Erfahrungsbericht Loughborough University

Erfahrungsbericht Loughborough University Erfahrungsbericht Loughborough University

14.01.2014 Aufrufe

Erfahrungsbericht Loughborough University Da ich von Anfang an nur im englischen Ausland mein ERASMUS-Jahr verbringen wollte, gab es für mich lediglich die Wahl zwischen der Manchester Metropolitan University und der Loughborough University. Obwohl ich als Erstwunsch Manchester wählte, bin ich doch mehr als glücklich 10 Monate in Loughborough verbracht zu haben. Ich habe dort viele neue und sehr gute Freunde gefunden und konnte mich sportlich, akademisch sowie sprachlich weiterentwickeln. Loughborough ist eine großartige Erfahrung gewesen, die ich ungern missen will. Kurz gesagt: I’ve had the time of my life!

<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>Loughborough</strong> <strong>University</strong><br />

Da ich von Anfang an nur im englischen Ausland mein ERASMUS-Jahr verbringen wollte, gab es für mich<br />

lediglich die Wahl zwischen der Manchester Metropolitan <strong>University</strong> und der <strong>Loughborough</strong> <strong>University</strong>. Obwohl<br />

ich als Erstwunsch Manchester wählte, bin ich doch mehr als glücklich 10 Monate in <strong>Loughborough</strong> verbracht zu<br />

haben. Ich habe dort viele neue und sehr gute Freunde gefunden und konnte mich sportlich, akademisch sowie<br />

sprachlich weiterentwickeln. <strong>Loughborough</strong> ist eine großartige Erfahrung gewesen, die ich ungern missen will.<br />

Kurz gesagt: I’ve had the time of my life!


Vorbereitung und Unterkunft<br />

Meinerseits viel die Vorbereitung ziemlich spärlich aus, was jedoch an der guten Kooperation meiner Heimatund<br />

meiner Gasthochschule lag. Lediglich die Entscheidung über die zu wählenden Kurse, sowie das Finden<br />

einer Wohnung hat mich ein wenig Zeit gekostet. Uns wurde im Sommer vor Beginn meines Aufenthalts eine<br />

Liste möglicher Kurse gegeben, aus denen ich dann passend zu meinem Studienplan entscheiden konnte. Die<br />

Menge der Kurse war vielfältig und speziell 3rd year modules waren interessant, aber auch herausfordernder<br />

als Kurse aus dem 2ten Jahr.<br />

Die <strong>Loughborough</strong> <strong>University</strong> hat mich bei der<br />

Suche einer passenden Unterkunft gut<br />

unterstützt. Rückblickend muss ich leider sagen,<br />

dass eine Wohnung auf dem Campus sich nicht<br />

gelohnt hat. In der Stadt kann man relative<br />

günstig für £275/Monat ein Zimmer in einem<br />

Haus finden, während eine Hall mindestens mit<br />

£400/Monat kostet. Da es aber mein erster<br />

längerer Auslandsaufenthalt war, war ich um<br />

jeden Unterstützung dankbar und fand es als<br />

angenehm auf dem Campus zu wohnen, um so<br />

Block 5 – Cayley Hall<br />

schneller mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen. Als Einstiegsbleibe wurde mir dann die Cayley Hall<br />

angeboten, wobei Verpflegung (Essen + Trinken, 3mal/Tag, 5 Tage/Woche) im Preis enthalten war. Anfangs<br />

war das Essen noch gut, nur wurde es dann immer schwerer zu ertragen. Als Hauptbeilage wurden verschieden<br />

Sorten von Chips an mindestens 4 von 5 Tagen pro Woche angeboten und wurde im Verhältnis zu Fleisch und<br />

Beilage eher geringfügig angeboten (mal abgesehen von einer kleinen Salatbar). Deshalb, und weil die<br />

Essenszeiten sehr inflexibel waren, entschloss ich mich nach einem Semester in die William Morris Hall zu<br />

wechseln. BillMo, wie die meisten Studenten die Hall nannten, war self-catered, lag vor dem Eingang zum<br />

