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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Thema<br />

Tumorpromotion durch hochfrequente elektromagnetische Felder in Kombination mit kanzerogenen<br />

Substanzen - synergistische Wirkungen<br />

Subject<br />

Tumor promotion by radiofrequency electromagnetic fields in combination with carcinogenic <br />

substances - synergistic effects<br />

Kennzeichen<br />

3611S30017<br />

Beginn<br />

03.11.2011<br />

Ende<br />

30.10.2014<br />

Fördermittel<br />

EUR 457.512,-<br />

Forschungs- / Auftragnehmer<br />

Jacobs University, Bremen<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. A. Lerchl<br />

Fachbetreuung BfS<br />

Dr. M. Asmuß / AG SG 1.4<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den Text<br />

Prof. Dr. A. Lerchl<br />

1. ZIELSETZUNG<br />

Die Studie von Tillmann et al. (2010) erbrachte Hinweise auf tumorpromovierende Effekte durch elektromagnetische<br />

Felder (UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), Leistungsflussdichte 4,8 W/m 2 ) bei<br />

weiblichen Mäusen, die in utero mit dem Karzinogen ENU (Ethyl-Nitrosourea) behandelt wurden. Obwohl diese<br />

Effekte auf Tumoren der Leber durch eine Infektion mit Helicobacter mitverursacht sein können, sind die<br />

deutlich tumorpromovierenden Effekte der Lungentumoren nicht durch eine Infektion zu erklären. Bei höherer<br />

Leistungsflussdichte (48 W/m 2 ) konnten keine tumorpromovierenden Effekte festgestellt werden. Daher soll<br />

in dem begonnenen Projekt die Studie unter weitestgehend gleichen Bedingungen wiederholt werden, wobei<br />

als Ergänzung eine weitere, niedrigere Leistungsflussdichte getestet wird. Weiterhin werden pro Gruppe 96<br />

Mäuse (gegenüber 60 in der Studie von Tillmann et al.) eingesetzt, wodurch sich die statistische Belastbarkeit<br />

der Ergebnisse erhöht. Die dosimetrischen Berechnungen durch den technischen Kooperationspartner (Universität<br />

Wuppertal) basieren auf Mäusen verschiedener Gewichte und Positionen in den Käfigen, wodurch<br />

eine verlässliche Ermittlung der resultierenden SAR (spezifische Absoptionsrate)-Werte ermöglicht wird.<br />

2. EINZELZIELSETZUNG<br />

2.1 LITERATURSTUDIE<br />

Zu Beginn des Projektes wurde eine bewertende Literaturübersicht über die in dieser Studie bearbeitete Thematik<br />

vorgelegt.<br />

2.2 EXPOSITION/DOSIMETRIE<br />

Die Exposition der Tiere erfolgt verblindet nach UMTS-Standard <strong>für</strong> 24 Stunden pro Tag beginnend in utero<br />

bis zu dem Zeitpunkt, zu dem 75% der mit ENU behandelten Tiere gestorben sind. Die Leistungsflussdichten<br />

betragen 0 (Scheinexposition), 0,43, 4,3 und 22 W/m 2 (dies entspricht SAR-Werten von 0 (Scheinexposition),<br />

0,04, 0,4 und 2 W/kg, bezogen auf 20 g schwere Mäuse). Für das Projekt kann eine Expositionsanlage verwendet<br />

werden, die bereits in einer früheren Untersuchung erfolgreich eingesetzt wurde.<br />

TB 08<br />

2.3 BIOLOGISCHES SYSTEM, ENDPUNKTE<br />

Die Untersuchungen erfolgen am Mausmodell (weibliche Nachkommen aus C57BL/6N (weiblichen) und<br />

C3H/HeN (männlichen) Elterntieren).<br />

Die schmerzfrei getöteten Tiere werden einer pathologischen Untersuchung unterzogen. Alle makroskopisch<br />

sichtbaren Auffälligkeiten werden dokumentiert. Die Organe Gehirn, Lunge, Milz, Leber, Nieren und mesenterische<br />

Lymphkoten werden fixiert (10% Formalin). Die Lunge wird durch intratracheale Infusion vorfixiert,<br />

bevor sie in dem Fixans endfixiert wird. Nach dem Einbetten werden Schnitte (4 µm) angefertigt, gefärbt (Hämatoxilin<br />

/ Eosin) und mikroskopisch untersucht. Die mikroskopische Untersuchung wird durch elektronische<br />

Bildaufnahmen dokumentiert (Carl Zeiss AxioVision). Die Klassifikation der Tumoren erfolgt verblindet und<br />

nach internationalem Standard / Nomenklatur (WHO/IARC (Worlld Health Organization/International Agency<br />

for Research on Cancer) 2001).<br />

220 Statusberichte TB 08: Nichtionisierende Strahlung

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