Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern durch den Aufbau der neuen Telekommunikationsinfrastruktur<br />
insgesamt ändert.<br />
TB 08<br />
Ergebnisse<br />
2.3 ABSCHÄTZUNG DER EXPOSITION DURCH DIE FELDER VON BASISSTATIONEN FÜR FEM-<br />
TOZELLEN; EXPOSITION DURCH LTE-ENDGERÄTE<br />
In einem weiteren Schritt waren die hochfrequenten, zeitlich und örtlich variablen Immissionen, die von typischen<br />
in Femtozellen als Basisstationen (oder Access Points) eingesetzten Geräten ausgehen, zu bestimmen<br />
und hinsichtlich der Bedeutung <strong>für</strong> die resultierende Exposition <strong>für</strong> Personen in Wohnungen zu bewerten.<br />
Zudem sollte die Exposition durch LTE-Endgeräte (körpernah bzw. mit Körperkontakt betrieben) exemplarisch<br />
untersucht werden.<br />
3. METHODIK<br />
Die Arbeiten zur Aufarbeitung des relevanten Standes von Wissenschaft und Technik wurden primär als Literaturrecherche<br />
durchgeführt. Zusätzlich wurden im Rahmen von Labor- und Felduntersuchungen bestehende<br />
Messverfahren weiterentwickelt und neue Messverfahren validiert.<br />
Die Messungen zur Bestimmung und Analyse von Immissionsverteilungen und zur Abschätzung von Expositionen<br />
wurden an systematisch ausgewählten („systematische Messpunkte“) und zufällig ausgewählten<br />
Messpunkten („statistische Messpunkte“) durchgeführt. Die systematischen Messpunkte wiesen verschiedene,<br />
nach systematischen Gesichtspunkten ausgewählte Abstände, Orientierungen, Höhenunterschiede und<br />
Sichtverbindungen zur LTE-Anlage auf. Anhand von Immissionsmessungen entlang einer Linie oder in verschiedenen<br />
Stockwerken eines Gebäudes war es möglich, die grundsätzliche Entfernungs- bzw. Höhenabhängigkeit<br />
der Immission zu analysieren. Damit wird in gewissen Grenzen eine Übertragbarkeit auf ähnliche<br />
Szenarien ermöglicht. Die Koordinaten der zufällig ausgewählten Messpunkte wurden hingegen mit einem<br />
Zufallszahlengenerator ausgewürfelt und repräsentieren eher eine flächengemittelte Immission im untersuchten<br />
Umfeld der LTE-Anlage.<br />
Für den Vergleich der Immissionen neuer Mobilfunktechniken mit den Immissionen der etablierten Mobilfunktechniken<br />
wurden sowohl bereits publizierte Daten herangezogen, als auch an den untersuchten LTE- bzw.<br />
TETRA BOS-Anlagen parallel die Immissionen durch dort installierte GSM- und/oder UMTS-Anlagen mit gemessen<br />
und bewertet.<br />
Die Untersuchungen zur Exposition durch Basisstationen <strong>für</strong> Femtozellen fanden unter realen Feldbedingungen<br />
in Büroumgebungen und in Verkaufsläden statt.<br />
Die exemplarischen SAR (Spezifische Absorptionsrate)-Messungen an LTE-Endgeräten wurden im Messlabor<br />
nach den Festlegungen der Norm DIN EN 62209-2 durchgeführt, d. h. es wurden volumen- und zeitgemittelte<br />
SAR-Höchstwerte (10 g äquivalentes Gewebevolumen und 6 Minuten Mittelung) bestimmt.<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
Da die Arbeiten zur Aufarbeitung des relevanten Standes von Wissenschaft und Technik die Basis <strong>für</strong> die folgenden<br />
Untersuchungen bildeten, standen sie am Beginn der Projektdurchführung. Die dabei erzielten Ergebnisse<br />
wurden in einem gesonderten Zwischenbericht dokumentiert.<br />
In einem zweiten Projektabschnitt erfolgte die messtechnische Bestimmung der maximalen und tatsächlichen<br />
Immission durch LTE- und TETRA BOS-Funksendeanlagen an systematisch und statistisch ausgewählten<br />
Messpunkten bzw. Funkzellen. Die LTE-Messungen erfolgten mit der „Schwenkmethode“ in 11 verschiedenen<br />
Szenarien an 102 systematisch und 75 zufällig ausgewählten Messpunkten, die TETRA BOS-Messungen<br />
in 5 verschiedenen Szenarien an 40 systematischen und 40 zufällig ausgewählten Messpunkten.<br />
Die Messungen wurden primär in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern durchgeführt. Eingesetzt<br />
wurden mobile Messgeräte, mit denen eine spektrale und codeselektive Messung der Immissionen möglich<br />
war.<br />
Die erhobenen Immissionsdaten <strong>für</strong> die neuen Mobilfunkdienste LTE und TETRA BOS wurden in den jeweiligen<br />
physikalischen Größen (Feldstärke, Leistungsflussdichte) und unter Bezugnahme der geltenden frequenzabhängigen<br />
Grenzwerte mit denen der deutschen GSM- und UMTS-Netze verglichen und auf der so<br />
erarbeiteten Grundlage hinsichtlich der Bedeutung <strong>für</strong> die Exposition der allgemeinen Bevölkerung bewertet.<br />
Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 08 109