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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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zehn verschiedene Oberflächentypen unterschiedlicher Rauigkeit, jeweils <strong>für</strong> trockene und nasse Deposition,<br />

untersucht. Als Testaerosole wurden trockene kugelförmige Silberpartikel sowie Lösungen von Cäsiumchlorid<br />

verwendet. Für das Gesamtverfahren wurde eine Nachweisgrenze von 10 -5 1/h gewährleistet. Die Zeitabhängigkeit<br />

der Resuspensionsrate wurde beginnend vom Zeitpunkt der Beaufschlagung über mehrere Tage untersucht.<br />

TB 06<br />

Ergebnisse<br />

2.3 UNTERSUCHUNG ZUR ÜBERTRAGBARKEIT DER PARAMETERSTUDIE AUF DEN REAL-<br />

FALL<br />

Für die Parameterstudie wurde eine weiterentwickelte Testapparatur verwendet. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse<br />

auf den Realfall wurde durch Nachstellung typischer repräsentativer Vorgänge an Probanden unter<br />

Verwendung von vorher auf den zu untersuchenden Oberflächen realitätsnah aufgebrachter Surrogatmaterialien<br />

bewertet. Hier<strong>für</strong> wurden die Freisetzungsraten der lungengängigen Kontaminationen in einem Reinraum<br />

ermittelt. Bei den Kammerversuchen wurde neben der Resuspensionsrate auch die Relation zwischen<br />

luftgetragener Konzentration und Oberflächenkontamination gemessen.<br />

2.4 ERMITTLUNG DER STRAHLENBELASTUNG<br />

Anhand der Resuspensionsraten wurden die damit verbundenen Strahlenbelastungen (Dosen) als Funktion<br />

der Zeit nach der Kontamination <strong>für</strong> das Einsatzpersonal und Dritte ermittelt. Ferner wurden die mögliche Dosisreduzierungen<br />

durch die konzipierten Dekontaminations- und Fixierungsmaßnahmen angegeben.<br />

3. METHODIK<br />

Zur Durchführung des Vorhabens wurde ein Miniaturwindkanal zur definierten Aufprägung von hydrodynamischen<br />

und mechanischen Kräften, eine Sedimentationskammer <strong>für</strong> die Beaufschlagung kleiner Materialproben<br />

sowie ein Verfahren zur Messung von Resuspensionsraten entwickelt. Die realskaligen Versuche wurden<br />

in einem Reinraum durchgeführt.<br />

4. DURCHFÜHRUNG<br />

Zunächst wurden die Versuchsdurchführungen geplant und die verschiedenen urbanen Oberflächen ausgewählt<br />

und bereitgestellt. Ferner wurden die erforderlichen Testaerosole ausgewählt und in der jeweiligen Partikelgrößenverteilung<br />

beschafft.<br />

Zudem wurden im Windkanal <strong>für</strong> die ausgewählten Oberflächen die Resuspensionsraten lungengängiger Partikel<br />

(< 10 µm AED) in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. Dabei wurde die Struktur der Oberfläche, die<br />

möglichen Witterungseinflüsse, der Einfluss verschiedener Methoden zur Dekontamination und Fixierung sowie<br />

Art und Höhe des Energieeintrags (primär die Luftanströmgeschwindigkeit) variiert.<br />

Zur Validierung der Ergebnisse wurden in einem Reinraum die gewonnenen Erkenntnisse durch realskalige<br />

Versuche mit realen Probanden in einem Reinraum erfolgreich durchgeführt.<br />

5. ERGEBNISSE<br />

Die Kurzzeitwindresuspensionsraten (t < 0,5 h) nach Beaufschlagung von Materialproben <strong>für</strong> den Außenbereich<br />

wie z. B. Straßenbeläge, Glas- und Holzoberflächen, diverse Ziegel sowie Fliesen liegen bei einer Überströmgeschwindigkeit<br />

von 6 m/s im Bereich um 10 -2 1/h mit einer Variationsbreite von ca. einer Größenordnung,<br />

2,5·10 -3 1/h <strong>für</strong> Holzoberflächen und 5·10 -3 1/h <strong>für</strong> die Straßen- und Kalksandsteinoberfläche. Das Zeitverhalten<br />

der Resuspensionsrate, R R , kann durch R R = A·t -µ beschrieben werden, wobei dem Exponent µ der<br />

Wert 1,3 <strong>für</strong> Zeitskalen kleiner als 1 Stunde und der Wert 1 <strong>für</strong> Resuspensionsbetrachtungen über längere<br />

Zeitskalen zugeordnet werden kann. Dieses qualitative Verhalten ist unabhängig von der Windgeschwindigkeit<br />

und wurde bis zu Windgeschwindigkeiten von 20 m/s bestätigt.<br />

Werden nasse Oberflächen kontaminiert und anschließend getrocknet, so führt dies zu einer verstärkten Partikelhaftung<br />

und die Windresuspensionsraten reduzieren sich um ca. eine Größenordnung. Analog ist die Benetzung<br />

kontaminierter, trockener Oberflächen ein probates Mittel der Kontaminationsfixierung. Die Effizienz<br />

beträgt <strong>für</strong> alle getesteten Oberflächen 90% bei Verwendung von Wasser und 99% <strong>für</strong> ein Glycerin-Wasser-Gemisch<br />

als Fixierflüssigkeit. Eine Alterung kontaminierter Oberflächen durch mehrtägige Exposition gegenüber<br />

Außenluft (ohne Niederschlag!) kann ebenfalls eine Kontaminationsfixierung bewirken. Für poröse<br />

Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 06 69

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