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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Bodenkontamination liegen im Bereich von 0,1 bis max. 1%, bezogen auf die Auftrittsfläche. Bei wiederholtem<br />

Betreten der gleichen Fläche nimmt die Resuspensionsrate mit dem Wert 1/n (n = Anzahl der wiederholten<br />

Begehungen) ab. Ein ähnliches Verhalten konnte <strong>für</strong> den Fahrzeugverkehr auf öffentlichen Straßen nachgewiesen<br />

werden. Eine Reduktion der Geschwindigkeit führt zu einer weiteren erheblichen Minderung der Resuspension.<br />

Das Programmsystem LASAIR wird im Rahmen der Nuklearspezifischen Gefahrenabwehr <strong>für</strong> die Abschätzung<br />

der potenziellen Auswirkungen nach Detonation einer „schmutzigen Bombe“ eingesetzt. Im Verlauf der<br />

Anwendung des Programms durch Behörden und Institutionen aus dem Bereich der Gefahrenabwehr hat sich<br />

eine Reihe von Anwenderanforderungen ergeben, die im Laufe dieses Forschungsvorhabens bearbeitet wurden.<br />

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Berücksichtigung der Auswirkungen von Gebäudestrukturen<br />

und Orographie auf die Ausbreitungsrechnung, die Verbesserung der Auflösung im Nahbereich der Freisetzung<br />

und um die Erweiterung der Anwendung des Programmsystems <strong>für</strong> die Nutzung in anderen Ländern<br />

außerhalb Deutschlands. Mit dem Vorhaben „Adaptierung des Programmsystems LASAIR <strong>für</strong> aktuelle<br />

und erweiterte Aufgabenstellungen im Bereich der Nuklearspezifischen Gefahrenabwehr<br />

(3611S60015)“ wurden diese Anwenderanforderungen umgesetzt.<br />

In dem Forschungsvorhaben „Evaluation der Krisenkommunikation im radiologischen Notfall am<br />

Beispiel von Fukushima (3612S60020)“ wurden die Krisenkommunikation innerhalb der und zwischen<br />

den beteiligten Behörden und Organisationen sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit dem Unfall<br />

in Fukushima untersucht. Hierzu wurden die grundlegenden Anforderungen aus der einschlägigen Literatur<br />

herausgearbeitet, die bestehenden Planungsunterlagen und internen Bewertungen zum Unfall in Fukushima<br />

herangezogen und die Erfahrungen der Mitarbeiter durch Leitfadeninterviews erfasst. Auf dieser Wissensbasis<br />

wurden etwaige Schwachstellen identifiziert und entsprechende Empfehlungen zur Verbesserung der<br />

Krisenkommunikation und der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die stattgefundene<br />

Krisenkommunikation innerhalb der und zwischen den einzelnen Behörden und Organisationen sowie<br />

die Information der Öffentlichkeit grundsätzlich gut funktioniert haben. Zur weiteren Optimierung wurden<br />

anhand der festgestellten Schwachstellen Empfehlungen abgeleitet.<br />

THEMENBEREICH 07 - VORHABEN MIT ALLGEMEINER BEDEUTUNG FÜR DEN STRAHLENSCHUTZ<br />

Im Vorhaben „Quantitative Abschätzung des Strahlenrisikos unter Beachtung individueller Expositionsszenarien<br />

– Neufassung der Strahlenepidemiologischen Tabellen (3607S04570)“ wurden<br />

Methoden zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit sowie deren Verteilung entwickelt, mit der eine vorangegangene<br />

Strahlenexposition bei einer bestimmten Person und bei einer gegebenen Expositionssituation zu<br />

einer Krebserkrankung geführt hat (Verursachungs- oder Zusammenhangswahrscheinlichkeit). Die erste Version<br />

des entsprechenden Computer-Programms ProZES wurde erstellt und die genannten Methoden implementiert.<br />

Die Methoden basieren einerseits auf der spezifischen individuellen Information und anderseits auf<br />

empirischen Risikomodellen zu strahleninduziertem Krebs. Sie berücksichtigen verschiedene stochastische<br />

Faktoren, die relevant <strong>für</strong> die Zusammenhangswahrscheinlichkeit 'Z' und deren Verteilung sind. Die Methoden<br />

und Algorithmen von ProZES wurden von Grund auf neu entwickelt, wobei mit Expertengruppen von UNSCE-<br />

AR und der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission (SSK) zusammengearbeitet wurde. In der in diesem Vorhaben entwickelten<br />

ersten Version von ProZES lässt sich die Zusammenhangswahrscheinlichkeit <strong>für</strong> Krebserkrankungen<br />

von Magen, Darm, weiblicher Brust und Lunge nach Exposition mit Niedrig-LET-Strahlung abschätzen. Dies<br />

sind vier der häufigsten auftretenden Krebsarten. Das Programm ProZES ist eine hocheffiziente Windows Anwendung.<br />

Es stellt verschiedene Funktionen <strong>für</strong> die Eingabedaten zur Verfügung, die Ausgabe kann sowohl<br />

in grafischer wie textbasierter Form angezeigt werden. In einer zweiten Version des Programms ist geplant,<br />

alle anderen Krebslokalisationen sowie Hoch-LET-Strahlung zu berücksichtigen.<br />

Ziel des Vorhabens „Vermittlung von Informationen zum <strong>Strahlenschutz</strong> und deren Wahrnehmung<br />

in der Öffentlichkeit (3611S70005)“ war es zu klären, wer im Bereich <strong>Strahlenschutz</strong> die Öffentlichkeit informiert<br />

und wie Angebote von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden, NGOs, Behörden und Ministerien<br />

und wissenschaftlichen Instituten in der Öffentlichkeit von Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen werden.<br />

Die Literaturstudie zeigt, dass sozialwissenschaftliche Untersuchungen zur Risikowahrnehmung und zur Risikokommunikation<br />

umfassend <strong>für</strong> nicht-ionisierende und ionisierende Strahlung vorliegen. Lücken existieren<br />

bei den Bereichen sichtbares Licht, Infrarot, TETRA sowie statische magnetische und elektrische Felder. Arbeitspaket<br />

2 zeigt in den einzelnen Strahlungsbereichen, dass besonders zu den Themenfeldern ultraviolette<br />

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