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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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5.4 ALTERNATIVER REKRUTIERUNGSWEG<br />

Insgesamt wurden die Fragebögen <strong>für</strong> den alternativen Rekrutierungsweg nur sehr unzureichend ausgefüllt.<br />

Das Unterstützungsangebot durch die Studienzentrale wurde nicht in Anspruch genommen. Als Begründung<br />

wurde eine sehr hohe Arbeitsbelastung in der Klinik angeführt. In Zeiten extremer Arbeitsverdichtung führt der<br />

hier getestete Weg nicht - wie primär angenommen - zu einer verbesserten Teilnahme und Datenqualität. Diese<br />

Art der Rekrutierung ist somit in einer Hauptstudie nicht anzustreben.<br />

TB 04<br />

Ergebnisse<br />

5.5 DURCHFÜHRUNG EINER HAUPTSTUDIE<br />

Die Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die Durchführung einer Hauptstudie möglich ist. Die notwendigen<br />

Voraussetzungen und Änderungen im Design sind im Abschnitt 5.6 beschrieben.<br />

5.6 EMPFEHLUNGEN FÜR DIE HAUPTSTUDIE<br />

Für eine mögliche Hauptstudie ergeben sich folgende essentielle Aussagen und Anpassungen, um valide wissenschaftliche<br />

Ergebnisse erzielen zu können:<br />

- Es kann von einer möglichen Teilnehmerrate von 50% ausgegangen werden. Diese ist erreichbar, wenn<br />

die unten aufgeführten Empfehlungen beachtet werden. Auch 60-70% sind möglich, hierzu ist aber die<br />

Motivation der potenziellen Teilnehmerinnen zu steigern.<br />

- Alle Listen des BfS sind - nach datenschutzrechtlicher Überprüfung des Prozederes - vorab zu überprüfen<br />

und zu aktualisieren. Durch eine Überprüfung der Ausgangsliste vor dem Erstkontakt kann der Aufwand<br />

um knapp 25% reduziert werden.<br />

- Durch die persönliche Ansprache durch einen Studienmitarbeiter könnten auch die Zielpersonen erreicht<br />

werden, die angeben, nie ein Anschreiben erhalten zu haben (4,5%) oder die im Studienzeitraum nicht<br />

oder nicht mehr bei dem entsprechenden Arbeitgeber tätig sind (inkl. Mutterschutz; ca. 15%). Anteilig<br />

könnten auch die „Passiv-Verweigerer“ (geschätzt 30%) rekrutiert werden. Außerdem muss ein geeigneter<br />

Zeitraum <strong>für</strong> den Versand der Anschreiben gewählt werden. Damit könnte die Teilnehmerrate von derzeit<br />

30% auf insgesamt etwa 60% erhöht werden. Eine Teilnehmerrate von über 70% ist eher<br />

unwahrscheinlich.<br />

- Ein prospektiver Ansatz, das heißt eine Rekrutierung der potenziellen Teilnehmerinnen bereits vor oder<br />

während einer Schwangerschaft, erscheint als die qualitativ beste und erfolgversprechendste logistische<br />

Möglichkeit.<br />

- Die regelmäßigen, halbjährlichen Wiederholungen der Anschreiben haben sich bewährt.<br />

- Eine Erhebung exponierter Mütter ausschließlich bei der Anmeldung in der Geburtsklinik ist nicht vorteilhaft.<br />

Sie erlaubt u. a. keine Einschätzung eventueller Unterschiede bei der Häufigkeit von Aborten.<br />

- Die Standesorganisationen, Klinikleiter und <strong>Strahlenschutz</strong>beauftragten sollten vorab ausführlich über die<br />

Studie informiert und um Mithilfe gebeten werden. Auch sollten sie deutlich vor Studienbeginn gebeten<br />

werden, die biographischen Eckdaten ihrer Mitarbeiter zu aktualisieren und diese an das <strong>Strahlenschutz</strong>register<br />

weiterzuleiten.<br />

- Eine Vergleichskohorten-Erhebung über die Geburtskohorte im Mainzer Modell ist mit dem überprüften<br />

Weg problemlos und valide möglich.<br />

6. UMSETZUNG DER ERGEBNISSE<br />

Die Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die Durchführung der Hauptstudie möglich ist und die Ergebnisse<br />

aus der Kohortenstudie in der Umgebung von Kernkraftwerken wurden bestätigt. Es ergab sich allerdings keine<br />

Korrelation mit der aus den Dosimetern ermittelten Dosis an Gammastrahlung. Es ist zu überlegen, ob die<br />

Ergebnisse die Durchführung einer ausreichend großen Kohortenstudie notwendig machen, um zu prüfen, ob<br />

der Befund eines erhöhten Fehlbildungsrisikos bei Kindern von potenziell beruflich strahlenexponierten Müttern<br />

im medizinischen Bereich als zufällig einzuschätzen ist. Mit dem Ergebnis dieses Vorhabens wurde die<br />

Machbarkeit einer solchen Kohortenstudie gezeigt und das entsprechende Studiendesign entwickelt.<br />

Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 04 57

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