuer Verlag<br />

Joseph von Eichendorff hat das Theater in Lauchstädt mehrmals besucht.<br />

Bernd Bräuer,<br />

Joseph von Eichendorff, Spurensuche.<br />

Bild-und Textband, 72 Seiten,<br />

erschienen im Oktober 2013.


4 RIESLING ENTDECKEN<br />

GANYMED<br />

RIESLING ENTDECKEN<br />

REISEN DURCH DEUTSCHE WEINANBAUGEBIETE<br />

Riesling, unbestritten <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>r Weißweine in <strong>de</strong>utschen Weinanbaugebieten, steht auch auf <strong>de</strong>r Verkaufsliste<br />

in unserem Wein-Fachgeschäft und in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen ganz weit oben. Ein guter Grund, die Landschaften<br />

und Orte, wo die besten <strong>de</strong>utschen Rieslinge wachsen, ge<strong>de</strong>ihen und hergestellt wer<strong>de</strong>n, wan<strong>de</strong>rnd zu<br />

erkun<strong>de</strong>n. In einer losen Folge kurzer Beiträge berichte ich Ihnen über diese Reisen und Wan<strong>de</strong>rungen.<br />

FOLGE III: UNTERWEGS IN HOFLÖSSNITZ<br />

Berg- und Lusthaus – Herzstück <strong>de</strong>r Weingutanlage Hoflößnitz<br />

Für nicht wenige Weinliebhaber dreht<br />

sich im Weinort Ra<strong>de</strong>beul scheinbar<br />

alles um das Staatsweingut Schloss Wackerbarth<br />

mit seiner faszinieren<strong>de</strong>n barocken<br />

Schloss- und Gartenanlage, <strong>de</strong>n<br />

dahinter steil aufragen<strong>de</strong>n Weinbergen<br />

und seiner über 850-jährigen Weinbautradition.<br />

Auch wir, eine kleine Reise-Gesellschaft,<br />

auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>s frühromantischen<br />

Dichters Novalis (1772 bis 1801)<br />

von Meißen nach Dres<strong>de</strong>n wan<strong>de</strong>rnd,<br />

verweilen plau<strong>de</strong>rnd im Schlosspark, unweit<br />

vom Belve<strong>de</strong>re – ein Gläschen vom<br />

hellen, frischen Goldriesling bechernd.<br />

Doch Schloss Wackerbarth ist nicht das<br />

Ziel <strong>de</strong>r Spaziergesellschaft. Vielmehr will<br />

man die in Ra<strong>de</strong>beul gelegene berühmte<br />

historische Weingutanlage Hoflößnitz<br />

besichtigen. Das um so mehr, da unter<br />

literarisch interessierten Weinkennern die<br />

Legen<strong>de</strong> lebt, Novalis habe möglicherweise<br />

auf seinen Reisen zwischen Meißen<br />

und Dres<strong>de</strong>n hier mehrmals Station<br />

gemacht – eine reizvolle Geschichte, obwohl<br />

dafür bislang keinerlei Quellen-Beleg<br />

gefun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n ist. Wie <strong>de</strong>m auch<br />

sei: Offensichtlich motiviert die Legen<strong>de</strong><br />

die Wein- und Novalis-Freun<strong>de</strong> zum alsbaldigen<br />

Aufbruch. Wan<strong>de</strong>rnd über die<br />

Winzerstraße erreicht man nach kaum 45<br />

Minuten Hoflößnitz. Schon von weitem<br />

hat man das hoch über <strong>de</strong>n Weinbergen<br />

thronen<strong>de</strong> Spitzhaus, erbaut En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

17. Jahrhun<strong>de</strong>rts und einst Lusthaus <strong>de</strong>r<br />

Gräfin Cosel, staunend wahrgenommen.<br />

(Jemand verweist darauf, dass es auch<br />

von Dres<strong>de</strong>n aus durch eine Anfang <strong>de</strong>s<br />

18. Jahrhun<strong>de</strong>rts geschaffene und heute<br />

noch teilweise erhaltene Blickachse zu<br />

sehen sei.) Das Herz <strong>de</strong>r Hoflößnitz, so<br />

unser kundiger Reiseführer, ist das Mitte<br />

<strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts geschaffene Bergund<br />

Lusthaus, dieses zweigeschossige Gebäu<strong>de</strong><br />

mit einem kunstvoll ausgestalteten<br />

Festsaal und Innenräumen, mit Walmdach<br />

und einem achteckigen Treppenturm. Ein<br />

kleiner anregen<strong>de</strong>r Vortrag folgt über die<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Hoflößnitz, die bereits<br />

Anfang <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts beginnt und<br />

<strong>de</strong>ren Entstehung und Entwicklung untrennbar<br />

mit <strong>de</strong>m Weinanbau verbun<strong>de</strong>n<br />

ist. Ihr Ausbau zur heute noch erkennbaren<br />

Weingutanlage erfolgt vor allem im<br />

17. und Anfang <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts unter<br />

<strong>de</strong>n sächsischen Kurfürsten – allen voran<br />

August <strong>de</strong>r Starke (1670 bis 1733). Nach<br />

<strong>de</strong>n Erläuterungen und einem beschaulichen<br />

Rundgang durch Hoflößnitz besucht<br />

die Wan<strong>de</strong>rgesellschaft das Weingutmuseum,<br />

steigt über die historische Treppe<br />

mit mehr als 365 Stufen hinauf zum Bismarckturm<br />

und zum Spitzhaus, genießt<br />

von hier oben <strong>de</strong>n Ausblick auf die reifen<strong>de</strong>n<br />

