Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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5.1.3 Ermittlung der Strahlendosis aus den Angaben im <strong>Strahlenschutz</strong>register<br />
Die Zuordnung der Dosisangaben aus dem <strong>Strahlenschutz</strong>register zu den Teilnehmerinnen war technisch<br />
nicht einfach. Die Gründe lagen vor allem in Namensänderungen und unterschiedlichen Schreibweisen der<br />
Namen (insbesondere bei Umlauten). Von den 183 Datensätzen der Teilnehmerinnen konnten 10 (5 davon<br />
mit einem Kind, das in der Studie eingeschlossen war) erst nach vielfachen Abgleichen zusammengeführt<br />
werden.<br />
Bei der Bewertung der potenziellen oder tatsächlichen Strahlenexposition wurde keine Korrelation der Gamma-Dosis<br />
aus den Ganzkörperfilmdosimetern, der Gesamtarbeitszeit im überwachten Bereich und/oder der<br />
Dosisspitzen mit den angeborenen Fehlbildungen gefunden.<br />
TB 04<br />
Ergebnisse<br />
5.2 ERHEBUNG DER VERGLEICHSKOHORTE<br />
Im Studienzeitraum Juli 2011 bis Okt. <strong>2012</strong> wurden <strong>für</strong> 1.003 der insgesamt 1 920 in der Klinik geplanten Geburten<br />
die Zusatzfragebögen ausgefüllt (entsprechend 52%). Davon waren 974 Fragebögen eindeutig zuzuordnen<br />
und auswertbar. Diese 974 Mutter-Kind-Paare wurden als Vergleichskohorte verwendet. Mütterliches<br />
Alter, Raucherstatus, sozio-ökonomischer Status, präexistenter Diabetes mellitus, künstliche Befruchtung,<br />
Erstgebärende, bekannte Fehlbildungen in der Familie waren zwischen den Müttern mit und ohne Zusatzfragebogen<br />
gleich verteilt. Lediglich Frauen mit Migrationshintergrund waren in der Vergleichskohorte erwartungsgemäß<br />
leicht unterrepräsentiert (30,0 vs. 36,4%), was vermutlich in der deutschen Sprache des Fragebogens<br />
begründet ist. Auf Grund des Ausschlusses von Notfällen sind auch die Frühgeborenen in der Vergleichskohorte<br />
unterrepräsentiert (10,8 vs. 15,8%).<br />
Tabelle 1 vergleicht die 30 Schwangerschaften bzw. Mütter und Kinder aus der Berufskohorte mit den 974<br />
Müttern und Kindern der befragten Vergleichsgruppe (Normalkollektiv). Auf Grund der niedrigen Zahl von 30<br />
wird auf statistische Signifikanzen verzichtet.<br />
Der Anteil der Raucherinnen ist relativ gering. Der niedrige Anteil an Müttern mit Hypothyreose ist ggf. als Zufallsbefund<br />
zu werten. Die Anzahl der Fehlbildungen ist insgesamt als sehr hoch einzuschätzen (siehe Absatz<br />
5.1). Anscheinend unternahmen die Dosimeterträgerinnen weniger Flugreisen. Auch leben diese Frauen häufiger<br />
mit einem Partner zusammen, der auch aus einem strahlenexponierten Umfeld kommt.<br />
Tabelle 1: <br />
Berufskohorten (BeKo)-Teilnehmerinnen mit Kind vs. „Normalkollektiv“<br />
Mutter / Schwangerschaft<br />
° inkl. Deformationen und 3 Aborten (10%)<br />
UFK: Universitätsfrauenklinik Mainz 6/2011 - 10/2013<br />
Die Teilnehmerinnen aus der Berufskohorte haben ihren Arbeitgeber zwischen der 4. und 21. Schwangerschaftswoche<br />
(im Mittel in der 9. Schwangerschaftswoche) über die Schwangerschaft informiert.<br />
5.3 NON-RESPONDERANALYSE<br />
BeKo<br />
Teilnehmerinnen<br />
n=30° (%)<br />
UFK mit<br />
Zusatzfragebogen<br />
n=974 (%)<br />
Rauchen (Ja) 0 - 87 (8,9)<br />
Hypothyreose (Ja) 2 (7) 144 (14,8)<br />
Kind<br />
Fehlbildungen° (Ja, 8 Kinder mit 9 FB) 8 (27) 60 (6,2)<br />
Zusatzfragen (Ja)<br />
Haben Sie in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft<br />
Flugreisen unternommen?<br />
Hat der Vater des Kindes in einem Beruf mit möglicher<br />
Strahlenbelastung gearbeitet?<br />
2 (7) 128 (13,3)<br />
6 (22) 28 (2,8)<br />
Eine Ausgangsliste des <strong>Strahlenschutz</strong>registers von insgesamt 792 ausgewählten Dosimeter-Trägerinnen lag<br />
den ursprünglichen Anschreiben zu Grunde. Diese Liste enthielt 188 Zielpersonen, die als Mitarbeiterinnen<br />
nicht aufgefunden wurden. Somit ist <strong>für</strong> die Studie von einem Ausgangskollektiv von 604 erreichbaren Ziel-<br />
Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 04 55