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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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- Konvektiver Transport von I-131 sowie radioaktiver Zerfall, Quermischung im Gewässer und eine Sorption<br />

von I-131 (z. B. an Biofilmen);<br />

modelliert werden können.<br />

3.2 MESSMETHODEN<br />

Als Nachweisverfahren wurde die Gammaspektroskopie gewählt und I-131 über die 364 keV-Gammaemissionslinie<br />

detektiert. Wegen der geringen I-131-Konzentrationen im Flusswasser wurde abweichend vom Standardverfahren<br />

zur Messung von I-131 im Wasser ein eigenes Verfahren, bei dem Probenvolumina von 50 l<br />

analysiert werden, entwickelt und angewendet. Durch Anreicherung mittels Bentonitfällung und längere Messzeiten<br />

wird die Erkennungsgrenze um Faktor 10 reduziert und liegt unter 1 mBq/l; bei Direktmessung von Probenvolumina<br />

von 5 l ohne Anreicherung werden etwa 10 mBq/l erreicht.<br />

4. DURCHFÜHRUNG<br />

Seit Mitte <strong>2012</strong> werden die in die Nordsee mündenden großen deutschen Flüsse Elbe, Weser, Ems und Rhein<br />

sowie ausgewählte an diesen Flüssen gelegene Kläranlagen (Magdeburg-Gerwisch, Bremen-Seehausen,<br />

Lingen und das Emscherklärwerk Dinslaken) monatlich beprobt. Das ursprünglich geplante Untersuchungsprogramm<br />

wurde nach Vorliegen erster Messbefunde modifiziert. Die Untersuchung von Sedimenten wurde<br />

zu Gunsten der aussagekräftigeren Analyse von Wasserproben reduziert. Bis Ende <strong>2012</strong> wurden insgesamt<br />

44 Sedimentproben, 51 Flusswasserproben und 24 Wasserproben aus Klärwerken entnommen und analysiert.<br />

Zur Charakterisierung der Flüsse wurden im Regelfall zwei Proben quer zum Abflussprofil entnommen, um<br />

Effekte von Einleitstellen, die sich mit Ausnahme der Einleitung Magdeburg-Gerwisch (Einleitung in Strommitte)<br />

an einer Uferseite befinden, erfassen zu können. Außerdem wurde abwechselnd der Anstrom und Abstrom<br />

der jeweils untersuchten Kläranlagen so nahe wie möglich an den Einleitstellen beprobt.<br />

5. ERGEBNISSE<br />

5.1 ERMITTLUNG VON BASISDATEN<br />

Die im AP1 durchgeführten Auswertungen und Recherchen zeigten, dass im Einzugsgebiet der hier betrachteten<br />

Flüsse 79 Kliniken Radioiodtherapien durchführen. In diesen Kliniken wurden im Jahr 2009 ca. 28700 Fälle<br />

behandelt. Dabei können nach Schlüsselnummern der Krankenkassen 3 Kategorien unterschieden werden:<br />

8-531.0: bis zu 1,2 GBq;<br />

8-531.1: 1,2 GBq bis 5 GBq;<br />

8-531.2: mehr als 5 GBq.<br />

Exakte Informationen über die Häufigkeit, mit der diese Kategorien vorkommen, konnten nicht erhalten werden.<br />

Um eine grobe Abschätzung der Gesamtaktivität des applizierten I-131 vorzunehmen, wurde mit einer<br />

geschätzten mittleren Aktivität je Applikation von 1,4 GBq gerechnet. Damit erhält man als Jahreswert der Gesamtaktivität<br />

einen Wert von ca. 40 000 GBq. Die Recherchen ergaben, dass Behandlungen im Ausland <strong>für</strong><br />

diese Bilanz als vernachlässigbar eingestuft werden können.<br />

5.2 MESSERGEBNISSE<br />

TB 07<br />

Für den Kläranlagenablauf wurden bisher Messwerte im Bereich 30 bis 500 mBq/l ermittelt. Sie liegen damit<br />

im Wertebereich früherer eigener Messungen und den aus IMIS bekannten Werten. Die Konzentrationen im<br />

Flusswasser sind entsprechend der Verdünnung der Abwässer um mehrere Größenordnungen niedriger. Sie<br />

liegen im Bereich weniger mBq/l oder noch darunter und damit nahe an der apparativen Erkennungsgrenze.<br />

Die Messergebnisse der Flusswasseruntersuchungen im Jahr <strong>2012</strong> sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Sie<br />

zeigen, dass das Konzentrationsniveau von I-131 in allen Flüssen mit Ausnahme der Ems bei weniger als<br />

2 Bq/m 3 liegt.<br />

192 Statusberichte TB 07: Vorhaben mit allgemeiner Bedeutung im <strong>Strahlenschutz</strong>

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