Weinberge, <strong>de</strong>n Ort Ra<strong>de</strong>beul und<br />

das Elbtal mit Fernblick bis nach Dres<strong>de</strong>n.<br />

Danach kehrt die Wan<strong>de</strong>rgesellschaft in<br />

<strong>de</strong>r historischen Weinstube <strong>de</strong>r Hoflößnitz<br />

ein, um ältere und jüngere Riesling-<br />

Weine <strong>de</strong>s Weingutes Hoflößnitz, das<br />

seinen Weinanbau vor allem auf diese<br />

Rebsorte ausrichtet, unterhaltsam zu verkosten.<br />

Und: Beseelt vom köstlichen Riesling-Wein<br />

erblüht erneut die Novalis-Hoflößnitz-Legen<strong>de</strong><br />

so prachtvoll wie <strong>de</strong>ssen<br />

Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Blauen Blume ... bb


GANYMED SO SCHMECKT DER HERBST ...<br />

5<br />

Der Weinmacher vom Rotwein 1838 – Christian Nett beim Probieren im Weinkeller<br />

SO SCHMECKT DER HERBST…<br />

Als interessierter und aufmerksamer<br />

Ganymed-Leser wissen Sie, dass mit<br />

unserer Wein-Empfehlung auf dieser Seite<br />

stets ein beson<strong>de</strong>rer Wein, zur Jahreszeit<br />

passend, vorgestellt wird. Dieses<br />

Mal ist es, nach <strong>de</strong>m Rosé Christina<br />

im Frühling, <strong>de</strong>m Weißwein Sommerreigen<br />

aus Franken im Sommer,<br />

<strong>de</strong>r Rotwein mit <strong>de</strong>m ungewöhnlichen<br />

Namen 1838 <strong>de</strong>s erfolgreichen<br />

Pfälzer Winzers Christian Nett vom<br />

Weingut Bergdolt-Reif & Nett, beheimatet<br />

im Weinort Duttweiler.<br />

Ungewöhnlich ist auch dieser<br />

Wein, ungewöhnlich gut natürlich!<br />

Diese rassige Rotwein-<br />

Cuvée, die in <strong>de</strong>n alten Gewölbekellern<br />

<strong>de</strong>s Weingutes<br />

von 1838 lagert, besteht aus<br />

Cabernet, Merlot und Lagrein,<br />

die alle samt vom Holz geküsst<br />

und mit Dornfel<strong>de</strong>r vermählt<br />

sind, was diesem Wein seinen<br />

unverwechselbaren Stil<br />

<strong>de</strong>r Pfalz gibt. Bereits beim<br />

Einschenken erfreut uns seine<br />

kräftige, von purpur zu violett<br />

schimmern<strong>de</strong> Farbe. Dann hat<br />

die Nase ihre Freu<strong>de</strong>: betörend, wie es<br />

da aus <strong>de</strong>m Glase nach roten Beeren<br />

<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s, aber auch nach Schwarzkirsche<br />

und Pflaume duftet. Wer sich<br />

beim Riechen Zeit lässt, <strong>de</strong>r ent<strong>de</strong>ckt<br />

gar <strong>de</strong>n Duft von Bitterschokola<strong>de</strong><br />

und Lakritz-Aromen. Nun ist aber<br />

die Zunge dran: beerig, fruchtig,<br />

herzhaft würzig mit zurückhalten<strong>de</strong>n<br />

Tanninen und einer erfreulich gut<br />

eingebun<strong>de</strong>nen Säure, die <strong>de</strong>n trocken<br />

ausgebauten Wein gera<strong>de</strong>zu<br />

süffig macht – das schmeckt und<br />

bekommt <strong>de</strong>m Weinfreund vorzüglich.<br />

Ein Lob auf <strong>de</strong>n Winzer<br />

Christian Nett, <strong>de</strong>r uns mit<br />

<strong>de</strong>m 1838er Rotwein so recht<br />

reinen Wein eingeschenkt hat!<br />

Diese Rotwein-Cuvée trinkt<br />

sich natürlich einfach so weg,<br />

einfach aus Lust am Genuss.<br />

Freilich ist er auch ein vorzüglicher<br />

Partner beispielsweise zu<br />

geräuchertem Wildschinken<br />

und Salami o<strong>de</strong>r zu Roula<strong>de</strong>n,<br />

Gänsebraten und Rehrücken.<br />

Ist Ihre Neugier auf diesen<br />

Wein geweckt? Damit Ihre<br />

Freu<strong>de</strong> beim Kauf dieser Rotwein-Cuvée<br />

durch nichts getrübt wird, haben wir dafür<br />

noch einen attraktiven Preis und zusätzlich<br />

unser Bonussystem für Sie parat.<br />

Wir erwarten Sie. um<br />

So gehen Tradition und Innovation<br />

Im Weingut von Christian Nett hat<br />

man 2011 begonnen, die besten Lagen<br />

<strong>de</strong>s Weingutes mit Pfer<strong>de</strong>kraft zu<br />

bewirtschaften – so wie es <strong>de</strong>r Senior-Chef<br />

Heinz Bergdolt-Reif in seiner<br />

Jugend einst begonnen hat. Warum?<br />

Weil diese Art <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />

das Erdreich lockerer lässt und dadurch<br />

<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n besser zum Atmen<br />

bringt. So kommt mehr Qualität in<br />

die Trauben und mehr Charakter in<br />

<strong>de</strong>n Wein. Beim Besuch im Weingut<br />

begegnet <strong>de</strong>m Gast das Pferd – ein<br />

Rheinisch-Deutsches Kaltblut, das<br />

ohne Hast, aber ohne Rast seine Run<strong>de</strong>n<br />

dreht und uns <strong>de</strong>n würzigen Duft<br />

von gesun<strong>de</strong>m, gera<strong>de</strong> aufgebrochenem<br />

Bo<strong>de</strong>n schenkt. Das Pferd heißt<br />

übrigens Herr Müller.


