Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

4. DURCHFÜHRUNG
4.1 AUFARBEITUNG DES STANDES VON WISSENSCHAFT UND TECHNIK
Die Aufbereitung des für das Vorhaben relevanten Standes von Wissenschaft und Technik bezieht sich u. a.
auf:
- Bisherige Arbeiten des Auftragnehmers: Methoden, Daten, Vorgehensweisen und Ergebnisse,
- wichtige Untersuchungen und Ergebnisse anderer Stellen (abgeschlossene sowie laufende Arbeiten,
Literaturrecherche),
- Sichtung der relevanten Informationssysteme,
- Ergebnisse aktueller Beratungen in einschlägigen nationalen und internationalen Gremien,
- vorhandene Bewertungsmaßstäbe, die dem Vorhaben zugrunde liegen,
- bewährte Vorgehensweisen („Best Practices“).
Als Teil der Recherchen werden die Daten zu den Übungen „CORE 2009“ und „Brokdorf 2010“ recherchiert
und ausgewertet. Zusätzlich werden die verfügbaren Daten zum Unfall des KKW in Fukushima recherchiert
und im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Übungsgestaltung ausgewertet.
4.2 ERWEITERUNG DES SZENARIENKATALOGS
Der Szenarienkatalog soll um folgende Übungsszenarien erweitert werden:
- Szenarien für Leistungsreaktoren
• Wiederkehrende Freisetzung;
• Verwendung von QPRO;
• Ausländisches Kernkraftwerk;
• Notfallmanagement nach Wolkendurchzug.
- Szenarien für andere kerntechnische Einrichtungen (z. B. Zwischenlager, Forschungsreaktoren etc.) und
für den Umgang mit sonstigen radioaktiven Stoffen
• Kerntechnische Einrichtung;
• Handhabungs-/Transportunfall.
4.3 VORBEREITUNG, DURCHFÜHRUNG UND AUSWERTUNG VON NOTFALLSCHUTZÜBUNGEN
Im Vorhaben sollen zwei Übungen durchgeführt werden: Eine Stabsrahmenübung unter Verwendung des
Quelltermprognosetools QPRO und eine Tabletop-Übung auf Grundlage der neu erarbeiteten Szenarien. Entsprechend
der Zielsetzung werden die zu beteiligenden Organisationen vom Betreiber über die Landesbehörden
bis zu den Bundesbehörden zusammengestellt, wobei überprüft wird, welche Behörden und Organisationen
an der Übung beteiligt werden können; die nicht beteiligten Stellen werden entsprechend dem erforderlichen
Umfang simuliert. Bei der Durchführung wird die Übungsleitung den Ablauf der Übung protokollieren
und für die spätere Auswertung verfügbar machen. Zur weiteren Erfassung der Übungserfahrungen werden
die Beobachter sowie die Übenden mit entsprechenden Fragebögen zur Erfassung der Erfahrungen ausgerüstet.
Zur Übungsauswertung werden neben der im Laufe der Übung erstellten Dokumentation auch die Berichte
der Beobachter sowie der Übenden ausgewertet und zu einem Erfahrungsbericht zusammengeführt.
TB 06
5. ERGEBNISSE
Es wurden Recherchen zu Notfallschutzübungen im In- und Ausland sowie eine erste Auswertung dazugehöriger
Unterlagen durchgeführt. Dabei wurde insbesondere Augenmerk auf Notfallübungen, die in Bezug zu
den Erfahrungen von Fukushima stehen, gelegt. Zur Erarbeitung konkreter Szenarien für Leistungsreaktoren
wurden anlagentechnische Abläufe und zugehörige Quellterme spezifiziert. Für das Szenario der kerntechnischen
Einrichtung wurden Recherchen zu Forschungsreaktoren durchgeführt. Auch hierfür wurde ein Quellterm
abgeleitet und eine erste Grobanalyse bezüglich der radiologischen Konsequenzen erstellt. In Vorbereitung
der ersten Übung wurde begonnen, das Quelltermprognosetool QPRO anlagenspezifisch anzupassen.
Statusberichte TB 06: Notfallschutz 179