Campus und damit ein wenig näher an der Innenstadt. In meinem Apartment haben wir uns zu fünft eine große<br />

Küche, 2 Toiletten und 2 Bäder geteilt, was mehr als ausreichend war. Das WG-Leben empfand ich hier als<br />

wesentlich angenehmer, wahrscheinlich weil sich keine fresher in unserem Apartment wohnten.<br />

Ankunft<br />

Als ich in <strong>Loughborough</strong> ankam war ich zuerst von dem riesigen Campus begeistert, der selbst in der UK einer<br />

der Größten ist. Der Vorteil ist, dass alle Universitätsgebäude, Sportplätze und einige Studentenwohnheime<br />

sich auf dem Campus befinden. Das spart Zeit wenn man zwischen den Vorlesungen den Hörsaal wechseln<br />

muss oder danach ins Fitnessstudio gehen möchte. Cayley Hall liegt ziemlich zentral, im sogenannten village<br />

(Bereich in dem mehrere Halls konzentriert sind) und befand sich somit nicht länger als 10min Fußweg entfernt<br />

von Bibliothek, den meisten Vorlesungssälen und Sporteinrichtungen. BillMo war sogar noch näher und befand<br />

sich nur ein Katzensprung von der Students Union entfernt.<br />

Die ersten Wochen waren aufgrund der freshers fortnight sehr ereignisreich, welche einen 2 wöchigen<br />

Zeitraum bezeichnet, in dem Neustudenten jeden Tag Beginn ihres Studentenlebens mit Alkohol begießen. An<br />

studieren denken in dieser Zeit die wenigsten, was in England auch nicht unbedingt nötig zu sein scheint, da die<br />

Noten im ersten Jahr für die Abschlussnote nicht entscheidend sind.


Studium an der Gasthochschule<br />

Die ersten paar Wochen waren selbstverständlich eine kleine sprachlich Herausforderung. Ich benötigte einige<br />

Zeit die Professoren ganz zu verstehen. Ebenso musste ich mich an verschiedene Akzente und Dialekte<br />

gewöhnen. Nach gefühlten 3 Wochen waren etwaige Spracheproblem jedoch passé. Ich entwickelte immer<br />

mehr inhaltliches Verständnis und konnte auch die locals (Einheimischen) immer besser verstehen.<br />

Die Qualität der Module und Vorlesungen ist in<br />

<strong>Loughborough</strong> aus unterschiedlichen Perspektiven zu<br />

betrachten. Nahezu all Professoren/Lektoren besaßen<br />

sehr gute didaktische Fähigkeiten und sprachen laut und<br />

deutlich, was selbst an meiner Heimuniversität eine<br />

Regel mit einigen Ausnahmen ist. Der zu vermittelnde<br />

Inhalt war jedoch geringer als vergleichbare Module an<br />

der Viadrina und Prüfungen sind unterschiedlich<br />

gestaltet. Während an meiner Heimuniversität<br />

spezifische Fragen gestellt werden, die eine genaue<br />

Antwort verlangen, waren fast alle meine Prüfungen in<br />

School of Business and Economics<br />

<strong>Loughborough</strong> zu 100% Essay-basiert. Als ausländischer<br />

Student empfand ich das als besonders herausfordernd, da es einerseits eine Fremdsprache für mich ist und<br />

andererseits ich keine Übung im Schreiben von Essays hatte. Der hohe Anteil an textbasierten Prüfungen hatte<br />

natürlich auch zur Folge, dass wenig bis überhaupt keine numerischen Aufgaben gestellt wurden. Sind einmal<br />

numerische Aufgaben zu lösen gewesen, waren diese unter dem Standard, den ich in Deutschland gewöhnt<br />

bin. Das kann für Studenten, die der Mathematik positive eigenstellt sind, sehr frustrierend sein.<br />

Da in meinem Studiengang eher wenig Vorlesungen stattfanden und keinerlei Übungen angeboten wurde, liegt<br />

es viel an einem selbst, den Stoff vor- und nachzubearbeiten. Das hängt natürlich vom eigenen Ehrgeiz ab und<br />

ob man weiß wie man sich strategisch am besten auf eine Prüfung vorbereiten kann. Jedoch wird von<br />