6 PLAUDEREIEN<br />

GANYMED<br />

BECHERN & TAFELN – WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />

ERIK SCHOBER<br />

Erik Schober wur<strong>de</strong> 1977 in Löbau geboren. Nach einem Mathematik- und Musikstudium<br />

in Leipzig entschied er sich für die Musik. Heute ist er Chorleiter, Dirigent <strong>de</strong>s Johann Strauss Orchesters<br />

Leipzig, Komponist, Manager und Musik-Verleger.<br />

Hoffentlich schafft er es nach intensiver<br />

Chorprobe noch zu kommen!<br />

Ich bin mit Erik Schober erst für <strong>de</strong>n<br />

späten Abend in <strong>de</strong>r Weinstube verabre<strong>de</strong>t.<br />

Und dann ist er bereits vor mir da.<br />

Hochgewachsen, im hellgrauen Anzug<br />

mit weißem Hemd, das volle, halblange<br />

schwarze Haar bis zur Schulter reichend,<br />

begrüßt er mich mit weit ausgebreiteten<br />

Armen lächelnd, völlig entspannt und<br />

überhaupt nicht mü<strong>de</strong> wirkend. Die<br />

Chor-Arbeit muss ein Kraftspen<strong>de</strong>r sein,<br />

wenn man nach einem langen Arbeitstag<br />

noch so gut drauf ist, <strong>de</strong>nke ich. Der erste<br />

Schluck vom dunkelroten, reifen Lagrein<br />

aus Südtirol hat mir schon gut getan,<br />

tönt es aus seinem Mund, so als ob er<br />

meine Gedanken lesen könnte. Nun ja,<br />

die beleben<strong>de</strong>n Kräfte <strong>de</strong>s Weines! Der<br />

Wein-Wirt reicht mir auch ein gefülltes<br />

Rotweinglas. Wir stoßen an, trinken beherzt<br />

und schon sitzen wir plau<strong>de</strong>rnd<br />

am Tisch. Ja, ich bin ein Wein-Liebhaber,<br />

trinke aber (fast) immer erst nach getaner<br />

Arbeit. In <strong>de</strong>n Operettenlie<strong>de</strong>rn, die wir<br />

beispielsweise im Johann Strauss Chor<br />

singen, geht es ja oft auch um <strong>de</strong>n Wein<br />

und da kann es dann schon einmal eine<br />

Chor-Probe mit Wein-Probe geben, sagt<br />

augenzwinkernd und aufgeräumt <strong>de</strong>r<br />

36-jährige Chorleiter.<br />

Erik Schober ist Mitte <strong>de</strong>r 1990er Jahre<br />

aus Neugersdorf, in <strong>de</strong>r Oberlausitz<br />

gelegen, nach Leipzig zum Studium <strong>de</strong>r<br />

Mathematik und Musik gekommen. Ein<br />

guter Lehrer will er wer<strong>de</strong>n. Dass er ein<br />

fleißiger Stu<strong>de</strong>nt gewesen sei, betont er<br />

im Gespräch. Doch die Musik, das Musizieren<br />

wird mehr und mehr zu seinem<br />

Lebensinhalt. Wohl nur kurz hat es einen<br />

Moment <strong>de</strong>s Zögerns, <strong>de</strong>r Unentschlossenheit<br />

gegeben, bevor er sich für<br />

ein Leben als freischaffen<strong>de</strong>r Musiker<br />

entschei<strong>de</strong>t. Denn, so sagt Schober, es<br />

sei ja ganz und gar ungewiss gewesen, ob<br />

er damit auch seinen notwendigen Lebensunterhalt<br />

verdienen könne. Aber das<br />

Gefühl, das wird schon wer<strong>de</strong>n, hat ihn<br />

dabei nie verlassen und ihn auch durch<br />

schwierige Zeiten bereits getragen.<br />

Der Wein-Wirt kommt und füllt erneut<br />

unsere Weingläser. Er legt die Speisekarte<br />

auf <strong>de</strong>n Tisch und empfiehlt uns im<br />

gleichen Augenblick zum Lagrein unbedingt<br />

zart gebratene Kaninchenleber in<br />

Portweinsoße und auf karamellisierter<br />

Apfelscheibe, dazu Feldsalat und viel<br />

Brot zu speisen. Der Musiker und sein<br />

Gegenüber stimmen sofort zu.<br />

Für Erik Schober, <strong>de</strong>n Musiker und Komponisten,<br />

war es ein gutes Jahr. Sein Johann<br />

Strauss „Wunschkonzert“ mit <strong>de</strong>m<br />

Johann Strauss Chor und Orchester im<br />

Men<strong>de</strong>lssohn-Saal <strong>de</strong>s Gewandhauses<br />

zu Leipzig ist ein großer Erfolg gewesen.<br />

Auch die Konzert-Tournee durch Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

mit einem breit gefächerten<br />

Repertoire aus Operette, Musical und<br />

Evergreens. Dazu zählen auch die Uraufführung<br />

seiner Komposition Irische<br />

Szenen aus <strong>de</strong>m Zyklus Irdische Szenen<br />

mit <strong>de</strong>m Robert Schumann Orchester<br />

und die sich anschließen<strong>de</strong> Aufführung<br />

von Carl Orffs Carmina Burana – unter<br />

seiner Leitung mit über 550 Chorsängerinnen<br />

und Chorsängern im Großen Saal<br />

<strong>de</strong>s Leipziger Gewandhauses. Ja, am 29.<br />

September, genau am Tag meines 36. Geburtstages.<br />

Wir kommen auf die alle Kräfte for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Tournee-Reisen durch Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

zu sprechen, die nicht nur<br />

gründliche Probenarbeit verlangen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch effizient geplant und gestaltet


GANYMED PLAUDEREIEN<br />

7<br />

sein wollen. Das alles liegt auch in meiner<br />

Verantwortung, sagt Erik Schober. Dass<br />

dadurch oft wenig Zeit für seine Familie<br />

bleibt, sieht er natürlich. Aber er ist eben<br />

nicht nur künstlerischer Leiter, son<strong>de</strong>rn<br />

auch Manager von Chor und Orchester.<br />

Und das (meistens) mit Freu<strong>de</strong>. Übrigens<br />

hat meine Frau dafür nicht nur Verständnis,<br />

son<strong>de</strong>rn steht mir dabei hilfreich zur<br />

Seite, setzt er überzeugend hinzu. Sowohl<br />

das Neujahrskonzert 2014 im Gewandhaus<br />

als auch die Konzerttournee<br />

durch Mittel<strong>de</strong>utschland 2014 hat Erik<br />

Schober bereits organisatorisch bestens<br />

im Griff. Die Orte stehen fest. Die Säle<br />

sind gebucht. Der Kartenvorverkauf läuft<br />

schon längst gut. Ja, auch das Programm<br />

steht. Mit <strong>de</strong>m Johann Strauss Chor hat<br />

er es heute nicht zum ersten Mal geprobt<br />

– heiter, ausgelassen, stimmungsvoll.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r, kommen zur Aufführung<br />

