Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

3. METHODIK
3.1 RECHERCHE ZUR HISTORIE DER EHEMALIGEN MILITÄRSTANDORTE (AP 1)
Die Bearbeitung erfolgt standortbezogen in folgenden Teilschritten:
- Ermittlung und Nachweis bestehender Quellen;
- Beurteilung der Relevanz sowie Auswahl von Quellen für die Auswertung;
- Erschließung und Auswertung relevanter Quellen und vorhandener Unterlagen;
- Durchführung einer orientierenden Standortbegehung zur Sachstandsermittlung;
- Prüfung des Gefahrenverdachts auf sachliche Richtigkeit;
- Bewertung der Verdachtsbereiche/Teilflächen;
- Teilflächenbezogene Dokumentation der Ergebnisse in einem Gutachten in schriftlicher, zeichnerischer
und ggf. graphischer Form unter Angabe der jeweiligen Quellen.
Ergänzt wird dies durch eine allgemeine Recherche zum Thema „radioaktive Strahlenquellen aus militärischer
Ausrüstung“.
3.2 VORBEREITUNG DER BEGEHUNGEN/BEPROBUNGEN (AP 2)
Die Vorbereitung der Begehungen und Beprobungen umfasst vor allem die Beschaffung von Basisdaten (Lagepläne,
Ansprechpartner, Betretungsgenehmigungen, Zugangsmöglichkeiten, Ortskundige, Zugänglichkeit
usw.) sowie die Abstimmung mit bevollmächtigten Stellen zur Organisation des Zutrittes und die praktische
Vorbereitung der Begehung (Arbeitsmaterialien, Ablaufplanung usw.).
3.3 DURCHFÜHRUNG DER BEGEHUNGEN/BEPROBUNGEN (AP 3)
Die mit AP 2 vorbereiteten Begehungen werden gemeinsam mit Vertretern des BfS an den sechs Standorten
durchgeführt (einschließlich praktischer Unterstützung bei der Probenahme). Die Begehungen werden dokumentiert
(zeichnerisch, fotografisch).
3.4 ABSCHLUSSBERICHT (AP 4)
Sämtliche Ergebnisse und Erkenntnisse aus AP 1 - 3 werden in einem Abschlussbericht zusammengeführt.
Empfehlungen für weitere Maßnahmen bzw. die weitere Vorgehensweise werden abgeleitet sowie eine methodische
Anleitung für ggf. erforderliche weitere Untersuchungen auf ehemaligen Militärstandorten erarbeitet.
4. DURCHFÜHRUNG
Entsprechend des Arbeitsprogramms wurde mit der Bearbeitung des AP 1 parallel an allen sechs Standorten
sowie der Recherche zum Thema „radioaktive Strahlenquellen aus militärischer Ausrüstung“ begonnen. Es
erfolgten eine Kontaktaufnahme mit allen ermittelten, potenziell im Besitz von relevanten Informationen befindlichen
Behörden, öffentlichen und privatwirtschaftlichen Stellen und Personen sowie eine allgemeine Literaturrecherche.
Zusätzlich ergangenen Empfehlungen wurde gefolgt. Erste Gespräche wurden geführt sowie
erste Unterlagen gesichtet und ausgewertet.
Grundlegender Bestandteil waren darüber hinaus intensive Recherchetätigkeiten zur eindeutigen Identifikation
der zu bearbeitenden Liegenschaften (Lage, Abgrenzung, exakte Bezeichnung usw. sowie aktuell im Bundeseigentum
befindliche Flächen). Ausgangspunkt dafür bildete eine erste Akteneinsichtnahme bei der OFD
Hannover zu den potenziell infrage kommenden Altstandorten sowie davon ausgehend eine Beantragung des
Eigentumsnachweises bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Sparte Bundesforst.
5. ERGEBNISSE
Die Bearbeitung befindet sich noch im Anfangsstadium, so dass konkrete Ergebnisse bisher nicht vorliegen.
Ende 2012 wurde folgender standortbezogener Sachstand erreicht:
a) Lohmen (Sachsen)
Der Standort wurde seit den 1960er Jahren vom SAAS (Staatliches Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz)
der DDR zur Zwischenlagerung von leicht- bis mittelradioaktiven Abfällen in unterirdischen Stollen sowie
bis 1983 auch zu deren Verarbeitung/Konfektionierung genutzt. Ab 1984 wurde zusätzlich das ehemalige
TB 07
Statusberichte TB 07: Vorhaben mit allgemeiner Bedeutung im Strahlenschutz 205