Professoren/Lektoren meist verlangt weiterführende Literatur in die Prüfungsvorbereitung zu integrieren, um<br />

ein FIRST zu erreichen. Das Benotungssystem empfinde ich im Vergleich zu Deutschland sehr intransparent,<br />

weil man schwer einschätzen kann wie viel von einem verlangt wird und einiges der subjektiven Einschätzung<br />

des Prüfers überlassen ist.<br />

Alltag & Freizeit<br />

<strong>Loughborough</strong> <strong>University</strong> ist eine Sportuniversität<br />

weshalb ich im ersten Semester sofort in den<br />

<strong>Loughborough</strong> Students Volleyball Club eingetreten<br />

bin, was wohl die beste Entscheidung meines<br />

Auslandsjahres war. Nach einem Probetraining bin<br />

ich sofort in die erste Mannschaft gekommen, in der<br />

ich dann auch die meisten meiner neuen Freunde<br />

kennen gelernt habe. Volleyball war während des<br />

ganzen Jahres meine Hauptbeschäftigung, da die<br />

erste Mannschaft 3-mal die Woche trainiert hat, am<br />

Mittwoch in der Universitätsliga teilgenommen hat<br />

und am Wochenende mindestens ein Spieltag in <strong>Loughborough</strong> Students Volleyball Women’s & Men’s 1st Team<br />

einer lokalen Liga hatte. Wir konnten mehrere Erfolge feiern, darunter vierter Platz im Volleyball Student Cup<br />

und fünfter Platz in den BUCS Finals (Britisch <strong>University</strong> and College Society) an denen alle Universitäten und<br />

Colleges in UK teilgenommen haben. Im Juni 2013 konnten mein Beachvolleyballpartner und ich sogar den<br />

dritten Platz im Beach Student Cup gegen 48 Mannschaften verteidigen.


Mitunter habe ich in der ersten Woche einen mittlerweile sehr guten Freund kennen gelernt, mit dem ich<br />

später die <strong>Loughborough</strong> <strong>University</strong> Consulting Society gegründet habe. Das Ziel dieser Studentenorganisation<br />

ist es Studenten die Rolle eines Consultants näher zu bringen und als Schnittstelle zu Unternehmensberatungen<br />

zu agieren. Meine Aufgabenbereiche umfasste hauptsächlich die Entwicklung und Verbesserung der Online-<br />

Präsenz.<br />

Nach Beendigung meiner Prüfungen im ersten Semester und einigen privaten Vorfällen, habe ich begonnen<br />

meinen Aufenthalt in <strong>Loughborough</strong> ein wenig mehr zu genießen. Zu dieser Zeit hat mich der loughborough<br />

sport spirit gepackt und ich habe angefangen mehr Sport zu treiben. Außerdem habe ich wesentlich mehr mit<br />

Freundin unternommen und habe das <strong>Loughborough</strong> Partyleben genossen. Gegen Anfang April bin ich dann<br />

mit dem Volleyballclub, ganz typisch nach Englischer Manier, für 6 Tage nach Spanien gereist; eine Zeit über die<br />

meine Volleyballkollegen und ich noch lange erzählen werden.<br />

Fazit<br />

Meine Auslandserfahrung hätte nicht besser laufen können. Besonders das zweite Semester hat die besten<br />

Erinnerungen hinterlassen, weshalb ich jedem empfehlen würde ein komplettes Jahr ins Ausland zu reisen. Ich<br />

konnte meine Sprachfähigkeit enorm verbessern und bin damit bestens für einen internationalen Job gerüstet.<br />

Weiterhin habe ich mich sportlich weiterentwickelt, was mir persönlich ein zufriedeneres Lebensgefühlt gibt.<br />

Zudem haben die Leute, die mir während des ganzen Jahres ans Herz gewachsen sind, das Jahr zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis gemacht. Ohne diese besonderen Menschen wäre das Auslandsjahr nicht einmal halb<br />

so erlebnisreich gewesen, wie es war.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!