doch Lie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Vogelhändler<br />

von Carl Zeller und natürlich Melodien<br />

aus <strong>de</strong>m reichen Schaffen von Johann<br />

Strauss.<br />

Lange haben wir geplau<strong>de</strong>rt, dabei ein<br />

zweites Glas Lagrein gebechert. Jetzt<br />

wird endlich die gebratene Kaninchenleber<br />

gegessen – eine Köstlichkeit für<br />

die Zunge und vollen<strong>de</strong>t passend zum<br />

Wein. Darin sind wir uns sofort einig. Ein<br />

Erik Schober beim Dirigieren<br />

drittes Glas wird uns stilvoll gereicht. Wir<br />

schweigen eine kurze Zeit, da man ja auf<br />

keinen Fall mit vollem Mund sprechen<br />

kann und soll. In Gedanken sind wir<br />

längst beim bevorstehen<strong>de</strong>n 29. Weinstuben-Gespräch,<br />

in <strong>de</strong>m Erik Schober<br />

<strong>de</strong>r Gesprächsgast sein wird. Eine gute<br />

Stun<strong>de</strong> wird er plau<strong>de</strong>rnd vorgestellt,<br />

danach wird gebechert und getafelt.<br />

Den Komponisten Schober will ich präsentieren.<br />

Vor allem eine musikalische<br />

Sequenz aus seinem 2009 erfolgreich<br />

uraufgeführten Requiem in c-Moll für<br />

Chor, Solisten und Orchester soll erklingen.<br />

Ja, daran hat er lange gesessen, immer<br />

wie<strong>de</strong>r verworfen, neu komponiert<br />

und doch ist das Werk fertig gewor<strong>de</strong>n.<br />

Musikalisch orientiert hat er sich dabei<br />

am Requiem von Mozart, <strong>de</strong>ssen Musik<br />

er liebt. (Auch <strong>de</strong>shalb haben Johann<br />

Strauss Chor und Orchester wohl auch<br />

Mozart-Arien in ihrem Kern-Repertoire.)<br />

Wir unterhalten uns noch lange über<br />

seine Projekte, seine Lebensmaximen.<br />

Dass man nur an <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

wachsen kann, dass man sich etwas<br />

zutrauen muss, das hat Erik Schober in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren nicht nur verstan<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn auch erfolgreich gelebt. Nicht<br />

zuletzt <strong>de</strong>shalb ist noch viel von ihm zu<br />

erwarten ...<br />

Erik Schober in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen<br />

Wir verabschie<strong>de</strong>n uns weinheiter vor<br />

Mitternacht. Ich summe dabei die Melodie<br />

aus <strong>de</strong>m Zigeunerbaron von Johann<br />

Strauss mit einer kleinen textlichen Än<strong>de</strong>rung:<br />

Ja, das alles auf Ehr, das kann er<br />

und viel mehr. Wir müssen bei<strong>de</strong> herzlich<br />

lachen und freuen uns schon jetzt<br />

auf das bevorstehen<strong>de</strong> Weinstuben-Gespräch.<br />

bb<br />

Erik Schober<br />

u.a. im Konzert:<br />

26.01.2014,<br />

Kulturhaus Torgau<br />

15 Uhr<br />

31.01.2014,<br />

Gewandhaus Leipzig<br />

20 Uhr<br />

02.02.2013<br />

KTC Wittenberg<br />

16 Uhr<br />

15.03.2014<br />

Schlosstheater<br />

Ballenstedt<br />

19.30 Uhr


8 GESCHENKE, PRÄSENTE<br />

GANYMED<br />

WER GIBT, DEM WIRD GEGEBEN<br />

EINIGE GESCHENKEMPFEHLUNGEN VON BRÄUERMÜLLER: WEINE<br />

NICHT NUR FÜR DAS WEIHNACHTSFEST<br />

WEINE, WEINREISEN<br />

Weine aus (fast) allen Wein-Län<strong>de</strong>rn, vor allem<br />

aber aus <strong>de</strong>n 13 <strong>de</strong>utschen Weinanbaugebieten<br />

