Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

hirntumor aufweisen. Zusätzlich zu den Krankenhauskontrollen der Hauptstudie werden in Deutschland pro
Fall mindestens zwei weitere Kontrollen aus der Population in die Studie eingeschlossen. Diese Kontrollen
werden per Zufallsstichprobe über die Einwohnermeldeämter aus den Herkunftsgemeinden der Fälle gezogen.
3.2 DOSIMETERMESSUNG
Die Dosimetermessung wird an einer Teilstichprobe des deutschen Studienkollektivs aus der Region München
und Umgebung durchgeführt. Zurückliegendes Verhalten wird von Probanden häufig verzerrt berichtet,
dieser sogenannte Erinnerungsfehler (Recall Bias) soll mit der vorliegenden Erweiterungsstudie abgeschätzt
und möglichst reduziert werden. Die Expositionsmessung erfolgt über ein am Oberarm des Probanden fixiertes
Messgerät (ESM-140 der Firma Maschek) für 24 Stunden. Gemessen werden die Frequenzen der Mobilfunk-
und DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications)-Telefone sowie deren Basisstationen und
die WLAN (Wireless Local Area Network)-Frequenz.
3.3 VALIDIERUNG DER HANDYNUTZUNG
Die Validierung der Handynutzung wird ebenfalls für eine Stichprobe der Studienteilnehmer durchgeführt. Ist
ein Teilnehmer mit der Erhebung einverstanden, wird eine Anfrage zum Nutzungsverhalten an seinen aktuellen
sowie seine ehemaligen Netzanbieter gestellt.
4. DURCHFÜHRUNG
Im Jahr 2012 konnte die Datenbank für die Interviews von der Studienzentrale in Barcelona (Spanien) fertig
gestellt werden. Daraufhin wurden alle Interviews, die bisher mit Hilfe von Papierfragebögen geführt wurden,
in die Datenbank eingegeben. Seit Fertigstellung der Datenbank ist es möglich, computerassistierte persönliche
Interviews (CAPI) vorzunehmen. Mittlerweile werden die Interviews vorwiegend mit Hilfe von Pc's durchgeführt
und die Antworten direkt in die Datenbank eingegeben (CAPI). Da die Anzahl der teilnehmenden Fälle
bisher geringer war als erwartet, wurden die ursprünglich definierten Studienzentren 2012 auf ganz Deutschland
ausgeweitet, wodurch zahlreiche neue Kooperationen entstanden sind. Außerdem wurde 2012 eine Kooperation
mit dem Deutschen Kinderkrebsregister (DKKR) aufgebaut, bei der die in die MOBI-KIDS Studie
eingeschlossenen Fälle unter 18 Jahre mit den beim Kinderkrebsregister gemeldeten Gehirntumorfällen abgeglichen
werden sollen. Durch dieses Vorgehen sollen Fälle, die bisher nicht in die Studie eingeschlossen
wurden, nach Möglichkeit nachträglich eingeschlossen werden.
5. ERGEBNISSE
TB 08
5.1 STAND DER DATENERHEBUNG
In allen Studienregionen im gesamten Bundesgebiet werden geschulte Interviewer eingesetzt, die zum einen
die Interviews mit den Probanden durchführen und zum anderen die kooperierenden Ärzte vor Ort vor allem
durch persönlichen Kontakt betreuen.
Fälle: Bis Dezember 2012 bestand eine Zusammenarbeit mit 52 Kooperationskliniken. Bis zum 31.12.2012
wurden von den Kooperationskliniken insgesamt 75 Fälle gemeldet. Von diesen entsprachen 68 Fälle den
Einschlusskriterien, 44 hiervon hatten bereits die Studienteilnahme zugesagt (Teilnahmequote 64,7%), von
15 war eine Antwort noch ausstehend. Insgesamt konnten 43 der 44 möglichen Interviews bis Jahresende
2012 durchgeführt werden.
Krankenhauskontrollen: Auch die Anzahl der chirurgischen Kooperationskliniken konnte 2012 weiter gesteigert
werden und liegt nun bei 58 Kooperationskliniken. Insgesamt konnten bis Ende 2012 107 Patienten, die
auf Grund einer vermuteten Appendizitis operiert wurden, als potenzielle Kontrollen identifiziert werden. Von
diesen haben 54 Personen einer Studienteilnahme zugestimmt (Teilnahmequote 50,5%), 47 von ihnen wurden
bereits interviewt.
Populationskontrollen: Bis Ende 2012 wurden 568 Personen zur Studienteilnahme eingeladen, von diesen
erklärten sich nach bis zu 3 Erinnerungsschreiben und telefonischen Kontaktversuchen 140 Personen zu einer
Teilnahme bereit (Teilnahmequote 24,6%). Von diesen wurden 123 Kontrollen bereits interviewt.
218 Statusberichte TB 08: Nichtionisierende Strahlung