Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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2.6 UNTERSUCHUNG DER RET-EXPRESSION AN FÄLLEN DER PILOTSTUDIE MIT VORLIEGEN-<br />
DEN ERGEBNISSEN ZU RET-REARRANGIERUNGEN<br />
Für die Fälle der Pilotstudie sollte die mRNA (messenger RNA)-Expression des RET (eine Rezeptor-Tyrosinkinese)-Gens<br />
bestimmt werden, um sie in weiterführenden Analysen mit den vorliegenden Ergebnissen zu<br />
genomischen RET-Rearrangierungen zu korrelieren.<br />
3. METHODIK<br />
3.1 ZUSAMMENSTELLUNG DER TUMORKOHORTE<br />
Um geeignete Brustkrebspatientinnen <strong>für</strong> diese Studie zu identifizieren, wurden das nationale Krebsregister<br />
der Ukraine und das staatliche Tschernobyl Register, in dem die Liquidatoren des Reaktorunfalls erfasst sind,<br />
abgeglichen.<br />
3.2 DOSISREKONSTRUKTION<br />
Es wurde damit begonnen, die individuellen Dosen <strong>für</strong> die Liquidatorinnen unter Verwendung der RADRUE<br />
(Radiation Dose Reconstruction with Uncertainty Estimates)-Methode zu rekonstruieren. Die nötigen Informationen<br />
wurden in Interviews erhoben. Die erhobenen Daten wurden von einem Experten ausgewertet, der mit<br />
der Art und dem Ablauf der Aufräumarbeiten nach dem Reaktorunfall vertraut ist. Die aufbereiteten Daten wurden<br />
in die RADRUE-Software übertragen. Am Ende der Analyse wurden die Dosisrekonstruktionen auf ihre<br />
Konsistenz hin überprüft und mit unabhängigen Dosisinformationen <strong>für</strong> die untersuchte Person verglichen.<br />
TB 03<br />
3.3 PROBENVORBEREITUNG<br />
Von allen Paraffinblöcken wurden in Kiew Serienschnitte angefertigt, die <strong>für</strong> die einzelnen Untersuchungen<br />
(array-CGH (comparativ genomic hybridisation), FISH (Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung), Immunhistochemie,<br />
miRNA-Analyse) verwendet werden sollen. Dadurch werden alle Untersuchungen an demselben Tumorbereich<br />
durchgeführt. Für weiterführende Untersuchungen wurden die Paraffinschnitte zudem mikrodissektiert,<br />
um die Tumorzellen anzureichern und unerwünschte Kontaminationen mit Stromagewebe auszuschließen.<br />
3.4 ARRAY-BASIERTE miRNA-ANALYSE<br />
Die miRNA-Expression der Tumorfälle wurde unter Verwendung von Agilent miRNA Microarrays (1 205<br />
miRNA Sonden) untersucht. Mittels statistischer Analyse wurden die Expressionswerte der miRNAs auf Korrelation<br />
mit Strahlenexposition und weiteren klinischen Daten/Tumorphänotypen getestet.<br />
3.5 EXPRESSIONSANALYSE VON RET<br />
Die mRNA-Expression des RET-Gens wurde mittels qRT-PCR (quantitative Reverse Transkriptase Polymerase<br />
Kettenreaktion) untersucht. Die Auswertung der qRT-PCR-Daten erfolgte mit der delta-delta-CT-Methode;<br />
die relative Genexpression wurde auf differentielle Expression zwischen zwei Gruppen getestet.<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
4.1 ETABLIERUNG EINES MAMMAKARZINOM-KOLLEKTIVS UND ERHEBUNG KLINISCHER<br />
VERLAUFSDATEN<br />
Das Brustkrebs-Kollektiv <strong>für</strong> die Gruppe der Liquidatorinnen wurde wie unter 3.1 beschrieben zusammengestellt.<br />
Es wurden angeglichene Kontrollfälle ausgewählt. Die Paraffinblöcke wurden asserviert und Mikrotom-<br />
Schnitte hergestellt. Die klinischen Verlaufsdaten <strong>für</strong> die Pilotstudie wurden aus den Krankenakten zusammengestellt.<br />
4.2 DOSISREKONSTRUKTION<br />
Es wurden 45 exponierte Patienten mit vorliegenden Gewebeproben identifiziert, die <strong>für</strong> Interviews und die<br />
anschließende Dosisrekonstruktion mittels RADRUE ausgewählt wurden.<br />
Statusberichte TB 03: Strahlenbiologie - Wirkung von ionisierender Strahlung, Strahlenempfindlichkeit 147