la<strong>de</strong>n zu genussvollen Weinreisen ein.<br />

Im Geschenkkarton o<strong>de</strong>r in einer Holzkiste.<br />

WEIN UND WEINGLÄSER<br />

Zwei Wein-Gläser von Stölzle,<br />

<strong>de</strong>m renommierten Glas-<br />

Produzenten, und ein<br />

erlesener Wein, beispielsweise<br />

von <strong>de</strong>n WEINSTUBEN-<br />

WINZERPREIS-TRÄGERN,<br />

in einem gediegenen<br />

Geschenkkarton.<br />

WINZERSEKTE<br />

Oft besser als Champagner,<br />

aber immer etwas ganz<br />

Beson<strong>de</strong>res: Sekte von<br />

<strong>de</strong>utschen Winzern.<br />

Beispielsweise <strong>de</strong>r<br />

Riesling-Sekt vom<br />

Weingut Mohr,<br />

Rheingau in einer<br />

sehenswerten Flasche.<br />

WEINBRÄNDE<br />

Mohrs fassgelagerter Rheingauer<br />

Riesling-Weinbrand auf Augenhöhe<br />

mit Cognac Clau<strong>de</strong> Chatelier und<br />

edlem spanischen Brandy.<br />

LIKÖRE<br />

Traditionell und exklusiv<br />

nach überlieferten<br />

Großzschocherschen<br />

Rezepturen und Apricot<br />

Brandy von Scheibel,<br />

<strong>de</strong>r Vollkommene


GANYMED GESCHENKE, PRÄSENTE<br />

9<br />

GEBEN IST SELIGER DENN NEHMEN<br />

EINIGE GESCHENKEMPFEHLUNGEN VON BRÄUERMÜLLER: WEINE<br />

NICHT NUR FÜR DAS WEIHNACHTSFEST<br />

BUCH UND WEIN<br />

WEIN UND WEINLAND-<br />

SCHAFTEN 2014<br />

2014<br />

2014<br />

WEINLANDSCHAFTEN<br />

Im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

SACHSEN | SAALE-UNSTRUT<br />

WEINLANDSCHAFTEN<br />

Im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

SACHSEN | SAALE-UNSTRUT<br />

2014<br />

WEINLANDSCHAFTEN<br />

Im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

SACHSEN | SAALE-UNSTRUT<br />

Wan<strong>de</strong>rung durch die Weinanbaugebiete Sachsen<br />

und Saale-Unstrut – im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

GLÜHWEIN UND STOLLEN<br />

Erzgebirgs-Stollen in handwerklicher<br />

Fertigung nach überlieferten Rezepturen und<br />

Weinstuben-Glühwein, <strong>de</strong>r Einzigartige.<br />

GESCHENK-<br />

GUTSCHEINE<br />

www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong> ·· www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong><br />

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PORTWEIN UND<br />

PORTWEINGLÄSER<br />

Eigentlich ein alter<br />

Hut – tatsächlich aber mit<br />

je<strong>de</strong>m Schluck eine Neuent<strong>de</strong>ckung:<br />

die kraftvollen<br />

Portweine von Niepoort.<br />

Portweine auch im<br />

Geschenkkarton mit zwei<br />

Portweingläsern von<br />

Stölzle.<br />

RUM<br />

Rum aus <strong>de</strong>r Karibik –<br />

ein ganz beson<strong>de</strong>rs<br />

feiner Genuss, nicht nur<br />

an kalten, trüben<br />

Winteraben<strong>de</strong>n.<br />

Präsentiert in <strong>de</strong>korativ<br />

gestalteten Flaschen<br />

und Verpackungen.


10 WEINSTUBEN-KÖCHE EMPFEHLEN<br />

GANYMED<br />

DIE WEINSTUBEN-KÖCHE EMPFEHLEN<br />

DAS WEINSTUBEN-NEINERLAA<br />

als Vier-Gänge-Menü für vier Personen<br />

Am Vorabend <strong>de</strong>s ersten Advents la<strong>de</strong>n wir auch in diesem Jahr traditionell wie<strong>de</strong>r zu einem erzgebirgischen<br />

Hutznohmd in dr Weinstuub ein. Wolfgang Hensel und Robert Lehmann, die Weinstuben-Köche, bereiten<br />

für diesen Abend ein spezielles Weinstuben-Neinerlaa vor, das sie Ihnen als Festmahl-Empfehlung für die Advents-<br />

