14.01.2014 Aufrufe

Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für die Abschätzung der Strahlenexposition der Bevölkerung ist es wichtig, zu wissen, wie sich radioaktive<br />

Stoffe in der Umwelt verhalten, wie sie sich in Luft und Wasser ausbreiten, in den verschiedenen Ökosystemen<br />

anreichern und über die Ernährungsketten auf den Menschen einwirken. Deshalb werden Detailkenntnisse<br />

der Radioökologie benötigt.<br />

Überall, wo mit radioaktiven Stoffen oder ionisierender Strahlung gearbeitet wird, kann es auf Grund menschlichen<br />

und/oder technischen Versagens zu Zwischenfällen kommen, bei denen radioaktive Stoffe freigesetzt<br />

und/oder Personen Strahlung ausgesetzt werden. Deshalb ist die Ermittlung und Optimierung von Vorsorgemaßnahmen<br />

zur Vermeidung von Störfällen und Unfällen eine ständige Aufgabe des BfS. Der Notfallschutz<br />

ist ständig zu verbessern und die Effektivität der Schutzmaßnahmen bis hin zu medizinischen Maßnahmen<br />

im Falle einer schädigenden Exposition sind laufend zu optimieren.<br />

Darüber hinaus werden in einer Reihe von Vorhaben Fragen von allgemeiner Bedeutung <strong>für</strong> den <strong>Strahlenschutz</strong><br />

untersucht.<br />

In den letzten Jahrzehnten haben Änderungen im Freizeitverhalten und neue Modetrends dazu geführt, dass<br />

sich immer größere Teile der Bevölkerung immer länger der Sonne aussetzen sowie künstlich erzeugte<br />

UV-Strahlung in Solarien nutzen. Dieser Wandel macht neue Konzepte und Forschungsvorhaben im Bereich<br />

des Schutzes vor UV-Strahlung erforderlich.<br />

Die Umgebung des Menschen ist in zunehmendem Maße geprägt durch die Gegenwart und den Einsatz elektrischer<br />

Geräte sowie durch die rasante Entwicklung bei den elektronischen Medien und der drahtlosen Kommunikation.<br />

Diese sich noch ausweitende Entwicklung hat zu neuen Aufgaben im Bereich des Schutzes vor<br />

der Wirkung nichtionisierender Strahlung geführt.<br />

Neben den bisher vorliegenden fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen über gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />

gibt es Hinweise auf mögliche weitere, wissenschaftlich noch nicht verstandene biologische<br />

Wirkungen bei Feldintensitäten unterhalb der geltenden Grenzwerte. Deshalb wurden im Deutschen Mobilfunk<br />

Forschungsprogramm (DMF) in systematischen Untersuchungen Wirkungen der verschiedenen Anwendungen<br />

nichtionisierender Strahlung auf den Menschen weiter erforscht. Die Untersuchungsvorhaben<br />

des DMF lagen schwerpunktmäßig in den Bereichen Biologie, Epidemiologie, Dosimetrie und Risikokommunikation.<br />

Die Vorhaben, die zu gleichen Teilen vom Bundesumweltministerium und den Betreibern der Mobilfunknetze<br />

in Deutschland finanziert wurden, wurden allein vom BfS vergeben und fachlich betreut, so dass<br />

interessensgesteuerte Einflüsse ausgeschlossen waren. Das vom BfS initiierte DMF lief Ende 2008 aus. Unter<br />

Vergabe und fachlicher Betreuung durch das BfS werden nun noch einzelne Folgeprojekte im Rahmen<br />

des sogenannten DMF II finanziert.<br />

Zusammenfassung der forschungsergebnisse <strong>2012</strong><br />

Im Folgenden wird über die Ergebnisse ausgewählter, in <strong>2012</strong> abgeschlossener Forschungsvorhaben<br />

berichtet:<br />

THEMENBEREICH 01 - NATÜRLICHE STRAHLENEXPOSITION<br />

Für Personal deutscher Luftfahrtbetriebe ist die effektive Dosis durch kosmische Strahlung während des Fluges<br />

zu bestimmen. Dies erfolgt durch Rechenprogramme unter Angabe der Flugroute, der Flughöhe und der<br />

Flugzeit sowie des Flugdatums. Ein wesentlicher Parameter <strong>für</strong> die Programme ist dabei die Aktivität der Sonne.<br />

Im Vorhaben „Untersuchungen der Ortsdosisleistung in Flugzeugen unter Berücksichtigung des<br />

Sonnenzyklus, der Lageveränderung der magnetischen Pole und der Auswirkung von solaren Ereignissen<br />

zur Qualitätssicherung der Dosisermittlung <strong>für</strong> das fliegende Personal (3608S10003)“ wurde<br />

überprüft, ob die in Deutschland zugelassenen Programme im aktuellen Sonnenzyklus auf den üblichen Flugrouten<br />

und Flughöhen die effektive Dosis im Rahmen der erlaubten Abweichungen korrekt berechnen. Dazu<br />

wurden drei Dosimetriesysteme in Airbus-Flugzeugen vom Typ A340 der Deutschen Lufthansa AG eingebaut<br />

und die Dosis zwischen 9 km und 12,5 km Höhe insgesamt während 18 000 Stunden gemessen. Zusätzlich<br />

sollte der Einfluss von sog. Solar Flares auf die Höhenstrahlung untersucht werden, allerdings konnte während<br />

des Vorhabens kein dosisrelevantes Ereignis registriert werden.<br />

Ziel des Vorhabens „Analyse epigenetischer Effekte (microRNAs) in ehemaligen Wismutbeschäftigten<br />

(3610S10001)“ war die Entwicklung und Etablierung einer Oligonukleotid-Microarray Methode zur<br />

Analyse der Expression von micro-Ribonukleinsäuren (miRNAs) im Vollblut ehemaliger Uranbergarbeiter.<br />

XII

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!