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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Phantomvoxel in Pixelwertbereiche als kritisch zu betrachten, weil die Bilddaten bei entsprechender Fensterung<br />

deutliche Aufhärtungsartefakte aufwiesen, und zwar so stark, dass sich ortsabhängig im Bild das Pixelwertverhältnis<br />

zwischen Paraffin und Fettgewebe qualitativ umkehren ließ. Vor einer weiteren Verarbeitung<br />

der Daten musste demnach zuerst diese Art von Artefakten korrigiert werden.<br />

4.1.5 Kombination der hochaufgelösten Teilkörperphantome mit den Ganzkörperphantomen<br />

Als erstes wurde der hoch aufgelöste Lungenbereich in das Phantom Klara eingepasst, wobei zunächst die<br />

ursprüngliche Auflösung von Klara beibehalten wurde. Erste Simulationsrechnungen zur Bildqualität zeigten<br />

jedoch, dass die Auflösung des Ganzkörperphantoms zu grob ist im Vergleich zum Teilkörperphantom der<br />

Lunge und das simulierte Röntgenbild infolgedessen insbesondere an den Rändern der Rippen zu stufig ist.<br />

Diese Stufigkeit überdeckt die Feinstrukturen und verhindert so deren Erkennbarkeit.<br />

Aus diesem Grund wurde es erforderlich, diese Ränder zu glätten. Zu diesem Zweck mussten auch die das<br />

hoch aufgelöste Teilkörperphantom umgebenden Organe in einer höheren Auflösung dargestellt werden. Um<br />

den Speicherbedarf einigermaßen im Rahmen zu halten, wurde <strong>für</strong> die den hoch aufgelösten Teilkörperbereich<br />

umgebenden Organe eine Auflösung von 500 μm gewählt. Diese Glättung und die da<strong>für</strong> erforderliche<br />

Erhöhung der Auflösung wurden in mehreren Schritten mit den Softwareprogrammen IDL (Interactive Data<br />

Language), Rhinoceros und binvox bewerkstelligt.<br />

TB 04<br />

Ergebnisse<br />

4.2 ENTWICKLUNG VON METHODEN ZUR DOSISBERECHNUNG UND QUANTIFIZIERUNG DER<br />

BILDQUALITÄT MIT HYBRIDEN VOXELMODELLEN<br />

Der Strahlentransport wird mit dem Programmpaket EGSnrc (electron-gamma shower National Research<br />

Council Canada) durchgeführt. Dabei sind die Geometrie und Materieeigenschaften des Objektes vom Benutzer<br />

(User) durch Definition von Unterroutinen und Makros explizit zu definieren. Dieser Programmteil wird daher<br />

üblicherweise im EGS-Jargon als „Usercode“ bezeichnet. Die Geschichte eines jeden Teilchens und dessen<br />

Sekundärteilchen werden mittels der Monte-Carlo-Methode solange verfolgt, bis ihre Energie unter einen<br />

Schwellenwert fällt bzw. der Usercode signalisiert, dass kein Interesse mehr am weiteren Schicksal des Teilchens<br />

besteht. Der Schwellenwert ist sinnvollerweise so zu wählen, dass die mittlere freie Weglänge des Teilchens<br />

klein verglichen mit der relevanten Struktur ist, d. h., in diesem Fall kleiner als die kleinste Voxeldimension.<br />

Dann kann davon ausgegangen werden, dass das Teilchen innerhalb des Voxels verbleibt, und seine<br />

Restenergie zu dessen (Energie-) Dosis beiträgt.<br />

Um einen Teilbereich eines Voxelmodells („Originalmodell“) durch ein Teilvoxelmodell höherer Auflösung zu<br />

ersetzen, ist der Usercode so verändert worden, dass er zwei Voxelmodelle beinhaltet, zwischen denen während<br />

der Verfolgung einer Teilchengeschichte geeignet hin- und her geschaltet wird. Der Transport innerhalb<br />

eines Modells läuft dabei wie vorher ab. Im Originalmodell wird der Bereich bestimmt, der vom Teilmodell<br />

überdeckt wird. Die Voxel in diesem Bereich werden eigens markiert. Tritt ein Teilchen in ein solches Voxel<br />

ein, so wird auf das Teilmodell umgeschaltet, d. h. Voxelgröße, Organ und Medium des Teilmodells werden<br />

verwendet. Um zu bestimmen, ob ein Teilchen das Teilmodell wieder verlässt, wird das Teilmodell mit einer<br />

speziell markierten Voxelreihe umgeben. Beim Eintreten eines Teilchens in die markierten Voxel wird wieder<br />

auf das Originalmodell umgeschaltet.<br />

Als zusätzliches Element der Simulationsrechnungen wurde ein digitales Bildaufzeichnungssystem betrachtet.<br />

Da<strong>für</strong> wird eine Teilchengeschichte nicht beim Verlassen des Körpers beendet, sondern sie wird bis zum<br />

Auftreffen auf eine Detektorebene weiterverfolgt. Diese Detektorebene ist in Bildelemente unterteilt, deren<br />

Abmessung bei der Mammographie höchstens 100 μm und bei Thoraxaufnahmen höchstens 200 μm betragen.<br />

Der Detektor wurde als "idealer" Detektor simuliert, d. h. mit einer einfachen Beziehung zwischen Dosis<br />

und Detektoransprechverhalten, ohne besondere Detektoreigenschaften zu berücksichtigen.<br />

Für die Monte-Carlo-Modellierung der Bildgebung mit einem realistischen Streustrahlenraster wurde <strong>für</strong> EGSnrc<br />

ein Usercode entwickelt, der ein solches Raster ohne die Verwendung quaderförmiger Voxel implementiert.<br />

Der Code beschreibt ein ebenes, periodisches Raster aus Lamellen mit Zwischenschichten, dessen Lamellen<br />

in einer Richtung parallel und in der anderen auf die Strahlenquelle fokussiert sind. Die Dicken von Lamellen<br />

und Zwischenschichten, die Dicke des Gitters in Strahlrichtung sowie die Materialien sind frei wählbar. Als Basis<br />

wurde ein in der Mammographie typisches Modell gewählt, das 16 µm dicke Bleilamellen und 300 µm dicke<br />

Zwischenschichten aus Kohlenstoff bei einer Gesamtdicke von 1,5 mm, d. h. einem Schachtverhältnis von 5:1,<br />

verwendet. Durch zufallsgewählte Positionierung senkrecht zu den Lamellen <strong>für</strong> jedes Primärphoton kann eine<br />

Bewegung des Gitters simuliert werden, die in üblichen Geräten verhindert, dass das Gitter in den erzeugten<br />

Bildern sichtbar wird. Das Programm wurde in einer Simulation mit einem einfachen Phantom getestet und mit<br />

dem physikalisch erwarteten Verhalten verglichen. Die Ergebnisse decken sich mit den Abschätzungen, die<br />

Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 04 43

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