und Weihnachtszeit vorstellen.<br />

Heringssalat<br />

als Kostprobe<br />

Bratwürstchen<br />

serviert mit<br />

Sauerkraut<br />

und Linsen<br />

Knusprige Gänsekeule<br />

gereicht zu<br />

Rotwein-Preiselbeerkraut<br />

und Kartoffel-Klößen<br />

Apfel<br />

aus <strong>de</strong>m Backofen<br />

vollen<strong>de</strong>t mit Vanillesoße<br />

und weihnachtlichen Aromen


GANYMED WEINSTUBEN-KÖCHE EMPFEHLEN<br />

11<br />

Kartoffel-Klöße<br />

Zutaten<br />

• 1100 Gramm rohe<br />

geschälte Kartoffeln (stärkehaltig)<br />

• 500 Gramm gekochte<br />

Pellkartoffeln<br />

• 100 Gramm in Butter geröstete<br />

Weißbrot-Krüstchen<br />

• Salz<br />

Und so wer<strong>de</strong>n sie zubereitet:<br />

Die rohen Kartoffeln sind zu reiben<br />

und auszupressen – die Kartoffelstärke<br />

wird aufgehoben. Nach <strong>de</strong>m<br />

Auspressen wer<strong>de</strong>n Stärke und Salz<br />

zum Kloß-Rieb hinzugegeben. Die<br />

entstan<strong>de</strong>ne Masse wird Schritt für<br />

Schritt mit kochen<strong>de</strong>m Wasser gebrüht<br />

und mit einem Holzlöffel in<br />

eine Schüssel solange eingerührt<br />

bis <strong>de</strong>r gesamte Rieb zu einem Teig<br />

verarbeitet ist. Danach erst wer<strong>de</strong>n<br />

die gekochten und gepressten Kartoffeln<br />

hinzugegeben. Der Teig wird<br />

nun zu Klößen abgedreht, die mit<br />

Weißbrot-Krüstchen gefüllt und in<br />

Salzwasser gekocht wer<strong>de</strong>n. Wenn<br />

die Klöße schwimmen wird die Hitzezufuhr<br />

reduziert. Die Klöße lässt<br />

man noch 10 bis 15 Minuten im<br />

heißen Wasser ziehen bis sie an die<br />

Wasseroberfläche aufsteigen.<br />

Gänsekeulen<br />

Zutaten<br />

• 4 Gänsekeulen<br />

zu je 400 Gramm<br />

• 1 Zwiebel<br />

• 1 Apfel,<br />

• Hühnerbrühe, Beifuß, Salz,<br />

Pfeffer<br />

• Speisestärke<br />

Und so wer<strong>de</strong>n sie zubereitet:<br />

Die Gänsekeulen wer<strong>de</strong>n mit Salz<br />

und Pfeffer gewürzt. Apfel und<br />

Zwiebel wer<strong>de</strong>n grob geschnitten.<br />

Das Ganze wird in einen Bräter gegeben,<br />

mit ein wenig Hühnerbrühe<br />

angegossen und im vorgeheizten<br />

Backofen bei zirka 180 Grad etwa<br />

90 Minuten, unter häufigem Beschöpfen<br />

<strong>de</strong>r Keulen, gegart.<br />

Der Bratensatz wird mit Brühe losgekocht;<br />

<strong>de</strong>n Beifuß lässt man mit<br />

durchköcheln. Die Soße wird mit<br />

kalt angerührter Stärke gebun<strong>de</strong>n,<br />

abgeschmeckt und passiert.<br />

Rotwein-<br />

Preiselbeerkraut<br />

Zutaten<br />

• 1 kleiner Rotkohl<br />

• 3 Esslöffel Preiselbeerkonfitüre<br />

• 1 Apfel mit viel Säure<br />

• 2 Esslöffel Schweineschmalz<br />

• 1/2 Flasche Rotwein<br />

• 3 Esslöffel Essig<br />

• 1 Teelöffel Zucker<br />

• 1 gespickte Zwiebel<br />

(Nelke, Lorbeer)<br />

• Hühnerbrühe, Salz, Pfeffer<br />

Und so wird es gemacht:<br />

Den Kohl putzen, waschen, vierteln<br />

und in feine Streifen schnei<strong>de</strong>n.<br />

Der Apfel wird entkernt und<br />

klein geschnitten. Das Schweineschmalz<br />

wird erhitzt und Kraut,<br />

Apfel, gespickte Zwiebel, Essig,<br />

Zucker, Salz und Pfeffer wer<strong>de</strong>n<br />

dazugegeben. Das Ganze wird mit<br />

Rotwein und Brühe angegossen<br />

und zirka 45 Minuten abge<strong>de</strong>ckt,<br />

unter häufigem Umrühren, geschmort.<br />

Abschließend wer<strong>de</strong>n<br />

die Preiselbeeren untergehoben<br />

und das Preiselbeerkraut nochmals<br />

abgeschmeckt.<br />

DAS NEINERLAA …<br />

ist nach überkommenem Brauch im Erzgebirge ein beson<strong>de</strong>rs üppiges Festmahl, das am Heiligabend auf <strong>de</strong>n Tisch<br />

kommt und unbedingt aus neun verschie<strong>de</strong>nen Speisen bestehen soll, gilt die Neun doch als Zahl <strong>de</strong>r Vollkommenheit,<br />

da sie drei Mal die als göttlich bewertete Zahl Drei enthält. Je<strong>de</strong>r Speise, die von Ort zu Ort verschie<strong>de</strong>n sein kann, wird<br />

dabei eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zugeschrieben. So stehen beispielsweise Klöße für großes, Linsen für kleines Geld,<br />

Gänsebraten für Glück das ganze Jahr, Wein für Fruchtbarkeit und Apfelkompott für viel Lebensfreu<strong>de</strong>. Vorbereitung und<br />

Zubereitung <strong>de</strong>s Neinerlaas sind mit viel Mühen und Kraft verbun<strong>de</strong>n. Deshalb heißt es so schön im Heilig Obnd-Lied:<br />

Mer hob´n aah Neinerlaa gekocht, / aah Wurscht un Sauerkraut; / mei Muuter hot sich ogeplogt, / die alte gute Haut<br />

(Amalie von Elterlein, 1830 (?). Wie sich die Mühen lohnen zeigt sich sobald man am reich ge<strong>de</strong>ckten Heilig-Abend-Tisch<br />

sitzt – <strong>de</strong>r Autor dieser Zeilen kann das bezeugen ...<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

Bernd Bräuer Verlag<br />

Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />

Telefon 0341 415050<br />

www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong><br />

Urs Meier, www.ganymed-zeitung.<strong>de</strong><br />

einst FIFA-Schiedsrichter, jetzt Unternehmer und Buchautor<br />

mit Wein-Wirt Ullrich Müller<br />

REDAKTION<br />

Dr. Bernd Bräuer, Ullrich Müller,<br />

Ines Fickenwirth, Wolfgang Hensel<br />

HERAUSGEBER<br />

BRÄUERMÜLLER: WEINE<br />

Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />

www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong><br />

VERTRIEB<br />

BWK Wirtschafts-Kommunikation<br />

info@<strong>bwk</strong>-<strong>braeuer</strong>.<strong>de</strong><br />

DRUCK<br />

Druckerei Gebrü<strong>de</strong>r Schütze GbR<br />

Turnerstraße 2 · 09429 Wolkenstein<br />

www.druckerei-schuetze.<strong>de</strong>


BUCH UND WEIN.<br />

12 GANYMED<br />

Ja, die gehören für <strong>de</strong>n Buchfreund und <strong>de</strong>n Weinliebhaber zusammen.<br />

ISBN 978-3-9816121-1-0<br />

DIE DICHTER DER ROMANTIK<br />

BILD- UND TEXTBÄNDE<br />

ISBN 978-3-9816121-0-3<br />

BRÄUERMÜLLER: WEINE I BERND BRÄUER VERLAG<br />

www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong> · www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong><br />

AUCH IM BUCHHANDEL


GANYMED SEKT, SEKTHERSTELLUNG<br />

13<br />

TRADITION TRIFFT MODERNE<br />

HARTMUT DUCHROW ZU GAST<br />

KELLERMEISTER UND SEKTHERSTELLER<br />

Hartmut Duchrow zu Gast in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen<br />

Sicher, man kann heute Sekt nicht mehr so herstellen,<br />

wie es <strong>de</strong>r berühmte französische Benediktinermönch<br />

Dom Pérignon (1638 bis 1715) im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

tat. Man kann aber ganz gewiss alte bewährte<br />

Traditionen <strong>de</strong>r Sektproduktion mit mo<strong>de</strong>rnster<br />

Technik so zusammenführen, dass ein einzigartiger,<br />

unverwechselbarer Sekt entsteht. Einem,<br />

<strong>de</strong>m das mit meisterhaftem Geschick, mit großer<br />

handwerklicher Professionalität und enormem<br />

Fleiß gelingt, ist Hartmut Duchrow, Inhaber einer<br />

Sektkellerei und Kellermeister im Weingut<br />

Triebe in Würschwitz, Weinanbaugebiet Saale-<br />

Unstrut, <strong>de</strong>ssen umfangreiches Wein-Sortiment<br />

bei BRÄUERMÜLLER: WEINE präsentiert und<br />

verkauft wird.<br />

Duchrow ist En<strong>de</strong> September zu Gast in <strong>de</strong>r<br />

