Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Thema<br />
Messtechnische und theoretische Abschätzung des Eintrags von I-131 in die OSPAR-Regionen auf<br />
Grund der nuklearmedizinischen Anwendungen von Radioiod in Deutschland<br />
Subject<br />
Measurements and modelling of I-131 fluxes from nuclear medical applications in Germany into the<br />
OSPAR region<br />
Kennzeichen<br />
3611S70013<br />
Beginn<br />
10.08.2011<br />
Ende<br />
31.08.2013<br />
Fördermittel<br />
EUR 180.642,-<br />
Forschungs- / Auftragnehmer<br />
Nuclear Control & Consult GmbH, Braunschweig<br />
Universität Bremen, Institut <strong>für</strong> Umweltphysik, Bremen<br />
Projektleitung<br />
Dr. R. Gellermann, Dr. H. Fischer<br />
Fachbetreuung BfS<br />
Dr. C. Strobl / SW 1.4<br />
verantwortlich <strong>für</strong> den Text<br />
Dr. R. Gellermann, Dr. H. Fischer<br />
1. ZIELSETZUNG<br />
Die Anwendung von Radioiod (I-131) ist ein verbreitetes Standardverfahren in der nuklearmedizinischen Therapie.<br />
Zwar werden in Deutschland die Patienten zur Durchführung der Therapie stationär aufgenommen und<br />
die anfallenden Abwässer in Abklinganlagen gesammelt, allerdings können Patienten unterhalb einer Körperaktivität<br />
von 250 MBq I-131 entlassen werden. Ein Teil der restlichen Aktivität wird von den entlassenen Patienten<br />
ausgeschieden und gelangt dann über die Kanalisation in Kläranlagen und Gewässer. Im Rahmen von<br />
IMIS (Integriertes Mess- und Informationssystem)-Messungen wird dieses I-131 bundesweit regelmäßig im<br />
Ablauf von Kläranlagen nachgewiesen.<br />
Gemäß dem OSPAR-Abkommen obliegt es der Bundesregierung, den jährlichen Eintrag von I-131 in den<br />
Nordatlantik aus deutschen Fließgewässern zu ermitteln und zu berichten. Des Weiteren haben sich die Mitgliedstaaten<br />
dazu verpflichtet, auch Einträge radioaktiver Stoffe infolge nuklearmedizinischer Anwendungen<br />
zu quantifizieren. Ziel des hier berichteten Vorhabens ist es, den aktuellen Stand zu den Ableitmengen von<br />
I-131 sowohl aus nuklearmedizinischen Einrichtungen als auch aus diffusen Einträgen entlassener Radioiod-Patienten<br />
in die Flusssysteme von Rhein, Elbe, Main, Weser, Ems und Neckar und den derzeitigen Stand<br />
bei der Modellierung des Transports von Radioiod in den Flusssystemen zu ermitteln und zu dokumentieren.<br />
2. EINZELZIELSETZUNG<br />
Die Aufgabe umfasst folgende Teilleistungen:<br />
- Aufarbeitung des relevanten Standes von Wissenschaft und Technik (Arbeitspaket 1);<br />
- Modellierung der Transportprozesse von I-131 in Fließgewässern und Ermittlung der in den Nordostatlantik<br />
(OSPAR-Region) von deutscher Seite eingeleiteten I-131 Gesamtaktivität (Arbeitspaket 2).<br />
- Validierung der Modellprognosen durch Messungen an mindestens vier der oben angeführten Flusssystemen<br />
(Arbeitspaket 3).<br />
3. METHODIK<br />
3.1 MODELLIERUNG DER TRANSPORTPROZESSE<br />
Ausgehend vom Ziel des Projektes, die von deutscher Seite in den Nordostatlantik eingeleitete I-131 Gesamtaktivität<br />
zu ermitteln, wurde ein spezielles Bilanzmodell „OSBIMO“ entwickelt, mit dem die <strong>für</strong> eine Jahresbilanz<br />
relevanten Prozesse<br />
- Abfluss im betrachteten Flusslauf mit Zumischung von Nebenflüssen, Einleitungen von Kläranlagen, Austausch<br />
Flusswasser - Grundwasser;<br />
- Schwebstofftransport mit Sedimentation, Erosion und Verteilung der gelösten bzw. schwebstoffgebundenen<br />
Fraktion von I-131;<br />
TB 07<br />
Statusberichte TB 07: Vorhaben mit allgemeiner Bedeutung im <strong>Strahlenschutz</strong> 191