Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Ergebnisse<br />
TB 04<br />
4.1.5 Patientenstudie<br />
Die optimierten und an Phantomen sorgfältig validierten funktionellen Bildgebungstechniken sollten in einer<br />
prospektiven monozentrischen explorativen Pilotstudie an mindestens 15 Patienten mit Hirnmetastasen erprobt<br />
und bezüglich ihrer Relevanz <strong>für</strong> die biologisch-adaptierte Bestrahlungsplanung untersucht werden.<br />
Hierzu wurden ein positives Votum der zuständigen Ethikkommission sowie eine Genehmigung <strong>für</strong> die seriellen<br />
PET- und die DCE-CT-Untersuchungen nach <strong>Strahlenschutz</strong>- und Röntgenverordnung beim BfS eingeholt.<br />
Bei jedem Patienten sollten die folgenden Untersuchungen vor und am Ende der Strahlentherapie sowie<br />
6 Wochen und 3 Monate nach Therapieende durchgeführt werden, um die morphologischen und funktionellen<br />
Wirkungen der Strahlentherapie auf das Normal- und Tumorgewebe darzustellen:<br />
- H-1-CSI unter Verwendung einer 12-Kanal-Kopf-Spule am 3-Tesla-MRT-Gerät (Dauer der Untersuchung<br />
ca. 30 min).<br />
- dynamische PET/CT-Untersuchung unter Applikation von 185 MBq F-18-FDG (Niedrigdosis-CT zur<br />
Schwächungskorrektur; Messdauer ab Injektion 60 min).<br />
- Unmittelbar nach der PET-Untersuchung eine DCE-CT-Messung (iodhaltiges Kontrastmittel; Serie von 40<br />
CT-Bildern in 40 s; Dauer insgesamt ca. 5 min).<br />
Aus den akquirierten Bilddaten werden mit den implementierten Auswertetools verschiedene biologische Gewebeparameter<br />
(Perfusion, Laktat-, NAA 1) -, Creatin- und Cholin-Konzentration sowie FDG-Transport und<br />
-phosphorylierung) in verschiedenen Tumorarealen sowie im umgebenden Normalgewebe quantifiziert und<br />
nach Abschluss aller Patientenuntersuchungen unter zwei Aspekten ausgewertet:<br />
1. Korrelation zwischen den prätherapeutischen Gewebeparametern im Tumor und dem klinischen Therapieresponse;<br />
2. Quantifizierung der Veränderung der genannten Gewebeparameter im Tumor und im umgebenden Normalgewebe<br />
unter Therapie als Funktion der lokalen Dosis.<br />
Wirkung statischer Magnetfelder auf die Mikrozirkulation<br />
Die Messungen erfolgten an drei Ganzkörper-MR-Systemen mit Magnetfeldstärken von 1,5 T (MAGNETOM<br />
Avanto), 3 T (MAGNETOM Trio) und 7 T (MAGNETOM 7T) am Deutschen Krebsforschungszentrum. Für die<br />
Messungen wurden die jeweils verfügbaren Kopfspulen <strong>für</strong> die Testung der entwickelten Sequenzen und die<br />
Bestimmung der <strong>für</strong> die Perfusionsbestimmung benötigten Kontrastmittel-Relaxivitäten verwendet. Für die<br />
Messungen wurden an den drei MR-Systemen segmentierte Saturation-Recovery-TurboFLASH- (SSRTFL-)<br />
Sequenzen implementiert und sorgfältig optimiert. Die Bestimmung der Relaxivitäten des paramagnetischen<br />
Kontrastmittels Gd-DTPA (Magnevist) erfolgte bei 37°C an menschlichen Blutplasmaproben, die mit unterschiedlichen<br />
Gd-DTPA-Mengen dotiert wurden. Darüber hinaus wurden Phantommessungen durchgeführt,<br />
um mögliche Fehler bei der Bestimmung der arteriellen Inputfunktion aus einem auf den SSRTFL-Bildern dargestellten<br />
Blutgefäß auf Grund von Suszeptibilitäts-Effekten zu untersuchen. Zur Messung der Wirkung starker<br />
statischer Felder auf die Mikrozirkulation beim Menschen während MRT-Messungen wurde eine Probandenstudie<br />
geplant, in der an den drei MR-Systemen mit den jeweils implementierten SSRTFL-Sequenzen simultane<br />
Perfusionsmessungen in der Ober- und Unterarmmuskulatur durchgeführt werden sollten.<br />
5. ERGEBNISSE<br />
5.1 FUNKTIONELLE BILDGEBUNG FÜR DIE BIOLOGISCH-ADAPTIERTE STRAHLENTHERAPIE<br />
5.1.1 Bestimmung von Metabolitkarten mittels H-1-CSI<br />
Die Resonanzlinien von Laktat, Cholin, Creatin und NAA konnten mit der verwendeten CSI-Sequenz sowohl<br />
bei den Phantom- als auch den Patientenmessungen klar aufgelöst und durch einen Modellfit <strong>für</strong> die Bestimmung<br />
der Metabolitkonzentrationen hinreichend genau approximiert werden.<br />
Die aus den generierten Metabolitkarten <strong>für</strong> Zylinder unterschiedlichen Durchmessers ermittelten Recovery-Faktoren<br />
sind in Abbildung 1 (links) dargestellt. Sie nehmen zwar wie erwartet mit größerem Durchmesser<br />
zu, streuen aber ganz erheblich, was eine valide Recovery-Korrektur letztendlich unmöglich macht. Selbst bei<br />
einem Durchmesser von 20 mm liegt auf Grund der limitierten Ortsauflösung der H-1-CSI-Technik von etwa<br />
12 mm die relative Konzentration immer noch deutlich unter dem nominellen Wert von 1. Die Messung belegt<br />
somit klar die Grenzen der quantitativen Auswertung von H-1-CSI-Messungen.<br />
1) N-Acetyl-Aspartat<br />
34 Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 04