Weinstube Am Brunnen in <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

Riesling ent<strong>de</strong>cken – Eine Weinreise durch <strong>de</strong>utsche<br />

Weinanbaugebiete. Kenntnisreich, charmant<br />

und witzig plau<strong>de</strong>rt er dabei über Sekt und<br />

seine Herstellung, <strong>de</strong>n er nach überkommener<br />

klassischer Tradition im Flaschengärverfahren produziert. Als<br />

eine Grundvoraussetzung für die Entstehung eines hochwertigen<br />

Sektes, so Duchrow, ist die Auswahl bester Grundweine,<br />

die er zu höchst individuellen Cuvées vermählt und die<br />

zu hun<strong>de</strong>rt Prozent seine Handschrift tragen. Dass er bei<br />

<strong>de</strong>r Auswahl dieser Weine eng und vertrauensvoll mit Winzern<br />

<strong>de</strong>r Region kooperiert, versteht sich nahezu von selbst.<br />

Nach <strong>de</strong>r Flaschengärung, <strong>de</strong>m Rütteln, <strong>de</strong>m Enthefen<br />

und <strong>de</strong>m Dosieren hat <strong>de</strong>r Sektproduzent ein gutes halbes<br />

Dutzend verschie<strong>de</strong>ner Sekte auf <strong>de</strong>r Flasche. Die Palette<br />

reicht vom Kleinen Geheimnis, ein fruchtiger Rosé-Sekt<br />

mit zartem Erdbeeraroma, über einen trockenen Riesling-<br />

Sekt bis hin zum Duchrow Privat, ein Sekt vom Allerfeinsten<br />

aus e<strong>de</strong>lsten Grundweinen mit lang anhalten<strong>de</strong>m und zart<br />

cremigem Geschmack. Speziell <strong>de</strong>r trockene Riesling Sekt<br />

sorgt in <strong>de</strong>r bereits erwähnten Riesling-Reise für beson<strong>de</strong>res<br />

Aufsehen. Sekt-Liebhaber unter <strong>de</strong>n Gästen meinen,<br />

er sei <strong>de</strong>n großen Winzersekten von Mosel und aus <strong>de</strong>m<br />

Rheingau min<strong>de</strong>stens ebenbürtig. Seine animieren<strong>de</strong><br />

mineralische Art und sein erfrischen<strong>de</strong>r, saftiger Geschmack<br />

verführen nicht wenige Gäste dazu, von diesem<br />

Riesling-Sekt ein zweites (o<strong>de</strong>r drittes) Glas zu<br />

bechern. Natürlich stellt Hartmut Duchrow sich an<br />

diesem Abend auch als professioneller Kellermeister<br />

vor. Mit seinem feinfruchtigen Riesling vom Weingut<br />

Triebe und mit seinen klaren Einschätzungen beziehungsweise<br />

begrün<strong>de</strong>ten Bewertungen <strong>de</strong>r Riesling-<br />

Weine aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utschen Weinanbaugebieten,<br />

die an diesem Abend zu einem Festmahl in<br />

mehreren Gängen probiert und gebechert wer<strong>de</strong>n.<br />

Bleibt anzumerken: Der feinfruchtige Riesling vom<br />

Weingut Triebe ist zwar ausgetrunken, aber <strong>de</strong>r<br />

hochgelobte trockene Riesling Sekt, ist bei BRÄU-<br />

ERMÜLLER: WEINE zu haben – eine Empfehlung<br />

für <strong>de</strong>n Festtags-Sekt o<strong>de</strong>r als Belohnung für einen<br />

beson<strong>de</strong>rs gelungenen Tag. um<br />

GANYMED-PREISFRAGE: Herbst-Winterausgabe 2013<br />

In welchem Weinort ist die historische Weingutanlage Hoflößnitz zu Hause?<br />

Preise: 1. Ein GUTSCHEIN für Weinla<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Weinschänke im Wert von 25 EUR<br />

2. Einen Kalen<strong>de</strong>r WEINLANDSCHAFTEN 2014<br />

3. Eine Flasche Rotwein 1838, Weingut Bergdolt-Reif & Nett<br />

Ihre Antwort können Sie per E-Mail an verlag@bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r per Post an BRÄUERMÜLLER: WEINE, Stichwort Preisfrage, Dieskaustraße<br />

222, 04249 Leipzig sen<strong>de</strong>n, aber auch persönlich bei BRÄUERMÜLLER: WEINE abgeben. Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 24. Januar 2014.<br />

Für die GANYMED-Sommerausgabe lautet die Lösung: VDP – Verband Deutscher Prädikatsweingüter<br />

Gewonnen haben 1. Detlef Ay, Leipzig, ein Paket von 3-Wein-Flaschen Sommerreigen, 2. Frank Schulz, Schwerin, eine Magnum-Rotwein-Flasche<br />

Ganymed, 3. Margot San<strong>de</strong>r, Leipzig, einen Gutschein für Weinla<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Weinschänke im Wert von 25 EUR.<br />

Herzlichen Glückwunsch.<br />

Wir bedanken uns für die zahlreichen, durchweg richtigen Antworten.


14 GANYMED GÄSTE<br />

GÄSTE IN DER WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />

IMPRESSIONEN<br />

Dr. Andreas Hillmann und Ronald Kötteritzsch zum<br />

Sommer-Weinfest<br />

Goethe und Eichendorff feiern – weinheiterer Gesang <strong>de</strong>r Gäste<br />

Jochen Neher, Weingutbesitzer<br />

und Weinstuben-<br />

Winzerpreisträger<br />

Wein-Prinzessin Jenny Meinhardt<br />

mit Wein-Wirt Ullrich Müller<br />

Sängerinnen <strong>de</strong>s Johann-Strauss-Chores zu Gast<br />

Robert Nuck - mehrfacher Welt- und<br />

Europameister im Kanu-Rennsport<br />

Wein-Wirt Ullrich Müller mit<br />

Torsten Lemke im fachkundigen Gespräch<br />

Ines und Andreas Fickenwirth – Wein-Genießer<br />

Claudia Werner und Roland Siegel –<br />

stimmungsvoller Gesang<br />

Alexandra Röseler im Konzert


GANYMED KUNSTHANDWERK<br />

15<br />

ÜBER ERZGEBIRGISCHES KUNSTHANDWERK<br />

BERGMANN (<strong>de</strong> Bargmoh)<br />

Wenn ich in menn Stübel bi, guck ich zu menn Bargma hi,<br />

un ich weß: Noch je<strong>de</strong>r Blohg kimmt e Feiertog.<br />

Wart när! Un <strong>de</strong> Zeit is ra, noochert stieht daar Lichterma<br />

wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Lichterpracht wuhl in <strong>de</strong>r heilign Nacht.<br />

