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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Thema<br />

Untersuchungen zum Zusammenwirken umweltbedingter Risikofaktoren mit genetischen und weiteren<br />

endogenen Faktoren bei der Entstehung von Leukämie im Kindesalter - Teilvorhaben 4: Pilotstudie zum<br />

Vergleich der Inzidenz<br />

Subject<br />

Pilot to develop a main study protocol for a multinational study of childhood leukaemia investigating<br />

the potential aetiological roles of genetic predisposition, biomarkers of infectious exposure and <br />

selected environmental factors<br />

Kennzeichen<br />

3611S70028<br />

Beginn<br />

01.03.<strong>2012</strong><br />

Ende<br />

31.05.2013<br />

Fördermittel<br />

EUR 98.875,-<br />

Forschungs- / Auftragnehmer<br />

International Agency for Research on Cancer (IARC), Lyon, France<br />

Projektleitung<br />

Dr. J. Schüz<br />

Fachbetreuung BfS<br />

Dr. G. Ziegelberger / AG SG 1.1<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den Text<br />

Dr. J. Schüz<br />

TB 07<br />

1. ZIELSETZUNG<br />

Akute Leukämie ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern unter 15 Jahren; bei einer Inzidenzrate von<br />

etwa 5 Neuerkrankungen pro 100 000 Kinder pro Jahr in Deutschland erkranken jährlich mehr als 600 Kinder.<br />

Die Ursachen der Erkrankung sind weitgehend unbekannt. Hohe Dosen ionisierender Strahlung sind ein gesicherter<br />

Risikofaktor, so zum Beispiel Leukämie als Folge einer Strahlentherapie eines vorangegangenen<br />

Malignoms. Bei niedrigen Dosen ist die Evidenz mit Unsicherheit verbunden; insbesondere Beobachtungen<br />

erhöhter Leukämie-Inzidenzraten im Umkreis deutscher Kernkraftwerke sind ungeklärt, weil einerseits die Erhöhung<br />

epidemiologisch messbar ist, die gemessenen Strahlenwerte im Umkreis der Anlagen aber zu niedrig<br />

erscheinen, um ursächlich eine Rolle zu spielen. Bei nicht-ionisierender Strahlung zeigen epidemiologische<br />

Studien konsistent ein erhöhtes Leukämierisiko bei erhöhten Expositionen gegenüber niederfrequenten magnetischen<br />

Feldern, zum Beispiel bei Kindern, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen aufwachsen, aber<br />

es gibt keine biologische Erklärung <strong>für</strong> den beobachteten Zusammenhang. Populäre Hypothesen zu Ursachen<br />

von Leukämien bei Kindern betreffen ein Zusammenspiel mit Expositionen gegenüber infektiösen Erregern.<br />

So wurde beispielsweise postuliert, dass das Immunsystem von Kindern, die im Säuglingsalter weniger<br />

Infektionen ausgesetzt sind, bei späterem Kontakt mit Erregern in einer Form reagiert, die eine Leukämieentstehung<br />

begünstigt.<br />

Viele Hypothesen bauen auf der Beobachtung auf, dass Leukämien in entwickelten Ländern um ein Vielfaches<br />

häufiger sind als in Entwicklungsländern, sozusagen damit der westliche Lebensstil mit der Häufigkeit<br />

der Erkrankung assoziiert ist. Die Beobachtung ist allerdings mit Fragezeichen versehen, weil es auf Grund<br />

des jungen Alters der Patienten und der in Entwicklungsländern oft an einer Infektion versterbenden betroffenen<br />

Kinder sowie der fehlenden guten Infrastruktur <strong>für</strong> Krebsregistrierung zu einer möglicherweise sogar massiven<br />

Unterschätzung des Krankheitsaufkommens kommen kann, teils auf fehlende Diagnose erkrankter Kinder<br />

oder nicht vollständige Erfassung diagnostizierter Kinder zurückzuführen. Zudem fehlen systematische<br />

Daten, ob es sich bei den insbesondere akuten lymphatischen Leukämien (ALL) weltweit um die gleiche Verteilung<br />

handelt, also ob es sich insgesamt um eine reduzierte ALL all ihrer Subtypen handelt oder ob bestimmte<br />

Subtypen gleich häufig vorkommen und andere damit praktisch gar nicht.<br />

Die hier vorgeschlagene Pilotstudie sieht vor, ein globales Netwerk mit Forschungsstruktur aufzubauen, um<br />

später weltweit repräsentative Studien zu Leukämie bei Kindern durchführen zu können. Weiterhin soll ein<br />

dementsprechendes Studienprotokoll erstellt werden.<br />

2. EINZELZIELSETZUNG<br />

2.1 AUFBAU EINES WELTWEITEN PÄDIATRISCH-ONKOLOGISCHEN NETZWERKS<br />

Ziel war, ein Netzwerk mit großen, weltweit repräsentativen pädiatrischen Onkologien aufzubauen, so dass<br />

ein direkter Zugang zu Patienten möglich ist. Für die Identifikation potenzieller Partner wurden Fragebögen<br />

verschickt mit Fragen zum Patientenaufkommen, Einzugsgebiet und Größe der Klinik, diagnostischer und<br />

200 Statusberichte TB 07: Vorhaben mit allgemeiner Bedeutung im <strong>Strahlenschutz</strong>

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