Aus: De Bargmoh, Ernst Erich Lang (1895 bis 1940), Heimatdichter <strong>de</strong>s Erzgebirges<br />

Die Blütezeit <strong>de</strong>s Bergbaus im Erzgebirge lebt in <strong>de</strong>r Advents-<br />

und Weihnachtszeit in <strong>de</strong>r vielfältig gestalteten<br />

Figur <strong>de</strong>s lichtertragen<strong>de</strong>n Bergmanns in Fest- o<strong>de</strong>r Arbeitskleidung<br />

fort – ein sehenswerter Advents- und Weihnachtsschmuck<br />

nicht nur in <strong>de</strong>n Wohnstuben, son<strong>de</strong>rn auch auf<br />

Marktplätzen in <strong>de</strong>n Erzgebirgsorten und auf Weihnachtsmärkten.<br />

Bereits Anfang <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts fin<strong>de</strong>t die Lebenswelt<br />

<strong>de</strong>r Bergleute im Erzgebirge Eingang in die sakrale Kunst – <strong>de</strong>r<br />

Bergaltar von Hans Hesse (1491 bis 1521) in <strong>de</strong>r St. Annenkirche<br />

von Annaberg belegt das auf eine<br />

künstlerisch beeindrucken<strong>de</strong> Art. Mitte <strong>de</strong>s<br />

17. Jahrhun<strong>de</strong>rts sind Bergmänner aus Zinn<br />

o<strong>de</strong>r Holz bereits als Träger von Altarkerzen<br />

nachweisbar.<br />

Mit <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>s preiswerten Stearins<br />

und Paraffins Anfang <strong>de</strong>s<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rts wächst dann<br />

auch im privaten Bereich rasant<br />

<strong>de</strong>r Bedarf an lichtertragen<strong>de</strong>n<br />

Bergmännern (und an Lichter-<br />

Engeln) für die weihnachtliche<br />

Illumination – aus Holz, teils<br />

geschnitzt, teils gedrechselt,<br />

meistens in Handarbeit nur<br />

für <strong>de</strong>n eigenen Hausgebrauch<br />

hergestellt. Die gedrechselten<br />

Bergmänner, oft<br />

kunstfertig beschnitzt, wur<strong>de</strong>n<br />

und wer<strong>de</strong>n heute wie<strong>de</strong>r nicht selten<br />

mit Teigarmen versehen, die in aufwändiger<br />

Arbeit aus einer Rezeptur aus Leim,<br />

Krei<strong>de</strong>, Roggenmehl und an<strong>de</strong>ren Feststoffen<br />

produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Gestalt <strong>de</strong>s Lichter-Bergmanns, sein<br />

Aussehen, seine Bemalung, seine Kleidung<br />

etc. sind in <strong>de</strong>r künstlerischen Fertigung<br />

seit <strong>de</strong>m frühen 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt sehr<br />

vielgestaltig, was nicht zuletzt belegt<br />

wird durch berühmte, in unterschiedlichen<br />

Erzgebirgsregionen<br />

beheimatete Herstellerfamilien,<br />

die eigene, wie<strong>de</strong>rerkennbare Handschriften besaßen und<br />

nach wie vorbesitzen. Neben <strong>de</strong>m Lichter-Bergmännern mit<br />

Tüllen für eine o<strong>de</strong>r zwei Kerzen gibt es beispielsweise die<br />

Bergmänner mit <strong>de</strong>m Joch für fünf Kerzen. O<strong>de</strong>r solche, die<br />

statt einer zweiten Kerze eine kleine Pyrami<strong>de</strong> auf einer Spin<strong>de</strong>l<br />

tragen, die sich durch die aufsteigen<strong>de</strong> Wärme zusätzlicher<br />

Kerzen, angebracht auf einem Bergmann-Po<strong>de</strong>stchen, fröhlich<br />

dreht.<br />

Wer tief in die reiche und bunte Welt nicht nur <strong>de</strong>r lichtertragen<strong>de</strong>n<br />

Bergmänner, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r erzgebirgischen Weihnachtskunst<br />

in ihrer ganzen Vielfalt eintauchen möchte, <strong>de</strong>m<br />

ist zu empfehlen, die Ausstellung Manufaktur <strong>de</strong>r Träume in<br />

Annaberg-Buchholz zu besuchen. Und wer danach eine in<br />

künstlerisch wertvoller Handarbeit hergestellte erzgebirgische<br />

Weihnachtsfigur erwerben möchte, <strong>de</strong>r wird in <strong>de</strong>r Annaberger<br />

Kunststube in <strong>de</strong>r Großen Kirchgasse ganz sicher fündig. bb<br />

Bergmann in schlichter Festkleidung<br />

mit <strong>de</strong>m Bergmanns-<br />

Gruß, geschnitzt, um 1900<br />

Links: Bergmann in reicher Festkleidung, geschnitzt, 2007<br />

Rechts: Bergmann, gedrechselt, 2012


16 BERND BRÄUER<br />

GANYMED<br />

WEINLANDSCHAFTEN<br />

Im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

FOTO-AUSSTELLUNG<br />

07. Oktober 2013 bis 28. Februar 2014<br />

WEINLANDSCHAFTEN<br />

2014<br />

Im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

SACHSEN | SAALE-UNSTRUT<br />

BILD- UND TEXTKALENDER 2014<br />

BRÄUERMÜLLER: WEINE · WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />

www.weinstubeambrunnen.<strong>de</strong> · www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong>

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